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Lieber Lindau nur ein Wort auf diesen Brief. Seegne Dich Gott ferner mit gutem Glauben und Freude
an Dir selbst. Wir sehn einander wohl wieder. Schreib mir nur ein Wort hierher wie Dir’s geht, und
wohin Du ziehst grüse den Engel. Weimar d. 8. Jan 1776.
+
+ Ich kann mich nicht enthalten gnädige Frau, Ihnen den ganzen ganzen Brief der Gräfin Waldner über
+ den Beschluß Ihrer Henriette zuzuschicken. Sie werden in jedem Zuge das unaussprechliche sehen,
+ das ich nicht als Mannsperson, das ich nach der kältesten Erkenntniß drin finde. Haben Sie die Gnade
+ ihn mir wiederzuzuschicken, weil ich der Person der er gehört, ihn nur unter dem Vorwand abgeschwatzt habe
+ um die Stelle die Ihre Henriette angeht, für mich auszuschreiben, nichtweniger die über Hn. von Bismark Denkmal
+ auf seine verstorbene Frau, das ich bey dieser Gelegenheit Ihnen nicht genug empfehlen kann.
+
+ il trouve bien toutes ses pensées toutes ses actions – il semble – denken Sie, il semble (wie wenig sie
+ mit dieser Empfindung prahlen will) il semble qu’on voudroit avoir eté cette femme et etre morte pp.
+
+ Kurz um gnädige Frau, ich werfe mich Ihnen zu Füssen, daß Sie mir dieses Heiligthum von Abdruck
+ einer schönen Seele (wie wenig vermutet sie, ihren Brief in andern Händen zu sehen) wieder
+ zukommen lassen, damit ich bey seiner Besitzerin kein Kirchenräuber werde.
+
+ Sie schreibt alle ihre Briefe auf der Hand, grad wie sie ihr aus dem Herzen kommen,
+ nun zählen Sie auf die Wahrheit der Ausdrücke ilest impossible de rendre und des j’y ai pleuré de bien
+
+ Ich darf Ihnen nicht mehr Zeit wegnehmen gnädige Frau nur eines bitten will ich noch, bitten und
+ betteln, Nachrichten von Ihrer Familie – und die Wölkgen die vor Ihrem Angesicht hängen werden
+ balde zerteilt seyn.
+
+ Von mir darf ich nichts sagen, meine Reise nach Italien könnte durch die magnetischen Kräfte die
+ meinen Reisegefährten an Strasburg heften, noch auf ein Jahr hinausgeschoben werden. Mittlerweile
+ werden sich erschröckliche Nebelwolken vor meine Stirne lagern und ich Freunden und Feinden ein
+ Ungeheuer scheinen bis Gott andere Zeiten schafft.
+
+ Entziehen Sie mir, ich mag Ihnen erscheinen wie ich wolle, wenigstens nachdem was ich gewesen bin,
+ oder Ihnen anfangs schien, entziehen Sie mir, gnädige Frau den kleinen Funken gütiger Achtung,
+ Nachsicht nicht, den mein guter Genius in Ihrem Herzen für mich erhalten wolle, der immer immer
+ mein ganzes Glück ausmachen wird. Bedenken Sie, ich flehe, daß ich grosse lange Büssungen im
+ Fegefeuer vor mir habe – vielleicht mehr
+
+ Lenz.
+ Strbg d 28sten 10br 1775
+
+
+ Haben Sie die Gütigkeit Ihre mir unschätzbare Zuschriften künftighin immer unter folgender Adresse
+ an mich kommen zu lassen
+
+ A Messieurs Meuille et Perrin
+ Marchands trés renommés
+ pour rendre a Mr. Lenz
+ a Kehl
+
+
+ Adresse
+
+ An die Frau
+ Geheimde-Räthin von
+ in Coblenz.
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+ Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv, GSA 56/N3, Bl. 1–2
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