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konkykru/httpdocs/plop/plop_55.html
Simon Martens 442300d264 Initial
2025-10-02 23:31:45 +02:00

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<HTML><HEAD><TITLE>Plop Comics</TITLE></HEAD>
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<A HREF="plop.html"><FONT SIZE="3">(Plop Online Comics, hier klicken)</FONT></A> &nbsp;
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Anmerkung: Das da unten sind alte Comic-Besprechungen die im Comic Fanzine 'Plop' erschienen. Die meisten sind von Andreas Alt ('aa') verfasst. Natürlich sind die Angaben nicht mehr g&uuml;tig, Hefte vergriffen, Zeichner umgezogen, W&auml;hrung ge&auml;ndert etc. Aber f&uuml;r den einen oder anderen vielleicht ganz interessant hier zu schm&ouml;kern...
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<FONT SIZE=7><FONT COLOR="#DD0000"><B>Plop 55</B></FONT></FONT><FONT COLOR="#DD0000"><B><FONT SIZE=6>
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</FONT></B></FONT><B><FONT SIZE=7>Besprechungen</FONT></B><FONT SIZE=6></FONT></CENTER>
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<B>Andy:</B> <FONT COLOR="#FF3366">Mumpitz # 1</FONT>. 24 Seiten, s/w, DIN A 6, 1 Euro. Andy, P.O.Box 8892, London SW 15, England. <BR>
Der umtriebige Andy Konky Kru vertreibt und zeichnet in seinem Dachshund Vertrieb deutsche und englische Undergroundcomix und -cartoons, wie langj&auml;hrige PLOP-Leser bereits wissen d&uuml;rften. Vorliegendes, schon etwas &auml;lteres Werk hat er mal wieder g&auml;nzlich selbst gezeichnet. Acht lustige kleine Geschichtchen ohne Worte sind's diesmal geworden, deren Pointen meistens z&uuml;nden und noch dabei &uuml;berraschen. Zeichnerisch ist dabei alles eher minimalistisch gehalten, aber Andy ist kein Fauler, sondern macht daf&uuml;r lieber etwas mehr. &quot;Mumpitz&quot; trifft als Name nat&uuml;rlich voll ins Schwarze. Mal sehen, wie sein n&auml;chstes Werk hei&szlig;t. Jo84 <BR>
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<B>Rainer Baldermann</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Familie Brutalinski</FONT>. 12 Seiten, s/w, Piccoloformat (10 x 21 Zentimeter). Rainer Baldermann, Hasenh&ouml;he 26, 22587 Hamburg. <BR>
PLOP-Lesern d&uuml;rfte Rainer Baldermann kein Unbekannter sein. Der Humorist mit dem Hang zur Schmierfink-Zeichnung ver&ouml;ffentlichte bisher in diversen Fanzines und ein Buch mit dem Titel &quot;Tu doch was, du Arsch&quot;. Jahrelang mu&szlig;te man ihn beknien, seine beliebteste Story &quot;Familie Brutalinski&quot; in weiteren Geschichten zu verarbeiten. Nun gibt es die Eigenarten dieser Proletenfamilie &agrave; la Flodder als ersten Piccolo, der als Werbung f&uuml;r Herausgeber gedacht ist. Das Material wird demn&auml;chst vollst&auml;ndig in Spr&uuml;hende Phantasie # 18 und Menschenblut zum Abdruck kommen. Jo84 <BR>
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<B>Andreas Fecke</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Stones # 2 und 3</FONT>; <FONT COLOR="#FF3366">Salz + Pfeffer</FONT>; Querbeet. 20 bis 24 Seiten, s/w, DIN A 5. Andreas Fecke, Garfelner Stra&szlig;e 41, 59558 Lippstadt. <BR>
Erst mal rekapitulieren: Es gibt die Schach-Stripserie &quot;... und matt&quot;, die Go-Serie &quot;Stones&quot;, dann &quot;R&uuml;benzwei&quot;, und &quot;Moe&quot;, Salz- und Pfefferstreuer haben auch eine eigene Serie. Aber das ist l&auml;ngst noch nicht alles, was Andreas Fecke so produziert. In seinem Querbeet-Heft sind neben Einzelgags auch noch Ans&auml;tze weiterer Serien zu finden: K&ouml;nig und Hofnarr (&quot;Ralf&quot;), Gesch&uuml;tzmeister und Kanonenkugel (&quot;fiat lux&quot;), Gummiball (&quot;Flumi&quot;) und Engel (&quot;Wolke 7&quot;). Er ist gleichsam ein Ein-Mann-Bulls-Pressedienst, wenngleich er meines Wissens seine Strips noch nicht bei Zeitungen untergebracht hat. Schade, denn er hat das Zeug, Jim Davis, Dik Browne und anderen das Wasser zu reichen. Er hat vor allem die beneidenswerte F&auml;higkeit, wie sie aus einer begrenzten Grundsituation immer wieder neue Gags zu gewinnen. Vielleicht fehlt ihm noch das richtige massenwirksame Thema. (Anmerkung zum Preis der Hefte: &quot;Stones&quot; # 2 kostet 2 Mark, &quot;Querbeet&quot; 3 Mark; bei den &uuml;brigen Heften ist keiner angegeben.) aa <BR>
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<B>Klaus N. Frick</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Enpunkt # 31 und 32</FONT>. 64, bzw. 68 Seiten, s/w, DIN A 5, 3,50 Mark. Klaus N. Frick, Hirschstra&szlig;e 63, 76133 Karlsruhe. <BR>
Klaus N. Frick schreibt &uuml;ber alles, was ihm so auff&auml;llt, und das ist wirklich eine ganze Menge. Auch ein Punkkonzert, auf dem eigentlich nicht viel Spektakul&auml;res passiert, ist ihm einen Bericht wert, und man liest es trotzdem gespannt und am&uuml;siert, es ist ja auch eine nicht unbedeutende Facette seiner Punk-Welt. Der Autor l&auml;&szlig;t sich sonst auch &uuml;ber Rauchen, Piercing, Vinyl, die Pop-Komm, Politik und den Katholikentag aus und hat keine M&uuml;he, zu all dem eine pers&ouml;nliche Meinung zu &auml;u&szlig;ern. Ich denke, hier m&ouml;chte jemand ganz bewu&szlig;t eine Gegen&ouml;ffentlichkeit herstellen - gegen die professionellen Schreiber, die allzu oft nichts zu sagen haben, gegen Dummschw&auml;tzer, die vor dem Reden nicht genug nachdenken, und nicht zuletzt gegen Konservative, die einen Gutteil der &ouml;ffentlichen Meinung bestimmen. aa <BR>
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<B>Matthias Kothe</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Matatu # 4. Sprachstaub</FONT>. 24 Seiten, DIN A 5. Matthias Kothe, Herschelstra&szlig;e 2, 22147 Hamburg. <BR>
&quot;Sprachstaub&quot; hat, wie der Name schon vermuten l&auml;&szlig;t, nichts mit Comics zu tun. Es handelt sich um eine Art Schulheft mit literarischen Werken, teils Kurzgeschichten, teils etwas, das Lyrik nahekommt. Dazu gibt es als erg&auml;nzende Illus Wasserfarben-Spritz-Bilder (nat&uuml;rlich in schwarz-wei&szlig;). Seltsam, seltsam. Aber auch sowas ist mal fein. Jo84 <BR>
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<B>Till Lenecke</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Comiczeichner + Erzieher</FONT>. 96 Sei-ten, s/w, DIN A 5. Till Lenecke, G&auml;hler Stra&szlig;e 15, 22767 Hamburg. <BR>
Mittlerweile d&uuml;rfte der Name Till Lenecke ein Begriff sein. Der Hamburger Comiczeichner mit dem Faible f&uuml;r Architektur und Schiffahrt ist beruflich ebenso wie ich eigentlich Erzieher. Irgendwann fiel ihm auf, da&szlig; er auch eigentlich fast nur noch Comiczeichner und Erzieher kennt. So erkl&auml;rt sich der seltsame Name des sch&ouml;nen Skizzenbuchs, das vor allem die Architektur alter H&auml;user, Gesichter, Natur und Schiffe zum Thema hat. Angereichert ist der interessante Einblick in die Scribblewirtschaft eines K&ouml;nners mit teilweise l&auml;ngeren Kommentaren des Autors, die jedoch nicht immer ganz leicht zu entziffern sind. Jo84 <BR>
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<B>Petra</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Wildwechsel</FONT> / <B>Matthias Reuter</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Nix zu lachen</FONT>. 36 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A 5, 5,90 Mark. Fake Press, Andreas Heinze, Schulthei&szlig;stra&szlig;e 13, 46047 Oberhausen. <BR>
Mit den beiden Serien kann Fake Press gegen Dino oder Splitter sicher noch nicht anstinken. Aber insbesondere &quot;Wildwechsel&quot;, der erste Teil einer Fortsetzungsgeschichte, beginnt recht vielversprechend. Ausgangspunkt ist eine ganz normale Beziehungskiste, aber offenbar von einer Frau (&quot;Petra&quot;) aus der Sicht des m&auml;nnlichen Protagonisten geschildert, der leider (noch) keinen Namen bekommen hat. Der Junge hat so seine Schwierigkeiten mit dem neuen Rollenverst&auml;ndnis von M&auml;nnern und Frauen und begegnet den Problemen sowohl in der Realit&auml;t als auch in seinen Tr&auml;umen. &quot;Nix zu lachen&quot; ist dagegen eine Sammlung von witzigen Kurzcomics. Fake Press wollen nach diesem Muster weiter Comics unbekannter Zeichner ver&ouml;ffentlichen, die m&ouml;glichst keine gro&szlig;en Honorarforderungen stellen. Zusendung von Material ist erw&uuml;nscht. aa <BR>
