Einpflegung vom französischen Brief 361 und Übersetzung.

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Kraków, Biblioteka Jagiellońska, Lenziana 5, Nr. 46
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<align pos="center"><line tab="1"/>Antrag an meinen Bruder oder einen meiner Freunde in St. Petersburg, sich
freundlicherweise bei Seiner Exzellenz dem Kanzler Besborodko für mich
einzusetzen und den Hof um eine Pension zu bitten, sei sie auch noch so gering.</align> <line type="empty"/>
<line type="empty"/>
<line tab="1"/>Der Verfasser einiger Übersetzungen aus dem Russischen ins Deutsche, der sich
bald sieben Jahre in Moskau aufhält und dessen einziger Lebensunterhalt die
Unterstützung eines Vaters ist, der ihn aufgrund der Ausgaben für seine anderen
Kinder lediglich mit 100 Rubel pro Jahr unterstützen kann, bittet Seine Exzellenz
untertänigst, ihm als besondere Gunst irgendeinen Beistand zu gewähren, weil er
sich in äußerster Bedrängnis befindet und die Übersetzungen, die er anfertigt,
nicht verkaufen kann, da die Druckkosten in Moskau ihm alles nehmen, was er sich
von der Großzügigkeit der Buchhändler versprechen könnte, die den Druck seiner
Übersetzungen übernehmen könnten. Er wollte auch nicht den Weg der Subskription
gehen, weil er glaubt, dass er dadurch den edlen und gerechtfertigten Stolz der
Autoren besagter Werke verletzt, die nicht geschrieben haben, um sich dafür bezahlen
zu lassen.<line type="break"/>
<line tab="1"/>Wenn es ihm möglich ist, eine Reise nach St. Petersburg oder Livland zu unternehmen,
könnte er vielleicht Herrn Weitbrecht oder Herrn Hartknoch dafür gewinnen, einige Auszüge
der besten russischen Historiker und Philosophen zu drucken, die er Ihren Hoheiten den
jungen Großherzögen zu widmen gedenkt. Vielleicht würde er den Adel Livlands dazu bringen
zu subskribieren aber all das ist gegenwärtig unmöglich, er muss also auf eine besondere
Gunst des Hofes zurückgreifen, der einen jungen Menschen nicht umkommen lassen wird, der sich
in der Zwischenzeit mit einigen Unterrichtsstunden über Wasser gehalten hat, die er in einem
Internat jungen adligen Schüler erteilt hat, und die ihm das Geld für Unterkunft und Verpflegung
eingebracht haben. Er verlangt lediglich Unterkunft und Verpflegung und er verspricht, sein
Möglichstes dazu beizutragen, dass ein neues Internat für junge Adlige mit ihren Lehrern Erfolg
hat, dass vielleicht, falls der Hof hier zuzustimmen geruht, auch von den besten Schülern der
allgemeinen Schulen sowie einigen Schülern der deutschen Schule der deutschen Vorstadt besucht
wird, unter der Aufsicht von Herrn Lehmann, Magister, der sie mit den deutschen, russischen und
französischen Fachbegriffen im regulären und irregulären Befestigungsbau und der Mechanik etc.
unterrichten wird und der durch das Beispiel dieser Schüler den Eifer der jungen adligen
Internatsschüler wecken wird, sich das Gleiche von ihren Erziehern beibringen zu lassen. Das
Haus des Fürsten und Kammerherrn Beloselsky ist äußerst geneigt, diesen kleinen Lehrplan umzusetzen
und ich weiß von zwei oder drei adligen Eltern, die herzlich gerne bereit wären, ihre sehr jungen
Kinder mit ihren Erziehern dort unterbringen und unterrichten lassen zu lassen. <line type="empty"/>
<line tab="1"/>Herr Kitt hat, als er aus St. Petersburg kam, vorgeschlagen, einen Plan für eine neue Manufaktur
auszuarbeiten, die in St. Petersburg entstehen und mit diesem kleinen Versuch eines Erziehungstheaters
in Nachahmung von Herrn Odinot aus Paris verbunden werden könnte. Dieser Plan würde dem russischen
Handel vielleicht einen neuen Zweig eröffnen, und sollte deswegen nicht mit dieser Bitte verknüpft
werden, die nur meine Person betrifft, und da ich über keinerlei Kapital verfüge, um diese soliden
Gedanken zu unterstützen, die nicht verfehlen würden, den Hof selbst zufriedenzustellen, könnte ich
ihn nur durch meine völlig uneigennützigen Ratschläge unterstützen.</app>
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