Files
konkykru/httpdocs/plop/plop_68.html
Simon Martens 442300d264 Initial
2025-10-02 23:31:45 +02:00

1 line
48 KiB
HTML

<HTML><HEAD><TITLE>Plop Comics</TITLE></HEAD>
<BODY BGCOLOR="#886E42" text="000000" link="#660000" vlink="#111111" alink="#111111" ><basefont size="4">
<A HREF="plop.html"><FONT SIZE="3">(Plop Online Comics, hier klicken)</FONT></A> &nbsp;
<CENTER>
<TABLE BORDER="0" CELLSPACING="0" CELLPADDING="3" WIDTH="800">
<TR ALIGN=Left VALIGN=Top>
<TD BGCOLOR="#886E42">
<basefont size="4">
Anmerkung: Das da unten sind alte Comic-Besprechungen die im Comic Fanzine 'Plop' erschienen. Die meisten sind von Andreas Alt ('aa') verfasst. Natürlich sind die Angaben nicht mehr g&uuml;tig, Hefte vergriffen, Zeichner umgezogen, W&auml;hrung ge&auml;ndert etc. Aber f&uuml;r den einen oder anderen vielleicht ganz interessant hier zu schm&ouml;kern...
</table></td> </tr>
<br>
<a href="plop_40.html"><FONT SIZE="4">40</FONT></a>
<a href="plop_41.html"><FONT SIZE="4">41</FONT></a>
<a href="plop_42.html"><FONT SIZE="4">42</FONT></a>
<a href="plop_43.html"><FONT SIZE="4">43</FONT></a>
<a href="plop_44.html"><FONT SIZE="4">44</FONT></a>
<a href="plop_45.html"><FONT SIZE="4">45</FONT></a>
<a href="plop_46.html"><FONT SIZE="4">46</FONT></a>
<a href="plop_47.html"><FONT SIZE="4">47</FONT></a>
<a href="plop_48.html"><FONT SIZE="4">48</FONT></a>
<a href="plop_49.html"><FONT SIZE="4">49</FONT></a>
<a href="plop_50.html"><FONT SIZE="4">50</FONT></a>
<a href="plop_51.html"><FONT SIZE="4">51</FONT></a>
<a href="plop_52.html"><FONT SIZE="4">52</FONT></a>
<a href="plop_53.html"><FONT SIZE="4">53</FONT></a>
<a href="plop_54.html"><FONT SIZE="4">54</FONT></a>
<a href="plop_55.html"><FONT SIZE="4">55</FONT></a>
<a href="plop_56.html"><FONT SIZE="4">56</FONT></a>
<a href="plop_57.html"><FONT SIZE="4">57</FONT></a>
<a href="plop_58.html"><FONT SIZE="4">58</FONT></a>
<a href="plop_60.html"><FONT SIZE="4">60</FONT></a>
<a href="plop_62.html"><FONT SIZE="4">62</FONT></a>
<a href="plop_63.html"><FONT SIZE="4">63</FONT></a>
<a href="plop_64.html"><FONT SIZE="4">64</FONT></a>
<a href="plop_65.html"><FONT SIZE="4">65</FONT></a>
<a href="plop_66.html"><FONT SIZE="4">66</FONT></a>
<a href="plop_67.html"><FONT SIZE="4">67</FONT></a>
<a href="plop_68.html"><FONT SIZE="4">68</FONT></a>
<a href="plop_69.html"><FONT SIZE="4">69</FONT></a>
<a href="plop_70.html"><FONT SIZE="4">70</FONT></a>
<a href="plop_71.html"><FONT SIZE="4">71</FONT></a>
<a href="plop_72.html"><FONT SIZE="4">72</FONT></a>
<a href="plop_73.html"><FONT SIZE="4">73</FONT></a>
<a href="plop_74.html"><FONT SIZE="4">74</FONT></a>
<a href="plop_75.html"><FONT SIZE="4">75</FONT></a>
<BR><BR>
<TABLE BORDER="0" CELLSPACING="0" CELLPADDING="3" WIDTH="1000">
<TR ALIGN=Left VALIGN=Top>
<TD BGCOLOR="#FFFFFF">
<CENTER>
<TABLE BORDER="0" CELLSPACING="0" CELLPADDING="3" WIDTH="980">
<TR ALIGN=Left VALIGN=Top>
<TD BGCOLOR="#FFFFFF">
<CENTER>
<img src="plop-logo.gif">
<br><br>
<FONT SIZE=7><FONT COLOR="#DD0000"><B>Plop 68</B></FONT></FONT><FONT COLOR="#DD0000"><B><FONT SIZE=6>
<BR>
</FONT></B></FONT><B><FONT SIZE=7>Besprechungen</FONT></B><FONT SIZE=6></FONT></CENTER>
<BR>
<BR>
<BR>
<P><FONT SIZE=4>Envelope: <B>Self</B>. 40 Seiten, s/w mit Farbcover, &uuml;ber DIN A 5 quer, c/o Ulrich Wirtz, Bergheimer Str. 10, 50181 Bedburg<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Nach f&uuml;nf Jahren nahm sich Envelope bzw Ulrich Wirtz (siehe PLOP 67) die Zeit, einen Traum wahrzumachen und eine eigene, komplett selbst gezeichnete Comicgeschichte zu verlegen. In diesem Comic, von dem mir die Version 1.0 vom Fr&uuml;hjahr 2003 vorliegt, geht es um einen pers&ouml;nlichen Erneuerungsproze&szlig;. Die Hauptfigur erlebt einen Tagtraum, in dem sie sich Schicht f&uuml;r Schicht von ihrer Pers&ouml;nlichkeit l&ouml;st, begleitet von der Erscheinung archetypischer Zeichen. Am Ende steht eine v&ouml;llig andere Sichtweise auf das Leben, weshalb die bisherigen Priorit&auml;ten &uuml;ber Bord geworfen werden. Ulrich hofft, da&szlig; er dem Leser, der sich die M&uuml;he macht, den Comic etwas l&auml;ngere Zeit anzusehen, etwas Positives vermitteln kann. Sicherlich ist die Message, Leuten Mut zur Bewu&szlig;tseinserweiterung zu machen, l&ouml;blich. Leider setzt Ulrich Erkl&auml;rungen oder Begr&uuml;ndungen sehr sparsam ein. Die bildgewaltigen Visionen, von denen sich Ulrich reichlich an Op-Art-Effekten bediente, &uuml;berkommen den Protagonisten nicht etwa nach Konsum von LSD (was &auml;hnliche Wirkungen oder auch im Nachhinein ver&auml;nderte Sichtweisen erkl&auml;ren w&uuml;rde), sondern &quot;einfach so&quot;, und das ist, selbst wenn man sich den Comic gerne zu Herzen nehmen m&ouml;chte, nat&uuml;rlich nicht leicht nachzumachen. Die wundersch&ouml;n gezeichnete Schl&uuml;sselsequenz w&uuml;rde sicherlich jeden, der sie &quot;live&quot; erlebt, ver&auml;ndern. Leider stellt Envelope aber keine Alternativen zum bisherigen Leben vor, so da&szlig; nach der Verwandlung f&uuml;r Protagonist und Leser nur die Frage bleibt &quot;Und was nun?&#147;&nbsp;Als Denkansto&szlig; ist &quot;Self&quot; aber durchaus brauchbar. Jo84<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Aaron Jordan: <B>Noi</B>. Abenteuer auf gro&szlig;em Fu&szlig;. 24 Seiten, s/w, DIN A 5, 1 Euro. H&ouml;rnderl Verlag, Aaron Jordan, Klauprechtstra&szlig;e 35, 76137 Karlsruhe<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Bescheiden, aber beharrlich tritt der seltsame Vogel Noi, eine Sch&ouml;pfung des Karlsruhers Aaron Jordan, schon seit geraumer Zeit mit Onepagern in PLOP auf. Nun wurde der Pietmatz mit den furchterregend gro&szlig;en F&uuml;&szlig;en erstmals in ein gr&ouml;&szlig;eres Abenteuer geschickt. Naja, die Dimensionen einer Heldensaga hat es noch nicht. Auf 20 Seiten reist Noi aber immerhin &#132;quer durch die R&uuml;hreigalaxie&#147; zum Planeten Ovarium, um da eine ganz spezielle Mission zu erf&uuml;llen. Wie der eine oder andere schon ahnen d&uuml;rfte, geht es um das Ausbr&uuml;ten eines Eis, wozu Noi von einer au&szlig;erirdischen Rasse gummiartiger Wesen gen&ouml;tigt wird. Blo&szlig; hat Noi als Vogelmann f&uuml;r diese Aufgabe denkbar schlechte Voraussetzungen... Aaron Jordan schafft es, auch im gr&ouml;&szlig;eren Format den liebenswert-naiven Grundton seiner Noi-Comics exakt zu bewahren. Er ist ein v&ouml;llig eigenst&auml;ndiger K&uuml;nstler, der in seinem Phantasie-Universum ganz zuhause und in der Lage ist, alles zeichnerisch umzusetzen, was er sich nur vorstellen kann. Manchen mag die drollige Geschichte vielleicht ein bi&szlig;chen zu niedlich sein, aber f&uuml;r Noi-Fans, von denen es unter den PLOP-Lesern ja nicht wenige gibt, ist das Heft ein Mu&szlig;. -aa<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Moritz Stetter: <B>Grauzone</B> # 1. 