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Simon Martens 442300d264 Initial
2025-10-02 23:31:45 +02:00

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46 KiB
HTML

<HTML><HEAD><TITLE>Plop Comics</TITLE></HEAD>
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<A HREF="plop.html"><FONT SIZE="3">(Plop Online Comics, hier klicken)</FONT></A> &nbsp;
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Anmerkung: Das da unten sind alte Comic-Besprechungen die im Comic Fanzine 'Plop' erschienen. Die meisten sind von Andreas Alt ('aa') verfasst. Natürlich sind die Angaben nicht mehr g&uuml;tig, Hefte vergriffen, Zeichner umgezogen, W&auml;hrung ge&auml;ndert etc. Aber f&uuml;r den einen oder anderen vielleicht ganz interessant hier zu schm&ouml;kern...
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<FONT SIZE=7><FONT COLOR="#DD0000"><B>Plop 69</B></FONT></FONT><FONT COLOR="#DD0000"><B><FONT SIZE=6>
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</FONT></B></FONT><B><FONT SIZE=7>Besprechungen</FONT></B><FONT SIZE=6></FONT></CENTER>
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</FONT><FONT SIZE=4><B>H&uuml;ftschwung</B>. Die Bewegung # 1. 64 Seiten, s/w mit Farbumschlag, DIN A 5, 5 Euro. Marion M&uuml;ller, Kempener Stra&szlig;e 31, 50733 K&ouml;ln, moriak@gmx.de</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Es gibt kaum Fanzines von Frauen (PLOP war mal eins), aber wenn man eines in der Hand hat, braucht man sich nicht dar&uuml;ber zu wundern, da&szlig; es ein wenig anders sein kann. Da geht es um solche Dinge wie den Terror der Magersucht oder, wie man &#132;kniefrei h&uuml;bsch sitzt&#147;. Marion M&uuml;ller, die den Gro&szlig;teil ihres Magazins mit eigenen Beitr&auml;gen bestreitet, beschreibt elliptisch, aber ziemlich konkret Situationen ihres Lebens und ihre Gef&uuml;hle. In der wohl typischsten Geschichte reflektiert sie die Leichtigkeit einer Liebe im Sommer und die Ern&uuml;chterung und Trauer, wenn der Sommer vorbei ist. Zwischendurch kommen auch andere Zeichner zum Zug, der bekannteste von ihnen Klaus Cornfield mit einer &#132;Fou-Fou und HaHa&#147;-Episode, zudem Petrik Niswand, Jule Kruschke, Britta Gorski und Rainer Knepperges. Und wie ihre Kollegin Birke vom leider eingestellten &#132;Kreativo!&#147; nimmt Marion M&uuml;ller auch gern Gedichte und literarische Texte in ihr Heft auf. Vielleicht kommt im &uuml;brigen nur eine Frau darauf, die ersten und letzten beiden Innenseiten des Heftes quasi wie bei einem Buch leer zu lassen. -aa</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Ashcan</B> # 1. 24 Seiten, s(w mit Farbumschlag, DIN A 5, 2 Euro. Fastfood Fiction c/o Fritz Saalfeld, Sch&auml;ferstra&szlig;e 22, 20357 Hamburg, www.fastfoodfiction.de</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Nat&uuml;rlich ist es nicht verboten, sich das Cover seines Fanzines vom aktuellen Marvel-&#132;New Mutants&#147;-Zeich-ner malen zu lassen, weitere begabte Amis ins Heft zu holen und nicht einmal, sich ein Pin-up des bekannten Mangazeichners Robert Labs zu besorgen und dann mit ihm kr&auml;ftig Werbung zu machen. Wenn das Fanzine damit zu einem einmaligen Verkaufserfolg wird &#150; warum nicht? Aber ich bin nicht ganz sicher &#150; es sieht halt trotzdem noch wie ein Fanzine aus. Und es wirkt schon etwas eigenartig, da&szlig; gerade mal 13 Seiten in dem Heft von der Stammcrew kommen. Jonas Alsleben und die Br&uuml;der Saalfeld, die auch teilweise zusammenarbeiten, liefern ganz passable Arbeiten ab. Die Stefani-Comics erinnern an Haggis kleinen Hartmut. Aber ich wei&szlig; jetzt nicht, ob ich lieber ein richtiges Fanzine von den Vieren sehen w&uuml;rde, in dem sie vielleicht auch noch sagen, was sie sich mit ihrer Ver&ouml;ffentlichung gedacht haben, oder ob sie sich lieber auf die Publikation von Amis in Deutschland spezialisieren sollten. Das gibt es n&auml;mlich sonst kaum, und zum Beispiel mit &#132;House of Java&#147; von Mark Murphy scheinen sie einen echten Geheimtip aufgetan zu haben. -aa</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Gunnar Saeckler: <B>Das Bilderbuch der traurigen Lieder</B>. 28 Seiten, s/w, DIN A 5, 1,50 Euro. Edition D&eacute;capsuleur Dauphin, Gunnar Saeckler, Wolfshagen 5, 20535 Hamburg</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Schon mit seinem Fanzine &#132;Das Ende der Unschuld&#147; (siehe PLOP # 66) hat Gunnar Saeckler stark auf poetische Wirkung abgezielt. Jetzt geht er einen Schritt weiter und illustriert Gedichte &#150; aber nicht irgendwelche. Vor Namen wie William Blake, Friedrich Nietzsche, Theodor Storm oder August von Platen hat er keine Ber&uuml;hrungs&auml;ngste. Die meisten der ausgew&auml;hlten Werke zeichnet eine d&uuml;stere Romantik aus. Leider tut Gunnar h&auml;ufig nicht mehr, als die von den Dichtern gew&auml;hlten Bilder eins zu eins in Illustrationen umzusetzen, oder er verbildlicht einen inneren Monolog durch Gesichter mit schreckgeweiteten Augen oder gramzerfurchten Stirnen. Er f&uuml;gt den Gedichten meist nichts wesentliches mehr hinzu. Man kann dem Heft also bestenfalls entnehmen, wie sich der Autor durch Lyrik ansprechen l&auml;&szlig;t. Die Lesefreude wird zudem durch das nicht sehr professionelle Lettering gemindert. Da w&uuml;nscht man sich, das eine oder andere Gedicht in sch&ouml;ner Schrift auf einer Buchseite mit viel wei&szlig;em Raum drumherum lesen zu k&ouml;nnen, wie das ja urspr&uuml;nglich gedacht war. -aa</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>(Diese drei Fanzines wurden mir von Gerd Bonau zur Verf&uuml;gung gestellt &#150; vielen Dank.)