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ich geh aufs Land, weil ich bey Euch nichts thun kann.
+ Noch ein Wörtl, guter Liebster! Nach dem Empfang Deines Briefs, den ich heut über Tisch bekam. An
+ Aktuarius hab ich den eingeschloßnen abgeben, der Dich grüßt, Dir dankt und bittet dem Hrn Dr
+ Goethe in seinem Namen zum Platz oder Ehrenstelle zu gratulieren, das mich dann auch im Herzen
+ freut; werde bald mein Bester sein Kollege oder des etwas. Ihr seid doch Zwilling. Aktuar fragt
+ auch ob der Hr Leg Rath zu Weimar in Qualität fixen Aufenthalt habe?
+
+ Man wollte hier von dortigen Mißhelligkeiten etc. das und jenes wißen, Gottlob, daß es entweder
+ nie wahr war oder wenigstens nicht mehr wahr ist, auch sollte durchaus Herder nicht hinkommen,
+ auch Gott lob daß es doch geschieht, ich will für ihre glückliche Niederkunft Sonntag bitten. Um
+ den Mann mögt ich eine kleine Weile einmal herum zappeln. Kannstu mir der Urkunde 4t. Teil hermachen?
+ Her mit! portos hin, portos her, ich erhäng mich nicht drum, nur unter Rausch Adresse # ich mag den andern Hrn. nicht gern Obligation haben, da ich sie nie
+ sprechen kann.; Her mit der Urkunde 4t. Teil, lieber Lenz! her mit! ich bitt Dich, ich flehe – u. Du
+ kennst das infame Zögern unserer Buchhändler. –
+
+ Für Lindau will ich auch beten aber nicht für die Britten, ich kann nicht glauben, daß sie recht haben
+ und einem andern das nehmen wollen worüber mir’s so wohl ist daß ichs auch habe! – nun ich bin nicht
+ Politiker aber Gott erhalte und segne Lindau und geb Sieg den Gerechten!
+
+ Mit der Iris will ich alles machen, brauchst zu Weimar das Billett # ;
+ nicht zu besorgen, aber ich konnt und wollt noch nicht zu ihm gehn, weil ich ihm sonst noch schuldig bin,
+ mit nächstem aber.
+
+ Weder mein Vorname noch Nachnam soll vor die Rede, wann’s sein muß Johan Gottfried, ich sehe aber nicht,
+ ich bitt Dich mit Wahrheit nicht heuchlerisch seyn wollender Bescheidenheit, ich kanns nicht ausstehen, laß
+ mir’s bleiben, aber daß Du das Ding ins Museum introduziret ist mir sehr angenehm, u. dafür dank ich Dir
+ herz-lich – aus wichtigen Gründen laß meinen Namen weg, die ich Dir mit Feder und Papier nicht sagen
+ kann etc. etc.
+
+ Deine Briefe versiegle ich sobald ich verreisen werde, trau mir indessen oder glaube meiner Occupation daß
+ ich keine Zeile davon lesen werde.
+
+ Spener ist verreist, Sano wirds nächsten Symbol für Sonntag. Hr v Kleist grüßt Dich wieder. Alle grüßen
+ Dich wieder, auch die deutsche Gesellschaft. Lobstein hab ich noch nicht gesehn, der arme Schelm muß von der
+ Minna viel leiden!
+
+ Actuar: sagt er hab 2 Exemplar zu Frankfurt gelassen daß Du und Goethe (ich kann so geschwinder schreiben den
+ Namen flugs weg, ist er doch mehr werth als Titulatur) sie nach Weim: bekommen sollten. Der Act: versteht nicht
+ was das heißt: „Grüßen Sie Jgfr. Lauth er meynt Du kommst wieder.
+
+ Was soll ich Dir nun noch her waschen, weiß nichts von Neuigkeiten, denke! – Kaufmann ist hier, der ist ein
+ treflicher Mensch ist jetzt zu Emmedingen, schreibt mir daß Pfenninger dort ist, wann ich – ich muß die Woche
+ noch ‘nauf trotten. Sonnabend hier, Sonntag dort und Montag wieder hierher, das soll eine Erscheinung seyn von –
+ mir?