40 Seiten, s/w, DIN A 5, 1,50 Euro. <B>Geniale Welt </B># 2. 28 Seiten, s/w mit Farbumschlag, Comicbookformat, 2,90 Euro. Moritz Stetter, Stirnenweg 16, 70378 Stuttgart<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Moritz Stetter ist gerade sehr produktiv. Die beiden Hefte erschienen in relativ kurzem Abstand, jeweils mit ausschlie&szlig;lich eigenem Material angef&uuml;llt. Es scheint, als ob er nun genau w&uuml;&szlig;te, was er sagen m&ouml;chte. Sein Zeichenstil wirkt nun auch fl&uuml;ssig und ausgereift. F&uuml;r mich pa&szlig;t trotzdem beides nicht recht zusammen. Moritz versucht, mit Funnyfiguren moralische Probleme zu er&ouml;rtern, und das kommt mir ein wenig vor wie Rehbraten mit Ketchup. Nun ist es nat&uuml;rlich jedem unbenommen, welche Botschaft er unters Volk bringen m&ouml;chte, und &#150; sofern es sich um einen Comic handelt &#150; wie er den gestaltet. Aber wenn ich an das naheliegendste Beispiel eines Funnycomics denke, der ein ernstes Thema behandelt, n&auml;mlich &#132;Maus&#147; von Art Spiegelman, so mu&szlig; ich doch feststellen, da&szlig; seine M&auml;use, Katzen und Schweine nichts mit Disneyfiguren zu tun haben. Es w&auml;re unangemessen und w&uuml;rde die Aussagekraft seines Werks mindern. Bei Moritz geht es oft darum, wie die Jugend 1000 Jahre nach 1968 noch glaubhaft neue Wege gehen kann, ohne Rattenf&auml;ngern oder der allgegenw&auml;rtigen Werbung auf den Leim zu kriechen. Er scheint den Verdacht zu hegen, da&szlig; das kaum noch m&ouml;glich ist, und vielleicht ist das Auseinanderfallen seines grafischen und seines inhaltlichen Ausdrucks genau daf&uuml;r ein Ausdruck. -aa<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Baustrip</B> # 1-8. Je 24 Seiten, s/w, 7,5 mal 21 Zentimeter (Piccolo). Edition Rostfra&szlig;, c/o Wittek, Schulweg 29, 20259 Hamburg <BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Die Hamburger Kreativclique um Wittek, Till Lenecke und Oliver Ferreira hat wieder zugeschlagen. Bereits seit Jahren l&auml;&szlig;t sich eine Ansammlung von Comiczeichnern bemerken, die sich um diese treibenden Kr&auml;fte schart und st&auml;ndig w&auml;chst. Ber&uuml;chtigt bei Hamburger Comiczeichnern sind die sogenannten &#132;Baui-Feten&#147;, benannt nach dem Kinderabenteuerspielplatz, auf dem Erzieher Till Lenecke arbeitet, und den er auch privat nutzen darf. Neben der Drau&szlig;en-Atmosph&auml;re bietet dieser auch ein Geb&auml;ude, das ideal als Kreativtreff ist. Eine Idee war schnell geboren: Ein komplettes Wochenende in netter Runde so konzentriert an einem Comic arbeiten, da&szlig; er fertig wird. Spa&szlig; gemacht hat es sicher, und auch wenn die Vorgabe nicht immer ganz so penibel eingehalten wurde und manche ein bi&szlig;chen geschummelt haben, ist auch was dabei rumgekommen. Acht fertige Piccolos sind&#145;s geworden, von unterschiedlichen Autoren und nat&uuml;rlich unterschiedlicher Qualit&auml;t. Wittek bietet mit Knattertonk eine &auml;u&szlig;erst spa&szlig;ige Nick-Knatter-ton-Hommage (Heft 1), Haina suhlt sich im Schmerz der entt&auml;uschten Liebe (2), Maikel Das seziert die Regeln eines 08/15-Science Fiction-Plots (3), Till Lenecke autobiographt sein Silvester 2002 in gewohnt guter Qualit&auml;t (4), Rene Roggmann und Olli Ferreira schildern denselben Abend eher fiktional (5), Calle Claus/Wittek/Haina spinnen eine Story um einen Mann mit Blumentopf (6) und Fabian Stoltz schildert das unterschiedliche Silvester zweier Freundinnen (7). Etwas aus dem Rahmen f&auml;llt Roland Trosts Silvesterbeschreibung, da er sich gerade in Br&uuml;ssel aufhielt und seine Beobachtungen in franz&ouml;sischer Originalsprache festhielt, um so den Leser, egal ob mit Sprachkentnissen oder nicht, ebenfalls zum Beobachter zu machen. Ein interessantes Experiment war die Aktion allemal, und unter den geschaffenen Werken befindet sich auch kein Durchh&auml;nger. Jo84<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
<B>cOMIc</B> # 51. 28 Seiten, s/w, DIN A 5, im Tausch gegen Beitr&auml;ge oder andere Fanzines. Gerd Bonau, Gabelsberger Stra&szlig;e 14, 24148 Kiel<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Im neuen Heft wechseln sich Comics und Skizzenmaterial, letzteres &uuml;berwiegend von der Hamburg-Connection um Wittek, offensichtlich auf irgendeinem Comicfestival entstanden, munter ab. Moritz Stetter wendet seinen seltsam moralischen Humor diesmal in zwei Comics auf den Zweiten Weltkrieg an. Vielleicht ist es auch eher so, da&szlig; er Funnyfiguren in tragischen Situationen einsetzt. Geistreich sind die Onepager von Jesse Breytenbach zu Beginn und von Ulrich Magin zum Schlu&szlig;. Da Herausgeber Gerd Bonau sich diesmal mit zwei Seiten Rezensionen abarbeiten mu&szlig;te, hat er seinen Artikel &uuml;ber &#132;Spiderman&#147;-Ver&ouml;ffentlichungen in Italien auf ein paar Zeilen beschr&auml;nkt. Die Comicographie d&uuml;rfte aber wie immer vollst&auml;ndig sein... -aa<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Ein paar Anmerkungen zu <B>Comics von Frank G&uuml;nther</B>, A&szlig;mannshauser Stra&szlig;e 38, 28199 Bremen<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Eine Kostprobe von Frank G&uuml;nthers Comics findet Ihr in diesem Heft. Als er k&uuml;rzlich per Internet auf PLOP aufmerksam wurde, hatte er, wie er schreibt, selbst schon nahezu 150 eigene Comichefte herausgegeben. Die Geschichte dazu hat er mir auch erz&auml;hlt, und die ist ebenfalls bemerkenswert: Seine Hefte haben meist acht bis zw&ouml;lf Seiten im Format DIN A 6. Auf die Titelseite pflegt er ein Farbfoto zu kleben. Das Ganze wird dann f&uuml;r einen Euro an einem Bremer Kiosk verkauft, &#132;dessen Verk&auml;ufer (mein Kumpel) oft der Held der Geschichten