Files
konkykru/httpdocs/plop/plop_63.html
Simon Martens 442300d264 Initial
2025-10-02 23:31:45 +02:00

1 line
79 KiB
HTML

<HTML><HEAD><TITLE>Plop Comics</TITLE></HEAD>
<BODY BGCOLOR="#886E42" text="000000" link="#660000" vlink="#111111" alink="#111111" ><basefont size="4">
<A HREF="plop.html"><FONT SIZE="3">(Plop Online Comics, hier klicken)</FONT></A> &nbsp;
<CENTER>
<TABLE BORDER="0" CELLSPACING="0" CELLPADDING="3" WIDTH="800">
<TR ALIGN=Left VALIGN=Top>
<TD BGCOLOR="#886E42">
<basefont size="4">
Anmerkung: Das da unten sind alte Comic-Besprechungen die im Comic Fanzine 'Plop' erschienen. Die meisten sind von Andreas Alt ('aa') verfasst. Natürlich sind die Angaben nicht mehr g&uuml;tig, Hefte vergriffen, Zeichner umgezogen, W&auml;hrung ge&auml;ndert etc. Aber f&uuml;r den einen oder anderen vielleicht ganz interessant hier zu schm&ouml;kern...
</table></td> </tr>
<br>
<a href="plop_40.html"><FONT SIZE="4">40</FONT></a>
<a href="plop_41.html"><FONT SIZE="4">41</FONT></a>
<a href="plop_42.html"><FONT SIZE="4">42</FONT></a>
<a href="plop_43.html"><FONT SIZE="4">43</FONT></a>
<a href="plop_44.html"><FONT SIZE="4">44</FONT></a>
<a href="plop_45.html"><FONT SIZE="4">45</FONT></a>
<a href="plop_46.html"><FONT SIZE="4">46</FONT></a>
<a href="plop_47.html"><FONT SIZE="4">47</FONT></a>
<a href="plop_48.html"><FONT SIZE="4">48</FONT></a>
<a href="plop_49.html"><FONT SIZE="4">49</FONT></a>
<a href="plop_50.html"><FONT SIZE="4">50</FONT></a>
<a href="plop_51.html"><FONT SIZE="4">51</FONT></a>
<a href="plop_52.html"><FONT SIZE="4">52</FONT></a>
<a href="plop_53.html"><FONT SIZE="4">53</FONT></a>
<a href="plop_54.html"><FONT SIZE="4">54</FONT></a>
<a href="plop_55.html"><FONT SIZE="4">55</FONT></a>
<a href="plop_56.html"><FONT SIZE="4">56</FONT></a>
<a href="plop_57.html"><FONT SIZE="4">57</FONT></a>
<a href="plop_58.html"><FONT SIZE="4">58</FONT></a>
<a href="plop_60.html"><FONT SIZE="4">60</FONT></a>
<a href="plop_62.html"><FONT SIZE="4">62</FONT></a>
<a href="plop_63.html"><FONT SIZE="4">63</FONT></a>
<a href="plop_64.html"><FONT SIZE="4">64</FONT></a>
<a href="plop_65.html"><FONT SIZE="4">65</FONT></a>
<a href="plop_66.html"><FONT SIZE="4">66</FONT></a>
<a href="plop_67.html"><FONT SIZE="4">67</FONT></a>
<a href="plop_68.html"><FONT SIZE="4">68</FONT></a>
<a href="plop_69.html"><FONT SIZE="4">69</FONT></a>
<a href="plop_70.html"><FONT SIZE="4">70</FONT></a>
<a href="plop_71.html"><FONT SIZE="4">71</FONT></a>
<a href="plop_72.html"><FONT SIZE="4">72</FONT></a>
<a href="plop_73.html"><FONT SIZE="4">73</FONT></a>
<a href="plop_74.html"><FONT SIZE="4">74</FONT></a>
<a href="plop_75.html"><FONT SIZE="4">75</FONT></a>
<BR><BR>
<TABLE BORDER="0" CELLSPACING="0" CELLPADDING="3" WIDTH="1000">
<TR ALIGN=Left VALIGN=Top>
<TD BGCOLOR="#FFFFFF">
<CENTER>
<TABLE BORDER="0" CELLSPACING="0" CELLPADDING="3" WIDTH="980">
<TR ALIGN=Left VALIGN=Top>
<TD BGCOLOR="#FFFFFF">
<CENTER>
<img src="plop-logo.gif">
<br><br>
<FONT SIZE=7><FONT COLOR="#DD0000"><B>Plop 63</B></FONT></FONT><FONT COLOR="#DD0000"><B><FONT SIZE=6>
<BR>
</FONT></B></FONT><B><FONT SIZE=7>Besprechungen</FONT></B><FONT SIZE=6></FONT></CENTER>
<BR>
<BR>
<BR>
<BR>
<FONT SIZE=4>
<P><B>A Mosca # 4. </B>48 Seiten, s/w mit zweifarbigem Cover, DIN A 4. A Mosca,
Apartado 132, 3810 Aveiro/Portugal
<BR>Noch ein portugiesisches Magazin, diesmal mit Schwerpunkt Brasilien
(das einzige Land in S&uuml;damerika, in dem die Amtssprache nicht Spanisch,
sondern Portugiesisch ist). Viel kann ich zu dem Heft nicht sagen. Die
Grafik der Beitr&auml;ge sieht &uuml;berwiegend ziemlich gekonnt aus und bewegt
sich zwischen den Hernandez-Brothers und Munoz. Sicher nur etwas f&uuml;r
Spezialisten oder Exotik-Fans. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Gambuzine # 9</B>. 32 Seiten, s/w, DIN A 4. Gambuzine, Apartado 3578,
4306-901 Porto/Portugal
<BR>Ein portugiesisches Fanzine mit deutschem Schwerpunkt - und mit was f&uuml;r
einem. Herausgeberin Teresa Camara Pestana hat daf&uuml;r Beitr&auml;ge der Creme
der deutschen Comickunst, von Anke Feuchtenberger und Katrin de Vries
und von Markus Huber gewonnen. Es sei im Fall der Feuchtenberger nicht
sehr schwierig gewesen, sagte sie mir. Schwieriger ist es offenbar, an
ein Tauschexemplar von &quot;Panel&quot; heranzukommen (die Bremer, die vermutlich
auch mal gern einen Beitrag von Anke Feuchtenberger publizieren
w&uuml;rden). Au&szlig;erdem gibt's aus Deutschland noch einen l&auml;ngeren Comic von Till
Lenecke und einen Onepager von Rautie aus Hanau. Komplettiert wird das
Heft durch einen Beitrag von Clayton + Stefan (Herkunft unsicher -
vielleicht USA) und einen der Herausgeberin selbst. Trotz des starken
deutschen Einschlags kann ich die Beitr&auml;ge im einzelnen nicht bewerten, weil
sie alle ins Portugiesische &uuml;bertragen sind, dessen ich nicht m&auml;chtig
bin. Aber es ist schon zu sehen, da&szlig; das ein sehr ambitioniertes Magazin
ist. Pestana spricht nach einem l&auml;ngeren Deutschland-Aufenthalt sehr
gut deutsch. Mal sehen, was aus ihren Kontakten nach Deutschland noch
wird. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Koma Comix # 26</B>. 36 Seiten, s/w mit Farbcover, Comicbookformat, 6 Mark.
Wei&szlig;blech Comics, An der Landstra&szlig;e 5, 23758 K&uuml;kel&uuml;hn
<BR>Einige Zeit hatte ich jetzt Koma-Abstinenz, weil Levin Kurio nach
meinem letzten Umzug meine Spur verloren hatte und keine Hefte mehr
schickte. Sch&ouml;n, da&szlig; ich jetzt wieder mal eine neue Ausgabe im Briefkasten
hatte. Die Saufabenteuer von Quevis wirken jetzt wieder sch&ouml;n frisch und
richtig komisch. Eigentlich ist er ja eine Art M&uuml;nchhausen. Und so sehen
wir Levin Kurios etwas verfremdetes Alter Ego in &quot;Der Heldensang&quot; in
trauter Freundesrunde, der seine Kumpels bei dem Versuch, die
unglaublichste Saufgeschichte zu erz&auml;hlen, locker auskontert. Alle Stories haben
aber wohl einen wahren Kern, auch die von der Partymieze, die er aus
seinem Bett vertreibt, ohne ihr an die W&auml;sche zu gehen, oder vom Kampf mit
der Werbepost oder von der r&auml;tselhaften Herpes-Infektion. Aber dar&uuml;ber
kann man nur spekulieren. Gastk&uuml;nstler in dieser Ausgabe ist Aha von
&quot;Epidermophytie&quot;, der uns passenderweise den Heimweg von einer krassen
Saufparty schildert. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>King King Kong King Robo Comix. </B>16 Seiten, s/w mit Farbcover, 7 mal 15
Zentimeter. Pottzblitz Entertainment Group&Egrave;, c/o Patrick Schmitz,
Heinrichstra&szlig;e 37, 38106 Braunschweig, e-Mail: <FONT COLOR="#0000FF">pottzblitz@gmx.de
<BR></FONT>&quot;Ich habe erfahren, da&szlig; PLOP ein Comic-Magazin ist,. Und ich habe
geh&ouml;rt, da&szlig; Ihr auch andere Comix besprecht. Also schick ich Euch mein Comic
in der Hoffnung, da&szlig; Ihr das auch besprecht... aber bitte nur, wenn Ihr
es gut findet... haha, nee, war nur ein Scherz. Wenn Ihr es mies
findet, verrei&szlig;t es von mir aus.&quot; So komme ich mitunter an Fanzines. Der
vorliegende Mini-Piccolo von Patrick Schmitz beinhaltet zwei skurrile
Roboter-Abenteuer. Zun&auml;chst wird der Elvis-Hit &quot;In the Ghetto&quot; in einer
Robot-Welt nachgestellt. Bemerkenswerterweise bekommen hier auch
Roboter-M&uuml;tter Kinder. Und auch ein Robot kann durch eine Polizeikugel sterben.
Noch seltsamer wird's in der zweiten Story, die einen rum&auml;nisch
sprechenden Robot-Vampir in einer fremden Welt vorstellt. Wiederum liegt ein
Song zugrunde, aus &quot;The tragic Life of the infamous Lost Forever&quot;.
Schlie&szlig;lich ist in dem Band noch ein Artikel zu finden, in dem die Auswahl
eines passenden Weihnachtsgeschenks er&ouml;rtert wird. Also dieser Band ist
entschieden zu abgedreht f&uuml;r einen Verri&szlig;. Mal sehen, was vielleicht
noch aus Braunschweig kommt. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Kreativo # 36 </B>(September 2001). 36 Seiten, s/w, DIN A5, 3 Mark.
Kreativo!-Projekt, Birke, Postfach 2022, 58470 L&uuml;denscheid
<BR>Ungeachtet einer sechsj&auml;hrigen Krankheitsgeschichte und drei Wochen
Klinikaufenthalt bringt Birke weiterhin regelm&auml;&szlig;ig ihr ungew&ouml;hnliches
Magazin heraus. Woran sie genau leidet, schreibt sie in der aktuellen
Ausgabe nicht - ich m&uuml;&szlig;te vielleicht mal in &auml;lteren Heften nachschlagen. Es
hat jedenfalls mit Eisenmangel und niedrigem Blutdruck zu tun. Birke
schreibt mit erstaunlichem Gleichmut &uuml;ber seltsame und gruselige
Krankenhauserlebnisse, und in &auml;hnlicher Stimmung scheint sie auch &quot;Kreativo&quot;
zusammenzustellen. Illustrationen, Kurzcomics, Gedichte, Texte folgen da
ohne erkennbare Ordnung und Zusammenhang aufeinander. Aus dem
Comicbereich sind diesmal Ghost, Roger, Oliver Ferreira, Henning Way, Cat, Jo84,
Bernd Teuber, Moritz Stetter, Olaf Bathke und Anja &amp; Joy vertreten.
Birke bittet freilich die Tuschepinsel-Fraktion dringend um Nachschub. Ich
will mich dem Aufruf, mehr Comics an Birke zu senden, gern anschlie&szlig;en.
Sonst lesen wir in &quot;Kreativo&quot; bald nur noch Meisterwerke der Lyrik wie
dieses: &quot;Der Winter naht, die Seele schmerzt. / Der Wind, der Bl&auml;tter
hoch zum Himmel hetzt. / Vorbei ist jetzt die Freude. Alles ist vorbei.
