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einmal aufhörtet zu idealisiren und in keines Menschen Seele glaubtet in so Fällen wie bei Kleinjopp der nichts
weniger ist als
Bauer und Socrates. –
-
+ Colmar le 5.· avuril 1777.
+
+
+ J‘a appris à Strasbourg, Monsieur et cher ami, votre Séjour à colmar,
+ et j’ai bien regretté de n’y pouvoir pas être avec vous. il fallait des affaires
+ aussi essentielles que celles qui m’y retenaient pour m’ empêcher de
+ vous y rejoindre. ce qui peut seul me consoler de ce ceontretems est l’espérance
+ que vous avéz donné à Mrs. Pfeffel et Lersée de y vous y revoir. Je
+ vous engage pour ma part à ne point manquer à vôtre parole; et je desire
+ bien, être au nombre des Raisons qui vous Engageront à la tenir.
+ Voicy, mon cher ami, mon pauvre drame, imprimé tant bien que mal;
+ et accoutumé par les soufflets du correcteur aux soufflets des critiques. vôtre
+ Nom est ce qu’il y a de mieux dans l’ouvrage, et vôtre approbation est
+ son mérite. pour completter l’hommage, le faible hommage que ma dedicace
+ rend à votre protection; je devais en exprimer la raison dans une
+ Epître dédicatoire, mon ami mathieu n’a point Voulu le permettre; il m’ a dit que je ne
+ pourrais nommer vos ouvrages ou parler de vos Monsieur Lenz à
+ Emmendingen Talens
+ sans compromettre ou vos Secrètes ou vôtre modestie .….. et quand aux qualités
+ de vôtre coeur, c’est dans le coreur de vos amis qu’ elles Sont et doivent
+ être consacrées, plutôt que dans un vain éecrit. daigné être le protecteur
+ de celuicy, comme vous avéz été Son parrain; daigné être le mécêne de
+ faibles Talens qui ont besoin de grands talens pour en être dirigés; daigné
+ m‘associer pour quelque chose a votre réputation.
+
+
+ Mon ami Mathieu, qui se glorifie d’êetre le vôtre me charge pour vous
+ des plus Tendres assurances d’ attachement. il se reproche de ne vous
+ avoir pas écrit depuis longtems; mais l’incertitude de votre demeure et de
+ la direction de votre course, l’en a Empêché. depuis vôtre départ de Weimar
+ il vous attendait toujours à Strasbourg, où vous avéz passée sans voir
+ auceuns de ceux qui vous sont si sincèrement attachés; il me charge de
+ vous en faire mille Reproches.
+
+
+ Encore un mot. J’ai été bien flattée de l’approbation dont leurs altesses
+ les duchesses de Weimar ont daigné honorer mon ouvrage, je vous dois ce
+ triomphe, mon cher ami, et vous en dois des Remercimens; il ne me reste
+ qu’ à vous demander Conseil sur la maniere de faire passer à cette cour
+ quelques Exemplaires que je dois en hommage. vous avéz eû la Bonté de
+ dire à mon frêre que vôtre ami l’illustre M. Goethé se chargerait de les
+ présenter. est il nécéssaire, est il àpropos que j’ecrive aux duchesses; ou
+ seulement a Made la douairiere, ou poin du tout? Je vous Supplie de
+ vouloir bien m’ eclaircir là-dessus, vous me rendré un Grand Service.
+
+
+ M. Schlosser vous remettra, Mon cher ami ce paquêt cy. J‘ai l’honneur
+ de lui écrire et de lui offrir un éxemplaire de mon drame; je le prie
+ en même tems de consentir à se dessaisir de vous pour quelques jours, et à
+ vous envoyer à Vos amis de colmar, qui lui en auront la plus grande
+ obligation.
+
+
+ J‘attend, Mon cher ami, l’instruction que vous voudréz bien me donner,
+ pour prendre la libérté d’ écrire à M. Goethé et le prier d’ accepter un
+ témoignage de ma Vénération pour sa personne et ses ecrits.
+
+
+ J‘ay l’honneur d’Être avec le plus sincêre et parfait attachement,
+ Monsieur et cher ami,
+
+ Votre très humble
+ et très obéissant serviteur
+ Ramond
+
+ avocat au Conseil.
Empfangen – den 22sten Apr. 77.
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Kraków, Biblioteka Jagiellońska, Lenziana 5, Zwei Briefe Ramond de Carbonnières an Lenz, Nr.