</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Stephan Hagenow: <B>Rattenmeute</B>. 108 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A 5-Albumm, Gringo</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Wow, schon vorbei, fragt man sich, wenn man die knapp 100 Comicseiten gelesen hat. Die rasante Actiongeschichte schnurrt bei der Lekt&uuml;re nur so vor&uuml;ber. Allerdings fragt man sich hinterher auch: Worum ging&#146;s jetzt eigentlich noch mal? Irgendwie um eine Alptraumwelt, in der sich ein paar aufrechte K&auml;mpfer gegen mutierte Riesenratten und einen st&auml;ndig Predigtspr&uuml;che absondernden Irren namens &#132;Erleuchter&#147; zur Wehr setzen m&uuml;ssen. Mittendrin erf&auml;hrt man mal, dass Hauptheld Mac Trap, ein harter Typ mit weichem Kern, der Alpha-Ratte schon mal bei einem bizarren Gladiatorenkampf begegnet ist. Ansonsten kommt man sich aber so vor, als sei man sehr sp&auml;t in eine Fortsetzungsgeschichte eingestiegen, in der man viele Zusammenh&auml;nge einfach nicht mehr mitbekommt. Auch am Ende, nachdem wahre Rattenlegionen abgemetzelt oder in die Luft gejagt worden sind, k&ouml;nnte man sich gut den Hinweis &#132;Fortsetzung folgt&#147; vorstellen, denn da bleibt vieles offen. Wer allerdings in Stephan Ha-genows postapokalyptischer Welt nach einem Sinn sucht, ist ohnehin fehl am Platz. Hagenow zeichnet in einem ziemlich &ouml;konomischen Stil mit kantigen K&ouml;rpern und stilisierten Faltenw&uuml;rfen und Schatten, aber durchaus bildm&auml;chtig und packend. Wer den puren Actionstoff ohne st&ouml;rendes Drumherum sch&auml;tzt, ist mit &#132;Rattenmeute&#147; auf jeden Fall gut bedient. -aa</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Stephan Lomp: <B>Terrorjesus</B> # 1, 28 Seiten, s/w mit Farbumschlag, DIN A 5. Stephan Lomp, Pionierstra&szlig;e 15, 40215 D&uuml;sseldorf, lomp@lomp.de) </FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Stephan Lomp ist Mitglied der Gruppe Herrensahne, einer r&uuml;hrigen Zeichnergemeinschaft aus Nordrhein-Westfalen, zu der etwa zehn Comiczeichner geh&ouml;ren. Eine interaktive Version des Comics entstand f&uuml;r das amerikanische Online-Literatur-magazin &quot;bornmagazine.org&quot;, die auch auf www.terrorjesus.de zu bewundern ist. Die gedruckte Version des Deb&uuml;theftes der geplanten Reihe um den ganz normalen Teenager Terrorjesus wurde dann auch auf der Independentveranstaltung &#132;Heftich 5&#147; gleich zum besten Heft des Festivals gek&uuml;rt. Ich mu&szlig; zugeben, da&szlig; das Heft einen guten Eindruck macht. Wahrscheinlich ist es normal gezeichnet und dann am Computer mit vielen Rasterfolien versehen worden, was nicht schlecht aussieht. Warum die Hauptperson Terrorjesus genannt wird, wei&szlig; wohl nur der Herausgeber selbst, m&ouml;glicherweise wegen seiner Frisur. Fakt ist, da&szlig; er sich anders f&uuml;hlt, als der Rest der Teens und Twens seiner Umgebung und keinen Anschlu&szlig; findet, vor allem nicht an Frauen. Da&szlig; seine Herzdame eine gute Freundin von ihm, zu einer Beziehung jedoch nicht bereit ist, macht f&uuml;r ihn alles nur noch schlimmer. So suhlt er sich im Ha&szlig; und Selbstmitleid und philosophiert &uuml;ber das Leben, nicht ganz ohne Selbstironie oder Humor. Sicherlich tr&auml;gt Terrorjesus autobiografische Z&uuml;ge von Stephan oder einem seiner Bekannten, denn der Text kommt aus der Tiefe eines entt&auml;uschten Herzens und ist wohl schwerlich nur einfach ausgedacht. Das Heft bietet eigentlich eine einzige Story, die jedoch in mehreren verschiedenen Zeichenstilen gehalten und von den Darstellungen bestimmter Stimmungen unterbrochen ist. Insgesamt finde ich das Heft ebenfalls sehr gelungen. Mehr Infos unter www.lomp.de und www.herrensahne.de. Jo84</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Andreas Eikenroth: <B>Soviel &#132;Warum&#147;</B>. 36 Seiten, s/w mit Farbumschlag, DIN A 5, 3 Euro. Andreas Eikenroth, Am Eichelbaum 39, 35396 Gie&szlig;en, www.parole-ae.de</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Nach &#132;Chez Kiosk&#147; bringt Andreas Eikenroth, ehemals Mitarbeiter des nicht mehr existierenden Giessener Kostenlos-Magazins &#132;Kainsmal&#147;, sein zweites, ausschlie&szlig;lich von ihm selbst gestaltetes Comicmagazin heraus. Komik ist hier nicht mehr intellektuell-k&uuml;nstlerisch verbr&auml;mt, sondern an Phil-artigem, leicht zynischem Nonsense orientiert. Wenn auch Phil nat&uuml;rlich kaum zu &uuml;bertreffen ist, z&uuml;nden die Gags von Andreas durchaus. Das Heft ist sorgf&auml;ltig und auf gutem Papier gedruckt, was zu dem gewollt billigen Witz, der hier gepflegt wird, nicht so recht passt. Aber alles in allem w&uuml;rde ich davon gern mehr sehen. -aa</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>L&eacute;ger L&eacute;gende: <B>Frauen &amp; Fr&ouml;sche</B>. 24 Seiten, s/w, DIN A 5, 1 Euro. L&eacute;ger L&eacute;gende, Falkenweg 4, 61184 Karben</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Der K&uuml;nstler, der nur noch unter seinem Pseudonym genannt werden m&ouml;chte, hat einen sehr zarten und flie&szlig;enden Strich, der seinen Cartoons &#150; richtige Comics sind es meistens nicht &#150; eine sch&ouml;ne Leichtigkeit verleiht, die dann auch ins Inhaltliche &uuml;bergeht. Der Gag mit dem neugierigen Jungen zum Beispiel, der einem M&auml;dchen in den Ausschnitt sp&auml;hen will, st&uuml;rzt und mit seiner Nase ihr Bustier herunterrei&szlig;t, w&uuml;rde in einem anderen Zeichenstil vermutlich zotig oder l&auml;ppisch wirken. Hier hat er eine gewisse Grazie und Poesie. -aa</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Armin Parr: <B>Das geh&ouml;rt so</B>. 