war&#147;, berichtet Frank. Der Gro&szlig;teil der Hefte tr&auml;gt den Titel &#132;CKV&#147;, was &#132;Cooler Kioskverk&auml;ufer&#147; bedeutet. Ein umfangreicheres Heft namens &#132;Killing Joe&#147;, das er mir mitgeschickt hat, beinhaltet eine Gangstergeschichte mit stoppelb&auml;rtigen M&auml;usen. Interessant sind die Titelfotos, vielleicht interessanter als die Comics selbst: Auf denen arrangiert Frank n&auml;mlich Szenen mit Knetfiguren. Die sind im Stil von Nick Parks Animationsfilmen (&#132;Wallace und Gromit&#147;; &#132;Chicken Run&#147;) gestaltet und stehen ihnen jedenfalls nicht viel nach. Manchmal zeichnet Frank solche Fotos nach. Er scheint auch viel mit Farbcomics zu experimentieren. Den 20seitigen Band &#132;Dynamite Duo: Krieg dem Terror&#147; hat er mir in Form eines Fotoalbums zugesandt. Die Farbseiten hat er einzeln abfotografiert und in ein passendes Fotoalbum gesteckt. Laut Cover wird auch dieser Comic verkauft (8 Euro), den teuren Farbdruck scheint Frank auf diesem Weg zu umgehen. -aa<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Jens Natter: <B>Comics &#150; p&auml;dagogisch betrachtet</B>. Ein Sachcomic. 68 Seiten, s/w mit rotem Cover, DIN A 5, 5 Euro. Jens Natter, 5, Rue de General de Gaulle, 68300 St. Louis, France<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Eine wissenschaftliche Arbeit in Comicform &#150; ist das nun ein Zeichen f&uuml;r verbohrte Vorurteile gegen Comics, die noch immer &uuml;berwunden werden m&uuml;ssen, oder eher eben daf&uuml;r, da&szlig; sie eben nicht mehr existieren? Jens Natter will jedenfalls untersuchen, ob Comics sich als p&auml;dagogisches Hilfsmittel eignen, und hat seine Arbeit in Panels und Sprechblasen verpackt, um dem Vorwurf des &#132;Bildidiotismus&#147; zu begegnen. Dazu l&auml;&szlig;t er, ganz reizvoll, die vermenschlichte Sprechblase &#132;Schnacki&#147; reden. Richtig in ihrem Element ist Schnacki erst im letzten Teil dieses Hefts, wenn sie &uuml;ber konkrete M&ouml;glichkeiten und Projekte berichtet, Comics im Unterricht oder in der Sozialarbeit einzusetzen. Jens scheint ein Praktiker zu sein. Den Definitionsteil hat er dagegen so knapp wie m&ouml;glich gehalten. Kritikpunkte und Vorz&uuml;ge an Comics diskutiert er eher holzschnittartig. Die zu Rate gezogene Literatur ist ziemlich schmal. Ohne viele Umschweife r&auml;t er &#132;in Einzelf&auml;llen&#147; zu Comic-Zensur, da Altersbeschr&auml;nkungen unwirksam seien (da spricht der Sozialp&auml;dagoge offenbar aus Erfahrung). Wer in welchen F&auml;llen was zensieren darf, und wer das bestimmen soll, ist nicht mehr sein Thema. Au&szlig;erdem findet Jens Vorw&uuml;rfe zumindest teilweise berechtigt, da&szlig; Comics Gewalt vermitteln. Jedenfalls gilt das seiner Ansicht nach f&uuml;r minderwertige Comichefte. Auch in diesem Punkt h&auml;tte ich mir eine vertiefte Betrachtung gew&uuml;nscht. Unzweifelhaft sch&auml;tzt der Autor das Selbermachen, das kreative Lernen mit Comics mehr als den blo&szlig;en Konsum, was bei seiner Absicht, das Bildermedium zum p&auml;dagogischen Einsatz zu empfehlen, nicht verwundert. H&auml;tte er aber daf&uuml;r die Trivialkultur in Bausch und Bogen verteufeln m&uuml;ssen? Sicher hat er recht, da&szlig; schnell produzierte Comichefte nach TV-Zeichentrickserien meistens M&uuml;ll sind, aber damit hat er das weite Feld des Trivialen noch l&auml;ngst nicht abgesteckt. Am Ende berichtet er selbst, da&szlig; er mit einer Gruppe vaterlos aufgewachsener Jugendlicher einen Stapel Superheldencomics durchgeschm&ouml;kert, &uuml;ber Handlungsmuster gesprochen hat und dadurch &uuml;ber ihre pers&ouml;nliche Situation ins Gespr&auml;ch gekommen ist. Dazu kann also selbst trivialer Schund taugen. Als wissenschaftliches Werk hat der Comic seine M&auml;ngel, als Essay w&uuml;rde ich ihn aber durchgehen lassen. Und den Aufruf, sich mit dem Medium Comic ernsthaft auseinanderzusetzen, statt es billig abzutun, kann ich nat&uuml;rlich nur unterst&uuml;tzen. Jens Natters Arbeit ist sicher nicht die erste wissenschaftliche Arbeit in Comicform, aber die erste, die mir untergekommen ist, in der der Leser permanent ke&szlig; geduzt wird. -aa<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Geschrammel</B> # 2. 24 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A 5, 2 Euro. Jens Natter, 5, Rue de General de Gaulle, 68300 St. Louis, France <BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Ein Comicfanzine, das praktisch nur Beitr&auml;ge abdruckt, die mit Musik zu tun haben &#150; eigentlich keine schlechte Idee, aber schon sehr speziell. Die Schnittmenge zwischen Comics und Musik existiert zwar, aber ob sich viele Zeichner finden, denen zu Bands etwas einf&auml;llt, ist hier die Frage. Denn schlie&szlig;lich geht es nicht um Britney Spears, die jeder kennt, sondern um White Stripes, Mars Volta oder h&ouml;chstens mal Radiohead. Und die, kann ich mir vorstellen, kennt halt nicht jeder. So kommt &#132;Geschrammel&#147; daher wie beispielsweise Omi: lauter kurze Beitr&auml;ge, die man sehr schnell durchgebl&auml;ttert hat. Nett f&uuml;r zwei bis drei Minuten, l&auml;nger h&auml;lt es leider nicht vor. Diesen Umstand hat Jens wohl auch bemerkt, bedauert er im Vorwort doch das Fehlen einer l&auml;ngeren Geschichte. Aber dies ist ja sicher nicht die letzte Ausgabe. Jo84<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>&nbsp;<BR>