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<B>Kim Schmidt</B>:<FONT COLOR="#FF3366"> Local Heroes # 2</FONT>. 64 Seiten, teilweise farbig, DIN A 5 quer, 14,80 Mark. Flying Kiwi Verlag / Edition SH:Z (Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag). <BR>
Auf dem Fanzinemarkt ist es etwas ruhiger um Tausendsassa Kim Schmidt geworden, da der K&uuml;nstler mit seinen Arbeiten f&uuml;r den Carlsen Verlag endg&uuml;ltig in die Reihe der Vollprofis aufgestiegen ist. In der verbleibenden Zeit entwirft er Strips und halbseitige Einzelbildcartoons f&uuml;r norddeutsche Zeitungen, von denen bereits einige zum Band &quot;Local Heroes&quot; # 1 zusammengefa&szlig;t wurden. Nun folgt also Band 2, dessen Gags wiederum allesamt auf den norddeutschen Markt zugeschnitten sind. K&uuml;he, Schweine, H&uuml;hner oder Bauern sind die Protagonisten des Flachlandhumors, mit dem wieder mal nicht gespart wird. Besonders sch&ouml;n finde ich, da&szlig; genau die H&auml;lfte der Seiten in Farbe gehalten sind, denn Kim ist ein Meister der Colorierung mit Copic-Markern. Ich bef&uuml;rchte als einziges Manko, da&szlig; das Werk wegen seines obskuren Verlags nicht in vielen Fachbuchhandlungen im S&uuml;den oder in der Mitte der Republik zu bekommen sein wird. Es gibt &uuml;brigens auch ein Kartenspiel mit den Figuren der Local Heroes. Diese und auch die Herz-, Pik-, Kreuz- und Karokarten sind komplett liebevoll mit der Hand gezeichnet und liegen beim Spielen auch gut in eben jener. Sie sind f&uuml;r 9,50 Mark beim Flying Kiwi Verlag erh&auml;ltlich. Jo84 <BR>
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<B>Henning Way</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Dragon + Don Peterano. Die Zeiteiche</FONT>. 80 Seiten, s/w mit Farbcover, Softcoveralbum, 12 Mark. Honker Faun Edition by Henning Way und Wiesenm&uuml;ller, Tieckstra&szlig;e 3, 30625 Hannover. <BR>
Bei Henning Way sp&uuml;rt man die pure Lust am Fabulieren, die sich allein schon im Gesamtumfang der insgesamt vier Geschichten ausdr&uuml;ckt. Aber nicht nur darin. Henning Way phantasiert sich unbek&uuml;mmert eine Urzeit mit sprechenden Dinosauriern und anderen Fabelwesen zusammen, und man merkt beim Lesen, welchen Spa&szlig; es ihm macht, diese Welt zusammen mit seinen Figuren zu durchstreifen. Er l&auml;&szlig;t sie sogar durch die Zeit reisen und in den Weltraum fliegen. Henning Way erz&auml;hlt allerdings nicht zielgerichtet, sondern umherschweifend. Wie die beiden Saurier versehentlich an Bord der &quot;WASA &quot;-Rakete geraten, reimt er sich in vielen &uuml;berraschenden Details zusammen; der Flug selbst ist dann nur noch eine verh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig kurze Episode. &Auml;hnlich wie er erz&auml;hlt, zeichnet Hening Way auch - mit viel Liebe zum Detail, ausschm&uuml;ckend, aber ohne klare Linie. Die Comics sind allerdings teilweise schon zehn Jahre alt - vielleicht ein Fr&uuml;hwerk. aa <BR>
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<B>Henning Way / Manfred Lafrentz</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Eupoxes Faunenwelt</FONT>. 52 Seiten, s/w mit Farbumschlag, Album im Comicbookformat, 10 Mark. Honker Faun Edition by Henning Way und Wiesenm&uuml;ller, Tieckstra&szlig;e 3, 30625 Hannover. <BR>
Ein Fischerjunge ger&auml;t Schritt f&uuml;r Schritt in eine archaische, mythische Welt und erf&uuml;llt schlie&szlig;lich alle Auftr&auml;ge, die ihm auf seiner Reise aufgetragen worden sind. Henning Way sind die Details seiner Geschichte offenbar so wichtig, da&szlig; er die Spannung vernachl&auml;ssigt. Der Leser ger&auml;t nie in Gefahr, sich mit einer der Figuren zu identifizieren oder sich gar &uuml;ber die L&ouml;sung der Geschichte Gedanken zu machen. Manfred Lafrentz hat das Ganze allerdings sehr ansprechend illustriert - in gleichm&auml;&szlig;ig guter Qualit&auml;t und ohne alle grafische Effekthascherei. Ein Augenschmaus. aa <BR>
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<B>Wittek</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Ersatzfl&uuml;ssigkeit # 1</FONT>. 32 Seiten, s/w auf ockerfarbenem Papier, DIN A 5, 5 Mark. Wittek, Schulweg 29, 20259 Hamburg. <BR>
Der Hamburger Tausendsassa Wittek ist wohl mittlerweile einer der produktivsten und dabei trotzdem qualitativ besten Zeichner des Landes. &quot;Ersatzfl&uuml;ssigkeit&quot; war ein Witteksches Comicprojekt an der FH f&uuml;r Gestaltung in Hamburg. Begonnen am 10. Juni 1995, sollten genau ein Jahr lang Einseiter nach dem Stille-Post-Prinzip gemacht werden, wobei jedes Blatt bereits nach einem Panel an den n&auml;chsten Zeichner weitergereicht werden sollte. Es entstanden rund 300 Seiten Jam-Comic, die am 10. Juni 1996 in der FH ausgestellt wurden. Vorliegendes erstes Heft bringt zum Eingew&ouml;hnen jedoch erst mal eine Solostory von Wittek, bevor auf Seite 22 die Jam-Comics beginnen. Der gesamte Inhalt des witzigen Hefts ist ein ziemlich zusammenhangloser Quatsch, aber witzig. Helden der ersten Geschichte sind der Detektiv Nick Knackerton und Hannelore Kohl, der ihre Ziegelsteinklunker gestohlen werden. Die Reihe ist auf ungef&auml;hr zehn Hefte angelegt. Jo84 <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Battrock # 1</B></FONT>. 28 Seiten, s/w, DIN A 5. 2 Mark plus Porto. Markus Behrendt, Holwiesenweg 2, 32547 Bad Oeynhausen <BR>
Battrock ist ein Punkzine aus Bad Oeynhausen. Wer diese Rentner- und Pflegestadt kennt, wei&szlig;, da&szlig; das allein schon ein Kuriosum ist. Jedenfalls hat Herausgeber Markus Behrendt viel Ahnung von Layout. Das Heft sieht gut und interessant aus und ist mit viel Witz geschrieben. Politisch und thematisch f&auml;llt das Heft nicht so aus dem Rahmen von Punkzines. Markus ist allerdings f&uuml;r alles offen und sucht auch noch Mitarbeiter, die Texte, Comics, Kochrezepte (!) oder Beitr&auml;ge zu einem Tapesampler zusammenstellen. Obwohl Markus Band 1 fast im Alleingang erstellt hat, z&auml;hlt Battrock jetzt schon zu den besseren Punkzines. Jo84 <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>cARToon (April 1999)</B></FONT>. 48 Seiten, s/w, DIN A 6. Comicb&uuml;ro, Postfach 2810, 37018 G&ouml;ttingen. <BR>
Ich wei&szlig; nicht, die wievielte Ausgabe von cARToon dies ist, denn es ist nicht auf dem dunkelroten Umschlag vermerkt. Das bekannte Konzept, nur Cartoons abzudrucken und dadurch speziell Zeichner von Cartoons zu f&ouml;rdern, hat Herausgeber Kai-Michael Moebus jedenfalls beibehalten. Aber diese Ausgabe bietet mehr als nur Cartoons von 14 Zeichnern. Das Heft beginnt mit Arbeiten des bereits 1973 verstorbenen Cartoonisten Bosc, &uuml;ber den Viola Sporleder einen interessanten Lebenslauf verfa&szlig;t hat. Dieses Konzept sollte man beibehalten. Vielleicht sogar jedem Zeichner einen kurzen Lebenslauf widmen. Unter den Mitwirkenden findet man diesmal wieder etliche Comiczeichner wie W. P. Berres, Rainer Baldermann, Wittek, Thomas M&ouml;nnich, Willi Bl&ouml;&szlig;, Bernd Teuber sowie Anja &amp; Joy; nur wenige sind nicht so bekannt. Von den Cartoons hat mich keiner so richtig umgehauen, aber Michael kann nat&uuml;rlich auch nur drucken, was ihm zugeschickt wird. Das Konzept und die Aufma-chung stimmen jedenfalls - jetzt liegt's an euch, das Heft durch Mitarbeit zu gestalten. Jo84 <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>cOMic</B></FONT># 36 und 37 Je 28 Seiten, s/w, DIN A 5. Im Tausch gegen Beitr&auml;ge oder andere Fanzines bei Gerd Bonau, Schleswiger Stra&szlig;e 9, 24392 S&uuml;derbrarup. <BR>