12 Seiten, s/w, DIN A 5. Armin Parr, Sternbergstra&szlig;e 56, 72116 M&ouml;ssingen, arminparr@web.de</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Nun macht also auch Armin Parr Comics ohne Worte &#150; der gro&szlig;e Trend der letzten Zeit. Meistens geht es bei ihm hier um K&ouml;rperteile, die verschwinden oder sich verselbst&auml;ndigen. Das ist am Anfang ziemlich lustig, zum Ende des Hefts hin wird es experimenteller. Auf der letzten Innenseite hat er dann in die Panels Kurzrezensionen diverser Fanzines hineingeschrieben. In einem kleinen Nachwort schreibt er, das kleine Heft sei ein Ersatz f&uuml;r ein regul&auml;res &#132;Ups&#147;-Heft, das Fanzine, das er sonst herausbringt. Er nennt es &#132;auf den letzten Dr&uuml;cker zusammengekritzelt&#147;, so als sei er gezwungen gewesen, etwas Neues zu ver&ouml;ffentlichen. Auf jeden Fall hat &#132;Das geh&ouml;rt so&#147; den Charme des Improvisierten. -aa</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>cOMIc</B> # 52 und 53. Je 28 Seiten, s/w, DIN A 5, im Tausch gegen Beitr&auml;ge oder andere Fanzines. Gerd Bonau, Gabelsberger Stra&szlig;e 14, 24148 Kiel</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Bei diesen beiden Ausgaben hatte ich das unbestimmte Gef&uuml;hl, da&szlig; sie deutlich bessere Comics bieten als fr&uuml;her. Auff&auml;llig ge&auml;ndert hat sich eigentlich nichts. Bernd Teuber ist nach wie vor der Einzige, der mit mehrseitigen Comics vertreten ist. Die Onepager, Cartoons und Illustrationen stammen &uuml;berwiegend von alten Bekannten wie Anja &amp; Joy, Ulrich Magin, Wittek oder Oliver Gfeller. Die meisten Arbeiten haben mir sehr gut gefallen. Entweder strengen sich also die Mitwirkenden mehr an, weil sie sich sagen: Man mu&szlig; ja froh sein, da&szlig; es cOMIc &uuml;berhaupt wieder gibt, oder mir kommt es subjektiv so vor &#150; aus demselben Grund. Einer, der sich nachweislich mehr anstrengt, ist Herausgeber Gerd Bonau selbst. In der # 52 bringt er neben den obligatorischen Rezensionen und dem &uuml;blichen superkurzen Artikel &uuml;ber irgendwelche Marvel-Ausgaben in Italien einen relativ ausf&uuml;hrlichen Bericht &uuml;ber ein Comicfestival in Andenne/Belgien. In der # 53 ufern dann die Rezensionen auf nicht weniger als vier Seiten aus. -aa</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>J&auml;hling: <B>Reception Man</B>. R&uuml;ckkehr des schlaf-losen Retters. 40 Seiten, s/w mit Farbumschlag, 19,8 mal 28 Zentimeter, 4,20 Euro. Dreadful Gate Productions, www.dreadful-gate.de</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Held dieser Geschichten ist Broder Bartz. In seiner geheimen Identit&auml;t kann er k&ouml;rperlich Radiowellen empfangen, wodurch er schneller als jeder andere von Verbrechen erf&auml;hrt (aber auch &#150; siehe Titel &#150; &ouml;fters Einschlafschwierigkeiten hat). Er ist im &uuml;brigen mehr von Zweifeln an seinem Heldenstatus angefressen als jeder Marvel-Superheld. Der Autor hat zudem ein Talent, Nebens&auml;chlichkeiten so geschickt in die Handlung einzuflechten, dass man die Taten dieses Schreckens der Unterwelt beim besten Willen nicht mehr ernst nehmen kann. Daf&uuml;r, da&szlig;J&auml;hling so bewu&szlig;t ironische Distanz zu all dem Superhelden-Kram h&auml;lt, besch&auml;ftigt er sich allerdings doch sehr intensiv mit seinem Reception Man. Dies ist zwar das erste eigene Heft, aber in anderen Fanzines sind schon etliche seiner Abenteuer erschienen. Irgend-was hat der Reception Man, sonst h&auml;tte sich J&auml;hling l&auml;ngst von ihm abgewandt. Nein, im Gegenteil: In der Episode &#132;Die Fanatischen Vier&#147; wird sogar ein neues Superheldenquartett eingef&uuml;hrt &#150; mit heftigen Beziehungsproblemen selbstverst&auml;ndlich. J&auml;hling m&ouml;chte sich zwar auf keinen Zeitplan einlassen, aber es sollen durchaus noch mehr Reception-Man-B&auml;nde erscheinen, und auf die kann man sich durchaus freuen. -aa</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>terrain vague</B>. Lolli rennt. 20 Seiten, s/w mit Farbumschlag, Piccoloformat. Dreadful Gate Productions, www.vague.dreadful-gate.de</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&#147;Terrain vague&#148; ist ein Serienkonzept, das auf den Gedanken aufbaut, da&szlig; in einer Stadt dort, wo keine &Uuml;berwachungskamera hinsieht, Monster und Freaks hausen. In den Geschichten kommen dann jeweils Menschen, die verloren gehen oder auf sonstige Weise versehentlich dorthin gelangen, mit diesem Dunkelfeld in Ber&uuml;hrung. Im vorliegenden Band ist es ein kleines M&auml;dchen, dem ein vorwitziger Kobold seinen Lutscher stibitzt hat. Die kleine Geschichte ist recht reizvoll und von J&auml;hling atmosph&auml;risch dicht gezeichnet. In weiteren Folgen m&uuml;sste er aber wohl diese unerkannten Monsterwinkel etwas st&auml;rker ausleuchten, statt ihre Existenz nur mal aufblitzen zu lassen. -aa</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Geschrammel</B>. Rock&#146;n Comix # 2. 