Ups</B> # 8. 20 Seiten, s/w, DIN A 5. Armin Parr, Sternbergstra&szlig;e 56, 72116 M&ouml;ssingen<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Im August habe ich Armin Parr pers&ouml;nlich kennengelernt. Ich habe mich mit ihm und Moritz Stetter in Heinzelm&auml;nnchens Comicladen getroffen, und wir sind dann zusammen zum Stuttgarter Comicstammtisch gegangen. Armin wirkt wesentlich normaler als seine ziemlich abgedrehten Comics. Aber wer tr&auml;gt schon sein Innenleben ins Gesicht geschrieben. Beim Interpretieren seiner Comics war er mir keine gro&szlig;e Hilfe. Meine in einem Mail an ihn ge&auml;u&szlig;erte Vermutung, da&szlig; er manchmal einfach Metaphern w&ouml;rtlich nimmt (wie zum Beispiel: &#132;Er versank in ihren Augen&#147;), hatte er noch im Kopf. Aber er grinste mich nur an, als wollte er sagen: Netter Versuch! Also, in diesem Heft wimmelt es von diesen verk&ouml;rperlichten Metaphern, die er in einem sch&ouml;nen, Crumb-&auml;hnlichen Undergroundstil zeichnet: Ein athletischer Mann wird von Ratten zerfressen, eine Frau br&auml;t sich aus dem Kopf eines abgelegten Verehrers ein Spiegelei, T&ouml;ne entweichen aus einer B&uuml;chse der Pandora und verfolgen den, der sie herausgelassen hat, und so weiter. Armin findet es in einem kurzen Nachwort &#132;nicht so wichtig&#147;, sollte man mit seinen Geschichten nichts anfangen k&ouml;nnen. Nein, nein, mich faszinieren sie sehr. Aber mit ihrer Deutung bin ich wohl noch nicht soweit. Macht nichts. -aa<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Kreativo!</B> # 43 (Juni 2003). 32 Seiten, s/w, DIN A 5, 1,50 Euro. Kreativo-Projekt, Birke, Postfach 2022, 58470 L&uuml;denscheid<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Mehr als zehn Jahre lang hat das Fanzine &#132;Kreativo!&#147; das Leben ihrer Herausgeberin Birgit K&uuml;nsting begleitet und immer wieder st&uuml;ckweise zum Ausdruck gebracht. Der Leser konnte ihren beruflichen Werdegang verfolgen und stie&szlig; regelm&auml;&szlig;ig auch auf pers&ouml;nliche Erlebnisse von &#132;Birke&#147;, wie sich die Herausgeberin nennt. Da ist es bezeichnend, da&szlig; nun besondere Lebensumst&auml;nde diesem Magazin ein Ende setzen. Die Umschulung in Siegen l&auml;&szlig;t Birke, wie sie im Vorwort dieser Ausgabe schreibt, nicht mehr genug Zeit, es weiterzuf&uuml;hren. Au&szlig;erdem deutet sie an, da&szlig; die Verk&auml;ufe f&uuml;r sie unbefriedigend geworden seien. Es d&uuml;rfte allerdings typisch f&uuml;r ein Projekt dieser Art sein, da&szlig; es mehr Mitarbeiter (denen man kostenlose Belege zur Verf&uuml;gung stellen mu&szlig;) als Leser gibt. Sie habe jedenfalls zehn Jahre durchhalten wollen, was in der Tat eine bemerkenswerte Leistung ist, und Birke stellt mit aller Vorsicht eine m&ouml;gliche R&uuml;ckkehr von &#132;Kreativo!&#147; in Aussicht. Na, das w&auml;re doch was &#150; irgendwann endet doch jede Umschulung mal. Inhaltlich unterscheidet sich diese Abschiedsnummer nicht von anderen Ausgaben: Es ist der typische bunte Mix von Comics und Lyrik. Klaus Scherwinski und Jo Guhde haben das Cover beigesteuert. Ansonsten sind unter anderem Ghost, Aaron Jordan, Moritz Stetter, Manfred Lafrentz, Olaf Bathke, Arne Auinger, Bernd Teuber und Jan Prose vertreten. Birke bricht sozusagen mitten in der Arbeit ab. -aa<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Wei&szlig;blechs weltbeste Comics </B># 10. Notgeile T&ouml;chter des Atoms. 32 Seiten, s/w mit Farbumschlag, Comicbookformat, 3,90 Euro. Wei&szlig;blech Comics, Am Hang 9, 24223 Raisdorf<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Wei&szlig;blech-Herausgeber Levin Kurio ist offensichtlich nach Raisdorf, den Einkaufspark mit angeschlossener Wohnsiedlung bei Kiel, umgezogen. Sonst hat sich bei ihm aber nicht viel ver&auml;ndert. Das vorliegende Heft wird zwar als erstes mit durchgehender langer Story angepriesen (24 Seiten netto), aber das ist nur f&uuml;r Arbeitsfreude und Disziplin von Bedeutung, die er und sein Co-Zeichner Roman Turowski an den Tag legen mu&szlig;ten. Was uns hier aufgetischt wird, ist eine in Ma&szlig;en selbstironische Kolportage von der &#132;Day after Doomsday&#147;-Sorte mit nicht allzu viel Gewalt und nur ein bi&szlig;chen Sex (die meisten K&auml;ufer m&ouml;gen das n&auml;mlich nur in gewissen Grenzen, und Kurio will zudem nicht auf den Minderj&auml;hrigen-Markt verzichten). Das Ganze wird freilich wie immer mit unglaublichen Werbespr&uuml;chen angepriesen (siehe Titel), was zeigt, da&szlig; die meisten Konsumenten einfach betrogen werden wollen. Wer sich dagegen auf anspruchslose, aber solide Unterhaltung einstellt, routiniert in durchgehend ordentlicher grafischer Qualit&auml;t gezeichnet, ist mit Wei&szlig;blech gut bedient. Wir freuen uns schon auf den n&auml;chsten Band: &#132;Geile Geister aus der Gruselgruft&#147;. -aa<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Peinliche Fr&uuml;hwerke</B>. 84 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A 5, 6 Mark. Initiative Comickunst (INC) e. V. und Edition Rostfra&szlig;, c/o Wittek, Schulweg 29, 20259 Hamburg<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Peinlich, da&szlig; diesen Band seit der W&auml;hrungsumstellung anscheinend noch niemand besprochen hat. Aber war es den Rezensenten wirklich peinlich, darauf einzugehen? Ich behaupte, eine solche Ver&ouml;ffentlichung von Comics aus der Kindheit heute bekannter Zeichner aus dem Fandom wie Wittek, Calle Claus, Eckart Breitschuh oder Tom Plate war schon lange f&auml;llig. Manche halten ihre Fr&uuml;hwerke sorgf&auml;ltig unter Verschlu&szlig; oder vernichten sie diskret. Aber man trifft auch immer wieder mal Leute, die sich einen Spa&szlig; daraus machen, Freunde und Bekannte mit ihren ersten Comic-Gehversuchen zu am&uuml;sieren. Spott ist da nicht angebracht. Der Reiz der Fr&uuml;hwerke liegt auch weniger in der Offenlegung unvermeidlicher zeichnerischer M&auml;ngel als von Einfl&uuml;ssen und Vorbildern. Kaum einer beginnt mit eigenen Geschichten, sondern zeichnet m&uuml;hevoll das nach, was ihn bei der Lekt&uuml;re am meisten gefesselt hat. Und so begegnen wir hier Disneyfiguren, Marvel-Superhelden, dem Raumschiff Enterprise oder Spirou und Fantasio, mehr oder weniger vereinfachten Handlungsmechanismen und nur halb verstandenen Storystrukturen. Etwas unpassend fand ich die Beitr&auml;ge von Nils Fliegner (MAD), Till Lenecke und Tom Plate, die erst im Alter von 15 oder 16 Jahren entstanden. Das sind keine Fr&uuml;hwerke mehr. Oliver Gfeller dagegen hatte offenbar schon mit sechs Jahren seine heute noch verwendeten Ausdrucksmittel gefunden. -aa<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Rainer Baldermann: <B>F&uuml;r mich ein Schnitzel...</B>. 56 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A 5<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Rainer Baldermann zeichnet seine Comics und Cartoons mit geh&ouml;rigem Risiko. Denn bei seinem lakonischen, oft auch derben Humor ist der Grat schmal zwischen Genialit&auml;t und Albernheit. Der K&uuml;nstler selbst hat entweder keinen Blick daf&uuml;r, da&szlig; ihm der eine oder andere Cartoon lediglich vulg&auml;r ger&auml;t, oder es ist ihm egal. Wenn seine Arbeiten nicht sehr sorgf&auml;ltig zusammengestellt werden, braucht er eine Menge Platz, damit seine guten Cartoons die weniger gelungenen aufwiegen. Das ist bei dem vorligenen Band zweifellos der Fall. -aa<BR>