Ich finde Omi l&auml;ngst nicht mehr so interessant wie in der Anfangszeit, aber da werden doch Comics liebevoll und mit Bedacht pr&auml;sentiert. Gerd sch&ouml;pft heute weitgehend aus dem gleichen Reservoir wie PLOP (Manfred Lafrentz, Till Lenecke, Ulrich Magin, Anja &amp; Joy, Andreas Fecke, Bernd Teuber), und doch ver&ouml;ffentlicht er alles exklusiv. Seine Artikelreihe &uuml;ber Marvel-Zeichner setzt er mit Marie Severin und Joe Sinnott fort (man meint wiederum, er wei&szlig; mehr, als er uns mitzuteilen gewillt ist). Rezensionen sind bei Gerd immer ultrakurz, aber die pointierten Aussagen zeigen: Er schreibt absichtlich so. aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Omi Special</B></FONT>: Gene Colan. 8 Seiten, s/w, DIN A 6, 1.50 Mark. Gerd Bonau, Schleswiger Stra&szlig;e 9, 24392 S&uuml;derbrarup <BR>
Ein ganzes Heft f&uuml;r den aus dem Rahmen fallenden Superhelden-Zeichner Gene Colan - das ist schon was. Trotzdem haben wir wieder mal eine typische Gerd-Bonau-Kurzfassung vor uns. Zwei Drittel der Seiten nimmt die alphabetische Comicografie ein, der Rest ist ein Abri&szlig; zu Leben und Werk. Da es aber in Deutschland &uuml;ber Colan bisher fast gar nichts gab, leistet das Heftchen doch wertvolle Dienste. aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Comikazin # Delta</B></FONT> (Sommer / Herbst 1998). 72 Seiten, s/w mit Farbumschlag, Album im Comicbookformat, 12,50 Mark. Honker Faun Edition by Henning Way und Wiesenm&uuml;ller, Tieckstra&szlig;e 3, 30625 Hannover. <BR>
Diese Anthologie wird zu rund zwei Dritteln von Henning Way selbst bestritten. Etliche der Geschichten sehen wie Vorstudien f&uuml;r seine l&auml;ngeren Arbeiten aus. Hinzu kommen einige Kurzcomics von seinem Partner H. Wiesenm&uuml;ller, und den Rest steuern Ulf Graupner, Bernd Teuber, Manfred Lafrentz, Wolfgang H&ouml;hne (offenbar ein Fragment) und Kenneth Smith sowie Olaf Bathke, Gregor Beckmann und Anja &amp; Joy mit Illustra-tionen bei. Der Onepager von Wolfgang Pauls wirkt raubgedruckt; eine weitere Seite stammt gar von &quot;Unbekannt&quot;. Eine kuriose Mischung, die mir allerdings noch besser gefallen h&auml;tte, wenn es eine gr&ouml;&szlig;ere Vielfalt von Beitr&auml;gen und K&uuml;nstlern geben w&uuml;rde. aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Epidermophytie # 5</B></FONT>. 44 Seiten, s/w mit Farbumschlag, DIN A 4, 3 Mark. Contra Medienwerkstatt e. V., Prenzlauer Allee 86 E, 10405 Berlin. <BR>
Man darf nicht au&szlig;er Acht lassen, da&szlig; dieses Magazin aus Berlin kommt. Die neue Bundeshauptstadt ist Brennpunkt vieler sozialer Probleme. Gleichzeitig mu&szlig; hier Avantgarde stattfinden. In den hier versammelten - grafisch ausnahmslos sehr gekonnten - Comics zeigt sich die Welt von ihrer siffigsten Seite, und dargestellt wird sie in absolut cooler Abgekl&auml;rtheit. Max F&ouml;rster, Rolf Noelte, Jakob &Auml;nde, Oliver Buschner, Markus Witzel und die anderen Mitwirkenden machen es sich damit ein bi&szlig;chen leicht. H&auml;tten sie etwas weniger gewollt, h&auml;tten sie wom&ouml;glich mehr erreicht. aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Der Comic Herold Sonderheft # 1</B></FONT>. 8 Seiten, s/w, Comicbookformat, 2,95 Mark. Crago-Verlag, Post-fach 32, 97991 Creglingen. <BR>
Vielleicht ist es symptomatisch, da&szlig; f&uuml;r die Autoren dieses zum Comicheft aufgeblasenen Sechsseiters Atmosph&auml;re alles, die Story aber nichts ist. Das kommt eben dabei heraus, wenn man den neuen Superheldencomics nacheifert, in denen es nichts mehr zu erz&auml;hlen gibt - aber dies wenigstens mit extrem effekthascherischem Artwork. Damir Hamidovic ist trotz seines unzweifelhaften Flei&szlig;es immer noch kein guter Zeichner. Wie er da aber aus der Kanalisation einer diesmal namenslosen deutschen (?) Stadt einen Typen namens Axt (erinnert ein bi&szlig;chen an Swamp Thing) auftauchen l&auml;&szlig;t, sieht schon ganz vielversprechend aus. Warum er aber da auftaucht, geschweige denn wie er da hingeraten ist und weshalb die Gutewichter &uuml;ber sein Auftauchen so beunruhigt sind, diese Fragen sollte sich der Leser lieber nicht stellen. Die Autoren haben es jedenfalls auch nicht getan. aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Der Herold # 27</B></FONT> (M&auml;rz 1999). 24 Seiten, s/w, DIN A 5, 2.50 Mark. Crago-Verlag, Postfach 32, 97991 Creglingen. <BR>
Texte und Comics halten sich in diesem Band ziemlich genau die Waage. Aber die Zusammenstellung kommt mir sehr willk&uuml;rlich vor. Im Vorwort hei&szlig;t es, hier werde alles abgedruckt au&szlig;er Lyrik, nur unterhaltsam m&uuml;sse es sein. Zwar wird ja auch in PLOP so manches gedruckt, was andere Herausgeber niemals annehmen w&uuml;rden, aber das Ver&ouml;ffentlichungsprinzip des Herold ist f&uuml;r meine Begriffe eine Bankrotterkl&auml;rung. Ich m&ouml;chte nicht einzelne Beitr&auml;ge dieser Ausgabe kritisieren, aber insgesamt ist das Heft einfach zugem&uuml;llt. Die Macher nehmen ihre Gestaltungsverantwortung nicht wahr. Und sie bleiben eine Antwort auf die Frage schuldig, warum und wozu es den Herold &uuml;berhaupt gibt. aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Kainsmal # 7</B></FONT>. 36 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A 4, gratis. Andreas Eickenroth, Am Eichelbaum 39 B, 35396 Gie&szlig;en. <BR>
Nachdem The Kainsmal # 5 und 6 den Versuch starteten, einen Verkaufspreis einzuf&uuml;hren, ist das Heft ab der vorliegenden Ausgabe wieder ein Umsonst-Maga-zin. Das ist zu begr&uuml;&szlig;en, denn f&uuml;r 5 Mark w&auml;re das Heft wirklich ein bi&szlig;chen flach gewesen. Denn leider k&ouml;nnen die Gie&szlig;ener kein wirklich hervorragendes Talent zur Mitarbeit gewinnen. Alle Mitarbeiter sind Amateure unterer bis mittlerer Qualit&auml;t. Einzig Greg bietet durch die Sprayerszene beeinflu&szlig;te, wirklich lebendige Zeichnungen, scheitert aber am Textaufbau in Comicform. Violas Comic &quot;Rods Reisen&quot; sieht zumindest ungew&ouml;hnlich aus und ist etwas Eigenes. Ansonsten gibt es sehr viele Kalauer mit teilweise recht guten Ans&auml;tzen. Ein ansprechenderes Layout w&auml;re sicher auch &uuml;berlegenswert. Aber immerhin, Kainsmal ist umsonst, und daf&uuml;r ist es nat&uuml;rlich nicht wirklich schlecht. Jo84 <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Kix minni # 57 bis 61</B></FONT>. Je 24 Seiten, s/w, ein Drit-tel DIN A 6. Kix Multimedia, Rautie, Wilhelmsbader Allee 5, 63454 Hanau. <BR>
&quot;Seit 57 Ausgaben immer derselbe Auftritt! Und die Leser sollen es lustig finden.&quot; So l&auml;&szlig;t Raul seine Protagonisten in der Mitte von Heft 57 sagen. &quot; 's ist nun mal so im Kix minni.&quot; So k&ouml;nnte J&ouml;rg Ritters Kommentar in Heft 58 dazu sein. Und tats&auml;chlich: Die besten Zeiten f&uuml;r Kix sind wohl leider vorbei. Das waren noch Zeiten, als Kix-Produkte in Farbe mit Singles und absolut edel aufgemacht erschienen. Und heutzutage kommt da ne Ladung mies kopierter und zusammengetackerter Trashheftchen im Ultrafitzelformat an, bei denen man von der Numerierung her schon eher an Masse statt Klasse denkt. Was nicht hei&szlig;en soll, da&szlig; mir die Hefte gar nicht mehr gefallen. Es hat sehr lange gedauert, bis ich mich &uuml;berwunden habe, damit anzufangen, aber dann beim Lesen war's nicht so schlecht. Raul verfremdet seine philosophischen Strichm&auml;nnchenzeichnungen jetzt bis zur Unkenntlichkeit, was eine gute Idee ist, jedoch nach ein bis zwei Heften sicher als ausgereizt betrachtet werden kann. J&ouml;rg Ritter zeichnet besser, aber der Text bietet nicht mal Kalauer. Rautie (# 61) erz&auml;hlt daf&uuml;r eine sch&ouml;ne Geschichte mit ein- bis zweimal Moral, die ich genossen habe. Kix sind mittlerweile nat&uuml;rlich nicht einmal mehr Underground. Durch die Ver&ouml;ffentlichungen blickt kein Mensch durch, und die Winzauflagen sind f&uuml;r Komplettsammler der wahre Horror. Aber das alles, das ganze Chaos, bis hin zur Aufmachung, ist sicher Absicht. Ich bin trotzdem der Meinung, Kix sollten weniger und &uuml;bersichtlicher ver&ouml;ffentlichen und eine bessere Aufmachung w&auml;hlen. Jo84 <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Knucklehead # 0</B></FONT>. 32 Seiten, s/w, DIN A 5, 4 Mark. Sebastian Pl&ouml;nges, Walter-Gieseking-Stra&szlig;e 1, 32469 Petershagen <BR>