/ Verstummt und ganz vergessen ist der fr&ouml;hliche Sommerschrei, bye,
bye.&quot; (Seite 27) aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Lampe # 1 bis 6</B>. Je 44 Seiten, DIN A 7. Lampe, Steinbergstra&szlig;e 42,
31139 Hildesheim, e-Mail: <FONT COLOR="#0000FF">mail-to-lampe@gmx.de
<BR></FONT>Schon etwas l&auml;nger erh&auml;ltlich sind die ersten sechs Ausgaben des
Comicmagazins im Fitzelformat, das mich recht ratlos zur&uuml;ckl&auml;&szlig;t. Ideen hat
das Zeichnerkollektiv aus Hildesheim allemal, keine Frage. Jedes Heft hat
ein Oberthema, in das sich die zugegebenerma&szlig;en vielseitig gehaltenen
Comics anscheinend einf&uuml;gen lassen sollen (was nicht immer gelungen
erscheint). Die Themenhefte Stadt, Biene, Gott, Brot, Aaargh und Familie
k&ouml;nnen mir irgendwie trotzdem nichts geben. Krakelkunst trifft auf
Lustiges, Pseudokunst auf M&ouml;chtegernintellekt, nur die Themen selber beachtet
kaum jemand. Immerhin nimmt sich &quot;Lampe&quot; nicht ernst, und
Mediengeilheit ist sicher nicht ihre Schw&auml;che. Ich kann bei aller Anstrengung nicht
einmal herausfinden, von wem welcher Beitrag ist. &quot;Kleinkunstprojekt&quot;
ist wohl die treffendste Umschreibung, und daf&uuml;r mu&szlig; man ein Faible
haben, oder auch eben nicht. jo84
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Melone # 3</B>. 40 Seiten, DIN A 5, 3 Mark. Arne Auinger, Viktoriastra&szlig;e
56, 32423 Minden
<BR>Diesmal hat Arne schon doppelt so viele K&uuml;nstler im Heft wie in Ausgabe
zwei, sicherlich ein Anzeichen daf&uuml;r, da&szlig; die Qualit&auml;t nicht sinken
wird in diesem Fanzine. Schwerpunkte des Heftes sind zum ersten ein
unver&ouml;ffentlichter autobiografischer Sieben-Seiten Comic von Till Lenecke,
den dieser komplett mit Kugelschreiber gezeichnet hat, &quot;um lockerer zu
werden&quot;. Der Comic geh&ouml;rt auch textlich zu Tills bisher besten Arbeiten.
Zweiter Schwerpunkt ist ein gro&szlig;es Interview mit Jo84, der sich hier
nicht nur &uuml;ber comicspezifische Themen auslassen darf. Erg&auml;nzt werden die
beiden Schwerpunkte durch Einseiter und Cartoons namhafter Zeichner wie
Oliver Ferreira (grandioses Backcover!), Tim Posern, Levin Kurio,
Oliver Gfeller und anderen. Das Ganze steckt hinter einem k&ouml;stlichen
Baldermann-Titelbild. Leider gibt es auch einen bis zwei Wermutstropfen. Zum
einen ist das Lettering nicht immer gelungen (Rechtschreibung und
Erscheinungsbild k&ouml;nnten teilweise besser sein), zum zweiten ist der
Kopierdruck viel zu satt, so da&szlig; Details wegfallen, ein Umstand, unter dem vor
allem Tills Comic zu leiden hat. Arne hat bereits Besserung gelobt.
jo84
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Spr&uuml;hende Phantasie # 20.</B> 52 Seiten, s/w mit Farbumschlag, DIN A 4, 6
Mark. Joachim Guhde, Goebenstra&szlig;e 37, 32423 Minden, e-Mail:
<FONT COLOR="#0000FF">phantasie@teleos-web.de
<BR></FONT>Ralph G&ouml;rtler, der in dieser Ausgabe interviewt wird, ist ein
56j&auml;hriger Cartoonist und Comiczeichner, der nicht so bekannt geworden ist wie
Uli Stein oder Peter Butschkow, aber offenbar von der Zeichnerei leben
kann und sein Leben als freier Grafiker um nichts in der Welt
eintauschen m&ouml;chte. Seine Schnecken-Comics &quot;Schneckliche Zeiten&quot; hat wohl jeder
schon mal irgendwo gesehen. Hier hat Jo Guhde mal einen wirklich
bemerkenswerten K&uuml;nstler aufgetan, der auch ganz offen &uuml;ber seine Ansichten
plaudert, dabei aber zugleich geb&uuml;hrende Distanz h&auml;lt. Bisher blieben die
Interviews, die es ja in jeder Ausgabe gibt, oft etwas h&ouml;lzern und
schematisch wegen der von Jo bevorzugten Briefform des Gespr&auml;chs. Was in
dieser Ausgabe fehlt, sind grafisch aufwendige Comics. &quot;Trish&quot;, sein
ehrgeiziges Projekt mit Bernd Struckmeyer, wird hier nach drei Seiten
abgew&uuml;rgt - Jo sucht jetzt nach einem neuen Mitarbeiter. Fast alle &uuml;brigen
Comics - schwerpunktm&auml;&szlig;ig &uuml;brigens aus der Feder von Oliver Ferreira und
Wittek - haben Jam-Charakter oder sind locker erz&auml;hlte Satiren. Manche
Gags sind eher was f&uuml;r Insider. Mit Comics vertreten sind in der neuen
Ausgabe au&szlig;erdem Tim Posern, Horst J&auml;ger, Andy Konky Kru, Anja &amp; Joy,
Andreas Fecke, Holger Bommer und der Mitgr&uuml;nder der &quot;Spr&uuml;henden
Phantasie&quot; Leviathan in Love. Ob die Ausgabe einen Kurswechsel einleitet oder
ob sich der Inhalt einfach nach dem Jo vorliegenden Material richtet,
bleibt abzuwarten. Im Stil von Ausgabe 20 k&ouml;nnte SP vielleicht die L&uuml;cke
von &quot;SI-Kartuun&quot; ausf&uuml;llen. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Suckelborst - Gelassene Comics # 1</B>. 24 Seiten, s/w, DIN A 7,
Auflage:100, 2 Mark. Andreas Fecke, Garfelner Stra&szlig;e 41, 59558 Lippstadt
<BR>Ein neues Magazin hat das Licht der Welt erblickt, und es macht einen
guten Eindruck. Verantwortlicher Herausgeber ist Andreas Fecke, der
durch zahlreiche Comics mit und ohne Worte auch PLOP-Lesern kein
Unbekannter ist. Bisher ver&ouml;ffentlichte er vor allem Egozines mit Strips um
Go-Steine, Raben oder Salzstreuer. Suckelborst soll nun ein Magazin werden,
zu dem auch andere Zeichner Zugang haben sollen. Jedoch sollen
ausschlie&szlig;lich Funny-Comics und Textbeitr&auml;ge ver&ouml;ffentlicht werden. Einen
ersten Mitarbeiter hat Andreas in Moritz Stetter gefunden, der bereits drei
witzige Seiten um einen fleischfressenden und einen pflanzenfressenden
Dinosaurier beisteuert. Den Rest der Erstausgabe bestreitet Fecke
selbst in gewohnt guter Qualit&auml;t. Ungew&ouml;hnlich an dem neuen Magazin ist vor
allem das Format DIN A 7, das beibehalten werden soll. Die Seitenzahl
dagegen soll in den Folgeausgaben noch erheblich steigen. jo84
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>tremor comics # 17 </B>(September 2001). 44 Seiten, s/w mit Farbcover,
Comicbookformat, 4,80 Mark. tremor comics, c/o C. Schadow, Triftstra&szlig;e 05,
06114 Halle/Saale
<BR>&quot;Wir haben Wort gehalten!&quot; Die Schreibtischt&auml;ter melden sich zur&uuml;ck,
als ob jeder vermutet h&auml;tte, die Sachsen-Anhaltiner w&uuml;rden nach nun knapp
drei Jahren langsam das Zeitliche segnen. Nach einer kleinen
Sommerpause kehrt ihr Magazin in gewohntem Umfang und mit gewohntem Inhalt
zur&uuml;ck. Also kein Grund zur Panik. Neu im Heft ist Till Lenecke (gelegentlich
auch schon mal in PLOP zu sehen), der ein bewegendes Drama von
Ausgrenzung unter Sch&uuml;lern beisteuert. Die Neuzug&auml;nge der letzten Zeit, Karsten
Schreurs, Bernd Teuber und Ulrich Magin, sind auch wieder mit von der
Partie. Karsten Schwenzfeier schlie&szlig;t seinen mit interessanten
Computereffekten aufgepeppten Comic &quot;Narziss und Echo&quot; ab. Bemerkenswert ist
auch der sehr eigenst&auml;ndig gezeichnete Beitrag &quot;Deur&quot; von C. P.
Muenchgesang. &quot;tremor comics&quot;ist nach wie vor ein sehr empfehlenswertes Magazin,
das mit ziemlich viel Energie und Spa&szlig; weitergef&uuml;hrt wird. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Wei&szlig;blechs weltbeste Comics # 3.</B> Zombie Terror. 32 Seiten, s/w mit
Farbcover, Comicbookformat, 6 Mark (ab 18 Jahre). Wei&szlig;blech Comics, An der
Landstra&szlig;e 5, 23758 K&uuml;kel&uuml;hn
<BR>Dies sind Geschichten von unschuldigen M&auml;dchen oder nichts ahnenden
Zivildienstleistenden, die sich vor der hereinbrechenden Dunkelheit in
d&uuml;stere H&auml;user mitten im Wald fl&uuml;chten. Seit etlichen Kinostreifen von
George Romero, Sam Raimi oder Tobe Hooper wissen wir, was solchen Leuten
dann nicht selten widerf&auml;hrt - im Titel wird es auch angedeutet.
&quot;Trash&quot;, k&ouml;nnte man sagen und das Heft schnell abhaken. Aber es gibt nat&uuml;rlich
guten und schlechten Trash, und vielleicht haben wir es hier mit dem
guten zu tun. Die f&uuml;nf bis sieben Seiten langen Stories sind jedenfalls
absolutes Splatter-Konzentrat. Auf Seite 1 sehen wir zum Beispiel die
beiden knackigen Mountainbikerinnen ratlos in die Landkarte vertieft. Bis
Seite 4 h&ouml;ren sie die grausige M&auml;r vom Fluch der einsamen Bergh&uuml;tte.
Dann k&ouml;nnen sie es sich auf Seite 5 noch eben nackt vor dem Kaminfeuer
gem&uuml;tlich machen, bevor sie auf Seite 6 ihr schreckliches Schicksal
ereilt. Levin Kurio (Story, teilweise Pencils) und Roman Turowski (Grafik)
machen keine Umst&auml;nde. Noch weniger Wittek, der in der Heftmitte
&quot;Nazizombies&quot; gegen &quot;Mangagirlies&quot; antreten l&auml;&szlig;t. Durch die extreme K&uuml;rze
bleiben die eigentlich ausgelutschten Horror-Klischees noch eben lebendig.
aa
Alternativkritik: Levin Kurios Koma Comics lieben wir wegen seinem
hohen Wahrheitsgehalt in seiner versteckten Gesellschaftsanalyse, seine
Sonderhefte wegen seinem hohen Billigtrashgehalt. So auch in dieser
Ausgabe. Leider hat Levin nur f&uuml;r eine der vier Kurzgeschichten Text und
Vorzeichnungen beigesteuert, die Tuschearbeit steuerte Roman Turowski bei,
der auch zwei der anderen Geschichten komplett erstellte. Turowskis
Stories sind leider immer sehr merkw&uuml;rdig, und seine Zeichnungen nur dann
gut, wenn er sich wirklich M&uuml;he damit gibt und sich Zeit daf&uuml;r nimmt.