<B>&nbsp;<BR>
</B></FONT><B><FONT SIZE=4>Zinehead</FONT></B><FONT SIZE=4>. (Juli 2003). 8 Seiten, s/w, 17,7 mal 21,5 Zentimeter. Karl Thomsen, P.O.Box 2061, Winnipeg, MB, R3C 3R4, Kanada<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Nach der Einstellung seines Comicfanzines &#132;Sunburn&#147; gibt Karl nun auch seinen Newsletter &#132;Zinehead&#147; auf. Hier hat er noch einmal zahlreiche Publikationen aus der internationalen Szene aufgelistet, sortiert nach Rezensionsmagazinen, Internetprojekten und Independent Comics. Verzeichnet sind bei den Printprodukten jeweils aktuelle Ausgabe, Bezugsadresse und inhaltliche Schwerpunkte. Im Vorwort hei&szlig;t es, &#132;Zinehead&#147; sei der Startpunkt in eine turbulente und unvorhersehbare Welt. Karl m&ouml;chte seine Leser nun offenbar in diese Welt entlassen. Schade. -aa<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>QI</B> # 62 (Mai/Juni 2003). 24 Seiten, s/w, DIN A 5. Edgard Guimaraes, Rua Capitao Gomes 168, Brasopolis MG 37530-000, Brasilien<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Bei diesem brasilianischen Magazin finden wir wieder eine Fortsetzung des Comics &#132;Mundo Feliz&#147; und das &#132;Forum&#147; in der eine Menge brasilianischer und internationaler Fanzines aufgelistet und abgebildet werden. Zudem hat der Herausgeber in diesem Heft zwei l&auml;ngere Artikel untergebracht, in denen offenbar besondere Publikationen ausf&uuml;hrlicher vorgestellt werden. Wer Genaueres wissen will, sollte Portugiesisch beherrschen. -aa <BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Caricaturistas por Timor</B>. 180 Seiten, teilweise farbig, 24 mal 17 Zentimeter Querformat, Paperback. Grafica de Coimbra (Portugal)<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Timor ist eine Sunda-Insel und war einst teilweise portugiesische Kolonie. Nur wer die Auslandsnachrichten sehr aufmerksam verfolgt, h&ouml;rt gelegentlich von christlich-moslemischen Auseinandersetzungen, Terror und Gewalt auf Timor. Es ist keine Weltgegend, die besonders im Mittelpunkt des Interesses steht. Die in diesem Band versammelten &#150; vermutlich haupts&auml;chlich portugiesischen - Karikaturen thematisieren genau das. Nicht viel Abwechslung in der Aussage, aber viele verschiedene Zeichenstile. Deswegen war das Buch, das mir Teresa Camara Pestana zusandte, f&uuml;r mich durchaus sehr interessant. Es wird Euch wohl kaum in die H&auml;nde fallen, aber vielleicht ist diese Besprechung ein Ansto&szlig;, Euch &ouml;fters mal mit Karikaturenb&auml;nden zu besch&auml;ftigen. Es lohnt sich h&auml;ufig. -aa<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>&nbsp;<BR>
Comicaze</B> # 13 (Juli 2003). 20 Seiten, teilweise farbig, DIN A 4, gratis in M&uuml;nchen. Rainer Schneider, Volkartstra&szlig;e 4 A, 80634 M&uuml;nchen<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Vom ICOM kamen diesmal keine neuen Kostenlos-Magazine (ein Beitritt ist f&uuml;r Comicinteressierte und besonders Comicschaffende trotzdem nach wie vor sehr empfehlenswert). Das gibt mir Gelegenheit, &uuml;ber das einzige bei mir eingetrudelte Heft ein paar Worte mehr zu verlieren. &#132;Comicaze&#147; erscheint mit zwei l&auml;ngeren Unterbrechungen nun schon im siebten Jahr. Macher Rainer Schneider hat das Heft ausschlie&szlig;lich aus h&ouml;chstens zweiseitigen mehr oder weniger lustigen Comics zusammengestellt, was angesichts der gemischten Leserschaft (Kostenlos-Magazine liegen gew&ouml;hnlich in Kneipen aus) die richtige Strategie ist. Die Werbung, von der dieses Magazin lebt, f&uuml;gt sich comicgerecht ins Gesamtbild ein &#150; einmal geht sogar ein Comic von Peter Sim raffiniert in eine Kneipenanzeige &uuml;ber. Trotz beschr&auml;nktem Platz wird eine Seite Comicbesprechungen spendiert. Nat&uuml;rlich geht es nur um Werke, mit denen fast jeder etwas anfangen kann (Hulk, Werner, Moebius). Aber die M&uuml;nchner machen fast alles richtig. Hoffentlich dauert&#146;s eine Weile bis zur n&auml;chsten Zwangspause. -aa<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Kim Schmidt: <B>Comic Zeichenkurs</B>. 127 Seiten, durchgehend farbig, 14,5 cm x 21 cm, Softcover, 10 Euro. Carlsen, ISBN 3-551-76825-0<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&Auml;u&szlig;erst witzig kommt dieser Comic-Zeichenkurs von Kim Schmidt daher. Der K&uuml;nstler ist den PLOP-Lesern bereits bekannt durch seine Strips mit M&ouml;nch und Glockenseil. Inzwischen hat Kim sich zeichnerisch weiterentwickelt und l&auml;&szlig;t uns mit diesem Ratgeber teilhaben am Know How des Comic-Profis. Das Buch ist intelligent gemacht. Erst theoretischer Text, sch&ouml;n mit Bildchen illustriert, dann &#150; lechz &#150; ein zum Thema passender mehrseitiger Comic. Solchen Lehrstoff zieht man sich gerne rein. Gag am Rande: Die Figur, die einem das Leben des Zeichners vorf&uuml;hrt, sieht haargenau so aus wie Kim Schmidt himself. Zum Inhalt: Traumberuf Comiczeichner (Umpf!) &#150; Handwerkszeug Stifte, Pinsel, Leuchttisch &#150; Zeichnen einer Figur (Boah eyh!) &#150; Mimik, K&ouml;pfe, H&auml;nde &#150; Hintergr&uuml;nde, Szenerie, Perspektive - Sprechblasen aufblasen (Pffft!) &#150; Action und Speedlines (Boing, Zisch!) &#150; Comic-Drehbuch (Tippe-di-tipp!) &#150; Anbieten bei Verlagen (Puh!) &#150; Die Rechte des Comiczeichners (gemeint ist nicht die Hand) &#150; Vom Rohentwurf zur Endfassung (Wow!) &#150; Zw&ouml;lf Interviews mit Comiczeichnern, unter anderem Hartmut &#132;Haggi&#147; Klotzb&uuml;cher (You remember?). Ein Anhang mit Buchtiteln, Adressen und Schlagwortregister rundet das Buch ab. Kim Schmidt, Jahrgang 1965, pr&auml;sentiert seine Erfahrungen locker und am&uuml;sant. Der Leser erf&auml;hrt einiges, was ihm als blo&szlig;em Konsument von Comics verborgen blieb. Beispiel: Ein &#132;Blaustift&#147; erzeugt Striche, die vom Fotokopierer nicht gesehen werden, das hei&szlig;t, man erspart sich nach der Reinzeichung das Radieren, clever, was? So erh&auml;lt man allerhand Informationen &uuml;ber das Drumherum. Was man mit dem Buch nicht lernt, ist das Zeichnen selbst. Da n&uuml;tzen auch die zahlreichen Beispiele nichts, wie man eine Hand zeichnet. Der Unge&uuml;bte wird diese Skizzen nicht einmal befriedigend abzeichnen k&ouml;nnen. Also, Zeichnen k&ouml;nnen sollte man schon, um aus dem Buch einen Gewinn ziehen zu k&ouml;nnen. Ideale Lekt&uuml;re also f&uuml;r die Leser von PLOP. Und wenn man au&szlig;erhalb von PLOP einen Bekannten hat, der gerade erste Versuche mit dem Comic-Zeichnen startet, kann man ihm mit diesem Buch eine Freude machen. Wenn der Beschenkte nach dem Lesen auch noch kein Kim ist, so hat er sich doch beim Bl&auml;ttern durch die 127 Seiten prima unterhalten. -kb<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Thor </B># 1 &#150; 3. 48 Seiten, farbig, Comicbookformat, 4 Euro. Panini<BR>