Knucklehead ist das erste Fanzine, das von Mitgliedern des Mindener Comicstammtischs in Eigenregie erstellt wurde. Eigentlich soll es allen Bereichen (Texte, Gedichte, Fotos) offenstehen, aber die Nullnummer enth&auml;lt bislang nur Comics. Oliver Ferreira, Rainer Baldermann und Alexander Hutschenreiter konnten zur Mitarbeit &uuml;berredet werden. Alle anderen Mitarbeiter haben bislang noch nichts ver&ouml;ffentlicht und stehen noch am Anfang ihrer Karriere. Vielverspre-chend ist vor allem Sven Lachkys erster Teil der Sage &quot;Knights of the Rose&quot;, der drucktechnisch leider nicht so gut zur Geltung kommt. Sehr gut au&szlig;erdem &quot;Alfabeto Espanol de E.T.A.&quot; von Klaus Scherwinski, der derzeit mit Jo84 an seinem ersten Farbheft &quot;Kopeck&quot; arbeitet, das ab April bei Karicartoon erscheinen wird. Insgesamt ist Knucklehead eine typische Debutnummer, deren Entwicklung abzuwarten bleibt. Ich w&uuml;nsche den Herausgebern hierf&uuml;r einen ausreichend langen Atem. Verbesserungsvorschlag f&uuml;r Heft 2: Die Seiten bitte klammern. Jo84 <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Koma Comix # 20 und 21</B></FONT>. Je 40 Seiten, s/w mit Farbcover, 13 mal 19 Zentimeter, bzw. Comicbookformat, erst 3, dann 5 Mark. Wei&szlig;blech Comics, An der Landstra&szlig;e 5, 23758 K&uuml;kel&uuml;hn. <BR>
In der Jubil&auml;umsnummer ist einiges &uuml;ber den - wenn auch lokal begrenzten - Erfolg dieses Comicmagazins zu erfahren. Wie sie die Hefte an den Mann bringt, verr&auml;t die Koma-Crew zwar nicht, aber ich kann mir nur vorstellen, da&szlig; das allein im Direktvertrieb auf Feten oder in Kneipen funktioniert. Ansonsten f&uuml;hrt man die Tatsache, da&szlig; die Auflage bei 600 (zuletzt sogar bei 1000) Exemplaren liegt und immer ordentlich Werbung im Heft ist, auf Druck, Farbcover und das Niveau der Stories zur&uuml;ck, das unbedeutend &uuml;ber Normalnull liegt - so sehen das die Jungs jedenfalls selber. Aber so ganz stimmt das nicht, denn seit Ausgabe 14, so ist hier zu lesen, setzen Levin Kurio und seine Freunde nicht mehr ihre eigenen Sauftouren eins zu eins in Comics um, sondern konstruieren fiktive Saufgeschichten. Und &uuml;ber die kann man doch immer wieder mal richtig lachen. Das gilt auch f&uuml;r die Story, in der Levin und Kumpel Hauke Hille auf die Idee kommen, ein anspruchsvolles Comicmagazin zu machen - nachdem ihnen ein Meteorit an den Kopf geknallt ist (siehe oben). Mit der Ausgabe 21 haben sich die Nordlichter einen Schritt weiter professionalisiert. Koma Comix sieht jetzt wie ein richtiges Comicheft aus - abgesehen davon, da&szlig; innen noch Farbe fehlt. Aber da l&auml;&szlig;t sich gewi&szlig; auch noch was machen. aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>XXX Comics # 1</B></FONT>. 32 Seiten, s/w, DIN A 5, 3 Mark. Wei&szlig;blech Comics, An der Landstra&szlig;e 5, 23758 K&uuml;kel&uuml;hn. <BR>
Die Koma-Leute testen hier offenbar ein neues Konzept. &quot;Mit Titten&quot; steht auf dem Cover, und beim Titel soll man an &quot;x-rated&quot; denken. Allzu schlimme Sachen braucht man sich darunter allerdings nicht vorzustellen. Auf den 17 Seiten, auf denen Roman Turowski seinen &quot;geifernden Grapsch&quot; fortsetzt, wird einiges an schwellenden K&ouml;rpern geboten. Die beiden Stories, die Levin Kurio beif&uuml;gt, sind dagegen eine Parodie auf ein paar Softporno-Maschen. Bestimmte Geschmacksgrenzen wird man bei Koma schon deswegen nicht &uuml;berschreiten, um die Verk&auml;uflichkeit der Hefte nicht einzuschr&auml;nken und keine Anzeigenkunden zu verschrecken. aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Kreativo! # 26</B></FONT> (M&auml;rz 1999). 28 Seiten, s/w, DIN A 5, 2,50 Mark. Birke, Postfach 20222, 58470 L&uuml;denscheid. <BR>
Das &quot;Projekt&quot; Kreativo! von Birke hat es mittlerweile schon auf 26 Ausgaben gebracht, die vor allem durch ihren pers&ouml;nlichen Stil und die vielen ausgefeilten Illustrationen des Mitarbeiters Ghost bestechen. Ghost steuert wieder einmal ein Cover bei, das sich diesmal &uuml;ber den Zappeldepp DJ Bobo lustig macht. Auch sonst sind noch ein paar seiner menschenverachtenden Illustrationen dabei, die die Spezies Mensch oder &auml;hnliches von ihrer h&auml;&szlig;lichsten Seite zeigen. Aber Kreativo! hat noch andere Stammg&auml;ste: Anja &amp; Joy sind zum wiederholten Male dabei, nicht zu vergessen Birkes Bruder Cat K&uuml;nsting und Bat. Angereichert wird das Material wie immer durch Leserbriefe in Originalhandschrift, Artikel, Gedichte und &auml;hnliches. Au&szlig;erdem gibt es ein Interview mit Andreas Alt und einen Zweiseiter (Nachdruck) meiner Wenigkeit. Kreativo! besticht wie immer durch seine liebevolle Unprofessionalit&auml;t, die in der Zeit der Farb-Variant-Hologramm-Limited Edition-Wasnochallesf&uuml;rnschei&szlig;-Hefte wirklich gut tut. Jo84 <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Menschenblut # 33</B></FONT>. 44 Seiten, s/w mit Farbcover, Comicbookformat, 6,80 Mark. Eisenfresser Comix, Postfach 1141, 36094 Petersberg. <BR>
Doktor Dipperz ist eben doch der Beste. Nachdem wir mit m&auml;&szlig;igem Interesse verfolgt haben, wie sich ein Taucher &uuml;ber Unterwasser-Zombies erschreckt und wie ein verr&uuml;ckter Wissenschaftler seine Hirnstr&ouml;me mit denen von Ameisen koppelt, machen wir endlich die Bekanntschaft des Genossen Danilowitsch, der 1961 vom Weltraumflug tr&auml;umt. Angeblich liegen die Russen beim Wettlauf ins All gut im Rennen; jetzt erfahren wir aber, da&szlig; sie einer bescheuerten Wahn-idee verfallen sind: Nachdem sie erfolgreich einen Hund in die Umlaufbahn geschossen haben, glauben sie ernsthaft, da&szlig; sowas &uuml;berhaupt nur mit h&ouml;chstens 20 Kilogramm Biomasse m&ouml;glich ist. Gleichwohl - Maximilian Dipperz ist kein Astrophysiker, sondern begnadeter Amputeur, und wenn Danilowitsch bereit ist, f&uuml;r seine Weltraummission auf einige &uuml;berfl&uuml;ssige Gliedma&szlig;en zu verzichten, soll das dem Doc recht sein. Bernd Frenz (Story), Mille und Bimi (Zeichnungen) konzentrieren sich ganz auf die chirurgischen Aspekte dieser Geschichte, und das ist schon ein ordentlicher Spa&szlig;. Am Ende des Hefts darf dann noch Diana R. Sass&eacute; deb&uuml;tieren, f&uuml;r die es nat&uuml;rlich nur einen wahren Ort des Horrors geben kann: die Pferde-Abdeckerei. aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Mixeracht</B></FONT>. Ca. 20 Seiten, s/w, teils handbemalt, DIN A 4, 5 Mark. Claudia Bernhardt, Freibergerstra&szlig;e 66, 59558 Lippstadt. <BR>
Collagen und Texte haben die Comics im Mixer ziemlich an den Rand gedr&auml;ngt. In der neuen Ausgabe halten praktisch nur noch Karen Runge und Benjamin Brandt der erz&auml;hlenden Bildsequenz die Treue. Mit den &uuml;brigen Beitr&auml;gen - weil ungewohnt - mu&szlig; sich der Comicfan wohl oder &uuml;bel eingehender auseinandersetzen. Und diese Arbeit kann ich Euch als Rezensent kaum abenehmen. aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Napartheid # 24 und 25</B></FONT>. 48, bzw. 60 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A 4, 300 Peseten. Napartheid (Kukuxumuxu), Marzelo Zelaieto karrika, 75.AA1 aretoa, 31.014 Irunea. <BR>
Nach nun schon etlichen Ausgaben, die mir die Kollegen aus dem Baskenland zugesandt haben, erkenne ich nun allm&auml;hlich die Numerierung (glaube ich wenigstens). Da ich der Sprache nicht m&auml;chtig bin, kann ich wie immer nicht viel &uuml;ber die beiden Ausgaben sagen. Sie enthalten aber &uuml;berwiegend gut gezeichnete Comics (meist in Underground-Tradition), und generell handelt es sich bei &quot;Napartheid&quot; um ein gr&ouml;&szlig;eres Projekt (etwa &agrave; la &quot;Panel&quot;). aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Paranoid # 1</B></FONT>. 24 Seiten, s/w, DIN A 4, 3 Mark. Christopher Tauber, Ulmenstra&szlig;e 20, 63371 Gelnhausen oder Steffi Dietz, Hilgeseichweg 13, 63607 W&auml;chtersbach. <BR>
