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Merck
- D. 8ten Mart. 1776.
-
+ D. 8ten Mart. 1776.
+
+ Mit Schimpf u. Schande, lieber Lenz, schicke ich Euch – so spät – und doch nur einige Bogen Deiner
+ Komödie – und noch ohne Geld. An demselben Tage, da sie mir kamen, kam Dein Brief, daß die Ia
+ Roche v. Rochau werden sollte u. Du siehst selbst, Bruder, die Ändrung ist nicht möglich. Welcher
+ Wahn oder Argwohn ists auch ändern zu wollen, als einer so weit hergesuchten Ursach. Wie die Ia Roche
+ erscheint, ists ja wie ein Engel u. was gehört der andre hieher –? Nothfalls laß mich zeugen u. es
+ bei ihr verantworten: das ganze Ding müßt umgedruckt werden u. welcher Kerl thut das? Dazu hab ichs
+ (um nicht neu Gerede zu erwecken) durch einen andern (Zimmermann) besorget: daher die Trödelei, darüber
+ ich mich genug geärgert habe. Der Kerl von Buchh. wollts nicht vor der Meße erscheinen laßen u. dazu hatte
+ er wohl Recht: im Grunde war mir das auch lieb, aber mit den letzten Bogen sollst Du gewiß das Geld
+ haben, den Bogen 2. Duk. so hab ichs ihm gegeben. Ich ärgere mich, daß ich in der ersten Kommission
+ so läßig bestehe, liegt aber nicht an mir.
+
+ Dank für Deine Kantate u. für Dein Wort über meine Apokalypse. Jedes Wort von Dir ist mir
+ wahrhaftig Laut des Geistes, Zittern des großen Sensoriums auf Einer Saite. Auch Deine unorthodoxe
+ Kantate hat uns enzückt. Mein Weib liebt dich 3.fach als Bruder u. mein Kleiner grinzt den Namen
+ Lenz, wenn ich ihm Dein Schattenbild zeige, mit einem so feinen Ton aus, wie Du seyn mußt.
+
+ Die Zurückziehung aus Gött. ist wahre Gotteserrettung. Den Tag, da die zweite Antwort aus London
+ kam (mich ging die Sache von Anfang nicht an u. ich wünschte, daß sie zurückginge) kam mir Göthens
+ Brief aus Weimar zur dortigen Gener.-Superint. Der Herzog hat feierlich bei mir angefragt, ich sage Ja
+ u. nun stockts wieder – stockts! Gott wird mir helfen.
+
+ Und Du, was zitterst Du, wie ein Irrlicht zu erlöschen. In Dir ist wahrlich Funke Gottes, der nie
+ verlöscht u. verlöschen muß. Glaube! –
+
+ Ach u. schriebst Du mir doch manchmal ein Wort, was Du machtest, würktst, dichtetst,
+ sorgtst. Wie gern wollt ich Dir näher leben. Auch sehn wir uns einmal wahrlich!
+
+ Ehgestern ging ich an meine Urkunde in Druck u. Nebel; am Tage da Dein Brief kam. Er zer schoß
+ einen Stral hindurch! Gebe Gott daß ich thue, was ich thun soll.
+
+ Hast Du die Meinungen des Layen geschrieben? Ich bitte Dich um Deines Herzens willen, sag mir.
+
+ Gott mit Uns dort am Ufer des Rheins u. hier am Bach Krith, wo die Raben mich hacken statt mich zu
+ ernähren. Schadt aber nichts und wird helfen!
+
+ H.
+
+ 9. Mz.
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+ 1. Blatt: Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 15; 2. Blatt: Latvijas Valsts
+ Vēstures Arhīvs, Riga: Fonda 7363, Aprakst 1, Lietas 734, Bl. 3
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