Das scheint mir bei vorliegendem Werk nicht der Fall gewesen zu sein,
die Sachen kommen mir irgendwie hingeschludert vor, sind zu gro&szlig;fl&auml;chig
und weisen kaum Hintergr&uuml;nde auf. H&ouml;hepunkt ist Witteks Story
Nazizombies gegen Mangagirlies, in denen er detailreich mit g&auml;ngigen Klischees
dieser Schlagw&ouml;rter spielt. Als Gesamtheit ist das Heft diesmal eher
Mittelma&szlig;, aber f&uuml;r 6 Mark kann man es schon mal mitnehmen. jo84
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Osamu Tezuka: Kimba, der wei&szlig;e L&ouml;we # 1 bis 3,</B> je ca. 200 Seiten,
Mangaformat, DM 9,95, ? 5,-. Carlsen
<BR>Genau wie Menschen jeden anderen Alters ist auch der Mittdrei&szlig;iger
nicht gegen Nostalgiegef&uuml;hle gefeit, nur hei&szlig;en unsere Kultfiguren nicht
Falk oder Sigurd, sondern zum Beispiel Kimba. Die gleichnamige
Zeichentrickserie geh&ouml;rte Anfang der 70er Jahre zum Besten, was es so f&uuml;r Kinder
gab. Keiner wu&szlig;te nat&uuml;rlich, da&szlig; der &quot;Gott der Mangas&quot; Osamu Tezuka die
Figur erfunden hatte und sie auf einem Comic basierte, der nun zirka
ein halbes Jahrhundert nach seinem Entstehen endlich in drei B&auml;nden auf
Deutsch ver&ouml;ffentlicht wurde. Den Nostalgiker kann die Comicfassung
jedoch &uuml;berraschenderweise nur entt&auml;uschen, was ungew&ouml;hnlich ist bei einem
Tezuka-Comic. Noch deutlicher als bei Astro-Boy sieht man den Seiten an
,da&szlig; sie vor langer, langer Zeit entworfen wurden. Das ist ja an sich
nichts schlimmes. Aber die Abenteuer von Kimba, die recht
vielversprechend starten, werden sp&auml;testens in Band 2 immer hektischer und
undurchsichtiger, und die fitzeligen Zeichnungen mit Grauwerten sind manchmal
anstrengend zu deuten. Die Zielgruppe bleibt unklar. F&uuml;r Kinder sind die
Texte teilweise zu kritisch und vor allem am Ende zu schockierend, f&uuml;r
Erwachsene &uuml;ber weite Strecken zu banal und unwitzig. Auch Nostalgikern
bietet er nichts, da der Comic v&ouml;llig andere Figuren als die
Fernsehserie hat, und vor allem uninteressantere.Selbst der Charakter der
Hauptfigur bleibt unausgegoren. Schade, ich hatte mich sehr auf die Serie
gefreut. jo84
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Planet der Affen: </B>112 Seiten, farbig, Comicbook-format, 12,95 Mark,
Generation Comics
<BR>&uuml;ber den neuen Film und sein Verh&auml;ltnis zu der Kinoreihe von 1967 bis
1973 ist schon viel geschrieben worden. Insbesondere den Hinweis, da&szlig;
die politische Dimension der alten Affenreihe (die Anspielungen auf
Rassismus, Totalitarismus, das Fanal des Krieges) durch die Perspektive
individueller Einzelschicksale ersetzt wird, kann man nicht von der Hand
weisen. Regisseur Tim Burton ist diese Entpolitisierung wohl weniger
anzulasten, weil er erst sp&auml;t ins Team kam, aber er ist sicher nicht der
Typ, politisches Kino zu machen. Ich finde es reizvoll, stattdessen
einmal die alten Comics mit den neuen zu vergleichen. Zun&auml;chst: Es gibt eine
&uuml;berraschende Parallele. In den Williams-Heften (im Original Marvel)
wie auch im vorliegenden Band (im Original Dark Horse) gibt es eine
Film-Nacherz&auml;hlung und eine freie neue Affen-Story. Und damals wie heute ist
die Nacherz&auml;hlung grafisch schw&auml;cher. Davide Fabbri hei&szlig;t der Zeichner,
der den Burton-Film adaptiert hat. Er zeichnet viel aufwendiger und
detaillierter als der Marvel-Routinier George Tuska, der 1968 am Werk war.
Aber auch besser? Fabbri scheint eingeengt durch die vorgegebene
Bilderwelt des Films. Alles wirkt h&ouml;lzern, ein wenig beliebig, ohne
H&ouml;hepunkte. Tuska konnte mit seinen sehr begrenzten grafischen M&ouml;glichkeiten
seinem Taylor kaum &auml;hnlichkeit mit Charlton Heston verleihen, aber in
seinen Bildern steckt immer die Spannung und Dramatik der Situation: die
Menschenjagd, der Mensch im Tierk&auml;fig, das groteske Affen-Tribunal. Von
Tuska zu Mike Ploog - von Fabbri zu einem Zeichner-Team: Paco Medina und
Adrian Sibar. Ploog war ein K&ouml;nner auf dem Niveau der
Warren-Horrorcomics, Medina und Sibar sind mit ihrem effektvollen, kantigen Stil
Epigonen von Walter Simonson, der wiederum auf den Schultern von Jack Kirby
steht. Der Zeichenstil wechselt bei Medina und Sibar allerdings auf 65
Seiten wenigstens zweimal. Wer f&uuml;r welche Seiten verantwortlich ist,
bleibt ungekl&auml;rt. Gelungen sind den beiden auf jeden Fall ausdrucksvolle
Affen- und manchmal auch Menschengesichter, die sich ziemlich der
Karikatur ann&auml;hern. Erz&auml;hlt wird mit gro&szlig;em Pomp eine dann doch eher schlichte
Story zwei Generationen nach Burton. Die Herrscher der Affenstadt
k&auml;mpfen gegen Affen-Partisanen, die von einem Menschen angef&uuml;hrt werden.
Enth&uuml;llt wird dabei die Identit&auml;t der &quot;Gesandten&quot; Shiva, eines h&ouml;chst
unsympathischen weiblichen &quot;Falken&quot; auf Seiten der Affenstadt. Sie ist
n&auml;mlich gro&szlig;m&uuml;tterlicherseits ein Mischling aus Gorilla und Schimpanse (man
meint zudem auch menschliche Z&uuml;ge an ihr zu entdecken), was ihre
ethnischen S&auml;uberungen nicht glaubw&uuml;rdiger macht. Und am Ende sto&szlig;en die
Truppen der Affenstadt auf ein menschliches Raumschiff, eben jenes, mit dem
die Menschen einst auf den Planeten der Affen gekommen sind. &quot;Und was
jetzt&quot;, fragt einer der Affen. &quot;Nichts. Wir waren nicht hier. Dieser Ort
existiert nicht&quot;, entgegnet der Affengeneral. Warum eigentlich? Weil
die Gesandte hier umgekommen ist? Weil die Affen die menschliche Technik
nicht bedienen k&ouml;nnen? Oder gar, weil den in den Sonnenuntergang
reitenden Affen irgendein Dialog zwischen die spitzen Eckz&auml;hne geschoben
werden mu&szlig;te? D&uuml;rftige Stories, grafisch exzellent umgesetzt - der Band ist
nicht dazu angetan, meine Vorurteile gegen neue Superheldencomics zu
zerstreuen. Im Gegensatz zur Williams-Serie fehlt hier &uuml;brigens jegliche
Numerierung. Einem zweiten Band hat man wohl bei Generation keine
Verkaufschancen einger&auml;umt. aa
<BR>
<BR>
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Bizarr Bazar # 3</B>, 28 Seiten, s/w mit Farbumschlag, Comicbookformat, 4
Euro. Zwerchfell Verlag
<BR>Mit BizBaz 3 legt das House of Zwerch den lang angek&uuml;ndigten 2. Teil
des halb-autobiographischen Wittek-Comics &quot;Operation Dedorf&quot; vor, f&uuml;r den
sich der Meister eine Menge Unterst&uuml;tzung geholt hat.Ein dutzend
Gastzeichner durften nach seinem Text jeweils eine Seite vorzeichnen oder
tuschen. Dieses Konzept erm&ouml;glicht gr&ouml;&szlig;tm&ouml;gliche Abwechslung innerhalb
eines homogenen Erscheinungsbildes. Die meisten der Seiten wurden danach
am Computer noch mit grauen Zwischen-t&ouml;nen versehen. Das Ergebnis kann
sich sehen lassen. Die Auswahl der Gastzeichner ist mit Oliver Ferreira,
Fil, Klaus Cornfield, Rainer Baldermann, Calle Claus, Levin Kurio, Till
Lenecke, Jo 84, Loppe, Rene Roggmann und Heiner Fischer nat&uuml;rlich auch
exquisit. Textlich hat nat&uuml;rlich Wittek die Z&uuml;gel in der Hand behalten.
Chaos ist also angesagt. Erg&auml;nzt werden die hervorragenden Comicseiten
durch ebenso brilliante redaktionelle Erg&auml;nzungen sowie 2 Cartoons.
Uneingeschr&auml;nkt Empfehlenswert! Jo84
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Cat&aacute;logo de Fanzines</B>. 32 Seiten, s/w, DIN A 5, kostenlos. Gambuzine,
Teresa Camara Pestana, Apartado 43, 3200 Lousa, Portugal,
<FONT COLOR="#0000FF">gambuzine@hotmail.com
<BR></FONT>Teresa hat sich derselben Flei&szlig;aufgabe wie die Basken von &quot;Napartheid&quot;
unterzogen. Teresa gibt ihrer Fanzinothek mit durchg&auml;ngigem
Handlettering, einigen Comicbeispielen und Anmerkungen zu allen aufgelisteten
Fanzines eine pers&ouml;nliche Note. Daf&uuml;r wirkt der Index nicht so vollst&auml;ndig
wie der von &quot;Napartheid&quot;. Sicher tr&auml;gt er dazu bei, da&szlig; die
internationale Fanzineszene ein bi&szlig;chen n&auml;her zusammenw&auml;chst - was die Post durch
ihre exorbitanten Portogeb&uuml;hren aber wirksam zu hintertreiben versteht.
aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Chnusper Comics # 2. Weihnachtsausgabe.</B> 16 Seiten, s/w, DIN A 5. Oliver
Gfeller, Bohrerhofstra&szlig;e 10, CH - 4123 Allschwil. <FONT COLOR="#0000FF">oli-gfeller@gmx.de
<BR></FONT>Ich mu&szlig; schon sagen, viel Angriffsfl&auml;che bietet Oliver Gfeller dem
Rezensenten mit diesem Magazin noch nicht. Au&szlig;er der unvermeidlichen Teresa
Camara Pestana finden sich nur noch zwei Comics und ein paar
Besprechungen vom Herausgeber h&ouml;chstpers&ouml;nlich. Oliver pflegt einen aggressiven
Witz, der sich gegen in der Schweiz offenbar besonders virulente
Spie&szlig;ermoral und Konsumwahnsinn richtet. Sicher w&uuml;rde &quot;Chnusper Comix&quot; von
gr&ouml;&szlig;erer Vielfalt durch mehr Gastbeitr&auml;ge profitieren. Mal sehen, wie es
bei der f&uuml;r Februar angek&uuml;ndigten Superhelden-Ausgabe aussieht. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Enpunkt # 36.</B> 64 Seiten, s/w mit gelbem Umschlag, DIN A 5, 3,50 Mark.
Klaus N. Frick, Postfach 24 68, 76012 Karlsruhe
<BR>Klaus N. Frick trifft sich mit Freunden, liest B&uuml;cher, h&ouml;rt Platten,
geht auf Konzerte, &uuml;berpr&uuml;ft die Punk-Geschichte, regt sich &uuml;ber
Neonazi-Aktivit&auml;ten auf, reist nach S&uuml;dostasien (das tun viele andere auch) und
schreibt anschlie&szlig;end dar&uuml;ber (das tun nur wenige). Andere Leute kommen
in diesem Magazin nicht zu Wort. So entsteht ein Ego-Zine, in diesem
Fall ein ziemlich gutes, weil sich Klaus ziemlich viel M&uuml;he gibt, seine
Sicht der Dinge r&uuml;berzubringen. Comics gibt's in Enpunkt leider keine -
Klaus ist zwar sporadischer Leser, aber kein Zeichner. Trotzdem m&ouml;chte
ich auf sein Magazin noch einmal aufmerksam machen, weil es einige gute
Eigenschaften eines Fanzines aufweist: Unkommerzialit&auml;t,
Unabh&auml;ngigkeit, Originalit&auml;t, Authentizit&auml;t, Gegen&ouml;ffentlichkeit. Wobei sich der
Einflu&szlig; dieses Magazins - wenn auch mit 500 Exemplaren Auflage wesentlich
gr&ouml;&szlig;er als PLOP - doch sehr in Grenzen h&auml;lt. Wie er was ver&auml;ndern
k&ouml;nnte, wei&szlig; Klaus folgerichtig auch nicht so recht, wie er im Vorwort
gesteht. Aber man sollte vielleicht auch nicht allzu paranoid sein. Ein
Staat, in dem ein Magazin wie Enpunkt erscheint, kann nicht so schlecht
sein. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Gambuzine # 10</B> (November 2001). 32 Seiten, s/w, DIN A 4. Gambuzine,
Teresa Camara Pestana, Apartado 43, 3200 Lousa, Portugal.
<FONT COLOR="#0000FF">gambuzine@hotmail.com
<BR></FONT>Wieder Comics von Markus Huber und Till Lenecke und statt
Feuchtenberger diesmal Hendrik Dorgathen im Heft, und ich glaube beinahe, da&szlig; Teresa
gar nicht wei&szlig;, wen sie da eigentlich an Land gezogen hat. Aber
vielleicht sieht Dorgathen ja einen besonderen Reiz darin, mal in einem
portugiesischen Magazin ver&ouml;ffentlicht zu werden. Teresa hat wieder ein
vorz&uuml;gliches Magazin zusammengestellt (vorbehaltlich des Inhalts, der mir
mangels Portugiesisch-Kenntnissen leider wieder entgeht). W&auml;re al
interessant zu erfahren, wie die portugiesischen Leser auf die deutsche Kunst
reagieren. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>King King Kong King Comix # 1.</B> 28 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A5, 6
Mark. Pottzblitz Entertainment Group, Patrick Schmitz, Heinrichstra&szlig;e
37, 38106 Braunschweig
<BR>Patrick Schmitz kreiert in seinen Comics seine eigene, nicht ganz
leicht zu durchschauende, aber konsistente Welt. Alle Figuren haben einen
kreisrunden Pacman-Kopf. Roboter, Werw&ouml;lfe und b&ouml;se Geister sind
darunter. Teilweise geben sie Texte obskurer Rocksongs von sich. Die Comics
sind skurril, aber durchaus nicht lustig. Und w&auml;re das alles nicht schon
merkw&uuml;rdig genug, f&auml;llt auch noch auf, da&szlig; der erste Comic aus dem Jahr
1983 stammt, der Rest dann aus 2000. Auf jeden Fall ist Patrick ein
origineller K&uuml;nstler, der vielleicht noch auf dem Weg zum g&uuml;ltigen
Ausdruck ist. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Kreativo! # 37</B> (Dezember 2001). 36 Seiten, s/w, DIN A 5, 3 Mark. Birke,
Postfach 2022, 58470 L&uuml;denscheid.
