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als katholischer Mönch, eben sowohl ein Exjesuit als sonst was seyn, wie Sie aus meiner nächsten
Veränderung sehen werden. Wie lange wird Textverlust
+ An Lenzen zum Abschied.
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+ Edler! Du gehst dahin
+ Und mein tränendes Aug sieht Dir nach.
+ Genoßen und genoßen gehst Du nur halbgenoßen
+ Diesem unersättlichen, allaufzehrenden Herzen.
+ Hier ist nichts für mich in dem weiten All.
+ Viele sind mir nichts, können nichts mir seyn
+ Und der einzge, der vielleicht mir seyn könte
+ Was mich füllte mit überströmender Wonne
+ Will nicht.
+ Du läßt mich allein.
+ Edler! Wärs vielleicht beßer,
+ Hätt ich nie den Himmel in Dir mir dämmern sehn?
+ Ach! ich ahnde, ahnde in Dunkel,
+ Was Du mir seyn köntest, was ich vielleicht Dir.
+ Stolzer Gedanke!
+ Und doch nicht zu stolz für dies Herz,
+ Das mit ewiger Wärme
+ Umfaßen möcht allseine Lieben,
+ Verzehren sie, sich, im unlöschbaren Brand,
+ Das sich heben möchte hinan
+ Dorthin, wo der Cherub nicht weiter kann.
+ Unbändig, brennend für Wünschen
+ Und nicht gesättigt.
+ Ach! wie mir wohl wär,
+ Wenn ich, schwebend zwischen Himmel und Erde,
+ Zu groß fürs Thier, zu klein für die Gottheit,
+ Leidend vom unseigen Gefühl
+ Mittelding zu seyn;
+ Vom Druck,
+ Sich klein zu fühlen,
+ Gröser seyn zu wollenWenn
+ der Tod da käme,
+ Heute mit einem entzwei den Faden
+ Endete. auf ewig.
+
+ Leb wohl, Heilger, denn du bist mirs,
+ Leb wohl. Geh Deine Straße.
+ Zertritt, zertrümre!
+ Aber schone des Schwachen,
+ Des lieben Schwachen
+ Der Gröse mehr als ahndet,
+ Der den Willen hat zu allen,
+ Der faßen möchte mit Adlers Klaun
+ Und die Kraft nicht hat,
+ Der umfaßen möcht das Weltall,
+ Und zu klein sich fühlt.
+ Geh Deine Straßen!
+ Brauß auf mit der schnellen Aar,
+ Wühl in den Trümmern von Habsburg,
+ Sauge Größ aus dem Andenken der Großen,
+ Die dort sich betteten;
+ Jauchz am Zürichersee,
+ Drück gegen der Alpen Last –
+
+ Komm in meinen Arm zurück
+ Gröser und herrlicher,
+ Bring Leben und allmächtiges Wehen,
+ Geist und Kraft in meinen morschen Bau.
+ Fülle, fülle ganz mein Herz,
+ Daß es auflodre
+ Leitre zu Feuer es,
+ Daß es auflodre
+ In ewigen Flammen.
+
+
+ Lieber, Sie haben mich hintergangen, gingen mit dem Vorsatz, nicht wieder zu kommen. Hatt ich
+ doch die Ahndung. Ich lief im Zinuuer auf und ab, als Sie fortwaren, alles schwand um mich her,
+ ich lachte, braußte und – wißen Sie ein Wort, das mehr sagt, geben Sie mir’s und ich will ihnen
+ danken. Solcher Stunden hab ich nicht viele; ich triebs einige Zeit, dann macht ich mir Luft.
+ Sie ehen was draus entstand. Es ist ganz der erste Wurf; ich habs Ihnen abgeschrieben, wies in
+ meiner Schreibtafel steht, ich ändre kein Wort, es ist Herzensfülle. Zeigen Sies niemanden;
+ warum -ist offenbar. Leben Sie 1000mal 1000mal wohl.
+
+ Küttner.
+
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+ Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 27
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