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	Einpflegung von Brief 290.
This commit is contained in:
		| @@ -10169,6 +10169,47 @@ | ||||
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| 			<align pos="right">Lenz</align></letterText> | ||||
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| 		<letterText letter="290"><align pos="center">Basel d. 4ten Julius.</align> <line type="empty"/> | ||||
| 			<line type="empty"/> | ||||
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| 			<line tab="1"/>Ich kann nicht besser als von hier aus meine Entschuldigung machen, würdigster Freund! daß ich mich  | ||||
| 			so spät von Ihrem unschätzbaren Manuskript trennen konnte, ich wußte es keinen bessern Händen  | ||||
| 			anzuvertrauen, als denen Ihres Freundes Sarasin, aus einer Art von Dankbarkeit weil ich ihm Ihre  | ||||
| 			Bekanntschaft schuldig bin. Er wird es wenn er sich von demselben Geist des Patriotismus der mich  | ||||
| 			als einen Fremden daraus angesteckt hat (daß sobald ich in Ruhe bin, Tschudi mit seiner kronikalischen  | ||||
| 			Umständlichkeit aus den Gesichtspunkten in die Sie einen stellen mein Spielzeug werden soll,) auf einer  | ||||
| 			Cur die er trinkt ganz durchwärmt und gestärkt haben wird, Ihnen auch mit seinem Ihnen viel wichtigem  | ||||
| 			Danke begleitet zusenden. Wenn ich nach Zürich komme, wär’ ich sehr begierig, etwas von der Fortsetzung,  | ||||
| 			besonders von den Schweitzerkriegen gegen Burgund Mayland u. in den neuern Zeiten von ihrem Verhalten bey  | ||||
| 			den Kriegen Ludwigs des 14ten <page index="2"/> in Ihrer Manier zu lesen, die den <aq>historiographes des princes et  | ||||
| 			des cours</aq> Zerknirschungen machen sollte. Die einheimischen Kriege der Cantone werden Sie schwerlich einem  | ||||
| 			Fremden weisen; obschon ich von einheimischen Gärungen in Republiken die schlimme Meinung nicht habe, womit  | ||||
| 			die meisten Philosophen den Geist der Ruhe der das Bewußtsein der Kräfte einschläfert empfehlen. Wenn sie  | ||||
| 			nur zu ihrer Schlichtung keine fremden Mächte einmischen die die <gr>έιρηυοποιοι</gr> so gerne machen, so  | ||||
| 			empfindungsvoll für die ach! so traurigen, ach so wilden ungeregelten so ganz unmonarchischen Ausbrüche  | ||||
| 			der „Anarchie“ ihrer Nachbarn sind; – so dünken mich Händel in Republiken und die darauf geschlossenen  | ||||
| 			Verträge dem politischen Horizont so zuträglich als die Gewitter dem Physischen – doch ich bin nicht im Stande  | ||||
| 			darüber eine befriedigende Meynung anzunehmen; bevor ich von einsichtsvolleren Republikanern darüber  | ||||
| 			belehrt worden bin.<line type="break"/> | ||||
| 			<page index="3"/><line type="break"/> | ||||
| 			<line tab="1"/>Meine itzige Schweizerreise geht (in Gesellschaft eines Sächsischen Freyherrn v. Hohenthal) über  | ||||
| 			Neuburg u. Yverdon nach Lausanne und Genf, von da ins Walliserland und zu den Eisgebirgen ؘ– sollten Sie  | ||||
| 			etwa eine Marschroute für uns haben (wir denken auch nach Graubündten und von da nach Zürich zurückzukommen)  | ||||
| 			so würden Sie sie nur gütigst Herrn Pfenninger abzugeben belieben, der sie mir schon nach Lausanne zukommen  | ||||
| 			lassen wird. Bern, das Entlibuch, die freyen Aemter, wollen wir auf unsre Rückreise von Zürich über Bern u. Basel | ||||
| 			versparen. Mit den wärmsten Empfehlungen in Ihre Güte u. Freundschaft beharre in und ausser der Schweitz dero <line type="empty"/> | ||||
| 			<line type="empty"/> | ||||
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| 			<align pos="right">ergebenster<line type="break"/>  | ||||
| 			Lenz.</align> <line type="empty"/> | ||||
| 			<line type="empty"/> | ||||
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| 			<note>Adresse</note><line type="break"/> | ||||
| 			Herrn<line type="break"/>  | ||||
| 			Herrn <ul>Füesli</ul><line type="break"/> | ||||
| 			Professor der Geschichte<line type="break"/> | ||||
| 			zu Zürich.</letterText> | ||||
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| 	</document> | ||||
| </opus> | ||||
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| @@ -4356,5 +4356,20 @@ | ||||
| 			<isDraft value="false" /> | ||||
| 		</letterDesc> | ||||
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| 		<letterDesc letter="290"> | ||||
| 			<date value="Basel, 4. Juli 1777" /> | ||||
| 			<sort value="1777-07-04" /> | ||||
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| 		<letterTradition letter="290"> | ||||
| 			<app ref="4"> | ||||
| 				Zürich, Zentralbibliothek, Ms. M 1.183, Nr. 3 | ||||
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| 		</letterTradition> | ||||
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| 	</traditions> | ||||
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	 GregorMichalski
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