From 7262774606dea3d96aec2aea1f98aedb5b7a0568 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: gbabelo <123087977+gbabelo@users.noreply.github.com> Date: Tue, 10 Jun 2025 10:12:20 +0200 Subject: [PATCH] 195 --- data/xml/briefe.xml | 14 ++++++++------ data/xml/traditions.xml | 2 +- 2 files changed, 9 insertions(+), 7 deletions(-) diff --git a/data/xml/briefe.xml b/data/xml/briefe.xml index 1b4f208..babe811 100644 --- a/data/xml/briefe.xml +++ b/data/xml/briefe.xml @@ -3006,7 +3006,6 @@ einbrechenden Schimmer des Tags verstecken konnte machte ich den Schattenriß. D an Lenzen. Hier haben Sie meine Geschichte. Soviel ich von meinem Vater weiß, war er ein wunderbarer feuriger Mann, der nicht an seinem Platz war. Dabey von edlem Sinn. Gott weiß wie seine Seele die Richtung bekam. Ich verlor ihn in meinem achten Jahr da er an einem Fall starb, das so zu gieng. Er etc. - Nach seinem Tode wird meine Mutter krank auf 18 Wochen für Kummer. Wir Kinder all, und fremde Leute nahmen das bisgen weg das noch übrig war. Meine Mutter von der Liebe zu uns gestärkt ermunterte sich. Arbeitet mit ihren Händen, ernährt drey unmündige Kinder, ohne zu vermeiden, nicht in Schulden zu kommen. Als ich heranwuchs bat und flehte ich mich in die Lateinische Schule zu halten. Das geschah, sie konnte mir nichts abschlagen. Noch erinnere mich daß sie mein erstes Schulgeld nicht bezahlen konnte und es borgen mußte. Das gieng so fort. Sie erhielt mich bis ins 19 Jahr in allem, denn was ich mit Informiren und vom Chor bekam war sehr gering. Zwey Jahr erhielt ich mich und gab ihr was ich konnte. Nun wollte ich auf Akademieen gehn, hatte keine 100 fl. Ich ward mit Goethe bekannt: Das war die erste frohe Stunde meiner Jugend. Er bot mir seine Hülfe an. Ich sagte nicht alles und ging so, weil ich lieber sterben wollte als unverdient was annehmen. Die 100 fl. waren bald all. Der grosse Goethe drang in mich, machte mir Vorwürfe und nun leb ich schon ein ganzes Jahr von seiner Güte – o Lenz, bin ich Ihnen nicht verächtlich? Ich wäre tausendmal´lieber gestorben, kann ich Ihnen sagen was michs kostete. Aber Goethe, oh wenn ich seiner werth würde, wenn ichs ihm erstatten könnte, um froh zu sterben. Ich bin nicht Herr über mich bis das geschehen ist. Und die Angst er möchte sich manchmal einfallen lassen, meine Liebe zu ihm rühre aus Intresse her. Liebster, bin ich nicht unglücklich? Und meine von Schulden u. Elend gedrückte Mutter, meine leidende Schwestern wovon die eine ein herrliches Geschöpf ist, die alle auf mich warten etc. Lassen Sie Goethen nicht merken gnädige Frau! daß ich Ihnen das verrathen habe. @@ -3018,15 +3017,17 @@ einbrechenden Schimmer des Tags verstecken konnte machte ich den Schattenriß. D Liebster Lenz! Hier noch eine Silhouette die besser ausgefallen ist im kleinen, weiter weiß ich keine Nachricht, das Päckgen hab ich an Mslle König abgegeben aber noch ohne weitere Nachricht. Mslle Kg. grüßt Dich. Ich danke Dir für den Brief auf dem rothen Papier, jeder Brief von Dir ist mir unendlich lieb, und wann er auf Kaiserspapier geschrieben wird kann ers nicht mehr seyn aber ich küsse Dich doch daß mir damit Freude machen willst. Ich widerrufe die Nachricht von Mr Turgot in sofern: Er hat zwar seine Dimission ist aber nicht in Ungnade, sondern hat nur des Lärms wegen seine Entlassung bekommen, übrigens aber wird der Oekonomieplan fortgeführt werden. Vor ein paar war ich überm Rhein drüben und hörte [Mondsymbol für Montag] abends daß Hr Hofrath zu Emmeding zurück sey, ging [Kreis mit nach rechts zeigendem Pfeil als Symbol für Dienstag] Morgens sogleich nach dahin machte 7 Stund Wegs, machte Hrn. Hofrath um 7 Uhr abends meine schwache Aufwartung und ging nach ein viertelstündiger Visite wieder fort wo ich herkam über Rust zurück, erfuhr bey Hr. v: Stöcklin, daß sich die Schöllin (wovon das verlangte Päckgen hier mit eingelegt ist) gar bey ihm gerühmt hätten als ob Herzog von Weimar selbhändig an ihre Niece geschrieben hätte etc. ich widerrief und sagte wie’s wahr ist daß Du wegen den Romanzen sie ersuchtest und sagtest es würde dem