diff --git a/data/xml/briefe.xml b/data/xml/briefe.xml index 1005fe6..3c3d559 100644 --- a/data/xml/briefe.xml +++ b/data/xml/briefe.xml @@ -9616,6 +9616,65 @@ baldmöglichst. + lnnsonders HochgeEhrtester Herr, + Schätzbahrster Freund! + + + Respektsabstand + + Unter den verschiedenen Briefen, die Ich, an Ihnen zu schreiben mir die Freyheit genohmen, wird + doch endlich einer so glücklich seyn, in Ihre schätzbare Hände zufallen. + + Frey, ist es zwar von mir, sie auf solche Arth immer zu beunruhigen, alleine, das bewußtseyn, + Ihrer vor diesem so überwiegenden Freundschaft gegen mir, nebst dem verlangen zu wißen, ob ich mich + solcher noch izt würdig glauben darf, sind die jedesmahlige treibfeder meines Schreibens, und laßen + mich nicht Hofnungslos, doch einmahl gewiß etwas von Ihnen zu vernehmen. + + Ein Gedichte von Ihnen, im teutschen Musaeum hat mir den Weg, zu Erfahrung Ihres jezigen Aufenthalts + gebahnet, ich glaube Ihn gefunden zu haben, und höre nun auf, Sie bey Frau Dahlin in Strasburg zu suchen. + + Ob Sie sich meiner noch besinnen werden, ist bey mir nie ein Zweyfel geweßen, aber ob Ihr + Freundschaftliches Herze, noch jezuweilen einen Schlag vor mich thue; diß ist durch länge der Zeit, + zu einem geworden. jedoch nicht gar der Lehren reiche Brief – der lezte den ich vor 3 Jahren von Ihnen + empfinge, der gantz in meine seele floß, und mich zu tägl. neuer verEhrung gegen Sie aufmahnt, erhält + noch einen glimmenden Funcken, der Zuversicht unter der Asche. + + Gott, wie seelig würden mir die Stunden geweßen seyn, wo ich so oft, eingeschloßen, in den Gräntzen Ihres + Hertzens, bey Ihnen saß, und Ihre Liebe genoß; wann nicht niedrige Emfindungen mich geleitet, und den Weg + des Verderbens geführt hätten. + + Wie Lebten Sie dann, seit deme das lezte mahl die Ehre hatte sie zu sehen? Vermuthl. gut, gesund und vergnügt, + Ich wünsche das wenigstens von grund meiner Seele. für' s vergangene und für' s zukünftige. Ich, meinerseits, + bin, Gott sey’s gedankt seit meiner Abreiße von Strasburg – glücklicher geweßen, als verdiente, – habe die + Bergwercke meinem Bruder in Lotharing. endossirt, und mich gäntzl. der Handlung gewiedmet. Stehe auch + von da an allhier in Basel, in einer berühmtesten Band fabriquen, als bedienter unter den schönsten Bedingnießen + in Condition. und bleibe vom Höchsten erwartend, wie mich seine Güte, den rest meiner Jahre, mit – vernunft + vollends ausleben laßen wird –. + + Solte, wie Ich hofe, Ihre Freundschaft noch einen Funcken Herz zu mir haben. so machen sie mir das vergnügen. + mich deßen schriftlich zu versichern; kann ich hingegen mich deren aufs neue würdig zu machen Ihnen viel angenehmes, + in hiesigen gegenden erweißen, so befehlen sie über denjenigen der mit besonderer Hochachtung, AufriebtTextverlust + Gesinnungen, und mit vollem warmen Hertzen, die Ehre hatt, sich ewig zu nennen + + Dero Gehorsamster und bereitwilligster Freund und Diener + Emanuel Friederich Mayer + bey + Gedeon Bourcard. + + + Basel, 9. April
    1777.
+ + + + Adresse + + Monsieur + Monsieur Lenz + Pascus chez Monsieur Schloßer. + Conseiller de S. a S. Monseigh. le + Margrave de Bade Durlac. +
    Emmedingen
+ diff --git a/data/xml/meta.xml b/data/xml/meta.xml index d87aba3..1e615fe 100644 --- a/data/xml/meta.xml +++ b/data/xml/meta.xml @@ -4129,5 +4129,20 @@ + + + + + + + + + + + + + + + diff --git a/data/xml/traditions.xml b/data/xml/traditions.xml index 1a6008d..6fd9cbd 100644 --- a/data/xml/traditions.xml +++ b/data/xml/traditions.xml @@ -1709,5 +1709,11 @@ + + + Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, .Ms 1113, F. 25, V. 32, Nr. 38 + + +