</FONT><FONT SIZE=1>&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Geht man in den Bahnhofsbuchhandel in diesen Wochen, f&uuml;hlt man sich gleich um 25 Jahre j&uuml;nger, denn das Zeitschriftenangebot &auml;hnelt dem der 70er verbl&uuml;ffend, solange man nicht so genau hinsieht: Es gibt wieder Sigurd-Hefte, &#132;Zack&#147; ist wieder erstanden (siehe unten), die &#132;Comixene&#147;, &#132;Thor&#147;, die &#132;Fantastischen Vier&#147;, die R&auml;cher, Batman und Superman lachen einem entgegen. Grrro&szlig;artig! Seit Panini &#132;gesiegt&#147; hat, sind Marvel und DC hier in einer Hand, und die Hefte sind knatschteuer. Deshalb haben sich wohl auch die dicken Thor- und FV-Viererb&auml;nde nicht bew&auml;hrt, so interessant Zweitserien wie &#132;Godstorm&#147; auch waren. Fast 8 Euro wollte wohl doch nicht jeder f&uuml;r die Helden zahlen. Daher der soundsovielte Neustart mit einer (g&auml;&auml;hn!) Nummer 1 (wer f&auml;llt noch drauf rein?). Immerhin tut sich inhaltlich ein bi&szlig;chen was: Odin ist tot. Ja, echt. Damit ist Thor Thronfolger und l&auml;&szlig;t sich einen Bart wachsen. Eine interessante Idee, den Donnergott in v&ouml;llig neue Verantwortlichkeitskonflikte zu bringen, zumal eine d&uuml;stere Prophezeiung vorausgeht. Ein Bild, auf dem ein w&uuml;tender b&auml;rtiger Donnergott seinen Freund Baldur umgebracht hat, verfolgt ihn. Altlesern ist klar, da&szlig; Odin (Marvels Antwort auf den Weihnachtsmann) irgendwann zur&uuml;ckkommt, aber wie immer z&auml;hlt bei Superhelden ja eher das &#132;Wie&#147; als das &#132;Was&#147;. Herod<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Zack </B># 45. 48 Seiten, farbig, 29,5 mal 21 Zentimeter, 4,55 Euro. Mosaik Steinchen f&uuml;r Steinchen Verlag<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Zack ist d&uuml;nner geworden, liegt fast wieder in der Hand wie das alte. Echt ein Nostalgiegef&uuml;hl, zumal eine wenig bekannte &#132;Lucky Luke&#147;-Kurzgeschichte drin ist (aus &#132;Eppo&#147;, daher wohl auch die lustigen niederl&auml;ndischen Soundwords), sowie eine bisher nicht oder nur in Taschenb&uuml;chern teilweise ver&ouml;ffentlichte Western-Story von &#132;Hondo&#147; (von William Vance). Die Story ist so arbeitssparend angelegt, da&szlig; sie schon wieder Spa&szlig; macht: Au&szlig;er angedeutetem Schneegest&ouml;ber sieht man die meiste Zeit nur die Protagonisten von vorne. Das ist Hackwork vom Besten, das ist Vance, der f&uuml;r eine Taschenbuchstory keine Energie verschwenden wollte. Voll witzig, voll &#132;Francobelgium goes W&auml;scher&#147;! Besonders wenn man die Seiten mit den herrlichen Hintergrundansichten von Wohnr&auml;umen vergleicht, wie er es in Bruno Brazil pr&auml;sentierte. Aber nein, das ist nat&uuml;rlich absichtliches Understatement, Italo-Western, filmisch und so... wer&#146;s glaubt. Man sieht daran aber die achtbare Bem&uuml;hung, ohne schlichte Nachdrucke das alte Zack-Feeling f&uuml;r die Leser zu erhalten, und das hei&szlig;t nun einmal: 70er-Feeling, nicht einfach irgendetwas Neues aus Frankobelgien. Herod<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>H. G. Wells: <B>Krieg der Welten. Ufos &uuml;ber der Emscher. </B>Friedrich Schiller:<B> Wilhelm Tell. Sch&uuml;tzenfest wie im Revier. </B>Mundartb&auml;nde. Kartonierte Alben nach Vorlage der &#132;Illustrierten Klassiker&#147;. Je 24,80 DM, Verlag Henselowsky Boschmann, Bottrop (!)<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Mundartb&auml;nde sind &#132;in&#147;. Asterix gibt&#146;s mittlerweile wohl so ziemlich in jeder denkbaren deutschen Dialektf&auml;rbung, sogar Onkel Dagobert schw&auml;tzt schw&auml;bisch. Lange vor diesen gab es Mundart&uuml;bertragungen von Bibeltexten oder von Max und Moritz. Das mag nun regional ja ganz nett sein, so was f&uuml;r die Lokalecke der Buchhandlung und zum Verschenken an G&auml;ste, aber was soll&#146;s? Den &#132;&Uuml;bersetzern&#147; Werner Boschmann, Dr. Stajkowski und Jott (sic) Wolf ist hier aber etwas Besonderes gelungen: Die alten, bieder gezeichneten B&auml;nde der &#132;Illustrierten Klassiker&#147; wirken heute ohne weiteres unfreiwillig komisch, und genau das hat man genutzt, um unter Beibehaltung der ganzen Chronologie der Geschichte durch &Uuml;bertragung in Ruhrpottplatt eine ironisierte, launige quasi Halb-Parodie zu schaffen. Der &#132;Krieg der Welten&#147; von H. G. Wells scheint wie geschaffen daf&uuml;r: man mu&szlig;te nur den Angriffspunkt der Au&szlig;erirdischen von S&uuml;dengland ins Ruhrgebiet verpflanzen. Wilhelm Tell verbleibt zwar in der Schweiz, wird aber dauernd f&uuml;r den Ruhri-Leser kommentiert. Schon gelungen, echt &#132;toffte&#147;, k&ouml;nnte man sagen. Herod<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Di Felice: <B>Drachen</B>. 