24 Seiten, s/w mit Farbcover, 2 Euro. Jens Natter, 5 Rue General de Gaulle, 68300 Saint-Louis, France, jensnatter@gmx.de</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Der Aufruf zur Mitarbeit hatte Erfolg: Vier Zeichner haben Jens Natter Material f&uuml;r seine zweite Ausgabe geschickt. Moritz Stetter nimmt den Anspruch, Comics &uuml;ber Rockmusik und Jugendkultur zu machen, als einziger ziemlich ernst. Oliver Gfeller begn&uuml;gt sich dagegen wie auch der Herausgeber selbst mit Kalauern &agrave; la Marilyn Manson sitzt vor Angst bibbernd im Zahnarztstuhl. Marco Lensch schildert das Verletzungsrisiko beim Stagediving. Die beiden Beitr&auml;ge von Aaron Jordan scheinen dagegen mit dem Thema Rockmusik gar nichts zu tun zu haben. Naja, &#132;Geschrammel&#147; mu&szlig; sich noch entwickeln. Aber auch als Magazin, das sich blo&szlig; &uuml;ber die Rockkultur lustig macht, k&ouml;nnte es einen interessanten Gegenpol zu den Publikationen von Tauber/Dietz/Kawczynski (siehe weiter unten) bilden. -aa </FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Chnusper Comics</B> # 7. 32 Seiten, s/w, DIN A 5. Oliver Gfeller, Bohrerhofstra&szlig;e 10, 4123 Allschwil, Schweiz</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Nach der vorigen Ausgabe mit Comics ohne Worte hat Oliver Gfeller sein Fanzine nun ganz auf Comics zugeschnitten und Musik-beitr&auml;ge rausgeworfen. Vermutlich steht ihm nun einfach genug Comic-material zur Verf&uuml;gung. Teresa Camara Pestana, Matjaz Bertoncelj (aus Slowenien) und Moritz Stetter haben jeweils mehrseitigeBeitr&auml;ge beigesteuert &#150; der von Moritz war allerdings in seiner eigenen &#132;Genialen Welt&#147; schon zu bewundern. Der Rest stammt von Aaron Jordan, Jens Natter, Jan Prose, Claudio Parentela, Jesse Breytenbach, Herrn Suppe und dem Herausgeber selbst. Am witzigsten fand ich Olivers Rezensionshilfe. Man kann seine Zeichnungen damit nach Wahl als &#132;Melange aus Jack Kirby, Thomas Ott und Moebius&#147; loben oder das Heft auch mit den Worten: &#132;Wieso meint jeder dahergelaufene Depp, er k&ouml;nne Fanzines herausgeben oder gar Comics zeichnen&#147; in die Tonne treten. Meine Besprechung habe ich allerdings doch lieber selbst formuliert. -aa</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Mischer</B> # 2. Ca. 50 Seiten, farbig, 14 mal 5 Zentimeter Piccoloformat. www.cdot.de/mischer</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Piccoloseiten, von einem Metallring zusammengehalten. 23 Leute haben an dieser Ausgabe mitgewirkt und jeweils einen Beitrag zum Thema &#132;zwei&#147; beigesteuert: comicartige Bildfolgen, Illustrationen, Fotos, Collagen. Der Mischer steht f&uuml;r ein offenes Konzept. Trotz des vorgegebenen Themas und Formats ist hier Raum f&uuml;r viele verschiedene Ausdrucksweisen. Herausgeberin Claudia Bernhardt schreibt zur Erl&auml;uterung: Der Mischer &#132;ist unabh&auml;ngig, tr&auml;gt sich selbst, ist digital gedruckt, die Erstauflage betr&auml;gt 40 St&uuml;ck. Der Mischer dient als Forum, um sich einem Thema aus neuen/alten Perspektiven mithilfe von gewohnten/ungewohnten Mitteln zu n&auml;hern. Es findet keine Auswahl statt. Die Rechte bleiben bei den 22 + 1 Mitgemischten.&#147; -aa</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Die Abferkelbucht</B>, Ausgabe Rot (Januar 2003). 68 Seiten, s/w mit rotem Umschlag, DIIN A 5, 1,50 Euro. Ein Pro-jekt von Studenten der Bauhaus Universit&auml;t Weimar. <FONT COLOR="#0000FF"><U>www.abferkelbucht.de.vu</U></FONT></FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Ein Fall f&uuml;r den Tierschutzbund? In diesem Heft werden auff&auml;llig viele Schweine, aber auch Igel und Fliegen und sogar der Weihnachtsmann get&ouml;tet. Aber wahrscheinlich kriegt das wieder mal kein Schwein mit. Die &#132;Abferkelbucht&#147; ist schlie&szlig;lich ein reines studentisches Kunstprojekt. Beteiligt ist unter anderem Claudia Bernhardt (siehe auch &#132;Mischer&#147;). Den meisten der Mitwirkenden ist das Medium Comic nicht unbekannt. -aa</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3><B>&nbsp;</B></FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Enpunkt</B> # 40. 52 Seiten, s/w, DIN A 5, 1 Euro plus Porto. Klaus N. Frick, Postfach 24 68, 76012 Karlsruhe</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>W&auml;hrend Klaus sein Science-Fiction-Fanzine &#132;Sagittarius&#147; aus Zeitgr&uuml;nden eingestellt hat, will er sein Egozine &#132;Enpunkt&#147; wohl noch eine Weile herausgeben. Wie immer bietet es Konzert- und Plattenkritiken, Reiseberichte und sonstige Betrachtungen - alles ausschlie&szlig;lich aus der Perspektive des alleinigen Autors. Nur das Cover hat er sich von Frans Stummer malen lassen. Ich bin nicht sicher, ob Klaus sein Fanzine auch schon fr&uuml;her so oft als &#132;Schmierheft&#147; bezeichnet hat, aber mir fiel das auf, weil mir diesmal eine ganze Reihe seiner Texte tats&auml;chlich ziemlich belanglos erscheinen. So verd&auml;chtigt er einen Mann, den er im Supermarkt beobachtet, seine asiatische Frau &#132;gekauft&#147; zu haben, berichtet, wie er in einer hessischen Kneipe nicht gegr&uuml;&szlig;t wurde oder wie ein Mann in einerGasthaustoilette nicht mehr pinkeln konnte, als er neben ihm auftauchte, und beschreibt eine &auml;ltere Frau, die ein &#132;Punk&#147;-T-Shirt trug. Alles Ereignisse, die Klaus etliche Zeilen wert sind, f&uuml;r mich aber eher in die Rubrik &#132;So what&#147; geh&ouml;ren. Nat&uuml;rlich gibt es auch etliche Artikel, die das Lesen lohnen, aber der Anteil des Unerheblichen sollte m&ouml;glichst nicht mehr steigen. -aa</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Sol</B> # 32. 