diff --git a/data/xml/briefe.xml b/data/xml/briefe.xml index 3ca19fe..a4bba8e 100644 --- a/data/xml/briefe.xml +++ b/data/xml/briefe.xml @@ -5771,6 +5771,71 @@ Luise + Sub iuramento mysterii + + Darmstadt + + Ich will Dir alles sagen Herder! Das Mädchen das die Hauptfigur meiner Soldaten ausmacht, lebt + gegenwärtig in der süßen Erwartung ihren Bräutigam, das ein Offizier ist getreu wiederkehren zu + sehen. Ob der’s thut oder sie betrügt steht bei Gott.
    Betrügt er sie,
so könnten die Soldaten + nicht bald genug bekannt gemacht werden um den Menschen zu zerscheitern oder zu seiner Pflicht + vielleicht noch zurück zu peitschen.
    Betrügt er sie nicht,
so könnte vielleicht das Stück ihr + ganzes Glück und ihre Ehre verderben, obschon nichts als einige Farben des Details von ihr entlehnt + sind und ich das Ganze zusammengelogen habe. + + Das ist die Bewandniß nun entscheide! + + + es ist mir Last der Verzweiflung wenn man meine Wolken Goethen auf den Rücken schieben wollte. + Er weiß nicht einmal daß ich die
    Idee
gehabt welche zu schreiben. – Ueberhaupt stehe ich allein.
+ + + + + auf das Paradies wär ich begierig Könnt ichs nicht bekommen Vater Herder? + + Wenigstens müßte
    in ein Zeitungsblatt
gesetzt werden, das Stück wäre von einem gewissen + Theobald Steenkerk aus Amsterdamm geschrieben worden, damit wenigstens bey den Stadtwäschern die + nichts weiter als Detail drin sehen vor zu großen Unverschämtheiten eine Sperrkegel gelegt + würde. Meine Exemplare kommen nicht aus den Händen. Für die Bezahlung danke. + + + nichts von Schicksal hier! + + + Solltest Du ein Exemplar der Wolken selber zu Handen bekommen, so halt es unter sieben Siegeln. + Sie könnten mir alles verderben was ich thun will kann werde. Deinem Weibe Heil!!! + + Ich bin auf dem Wege nach Weymar wo ich auch Dich zu sehen hoffe. Armer Herder mit den + verdrüßlichen Schritten die Du durch Koth machen mußt, da Du zum Fliegen Fittige und Bestimmung + fühltest. Aber vergiß nicht Liebgen daß wir auch Thiere bleiben und nur Klopstocks Engel und + Miltons und Lavaters Engel auf den Sonnenstrahlen reiten. Ich bin stolz darauf Mensch zu seyn. + + Ich hoffe heut beym Geh. Rath Dein und Deines Weibes Angesicht zu schauen und viel mehrers + zu eurem Bilde zu sagen. Liebe mir doch den Merck bey dem ich dies schreibe. + + Lenz. + + Probebredigen? lustig genug aber sieh das als eine Farce an, und denk an Coriolan im Candidatenrock. + Ulyß gar in Bettlerslumpen. – Küß Deinen Sohn!!! + + + Die Wolken
    dürfen
nicht eher als nach meinem Tode ans Licht kommen. Es sind wahre Wolken voll Schnee + und Hagel die Gott wegwehte. Der Anhang wird Dir besser gefallen, und
    den solltu haben
. – + Grüsse Zimmermann.
+ + + Die Meynungen – sind von mir. + + + Adresse + + Herrn + Herrn Oberkonsistorialrath Herder + in Bückeburg. + + durch Einschlag
+ diff --git a/data/xml/meta.xml b/data/xml/meta.xml index a47af37..2bf5ac2 100644 --- a/data/xml/meta.xml +++ b/data/xml/meta.xml @@ -2161,6 +2161,22 @@ + + + + + + + + + + + + + + + + diff --git a/data/xml/traditions.xml b/data/xml/traditions.xml index e236b3e..47fde34 100644 --- a/data/xml/traditions.xml +++ b/data/xml/traditions.xml @@ -887,6 +887,13 @@ + + + Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv, GSA 44/69, Bl. 14–15 + + + +