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	Einpflegung von Brief 145
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| 			mißvergnügt zu seyn, machte Sie doch mit zum Dichter, der sich Drang fühlte, Menschen zu bilden, u.  | 			mißvergnügt zu seyn, machte Sie doch mit zum Dichter, der sich Drang fühlte, Menschen zu bilden, u.  | ||||||
| 			mit Geistern, mit Unbekannten zu reden, weil alles um Ihn her tod war. <line type="empty"/> | 			mit Geistern, mit Unbekannten zu reden, weil alles um Ihn her tod war. <line type="empty"/> | ||||||
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| 			<line tab="1"7Jezo hab ich keine Zeit was abzuschreiben, kaum noch so viel Ihnen <isnertion pos="top">zu sagen daß ich Sie</isnertion> mit der  | 			<line tab="1"/>7Jezo hab ich keine Zeit was abzuschreiben, kaum noch so viel Ihnen <isnertion pos="top">zu sagen daß ich Sie</isnertion> mit der  | ||||||
| 			wärmsten Umarmung erwarte. Mein Haus ist der nächste Nachbar am PostHaus, also sehn Sie’s ganz  | 			wärmsten Umarmung erwarte. Mein Haus ist der nächste Nachbar am PostHaus, also sehn Sie’s ganz  | ||||||
| 			als das Ihrige, u. Gott gebe, auf etwas mehr, als kurze Zeit an. <line type="empty"/> | 			als das Ihrige, u. Gott gebe, auf etwas mehr, als kurze Zeit an. <line type="empty"/> | ||||||
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| 			durch Einschlag</letterText> | 			durch Einschlag</letterText> | ||||||
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|  | 		<letterText letter="145"><align pos="right">Giesen, den 27sten Merz. 1776</align> <line type="empty"/> | ||||||
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|  | 			<line tab="1"/>Das Frankfurter Zeitungs-Unwesen hat doch was Gutes gestiftet, da mirs einen Brief von Ihnen  | ||||||
|  | 			erworben. Wenn Ihnen was dran gelegen ist, zu wißen, wie ich dran gekommen, so hören Sie. Mit  | ||||||
|  | 			Anfang 1775 beredte mich Doctor Bahrdt, das für Herrn Deinet zu thun, was er bisher gethan,  | ||||||
|  | 			nemlich die hier für ihn gemachte Recensionen einzusammeln, und zuweilen selbst eine zu machen.  | ||||||
|  | 			Ich probirte das einige Wochen, sah aber bald, daß Herr Deinet hineinsetzte, was er wollte;  | ||||||
|  | 			darum ließ ich unter meine Anzeigen meinen Namen setzen. In jenen ersten Wochen machte ich  | ||||||
|  | 			auch eine Anzeige von Herders Schrift über die G. d. M. unter der mein Name nicht steht, und  | ||||||
|  | 			die Sie überzeugen könnte, daß ich die Schrifft achte, wie sie es verdient. Desto frappanter  | ||||||
|  | 			war es, daß Ihr Aufsatz in ders. Z. mich beschuldigte, ich sehe Herder nicht über die Achsel  | ||||||
|  | 			an. Ueber den Aufsatz hätte ich ganz <nr>             </nr><!-- Werden unleserliche Zeichen aufgrund des Aptums besonders ausgezeichnet (rote Farbmarkierung in der Transkription --> können, ich wollte aber zeigen, daß ich  | ||||||
|  | 			mich von einer Zeitung nicht sogleich los sagte, deswegen weil sie etwas gegen mich enthielt.  | ||||||
|  | 			Das Gerede wegen des Merkurs rührte von dem Verfaßer eines elenden Dramas Wilhelmine von  | ||||||
|  | 			Blondheim her, der da glaubte, niemand könne ihn tadeln, als gerade ich. Daß Götze in Hamburg  | ||||||
|  | 			sich selbst recensirt, weil Sie es gethan, ist freilich entsetzlich. Doch Nicolai in Berlin  | ||||||
|  | 			hat in diesen Tagen auch Sie über die Selbstrecension angebellt, so wie er überhaupt Ihnen,  | ||||||
|  | 			wie einem Schüler die Lection gelesen. Der Henker hole die Kritick, möchte ich da selbst  | ||||||
|  | 			als Kritiker ausrufen! Auch hat Nikolai die Brochure über den Götz wacker ausgeschändet.  | ||||||
|  | 			Eben derselbe hat auf meine Rechnung einen Aufsatz über Geßners Idyllen geschrieben, der in  | ||||||
|  | 			der F. Z. stand, als sie noch Herr Merk besorgte. Doch weg mit dem Geplauder über die Poßen. <line type="empty"/> | ||||||
|  | 			<page index="2"/> | ||||||
|  | 			<line tab="1"/>Die eigentl. Absicht meines Briefs ist, meine Freude zu bezeugen, daß <ul>Petrarch,</ul> von dem bisher unter  | ||||||
|  | 			uns manche Karrikatur erschienen, durch Sie dargestellt worden, wie er ist. Ziehen Sie doch ja von  | ||||||
|  | 			<ul>Oßian</ul> und <ul>Shakspear</ul> Ihre Hände nicht ab. Ein Ehrenretter Petrarchs, Oßians und Shakspears gewesen  | ||||||
|  | 			zu seyn, ist eine Hauptblume in Ihrem Kranz. Im deutschen Museum habe ich eben Ihren Zerbin gelesen,  | ||||||
|  | 			und die Messe bringt uns wieder ein Schauspiel von Ihnen. Göthens Stella fliegt jetzo durch Deutschland.  | ||||||
|  | 			Herr Klinger hat ein Stück in Hamburg spielen lassen. Ein denkwürdig Jahr! <line type="empty"/> | ||||||
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|  | 			<line tab="1"/>In wenig Wochen wird Taschenbuchs sechste Abtheilung, unerachtet der vielen Almanache fertig,  | ||||||
|  | 			und, wenn ich öfters Geschenke, wie die von Ihnen erhalte, kann es noch lange dauern. Ich halte es  | ||||||
|  | 			für verdienstlicher, Taschenbücher und dergleichen zu sammeln, als zu kritisiren. Dies behauptet mit  | ||||||
|  | 			Aufrichtigkeit <line type="empty"/> | ||||||
|  | 			<line type="empty"/> | ||||||
|  | 			<line type="empty"/> | ||||||
|  | 			<line type="empty"/> | ||||||
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|  | 			<algin pos="center">Ihr<line type="break"/> | ||||||
|  | 			Verehrer<line type="break"/> | ||||||
|  | 			Christian Heinrich Schmid.</algin></letterText> | ||||||
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| 	</document> | 	</document> | ||||||
| </opus> | </opus> | ||||||
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| 			<isDraft value="false" /> | 			<isDraft value="false" /> | ||||||
| 		</letterDesc> | 		</letterDesc> | ||||||
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|  | 		<letterDesc letter="145"> | ||||||
|  | 			<date value="Gießen, 27. März 1776" /> | ||||||
|  | 			<sort value="1776-03-27" /> | ||||||
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| 		</letterTradition> | 		</letterTradition> | ||||||
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|  | 		<letterTradition letter="145"> | ||||||
|  | 			<app ref="4"> | ||||||
|  | 				Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 59 | ||||||
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