68 Seiten, s/w mit Farbumschlag, DIN A 4. Perry-Rhodan-Fanzentrale, Postfach 2352, 76413 Rastatt. <B>Phantastisch!</B> # 11. 68 Seiten, s/w mit Farbumschlag, DIN A 4, 4,90 Euro. Verlag Achim Havemann, Harlingen 119, 29456 Hitzacker</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Zwei &auml;hnliche Magazine mit identischem Chefredakteur (Klaus Bollh&ouml;fener), wenn auch &#132;Sol&#147; eigentlich nur f&uuml;r Mitglieder der offiziellen Perry-Rhodan-Fanclubs erh&auml;ltlich ist und &#132;Phantastisch!&#147; im Gegensatz dazu &uuml;ber Perry Rhodan kein Wort verliert. Da&szlig; es f&uuml;r die nach mehr als 40 Jahren immer noch zahlreichen Perry-Rhodan-Fans ein Sekund&auml;rblatt gibt, das auf Hochglanzpapier &uuml;ber Autoren, Themen und die Fans und ihre Aktivit&auml;ten selbst berichtet, leuchtet unmittelbar ein. In der vorliegenden Ausgabe geht es etwa um den fr&uuml;h gestorbenen Peter Terrid, um eine interdisziplin&auml;re wissenschaftliche Tagung &uuml;ber die Endlos-Serie oder die Arbeit der Expos&eacute;-Redaktion. Zudem ist immer Moewig-Lektor Ulrich magin mit einem Comic vertreten. Interessanter und verdienstvoller erscheint es mir jedoch, da&szlig; Leute aus dem Perry-Rhodan-Umfeld auch &uuml;ber den Tellerrand hinausblicken und in gleicher Aufmachung wie bei &#132;Sol&#147; &uuml;ber die internationale SF-Szene berichten. Da finden sich in der aktuellen Ausgabe zum Beispiel Interviews mit Alan Dean Foster und Tad Williams, ein Bericht &uuml;ber die deutsche SF-TV-Serie &#132;Post Impact&#147; (RTL) und ein Essay &uuml;ber die erfundene Religion in Robert A. Heinleins Roman &#132;Stranger in a strange land&#147;. Am Rande werden auch SF-Comics wahrgenommen, hier geht es um Alexandro Jodorowskis Zyklus &#132;Die Techno-V&auml;ter&#147;. Da&szlig; das alles sehr fundiert und lesenswert ist, versteht sich von selbst. -aa</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>QI</B> # 63 und 64. 20, bzw. 24 Seiten, s/w, DIN A 5. Edgard Guimaraes, Rua Capitao Gomes 168, Brasopolis MG 37530-000, Brasilien</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Von diesem Fanzine habe ich nun schon etliche Ausgaben gesehen. Der Aufbau schien im wesentlichen immer gleich zu sein. Bei Ausgabe # 63 ist es etwas anders. Neben der neuesten Folge von Edgards Comic &#132;&#147;Mundo Feliz&#147; gibt es statt der &uuml;blichen ausf&uuml;hrlichen Fanzinelisten andere redaktionelle Beitr&auml;ge &#150; Leserbriefe, Berichte &uuml;ber ein Festival oder eine Preisverleihung und anderes (wegen meinen fehlenden Portugiesisch-Kenntnissen leider nicht alles zweifelsfrei identifizierbar). Die Ausgabe # 64, die ich kurz vor Redaktionsschlu&szlig; noch erhielt, hat wieder die gewohnte internationale Fanzine&uuml;bersicht, darunter auch ein Hinweis auf PLOP. &#150;aa</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
Neuere Kostenlos-Magazine:<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4><B>Wieselflink</B> # 2/2003. 32 Seiten, farbig, DIN A 5. Wieselflink, Brokhauser Weg 32 c, 26160 Bad Zwischenahn. www.wieselflink.de</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Comicaze</B> # 15 (Weihnachten 2003). 20 Seiten, teilweise farbig, DIN A 4. Rainer Schneider, Volkartstra&szlig;e 4 a, 80634 M&uuml;nchen</FONT><FONT SIZE=4><BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Jason Lutes: <B>Berlin Steinerne Stadt</B>. 220 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A 5-Paperback, 14 Euro. Carlsen</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Diesen Comicroman habe ich w&auml;hrend einer Bahnfahrt von Berlin nach Fulda gelesen. Die Zeit reichte gerade, um den Schm&ouml;ker zu bew&auml;ltigen. Der Eindruck, den er hinterl&auml;&szlig;t, ist zwiesp&auml;ltig. Ein gro&szlig;es Panorama der Stadt Berlin breitet sich hier aus, und zwar in den Jahren ab 1928, die dem Nationalsozialismus unmittelbar vorausgehen. Man sieht, offenbar ziemlich dokumentarisch, Stra&szlig;en und H&auml;user der Stadt, von denen viele sp&auml;ter im Zweiten Weltkrieg untergegangen sein d&uuml;rften. Man begegnet Menschen, Gezeichneten vom Weltkrieg 1914 &#150; 1918, K&uuml;nstlern der wilden Zwanziger, politisch Aktiven des linken und des rechten Spektrums, mitunter auch bekannten Pers&ouml;nlichkeiten wie dem Publizisten Carl von Ossietzky (&#132;Weltb&uuml;hne&#147;) oder dem Dichter Joachim Ringelnatz. Ich bin sofort bereit zu glauben, dass Jason Lutes f&uuml;r dieses Werk, von dem wir mit dem Band erst ein Drittel vor uns haben, ungeheure Recherchen betrieben haben mu&szlig;. Die Lekt&uuml;re war aber insgesamt kein Zuckerschlek-ken, weil der Autor auf eine richtige Handlung verzichtet. Sicher, wir begegnen Menschen immer wieder, insbesondere dem Journalisten Kurt Severing und der Kunststudentin Marthe M&uuml;ller. Aber bei vielen Figuren, die in den willk&uuml;rlich aufeinander folgenden Episoden auftauchen und auch wieder verschwinden, fragte ich mich: Ist die jetzt wichtig? Ist sie wom&ouml;glich fr&uuml;her schon mal aufgetaucht? In welcher Beziehung steht die nun zu den anderen? Erschwerend kommt hinzu, dass Lutes zwar ein sehr flei&szlig;iger und detailgenauer Zeichner, aber nur ein mittelm&auml;&szlig;iger Portr&auml;tist ist. Der 36-j&auml;hrige Amerikaner, der neben Scott McCloud den Vater der Ligne Claire, Herg&eacute;, zu seinen Vorbildern z&auml;hlt, macht es seinen Lesern nicht leicht. Beim zweiten Lesen kam ich mit &#132;Berlin Steinerne Stadt&#147; etwas besser klar. Aber man unternimmt nun mal eine ziellose Reise durch die Stadt, schnappt &uuml;berall etwas auf von den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zust&auml;nden, von den Milieus und vom Lebensgef&uuml;hl, sieht immer wieder mal den heraufd&auml;mmernden Nazi-Wahnsinn und mu&szlig; am Ende mit den durcheinanderpurzelnden Eindr&uuml;cken selbst klarkommen. Ein ungew&ouml;hnlicher Band, der jede Sammlung zieren d&uuml;rfte, aber gewi&szlig; keiner von der Sorte &#132;Lieblingscomic&#147;.