48 Seiten, farbig, Softcoveralbum, 10 Euro. Carlsen<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Mit seiner Fantasy-Offensive ist der Carlsen Verlag nicht gerade gut gefahren, wie die Einstellung des Fantasy-Comicmagazins &#132;Magic Attack&#147; Anfang des Jahres beweist. In einem der Hefte wurde auch schon die Kurzgeschichte &quot;Der letzte Drache&quot; des Spaniers De Felice vorabgedruckt, und seitdem wartet der Fantasyfan auf das damals schon angek&uuml;ndigte Album. Die plastisch wirkenden Zeichnungen sind eine Augenweide, und die Titelheldinnen des Albums geizen nicht mit erotischen Attributen. In acht Kurzgeschichten um Drachenh&ouml;hlen, einen Riesenberg, eine verfluchte Sch&ouml;ne, einen Tempelj&uuml;nger, einen Zaubertrank, ein magisches Schachspiel, eine verf&uuml;hrerische Frau und den Tod erkundet De Felice fast s&auml;mtliche Klischees der Fantasywelt. De Felice ist ein &uuml;berragender Zeichner (eigentlich mehr Maler), aber leider nur ein mieser Autor. Zugegebenerma&szlig;en ist es schwierig, auf durchschnittlich sechs Seiten eine Kurzgeschichte so aufzubauen, da&szlig; sie den Leser fesselt und &uuml;berrascht. In diesem Album ist ihm das jedenfalls gr&uuml;ndlich mi&szlig;lungen. Jede der Geschichten ist vorhersehbar und vermag es nicht, den Leser zu fesseln. Was bleibt, sind wundersch&ouml;ne Zeichnungen in einem Band, den man irgendwie entt&auml;uscht zur Seite legt. Jo84<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Utopian Artists:<B> Without Identity </B>#1. 208 Seiten, s/w mit wenigen Farbseiten, ca. 12x17cm, 6,50 Euro. Ehapa Manga &amp; Anime<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Schon lange angek&uuml;ndigt, ist jetzt der erste Manga der Utopian Artists erschienen. Ich war sehr gespannt auf den n&auml;chsten Manga von deutschen Zeichnern. Zur Geschichte: Autmn, eine junge Frau und Junkie, setzt sich den goldenen Schu&szlig;. Doch ihre Seele wird von Engeln gerettet, damit sie im Kampf gegen das B&ouml;se mithilft. Und schon bald k&auml;mpft Autmn mit ihrer neuen Partnerin Dandelion gegen D&auml;monen und Monster. F&uuml;r diese Geschichte kann sich sicher der eine oder andere begeistern, was mir allerdings nicht gelingt. Denn den Kampf zwischen Gut und B&ouml;se &#150; auch auf himmlischer Ebene &#150; haben andere Autoren wesentlich ansprechender erz&auml;hlt. Auch die Zeichnungen sind streckenweise gut, aber oft mangelt es an Hintergrundzeichnungen, so da&szlig; ganze Seiten geradezu kahl wirken. Andere Seiten dagegen sind von Rasterfolien und Artefakten so zugekleistert, da&szlig; man kaum noch die Konturen der Figuren bzw. der R&auml;umlichkeiten erkennen kann. Was aber diesen Manga zum &Auml;rgernis werden l&auml;&szlig;t, sind schlechtes Lettering, Orthographiefehler und verpixelter Druck. Der Reihe nach: Das urspr&uuml;ngliche Lettering, welches man in der Leseprobe in Kinshan #4 noch bewundern durfte, wurde durch eine deutlich kleinere Schriftart ersetzt. Das allerdings so schlampig, da&szlig; sich das alte Lettering noch auf zahlreichen Seiten des Mangas wiederfindet, bezeichnenderweise beginnend auf der ersten Seite. Sogar schon im Prolog offenbart sich dem Leser die Rechtschreibschw&auml;che, die sich durch den ganzen Comic zieht und dabei seltsame W&ouml;rter kreiert (&#132;fuerte&#147;). Hat da &uuml;berhaupt jemand korrekturgelesen ? Der Druck schlie&szlig;lich ist wunderbar verpixelt. Wenn man die Zeichnungen genauer betrachtet, kann man erkennen, da&szlig; kaum eine Linie durchg&auml;ngig ist, sondern eine Abfolge einzelner Punkte, was so manche Zeichnung zus&auml;tzlich bla&szlig; aussehen l&auml;&szlig;t. Ganz deutlich wird die Verpixelung am Bild auf der Seite 41 sichtbar. Ich bin sehr entt&auml;uscht, da&szlig; ein Comic in dieser Form publiziert wird, und kann von diesem schlampig produzierten Manga nur abraten. -dg<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Robert Crumb: <B>Schmutzige W&auml;sche Comics</B>. 202 Seiten, s/w mit Farbumschlag, Hardcoveralbum, 17,90 Euro. Zweitausendeins<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Mit dem Vorspann dieser Rezension mache ich gleich einen Fehler, denn dieser Band stammt von &#132;Aline Kominsky-Crumb, R. Crumb und Sophie Crumb (manchmal, wenn sie Lust hatte)&#147;. Ja, aber wenn Robert Crumb diesen Gemeinschaftscomic nicht k&uuml;nstlerisch zusammenhalten w&uuml;rde, h&auml;tte ich ihn gewi&szlig; nicht gekauft und dann w&auml;re er wohl auch ziemlich schwer lesbar. Denn klar ist, auch wenn in dieser Ehe Aline den Ton angeben d&uuml;rfte, kommt das nur zur Geltung, weil der Underground-Altstar seine Reaktionen auf ihre Eskapaden und Launen in immer neuen Variationen und immer wieder umwerfend witzig aufs Papier bringt. Die Crumbs haben hier die PLOP-Jamcomic-Interviews um Jahrzehnte vorweggenommen, wobei sie sich, jeder sich selbst, &uuml;blicherweise jeweils in ein und demselben Panel zeichnen. Der &#132;Rollentausch&#147; &#150; er zeichnet sie und sie ihn &#150; wird als Besonderheit inszeniert, wie wenn Laurel Hardy und Hardy Laurel spielt; nur in einem Beitrag und beim Covermotiv f&uuml;hrt allein Robert die Feder. Seit fast 30 Jahren sind die beiden ein Paar &#150; inwieweit sie aber in den Comics ihren wirklichen Alltag abbilden, bleibt offen, und mit dieser dr&auml;ngenden Frage der Fans treiben sie am&uuml;siert ihren Spott. Ich mu&szlig; zugeben, da&szlig; ich k&uuml;rzlich lautstark eine Falschinformation verbreitet habe: Die hier versammelten Werke schlie&szlig;en zeitlich nicht an den letzten Crumb-Band &#132;Ein Heldenleben&#147; an, sondern sind parallel zu ihm und den Vorg&auml;ngern &#132;Endzeit Comics&#147; und &#132;Die 17 Gesichter des Robert Crumb&#147; entstanden. W&auml;re wohl auch sehr anstrengend gewesen, immer nur Gemeinschaftscomics mit Frau Kominsky zu zeichnen. R. Crumb allein ist zweifellos witziger, aber die Comics in Gemeinschaftsproduktion mit Aline helfen ihm, nicht immer nur vergr&uuml;belt um sich selbst zu kreisen. Nun ist die Beziehung Gegenstand endloser Betrachtungen, was aber nicht dasselbe ist. F&uuml;r Crumb sind das auf jeden Fall neue Themen, neue Erkenntnisse, neue k&uuml;nstlerische Perspektiven. Urspr&uuml;nglich hat es sich um mindestens vier Comichefte (deren Cover in dem Buch mit abgebildet sind) und wohl etwas verstreutes Zusatzmaterial gehandelt. Man erlebt zumindest in groben Z&uuml;gen, wie die Crumbs 1992 nach Frankreich ziehen und sich dort einzuleben versuchen. Man bekommt Alines Fitnesswahn, Roberts Schw&auml;che f&uuml;r alte Schallplatten und st&auml;mmige Frauen und Sophies Gier nach Computergames mit, und man kann gut nachvollziehen, wie im Verlauf der Arbeiten rund 25 Jahre vergehen. Die K&uuml;nstler blicken zwar so gut wie nie zur&uuml;ck, aber sie setzen sich, je weiter man liest, immer eindringlicher mit dem Altwerden auseinander. Auch wenn ihr Leben in Vielem ganz anders aussehen sollte, als es ihre Gemeinschaftscomics vermitteln, bekommt man durch sie einen intimeren Einblick, als einem lieb ist. Crumb ist nach wie vor einer der wenigen ganz gro&szlig;en Autoren-Comiczeichner &#150; die meisten von ihnen sind im Underground beheimatet -, aber wer ihn bisher noch nicht kennt, sollte vielleicht nicht als erstes zu diesem Band greifen. &#150;aa<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Xoomic</B> # 6 und 7. Je 52 Seiten, teilweise farbig, 20 mal 27 Zentimeter, 5 Euro. Frank-Kemter-Verlag, N&uuml;rnberger Stra&szlig;e 111 A, 90762 F&uuml;rth<BR>