Herzog Vergnügen machen, dieß zur Lehre Bruder die eiteln lieben Leute könnten mißbrauchen – etc. - Kaufmann ist von Emmedingen zurück und zum 1ten mal und gieng zum 2ten mal wieder hin. Er hat auch das Pack nicht gekriegt. Es war noch ein anderer Schweitzer theolog und Freund von Lav: und Pf: hier den ich sehr nah als einen braven Mann kennen lernte und liebe. Wer ist Deine Feindin hier red, so kann ich mich hüten ich kenne niemand. Mein Glaube an Dich wird nicht fallen, wann er’s sollte so werd’ ich Dich Bruder um Stärkung bitten. Lebe wohl. Dein alter Röderer. - Tabelle linke Spalte + + +Tabelle linke Spalte Mache mit meinem Demosthenes was Du willst, nur wollt ich ihn bey Niemand eingebettelt haben, wann’s nicht gern angenommen wird von Männern dies besser als ich verstehn so zerreiß es. + Tabelle rechte Spalte -Zimmermann ist mit Häveli nach Zürich gangen. Kaufmann und Ehrmann werden Dich bald sehen. Lebe wohl. +Zimmermann ist mit Häveli nach Zürich gangen. Kaufmann und Ehrmann werden Dich bald sehen. Lebe wohl. Strasb. den 4t Junius. 1776. @@ -3042,9 +3043,9 @@ einbrechenden Schimmer des Tags verstecken konnte machte ich den Schattenriß. D Lieber Herder! ich habe von dem Präsidenten Lincker gehört, daß die Vokation Dir schon zugeschickt worden und man Dich aufs späteste auf Johannis hier erwartete. Wird also hoff ich es mir noch gewährt werden Dich und Dein Weib und Deinen Sohn in Weymar zu sehen und bedarf es keiner Reise. Ich habe Deiner Fabeln etliche Wielanden gegeben, etliche dem Herzog gewiesen, der mir sie aus der Hand riß und sie für sich insgeheim abschreiben ließ, zugleich mich bat das bei Dir zu entschuldigen und Dir zu versichern, daß sonst niemand sie zu sehen bekommen würde – Deine älteste Urkunde habe auch erhalten vermutlich von Dir und noch zu wenig darin gelesen ohne um darüber was erträgliches wiederhallen zu können – das übrige reden wir mündlich - Tausend Dank! Möge Glückseeligkeit von oben herab Dich umathmen und Dich bald herüber zu uns wehen. Was soll ich Deiner Frau sagen, dem Engel der sich wohl nicht vermuthet wie sehr seine freundliche lichthelle Vorstellung von mir hintergangen werden wird. Sey es. Vor einigen Monathen war ich freylich in glücklicherer Stimmung aber mein Herz bleibt dennoch dasselbe Taub zwar itzt für die ganze Natur, ein hinschwindender Schatten, nicht einmal der Reminiscensen fähig. Komm bald Lenz +Tausend Dank! Dürft ich doch fragen ob Zimmermann oder Merck die Exemplare von den Soldaten bekommen hat. Ich selbst habe keins, auch niemand schicken können und hier sind sie im Buchladen nicht. Nach Strasb. dürfen sie nicht gehen. @@ -3077,7 +3078,8 @@ einbrechenden Schimmer des Tags verstecken konnte machte ich den Schattenriß. D Entwurf zum Brief an Lauth vom 17. Juni 1776, zunächst um 180 Grad zur Adresse gedreht: 1) nicht ein Wort teutsch reden in Lyvrey gehen aufwärts bey Zürch kriegst 20 bis 25 # eine Livrey Obristen Kleidungsstücke an Wäsche Schuhe u. Strümpfen nicht sich wenigstens auf 3 Jahr engagiren läßt er sich ihrer uberwendig macht so wird ihm das Reisegeld vom Gehalt abgezogen Reisegeld von Strasb. nach Lübeck von da geht er zu Wasser nach Pernau. Ein gewisser Cap. Rennekampf erkundigt sich nach den Doctor Sax und Prof. Schütz die seine Freunde gewesen -horizontal gespiegelt: Von Palloper. Er hat vor 26 Jahren als Hauptm. mit seinem Corps in Strasb. gestanden +horizontal gespiegelt: +Von Palloper. Er hat vor 26 Jahren als Hauptm. mit seinem Corps in Strasb. gestanden vertikal gespiegelt: 2 Binden 1 P. seidene Strümpfe diff --git a/data/xml/traditions.xml b/data/xml/traditions.xml index 1e38694..4a87990 100644 --- a/data/xml/traditions.xml +++ b/data/xml/traditions.xml @@ -1288,7 +1288,7 @@ Stein, der die Abschrift eines Briefes von Friedrich Maximilian Klinger an Lenz enthält, liegt einem Brief von - Katharina Elisabeth Goethe an ihren Sohn vom 18. Januar 1802 bei: vgl. Briefe an Goethe. + Katharina Elisabeth Goethe an ihren Sohn vom 18. Januar 1802 bei; vgl. Briefe an Goethe. Gesamtausgabe in Regestform. Bd. 4. Weimar 1988, S. 33, Nr. 22.