Zun&auml;chst denkt man: Naja, eine Deb&uuml;tnummer; was die Leute wollen und k&ouml;nnen, wird sich wohl mit der Zeit noch deutlicher heraussch&auml;len. Nach der Lekt&uuml;re bin ich jedoch zu der &Uuml;berzeugung gekommen: Die beiden Herausgeber wu&szlig;ten genau, was sie wollten, und haben es genau so umgesetzt. In den Texten geht es um allerlei Orientierungsprobleme, gemischt mit ein bi&szlig;chen Kulturkritik. Und die Comics sind meistens gar keine, sondern irgendwie collagierte Einzelpanels, die den t&auml;glichen Wahnsinn des Alltags wiedergeben. Das alles soll so sein - wom&ouml;glich ein Designstudenten-Projekt. Das wurde mir schlie&szlig;lich klar, als mir der gute Druck des Hefts (tadellose Grauwerte) auffiel. Wer die Welt ebenfalls eher paranoid wahrnimmt, den laden die Herausgeber herzlich zur Mitarbeit ein. aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>P. L. G. # 34</B></FONT> (Winter 1998/99). 84 Seiten DIN A 4 plus 84 Seiten Special DIN A 5, teilweise farbig, 80 Francs. Philippe Morin, 3 Rue de la Vanne, 92120 Montrouge, Frankreich. <BR>
1978 wurde dieses fanz&ouml;sische Fanzine gegr&uuml;ndet, als an PLOP lange noch niemand dachte. Herausgeber Philippe Morin, ein Mann der ersten Stunde, blickt nun mit etwas Versp&auml;tung auf 20 Jahre &quot;Plein La Gueule&quot; zur&uuml;ck. Eine dicke Beilage zeigt, da&szlig; das Magazin etwa ab 1986 seine heutige Form hatte und seit 1987 und der Ausgabe 22 nur noch j&auml;hrlich erscheint. Die neue Ausgabe selbst stellt schwerpunktm&auml;&szlig;ig den Zeichner Jean-Pierre Gibrat vor. Wenn ich ein bi&szlig;chen Franz&ouml;sisch k&ouml;nnte, h&auml;tte ich sicher noch mehr &uuml;ber P.L.G. zu sagen. Geehrt f&uuml;hle ich mich im-mer wegen der Kommentare zu PLOP im Rezensionsteil, die jedenfalls sehr positiv klingen (&quot;A d&eacute;couvrir&quot;). aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>The S.A.F. Reporter</B></FONT>. 16 Seiten, farbig, DIN A 4. Strip Art Features, Krpanova 1, 3000 Celje, Slovenia. <BR>
Manchmal gibt es eben doch noch sch&ouml;ne &Uuml;berraschungen. So fand ich zum Beispiel in meinem Postkasten erstmals das Magazin &quot;S.A.F. Reporter&quot;, das ich noch nicht kannte. Dieses Info-Sekund&auml;rbl&auml;ttchen berichtet in englischer Sprache &uuml;ber das weltweite Geschehen auf dem Comicmarkt, was f&uuml;r ein Heft aus Slowenien nicht gerade gew&ouml;hnlich erscheint. Neben den reinen News druckt das Heft Seiten und Covers in der jeweiligen Originalsprache ab. Hier sind das schwerpunktm&auml;&szlig;ig drei Seiten aus den neuesten Hermann-Werken &quot;Wild Bill is dead&quot; und &quot;War Moon&quot; sowie Cover der amerikanischen Ausgaben der Bonelli-Comics &quot;Dylan Dog&quot;, &quot;Martin Mystery&quot; und &quot;Nathan Never&quot;. &quot;S. A. F. Reporter&quot; ist nicht dick, aber informativ und auf edlem Papier gedruckt. Ungl&uuml;cklicherweise wei&szlig; ich nicht, wie man das Mag beziehen kann. Vielleicht gibt es Infos unter der Faxnummer (386-63) 451-774. Jo84 <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Sagittarius # 30</B></FONT>. 48 Seiten, s/w, DIN A 5, 2,50 Mark. Klaus N. Frick, Hirschstra&szlig;e 63, 76133 Karlsruhe. <BR>
Zu kl&auml;ren w&auml;re hier wohl zun&auml;chst mal, was dieses Magazin eigentlich ist. Eine unterschwellige Diskussion dar&uuml;ber durchzieht jedenfalls das Heft. Sagittarius hat offenbar in den vergangenen Jahren einige Metamorphosen durchgemacht, und es geht jetzt darum, ob das Magazin fr&uuml;her besser war oder jetzt endlich wieder gut ist. F&uuml;r mich - ich bin in dieser Szene eigentlich nicht zuhause - ist das ein Science Fiction-Fanzine. Ich kann ganz gut nachvollziehen, da&szlig; Klaus N. Frick, der tags&uuml;ber Perry Rhodan-Manuskripte lektoriert, zum Ausgleich &uuml;ber Science Fiction schreiben m&ouml;chte, die ihn wirklich interessiert. Und das gilt wohl auch f&uuml;r seine Mitautoren. Einen umfangreichen Artikel widmet zum Beispiel Ulrich Magin dem Schriftsteller Charles Fort (nach dem die &quot;fortianischen Ph&auml;nomene&quot; benannt sind) und der Frage, wie ernst man die vielf&auml;ltigen Ufo-Sichtungen nehmen sollte. J&ouml;rg Weigand setzt sich mit dem Sektengr&uuml;nder L. Ron Hubbard auseinander, der seine Karriere als SF-Pulp-autor begann. F&uuml;r uns interessanter: Es gibt auch zwei Comics von Manfred Lafrentz und viele sch&ouml;ne Illustrationen von Gregor Beckmann, der auch schon mal in PLOP vertreten war. aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Treffer # 5</B></FONT> (Februar / M&auml;rz 1999). 96 Seiten, teilweise farbig, DIN A 4, 6 Mark. Thomas Schmitt, Riehler Tal 27, 50735 K&ouml;ln. <BR>
Das Comicsammler-Magazin scheint zu florieren. Die f&uuml;nfte Ausgabe ist genauso ansprechend gemacht wie die Startnummer, die ich vor einiger Zeit mal hier vorgestellt habe, und um einiges dicker. Hauptanliegen des Treffer sind zwar die Sammler-Anzeigen (&quot;keine Remi Ware - alle Comics aus meiner Sammlung&quot;), aber der redaktionelle Teil ist interessant, kompetent und unterhaltsam geschrieben. Daher weise ich gern nochmal auf dieses Magazin hin. aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Tremor Comics # 1 und 2</B></FONT>. Je 36 Seiten, teilweise farbig, Comicbookformat, 4.80 Mark. Kreuz + Quer Verlag, C. Schadow, Triftstra&szlig;e 5, Halle/ Saale. <BR>
Seit Oktober 1998 gibt es ein neues Magazin, das vor allem durch seinen hohen Farbanteil besticht. Die beiden mir vorliegenden Ausgaben beinhalten eindeutig Beitr&auml;ge mit Fanzineniveau, wenn auch oberem. Die Macher des Hefts sollten also nicht b&ouml;se sein, wenn ich Tremor tats&auml;chlich als besseres Fanzine bezeichnen m&ouml;chte, auch wenn Druck und Bearbeitung professioneller sind als bei einem durchschnittlichen Fanzine. Die meisten Mitarbeiter sammelten bereits Erfahrungen in dem Mag &quot;Schreibtischt&auml;ter&quot;, das ein Vorl&auml;ufer von Tremor war. Jede Ausgabe bietet abgeschlossene Kurzgeschichten sowie zwei Fortsetzungscomics, deren Seitenzahl jedoch ziemlich gering ist. Das h&auml;lt die Hefte vielseitig, obwohl fast keine Funnies vertreten sind. Alle Mitarbeiter haben einen eigenst&auml;ndigen Stil, der manchmal sogar begeistern kann (Ox, J. K. F&ouml;rster). Hoffen wir, da&szlig; die Mannschaft das geplante monatliche Erscheinen durchh&auml;lt, beziehungsweise das Magazin &uuml;berhaupt weiter erscheint. Jo84 <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Weltwuchs</B></FONT>. 52 Seiten, s/w, DIN A 5, 2,50 Mark plus Porto. Heike Anacker, Rheydter Stra&szlig;e 100, 41065 M&ouml;nchengladbach. <BR>
&quot;Wie sieht Deine Welt aus?&quot; hatte Heike am Ende ihres Heftes &quot;Bewegung 2. Juni&quot; (siehe PLOP # 52) ganz harmlos gefragt. Erstaunlich viele Leute hat diese Frage angesprochen. Sieben bemerkenswerte Reaktionen in Comicform sind nun in diesem Band enthalten; es gab noch mehr. Cornelie Mascher greift unmittelbar Heikes Weltmodell auf, Raimo Bergt zeichnet Welten in Welten. Die &uuml;brigen Teilnehmer sind versierte Comiczeichner, denen man anmerkt, da&szlig; sie sich mit dieser Frage nicht zum ersten Mal besch&auml;ftigen. Ilse Kilic zeigt, wie ihr Leben von einer mi&szlig;gl&uuml;ckten Bandscheibenoperation entscheidend ver&auml;ndert wurde. Oliver Ferreira thematisiert seine irrationale Angst vor hirnlosen, pr&uuml;gelnden Neonazis. Olaf Bathke fl&uuml;chtet vor Katastrophenmeldungen im Fernsehen zu Horoskop, Tarot und mittelalterlichen Philosophen. Werner P. Berres schwankt zwischen &Uuml;berlegenheits- und Hilflosigkeitsgef&uuml;hlen. Till Lenecke bleibt am distanziertesten und zeichnet die ihn umgebende Wirklichkeit einfach Bruchst&uuml;ck f&uuml;r Bruchst&uuml;ck ab. Der Band gibt einen recht guten Eindruck, wie Menschen in der sogenannten zivilisierten Welt kurz vorm Jahrtausendwechsel denken: Wir wissen so viel, aber doch nichts Genaues; der Sinn des Lebens bleibt uns verborgen. Die einen suchen ihn sich nach eigenem Gusto heraus, die anderen haben die Suche aufgegeben. Viele betrachten die Gegenwart und die Zukunft mit eher mulmigen Gef&uuml;hlen; manche suchen Halt und Orientierung in der Esoterik, die aber auch keine g&uuml;ltigen Antworten liefert. Tja, wenn es anders w&auml;re und wir nicht &uuml;ber die Welt in uns nachgr&uuml;beln m&uuml;&szlig;ten, g&auml;be es f&uuml;r die meisten wohl auch keinen Grund mehr zum Comiczeichnen. aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Wohnzimmer 18 A oder Fr&ouml;hliche Wohnachten!</B></FONT> 40 Seiten, s/w, DIN A 5. Das fr&ouml;hliche Wohnzimmer - Edition, Fuhrmannsgasse 1 A/7, A - 1080 Wien. <BR>