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Jackpot Baby!</B> # 1/2003. 132 Seiten, s/w mit Farbumschlag, Album im Comicbookformat, 4 Euro. Jackpot Baby! Postfach 10 14 19, 04014 Leipzig, www.jackpotbaby.de</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&#132;Jackpot Baby!&#147; ist aus den Fanzines &#132;Paranoid&#147; von Christopher Tauber und Steffi Dietz und &#132;WackaWacka&#147; von Guido Kawczynski hervorgegangen. Durch die Fusion, an der auch der einstige &#132;WackaWacka&#147;-Mitarbeiter Nico Roicke beteiligt ist, hat sich das Projekt eindeutig einen Schritt weiterentwickelt. Es soll nun kein Fanzine mehr sein, sondern &#150; ich w&uuml;rde es mal als Szeneprodukt bezeichnen. Der Inhalt setzt sich wie fr&uuml;her aus Comics, Bandinterviews, pers&ouml;nlichen Betrachtungen und zu einem kleinen Teil aus Rezensionen zusammen. Die Interviews, die Nico mit en Cardigans, der deutschen Band Readymade, Wir sind Helden und mit Bernd Begemann gef&uuml;hrt hat und die den eindeutigen Schwerpunkt bilden, machen den Band f&uuml;r Fans alternativer Rockmusik interessant, und sie werden nicht mehr vom bescheidenen &Auml;u&szlig;eren eines Fanzines davon abgehalten zuzugreifen. &#132;Jackpot Baby!&#147; ist aber kein typisches Musikmagazin. Pers&ouml;nliche Betrachtungen, auch wenn sie h&auml;ufig lifestyle-orientiert sind, sind f&uuml;r Leser au&szlig;erhalb des Fanzine-Universums sicher sehr gew&ouml;hnungsbed&uuml;rftig. Das geht bis hin zu stilisierten Tagebuchaufzeichnungen von Christopher Tauber. Die Comics sind zwar in diesem Band ziemlich zur&uuml;ckgedr&auml;ngt, auch wenn sich &#132;You&#146;re so... Mummy Honey&#147; von Christopher dank des gro&szlig;en Gesamtumfangs auf 27 Seiten ausbreiten kann, aber f&uuml;r manchen Leser vielleicht auch ein St&ouml;relement. Ob es f&uuml;r eine solche Publikation einen Markt gibt, mu&szlig; sich erst noch herausstellen. Jedenfalls haben die vier Herausgeber wohl genau die Publikation gemacht, die sie machen wollten, und das mit professionellem Anspruch. Sollte &#132;Jackpot Baby!&#147; nicht genug Leser finden, dann w&auml;re das nicht so tragisch, wie wenn die Macher von vorneherein schon Kompromisse hinsichtlich des vermeintlichen Lesergeschmacks gemacht h&auml;tten. Das Magazin soll k&uuml;nftig zweimal j&auml;hrlich erscheinen.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Stan Sakai: <B>Usagi Yojimbo</B> # 13. 106 Seiten, s/w mit Farbumschlag, Album im Comicbookformat, 12 Euro. Schwarzer Turm</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Vielleicht kommt es nur mir so vor, aber zum Ende scheinen die Geschichten um den &#132;Leibw&auml;chter Hase&#147;, so die &Uuml;bersetzung von &#132;Usagi Yojimbo&#147;, immer d&uuml;sterer zu werden. Dabei sind die Protagonisten dieser Comics bei oberfl&auml;chlicher Betrachtung anthropomorphe Tiere und damit Funnyfiguren. Vielleicht lag es daran, dass ich wusste, dass dies der letzte Band ist, aber ich h&auml;tte mich nicht gewundert, wenn der wackere Hase am Ende sein Leben ausgehaucht h&auml;tte. So zynisch wie Robert Crumb, der seinem &#132;Fritz the Cat&#147; einen schm&auml;hlichen Tod bereitete, um die verhasste Figur loszuwerden, ist Stan Sakai sicher nicht. Aber die hier versammelten vier Episoden sind so voller bitterer Rache, b&ouml;ser Vorzeichen und drohendem Tod, dass man davon nicht unber&uuml;hrt bleiben kann. Wie in den vorausgegangenen Ausgaben ist Sakai wieder ein Meister seiner Form. Seine ebenso strenge wie detailreiche Schwarz-wei&szlig;-Grafik ist makellos, und jede seiner Geschichten rundet sich perfekt in dem vorgegebenen Rahmen von 20 Seiten ohne irgendwelche L&auml;ngen oder gezwungenen Raffungen. Usagi ist hier mit seinem Freund, dem m&uuml;rrischen Nashorn Gen unterwegs &#150; ein klassisches amerikanisches Buddy-Gespann. Seine Stoffe bezieht Sakai aber immer aus der japanischen Kultur. Immer sind hohe Werte im Spiel wie die Familienehre, Freundschaft und deren Verrat. Wie Sakai seine Konflikte mit leichter Hand aufbaut und stets originell aufl&ouml;st, mu&szlig; man gelesen haben. Sch&ouml;n, dass Mille M&ouml;ller und Rochus Hahn vom &#132;Schwarzen Turm&#147; nun die zun&auml;chst bei Carlsen erschienenen ersten B&auml;nde &uuml;berarbeiten und nachdrucken wollen.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Panik Elektro</B> # 1. 