From 115f1f4a00d2d077aa98be5da24eb0a0e7ac5c8c Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: GregorMichalski Date: Mon, 25 Nov 2024 13:50:54 +0100 Subject: [PATCH] Einpflegung von Brief 140. --- data/xml/briefe.xml | 67 +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ data/xml/meta.xml | 16 ++++++++++ data/xml/traditions.xml | 7 +++++ 3 files changed, 90 insertions(+) diff --git a/data/xml/briefe.xml b/data/xml/briefe.xml index 94861ea..7826b33 100644 --- a/data/xml/briefe.xml +++ b/data/xml/briefe.xml @@ -5655,6 +5655,73 @@ Dein Abraham hat mich unendlich erbaut. Freylich ist alles mehr religiös als poetisch. Das letzte Gebeth Abrahams vor der Opferung hat mir die größte Sensation gemacht. + Hannover, den 22ten März. 1776. + + Ich freue mich nicht wenig, daß Sie mit der Art zufrieden sind, wie ich’s gemacht habe. Auch Ihr Mspt. + habe ich wieder, ich wills aber nicht so auf die Post geben, um Ihnen nicht unnöthige Kosten zu + machen; es liegt versiegelt da; so bald Sie mir schreiben, liegts im Feuer. Ich schicke Ihnen das + Exemplar der Wolken, das ich habe, und die Vertheidigung noch unkorrigiert, wie er sie mir geschickt. + Auch die hat wieder umgedruckt werden müssen, wie Sie aus seinem letzten Briefe sehen werden, den + ich der Seltenheit halber beylege, und mir wieder ausbitte, weil er bey den Akten bleiben muß. Sie + sehen, daß er Göthen noch immer für den Verf. der W. hält. Vor der Meße muß ich ihm seinen Irrthum + benehmen. Aber, wie kann ich, ohne Sie zu verrathen? Daß H. Zimmermann den Abdruck der W. gesehen, + werden Sie nun auch aus seinem Briefe wißen, und können nichts dawider haben, eben so wenig, als Sie’s + ihm verdenken werden, daß er mir die Soldaten gezeigt. Er sowohl, als ich, wollen, wenn sie erst ins + Publikum kommen, gern den Holländer Steenkerk für den Verf. ausgeben. Aber wer wird’s glauben? Lenz + ist in jeder Szene kennbar. Das Stück hat mir sehr viele Freude gemacht. Es ist ganz Natur, Wärme + und Leben von Anfang bis zu Ende, und – bis zu den Fingerspitzen hervor. Ein paar Szenen sind mir nur + zu sehr Soldatennatur. Ich – Sie werden mich auslachen – meyne nämlich, die Farben seien hie und da + zu stark aufgetragen, und man könne nun keinem Mädchen das Stück vorlesen, oder sie’s + lesen lassen. – So weit hatt ich geschrieben, als ich Ihren Brief vom 11. Merz erhalte. Lieber Freund, + was Sie verlangen, ist, wahrlich! nicht möglich. Hellw. hat vielleicht izt schon einen Theil des + Mspts. abgedruckt. Wird ers wieder hergeben? Die abgedruckten Bogen in Makulatur werfen? Und bey Reichen + erhalten Sie nicht mal Ihre Absicht, wie Ihnen schon unser Zimmermann wird geschrieben haben. Auch + ökonomisch betrachtet ist es besser, daß H. das Stück behalte. Hören Sie. 30 Rthl. verlangt er für seinen + Schaden, wenn die W. nicht ins Publikum sollen. 15 Duk., die Sie von R. bekommen, machen 40 Rthl. + 10 Rthl. bekämen Sie also heraus. Hier bekommen Sie noch 1 Duk. für den Bogen, und ich hoffe, es sollen + 7 bis 8 werden, da das Stück weitläuftiger u. besser gedruckt, als der hier übersandte Probeabdruck + der W. Ich geriet nur an Helw., mit dem ich sonst wenig bekannt war, weil ich dachte, es wäre besser, + daß die W. in einem Winkel gedruckt wurden. Eine Vignette hätt auch Reich zur Messe wohl nicht fertig + geschafft, wenigstens keine gute. … Könnt ich Ihnen sonst nützlich seyn zu Verbeßerung Ihrer Lage, + mein liebster Lenz! Der Himmel weiß, wie warm, wie ganz ich diesen Wunsch thue. Wo Sie mich brauchen + können, sagen Sie mirs ohne Rückhalt, ohne Besorgnis, wie Sie in dem lezten Briefe äußern, mir beschwerlich + zu fallen, und was ich kann, geschieht gewiß. – Sobald Abdrücke der Vertheidigung fertig sind, schick ich + sie Ihnen. Helw. Schrieb ich, eben so geschwind