<BR>In der neuen Ausgabe l&auml;&szlig;t sich Andreas Schmitt zu einer Ha&szlig;tirade gegen
einen russischen Schriftsteller hinrei&szlig;en, der offenbar in M&uuml;nchen eine
Lesung veranstaltet hat. &quot;Mir wurde das ganze schon langweilig, bevor
dieser Sorokin &uuml;berhaupt angefangen hatte&quot;, schreibt er. Und ich hatte
schon vor Ende des Artikels den Verdacht, da&szlig; hier ein gewisser Anteil
Mi&szlig;gunst im Spiel sein d&uuml;rfte. Auch Ghost, der in Birkes Magazin schon
durch viele gro&szlig;artige Zeichnungen aufgefallen ist, nimmt kein Blatt vor
den Mund und beantwortet den Fragebogen ironisch, aber ziemlich
offenherzig. &quot;Wir beide, Birke, Du und ich in unserer privaten Inszenierung
von ,Ein unmoralisches Angebot'&quot;, beschreibt er seinen gr&ouml;&szlig;ten Traum.
Sowas w&uuml;rde ich als Herausgeber nicht ver&ouml;ffentlichen, sondern entweder
unters Kissen legen oder durchs Klo sp&uuml;len. Aber Birke pflegt nun einmal
eine ziemlich unkonventionelle Ver&ouml;ffentlichungspraxis. In &quot;Kreativo&quot;
finden sich daher auch manche ziemlich mi&szlig;gl&uuml;ckte Beitr&auml;ge neben
fl&uuml;chtig hingeworfenen kleinen Juwelen. Aber daf&uuml;r mag ich dieses Magazin.
Sch&ouml;n zu h&ouml;ren &uuml;brigens, da&szlig; Birke ihren Krankenhausaufenthalt trotz
einiger bizarrer Erlebnisse gut &uuml;berstanden hat. N&auml;heres im neuen Heft. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Magazine # 4.</B> 16 Seiten, s/w, Comicbookformat, 1,50 Pfund.
Andy/Dachshund, P.O.Box 8892, London SW 15, England. <FONT COLOR="#0000FF">andy_konkykru@yahoo.com
<BR></FONT>Wenn diese PLOP-Ausgabe erscheint, d&uuml;rfte Andy wieder in London sein,
nachdem er einige Monate in Frankfurt gelebt und einige
Comic-Veranstaltungen in Deutschland besucht hat. Dieses Heft, das er zum Verteilen in
England gedruckt hat, enth&auml;lt haupts&auml;chlich Skizzen, die er beim
Comicfestival im Sep-tember in Berlin und im Oktober auf der Frankfurter
Buchmesse angefertigt hat. Auf der Buchmesse gab es zum zweiten Mal einen
Comicschwerpunkt mit einer noch unbefriedigenden Zahl von Ausstellern,
aber enorm hohem Publikums- und Presseinteresse. In einer Art Vorwort
berichtet Andy auf drei Seiten von den beiden Festivals. Der Aufbau des
Hefts gleicht genau der vorherigen Ausgabe, die, wie sich manche von
Euch erinnern m&ouml;gen, PLOP # 60 beilag. Man ist an eine Illustrierte
erinnert, aber dort kommt die lange Bilderstrecke immer vor dem Text. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Melone # 4</B>. 56 Seiten, DIN A 5, 2 Euro. Arne Auinger, Viktoriastr. 56,
32423 Minden
<BR>Arne bewegt sich mit Riesenschritten in die Professionalit&auml;t. Wenn er
nicht so wenig Kohle h&auml;tte, w&auml;re das Heft schon vor Wochen erschienen.
Trotzdem hat das neue Heft immerhin 56 Seiten zu bieten, und der Num-mer
5 soll sogar eine CD mit Musik-, Wort- und Bildbeitr&auml;gen beiliegen.
Auch die Comicbeitr&auml;ge werden immer besser. Hinter einem Jamcover
verbergen sich Beitr&auml;ge von Aaron Jordan, Anja &amp; Joy, Rip Gallistl, Rainer
Baldermann, Gunnar Saecker, Wittek, Tim Posern, Oliver Ferreira, Thomas
Glatz, Bernd Struckmeyer/Jo 84, Leviathan in Love, Olaf Bathke, Calle
Claus, Haina Fischer und Arne, dessen Zeichnungen ebenfalls immer besser
werden. Ich m&ouml;chte nichts davon besonders hervorheben, denn die Mischung
macht`s. Das Heft wird durch ein sch&ouml;nes Till Lenecke-Interview
abgerundet. Jo84
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Menschenblut # 37.</B> 36 Seiten, s/w mit Farbcover, Comicbookformat, 6,80
Mark. Eisenfresser Comix, Postfach 1141, 36094 Petersberg
<BR>In dieser Ausgabe darf der Nachwuchs ran. Die beiden Beitr&auml;ge
&quot;Kopfschmerzen&quot; und &quot;Transsylvania Air-lines&quot; zeichnen sich durch ein ger&uuml;ttelt
Ma&szlig; an unmotiviertem Splatter aus. Die von Rochus Hahn geschriebene
Kidnapping-Story &quot;Einen heben geh'n&quot; hat zwar einigerma&szlig;en Hand und Fu&szlig;,
verzichtet daf&uuml;r aber fast g&auml;nzlich auf Horrorelemente. Die Zeichner
Walter Fr&ouml;hlich, Alex Kn&uuml;ttel und Ralph Niese k&ouml;nnen dagegen alle was.
Bi-Mi l&auml;&szlig;t nach wie vor keine flaue Grafik ins Heft. Da l&auml;&szlig;t sich auch auf
wieder bessere Stories hoffen. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Moga Mobo # 86</B>. 100 Meisterwerke der Weltliteratur. 132 Seiten, s/w mit
Farbeinband, Paperbackformat, gratis in Stuttgart und Berlin. Moga
Mobo, Christburger Stra&szlig;e 17, 10405 Berlin
<BR>Eine reizvolle Aufgabe: Setze einen bekannten Roman in einen Comic mit
acht gleichgro&szlig;en Panels um. Dem unterziehen sich hier 100 &uuml;berwiegend
deutschsprachige Comiczeichner. Nat&uuml;rlich ist die Aufgabe schier
unl&ouml;sbar. Es gibt mehrere M&ouml;glichkeiten, das Problem zu umgehen - vielleicht
indem man sich auf eine Kern-szene des Buchs beschr&auml;nkt oder das Thema
in ein paar Symbole verwandelt oder sich mit einem Scherz aus der
Aff&auml;re zieht. &uuml;berraschenderweise versuchen in Moga Mobo trotzdem die
meisten Beteiligten, einen Roman in acht Bildern nachzuerz&auml;hlen. Man versteht
dann den Comic oft gar nicht, wenn man die Vorlage nicht kennt. Timo
Wuerz bel&auml;&szlig;t es bei &quot;Generation X&quot; von Douglas Coupland bei einem Bild,
womit er der Aufgabe nicht ganz gerecht wird. Legrons Beitrag hat mir
gefallen, weil er sich in &quot;Don Quijote&quot; darauf konzentriert, den Traum,
ein stolzer Ritter zu sein, zu verdeutlichen. Sch&ouml;n auch Saschka Unselds
Version von &quot;Jugend ohne Gott&quot;, in der in einer langen Reihe
aufgestellte jugendliche einer nach dem anderen fallen und sich in die Kette
eines Panzers verwandeln. Die humoristische Variante hat zum Beispiel
Mahler gew&auml;hlt, der sich bei &quot;Emanuelle&quot; &uuml;berwiegend auf eine nicht lesbare
Schrift beschr&auml;nkt. Weil man bei Wolfs Fassung des Pornoklassikers
&quot;Josefine Mutzenbacher&quot; andeutungsweise Kindersex sieht, ist das Buch
&uuml;brigens h&auml;ufig verst&uuml;mmelt in den Handel gekommen. Man h&auml;tte sich insgesamt
mehr Comic-Meisterwerke gew&uuml;nscht. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Nichts f&uuml;r ungut 2001 </B>(Januar 2001). Sammlung diverser Zettel, s/w,
unterschiedliche Formate. Benjamin Brandt, Schubertstr. 36, 99423 Weimar,
<FONT COLOR="#0000FF">benjamin.brandt@gestaltung.uni-weimar.de
<BR></FONT>Dieses... &auml;h, Magazin ist schon etwas &auml;lter. Man k&ouml;nnte meinen, ich
h&auml;tte damit nichts anzufangen gewu&szlig;t und es achselzuckend in der Schublade
verschwinden lassen. Tats&auml;chlich habe ich es nur an meiner Zweitadresse
in Petersberg liegen gelassen und dann versehentlich aus den Augen
verloren. Erst als ich neulich nach einer Druckvorlage von Andy Konky Kru
suchte, fiel mir das Werk wieder in die H&auml;nde. Tja, ich mu&szlig; schon sagen,
Benjamin (in PLOP kein Unbekannter) l&auml;&szlig;t hier ziemlich den
Kunststudenten raush&auml;ngen. Ein Heft herauszubringen, das sich einfach der Form
eines Heftes verweigert und stattdessen Einzelbl&auml;tter und Heftst&uuml;cke h&ouml;chst
unterschiedlicher Form auf einen gro&szlig;en Haufen wirft, mag ungew&ouml;hnlich
und aufmerksamkeitheischend (um nicht zu sagen effekthascherisch) sein,
es verh&ouml;hnt aber irgendwie auch den Leser. Ich hatte jedenfalls keine
Lust, den Stapel zu lesen, entschuldige mich aber in aller Form f&uuml;r die
versp&auml;tete Rezension und bin durchaus wieder gespannt auf &quot;Nichts f&uuml;r
ungut 2002&quot; - vielleicht diesmal als Konfettis&auml;ckchen? aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Nozomi # 5 </B>(September 2001). 84 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A 5, 10
Francs (plus 8 Francs Porto). Bruno Pham, 6 Impasse de Lisbonne, F -
49460 Montreuil Juign&Eacute;, <FONT COLOR="#0000FF">http://fly.to/nozomi
<BR></FONT>Charakteristisch f&uuml;r Manga-Fanzines scheint zu sein, da&szlig; sie mit
massenhaft Informationen &uuml;ber zahllose Mangaserien vollgestopft sind. So ist
es auch bei diesem franz&ouml;sischen Magazin. Neben dem redaktionellen Teil
gibt es hier einen f&uuml;nfseitigen Comic und drei ganzseitige
Illustrationen. Das Heft sollte ich denen mal zeigen, die sich &uuml;ber zu wenig Comics
in PLOP beschweren! Lesen kann ich das franz&ouml;sische Magazin leider
nicht. Ich habe es durch den e-Mail-Kontakt zu einem Mitarbeiter, Francois
Verry, bekommen, der gerade Deutsch lernt und schon ziemlich gut
beherrscht. Manga-Fans, die franz&ouml;sisch k&ouml;nnen, kann man &quot;Nozomi&quot; sicher mal
empfehlen. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>QI # 51 bis 53.</B> 16 bis 24 Seiten, s/w mit Packpapiereinband (# 51), DIN
A 5, 1 Real. Edgard Guimar&auml;es, Rua Capit&auml;o Gomes, 168 Bras&Oacute;polis MG
37530-000, Brasilien
<BR>Nat&uuml;rlich bin ich auch an dieses Magazin &uuml;ber Teresa herangekommen.
Brasilien ist das einzige s&uuml;damerikanische Land, in dem Portugiesisch
Amtssprache ist. Deshalb gibt es offenbar enge Verbindungen zwischen
Portugal und Brasilien. QI enth&auml;lt im wesentlichen einen l&auml;ngeren Comic
(&quot;Mundo Feliz&quot;), der ein bi&szlig;chen an &quot;Love and Rockets&quot; erinnert - in # 52
ist es eine offenbar etwas krude Gef&auml;ngnisgeschichte namens &quot;Calvo.
Invas&auml;o dos lagartos terriveis&quot; -, und einen umfangreichen redaktionellen
Teil, vermutlich Rezensionen (vielleicht sind's auch Leserbriefe).
Offenbar schreibt und zeichnet Herausgeber Edgard Guimar&auml;es alles selbst. Und
das Magazin erscheint, wie's aussieht, in beinahe be&auml;ngstigend rascher
Folge. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Sagittarius # 32</B> (August 2001). 48 Seiten, s/w, DIN A5, 3 Mark. Klaus
N. Frick, Postfach 24 68, 76012 Karlsruhe
<BR>Klaus N. Frick leuchtet in seinem Science Fiction-Fan-zine wieder
entlegenere Ecken des Genres aus. Michael Nagula steuert einen Gastbeitrag
&uuml;ber irische Literatur bei. Kurzgeschichten verschiedener Autoren und
ein ziemlich gruseliger Comic von Manfred Lafrentz runden den Band ab. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Sol # 24.</B> 80 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A 4. Perry Rhodan
Fanzentrale e.V., Postfach 2352, 76413 Rastatt
<BR>Das gewohnt hochklassige Hochglanzmagazin der Perry Rhodan Fanzentrale
wartet unter anderem mit einem Interview mit dem Autor und &uuml;bersetzer
Michael Nagula, einer &uuml;bersicht &uuml;ber die Fantasy-Comic-serie &quot;Troy&quot; bei
Carlsen - und mit Comics von Perry Rhodan-Redakteur Ulrich Magin auf.