156 Seiten, s/w mit Farbumschlag, Album im Comicbookformat, 15 Euro. Schwarzer Turm</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Levin Kurio hat sich mit seinem W&auml;lzer &#132;Schwarzwei&szlig; Comickult&#147; bereits Verdienste um die Ver&ouml;ffentlichung von Undergroundcomics in gro&szlig;em Stil erworben. Das Projekt wird allerdings von dem vorliegenden Band locker getoppt. Hier werden nicht nur rund 150 Seiten Comics geboten, sondern das Ganze auch noch mit einer thematischen Klammer zusammengehalten: &#132;Autobiographischer Horror&#147; war das Thema, an das sich alle Mitwirkenden mehr oder weniger gehalten haben - Horror im Alltag kann ja das Spektrum von unangenehmen K&ouml;rperger&uuml;chen bis zu Massenvergewaltigungen abdecken. Zudem k&ouml;nnte &#132;Autobiographischer Horror&#147; wohl als Motto &uuml;ber den meisten Comics stehen, die im Fan- und Alternativbereich ver&ouml;ffentlicht werden. Einen Gro&szlig;teil der Beitr&auml;ge, die hier im Umfang von etwa drei herk&ouml;mmlichen Fanzines von Herausgeber Wittek pr&auml;sentiert werden, habe ich durchaus mit Gewinn gelesen. Sie stammen schwerpunktm&auml;&szlig;ig von der von Wittek so bezeichneten &#132;Hamburg Connection&#147;, also Calle Claus, Tom Plate, Eckart Breitschuh, Loppe, Haina Fischer, Oliver Ferreira, Till Lenecke und Rainer Baldermann. Auch Witteks Bruder Peter Wittke, den er in seinem PLOP-Jamcomic-Interview erw&auml;hnt hatte, ist auf einer Seite zu entdecken. Hinzu kommen klangvolle Namen wie Andreas Michalke, Mawil, Klaus Cornfield, Aha, Teer, Dice, Levin Kurio und Jo84 (der zudem mit seinem Fanzine &#132;Spr&uuml;hende Phantasie&#147; in einem informativen Artikel von Tilman Stieve vorgestellt wird). Als Alibifrau mu&szlig; die r&uuml;hrige Teresa Camara Pestana aus Portugal herhalten. Neben ein paar mir unbekannten Leuten sind mindestens drei weitere Ausl&auml;nder vertreten: Mike Diana, offenbar Amerikaner, Marcel Rujters, m&ouml;glicherweise Holl&auml;nder, und Chris Knox, eigentlich ein britischer Rockmusiker. Da&szlig; man dann insgesamt doch den &Uuml;berblick verliert, liegt vor allem daran, da&szlig; die Mitwirkenden &uuml;berhaupt nicht vorgestellt werden. Etwas irritiert auch, da&szlig; bei der Seitenz&auml;hlung mittendrin einmal f&uuml;nf Seiten komplett ausfallen und sechs Rezensionsseiten ziemlich willk&uuml;rlich eine Buchstabennumerierung erhalten haben. Da h&auml;tte der Verlag eingreifen und ein wenig Ordnung schaffen m&uuml;ssen.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Jason: <B>Psssst!</B> 130 Seiten, s/w mit Farbumschlag, Album im Comicbookformat, 15 Euro. <B>Hey, warte mal!</B> 72 Seiten, s/w mit Farbumschlag, Album im Comicbookformat, 12 Euro. Schwarzer Turm</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Mit Jason ist dem Schwarzen Turm, dem kleinen Verlag aus der N&auml;he von Fulda, eine Entdeckung </FONT><FONT SIZE=4><BR>
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</FONT><FONT SIZE=3>gelungen. Der norwegische Comick&uuml;nstler r&uuml;hrt den Leser mit lakonischen, melancholischen Geschichten an. Lakonisch ist ebenso sein Zeichenstil wie seine Erz&auml;hlweise. Jede Seite ist gleichf&ouml;rmig in sechs quadratische Panels eingeteilt, und darin agieren in der Regel Hunde- oder Vogelfiguren im Semifunnystil. Oft kommt Jason ohne Dialoge aus. Zuerst kam der Band &#132;Hey, warte mal...&#147; heraus. Hier gelingt es ihm, die Geschichten aus der Perspektive seines Protagonisten zu erz&auml;hlen, der zun&auml;chst ein Jugendlichen an der Schwelle zur Pubert&auml;t ist. &#132;Hey, warte mal...&#147; &#150; das sind die letzten Worte des Jungen, bevor sein bester Freund beim Spielen t&ouml;dlich verungl&uuml;ckt. Das Erlebnis, seinen Freund in den Tod springen zu sehen, ver&auml;ndert sein Leben grundlegend. Er wird ernsthafter, er beginnt, nach dem Grund f&uuml;r den Verlust seines Freundes zu fragen. Er, der auch zuvor schon ein Tr&auml;umer war, merkt, da&szlig; er in die oberfl&auml;chliche, auf reibungsloses Funktionieren angelegte Welt der Erwachsenen nicht hineinpa&szlig;t. &#132;Pssst&#147; bietet zehn Geschichten unterschiedlicher L&auml;nge, die nun konsequent auf Dialoge verzichten. Obwohl die Hauptfigur immer dieselbe ist, scheint Jason hier verschiedene Erz&auml;hlweisen ausprobieren zu wollen. Die Geschichte vom verlassenen Liebhaber, der sich immer neue Varianten ausdenkt, wie er auf die Kr&auml;nkung reagieren k&ouml;nnte, ist eher spr&ouml;de. Surrealistisch dagegen ist zum Beispiel die von dem Mann, der pl&ouml;tzlich auf Schritt und Tritt von einem Skelett verfolgt wird. Doch wie Jason seine Comics auch anlegt, ihrem Zauber kann man sich kaum entziehen.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Horst</B> # 11. 28 Seiten, farbig, Comicbookformat, 4 Euro. Schwarzer Turm</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Die Abenteuer von Horst, dem sexw&uuml;tigen Hasen, verkaufen sich beim Schwarzen Turm zwar nicht so rasant wie die richtigen Pornos, aber doch so gut, dass sie jetzt ohne Aufpreis rundum in Farbe pr&auml;sentiert werden k&ouml;nnen. Ausgangspunkt waren Verhandlungen mit dem Carlsen Verlag, die Ver&ouml;ffentlichung zu &uuml;bernehmen, die aber aus nicht n&auml;her erl&auml;uterten Gr&uuml;nden gescheitert sind. Wie auch immer: Die Serie hat sich offenbar eine ansehnliche Fangemeine erobert. Dabei ist sie nicht einmal richtig lustig. Das Besondere ist, dass das, was Horst bei seinen &#150; oft vergeblichen &#150; amour&ouml;sen Beutez&uuml;gen passiert, so aus dem Leben gegriffen wirkt, dass sich die Leser mit ihm identifizieren k&ouml;nnen. Das wird auch auf der Leserbriefseite explizit diskutiert: Horsts Erlebnisse bei der indischen Bhagwan-Sekte im vergangenen Heft k&ouml;nne man sich wohl schlecht aus den Fingern gesaugt haben, hei&szlig;t es da. Wobei sich seine Erfahrungen meist auf allt&auml;glichere Dinge wie Kreditkarten, Autos, Fitnessclubs und Bordelle beziehen. Und wenn Horst mal wieder zu sp&auml;t merkt, dass er nicht genug Geld f&uuml;r eine Nutte hat, lacht man doch, weil es einem selbst passiert sein k&ouml;nnte. Autor Robi gehen die Ideen noch lange nicht aus, und Zeichner J&uuml;rgen &#132;Geier&#147; Speh setzt sie in seinem soliden Semifunny-Stil recht ansehnlich um. Gute Voraussetzungen daf&uuml;r, dass sich ein Comicheft auch abseits von Mainstream-Stoffen und Kiosktauglichkeit behaupten k&ouml;nnte.