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@@ -944,15 +944,15 @@ Und doch muß ich meinen Entschluß vor Ihnen verbergen. –
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<line tab="1"/>Dein kostbares Briefgen habe erhalten ist mir ein theures theures Zeugniß der Güte und innern standhaften Grösse Deines Herzens die keiner falschen Bescheidenheit braucht um damit Cabale zu machen. Lache doch Lavater der Wolken die Freunde und Feinde an Dir vorbeyziehen lassen, Du wirst immer durchscheinen. Durchscheinen durchscheinen mein lieber Getreuer bis auf lange Nachwelt hinunter. Mich freut der Eiffer Deiner jungen Freunde. Fürchte nichts von mir, ich konnte und kann Dich nie kompromittieren, mein Blut ist kalt, aber mein Herz fühlt warm.
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<line tab="1"/>Alles das was Du mir schreibst hat mein Herz grade so geahndet, das war mir ein Siegel, daß auch ich Dein oder Deines Gottes bin. Ich konnte aber – und werde nun keinen üblen Gebrauch davon machen, dessen sey sicher.
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<line tab="1"/>Dein kostbares Briefgen habe erhalten ist mir ein theures theures Zeugniß der Güte und innern standhaften Grösse Deines Herzens die keiner falschen Bescheidenheit braucht um damit Cabale zu machen. Lache doch Lavater der Wolken die Freunde und Feinde an Dir vorbeyziehen lassen, Du wirst immer durchscheinen. Durchscheinen durchscheinen mein lieber Getreuer bis auf lange Nachwelt hinunter. Mich freut der Eiffer Deiner jungen Freunde. Fürchte nichts von mir, ich konnte und kann Dich nie kompromittiren, mein Blut ist kalt, aber mein Herz fühlt warm.
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<line tab="1"/>Alles das was Du mir schriebst hat mein Herz grade so g<subst><del>a</del><insertion>ea</insertion></subst>hndet, das war mir ein Siegel, daß auch ich Dein oder Deines Gottes bin. Ich konnte aber – und werde nun keinen üblen Gebrauch davon machen, dessen sey sicher.
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<line tab="1"/>Laß Deine Freunde machen was sie wollen und für gut und nöthig finden, ich mische mich nicht darunter, gewiß nicht aus Menschenfurcht, denn was können mir Deine Menschen helfen oder schaden.
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<line tab="1"/>Aber was ich in einer Entfernung für Dich hinaus thun kann, das thu ich – und nichts kann mich abhalten. Ich kenne Deine Sphäre nicht, aber ich
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<page index="2"/>kenne die Fassungsart und Gesinnungen der meinigen, in die ich freilich sehr langsamen und halb imperceptiblen Einfluß habe. Also hast Du nichts von mir zu hoffen noch zu fürchten gegenwärtig.
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<line tab="1"/>Deine Physiognomik – lieber der Wunsch mir ein Exemplar geben zu können, was geb’ ich Dir dafür? Mein ganzes Herz – mehr hat mir der Himmel nicht gelassen. Ich glaube aber dennoch, ich glaube, ich werde sobald es heraus ist, hier eines zu Gesicht bekommen und das ist ja <ul>alles</ul> was ich wünsche.
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<line tab="1"/>Lebe wohl mein lieber Leidender! Meine Freunde werden mir denn erst recht theuer, wenn sie ein wenig dulden und schweigen müssen und das ist das Gefühl aller honetten Leute. Also nutzen Dir Deine Feinde bei der honetten Welt – und bey der erleuchteten können sie Dir auch nicht schaden. Was bleibt ihnen denn übrig, als ein halbgelehrter schaler feindseliger Anhang, den <ul>ich Dir</ul> nicht wünschen möchte.
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<line tab="1"/>Deine Physiognomik – lieber der Wunsch mir ein Exemplar geben zu können, was geb’ ich Dir dafür? Mein ganzes Herz – mehr hat mir der Himmel nicht gelassen. Ich glaube aber dennoch. ich glaube, ich werde sobald es heraus ist, hier eines zu Gesicht bekommen und das ist ja <ul>alles</ul> was ich wünsche.
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<line tab="1"/>Lebe wohl mein lieber Leidender! Meine Freunde werden mir denn erst recht theuer, wenn sie ein wenig dulden und schweigen müssen und das ist das Gefühl aller honetten Leute. Also nutzen Dir Deine Feinde bey der honetten Welt – und bey der erleuchteten können sie Dir auch nicht schaden. Was bleibt ihnen denn übrig, als ein halbgelehrter schaaler feindseliger Anhang, den <ul>ich Dir</ul> nicht wünschen möchte.
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<line tab="1"/>Leb wohl hier ist ein physiognomischer Gedanke der mir durch den Kopf gezogen ist und über den ich Deine Meynung zu hören wünschte. Es ist manchmal gut allerley <ul>anzuhören,</ul> wenn man über gewisse Sachen nachdenkt – also wirst Du mir mein Gelall und Gestammel nicht übel nehmen.
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<line tab="1"/>Leb wohl hier ist ein Physiognomischer Gedanke der mir durch den Kopf gezogen ist und über den ich Deine Meynung zu hören wünschte. Es ist manchmal gut allerley <ul>anzuhören,</ul> wenn man über gewisse Sachen nachdenkt – also wirst Du mir mein Gelall’ und Gestammel nicht übel nehmen.
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<line tab="1"/>Grüsse Passavant (dessen Enthusiasmus für Dich mich entzückt), Pfenninger, das Kind Gottes in Blumen spielend und Kaysern. Ich erwarte von den beyden ersten die nächsten Briefe mit vieler Sehnsucht.
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<line type="break" /><align pos="right">Lenz.</align>
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