Zumindest f&uuml;r jeden Science Fiction-Fan zu empfehlen. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Strichnin # 1 und 2</B>. 36 bzw 52 Seiten, s/w, DIN A 5.
<BR>Ein neues Comiczine hat das Licht der Welt erblickt, und es macht einen
merkw&uuml;rdigen Eindruck. Aus Hamburg kommt es, irgendwie Hochschul- oder
Uni-Umfeld, und bietet Kurzcomics, die mich recht ratlos zur&uuml;cklassen.
Krakelkunst meets M&ouml;chtegern-Intellektuelle, ist meine erste
vorsichtige Einsch&auml;tzung. In Heft 1, Auflage 500 St&uuml;ck, ringen sich sechs Leute
sieben Beitr&auml;ge ab. Die Geschichte von Timo um einen Selbstm&ouml;rder, der
mit viel Gl&uuml;ck seine Wiedergeburt erwirken kann, ist noch ganz nett.
Auch Ole bietet mit einem kotzenden Karussellfahrer wenigstens noch so
etwas wie eine stringente Geschichte. Die anderen verlieren sich in
&quot;Jeder-ist-seine-eigene-Insel&quot;- Betrachtungen, unzusammenh&auml;ngend, oder
zu-mindest unverst&auml;ndlich. Mit Judith darf nat&uuml;rlich auch eine Feuchtenberger
f&uuml;r Arme nicht fehlen. Heft 2 f&auml;llt deutlich dicker und besser aus,
daf&uuml;r betr&auml;gt die Auflage nur noch 250 St&uuml;ck. Patrick aus Kiel und Malin
aus Hamburg bringen sogar zwei Beitr&auml;ge, die mir gut gefallen. Auch der
Rest liegt deutlich &uuml;ber dem Durchschnitt von Heft 1. Was nicht hei&szlig;t,
da&szlig; ich ihn gut finde. Leider steht keine Bezugsadresse im Heft. Aber
die meisten Mitarbeiter sind &uuml;ber E-Mail erreichbar. Jo84
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Suckelborst. Gelassene Comics # 2,</B> 40 Seiten, s/w, DIN A 6, 2 Euro.
Andreas Fecke, Garfelner Stra&szlig;e 41, 59558 Lippstadt
<BR>Mit seinen 40 Seiten hat die zweite Ausgabe von Suckelborst den vom
Herausgeber gew&uuml;nschten Umfang. Einige Leute stellten Beitr&auml;ge zur
Verf&uuml;gung, und auch die Textmenge ist gewachsen. Somit scheint das seltsame
Mag auf dem richtigen Weg. Nach wie vor sind alle Beitr&auml;ge okay, bei
Mitarbeitern wie Moritz Stetter, Oliver Ferreira, Tim Posern und Gerd Bonau
kein Wunder. Sehr sch&ouml;n die Texterg&auml;nzungen, die sich auf die Comics
beziehen oder neue Aspekte bringen. Schnell durch hat man das Heft
trotzdem. Insgesamt gesehen Klein, aber fein. Jo84
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Unspannend. </B>16 Seiten, s/w, DIN A 6. Andy Konky Kru, P.O. Box 8892,
London SW 15, Great Britain
<BR>Trotz des spektakul&auml;ren Umschlags von Wittek sind doch Andys Comics im
Inneren das Spannendste an diesem Band. Er versucht hier n&auml;mlich, nicht
ohne Erfolg, Geschichten zu erz&auml;hlen, denen auf &uuml;berraschende Weise die
Pointe fehlt. Zum Beispiel webt eine Spinne zw&ouml;lf Panels lang ihr Netz.
Eine sich n&auml;hernde Fliege hat schon im siebten Panel, B&ouml;ses ahnend,
abgedreht. Oder ein Typ wandert herum, blickt skeptisch auf seine Uhr,
h&ouml;rt sie ticken und geht beruhigt weiter. Eine eigenartige Form
melancholischer Komik entsteht in solchen Geschichten, jedenfalls wenn man sie so
zeichnet, wie Andy das tut. Manchmal h&auml;lt er allerdings sein Prinzip
nicht durch. Ein Mann gie&szlig;t eine kleine Blume so lange, bis sie bis zu
seiner Nase emporgewachsen ist und er an ihr riechen kann, ohne sich
b&uuml;cken zu m&uuml;ssen. Oder eine zwischen zwei B&auml;umen aufgespannte H&auml;ngematte
rutscht auf der einen Seite ab; der Schl&auml;fer bekommt aber davon nichts
mit. Vom Slapstick wohlbekannt ist schlie&szlig;lich die Geschichte vom
G&auml;rtner, dessen Wasserschlauch versiegt und dem das Wasser ins Gesicht
spritzt, als er in die Schlauch&ouml;ffnung sp&auml;ht. Es ist eben gar nicht so leicht,
Comics ohne Pointe zu fabrizieren. Andy ist es aber wenigstens
teilweise gelungen. Und vielleicht w&auml;re es reizvoll, sich weitere &quot;unspannende&quot;
Comics auszudenken. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Ups # 5 und 6 </B>(Mai und November 2001). Je 20 Seiten, s/w, DIN A 5.
Armin Parr, Sternbergstra&szlig;e 56, 72116 M&ouml;ssingen.
<BR>&uuml;ber Armin Parrs Arbeiten habe ich schon im letzten PLOP geschrieben,
da&szlig; sie das Lebensgef&uuml;hl von Sp&auml;tpunks behandeln, einer lost generation,
die die neue Spa&szlig;gesellschaft etwas irritiert beobachtet. Zusammen mit
diesen neueren Ausgaben, die wiederum fast ausschlie&szlig;lich Comics vom
Herausgeber beinhalten, hat Armin mir einige Comics zum Nachdrucken
geschickt, und ich mache davon gerne Gebrauch. Beim Lesen von &quot;one night
standing&quot; k&ouml;nnt Ihr Euch also selbst einen Eindruck von seiner Kunst
verschaffen, die auf mich etwas verst&ouml;rend, aber auch faszinierend wirkt. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Von mir # 3.</B> 40 Seiten, s/w mit Farbcover, Comicbookformat, 9 Mark.
Schwarzer Turm, St.-Vitus-Stra&szlig;e 10, 36088 H&uuml;nfeld
<BR>Schade, wenn ein Leser mit der besten Folge einer Serie beginnt und die
weiteren dann dagegen abfallen. Gerhard F&ouml;rsters &quot;Von mir&quot; ist ein
vorz&uuml;glicher Comic, aber mit dieser Serie ist es mir so gegangen. Das
Meisterwerk ist ganz offenbar Band 2. Wie der nachgemach-te Band 1 kann auch
Ausgabe 3 das Niveau nicht ganz halten. Was nat&uuml;rlich keineswegs
bedeutet, da&szlig; sie schlecht w&auml;re. Gerhards Abenteuer mit der X-large-Frau
strotzt nur so vor komischer Dramatik, l&auml;uft nur leider mit einem offenen
Ende aus, weil die Sache Gerhard dann doch zu autobiografisch wurde. Da
h&auml;tte er sich doch einen witzigen Schlu&szlig; ausdenken k&ouml;nnen. Seine
weiteren Erlebnisse bei Scientology sind aufschlu&szlig;reich, aber nicht unbedingt
witzig. Auch das Wiener Original Kurt Novak bekommt es diesmal mit
einer Sekte und ihrer bemerkenswerten Hohlwelt-Theorie zu tun. In einer
fr&uuml;heren Version dieses Comics hat F&ouml;rster noch sich selbst an die Stelle
Novaks gesetzt. Vervollst&auml;ndigt wird das Heft durch diverse Kurzcomics,
von denen die Serie &quot;Klinik bizarr&quot; ziemlich schwach abschneidet. Fans
k&ouml;nnen jetzt ihre Hoffnung noch auf den abschlie&szlig;enden Band 4 setzen,
der zum Comic-Salon im Juni unter anderem mit einem Geheim-Dossier
aufwarten soll. aa
Gerd Bonau war so nett, mir den urspr&uuml;nglichen ersten Band von Gerhard
F&ouml;rsters &quot;selbstgebasteltem Comicheftl&quot; zu &uuml;berlassen: Zw&ouml;lf Seiten
ohne richtiges Cover mit einer ziemlich authentisch wirkenden Story &uuml;ber
die Sonnenfinsternis 1999. Gerhard besteigt mit drei Freundinnen einen
Berg der &ouml;sterreichischen Alpen, um das Naturschauspiel besser verfolgen
zu k&ouml;nnen. Der Einleitung ist zu entnehmen, da&szlig; sich der Autor hier
erstmals an einem autobiografischen Comic versucht. Offenkundig &uuml;bt er
noch: der Geschichte fehlen so recht Struktur und Ziel. F&uuml;r &quot;Von mir&quot;-Fans
ist das Heftchen allerdings sehr aufschlu&szlig;reich (leider vergriffen). aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>wacka wacka # 7.</B> 52 Seiten. s/w, DIN A 5, 3 Mark / 1,50 Euro. wacka
wacka, Postfach 101419, 04014 Leipzig, www.wackawacka.de
<BR>Guido Kawczynski hat nach einer Besprechung seines Magazins in der
Popmusik-Postille &quot;Visions&quot; einen Mit-streiter gefunden, der im neuen Heft
als Mit-Heraus-geber auftritt: Nico Roicko - ein gro&szlig;er &quot;wacka
wacka&quot;-Fan und einer, der in &auml;hnlichem Stil wie Guido schreiben kann. Ein
seltener Gl&uuml;cksfall also. Es dominieren tagebuchartige Betrachtungen von
Guido und Nico, sehr innerliche Texte. Au&szlig;er den beiden und ihren
Beziehungen zu anderen Menschen gibt es hier fast nichts mehr auf der Welt.
Selbst das Interview mit Ex-&quot;Flower Pornoes&quot;-S&auml;nger Tom Liwa ist so. Guido
und Nico schaffen es, den Leser an ihren Erlebnissen und Empfindungen
teilnehmen zu lassen und trotzdem fast poetisch zu sein. Auch Till
Leneckes Comic &quot;Sand zwischen den Z&auml;hnen&quot; hat diese Qualit&auml;t, obwohl eine
ganz einfache Geschichte von einem Ausflug dreier Jungs erz&auml;hlt wird,
deren Freundschaft sich dabei festigt. Aus der Reihe f&auml;llt der
hochdramatische und depressive Comic von Piwi &uuml;ber einen, der seine Freundin
verl&auml;&szlig;t und es dann bereut. Dazu kommen ein Comic von Wittek, Fanzine- und
Plattenbesprechungen. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Wei&szlig;blechs weltbeste Comics # 4</B> (Oktober 2001). Unglaubliche
Sexficition. 32 Seiten, s/w mit Farbcover, Comicbookformat, 3,05 Euro (6 Mark).
Wei&szlig;blech Comics, An der Landstra&szlig;e 5, 23758 K&uuml;kel&uuml;hn,
<FONT COLOR="#0000FF">kurio@weissblech.com
<BR></FONT>Dieses Magazin verkauft sich allein &uuml;ber seinen Titel. Da greifen
sicher auch Nicht-Comicfans gern zu. Vom guten alten Wei&szlig;blech-Humor ist nur
ein Zweiseiter geblieben, in dem der Verleger von seiner
R&uuml;hrl&ouml;ffel-bewehrten Gattin an einem nat&uuml;rlich rein gesch&auml;ftlichen Termin mit seiner
Protagonistin Bella Star gehindert wird. Die &uuml;brigen Geschichten sind
g&auml;ngige Science Fiction- und Abenteuer-Ware, an der zum Teil wieder
Zeichner Roman Turowski mitgewirkt hat - Geschichten, die die Erwartungen,
die der Titel weckt, so einigerma&szlig;en erf&uuml;llen, aber sonst nicht viel zu
bieten haben. Hoffentlich vernachl&auml;ssigt Levin Kurio &uuml;ber diesen
Sonderheften die urspr&uuml;nglichen &quot;Koma-Comics&quot; nicht allzu sehr. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Wei&szlig;blechs weltbeste Comics # 5</B>. Drogengeile Teenie Schlampen. 36
Seiten, s/w mit Farbcover, Comicbookformat, 3 Euro. Wei&szlig;blech Comics, An der
Landstra&szlig;e 5, 23758 K&uuml;kel&uuml;hn, <FONT COLOR="#0000FF">kurio@weissblech.com
<BR></FONT>Das meiste, was ich &uuml;ber den Vorg&auml;ngerband geschrieben habe, gilt auch
hier. Levin Kurio bewegt sich mit seiner Story &uuml;ber die Erlebnisse
zweier M&auml;dels auf Mallorca weitgehend im &quot;Eis am Stiel&quot;-Universum. Eine
nette Erinnerung an die 80er-Jahre ist auch das
&quot;Teeny-Party&quot;-MAD-lookalike-Suchbild. Die beiden Beitr&auml;ge von Roman Turowski sind ein bi&szlig;chen
d&uuml;sterer und weitgehend ironiefrei. Die Grafik beider K&uuml;nstler hat mir gut
gefallen - nicht frei von Schludrigkeiten, aber doch ziemlich
detailreich und ausgefeilt. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Xoomic # 0 (November 2001</B>). 36 Seiten, s/w mit Farbumschlag, Frank
Kemter-Verlag/F&uuml;rth
<BR>Fast aus dem Nichts taucht dieses Sekund&auml;rmagazin auf, das im Layout
und Konzept stark an das bestehende Magazin REDDITION erinnert.