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Comixene</B> # 66 bis 68/69 (Oktober 2003 bis Dezember/Januar 2004). 64 bzw. 96 Seiten, teilweise farbig, DIN A 4, 5 bzw. 8 euro. Verlag Jurgeit, Krismann &amp; Nobst</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Xoomic # 8 </B>(Dezember 2003). 60 Seiten, teilweise farbig, 20 mal 27 Zentimeter, 5 Euro. Frank-Kemter-Verlag, N&uuml;rnberger Stra&szlig;e 111 A, 90762 F&uuml;rth, www.xoomic.de</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Die Comixene h&auml;lt ihre Erscheinungsweise weiter stbil und erfreut fast jeden Monat mit einem neuen bunten Heft. Nun will die Redaktion sogar das 30j&auml;hrige Bestehen des Magazins feiern und sieht &uuml;ber die Tatsache, dass es zwischendurch von 1981 bis 1994 mal kurz nicht erschienen ist, gro&szlig;z&uuml;gig hinweg. Aber nat&uuml;rlich ist &#132;Comixene&#147; in der Comicszene ein wertvoller Markenname, der entsprechend gepflegt geh&ouml;rt. In den vorliegenden Ausgaben geht es unter anderem um Art Spiegelman, den neuen &#132;Lucky Luke&#147;-Zeichner Achd&eacute;, den Norweger Jason (siehe oben) und die Faszination von Hansrudi W&auml;scher. &#132;Xoomic&#147; widmet sich in der neuen Ausgabe stark deutschen Zeichnern, n&auml;mlich Uli Oesterle, Willi Bl&ouml;&szlig; und Kim Schmidt, vergleicht zudem die historischen Comics &#132;Berlin Steinerne Stadt&#147;von Lutes und &#132;1928&#147; von Mainka, interviewt aber auch einen der derzeit popul&auml;rsten franz&ouml;sischen Zeichner, Zep (&#132;Titeuf&#147;). Herausgeber Frank Kemter will nun bis Mai eine Kunstpause einlegen, um sein Magazin gr&uuml;ndlich zu &uuml;berarbeiten. Es ist von mehr Farbseiten und Comics die Rede.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Comic! Jahrbuch 2004</B>. 260 Seiten, s/w mit Farbumschlag, DIN A 4-Album, 15,25 Euro. Interessenverband Comic e.V. ICOM, Danneckerstra&szlig;e 12, 70182 Stuttgart, www.comic-i.com</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Das Problem, da&szlig; das Jahrbuch der Zeit hinterherhinkte, ist ja nun seit der vergangenen Ausgabe beseitigt. Die neue Ausgabe war sogar p&uuml;nktlich zur Frankfurter Buchmesse im Oktober fertig - was f&uuml;r Herausgeber Burkhard Ihme angesichts des beachtlichen Umfang des Werks ein Kraftakt gewesen sein d&uuml;rfte. Er bedient sich zwar wieder geschickt des im ICOM vertretenen geballten Sachverstands, aber die F&auml;den liefen allein bei ihm zusammen. Die gro&szlig;e St&auml;rke des Bandes ist erneut die Vorstellung sehr unterschiedlicher Comicschaffender, meist im Interview. Das sind die ehemaligen Underground-Zeichner Mali Beinhorn und Werner B&uuml;sch, die seit inzwischen 25 Jahren ein Comicheft f&uuml;r die Genossenschaftsbanken produzieren, der Werbecomic-Profi Frank Ihler, der noch immer zu wenig bekannte Kim Schmidt und Nachwuchs-Star Sascha Thau. Unverdrossen werden auch wieder s&auml;mtliche Gewinner des ICOM-Independent-Comic-Preises interviewt. Schlie&szlig;lich wird auch der deutsche Comicmarkt vor allem in Form von Interviews untersucht. Hier kommen Georg F. W. Tempel und Kai-Steffen Schwarz von den Marktf&uuml;hreren Ehapa und Carlsen, die neuen Magazin-Herausgeber Martin Jurgeit und Frank Kemper und der Comicagent Hartmut Becker zu Wort. Interviews ersparen die M&uuml;he, selbst einen einordnenden Artikel schreiben zu m&uuml;ssen. Mit diesem Schwerpunkt wird das Jahrbuch aber andererseits zu einem Forum, auf dem die unterschiedlichsten Akteuere der Comicszene zu Wort kommen. Das hat unbestreitber Charme. Wenn ein Interview nicht ausreicht, dann bem&uuml;&szlig;igt sich Burkhard einer Umfrage. Das hat diesmal, beim Thema Lettering, eindeutig besser funktioniert als beim vorangegangenen Jahrbuch mit den Zeichnerinnen. Und sonst: Neben den vielen Wortmeldungen blieb immer noch Platz f&uuml;r Marktberichte aus USA, D&auml;nemark und den Niederlanden (da fehlen wieder wichtige M&auml;rkte), eine Betrachtung zu 50 Jahren &#132;jugendgef&auml;hrdende Schriften&#147;, zur Zukunft des Comic Salons Erlangen und seiner m&ouml;glichen Konkurrenzveranstaltung in Hildesheim und f&uuml;r zwei Artikel von Fachjournalist Martin Frenzel zu Faschismus in Comics (die w&auml;ren wohl fr&uuml;her unter der Rubrik &#132;Dossier&#147; gelaufen). Schlie&szlig;lich wird auch noch ein Seitenblick auf den Bereich Trickfilm geworfen, f&uuml;r den der ICOM ja auch zust&auml;ndig ist. Die lange Aufz&auml;hlung zeigt: Ohne das Jahrbuch w&uuml;rde in der Comicpublizistik Wichtiges fehlen. Es ist zweifellos auch beim ICOM in den richtigen H&auml;nden - wobei weitere helfende H&auml;nde sicher nicht schaden w&uuml;rden.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
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