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Luise
+ Sub iuramento mysterii
+
+ Darmstadt
+
+ Ich will Dir alles sagen Herder! Das Mädchen das die Hauptfigur meiner Soldaten ausmacht, lebt
+ gegenwärtig in der süßen Erwartung ihren Bräutigam, das ein Offizier ist getreu wiederkehren zu
+ sehen. Ob der’s thut oder sie betrügt steht bei Gott. so könnten die Soldaten
+ nicht bald genug bekannt gemacht werden um den Menschen zu zerscheitern oder zu seiner Pflicht
+ vielleicht noch zurück zu peitschen. so könnte vielleicht das Stück ihr
+ ganzes Glück und ihre Ehre verderben, obschon nichts als einige Farben des Details von ihr entlehnt
+ sind und ich das Ganze zusammengelogen habe.
+
+ Das ist die Bewandniß nun entscheide!
+
+
+ es ist mir Last der Verzweiflung wenn man meine Wolken Goethen auf den Rücken schieben wollte.
+ Er weiß nicht einmal daß ich die gehabt welche zu schreiben. – Ueberhaupt stehe ich allein.
+
+
+
+
+ auf das Paradies wär ich begierig Könnt ichs nicht bekommen Vater Herder?
+
+ Wenigstens müßte gesetzt werden, das Stück wäre von einem gewissen
+ Theobald Steenkerk aus Amsterdamm geschrieben worden, damit wenigstens bey den Stadtwäschern die
+ nichts weiter als Detail drin sehen vor zu großen Unverschämtheiten eine Sperrkegel gelegt
+ würde. Meine Exemplare kommen nicht aus den Händen. Für die Bezahlung danke.
+
+
+ nichts von Schicksal hier!
+
+
+ Solltest Du ein Exemplar der Wolken selber zu Handen bekommen, so halt es unter sieben Siegeln.
+ Sie könnten mir alles verderben was ich thun will kann werde. Deinem Weibe Heil!!!
+
+ Ich bin auf dem Wege nach Weymar wo ich auch Dich zu sehen hoffe. Armer Herder mit den
+ verdrüßlichen Schritten die Du durch Koth machen mußt, da Du zum Fliegen Fittige und Bestimmung
+ fühltest. Aber vergiß nicht Liebgen daß wir auch Thiere bleiben und nur Klopstocks Engel und
+ Miltons und Lavaters Engel auf den Sonnenstrahlen reiten. Ich bin stolz darauf Mensch zu seyn.
+
+ Ich hoffe heut beym Geh. Rath Dein und Deines Weibes Angesicht zu schauen und viel mehrers
+ zu eurem Bilde zu sagen. Liebe mir doch den Merck bey dem ich dies schreibe.
+
+ Lenz.
+
+ Probebredigen? lustig genug aber sieh das als eine Farce an, und denk an Coriolan im Candidatenrock.
+ Ulyß gar in Bettlerslumpen. – Küß Deinen Sohn!!!
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+ Die Wolken nicht eher als nach meinem Tode ans Licht kommen. Es sind wahre Wolken voll Schnee
+ und Hagel die Gott wegwehte. Der Anhang wird Dir besser gefallen, und . –
+ Grüsse Zimmermann.
+
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+ Die Meynungen – sind von mir.
+
+
+ Adresse
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+ Herrn
+ Herrn Oberkonsistorialrath Herder
+ in Bückeburg.
+
+ durch Einschlag
+
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index a47af37..2bf5ac2 100644
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index e236b3e..47fde34 100644
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@@ -887,6 +887,13 @@
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+ Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv, GSA 44/69, Bl. 14–15
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