2
+
+ In Straßburg habe ich, mein Herr und lieber Freund, von Ihrem Aufenthalt in Colmar
+ erfahren und sehr bedauert, nicht mit Ihnen dort sein zu können. Die Wichtigkeit der
+ Geschäfte, die mich zurückhielten, hinderte mich, Sie dort zu treffen. Was mich über
+ dieses Missgeschick hinwegtrösten kann, ist allein die Hoffnung, die Sie den Herren
+ Pfeffel und Lerse gemacht haben, Sie dort wiederzusehen. Ich nehme Sie in die Pflicht,
+ Ihr Wort nicht zu brechen; und ich wünsche sehr, einer der Gründe zu sein, die sie
+ daran binden, Ihr Wort zu halten. Hier ist, mein lieber Freund, mein armseliges Drama,
+ mehr schlecht als recht gedruckt; und durch die Ohrfeigen des Korrektors an die Ohrfeigen
+ der Kritiker gewöhnt. Ihr Name ist das Beste in diesem Werk, und Ihr Zuspruch ist sein
+ Verdienst. Um die Huldigung zu komplettieren, die schwächliche Huldigung, die meine Widmung
+ Ihrer Protektion erweist; sollte ich die Gründe dafür in einer längeren Widmung darlegen,
+ mein Freund Mathieu wollte das nicht erlauben; er hat mir gesagt, dass ich Ihre Werke nicht
+ nennen und von Ihren Begabungen nicht sprechen könne, ohne entweder Ihre Geheimnisse oder Ihre
+ Bescheidenheit bloßzustellen und was die Qualitäten Ihres Herzens betrifft, so müssen diese
+ im Herzen Ihrer Freunde sein und dort geweiht werden, viel eher als in einer eitlen Schrift.
+ Geruhen Sie, sein Beschützer zu sein, wie Sie sein Pate gewesen sind; geruhen Sie, der Mäzen
+ schwacher Talente zu sein, die große Talente benötigen, um von ihnen geführt zu werden; geruhen
+ Sie, mich ein wenig an Ihrem Ruhm teilhaben zu lassen.
+
+
+ Mein Freund Mathieu, der sich rühmt, der Ihre zu sein, lässt mich Ihnen die Versicherung seiner
+ zärtlichsten Zuneigung ausrichten. Er macht sich Vorwürfe, Ihnen so lange nicht geschrieben zu
+ haben; aber Ihr ungewisser Aufenthaltsort und Ihr ungewisses Ziel haben ihn daran gehindert.
+ Seit Ihrer Abreise aus Weimar hat er Sie immer in Straßburg erwartet, wo Sie durchgereist sind,
+ ohne irgendjemand von denen zu besuchen, die Ihnen so aufrichtig zugetan sind; ich soll Ihnen
+ deswegen tausend Vorwürfe machen.
+
+
+ Noch ein Wort. Ich war sehr geschmeichelt vom Zuspruch, mit dem Ihre Hoheiten die Herzoginnen von
+ Weimar mein Werk zu ehren geruhten, ich verdanke Ihnen, lieber Freund, diesen Triumph und schulde
+ Ihnen Dank; es bleibt mir nur noch, Sie um Rat zu fragen, auf welche Weise ich an diesen Hof einige
+ Exemplare, die ich als Huldigung schuldig bin, schicken kann. Sie hatten die Güte, meinem Bruder
+ mitzuteilen, dass Ihr berühmter Freund Goethe diese darbietet. Ist es nötig, ist es angebracht, dass
+ ich den Herzoginnen schreibe; oder nur an Madame die verwitwete Fürstin oder überhaupt nicht? Ich bitte
+ Sie inständig, mich darüber aufzuklären, Sie werden mir einen großen Dienst erweisen.
+
+ Herr Schlosser wird Ihnen, lieber Freund, dieses Paket hier übergeben. Ich habe die Ehre, ihm zu schreiben
+ und ihm ein Exemplar meines Dramas zu schenken; ich bitte ihn gleichzeitig darum, sich Ihrer für einige Tage
+ zu entledigen, und Sie zu Ihren Freunden aus Colmar zu schicken, die ihm dafür zu größtem Dank verpflichtet
+ sein werden.
+
+ Mein lieber Freund, ich erwarte gütigst Ihre Weisung, um mir die Freiheit zu erlauben, an Herrn Goethe zu
+ schreiben und ihn zu bitten, einen Erweis meiner Verehrung seiner Person und seiner Schriften
+ entgegenzunehmen.
+
+ Ich verbleibe in aufrichtiger und größter Zuneigung,
+ mein Herr und lieber Freund,
+
+ Ihr Ihnen treu ergebener Diener
+ Ramond
+
+ Anwalt am Conseil.