Zum zehnj&auml;hrigen Bestehen ihres Verlags hatte Ilse Kilic eine Art Postkartenwettbewerb initiiiert. Thema war naheliegenderweise &quot;Das fr&ouml;hliche Wohnzimmer&quot;, und was 65 Leuten dazu eingefallen ist, kann man sich jetzt in dieser Sonderausgabe ansehen. Es gibt nat&uuml;rlich nicht nur grafische L&ouml;sungen. Das Heft insgesamt hat den Charme einer bunten Ideensammlung. aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Zeitlupe # 28</B></FONT>. 32 Seiten, s/w mit Farbumschlag, DIN A 5. Tim B&ouml;hm, Ludwigshafener Stra&szlig;e 21 D, 76187 Karlsruhe <BR>
Tja, elf Jahre gibt es dieses Magazin nun schon, und noch immer kennt es kaum einer. Dabei wurde es schon einmal mit dem ICOM-Independent-Comic-Preis des Jahres ausgezeichnet, was Tim sicherlich auch etwas motiviert hat, denn nun fand er, das Magazin w&auml;re alt genug, den Schritt vom Copyshop in eine Druckerei zu wagen und die Auflage etwas zu steigern. Sicher ein Schritt in die richtige Richtung, denn inhaltlich war das Mag schon seit einiger Zeit bereit f&uuml;r den Weg in die Semiprofessionalit&auml;t. Logischerweise ist die # 28 die attraktivste der bisherigen Ausgaben. Das Farbcover ziert eine wahnsinnig komische Godzilla-Parodie mit Oma Berta (&quot;Age does matter&quot;), und im Inneren tummeln sich Comics von Haggi, Ulrich Magin, Thomas Harske, Yasmin Abdulhack, Anja &amp; Joy und etlichen anderen. H&ouml;hepunkte sind diesmal die Onepager von Fix-und-Foxi-Zeichner Pit Eberle, die Oma &amp; Berta-Comics von Tim selbst und die Textbeitr&auml;ge von Tims Oma Maria B&ouml;hm. Zeitlupe ist ein nettes Heftchen mit liebensw&uuml;rdigem Humor und seit dieser Ausgabe sogar sch&ouml;n aufgemacht. Jo84 <BR>
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<B>Sergio Aragones</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Sergio Aragones zerst&ouml;rt DC</FONT>. 48 Seiten, farbig, Comicbookformat, 5 Mark. Dino. <BR>
Mittlerweile d&uuml;rfte auch der letzte PLOP-Leser (na na na, d. Red.) mitbekommen haben, da&szlig; auch bei den Profi-Publikationen das Heftchenformat boomt. Sieht man sich dieses Angebot aber mal genauer an, f&auml;llt auf, da&szlig; es neben &quot;Simpsons&quot; nicht viele Reihen gibt, in denen es nicht so bierernst zugeht. Funny-Hefte finden nur in Ausnahmen eine K&auml;uferschicht, ansonsten ist das Heftformat fest in Superheldenhand. In Amerika sieht es im gro&szlig;en und ganzen &auml;hnlich aus, weshalb Mad-Zeichner Sergio Aragones sich dachte, eine Parodie dieser ganzen Superhelden k&ouml;nnte Humor bringen und vielleicht trotzdem bei Fans des Superheldengenres gut ankommen. Eine Einigung mit den Gro&szlig;verlagen DC und Marvel war schnell gefunden, und so erschienen vor zirka zwei Jahren die beiden Hefte &quot;Sergio Aragones destroys DC&quot; und &quot;Sergio Aragones massacres Marvel&quot;. Der erste Teil, der nun bei Dino erschienen ist, ist auch wirklich witzig gemacht und wurde H&auml;ndlern aus der Hand gerissen. Sergio macht sich &uuml;ber Superman, Batman, die Legion und Wonder Woman lustig und bietet sogar eine Rahmenhandlung: Er will im Comic versuchen, mit Superheldencomics sein Brot zu verdienen. Der &quot;neue&quot; Zeichenstil und die &quot;innovativen&quot; Dialoge sto&szlig;en bei DC jedoch nicht sofort auf Gegenliebe. Jo84 <BR>
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<B>Mark Evanier / Sergio Aragones</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Sergio Aragones zerst&ouml;rt Marvel</FONT>. 48 Seiten, farbig, Comicbookformat, 4,95 Mark. Marvel Deutschland. <BR>
Schade, da&szlig; das Strickmuster des DC-Bandes kaum abgewandelt wurde: Sergio will bei Marvel anheuern, aber alle Mitarbeiter sind gerade in der Mittagspause. Also okkupiert er kurzerhand einen verwaisten Zeichentisch und rei&szlig;t die gesamte Monatsproduktion im Alleingang herunter. Wieder taucht in allen verulkten Serien ein bislang unbekannter Superb&ouml;sewicht auf, der sich am Ende als Sergio Aragones selbst entpuppt. Ich wei&szlig; nicht, ob das Schema deshalb so sehr an die DC-Zerst&ouml;rung erinnert, weil man &uuml;ber die Story nicht lange nachdenken wollte oder vielleicht weil die Parodisten hier in einem &auml;hnlich engen Korsett aus Vereinbarungen der Verlagsh&auml;user steckten, wie das bei den Crossovers Superman/Spiderman oder Batman/Hulk der Fall war. Nat&uuml;rlich treffen Aragones und Evanier die Weinerlichkeit der Marvel-Helden recht gut und spie&szlig;en auch herrlich die Un&uuml;bersichtlichkeit der Lebensl&auml;ufe und Identit&auml;ten in den inzwischen zahlreichen Marvel-Universen auf. Aber sollte ich mal das House of Ideas in einem so g&uuml;nstigen Moment betreten wie die beiden, dann w&uuml;rde ich ihn doch zu einer originelleren Parodie zu n&uuml;tzen versuchen. aa <BR>
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<B>Berthet / Yann</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Pin up # 4</FONT>. 48 Seiten, farbig, Softcoveralbum, 24,80 Mark (Hardcover 88 Mark). Salleck <BR>
Pin up hat sich zu einer der beliebtesten Reihen des Verlags Salleck Publications entwickelt, so da&szlig; Herausgeber Eckart Schott bereits den vierten Band vorlegen konnte. Das Album, stilistisch von den Aben-teuercomics der 50er und 60er Jahre sowie von der Ligne Claire gepr&auml;gt, erscheint in einer Auflage von nur 2260 Exemplaren, wovon 260 Luxuseditionen in Hardcover sind. In Band vier der Reihe wird der amerikanische Pilot Gary Powers auf einem Spionageflug &uuml;ber Ru&szlig;land abgeschossen und gefangengenommen. Der Milliard&auml;r Howard Hughes k&ouml;nnte ihn vielleicht befreien. Sein Preis w&auml;re eine Nacht mit Garys Frau Dottie, die fr&uuml;her unter dem namen &quot;Poison Ivy&quot; eine Ber&uuml;hmtheit war. Auch Comiczeichner Milton Caniff kannte diese Frau, wie dessen Tochter beim Herumschn&uuml;ffeln erf&auml;hrt. Ob Dottie auf Howard Hughes' Vorschlag eingeht, erf&auml;hrt man leider erst im n&auml;chsten Band. &Uuml;berhaupt passiert in dem Band nicht wirklich viel, da man noch nicht wei&szlig;, worauf die verschiedenen Handlungsstr&auml;nge hinauslaufen. Die Zeichnungen sind aber sch&ouml;n klar, und die Farben von Topaz treffen die Stimmung. Leider hat man den Band recht schnell durchgelesen. Hoffentlich kommt bald Band f&uuml;nf. Jo84 <BR>
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<B>Enki Bilal</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Der Schlaf des Monsters</FONT>. 72 Seiten, farbig, Hardcoveralbum, &Uuml;berformat, 34,80 Mark. Ehapa. <BR>