Anscheinend existiert das Team dahinter im Internet unter www.xoomic.de
allerdings schon l&auml;nger. Qualit&auml;t und Themenauswahl k&ouml;nnen mit genanntem
Vorbild noch nicht konkurrieren, allerdings gibt man sich M&uuml;he, und
schlie&szlig;lich ist dies ja erst eine Nullnummer. Anscheinend richtet sich das Mag
an intellektuell angehaucht Comicleser. Ob sich viele Interessenten f&uuml;r
Themen wie &quot;Der Popstar als Ikone- Zeit und Politik in Bryan Talbots
,The Adventures of Luther Arkwright'&quot; finden, wage ich jedoch zu
bezweifeln. Die anderen Themen, Jean-Claude Fournier, Roger Leloup sowie
Rezensions- und Newsseiten, sind sauber recherchiert und geschrieben, nur die
Comicstripreihe &quot;Kasimir&quot; von Florian Weiland ist v&ouml;llig fehl am Platze
innerhalb dieses Konzepts. Jo84
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Andy: Konky Kru # 1</B>. 28 Seiten, s/w, DIN A 5, 1,95 Euro.
<FONT COLOR="#0000FF">andy_konkykru@yahoo.com
<BR></FONT>Weitgehend bekannte Konky Kru-Abenteuer kommen hier noch einmal in
einem neuen Format, dem bequemen &uuml;blichen Fanzine-Format. Neu ist das
Nachwort, in dem Andy unter anderem schl&uuml;ssig darlegt, warum das Schlagwort
&quot;Weniger ist mehr&quot; falsch ist und schon gar nicht auf &quot;Konky Kru&quot;
zutrifft. Das Heft soll wieder mal als &quot;Visitenkarte&quot; f&uuml;r Begegnungen auf
Comicfestivals und &auml;hnlichen Veranstaltungen dienen. Wenn ihr Gl&uuml;ck habt,
dr&uuml;ckt Euch Andy dort ein Exemplar in die Hand. Zum Preis von 3 Euro
bietet Andy im &uuml;brigen auch dieses Magazin im Comicbookformat an - da
aber leider ohne sein launiges Nachwort. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>FuFu Frauenwahl: Ten Eyes Archiv # 4: </B>Ray Murphy - Detektiv der Tr&auml;ume,
Heft 1. 28 Seiten, s/w mit Farbcover, 20 mal 22 Zentimeter, 5 Euro.
<BR>Nach langer Pause meldet sich die Zeichnervereinigung Ten Eyes Archiv
zur&uuml;ck im neuen Format. Die Arbeiten von FuFu Frauenwahl gefielen mir
aus den drei ersten Heften am besten. So ist es nur erfreulich, da&szlig; es
mit seinen Sachen weitergeht. Die Geschichte aus der letzten
Ver&ouml;ffentlichung blieb unvollendet, merkw&uuml;rdig und auch irgendwie schade. Aber die
drei vorliegenden, diesmal abgeschlossenen Kurzgeschichten entsch&auml;digen
vollends. Leider bin ich nicht imstande zu sagen, warum Ray Murphy
&quot;Detektiv der Tr&auml;ume&quot; genannt wird - angeblich wei&szlig; er es selber nicht. Der
Zeichenstil ist realistisch, mitunter dreckig kantig, wobei es FuFu
gelingt, ihn in jeder Geschichte etwas zu variieren. Anatomische M&auml;ngel
gibt's nicht, FuFu steht zwar zeichnerisch den Fanzines nahe, seine Stile
sind jedoch eigenst&auml;ndig und ausgereift. Die Stories sind zumindest als
merkw&uuml;rdig zu bezeichnen und beinhalten allesamt ein offenes Ende.
Besonders interessant finde ich das Fotocover: Zeigt es den K&uuml;nstler, oder
jemanden, der den Charakter Ray Murphy darstellt, oder gar beides? Und
warum dieses Faible f&uuml;r Insektenk&ouml;pfe? Ich wei&szlig; es nicht. Sollte man
sich das Heft zulegen? 5 Euro sind echt unversch&auml;mt, aber das Heft ist
daf&uuml;r wirklich gut. Jo84
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Rafael Gouveia: Carneiro mal morto </B>(Barely dead lamb). 28 Seiten, s/w,
DIN A 5. Rafael Gouveia, Rua Cidade de C&Aacute;diz No 25, 3. Esq. ,1500-156
Lisboa (Lissabon), Portugal
<BR>Durch meine neue Portugal-Connection bin ich pl&ouml;tzlich gut mit
portugiesischen Comicmagazinen eingedeckt, bei denen es sich &uuml;berwiegend um
Fanzines handeln d&uuml;rfte. Ich hatte zuerst vor, dar&uuml;ber zumindest einen
&uuml;bersichts-Artikel zu schreiben, aber meine fehlenden Sprachkenntnisse
haben mich schlie&szlig;lich bewogen, die Titel einfach im folgenden nur
aufzulisten. Man kann daraus schon ein bi&szlig;chen was entnehmen, und viel mehr
k&ouml;nnte ich auch nicht mitteilen. Man sieht immerhin: In Portugal gibt es
eine vielf&auml;ltige Fanzine-Landschaft. Eine Ausnahme will ich bei dem
obengenannten Magazin machen. Das ist n&auml;mlich in Englisch geschrieben. Es
enth&auml;lt vier ausnahmslos von Rafael Gouveia gezeichnete Comics.
Gemeinsam ist ihnen, da&szlig; ein monologisierender Text und die Zeichnungen mehr
oder weniger parallel nebeneinander herlaufen. Die erste Geschichte
hei&szlig;t auch treffend &quot;The Monologue Series, Part one&quot; und ist in strengem
Schwarzwei&szlig;stil gezeichnet, w&auml;hrend er bei den &uuml;brigen mit
Grauschraffuren arbeitet. Mir gefallen diese Comics mit Anspruch, die zugleich nicht
unzug&auml;nglich sind, sehr gut. Ich hoffe, da&szlig; ich von dem Zeichner bald
auch mal was in PLOP pr&auml;sentieren kann. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Max J&auml;hling: Starreporterin Olga Stark. </B>28 Seiten, s/w, DIN A 5. Max
J&auml;hling, <FONT COLOR="#0000FF">jaehling@gmx.de
<BR></FONT>Max J&auml;hling hat ein interessantes, aber sicher auch nervenaufreibendes
Experiment angestellt: in 24 Stunden einen kompletten heftf&uuml;llenden,
realistischen Comic zu zeichnen, von der ersten Idee bis zur
abschlie&szlig;enden Hintergrundschraffur. Das ist eine Empfehlung von Comictheoretiker
Scott McCloud (www.scottmccloud.com/inventions/24hr/dare/da-re.html).
Max J&auml;hlings Comic umfa&szlig;t 24 Seiten. Im Vorwort schreibt er, er habe
insofern ein bi&szlig;chen geschummelt, als er mit einer Nebenfigur seiner
Superheldenserie &quot;Reception Man&quot; arbeitete, der Starreporterin Lois... &auml;h,
Olga Stark. Die mu&szlig;te er sich also nicht erst ausdenken (siehe auch Comic
in dieser Aus-gabe). Ansonsten arbeitet Max J&auml;hling mit einer
weitgehend logisch aufgebauten, wenn auch etwas sprunghaften Story, in der Olga
in &quot;Akte X&quot;-Manier r&auml;tselhafte Besuche von Au&szlig;erirdischen recherchiert
und dabei - nat&uuml;rlich - von ihnen gekidnappt wird. Die Zeichnungen sind
notgedrungen ziemlich fl&uuml;chtig, aber doch noch vorzeigbar. Max
beschreibt auch den Verlauf des Experiments: Er begann am 30. August 2001 um 13
Uhr. Gegen 18 Uhr fing er an, aufs Tempo zu dr&uuml;cken. Morgens um 5 Uhr
h&ouml;rte er auf, immer wieder zur Uhr zu schauen. Als stressig erwiesen
sich f&uuml;r ihn nicht so sehr aufwendige Actionsequenzen, sondern l&auml;ngere
Dialogphasen, in denen nichts passiert. Am folgenden Abend gegen 21 Uhr -
ohne Schlaf - mu&szlig; der Comic fertig gewesen sein. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Tim Posern: Rosa Elefanten und wei&szlig;e M&auml;use # 5.</B> Sonnige Aussichten. 48
Seiten, DIN A 5 Querformat, numeriert und limitiert. Tim Posern, bei
Dohrenkamp, Mannhardtweg 1, 14089 Berlin
<BR>Tim Posern ist einer der besten Cartoonisten und Comiczeichner des
Landes, der mir irgendwie erst in letzter Zeit so richtig aufgefallen ist.
Seine Reihe &quot;Rosa Elefanten&quot; ist ein Egozine, das in wechselnden
Formaten seine Arbeiten, meist witzige Cartoons, sammelt. Diese sind manchmal
schon in verschiedenen Fanzines zu finden gewesen, wie in diesem Fall
Teile in &quot;Spr&uuml;hende Phantasie&quot; und &quot;Melone&quot; zu lesen waren. Ein paar
neue Sachen sind aber auch dabei. Die Qualit&auml;t ist durch die Bank weg
hervorragend. Ich wette auch, Tim wird noch bekannter werden. Jo84
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Comic! Jahrbuch 2001,</B> 240 Seiten, DIN A 4, 15,25 Euro
<BR>Das zweite vom ICOM herausgegebene Jahrbuch ist wie der Vorg&auml;nger ein
gerade so gegl&uuml;ckter Kraftakt geworden. Der ICOM ist zwar beg&uuml;tert
genug, ein solch ziemlich umfangreiches Projekt zu stemmen, aber nat&uuml;rlich
reicht das Geld nicht f&uuml;r ein richtiges Redaktionsteam, und die Honorare
f&uuml;r freie Mitarbeiter sind, wie ICOM-Vorsitzender Burkhard Ihme im
Vorwort einr&auml;umt, auch nicht &uuml;ppig. Um so bewundernswerter, was da quasi
ehrenamtlich auf die Beine gestellt wurde. Neben vielen Interviews wie im
ersten Band (unter anderem mit Haggi, Chris Heesch, Rochus Hahn, Eckard
Breitschuh und dem Neue-Frankfurter-Schule-Veteran F. W. Bernstein)
gibt es diesmal auch einen umfangreichen &uuml;berblick &uuml;ber den Comicmarkt,
eine Bilanz des nun beendeten Meiniger Comic-Zensur-Prozesses und zwei
kleine Themenschwerpunkte &uuml;ber Comiczeichner-Ausbildung und &uuml;ber
Cyber-Comics. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Diabolik # 1 und 2.</B> Noch 60 Sekunden zu leben, Eva Kant! 104 Seiten,
s/w, 20,7 mal 16,3 Zentimeter, 2,99 Euro. Ehapa
<BR>Ich wu&szlig;te nie so recht, woran ich mit ihm war. Diabolik wirkte wie ein
B&ouml;sewicht in seinem dunklen Latexdress. Andererseits gibt es ja auch
Helden, die so aussehen, zum Beispiel Phantom. Au&szlig;erdem war Diabolik
immer von sch&ouml;nen Frauen umgeben. Was mich zudem verwirrte, war Kommissar
Ginko, der Diabolik ziemlich &auml;hnlich sah - eine andere Identit&auml;t des
Protagonisten? Worum geht es &uuml;berhaupt? Eine gro&szlig;e Rache? Die Herrschaft
der Welt? Frauen? Meine Fragen blieben knapp 20 Jahre lang ungekl&auml;rt,
denn meine Italienisch-Kenntnisse reichten nie, die beiden
Diabolik-Ausgaben, die ich mir in Rom gekauft hatte, zu lesen. Jetzt sind die
Abenteuer dieser schillernden Comicfigur auch auf deutsch erschienen. Klar ist
damit, da&szlig; Diabolik und Ginko keineswegs identisch, sondern die beiden
gro&szlig;en Gegenspieler der Serie sind. Es f&uuml;hrt auch kein Weg an der
Erkenntnis vorbei, da&szlig; Diabolik auf der falschen Seite des Gesetzes steht,
aber er ist zweifellos ein negativer Held. Ein Frauenheld ist er dagegen
nicht, sondern fest mit einer h&uuml;bschen Blondine namens Eva Kant
zusammen. Die meisten Fragen bleiben jedoch vorerst ungekl&auml;rt. Ehapa
verzichtet auf eine Origin-Story. So erfahren wir leider nicht, ob Diabolik ein
Au&szlig;erirdischer ist wie sein offensichtliches Vorbild Fantomas, ob er
&uuml;ber &uuml;bermenschliche Kr&auml;fte verf&uuml;gt und welche Motive ihn antreiben. In
den ersten beiden deutschen B&auml;nden erweist er sich als recht
unspektakul&auml;rer Juwelendieb. Es geht nicht etwa um die Welteroberung, sondern blo&szlig;
um einen Big Caper. Interessant wird die zweiteilige Geschichte
dadurch, da&szlig; Diabolik im virtuellen Raum auf Beute auszieht. Er k&auml;mpft hier
gegen Jimmy Doors, den &quot;K&ouml;nig der Computerspiele&quot;, der im Gegensatz zum
gut-b&ouml;sen Diabolik ein v&ouml;llig amoralischer, gef&uuml;hlloser Charakter ist.
