From 0eecaab957e80f5406ef2ef08b39fc19048b5f5f Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: gbabelo <123087977+gbabelo@users.noreply.github.com> Date: Mon, 1 Dec 2025 10:48:38 +0100 Subject: [PATCH] 3 --- data/xml/briefe.xml | 2 +- 1 file changed, 1 insertion(+), 1 deletion(-) diff --git a/data/xml/briefe.xml b/data/xml/briefe.xml index e15dfc7..d1936e3 100644 --- a/data/xml/briefe.xml +++ b/data/xml/briefe.xml @@ -88,7 +88,7 @@ Von Hause, d. 2 Jenner, 1765. -Nach einer langsamen und ziemlich beschwerlichen Reise sind wir endlich am verwichenen Mittwochen Nachmittags um zwey Uhr glüklich und gesund zu Tarwast angekommen. Der Weg ist fast inpaßabel, und die ersten Tage hatten wir ungemein starke Stürme und Regen. Wir wurden von der Wittwe recht artig aufgenommen und speiseten den ersten Abend mit dem Lieutenant Krüdner von Arrohoff und seiner Gemahlin, die sich Ihnen empfehlen liessen und mit dem Rittmeister Pietsch und der Fräulein Krüdner. Wir werden auch noch immer zum vor und nachmittäglichen Kaffee und zur Mahlzeit hereingebethen, weil der älteste Bruder mit seiner Wirthschaft noch nicht völlig im Stande ist und wir erst mit dem Anfange der künftigen Woche unsre eiegne Menage +Nach einer langsamen und ziemlich beschwerlichen Reise sind wir endlich am verwichenen Mittwochen Nachmittags um zwey Uhr glüklich und gesund zu Tarwast angekommen. Der Weg ist fast inpaßabel, und die ersten Tage hatten wir ungemein starke Stürme und Regen. Wir wurden von der Wittwe recht artig aufgenommen und speiseten den ersten Abend mit dem Lieutenant Krüdner von Arrohoff und seiner Gemahlin, die sich Ihnen empfehlen liessen und mit dem Rittmeister Pietsch und der Fräulein Krüdner. Wir werden auch noch immer zum vor und nachmittäglichen Kaffee und zur Mahlzeit hereingebethen, weil der älteste Bruder mit seiner Wirthschaft noch nicht völlig im Stande ist und wir erst mit dem Anfange der künftigen Woche unsre eigne Menage anfangen wollen. Die Wittwe ist eine simple Frau mit der der Umgang ziemlich langweilig wird: aber die Kinder sind rechte Unholde, und ich habe sie noch in meinem Leben so ungezogen nicht gesehen. Die jüngere Tochter strich ohne uns zu grüssen mir wie ein Wirbelwind vorbey und nahm ihren Weg gerade nach dem Tisch zu, auf den sie mit einem Satz sich heraufschwung und die Aelteste machte es eben so, nur mit dem Unterschied daß sie bey jedem Schritt eine Art von Kniks machte, wie ihn ihr die Natur gelehrt hatte. Bey Tisch schreyt alles so untereinander, daß wir stumm seyn müssen, weil wir unser Wort nicht hören können. Der Bruder läßt sich recht sehr entschuldigen, daß er nicht mit geschrieben: er ist vom Morgen bis Abend zu mit Arbeiten und Bräutigammen und Lehrlingen überhäufft, überdem auch mit seiner Wirthschaft beschäftigt, mit der es noch nicht in den Gang kommen will, weil die alte Jungfer noch immer Rasttage hält und überhaupt ein bisgen unlustig ist, weil sie, wie sie sagt und sich einbildt, unter lauter Feinden hier leben muß. Er befindet sich aber sonst nach der Reise, so wie auch ich und die Jungfer, Gottlob recht gesund und läßt Sie, das junge Paar und alle Geschwister aufs ehrerbietigste und zärtlichste grüssen. Ich bitte gleichfalls den Neuverbundnen und allen Geschwistern meinen zärtlichsten Gruß zu vermelden und küsse Ihnen die Hand als