&quot;Der Schlaf des Monsters&quot;, das erste Werk des Jugoslawen Bilal nach dem &quot;Alexander Nikopol&quot;-Zyklus, ist ein merkw&uuml;rdiger Einzelband, der sich stilistisch noch mehr vom Comic entfernt hat als bereits erw&auml;hnter Zyklus. Der gro&szlig;fl&auml;chige Seitenaufbau (nur selten sind mehr als vier Illustrationen zu einer Seite zusam-mengef&uuml;gt) wird unterbrochen von groben Textbl&ouml;k-ken und wenigen Sprechblasen, in die die Kommuni-kation der Protagonisten gebettet wurde. Durch diese Textbl&ouml;cke erscheint der Comic oft nur als Illustrati-onsband mit Text, und tats&auml;chlich ist er ein Band zwischen dieser Form und klassischem Comic. Der Text w&auml;re zu komplex gewesen, um auf Balken zu verzichten und die Sprache allein in Sprechblasen zu integrieren. Obwohl Bilal ein meisterhafter Illustrator ist, der es schafft, in seinem ureigenen Zeichenstil eine f&uuml;rchterlich triste und hoffnungslose Zukunftswelt darzustellen, ist der Text diesmal das eigentlich tragende Element des Bandes. Nike Hatzfeld, geboren 1993 im Trommelfeuer von Sarajewo, ist der Erz&auml;hler der Geschichte, die 33 Jahre sp&auml;ter spielt. Dank seiner ungew&ouml;hnlichen Ged&auml;chtnisf&auml;higkeiten kann er sich schon an Ereignisse ab dem 18. Tag nach seiner Geburt erinnern und jeden neuen Tag sogar noch an den Tag zuvor. Er erinnert sich, mit zwei weiteren Waisen namens Amir und Leyla in einem Zimmer gelegen zu haben, die er ewig zu besch&uuml;tzen schwor. Nur sein Ged&auml;chtnis kann ihm helfen, diese beiden, von denen er schon bald getrennt wurde, wiederzufinden. W&auml;hrenddessen spinnen politische Gruppen ihre F&auml;den um Nike, den sie f&uuml;r ihre Zwecke mi&szlig;brauchen und auch opfern wollen. Und nichts ist einfach in einer Zeit, in der es von jedem Doubles gibt, der Wille aber nicht frei ist. Bilals neuestes Werk ist wieder eine Zukunftsvision dunkelster Natur, die ihren Ursprung in den Ereignissen in seiner fr&uuml;heren Heimat Jugoslawien tr&auml;gt. Das komplexe, verwirrende und politisch typisch fanatische Flair beschreibt nur eine m&ouml;gliche Zukunft, die jetzt schon Realit&auml;t ist: Kein Mensch kann die Geschehnisse erkl&auml;ren oder beeinflussen; es gibt immer eine h&ouml;here Macht, alles ist miteinander verwoben, und jeder k&auml;mpft ums &Uuml;berleben. Das ist jetzt allerdings wahrscheinlich ein sehr subjektiver Eindruck. Objektiv gesehen ist das Werk jedoch wieder einmal ein intelligenter und spannender Comic mit vielen Anspielungen und Parabeln, den man gelesen haben sollte. Nicht umsonst geh&ouml;rt Enki Bilal zu der Handvoll K&uuml;nstlern mit Weltruf, die sich leider nicht so gut verkaufen, wie sie es verdienten. Jo84 <BR>
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<B>Caryad</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Gothic Moonlight</FONT>. 32 Seiten, s/w mit Farbumschlag, DIN A 4, 9,90 Mark. Ideenschmiede Paul &amp; Paul <BR>
Ein recht merkw&uuml;rdiges Werk legt die Ideenschmiede Paul und Paul mit dem vorliegenden Band der Illustratorin Caryad vor. Diese ist vornehmlich im Illustrationsbereich f&uuml;r Rollenspiele und Fantasyromane t&auml;tig und hat sogar schon einmal ein umstrittenes Backcover zur letzten Spr&uuml;henden Phantasie beigesteuert. Ihre wunderbar detailliert punktierten Zeichnungen, oft auch nur in Bleistift gehalten, gefallen vor allem D&uuml;sterleuten in Schwarz, die zeitweise auch schon als Gothic-Szene bezeichnet wurden. Symbole dieser Art wie Gr&auml;ber, Kruzifixe, Marmorengel, Schmuck, Rosen, Leder und Totenkopf tauchen immer wieder auf und geben den Zeichnungen ihre Stimmung. Caryad ist eigentlich nur Illustratorin, aber durch einen losen Handlungsfaden wurden bis zu drei Zeichnungen auf einer Seite comicartig integriert. Diese zeigen verschiedene Situationen eines weiblichen Engels, der sich in eine sterbliche Frau verliebt. &quot;Doch welcher Mensch kann die Liebe eines Engels ertragen, ohne zu zerbrechen?&quot; fragt die Autorin auf der R&uuml;ckseite des Hefts. Das h&uuml;bsch anzusehende Werk wird erg&auml;nzt durch einige Zeilen Poesie. Ich finde es gut, da&szlig; ein namhafter Comicverlag wie IPP sich traut, ein Heft zu publizieren, das derart aus dem Rahmen der g&auml;ngigen Comicver&ouml;ffentlichungen f&auml;llt. Denn der Comicmarkt braucht von Zeit zu Zeit solche experimentellen Einfl&uuml;sse. Jo84 <BR>
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<B>Fran&ccedil;ois Corteggiani / Michel Blanc-Dumont</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Die Jugend von Blueberry. Die Pinkerton-L&ouml;sung</FONT>. 48 Seiten, farbig, DIN A 4, 16,80 Mark. Ehapa <BR>
Im zehnten Band der Jugend-Blueberry-Reihe bzw. Album 35 mu&szlig; man sich wieder mal mit einem neuen Team anfreunden, das Blueberry kreiert. Allerdings sind sowohl Texter Francois Corteggiani als auch Zeichner Michel Blanc-Dumont durch diverse Arbeiten, auch im Westernbereich, ein Begriff und f&uuml;r ihre Qualit&auml;t bekannt. Vielleicht waren sie deshalb f&uuml;r diese Arbeit pr&auml;destiniert, die sie auch handwerklich gut bew&auml;ltigen. Langsam wird der Werdegang Blueberrys nat&uuml;rlich leicht undurchsichtig, obwohl Corteggiani es schafft, Bez&uuml;ge zu fr&uuml;heren Jugendabenteuern herzustellen, die er ja bereits f&uuml;r Zeichner Colin Wilson textete. Leichte Ungereimtheiten fallen wohl nur harten Blueberry-Fans auf, und insgesamt ist wieder ein sch&ouml;nes Album entstanden. Unverst&auml;ndlich ist mir allerdings, warum Wilson die Reihe aufgegeben hat, denn Blanc-Dumonts Zeichenstil bringt man eben nicht gerade mit Blueberry in Verbindung. Ob man immer mehr Jugendabenteuer in die jetzt schon schwer nachvollziehbare Chronologie Blueberrys einf&uuml;gen mu&szlig;,. halte ich sowieso f&uuml;r zweifelhaft, zumal ja durchaus noch B&auml;nde von Giraud neu produziert werden. F&uuml;r sich stehend bietet der Band jedoch gute Unterhaltung. Jo84 <BR>
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<B>Glenn Danzig / Simon Bisley</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Death Dealer # 1</FONT>. 56 Seiten, Comicbookformat, 15.90 Mark. Extrem Erfolgreich Enterprises. <BR>
Endlich ist es soweit: Als erster Verlag Europas bringt Bela Bs Verlag EEE ein &uuml;bersetztes Heft des amerikanischen Splatter-Comicverlags &quot;Verotic&quot; heraus, der von dem Musiker Glenn Danzig gegr&uuml;ndet wurde. Wie schon bei EEEs vergangenen Projekten &quot;Schweinevogel&quot; und &quot;Faust&quot; ist die Herausgabe in Deutsch durch-aus als Sensation zu werten. Denn &quot;Verotic&quot; steht in Deutschland geradezu als Synonym f&uuml;r den b&ouml;sen Comic schlechthin, der, wenn man nicht gerade in einer der drei gr&ouml;&szlig;ten St&auml;dte Deutschlands wohnt, f&uuml;rchterlich schlecht zu bekommen ist, weil viele Vertriebe sich weigern, den Comic zu vertreiben. Der Verlag wird einfach als zu gef&auml;hrlich bezeichnet, weil zu oft an der Grenze beschlagnahmt, deren Beschlagnahmung oft Anzeigen folgen - man kennt ja durchaus die Zensurwut religi&ouml;ser und sonstiger Idioten in unserem Lande. EEE traut sich wie immer, dieses hei&szlig;e Eisen unzensiert zu ver&ouml;ffentlichen, weshalb ihnen Respekt geb&uuml;hrt und sogar der hohe Preis gerechtfertigt ist. Der Comic selbst ist eigentlich nichts anderes als eine Art &quot;Conan&quot;, allerdings viel besser gezeichnet und coloriert und wesentlich extremer in der Darstellung der Gewaltszenen. &quot;The Death Dealer&quot; selbst ist eine Erfindung des Altmeisters Frank Frazetta, auf dessen Gem&auml;lden dieser dunkle Charakter erstmals 1973 auftauchte. Bekanntheit erlangte die Figur durch den Zeichentrickfilm &quot;Feuer und Eis&quot; , auf dessen Filmplakat sie zu sehen war. Glenn Danzig adaptierte diese Figur in Absprache mit dem Held seiner Jugend f&uuml;r den Comic und schrieb Stories, die Simon Bisley (hierzulande unter anderem bekannt durch &quot;Lobo&quot;) in extreme Bilder umsetzte. &quot;Death Dealer&quot; ist ein Splattercomic mit nicht gerade hohem Niveau, aber trotzdem ziemlich klasse. Ich empfehle den Kauf trotz des hohen Preises ausdr&uuml;cklich. Unterst&uuml;tzt EEE in ihrem Kampf gegen die Zensurpraktiken in unserem Land! &quot;Death Dealer&quot; erscheint &uuml;brigens mit Variantcover, das als eins von vier Heften an die H&auml;ndler ausgeliefert wird. Das Variant hat den Schriftzug in einer anderen Farbe, und das Cover ist als ganzes gepr&auml;gt. Jo84 <BR>
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<B>Will Eisner u. a.</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Spirit Casebook Vol. II. All about P'Gell</FONT>. 156 Seiten, s/w mit Farbumschlag, Softcoveralbum, 18,95 Dollar (Hardcover 24,95 Dollar). Kitchen Sink Press. <BR>
