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De Mr. Lenz.
- San date acc: le 4 Xbr. 1776.
-
+ San date acc: le 4 Xbr. 1776.
+
+ Schriebs den 26 Nov. 76. Göttingen.
+ Lieber Liebster mein Einziger! ich hab hier Deinen 2t Brief vor mir und Du sollst meine Antwort auf
+ den ersten schon lang haben die ich durch Hr. Legations Rath an Dich adressirt habe. Hier unten
+ Abschrift davon. Mich drückt nichts als was Dich drückt und daß ich nicht helfen kann. Gott spreche
+ Seegen über Dich! Der Instruktionen wegen will ich mit morgender Post nach Strasburg schreiben.
+
+ Ob ich Lessens Bekanntschaft gesucht habe? nicht gesucht und hab sie mehr als jede andre hier, ich
+ suche hier keine kann aber durch Dr. Leß und wann Du Dich näher erklärst durch seine Frau die meine
+ Landsmännin ist viel erfahren, aber ich sage nur was Du fragst. Durch sie komm ich in die besten
+ Gesellschaften.
+
+ Ich weiß Boje’s Adresse nicht, weiß ihm auch nichts weder von Dir noch mir zu schicken. Gib mir nähere
+ Nachricht ob ich Deinen lieben Bruder vielleicht hier sehn werde. Ein trefflicher junger Mann Prof. Koppe
+ der in Mitau stund u. dort eine Landsmännin von Dir eine sehr liebenswürdige Person geheyrathet hat,
+ liest hier über die Apostelgeschicht und Briefe. Er kennt Dich von Leipzig her da Du mit den Baronen
+ warst, weis aber durch mich nichts weiter von Dir. Soll ich ihn grüßen?
+
+ Bürgers Meisterübersetzung kenn ich aus dem Musäum und werde sie so bald sie zu haben ist kaufen, hier
+ Iab ich mich ander Odyssee u. lebe in der Urkunde die ich mitnahm und hier erst recht lese, hätten wir
+ sie der Ausgabe der Meynungen gelesen! Mit Deiner Abendmahlschrift werd ich sobald möglich viel
+ sagen das ich auf der Leber habe nur wünscht ich mir mehr Feuer, Aktivität, Energie.
+
+ Walch ist mir hier der größte Mann bey dem ich lerne, der liebenswürdigste Menschenfreund voll
+ Bonhomie mit ewigem Sonnenschein im Herzen, unaussprechlich thätig, heiter wo seine Bemerkungen haben
+ durchdringenden Scharfsinn.
+
+
+ Abschrift des Briefes von Röderer vom Anfang November 1776; noch korrigieren @
+ Tausendmal dank ich dir für deinen Brief, oder will dir vielmehr danken, dann wie neu geschenket bist Du
+ meiner alten Liebe und da magst du besser ahnden was mein Dank sey als Dirs meine Feder sagt. Meine Studien
+ gehn hier besser als je in St. und ich finde hier mehr als ich vermuthete. Es sind Professoren hier die ich
+ herzlich lieben muß auch außer Ihnen ist der Kopf nicht allein der sich hier weyden kann
+
+ Von altem schweige, liebstes großes Herz! um was ich dich bitte ist Glaube an meine starke unvermögende Liebe.
+ Wenn ich weiter nicht gehen kann, so komm ich doch nach Weimar, sollt ich auch zu Fuß gehen und mit Brod und
+ Wasser mich nähren. Ich muß Luthers Bruder predigen hören, und die Männer sehen die mein Herz ehret, und dich
+ umarmen zum lezten mal und dann will ich gern nach St. zurück und an den Pflug. Lang kann ich ohn das zu W.
+ nicht weilen. Soll ich dir sagen daß ich den Pack von Pirk nicht bekommen konnte, ob ich gleich viermal zu ihm
+ gieng, ohn’ ihn anzutreffen, und allemal zur Zeit wo man mich kommen hieß. Ich will aber nach Straßb. schreiben
+ daß du sie bekommen sollst, nur sag mir: was eigentlich? Deine Briefe hab ich alle zu Hauß in einen meiner
+ Sécrétair Schränke gelegt und die Thüre davor versiegelt. Ich werd sie dir aber alle schicken wenn ich wieder zu
+ Hauß bin. Das Gräfliche Hauß von Stollberg unterhält hier eine Anzahl Pursche die Freitisch haben und der König auch.
+ Könntest du wohl durch deine Vermittelung bey Erstern oder etwa bey Hr. Leibarzt Zimmermann mir zu einem Platz
+ verhelfen? ich würde dadurch in Stand gesezt meinen mir sehr nützlichen Aufenthalt hier zu verlängern. Deinen Petrarch
+ hab ich hier du sollst ihn haben so bald du willst. Ich verbleibe ewig dein Treuer zärtlicher Röderer P. S. Kaufmann
+ ist alles Lobs werth und mein inniggeliebter! Willstu Maler Müllers Schattenriß, ich hab
+ herrliche Tage mit Ihm zu M. gehabt . O der Antiquiensaal!! Zu Frankfurt hab ich die Ehre gehabt die Frau Rath
+ Goethegesehen. Wagner ist verheyrathet. Ende der Abschrift daselbst u. Advocat, von Schloßer sehr geliebt, war mit
+ zu Emmendingen.
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+ Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 47
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