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Goethegesehen. Wagner ist verheyrathet. Ende der Abschrift daselbst u. Advocat,
von Schloßer sehr geliebt, war mit
zu Emmendingen.
+ Es freut mich bester Herder! daß ich eine Gelegenheit finde Abschied von Dir zu nehmen. Freilich
+ traurig genug, kaum gesehen und gesprochen, ausgestoßen aus dem Himmel als ein Landläuffer,
+ Rebell, Pasquillant. Und doch waren zwo Stellen in diesem Pasquill die Goethe sehr gefallen
+ haben würden, darum schickt ichs Dir. Wie lange werdt Ihr noch an Form und Namen hängen
+
+ Ich gehe sobald man mich fort in den Tod aber nicht, sobald man mich herausdrücken will.
+ Hätt’ ich nur Goethens Winke eher Sag ihm das.
+
+ Wie soll ich Dir danken für Deine Vorsprache beym Herzog. Er wird mein Herr immer bleiben,
+ wo ich auch sey, ohne Ordres und Ukasen. Wollte Gott ein Schatten von mir bliebe in seinem Gedächtniß,
+ wie Er und sein ganzes leutseeliges Wesen nimmer aus dem meinigen verschwinden wird. Ich weiß diese
+ Versicherung ist ihm lieber als ein Danksagungsschreiben. Wolltest Du ihn mündlich bitten,
+ mir huldreichst zu verzeihen, daß ich seine Bücher solange gehabt und gebraucht und daß ich die Dreistigkeit
+ habe ihn untertänigst nur urp. einen Aufschub von einem Tage zu bitten – ich will gleich eine Supplique
+ beylegen – um in dem einem aus dem Archiv die grossen Züge seines eigenen Karackters in denen seines grossen
+ Ahnherrn Bernhard zu Ende studiren zu können.
+
+ Schick doch diesen Brief sogleich ihm hin, ich flehe, der vorige hat wofür ich tausendmal danke. Er wird mir diese letzte Gnade nicht abschlagen, wenn ihm Goethe für
+ die Reinheit meiner Absichten Bürge ist. Und der wird es seyn, so sehr ich ihn beleidigt habe. Ich dachte
+ nicht daß es so plötzlich aus seyn sollte und hatte mir meine süssesten Arbeiten aufgespahrt. Diese
+ Gelegenheit ist hernach aufimmer für mich verloren.
+
+ Umarme und seegne Deine Gattin; Seyd unbegrenzt glücklich – vergeßt mich. Lebt wohl!
+
+
+ Von dem versiegelten Zettel an Goethen sag niemand. Nochmals – Lebt wohl! Könnt ich an eurem
+ Halse liegen.
+
+
+ Der redliche Kalb! wie treflich u. edel!
+
+ evtl. dazugehöriger Briefumschlag, in dem das erwähnte Pasquill enthalten gewesen sein könnte,
+ mit Adresse, GSA 44/69, Bl. 25
+ Meinem ehrwürdigsten Freunde Herder dieses einzigexistirende Manuskript zu seiner
+ willkührlichen Disposition.
+
+ Von einem armen Reisenden der sonst nichts zu geben hat.
+
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+ Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv, GSA 44/69, Bl. 20–21
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