zwei Exempl. an Wieland zu senden. Vielleicht kostet das, + was ich izt schicke, Ihnen zu viel Postgeld für was es ist, aber Sie wollen, und ich gehorche. + + Ich befinde mich in meiner neuen Lage hier ganz wohl, habe viele Bekannte, und schon einige + Freunde, und hoffe, es soll mir immer besser werden. Zimmermann ist ein vortrefflicher Mann, mit + dem ich immer mehr zusammenstimme, je länger ich ihn kenne. O wären Sie, wenigstens auf eine + Zeit auch in unserm Zirkel! Es sollt Ihnen schon gefallen. Erst izt habe ich den Brief des Prinzen + Tandi gelesen, und mit wieviel Vergnügen! Er wird so einzeln nicht genug bekannt. Warum war noch + kein Museum, da er herauskam? An Ihren Freund Schloßer hab ich noch nicht schreiben können, weil + Weygand mir noch kein Geld geschickt hat. Machen Sie doch bey dem würdigen Mann, daß er mir zuweilen + noch was schickt. Ich, wenn ich ihm schreibe, kann nur danken; wie dürft’ ich mehr bitten? Aber, im + Ernst, wenn Sie jezt ein Paket für mich zusammen hätten, thäten Sie mir einen Gefallen, wenn Sie’s + bald schickten. An statistischen, historischen, philosophischen Aufsätzen fehlts nicht, aber für + Unterhaltung hab ich noch wenig. Unsre Göttingischen Philosophen schreiben so wenig fürs allgemeine + Publikum. … Von Bürgern indeß sollen Sie bald was Prosaisches lesen, das Ihnen Freude machen wird. + Sie wißen vielleicht noch nicht, daß man in Weimar für seinen Homer eine Subskription von 65 Louisd. + zusammengebracht, die zahlbar ist, so bald er ankündigt, daß er vollenden will. Der Herzog steht + oben an mit 20. Göthe ist sicher der Urheber davon. Daß Herder nun auch dahin geht, wißen Sie wohl + schon. Mir geht viel dadurch weg, da er mir jezt so nahe war. Claudius erwart ich nun alle Tage auf + seiner Durchreise nach Darmstadt. Haben Sie für Voßens Alm. nicht einige kleine Beyträge? Sie erweisen + mir eine Freundschaft, wenn Sie ihm welche geben. + + Göthe las mir in Frankf. Vor zwei Jahren Verse an Ihren Badewirth vor, die mir sehr gefielen, und die + Sie mir schicken müssen, wenn Sie sie noch haben. … Bald hätt ich vergeßen Ihnen für Ihren Petrarch + zu danken. Ich habe mich sehr daran ergözt, ob ich gleich das Ganze nicht faße, vielleicht weil es zu + unvollendet ist. Von Litteratur weiß ich eben nicht viel neues. Einer meiner Freunde läßt ein Trauerspiel + Julius von Tarent, das noch Einen Deutschen mehr ankündigt, der der Nation Ehre macht. Eben da ich weiter + schreiben will besucht mich H. Z. und zeigt mir Ihren Brief. Ich schicke diesen also auch nach Darmstadt, + adressirt an H. Merk, dem Sie ja recht viel Gutes von mir sagen. Z. ist verhindert heut zu antworten, weil + er eine Krankenreise thun muß. Er bittet mich, Ihnen mit dem wärmsten, freundschaftlichsten Gruße zu schreiben, + daß er Geld u. 12 Ex. der Soldaten den 11ten März an Herdern geschickt, und ihm gestern gleich darum geschrieben, + u. gebeten habe, beydes an Merk zu adressiren. Ich bin unendlich begierig, wieder von Ihnen zu hören. Der Himmel + leite Sie. Könnt ich nur was mehr als wünschen! – Ich lege 6 Duk für den Philosophen bey, will mir sie von Helw. + wiedergeben lassen, u. Ihnen das übrige nachschicken, wenn es mehr betragen sollte. Ich umarme Sie. Wunderlich + Zeug hab ich da durcheinander geschrieben, und hatte noch mehr – aber ich reiße mich los. Ewig der Ihrige B. + diff --git a/data/xml/meta.xml b/data/xml/meta.xml index 2e7d43f..474f227 100644 --- a/data/xml/meta.xml +++ b/data/xml/meta.xml @@ -2100,6 +2100,22 @@ + + + + + + + + + + + + + + + + diff --git a/data/xml/traditions.xml b/data/xml/traditions.xml index 41e33d2..567318d 100644 --- a/data/xml/traditions.xml +++ b/data/xml/traditions.xml @@ -863,6 +863,13 @@ + + + Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 4 + + + +