mirror of
https://github.com/Theodor-Springmann-Stiftung/lenz-briefe.git
synced 2025-10-29 17:15:31 +00:00
Einpflegung von Brief 119.
This commit is contained in:
@@ -4921,6 +4921,32 @@
|
||||
wollen wir Thaten bestimmen. D 28. Febr. 76. <line type="empty"/>
|
||||
|
||||
L.</letterText>
|
||||
|
||||
<letterText letter="119"><note>am oberen Rand</note>
|
||||
<align pos="center">Weise diesen Brief nicht Bester, wie alle meine Briefe.</align> <line type="empty"/>
|
||||
|
||||
<line tab="1"/>Lieber Lavater! mein Kopf ist eingenommen von tausend Dingen und ich kann Dir nichts weiter sagen,
|
||||
als ich liebe Dich, ich danke Dir. Hier ist der Brief von der C. Waldner# <insertion pos="top">(ihr Onkel ist Graf, sie nur
|
||||
Baronesse.)</insertion> kannst Du mirs verzeyhen daß ich, der vielleicht bald von hier reist, ihn erbrochen und
|
||||
mit meinem Siegel wieder zugesiegelt. Ich weiß wie innig sie Dich hochschätzt und ich wollte doch
|
||||
gern den Ausdruck davon lesen. Du mußt wissen, daß sie alle ihre Briefe französisch schreibt und
|
||||
ihr daher ein deutscher Brief an Dich nicht wenig Müh gekostet. Doch auch hier wirst Du ihre ganze
|
||||
schöne Seele finden die eben durch die für Dich so mühsam aufgesuchten Ausdrücke durchscheint, es ist
|
||||
die Sprache die nicht mit Worten redt Lavater, die Sprache die zwey befreundte Seelen stammeln die
|
||||
nicht von einer Nation sind. Ach wenn Du sie kenntest <line type="empty"/>
|
||||
|
||||
<line tab="1"/>Ich gehe wohin mich Wink der Vorsicht ruft, mein Ziel kann ich Dir noch nicht bestimmen. Ich kenne
|
||||
es und der Tod soll mir Bruder seyn, wenn er mich dahin führt. Grüß Kaysern, sag ihm, es ist mir
|
||||
unerträglich daß ich an ihn nicht schreiben kann, nicht kann, so wenig als an den redlichen Kaufmann.
|
||||
Ich habe keinen Augenblick zu feyren. <line type="empty"/>
|
||||
|
||||
# sie hat ein Canonikat von dem sie sich schreibt. Sey vorsichtig. <line type="empty"/>
|
||||
|
||||
<sidenote pos="left" page="1" annotation="am linken Rand, vertikal">
|
||||
<line tab="1"/>Doch beschwör ich den ersten bey Dir <insertion pos="top">bey dem lebendigen Gott:</insertion> und allem was ihm heilig ist, alles
|
||||
zu thun, was ich ihm gesagt habe. Stollberg schreibt mir aus Koppenhagen, schmachtet nach
|
||||
Nachrichten aus dem <ul>„Gotteslande Schweitz und vom Gottesmann Lavater“.</ul> Ganz Dein Lenz</sidenote>
|
||||
</letterText>
|
||||
|
||||
</document>
|
||||
</opus>
|
||||
|
||||
@@ -1785,6 +1785,21 @@
|
||||
<isDraft value="false" />
|
||||
</letterDesc>
|
||||
|
||||
<letterDesc letter="119">
|
||||
<date value="Straßburg, Ende Februar 1776" />
|
||||
<sort value="1776-02-29" />
|
||||
<location ref="7" />
|
||||
<senders>
|
||||
<sender ref="1" />
|
||||
</senders>
|
||||
<receivers>
|
||||
<receiver ref="10" />
|
||||
</receivers>
|
||||
<hasOriginal value="true" />
|
||||
<isProofread value="true" />
|
||||
<isDraft value="false" />
|
||||
</letterDesc>
|
||||
|
||||
|
||||
</descriptions>
|
||||
</opus>
|
||||
|
||||
@@ -733,6 +733,13 @@
|
||||
</app>
|
||||
</letterTradition>
|
||||
|
||||
<letterTradition letter="119">
|
||||
<app ref="4">
|
||||
Zürich, Zentralbibliothek, RP 20, Nr. 13
|
||||
</app>
|
||||
</letterTradition>
|
||||
|
||||
|
||||
|
||||
</traditions>
|
||||
</opus>
|
||||
|
||||
Reference in New Issue
Block a user