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Einpflegung von Brief 243.
This commit is contained in:
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Herrn GeheimLegationsrath <aq>Goethe</aq><line type="break"/>
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zu <note>Textverlust</note></letterText>
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<letterText letter="243"><align pos="right">Kochberg, den 23sten Oktober 1776.</align><line type="break"/>
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<line tab="1"/>Wollten Sie so freundschaftlich seyn, lieber Aktuarius, Röderern, falls er noch in Straßburg ist, zu
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sagen, er möchte mir das Paket von Herrn von Kleist, nur mit der Post zuschicken, weil ich sehr
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ungeduldig darauf bin; die Briefe könnt’ er mir selbst mitbringen. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Ich bin in Kochberg bei der liebenswürdigsten und geistreichsten Dame, die ich kenne, mit der
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ich seit vier, fünf Wochen den englischen Shakspeare lese. Künftige Woche gehts leider schon
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wieder nach Weimar. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Der Herzog hat neulich hier einen sonderbaren Zufall gehabt: er fiel von einem Floß im Schloßgraben
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ins Wasser, ich sprang nach und hatte das Glück ihn, ohne Schaden, heraus zu ziehen. Herder ist mit
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ihm hier gewesen und find't allgemeinen Beifall. Wer sollte ihm auch den streitig machen können?
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Er und <aq>Wieland</aq> sind, wie der Letzte es von Jedem seyn muß, Freunde und werden es noch immer mehr werden. <line type="empty"/>
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<line tab="1"/><aq>Göthe</aq> hab ich nun lang nicht gesehen; er ist so von Geschäften absorbiert in W., daß er den Herzog
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nicht einmal hat herbegleiten können. <line type="empty"/>
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Leben Sie wohl und grüßen alle guten Freunde, auch Jungfer Lauth. <line type="empty"/>
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<align pos="right">Lenz.</align><line type="break"/>
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<sidenote pos="left" page="1" annotation="Am Rande"><!-- Welche Seite vom Rand? --><line type="break"/>
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<line tab="1"/>Wäre es nicht möglich, daß ich, durch Ihre Vermittlung einige der neuesten Allemanden in Straßburg
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abgeschrieben herbekommen könnte. Was Sie dafür auslegen, will ich wieder erstatten. Die von Edelmann
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würde Ihnen hier ein ewiges Denkmal setzen.</sidenote> <line type="empty"/>
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<line tab="1"/><pe>Kennen Sie <aq>Kaufmann?</aq> Er ist, wie mir die Herzogin Mutter gesagt, durch Weimar gegangen und hat sehr
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gefallen. Auch ist er im Merkur.</pe> <line type="empty"/>
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<line tab="1"/>Grüßen Sie die <aq>deutsche Gesellschaft</aq> und melden Sie mir recht viel Neues aus Straßburg und Paris. Ist
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eine gewisse Exzellenz von <aq>Vietinghof</aq> durch Straßburg gegangen? Er ist ein Vetter von General bei
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Baviere. – Vielleicht sehen Sie mich einmal in herzoglich sächsischer Uniform wieder. Doch das unter uns. <line type="empty"7
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<line tab="1"/>Melden Sie mir doch ob Herr <aq>Fries,</aq> mit dem ich nach Italien wollte, noch in Straßburg ist und grüßen ihn,
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wenn Sie ihn sehen. Sollte Röderer etwa gar das benannte Paket von Herrn von Kleist noch nicht erhalten
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haben, so seyen Sie doch so gütig und begrüßen ihn selbst darum. Er weiß schon wovon die Rede ist. Und
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versichern ihm von mir viele Empfehlungen. <line type="empty"/></letterText>
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</document>
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</opus>
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<isDraft value="false" />
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</letterDesc>
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<letterDesc letter="243">
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<date value="Kochberg, 23. Oktober 1776" />
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<sort value="1776-10-23" />
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<letterTradition letter="243">
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<app ref="4">
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Der Dichter Lenz und Friedericke von Sesenheim. Aus Briefen und gleichzeitigen Quellen; nebst
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Gedichten und Anderm von Lenz und Goethe. Hrsg. von August Stöber. Basel 1842, S. 82–84
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</app>
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