Die konventionelle Story entt&auml;uscht ein wenig, aber den Erwartungen, die
sich 20 Jahre lang aufgebaut haben, war wohl kaum gerecht zu werden.
Gut gefallen mir die schwarz-wei&szlig;en, nur gelegentlich durch gr&uuml;ne Fl&auml;chen
akzentuierten Zeichnungen von Sergio und Paolo Zaniboni. Die beiden
waren wohl auch schon 1983 am Werk, als die Comics noch jeweils 20 Seiten
umfangreicher waren, wenngleich sie in den italienischen B&auml;nden nicht
genannt werden. Die Grafik der alten Ausgaben ist etwas aufwendiger und
detaillierter. Damals wurden noch h&auml;ufig Rasterfl&auml;chen eingesetzt, um
eine m&ouml;glichst dichte Atmosph&auml;re zu erreichen. Auch in den
Ehapa-Ausgaben sind die Zanibonis noch immer gute Zeichner. Trotzdem w&uuml;rde ich mir
w&uuml;nschen, da&szlig; Ehapa auch mal auf &auml;lteres Material zur&uuml;ckgreift. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Horst # 7.</B> 28 Seiten, s/w mit Farbcover, Comic-bookformat, 4 Euro (7,90
Mark). Schwarzer Turm, St.-Vitus-Stra&szlig;e 10, 36088 H&uuml;nfeld,
<FONT COLOR="#0000FF">schwarzerturm@gmx.de
<BR></FONT>Ich hatte dieser Serie geringe Variationsm&ouml;glichkeiten bei den
Erlebnissen eines notorischen Rammlers bescheinigt. Einige Ausgaben lang habe
ich nun Horsts Abenteuer nicht mehr verfolgt. Im vorliegenden Band
findet Autor Rochus Hahn einen Ausweg vor der Gefahr des Immergleichen. Er
versetzt den Hasen in seine Jugendzeit, als er keineswegs eine nach der
anderen vernaschte, sondern Frauen noch schier unerreichbar schienen.
Die Bem&uuml;hungen des Jung-Langohrs, verkompliziert durch nicht
unbetr&auml;chtliche Skrupel und &auml;ngste und auch durch unerwartete praktische
Hindernisse, werden durchaus am&uuml;sant geschildert - und wie immer perfekt von
Geier grafisch umgesetzt. Die F&uuml;ller aus der Reihe &quot;Die kleine Seifenoper&quot;
von Alex Macartney &uuml;berzeugen dagegen nicht so richtig. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Letter to a dead friend. </B>48 Seiten, zweifarbig, DIN A 5, 18 Mark.
Edition Colomba Urbana, Auslieferung &uuml;ber Reprodukt
<BR>Ein sehr merkw&uuml;rdiges, aber recht interessantes Heft ist es mal wieder,
was sich hinter einem gr&uuml;n-wei&szlig;-schwarzen Cover verbirgt. Mit dem toten
Freund im Titel ist Comiczeichner Alberto Breccia gemeint, der sich
Zeit seines Lebens f&uuml;r unkonventionelle Undergroundcomics interessiert
hat, wie uns das Vorwort von Christian Gasser erl&auml;utert. Dieses Vorwort
ist also der Brief, und die Comics dahinter die Anlage, an der Breccia
seine Freude gehabt h&auml;tte, h&auml;tte er sie vor seinem Tod noch zu Gesicht
bekommen. Vier Zeichner werden ihm hier ans Herz gelegt, zum ersten Katja
Tuiainen aus Finnland, dann Tobi Gaberthuel aus der Schweiz, Markus
Huber aus Hamburg und Lily Lau Lee Lee aus Hong Kong. Unkonventionalit&auml;t
ist dann wohl auch der gr&ouml;&szlig;te gemeinsame Nenner der Vier, die ohne
weiteres auch alle im &quot;Strapazin&quot; erscheinen k&ouml;nnten. Die Skurrilit&auml;t der
Beitr&auml;ge wird durch den Zweifarbdruck in lila und Orange unterstrichen,
das gesamte Heft ist au&szlig;erdem in Englisch gehalten, da es die ganze Welt
anhand der Zeichner exemplarisch vereint und auch die ganze Welt
erreichen soll. Markus Huber ist noch der straighteste des Quartetts, sein
Zw&ouml;lf-Seiter besch&auml;ftigt sich mit den Erinnerungen eines Jungen an einen
vergangenen Menschen. Die anderen sind mir wieder alle zu sehr auf
K&uuml;nstler getrimmt: Katjas Comic sieht so aus, als h&auml;tte man Anke
Feuchtenberger nur noch zwei Buntstifte in ihrer Zelle gelassen, Tobi Gaberthuel
hat mit Comics eigentlich gar nichts am Hut und pr&auml;sentiert sieben
Einseiter, beeinflu&szlig;t durch Holzschnitt und Scherencollage. Lilys Comic
finde ich unverst&auml;ndlich, er sieht halt so aus, wie jeder Comic eines
hochgejubelten Amateurs, der gerade das n&auml;chste gro&szlig;e Ding wird, nur weil
er Grafik studieren darf und den Exotenbonus einheimsen kann (&quot;Oh! Aus
Hong Kong! Und eine Frau ist sie auch!&quot;) Ich finde es mit der Zeit schon
&auml;rgerlich, was graphisch so als Talent bezeichnet wird. Das Heft ist
nat&uuml;rlich schon au&szlig;ergew&ouml;hnlich, allein des Druckes wegen. Schade, da&szlig;
der Beitrag von Markus Huber nicht durch bessere Sachen erg&auml;nzt wird.
Jo84
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>MangasZene # 6.</B> 84 Seiten, farbig, DIN A 4, 5 Euro. MangasZene,
Postfach1429, 57622 Hachenburg. www.mangaszene.com
<BR>An dieses Manga-Fachmagazin bin ich durch Olaf Bathke gekommen, der
daran mitarbeitet (zwei Kurzcomics auf der letzten Innenseite). wie nicht
anders zu erwarten, bietet das Heft sehr viel Information &uuml;ber viele
verschiedene Mangaserien, Interviews, daneben Berichte &uuml;ber Conventions,
Rezensionen, Internet-Tips und sogar ein japanisches Kochrezept. Das
alles l&auml;uft auf einem seri&ouml;sen, ziemlich hohen Niveau ab. Leider habe ich
mich nicht dazu durchringen k&ouml;nnen, das Heft oder Teile mal genauer zu
lesen, aber wenn ich das getan h&auml;tte, h&auml;tte ich bestimmt einiges &uuml;ber
Mangas gelernt. MangasZene gibt's in vielen Comicl&auml;den. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Kia Asamiya: Batman - Child of Dreams # 1.</B> Ca 200 Seiten, davon 6
Seiten farbig, &uuml;ber Comic-bookformat, mit Schutzumschlag, 12,76 Euro. Panini
<BR>Der klassische Batman-Fan hat es schwer in letzter Zeit. Die normalen
US-Hefte d&uuml;mpeln schon seit zwei Jahren in einem uns&auml;glichen Zeichenstil
vor sich her, der sich nicht entscheiden kann, ob er von der Animated
Series oder vom Ur-Batman beeinflu&szlig;t ist. Und wenn dann mal etwas besser
gezeichnet ist, ist das dann meistens ein Elseworlds-Band, in dem mit
der Geschichte Batmans Schindluder getrieben wird. Deshalb habe ich seit
No Mans Land auch kein Batman-Abenteuer mehr gelesen, das mich
begeistert h&auml;tte. Und jetzt m&uuml;ssen die Fans der klassischen Figur auch noch
ertragen, da&szlig; Batman als Manga verwurstet wird. Den meisten Mangas stehe
ich ja eher skeptisch gegen&uuml;ber. Nat&uuml;rlich gibt es gute darunter, aber
die Schwemme von Billigepigonen mit immer denselben langweiligen Themen
mu&szlig; man sicher nicht komplett kaufen, da gilt es, die Spreu vom Weizen
zu trennen. Kia Asamiya ist zumindest einer der bekannteren Zeichner,
aber ist der Manga deshalb gut? Der Ansatz Asamiyas ist, den Charakter
Batman (japanischen) Lesern zu vermitteln, die ihn noch nicht kennen.
Dabei orientiert er sich an den H&ouml;hepunkten der Charakterzeichnung
Batmans. Der Erfolg gab ja vor allem immer den Szenaristen Recht, die ihn als
gebrochene, geheimnisvolle und sehr d&uuml;stere Gestalt interpretiert
haben. Asamiyas Batman ist d&uuml;ster. Der Einsatz der Schatten, aus denen er
auftaucht, und auch der Gebrauch der Rasterfolien ist un&uuml;bertroffen. Kia
hat auch an der Geschichte Batmans nichts ver&auml;ndert. Er kommt nicht
pl&ouml;tzlich aus Tokio, wohnt auf dem Mond oder &auml;hnlicher Schwachsinn, der
bei japanischen Adaptionen leider Gang und G&auml;be ist. Okay, er hat eine
etwas l&auml;ngere Nase als gewohnt, aber ansonsten ist es genau der Batman,
den die Fans so lieben. Alles andere zu sagen w&auml;re ein unbegr&uuml;ndetes
Vorurteil. Bei aller Skepsis mu&szlig; man zugeben, da&szlig; die graphische
&uuml;bertragung &auml;u&szlig;erst gelungen ist, und die Story ist originell, geheimnisvoll und
spannend. Im Nachwort werden alle vorkommenden Personen des
Batman-Universums vorgestellt, somit ist dieser Band tats&auml;chlich ideal f&uuml;r
Einsteiger. Und f&uuml;r alle Fans des dunklen Ritters ist es der beste Band seit
langem. Jo84
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Fil: Larry Potter - Zaubern ist nicht alles.</B> 36 Seiten, s/w mit
Farbumschlag, 14 mal 15 Zentimeter, 2 Euro. LeichenpflasternseinenWegVerlag
<BR>Wahrscheinlich steckt Fil selbst hinter diesem obskuren Verlag, der
sich nach dem 70er-Jahre-Brutalowestern mit Klaus Kinski in der Hauptrolle
benannte. Und noch ein Film wird hier auf die Schippe genommen, aber
welcher, das verrate ich nicht. Jedenfalls geht es um den Jungen Larry,
der in seiner Klasse und auch generell so nicht sonderlich beliebt ist,
der aber ganz toll zaubern kann. Aber auch das n&uuml;tzt ihm nicht viel, am
Ende bleibt er der Gearschte. Fil will nat&uuml;rlich nicht wirklich den
Film oder die B&uuml;cher des Namensvetters seiner Hauptfigur, Harry,
parodieren. Wahrscheinlicher ist, da&szlig; er die B&uuml;cher noch nicht mal gelesen hat
(der Film war eh noch nicht drau&szlig;en). Vielmehr zeigt er, was er denn
viel Sinnvolleres zaubern w&uuml;rde als das Sauberidol der Kinder. Und er
zeigt, da&szlig; manche Menschen eben pr&auml;destiniert dazu sind, trotzdem Loser zu
bleiben. Der Band ist jedenfalls erwartungsgem&auml;&szlig; sehr witzig. Jo84
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Haggis Monsterspahs unt Spihl mit dem Hartmut. Faltblatt, </B>zweifarbig,
Comicbookformat, 2,50 Euro. Carlsen
<BR>Die Comicfigur Hartmut soll wohl in die Fu&szlig;stapfen von K&auml;ptn Blaub&auml;r,
kleinem Arschloch oder vielleicht auch Diddl treten. So ganz geschafft
hat das der Carlsen Verlag noch nicht, aber es w&auml;re Haggi ganz bestimmt
zu w&uuml;nschen, da&szlig; er bald von seinen Tantiemen leben und dann zum
Beispiel in Ruhe mit seiner Comicversion der Bibel weitermachen kann. Wird
eine Figur zum Markenartikel, dann braucht man neben den Comics viele
andere Konsumgegenst&auml;nde. Diese Spielesammlung ist immerhin um einiges
origineller als bedruckte Tassen oder T-Shirts. Labyrinth, Suchbild,
Karten- und W&uuml;rfelspiel oder Kreuzwortr&auml;tsel gibt es zwar in unendlichen
Varianten, aber mit seinem Hartmut-Design macht Haggi doch etwas
Besonderes daraus. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Ole K&ouml;nnecke: Doktor Dodo schreibt ein Buch.</B> 36 Seiten, farbig,
Hardcoveralbum, 14 Euro. Carlsen