<B>Comixene</B> # 62/63, 64 und 65. &Uuml;blicherweise 64 Seiten (Doppelnummer 96 Seiten), teilweise farbig, DIN A 4, 5 Euro. Comixene, Im Sonnengrund 10, 31275 Lehrte<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Der neuen &#132;Comixene&#147; hatte ich im letzten Heft vorgeworfen, da&szlig; sie kein richtiges Nachrichtenmagazin ist, obwohl sie mit einer Betrachtung der Verlagslandschaft so gestartet war. Der Vorwurf w&auml;re nat&uuml;rlich &#132;Xoomic&#147; ebenso zu machen. Dort wird Aktuelles sogar im hinteren Teil des Heftes versteckt. Auch wenn der Comicfan &uuml;ber jedes Fachmagazin, das ihn &uuml;ber sein Steckenpferd informiert, nur froh sein kann, konnte der Eindruck entstehen, als ob ich &#132;Xoomic&#147; gegen&uuml;ber der &#132;Comixene&#147; vorziehen w&uuml;rde. Tats&auml;chlich zieht &#132;Xoomic&#147; eher die Sympathie des Lesers auf sich. Es wirkt eleganter, geschmackssicherer, &#132;intellektueller&#147; und zugleich gef&auml;hrdeter. Dabei sind die beiden Magazine nur jeweils auf unterschiedliche M&auml;rkte ausgerichtet: &#132;Xoomic&#147; ist f&uuml;r den Comicladen gedacht, w&auml;hrend sich die &#132;Comixene&#147; am Kiosk behaupten soll. Daher mu&szlig; die Truppe um Martin Jurgeit und J&ouml;rg Krismann in der &#132;Comixene&#147; auf popul&auml;re und plakative Themen wie den Hulk-Film oder die neue &#132;Blueberry&#147;-Ausgabe setzen, w&auml;hrend sich Frank Kemter in &#132;Xoomic&#147; 14 Seiten lang mit dem sperrigen Lorenzo Mattotti auseinandersetzen kann, bis sein Werk in allen Facetten geb&uuml;hrend gew&uuml;rdigt ist. Man sollte die beiden Magazine also nicht gegeneinander ausspielen und vielleicht nicht einmal miteinander vergleichen &#150; die Szene kann beide gebrauchen. Nur meinen Vorwurf, da&szlig; sich beide zu wenig mit Nachrichten vom Comicmarkt besch&auml;ftigen, mu&szlig; ich aufrechterhalten. &#132;Xoomic&#147; verbannt die News in den hinteren Heftteil. Aber auch die &#132;Comixene&#147; bietet kaum wirklich substantielle Nachrichten. Keinesfalls ist es damit getan zu vermelden, welcher Verlag welche Neuerscheinungen plant. -aa<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>DER ISARBULLE<BR>
&nbsp;<BR>
</B></FONT><FONT SIZE=4>Ein simpler Mord: Ein Fernsehregisseur wird nach Drehschlu&szlig; auf dem Set erschossen. Der Verdacht f&auml;llt auf den Hauptdarsteller der Krimiserie &#132;Der Isarbulle&#147;, mit dem das Opfer wegen &Auml;nderungen im Serienkonzept Streit hatte. Aber auch andere Mitglieder der Filmcrew h&auml;tten Gr&uuml;nde gehabt, mit dem Regisseur abzurechnen. Harry Luck, im Hauptberuf Agenturjournalist und ein Kollege von mir, hat den Krimi &#132;Der Isarbulle&#147; (Emons Verlag, K&ouml;ln, ISBN 389705291-1, 9 Euro) geschrieben, und auf den zweiten Blick ist das Werk gar nicht so einfach gebaut, wie es den Anschein hat. Das Thema Mord im Filmmilieu wird n&auml;mlich mehrfach gespiegelt. Das Serial, das hier produziert wird, hat gro&szlig;e &Auml;hnlichkeit mit deutschen Fernsehkrimis wie &#132;Derrick&#147; oder &#132;Der Alte&#147;. Aber auch die Ermittlungen der echten Kripobeamten &auml;hneln denen der TV-Kommissare verbl&uuml;ffend. Geduldig besuchen sie einen Verd&auml;chtigen nach dem anderen und f&uuml;hren mit ihnen scheinbar belanglose Gespr&auml;che, bis sie schlie&szlig;lich dem M&ouml;rder die Maske vom Kopf rei&szlig;en k&ouml;nnen. Dabei mokieren sie sich des &ouml;fteren &uuml;ber die doch so unrealistische Welt der Fernsehkrimis. Harry Luck ist bekennender Fan der erfolgreichen ZDF-Krimiserien. Die Hommage, die sein Roman darstellt, ist allerdings ironisch gef&auml;rbt, denn je beharrlicher hier der Eindruck erweckt wird, da&szlig; Polizeiarbeit wirklich so funktioniert, wie Herbert Reinecker sich das auszudenken pflegt, desto irrealer wird diese gediegene, gewaltarme M&uuml;nchner Krimiwelt. Als &#132;M&uuml;nchen Krimi&#147; wird das Buch vom Verlag angepriesen. Die regionale Verortung wird im Krimigenre schon lange als Verkaufsargument gegen die Konkurrenz von Agatha Christie oder Raymond Chandler benutzt. Ob der Roman das Versprechen dieses Etiketts einl&ouml;st, ist gar nicht so leicht zu sagen. Einerseits bildet die Isarmetropole nur eine relativ neutrale Kulisse &#150; die Kommissare sind im Verlauf ihrer Ermittlungen haupts&auml;chlich auf diversen M&uuml;nchner Stra&szlig;en unterwegs. Andererseits ist M&uuml;nchen f&uuml;r diesen Krimi geradezu essentiell, denn wo anders als in M&uuml;nchen &#150; speziell im Nobelviertel Gr&uuml;nwald &#150; k&ouml;nnte jemand wie Stephan Derrick seine F&auml;lle l&ouml;sen? Am realistischsten ist in dem Roman &#150; wen wundert&#146;s? &#150; der Boulevard- und Polizei-Reporter Frank Litzka gezeichnet. Er wei&szlig; infolge eigener Recherchen &uuml;ber den Stand der Ermittlungen mehr, als die &Ouml;ffentlichkeit erfahren darf, schreibt dar&uuml;ber ohne R&uuml;cksicht auf den Ruf irgendwelcher Personen und setzt die Polizei damit unter Erfolgsdruck (so sind nat&uuml;rlich nicht alle Journalisten, aber es gibt solche). Dem Autor dient Litzka freilich vor allem dazu, falsche Spuren zu unschuldig Verd&auml;chtigen zu legen. Harry Luck arbeitet bereits eifrig am n&auml;chsten &#132;M&uuml;nchen Krimi&#147;, dem vierten Band einer Serie, die immerhin einst mit &#132;Killing Giesing&#147; und &#132;Abknallen&#147; von dem bekannten M&uuml;nchner Schriftsteller Friedrich Ani eingeleitet worden war. -aa</FONT></P>
</table></td> </tr>
<BR>
</table></td> </tr> </CENTER>
</table></td> </tr> </CENTER>
<br><br><br>
</body></html>