From 13a614b907acc484a4dcc117e8ee4106a5da8865 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: GregorMichalski Date: Fri, 20 Dec 2024 13:10:21 +0100 Subject: [PATCH] Einpflegung von Brief 260. --- data/xml/briefe.xml | 39 +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ data/xml/meta.xml | 15 +++++++++++++++ data/xml/references.xml | 2 +- data/xml/traditions.xml | 6 ++++++ 4 files changed, 61 insertions(+), 1 deletion(-) diff --git a/data/xml/briefe.xml b/data/xml/briefe.xml index ba38a01..a7b5183 100644 --- a/data/xml/briefe.xml +++ b/data/xml/briefe.xml @@ -9178,6 +9178,45 @@ Goethegesehen. Wagner ist verheyrathet. Ende der Abschrift daselbst u. Advocat, + Es freut mich bester Herder! daß ich eine Gelegenheit finde Abschied von Dir zu nehmen. Freilich + traurig genug, kaum gesehen und gesprochen, ausgestoßen aus dem Himmel als ein Landläuffer, + Rebell, Pasquillant. Und doch waren zwo Stellen in diesem Pasquill die Goethe sehr gefallen + haben würden, darum schickt ichs Dir. Wie lange werdt Ihr noch an Form und Namen hängen + + Ich gehe sobald man mich fort
    winkt,
in den Tod aber nicht, sobald man mich herausdrücken will. + Hätt’ ich nur Goethens Winke eher
    verstanden.
Sag ihm das. + + Wie soll ich Dir danken für Deine Vorsprache beym Herzog. Er wird mein Herr immer bleiben, + wo ich auch sey, ohne Ordres und Ukasen. Wollte Gott ein Schatten von mir bliebe in seinem Gedächtniß, + wie Er und sein ganzes leutseeliges Wesen nimmer aus dem meinigen verschwinden wird. Ich weiß diese + Versicherung ist ihm lieber als ein Danksagungsschreiben. Wolltest Du ihn mündlich bitten, + mir huldreichst zu verzeihen, daß ich seine Bücher solange gehabt und gebraucht und daß ich die Dreistigkeit + habe ihn untertänigst nur urp. einen Aufschub von einem Tage zu bitten – ich will gleich eine Supplique + beylegen – um in dem einem aus dem Archiv die grossen Züge seines eigenen Karackters in denen seines grossen + Ahnherrn Bernhard zu Ende studiren zu können. + + Schick doch diesen Brief sogleich ihm hin, ich flehe, der vorige hat
    Effeckt + gethan,
wofür ich tausendmal danke. Er wird mir diese letzte Gnade nicht abschlagen, wenn ihm Goethe für + die Reinheit meiner Absichten Bürge ist. Und der wird es seyn, so sehr ich ihn beleidigt habe. Ich dachte + nicht daß es so plötzlich aus seyn sollte und hatte mir meine süssesten Arbeiten aufgespahrt. Diese + Gelegenheit ist hernach aufimmer für mich verloren.
    Nur ein einziger Tag –
+ + Umarme und seegne Deine Gattin; Seyd unbegrenzt glücklich – vergeßt mich. Lebt wohl! + + + Von dem versiegelten Zettel an Goethen sag niemand. Nochmals – Lebt wohl! Könnt ich an eurem + Halse liegen. + + + Der redliche Kalb! wie treflich u. edel! + + evtl. dazugehöriger Briefumschlag, in dem das erwähnte Pasquill enthalten gewesen sein könnte, + mit Adresse, GSA 44/69, Bl. 25 + Meinem ehrwürdigsten Freunde Herder dieses einzigexistirende Manuskript zu seiner + willkührlichen Disposition. + + Von einem armen Reisenden der sonst nichts zu geben hat.
+ diff --git a/data/xml/meta.xml b/data/xml/meta.xml index 266dab1..1c48018 100644 --- a/data/xml/meta.xml +++ b/data/xml/meta.xml @@ -3905,5 +3905,20 @@ + + + + + + + + + + + + + + + diff --git a/data/xml/references.xml b/data/xml/references.xml index f0fa0b3..5b08414 100644 --- a/data/xml/references.xml +++ b/data/xml/references.xml @@ -228,7 +228,7 @@ - + diff --git a/data/xml/traditions.xml b/data/xml/traditions.xml index 1e4a025..0896f56 100644 --- a/data/xml/traditions.xml +++ b/data/xml/traditions.xml @@ -1615,5 +1615,11 @@ + + + Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv, GSA 44/69, Bl. 20–21 + + +