<BR>Ole K&ouml;nnecke, 1961 geboren, verbrachte seine Kindheit in Schweden. Nach
dem Abitur studierte er Germanistik und begann w&auml;hrend dieser Zeit mit
dem Zeichnen. Heute ist er &quot;einer der beliebtesten
Kinderbuchillustratoren und -autoren Deutschlands&quot; (Verlagsangabe). Das vorliegende Werk
ist Oles erster Comic, f&uuml;r den er eine seiner &auml;lteren Figuren wieder zum
Leben erweckt hat. Und hier ist er wieder, der von mir ab jetzt so
genannte &quot;Nadolny-Effekt&quot;. Sowohl Verlag als auch Kritiker scheinen der
Meinung zu sein, da&szlig; ein guter Illustrator auch gleichzeitig ein guter
Comicautor sein mu&szlig;. Dazu will ich mich schon im generellen nicht
unbedingt auslassen, in diesem speziellen Falle schafft es der Autor jedenfalls
nicht, witzig, spannend oder in sonst irgendeiner Form auf mich
ansprechend zu wirken. Selbst wenn das Buch f&uuml;r Kinder geschaffen worden ist ;
es kann halt nicht jeder so talentiert sein wie Lewis Trondheim. Dazu
kommt das absolut mangelhafte Preis- Leistungsverh&auml;ltnis. 30 Seiten
Comics f&uuml;r 14 Euro. Auf gut der H&auml;lfte aller Panels ist zudem der
Hintergrund einfach nur schwarz. Die Figur Dodo ist zwar ganz s&uuml;&szlig;, aber ein
bi&szlig;chen mehr braucht es schon, um eine rentable Leserschaft anzuziehen. Ich
kann mich immer wieder nur fragen, warum Carlsen sich auf unausgegorene
Experimente mit Spartenfremden Kreativen einl&auml;&szlig;t, wo es Hunderte von
guten, wirklichen Comiczeichnern in diesem Lande gibt. Jo84
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Laura Bartels / Isabel Kreitz: Die Leidenschaft des Herrn L&uuml;hrs. </B>32
plus 8 Seiten, farbig, DIN A 4, 10 Euro. Carlsen
<BR>Im Mai 2000 reisten Laura Bartels und Isabel Kreitz im Auftrag der
Deutschen Welthungerhilfe nach Bolivien, um einen Comic zu erstellen, der
die Arbeit der Entwicklungshilfe in der Region Chayanta illustriert und
einem jugendlichen Publikum nahebringt. So entstand das vorliegende
Album, dessen Protagonist, Chefkoch Herr L&uuml;hrs, im Auftrag seines Chefs
ebenfalls nach Bolivien reist; angeblich, um neue Kartoffelsorten f&uuml;r
feinere Gaumen f&uuml;r den deutschen Markt zu entdecken. In Wahrheit plant
L&uuml;hrs Chef jedoch, ihm vor Ort pr&auml;parierte Kartoffeln als Schmuggelware
unterschieben zu lassen. L&uuml;hrs, durchaus ein bi&szlig;chen d&uuml;mmlich, und von
seiner Leidenschaft - Kartoffeln und alles, was damit zusammenh&auml;ngt -
geblendet, merkt tats&auml;chlich nichts. Aber hei&szlig;t das automatisch, da&szlig; sein
Chef mit seinen Schandtaten durchkommt? Die Auftragsarbeit sieht man
dem Comic deutlich an. Die Zeichnungen sind recht gro&szlig;fl&auml;chig und
&quot;effektiv&quot;, auf das Tuschen wurde gleich ganz verzichtet. Trotzdem ist der
Comic nicht schlecht. Im Verlauf der Geschichte erf&auml;hrt man tats&auml;chlich so
einiges &uuml;ber Sitten und Leben der bolivianischen Bev&ouml;lkerung. Die
achtseitige Dokumentation, die die Reise in Worten und Bildern beschreibt,
ist jedoch noch interessanter. Jo84
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Sten Nadolny / Loomit: Amnea oder: Die fliegende Teekanne.</B> 72 Seiten,
farbig, Hardcoveralbum, 26 Euro
<BR>Was passiert, wenn ein angesehener Literat irgendwo in M&uuml;nchen auf die
Grafitti eines jungen Sprayers st&ouml;&szlig;t? Er denkt sich erstmals in seinem
Leben kein neues Buch, sondern einen Comic aus, in dem die Figuren des
Sprayers Abenteuer in einer bizarr phantastischen Welt erleben. Und
obwohl keiner der beiden je etwas mit Comics zu tun hatte und beide keinen
Schimmer davon haben, wie man einen Comic aufbaut, kloppen sich die
Gro&szlig;verlage darum, den Schrott auf alle F&auml;lle ver&ouml;ffentlichen zu d&uuml;rfen,
denn &quot;das ist gut f&uuml;rs Prestige&quot; und &quot;obendrein noch Kunst&quot;. Und wieder
wird der Verlag, der das wirklich total scheu&szlig;liche Ergebnis
ver&ouml;ffentlicht, Riesenverluste einfahren, wie immer, wenn er etwas &quot;mit Anspruch&quot;
druckt, obwohl der Senf sauteuer ist, aber dann d&uuml;rfen sie wenigstens
wieder jammern: &quot;Gemein, der Albummarkt ist tot!&quot; Am Material wird's ja
bestimmt nicht liegen, denn der Nadolny ist doch ein toller
Schriftsteller! Nur leider kein guter Comicautor. Und Loomit ist ja so ein toller
Sprayer! Schon m&ouml;glich, aber seine Comicseiten sehen einfach nur
schei&szlig;e aus. Wenn's um Projekte mit Anspruch geht, scheint in Deutschland
irgendwas schief zu laufen. Dabei haben wir Dutzende wirklich guter
Comiczeichner. Jo84
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Stan Sakai: Usagi Yojimbo # 8 </B>(Oktober 2001). Blutige Schwingen. 98
Seiten, s/w mit Farbumschlag, Album im Comicbookformat, 23,80 Mark.
Schwarzer Turm, St.-Vitus-Stra&szlig;e 10, 36088 H&uuml;nfeld, <FONT COLOR="#0000FF">schwarzerturm@gmx.de
<BR></FONT>Dieser Comic hat viel mit Japan zu tun. Es geht um einen Samurai
(&quot;Ronin&quot;), Ninjas, Drachen aus Bambusholz und Teezeremonien. Ein Manga? Nein,
der K&uuml;nstler zeichnet f&uuml;r ein deutlich westliches Publikum in
elegantem, klarem Schwarzwei&szlig;-Stil und mit anthropomorphen Tierfiguren. &quot;Usagi
Yojimbo&quot;, der Name des Protagonisten, n&auml;mlich &quot;Leibw&auml;chter Hase&quot;, ist
wohl irgendwie mit dem Manga-Boom hochgekommen. Stan Sakai macht aber
etwas wohltuend Anderes. Er vermittelt japanische Tradition und Kultur an
westliches Publikum. Die Form ist abendl&auml;ndisch, der Inhalt aber eher
fern&ouml;stlich. Obwohl sich hier Hasen, Hunde, Katzen, Tiger, Affen und
sogar Flederm&auml;use tummeln, erz&auml;hlt Sakai doch keine komischen, sondern
h&ouml;chst moralische Geschichten. Und diese Moral wirkt sehr fremdartig. Der
Samurai zieht umher und hilft heldenm&uuml;tig jedem, dem er begegnet. Das
gemeine Volk, mit dem er zu tun bekommt, ist manchmal elend und
verzweifelt, oft aber geldgierig und verschlagen. Nur Adelige wie Usagi k&ouml;nnen
einen absolut lauteren Charakter haben, wird hier dem Leser suggeriert.
Eine eigent&uuml;mliche Perspektive. Aber die drei Stories in dem Band sind
ansonsten packend und sehr kunstvoll erz&auml;hlt - ein Geheimtip f&uuml;r Leute,
die meinen, sie h&auml;tten schon alle Arten von Comics gelesen. aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Kim Schmidt: Local Heroes # 5.</B> Zeichensprache. 68 Seiten, teilweise
farbig, DIN A 5 Querformat, 14,80 Mark (7,60 Euro). Flying Kiwi Media
GmbH, Holm 64, 24937 Flensburg. <FONT COLOR="#0000FF">flyingkiwi@foni.net
<BR></FONT>&quot;Local Heroes&quot; ist eine Serie von Zeitungscartoons, die Kim Schmidt
seit 1997 f&uuml;r das Flensburger Tageblatt zeichnet. Kim hat daf&uuml;r den
Flecken G&uuml;llerup (zwei Bauernh&ouml;fe, eine M&uuml;hle, ein Leuchtturm) und seine
menschlichen und tierischen Bewohner erfunden, die in jedem Bild vorkommen.
Ganz traditionsbewu&szlig;t geht es in G&uuml;llerup zu - ohne da&szlig; man sich dem
Fortschritt oder den Touristen verschlie&szlig;t. Kim hat einen ganz trockenen
Humor, l&auml;&szlig;t teilweise aber auch die Bilder durch raffinierte Details
wirken (zum Beispiel das h&ouml;chst aufschlu&szlig;reiche Dokument eines ersten
Schultags bei Schweinen). Vermutlich wissen die Flensburger gar nicht, da&szlig;
sie an Kim Schmidt viel mehr als einen &uuml;blichen Zeitungszeichner haben.
aa
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Le&Oacute; Malet/Jacques Tardi: Nestor Burma - Wie steht mir Tod? </B>64 Seiten,
s/w, Hardcoveralbum, 32 Mark. Edition Moderne
<BR>&quot;Wie steht mir Tod&quot; ist bereits der sechste Nestor Burma-Band, den
Tardi nach Romanen von L&Eacute;o Malet in Szene gesetzt hat, und somit d&uuml;rfte ein
gewisser Bekanntheitsgrad vorauszusetzen sein. In dem neuesten Werk um
den franz&ouml;sischen Privatdetektiv, der im Jahr 2000 bei Casterman
erstver&ouml;ffentlicht wurde, dreht sich alles um K&uuml;nstler. Die Handlung ist im
Jahr 1956 angesiedelt. Auguste Colin, ein abgehalfterter Schauspieler,
sucht Nestors Assistentin H&Eacute;l&Eacute;ne Chatelain auf, um sich von ihr Geld zu
pumpen, erscheint allerdings nicht zur Aush&auml;ndigung desselben. Kurze
Zeit sp&auml;ter wird Nestor engagiert, das merkw&uuml;rdige Verhalten des
erfolgreichen S&auml;ngers Gil Andrea zu erforschen. Nach einiger Zeit stellt sich
heraus, da&szlig; die F&auml;lle zusammenh&auml;ngen... Der leicht unglaubw&uuml;rdige Krimi
ist spannend und geschickt in Szene gesetzt und ist nicht leicht
nachzuvollziehen. Das Lesen hat mir aber trotzdem Vergn&uuml;gen bereitet. Das
liegt nicht zuletzt an Tardis Zeichnungen, die selten besser waren. Die
Stadtszenen sind eigentlich simpel gezeichnet, scheinen aber vor Details
zu strotzen; wie macht er das blo&szlig; ? Die &quot;Colorierung&quot; in zwei
verschiedenen Graustufen tut ihr &uuml;briges. Eigentlich mag ich Graucolorierungen
nicht so gern, aber hier ist sie gut. Tardi hat mittlerweile auch
grafische Kinderkrankheiten wie zu gro&szlig;fl&auml;chige Panels oder fehlende
Tiefenwirkung abgelegt. Jo84
<BR>
<BR>
<B><BR><BR>Lewis Trondheim/Thierry Robin: Happy Halloween, Kleiner Weihnachtsmann.</B>
48 Seiten, farbig, DIN A 4, 8 Euro. Carlsen
<BR>P&uuml;nktlich zum Weihnachtsfest lag der zweite Band der Abenteuer des
kleinen Weihnachtsmanns vor. Eigentlich mag ich Comics ohne Worte nicht
besonders, schon gar nicht &uuml;ber 48 Seiten, aber die Alben aus der
Vorstellung des &quot;Texters&quot; Lewis Trondheim sind nat&uuml;rlich eine Ausnahme.
Zeichner Thierry Robin setzt die niedlichen Ideen liebevoll eckig um, die
Farben von Isabelle Busschaert f&uuml;gen sich optimal ein. Nat&uuml;rlich mu&szlig; man
dabei im Kopf haben, da&szlig; das Album wohl f&uuml;r ein j&uuml;ngeres Publikum
erstellt wurde, denn es schlie&szlig;t perfekt die L&uuml;cke zwischen Bilderbuch- und
Comiclesern. Jo84
<BR>
<BR>
</table></td> </tr>
<BR>
</table></td> </tr> </CENTER>
</table></td> </tr> </CENTER>
<br><br><br>
</body></html>