+
+ Dem Kaufmann hab ich ein paar Portraits zur Physiognomik, die er doppelt hatte aus seinem portefeuille gemaußt,
+ hab auch Goethe bekommen weist den den ich wieder geben mußte für die zu Säsenheim, solltest sehn wie ich drüber
+ stolziere und froh bin, er hengt in goldnem Rahm unter Luther.
+
+ Die O …. ch lieber Bruder! ist wieder zurück, geht mit der Kg – Symbol für Donnerstag nach Quagenheim und nach
+ Schweighausen ins Oberland, wo ihrs Vaters Güter sind, kommt dann den ganzen Sommer nicht mehr zurück.
+ Sag mir doch ob Du sie nach meinem Ietztern ungeschnitzelten Profil erkannt und gleich gefunden hast, wo nicht, so
+ bekomm ich wann’s meine Finanzen gestatten einen Stuhl wie sie zu Zürich haben (den ich hier schon für jemand anders
+ nach einem kleinen Muster machen ließ) und dann solls nicht fehlen, sie muß noch einmal sitzen. Jgfr Kg thuts uns.
+
+ kommende Michaelis reiß ich nach Göttingen, wenigstens reiß ich, das ist ausgemacht, seh Dich vielleicht – dann
+ Liebster hastu (siehstu ich bitte Dich aufn Knieen) heitere Miene, bist alsdann Lenz und ein etablierter Mann und
+ Adieu! Glaubstu daß ich Dich liebe?
+
+ Dein Röderer.
+ Nun noch ein paar Blicke in den Courier du bas Rhin, find ich was so kriegsts.
+
+ Paris 9 17 Juin. On travaille en France a 15 Vaisseaux de Lign. & 11 fregates. precaution pour Ia tournure que pourra
+ prendre Ia guerre de I’Amerique. On va rifondre les ordonnances anciennes de Ia marine pour etablir une nouvelle discipline.
+ Hast dann nichts so zu lesen? ists nöthig daß ich so ausschreibe?
+ Courrier du b. Rh. kommt mein ich zu Mainz heraus.
+ De Landres du 14 Juin. Du coté des Royalistes. 2 Vaisseaux de Ligne. 8 de 50 canons, 3 de 44 Fregates 7 de 32 can. 11
+ de 28. 4 de 24 can. 5 de 20. corvettes 3 de 18 can. 3 de 16. 4 de 12. 3 de 10. 2 de 8. Chaloupes armes 27. un brulot
+ et une bombarde. total des batiments 82, Matelots100578. soldals de marine 2112.
+ Etat des troupes nationales & Etrang.
+ Nat: 30700.
+ Etrang: 12 000 de Hesse. 668 du Pr. hered. de Hesse. 4 300 Brunswich. 600 du Pr. Waldeck. tot. 17 s68. tot. general =
+ 48 268. Ajoute encore 9 Compagnies d’Artillerie a 75 homm. & 2000 homm. de marine. de sorte 51–52000 homm. Masse enorme
+ qui ne peut manquer d’ecraser [Seite 4]ou l’Amerique ou l’Angleterre; (ah qu’il me faul copier!) mais dont le Contrecoup
+ retombera toujours sur cette derniere.
+
+ Der Portug: Hof scheint von Engell. zum Zwist mit Span: aufgehutscht zu werden damit dieses nicht so leicht die Colonien
+ begünstige bald bald muß es sich entscheiden u. Engelland kann doch Port. nicht unterstützen, und Spanien ist reich etc.
+ u. hätte gern was ihm lieb ist Minorka Gibraltar etc.
+
+ Sonst fand ich nichts, Leb wohl Bruder, schick mir wann’s seyn kann die Urkunde, Du bist liebender als ich, aber Du
+ kannst mich kaum lieben wie ich Dich; liebe mich nicht mein David mein Bruder Du heiliges Kind Gottes liebe mich nicht
+ aber sey ruhig, fasse Dich, sey stark, laß Dich die Rechte Deines und meines Gottes leiten, halten, stärken, sei stark
+ so, wann Du schwach bist
+
+ Dein Röderer.
+
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@@ -3020,5 +3020,20 @@
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index c085075..42083fb 100644
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@@ -1243,5 +1243,11 @@
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+ Riga, Latvijas Akadēmiskā Bibliotekā, Ms. 1113, F. 25, V. 32, Nr. 50
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