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In der Woche der hoffentlichen Eröfnung eines depot de litterature.
+ Tausend Dank für die Note meinem werthen Herrn Schottländer, woraus wie aus kleinem vermoderten
+ Saamkömgen der so aus Nichts alles macht, viele Frucht schaffen kann. Nun in puncto der Musik der
+ Gandarwen welches im Orient die Musik und der Taktschlag himmlischer Harfen war die die gewöhnlichen
+ Ohren nicht berühren.
+ – –
+ Sie gehen nie in die Bosen oder Börse oder Gostinnaja und wissen auch wohl nicht wie manchen dieser
+ armen Leute zu Muth seyn mag, die theure Zobel zu 100 150 Rubel mit grossen in Sibirien
+ aufkauffen und nicht wissen wie ihrer loß zu werden, denn sie stehen! Arme Kaufleute! wie Pferde auf
+ einem Flek und warten daß man sie sucht. Durch colporteurs werden sie sie auch schwerlich in der Stadt
+ los werden.
+
+ Ich habe die Akten eines seltsamen Processes unter der Feder in Absicht der liefländischen und
+ Pieskauischen Universitäten die noch blosse Wesen der Einbildungskraft sind, unterdessen im Cabinet
+ schon ihre Wirklichkeit haben, wenn von unsrer Seite nur ein – ein klein wenig Hebammenkunst
+ angewandt wird. Sie sind niemals in Derpt auf dem Jahrmarkt gewesen edler Freund? Und wissen also
+ nicht, daß dort Kaufleute aus Ost und West 4 Wochen nach Weyhnachten ausstehen. Daß ich dort aus
+ Frankreich und der Schweitz und Italien Kaufleute gefunden erinnere mich aus Kinderjahren. Nun steht
+ unser Zobelverkäuffer hier u bethet zu Gott und niemand erhört ihn weil man seine Sprache nicht kennt.
+ Er machte eine Reise die ihm mit eignen Pferden (nach Ihrer Ausrechnung wieviel?) auf der Post nach der
+ Tage 16 Rubel kostete. Vielleicht wäre ihm Hin und Rükreise mit 30 Rbln. über und über bezalt denn Sie
+ wissen wie Russen reisen
+
+ ich habe Karamsin davon benachrichtigt u im Enricoffschen Haus
+
+
+ Würde nun aber der Fürst Kurakine und eine gewisse Gräfin und eine gewisse Fürstin der Academie in Peterburg
+ ihm wohl daß er auf dieser Reise wenigstens 5 Zobelpelze verkauft, ehe die Liefländer sie aus
+ Canada u von den Americanern suchen, ausser was er fürs Frauenzimmer absetzt, die Kragen, Besätze p von Zobel
+ tragen. Sie kennen aber Mitscherlich nicht, den Buchhändler? Und hier wären junge Herrn Uebersetzer und
+ Schriftsteller genug ihm einen Laden in Derpt zu formiren mit Uebersetzungen Journälen u. Auszügen! Unser
+ Zobelhändler nähme also auch Bücher mit für damit, wenn durch die Correspondenz des hiesigen
+ Mitropoliten und der – sehr Mitglieder der hiesigen Theol. Fakultät – in Saikonospaß mit dem Rigischen
+ Erzbischoff Zutrauen zwischen Deutschen und Russen herauskommt, die Fürstin eine des Dörptschen Adels stiftete, die eine deutsche und Russische Typografie nach Pieskau aus Oberpalen
+ und ans statt ihre Kinder mit unsäglichen Kosten 1000 Meilen weit hinaus zu schiken, dort
+ zu Professoren mit Kostgängern anpflanzte – damit sage ich diese Liefländischen Herrn die 100 Rbl auf eine Charte
+ setzen, sich dort wenigstens mit einem anständigen weisen können.
+
+ Nun ist es lustig mit meinem Proceß mit den dasigen schönen Damen verheuratheten und nicht verheuratheten, die
+ Catholisch thaten und nicht heurathen durften damit sie ihre geistlichen Stiften nicht verlören. Sie dürfen glüklich
+ itzt von der Sandbank abstossen und zu ihrer Tante der Generalin bei der Flotte nach Peterb. reisen um sich mit den
+ Offizieren des Cadettenkorps zu verheurathen, weil zu vermuthen steht, daß auch Liefländer aus dem Corps nach Pieskau
+ reisen werden ihre Studien dort zu vollenden.
+
+ Das sind 5–600 Rubel profit.
+
+ So giebt Gott Sieg und heut ein Bruder Dero aufrichtiger Diener
+
+ JMRlenz.
+
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+ Moskau, ab März 1790
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+ Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 31, Nr. 35
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