From c3cfe1a3063c2dfa7c184c1ca2ed6ee0986e5b4f Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: GregorMichalski Date: Sat, 30 Nov 2024 21:57:39 +0100 Subject: [PATCH] Einpflegung von Brief 162. --- data/xml/briefe.xml | 60 +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ data/xml/meta.xml | 15 +++++++++++ data/xml/references.xml | 2 ++ data/xml/traditions.xml | 6 +++++ 4 files changed, 83 insertions(+) diff --git a/data/xml/briefe.xml b/data/xml/briefe.xml index 0ecc36b..098d3a6 100644 --- a/data/xml/briefe.xml +++ b/data/xml/briefe.xml @@ -6288,6 +6288,66 @@ ich Dir sage daß Fräulein von Waldner mit Herrn von Oberkirch den 1sten April um 12 Uhr in der Neuen Kirch copulirt worden sind. + Manheim + + Lieber Lenz + daß Du mir noch nicht geschrieben – eine gewaltige Unart – so viele vortrefliche liebe Freunde + fragen, wollen wißen was Lenz macht – Kann weiter nichts drauf antworten als – ich weiß nichts – + Liederlicher Teufel entweder Du liegst an Zaubrer Göthes Busen sinnlos in süßen Phantasien verwickelt + und verstrickt – denkst im Wiegen und Liegen und Vergnügen aller Welt Freunde zum Guckguck hin – oder + eine listige Hexe mit
    grün
schwarzen dämmernden Augen und einem erwärmenden seeligen MadonnaBlick, + da für sie Gott seegnen wolle, hält meinen loßen Flattrer irgendwo gefangen – – aber närrisch daß + ich eben Dir drum vorpredigen will – das arme Herz Bruder Lenz wie Kletten wirft sichs überall an + – und ein Mädchen Gesicht – Gott sey bey uns bin auch seit Deiner Abreise wieder geschmolzen + – ein Mädchen – o! ein Engel Lenz – ein Teufel von einem lieben Mädchen führt mich am + Seile gefangen – schwärmen möcht ich gerne und arbeithen soll ich – o! Frühling und Liebe und jugend! + – ich kreutzig und segne mich über und über und lese meinen Morgen- und Abend Seegen im Werther. + + Apropo mit dem National Teater wirds hier zu Stand kommen – habe einen Plan zur Anlegung einer Teater + Schule machen müßen den ich Dir zuschicken will wenn Dus begehrst der Grund zu einem weitläuftigen + prächtichen Schauspiel Hause wird in aller Hastigkeit gelegt diesen Sommer noch solls fertig seyn und + zukünftigen January schon drauf gespielt werden. + + Sag kannstu mir nicht Adreße geben wo ich indessen einige guthe brauchbare acteurs und actrißen anwerben + könnte, je geschickter je beßer für uns – zum Exempel für folgende Rollen + +
    Mannspersohnen
+ Erster Liebhaber + Bediente + Vater + Zweiter Liebhaber + oncle. + + +
    Frauenzimmer
+ Erste Liebhabrin + Subrette + Mutter. + + Tabelle, Seitenumbruch + + Da ich den Auftrag vom Hofe habe, würd ich gleich mit ihnen unterhandlen können, könnte mich auch dabey um so + viel sichrer sagen einlaßen, da ich immer Deine Auswahl hierin die beste seyn wird – ein jeder der sich für + hier her anwerben läßt soll nicht allein seine rechnung in ansehung der Besoldung finden, sondern auch, darauf + hab ich in meinem Plane Hauptsächlich loßgedrungen, erhält einen rang, der ihm bey einer guten Lebensarth erlaubt, + die besten Gesellschaften zu besuchen. + + Ich bitt Dich drum wenn Du kannst lieber sey nicht nachläßig – arbeithe mit es geht ja für die gemeine Sache – Schreib + mir gleich wenn Du mir einige Schauspieler ausfündig gemacht die sich für mich schicken, daß ich mit Dir gleich + unterhandle, oder sag ihnen daß sie mir selbst schreiben – findet noch Auswahl statt lieber Lenz so schicke + mir diejenige, die am wenigsten Manier an sich angenommen wenn Sie Ihnen nur Feuer und natürliche Wärme vom Himmels + Papa im Busen angezündet ist – + + An Eckhoff schreib ich so eben auch. + + Den anticken Saal hastu doch der Zeit nicht vergeßen Lieber – Du bist zu ehrlich und ich traue Dir viel zu viel Gewißen zu, + als daß Du nicht manches Stündchen meinem L armen Laocon meiner lieben Niobe und meinem arme guten Glatiator widmen + solltest – Sie sind mir gar zu lieb und ich könnte Dir drum feind werden wenn ich je so was von Dir erführe – pfuy das + wär auch zu undankbar für einen Lenz der süßen Augen Blicke so zu vergessen, eher solltestu ein hundert von dem ˕viel tausend˕ + Grüßen und Küßen an meine Liebe Wieland und Göthe vergeßen die ich Dir mitgegeben und beym Himmel das ist doch arg genug + + Frid.
    Müller
+ diff --git a/data/xml/meta.xml b/data/xml/meta.xml index f85884b..93c75c2 100644 --- a/data/xml/meta.xml +++ b/data/xml/meta.xml @@ -2430,5 +2430,20 @@ + + + + + + + + + + + + + + + diff --git a/data/xml/references.xml b/data/xml/references.xml index 9ac80da..ca9a8f0 100644 --- a/data/xml/references.xml +++ b/data/xml/references.xml @@ -220,6 +220,8 @@ + + diff --git a/data/xml/traditions.xml b/data/xml/traditions.xml index e0461c0..86fdeee 100644 --- a/data/xml/traditions.xml +++ b/data/xml/traditions.xml @@ -995,5 +995,11 @@ + + + Frankfurt/Main, Freies Deutsches Hochstift, Nr. 569 + + +