From 31e354836f492ba8a64df28bf4aca77c03c5954a Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: GregorMichalski Date: Sun, 5 Jan 2025 19:24:30 +0100 Subject: [PATCH] Einpflegung von Brief 277. --- data/xml/briefe.xml | 77 +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ data/xml/meta.xml | 15 ++++++++ data/xml/traditions.xml | 6 ++++ 3 files changed, 98 insertions(+) diff --git a/data/xml/briefe.xml b/data/xml/briefe.xml index ef561ca..ac6c745 100644 --- a/data/xml/briefe.xml +++ b/data/xml/briefe.xml @@ -9682,6 +9682,83 @@ als katholischer Mönch, eben sowohl ein Exjesuit als sonst was seyn, wie Sie aus meiner nächsten Veränderung sehen werden. Wie lange wird Textverlust + An Lenzen zum Abschied. + + Edler! Du gehst dahin + Und mein tränendes Aug sieht Dir nach. + Genoßen und genoßen gehst Du nur halbgenoßen + Diesem unersättlichen, allaufzehrenden Herzen. + Hier ist nichts für mich in dem weiten All. + Viele sind mir nichts, können nichts mir seyn + Und der einzge, der vielleicht mir seyn könte + Was mich füllte mit überströmender Wonne + Will nicht. + Du läßt mich allein. + Edler! Wärs vielleicht beßer, + Hätt ich nie den Himmel in Dir mir dämmern sehn? + Ach! ich ahnde, ahnde in Dunkel, + Was Du mir seyn köntest, was ich vielleicht Dir. + Stolzer Gedanke! + Und doch nicht zu stolz für dies Herz, + Das mit ewiger Wärme + Umfaßen möcht allseine Lieben, + Verzehren sie, sich, im unlöschbaren Brand, + Das sich heben möchte hinan + Dorthin, wo der Cherub nicht weiter kann. + Unbändig, brennend für Wünschen + Und nicht gesättigt. + Ach! wie mir wohl wär, + Wenn ich, schwebend zwischen Himmel und Erde, + Zu groß fürs Thier, zu klein für die Gottheit, + Leidend vom unseigen Gefühl + Mittelding zu seyn; + Vom Druck, + Sich klein zu fühlen, + Gröser seyn zu wollenWenn + der Tod da käme, + Heute mit einem entzwei den Faden + Endete. auf ewig. + + Leb wohl, Heilger, denn du bist mirs, + Leb wohl. Geh Deine Straße. + Zertritt, zertrümre! + Aber schone des Schwachen, + Des lieben Schwachen + Der Gröse mehr als ahndet, + Der den Willen hat zu allen, + Der faßen möchte mit Adlers Klaun + Und die Kraft nicht hat, + Der umfaßen möcht das Weltall, + Und zu klein sich fühlt. + Geh Deine Straßen! + Brauß auf mit der schnellen Aar, + Wühl in den Trümmern von Habsburg, + Sauge Größ aus dem Andenken der Großen, + Die dort sich betteten; + Jauchz am Zürichersee, + Drück gegen der Alpen Last – + + Komm in meinen Arm zurück + Gröser und herrlicher, + Bring Leben und allmächtiges Wehen, + Geist und Kraft in meinen morschen Bau. + Fülle, fülle ganz mein Herz, + Daß es auflodre + Leitre zu Feuer es, + Daß es auflodre + In ewigen Flammen. + + + Lieber, Sie haben mich hintergangen, gingen mit dem Vorsatz, nicht wieder zu kommen. Hatt ich + doch die Ahndung. Ich lief im Zinuuer auf und ab, als Sie fortwaren, alles schwand um mich her, + ich lachte, braußte und – wißen Sie ein Wort, das mehr sagt, geben Sie mir’s und ich will ihnen + danken. Solcher Stunden hab ich nicht viele; ich triebs einige Zeit, dann macht ich mir Luft. + Sie ehen was draus entstand. Es ist ganz der erste Wurf; ich habs Ihnen abgeschrieben, wies in + meiner Schreibtafel steht, ich ändre kein Wort, es ist Herzensfülle. Zeigen Sies niemanden; + warum -ist offenbar. Leben Sie 1000mal 1000mal wohl. + + Küttner. + diff --git a/data/xml/meta.xml b/data/xml/meta.xml index 16b7bb3..cf3ac01 100644 --- a/data/xml/meta.xml +++ b/data/xml/meta.xml @@ -4159,5 +4159,20 @@ + + + + + + + + + + + + + + + diff --git a/data/xml/traditions.xml b/data/xml/traditions.xml index 2e03ec0..c3c448d 100644 --- a/data/xml/traditions.xml +++ b/data/xml/traditions.xml @@ -1724,5 +1724,11 @@ + + + Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 27 + + +