From ca4bbc05e142015ecc7ab96f99d07213fd7c0935 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: GregorMichalski Date: Mon, 11 Nov 2024 13:24:17 +0100 Subject: [PATCH] Einpflegung von Brief 90. --- data/xml/briefe.xml | 29 +++++++++++++++++++++++++++++ data/xml/meta.xml | 16 ++++++++++++++++ data/xml/traditions.xml | 7 +++++++ 3 files changed, 52 insertions(+) diff --git a/data/xml/briefe.xml b/data/xml/briefe.xml index 3b3e3cd..7736fd1 100644 --- a/data/xml/briefe.xml +++ b/data/xml/briefe.xml @@ -3924,6 +3924,35 @@ Nachricht von Zerbins Schicksal, das ich ganz ohne Umstände mir als ein Biedermann zu bestimmen bitte, bin mit wahrer Freundschaft Ihr ehrlicher Fr. u. Diener Lenz. + + Ists möglich Herder, daß ich Dir, ich mit gesammter Vaterlandsstimme noch nicht für Deine Ursachen + des gesunkenen Geschmacks gedankt habe. Aber so gehts mir mit alle Deinen Sachen, ich geniesse so + freudig so feurig daß ich allemal den grossen Dank darüber vergesse. Vergesse? Verhüte der Himmel das + abscheuliche Wort, den Dank meines Herzens mußt Du gefühlt haben, nur gehts mir wie einem blöden Liebhaber im + Angesicht seiner Vollkommenen dem die Zunge mit Bleygewichten gebunden ist der zu reden zittert. Nein ich kann + nicht reden. Kann nur immer mit tränendem Aug’ in die Wolken sehn fröhlich glücklich seelig, daß Du da + bist, daß Dein Weib, das süssere Weibliche Du Dir zur Seite schwebt – also immer Werth – und Belohnung mit + Blumenketten aneinander gebunden geht. Herr Herr Gott barmherzig und gnädig, von grosser Liebe und Treue. + + Ich hatte über die Geschichtsphilosophie ein Gestammel in Versen an Dich aufgesetzt, das ich aber als + ein kindisch Lallen unterdrückte. Liebe Posaune des Erzengels, schmettere schmettere Tod und + Gericht in tausend unbereitete Busen, mir bist Du Gesang ewigen ewigen Lebens. Daß ich einmal ein + Mann würde und Ordnung um mich her sähe und mir die Schriften meiner Lieblinge alle nach ihrem + individuellen Werth um mich her stellen könnte, wie groß und stark würde ich denn seyn. So + aber genieß ich immer im Fluge, doch seelig – + + Darf ich Dir zu dem Hügel Glück wünschen auf dem Du itzt Batterien anlegen wirst, grosser Freund + des Herrn? – Mein Herz wallt und schwingt sich für Freude über alle die Aussichten, ich aber ich mein + Bruder – ach eine Träne aus Deinem Männerauge – ich werde untergehen und verlöschen in Rauch und + Dampf. Doch will ich die Liebe mitnehmen. Sie allein wird mich # + + + # zur Hölle hinabbegleiten u. noch da tröstend zur Seite stehn. – Meine Reise nach Italien könnte sich + wohl noch machen, aber sobald nicht. Der Stein des Anstosses ist fort, nur hängt mein Mann noch zu + stark an Strasburg. – Diese Reise ist mir eine wahre Höllenfahrt. Von allem mich loszureissen – und doch + muß es gerissen seyn. Herder laß Deine Seele, Deine Vaterwünsche mir folgen, mich nie verlassen. + Und Deiner Frauen – ach wenn sie mir wohl will, so kann ich Gott nicht unangenehm seyn. + Lenz. diff --git a/data/xml/meta.xml b/data/xml/meta.xml index eb22e03..d0d9faa 100644 --- a/data/xml/meta.xml +++ b/data/xml/meta.xml @@ -1348,6 +1348,22 @@ + + + + + + + + + + + + + + + + diff --git a/data/xml/traditions.xml b/data/xml/traditions.xml index 62f1659..febe091 100644 --- a/data/xml/traditions.xml +++ b/data/xml/traditions.xml @@ -559,6 +559,13 @@ + + + Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv, GSA 44/69, Bl. 9 + + + +