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Herrn Herrn Joh. Casp.
Pfarrer am Waysenhause
Durch einen Freund.
+
+ Hier haben Sie lieber Freund meine Aussöhnung mit Wielanden, die Sie sogleich Herrn Hellwing in
+ Lemgo zuschicken werden, sie an die Wolken andrucken zu lassen. Sie ist zwar ein wenig
+ Normännisch, wird aber wie ich hoffe zu seiner wahren Beruhigung mehr beytragen, als tausend
+ leere Lobeserhebungen.
+
+ Die beyden Sachen gehören ganz nothwendig zusammen, eins steht und fällt mit dem andern und ich
+ habe bloß darum damit bisher zurückgehalten um einige Nachrichten aus dem Publikum
+ einzuziehen
+
+ Hier ist auch etwas von Schlossern für Ihre Sammlung das Ihnen gewiß Vergnügen machen wird. Sie
+ dürfen das Geld dafür mit dem dem für dem ersten Mskpt. Sobald Sie es bequemlichst thun können,
+ ihm unmittelbar nach Emmedingen zu schicken. Darüber aber ist er ein wenig empfindlich gewesen, daß
+ Sie seinem ausdrüklichen Verbot zuwieder, seinen Namen bekannt gemacht und ihn so mit Wielanden
+ über den Fuß spannen. Von diesem können Sie ihn immer als Verfasser nennen.
+
+ Aus unserer Gesellschaft die täglich anwächst, kann ich Ihnen mit der Zeit einige Sachen
+ mittheilen. Verschiedene Professoren unserer Akademie haben sich zu uns gethan von denen wir
+ auch allerley hoffen. Herr Blessig schreibt hier an einem Strasburger Wochenblatt,
+ das aber ganz und gar ist. Auch ich schreibe hinein. Aber wie Sie sich wohl vorstellen
+ können, alles ad captum unserer Leute. Indessen wollen wir hoffe ich andern Schriftstellern dadurch
+ Feld bearbeiten. Leben Sie wohl u. antworten Ihrem
+
+ L.
+
+
+ Das Soliloquium des Wetterhahn könnte füglich wegbleiben. Es ist schmutzig. Sorgen Sie doch
+ dafür bester! Wenigstens muß er in Kleidern
am Tisch sitzen. es wäre mir wenns ganz
+ wegbliebe. verte
+
+
+ Den 21sten Jenner
+
+ Eben jetzt erhalte Nachrichten, daß Herr Leibarzt Zimmermann in Hannover bey jemand nachfragt,
+ ob die Wolken von mir seyn. Sollte er sie gesehen haben?
+
+ Soeben läßt er mir durch seinen Sohn sagen, er habe ein Mskpt von mir in Händen, das er in Leipzig
+ bey Reichen werde drucken lassen. – Sollten das etwa gar die Wolken selber seyn? – Es sey was es
+ wolle so geben Sie mir Nachricht davon und wenn Sie etwa auf die Art der Freundschaft für Hn.
+ Wieland eine Schmähschrift hätten unterdrücken wollen, die ihm soviel Ehre macht
und mit der
+ ich Zwecke zu erreichen hoffe, als die Schriftstellerreputation eines Mannes herunterzusetzen
+ von dessen wahrem Werth kein Mensch in Europa eine so anschauende und richtige Erkenntniß haben
+ kann als ich – – so bedaure ich daß Sie meine wahren Absichten – meine Einsichten – und mein Herz – so
+ mißkennet haben – und bitte mir beydes Pasquill – und Apologie – die wie gesagt beyde
+ waren, beyde ohneinander nicht ungesäumtst wieder zurück. So ist eines der edelsten
+ Anschläge meines Lebens über den Hauffen geworfen.
+
+ – Das Packet mit den 10 Dukaten habe erhalten und danke ˕sehr˕ für die schleunige und
+ freundschaftliche Bezahlung. Aber wie gesagt ein Dolchstich von der Hand des Freundes wäre mir
+ angenehmer als Hintertreibung Absichten – unter dem Schein sie zu befödern
+
+ Doch wenn ich mich geirret habe so verzeyhen Sie! Oder sollte selbst im befürchteten Fall, Herr
+ Leibarzt Zimmermann auch # seyn – O welche Freude für einen Jüngling, die
+ Stimme eines solchen Mannes gewonnen zu haben. – Sonst mach ich diesen ganzen Lärm nicht
+ eben um der Männer willen; die über Lärmen dieser Art gewöhnlich hinauszuseyn pflegen. Wenn sie
+ aber Söhne haben – Söhne in meinen Jahren – und in meinem Fall – Söhne für die ich alles
+ das thue –
+
+ # und es ihm mit dem Druk in Leip. ein Ernst seyn
+
+ L
+
+ Den 22sten
+ Wie gesagt, vor allen Dingen, wenn meine Furcht wahr ist, bitte mir die Apologie wieder. Sie ist meine
+ einzige Schutzwehr, der einzige Schlüssel aller meiner Absichten, auf den ich alle meine Freunde die
+ über diese Sache an mich geschrieben verwiesen. Bekomme ich sie nicht so bin ich in einer
+ verzweiflungsvollen Lage – und das durch Freunde – denen ich mich ohne Zurückhaltung anvertraut –
+
+ Lenz
+
+ Bester Freund wenn meine Furcht ungegründet ist, so verzeyhen Sie nochmals bitte ich, den
+ Ausbrüchen meiner Leidenschaft. Mir ist an Endigung dieser Sache und an Aufklärung des
+ Publikums über meine Gesinnungen und Handlungen gegen Wiel. alles alles gelegen. Um dieses
+ Schrittes willen – that ich all meine bisherigen Schritte – dieser Schritt entscheidet von
+ allen meinen künftigen. Ich kenne mein Publikum, ich habe es vorbereitet – ich habe die ganze
+ Wirkung berechnet die das thun – thun soll und muß – und wenn nun am Ende der Unternehmug – –
+ sich mir der Freund entgegen stellte und mir zum Ziele zu helfen – ich kann
+ den Gedanken nicht aushalten – entreissen Sie mich dieser gewaltsamen Gemüthsverfassung
+ durch die geschwindigste Zurücksendung des unglücklichen Mansukripts das sodann freilich nicht
+ in Freundshände hätte fallen sollen.
+
+ Viel lieber hätte ich Wiel. selber zugeschickt. Beruhigen Sie mich, ich beschwöre Sie
+
+
+ Von Blessig und andern nächstens
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+ Biberach, Wieland-Museum, Nr. 1002
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