Zum Gl&uuml;ck kommen die Comics des Altmeisters Will Eisner wieder in Mode. Nach seinem neuesten Buch &quot;Family Matter&quot; (siehe PLOP # 54) bringt sein amerikanischer Hausverlag Kitchen Sink Press eine zweite Kompilation der besten klassischen Spirit-Stories heraus. Diesmal geht es um Spirits bekannteste Gegenspielerin P'Gell, die in 13 Stories aus den Jahren 1946 bis 1951 n&auml;her vorgestellt wird. Erg&auml;nzt durch Vorwort und mehrere Stories aus den Jahren 1952 (nicht von Eisner selbst) und 1973 ist wieder einmal ein Prachtband daraus geworden, wie man ihn sich &ouml;fter w&uuml;nschen w&uuml;rde. Zeitgleich findet sich &uuml;brigens in der 66. Ausgabe der amerikanischen Fachzeitschrift &quot;Comic Book Market Place&quot; ein gro&szlig;er Artikel mit dem Thema &quot;Women of the Spirit&quot;). Zum Gl&uuml;ck hat auch der deutsche Verlag Comic Press zum Sommer den Start einer neuen Spirit-Edition angek&uuml;ndigt, die in der Hochzeit des Comics beginnen und in chronologischer Reihenfolge fortgesetzt werden soll. So lange mu&szlig; man die Zeit wohl mit dem sch&ouml;nen amerikanischen Buch &uuml;berbr&uuml;cken. Jo84 <BR>
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<B>Fil</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Didi und Stulle</FONT>. 48 Seiten, farbig, Softcoveralbum, 9.90 Mark. Reprodukt. <BR>
Ebenfalls ein echtes Original ist der geb&uuml;rtige Berliner Philipp T&auml;gert, kurz &quot;Phil&quot; oder &quot;Fil&quot; genannt. Seit Jahren erfreut sich der Comiczeichner dank seiner erfrischend verschrobenen Comics und B&uuml;hnenauftritte als einer der besten Stand up-Comedians des Landes wachsender Beliebtheit. Vor einigen Monaten widme-te das Berliner Blatt &quot;Zitty&quot; dem Berliner Jugendidol sogar einen gro&szlig;en Bericht mit Farbcover. Allerdings zeichnet Fil auch schon etliche Jahre lang f&uuml;r Szenebl&auml;tter wie dieses meist kurze Gags, die ihn als Zeichner Kultstatus erreichen lie&szlig;en. &quot;Didi und Stulle&quot; ist nun sein erstes eigenes Farbalbum. Bei den Figuren, der Insiderszene schon l&auml;nger bekannt, handelt es sich um zwei Proleten, die sich so durchs Leben berlinern. Die k&uuml;nstlich herrlich flach gehaltenen Dialoge und die abstruse Beziehung der beiden Chaoten ist nicht niveauvoll, aber sehr witzig. Und das ist doch schon mehr, als man von vielen anderen Comicalben behaupten kann. Au&szlig;erdem bekommt man f&uuml;r den g&uuml;nstigen Preis unheimlich viel zu lesen, was man gerade bei Reprodukt gar nicht unbedingt erwartet h&auml;tte. Jo84 <BR>
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<B>Gainax / Yoshiyuki Sadamoto</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Neon Genesis Evangelion # 1 bis 3</FONT>. Je 168 Seiten, s/w mit Farbumschlag, 11,5 x 17,5 Zentimeter. 12 Mark. Carl-sen <BR>
Dies ist also Carlsens zweiter Taschenmanga nach Dragonball, der helfen soll, die angeschlagene Comicschiene zu sanieren. Dank Dragonball sieht es mittlerweile wohl schon etwas besser aus. Es bleibt nat&uuml;rlich zu hoffen, da&szlig; Carlsen auch hiermit ein Erfolg beschieden ist, denn das Konzept des niedrigeren Preises als &uuml;blich d&uuml;rfte der gesamten Comicszene zugute kommen. Neon Genesis Evangelion ist gut zwei Mark teurer als Dragonball, denn es ist deutlich auf ein etwas &auml;lteres Publikum zugeschnitten und mu&szlig; so mit einer etwas geringeren K&auml;uferzahl rechnen. Das Format ist das gleiche und bei dem Detailreichtum der Zeichnungen und Raster f&uuml;r meinen pers&ouml;nlichen Geschmack etwas zu klein gew&auml;hlt. Die Story selbst ist durch eine komplexe Vorgeschichte eingeleitet, die auf zwei Farbseiten vorgestellt wird. Neo-Tokyo im Jahre 2015: Die Stadt wird von Kampfmaschinen aus dem Weltraum, &quot;Engel&quot; genannt, angegriffen. In die Wirren des beginnenden Krieges um die Erde ger&auml;t der 14j&auml;hrige Shinji Ikaro, dessen Vater f&uuml;r das gehei-me Forschungslabor NERV arbeitet. Er soll die erste Waffe gegen die Engel steuern, den Kampfroboter Evangelion. Um seinen Vater wiederzusehen, der sich von seinem Sohn Jahre zuvor abgewendet hat, sagt Shinji zu, obwohl er keine Ahnung und kaum Motivation mitbringt. So ist es kein Wunder, da&szlig; er schon nach kurzer Zeit &uuml;berall aneckt. Und die Gefahr f&uuml;r die Erde besteht weiterhin. &quot;Neon Genesis Evangelion&quot; ist ein Manga, wie er typischer nicht sein k&ouml;nnte. Die Handlung spielt in der Zukunft, Invasoren bedrohen die Erde, es wimmelt von Kampfrobotern und Technik, auf jeder zweiten Seite explodiert irgendetwas, und die Protagonisten sind jung (und oft recht sexy). Das alles ist nicht neu, aber nat&uuml;rlich bew&auml;hrt unterhaltsam. Kann man gut mal zwischendurch konsumieren. Jo84 <BR>
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<B>Herg&eacute;</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Tim und Struppi. Flug 714 nach Sydney</FONT>. 64 Seiten, farbig, Softcoveralbum, 16,90 Mark. Carlsen <BR>
Nun ist also die neue Tim-und-Struppi-Edition auch fast wieder komplett publiziert. Der vorliegende Band ist das vorletzte Tim-und-Struppi-Abenteuer und wurde zuerst 1966/67 in dem belgischen Magazin &quot;Tintin&quot; vorabgedruckt. Es ist ohne Zweifel eines der besten Abenteuer aus der Feder Herg&eacute;s, das auch heute noch erfreulich modern wirkt. Da&szlig; manche Kleidungsst&uuml;cke leicht 70er-Jahre-m&auml;&szlig;ig ausschauen, zeigt nur wieder, da&szlig; Georges R&eacute;mi seiner Zeit weit voraus war. In diesem Band geraten Tim, Haddock, Bienlein und nat&uuml;rlich Struppi wieder einmal in den Weg von Rastapopoulos, der den Million&auml;r Carreidas entf&uuml;hrt hat, den sie zuf&auml;llig begleiten. Doch nicht ganz allt&auml;gliche Umst&auml;nde helfen unseren Freunden, die Sache zu meistern. &quot;Flug 714 nach Sydney&quot; ist ein unerreichter Klassiker, der leichtf&uuml;&szlig;ig Humor, Spannung und Fiktion miteinander verkn&uuml;pft, und ist daher jedem w&auml;rmstens zu empfehlen, der ihn in den letzten 32 Jahren verschlafen hat. Jo84 <BR>
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<B>Alexandro Jodorowsky / Zoran Janjetov / Fred Beltran</B>:<FONT COLOR="#FF3366"> Die Techno-V&auml;ter # 1</FONT>. Albino, der Meister der Spiele. 52 Seiten, farbig, &Uuml;berformat, Hardcover, 22.90 Mark. Feest <BR>
&quot;Die Techno-V&auml;ter&quot; ist eigentlich die einzige neue Reihe, die &uuml;berhaupt im ganzen Halbjahresprogramm von Feest/Ehapa neu startet. Fast bekommt man den Eindruck, da&szlig; als Ausgleich f&uuml;r das Vers&auml;umnis, mehr gute Reihen ranzuschaffen, wenigstens dieser Band das beste vom besten darstellen soll. Die Aufmachung ist optimal: bestes Papier, un&uuml;bertroffene Druckqualit&auml;t mit brillantesten Farben, Hardcover und ein erfreulich niedriger Preis f&uuml;r ein Album solcher Qualit&auml;t. Und auch der Comic selbst ist nicht schlecht. Jodorowski ist ja nun schon l&auml;nger vor allem als Texter von Science Fiction-Epen bekannt, und Comicfans ordnen ihn, trotz vieler eigenst&auml;ndiger Arbeiten, immer gern im Umfeld von Moebius ein. Das ist nicht ganz weit hergeholt, denn auch dieser Comictext h&auml;tte ohne weiteres wie f&uuml;r Moebius zugeschnitten sein k&ouml;nnen. Viele unbeschreibbare Kleinigkeiten in Text und Szenario erinnern an Geschichten, die dieser K&uuml;nstler als erster Comiczeichner in Bilder umsetzte. Man kann sich dieser Assoziation schwerlich entziehen, obwohl Moebius mit diesem Band gar nichts zu tun hat. Denn die Zeichnungen stammen von Zoran Janjetov. Dieser ist hierzulande allerdings als Zeichner des letzten Zyklus von &quot;John Difool&quot; bekannt, der bekanntesten Moebius-Serie. Hier schlie&szlig;t sich der Kreis. Die Zeichnungen, durch diese Verbindung Moebius angepa&szlig;t, k&ouml;nnten von Ausdruck her tats&auml;chlich auch von ihm selbst sein, so &auml;hnlich sehen sie seinen. Was das Werk letztendlich zu etwas wesentlich Eigenst&auml;ndigerem werden l&auml;&szlig;t, ist die phantastische Computercolorierung von Fred Beltran; eine faszinierende Colorierung, wie man sie noch nie gesehen hat. Die fl&auml;chigen, fast fotorealistischen und trotz alledem kalten Farben stellen eine Welt ohne nat&uuml;rliches Licht oder Freude dar. In diese Welt wird Albino geboren, nachdem seine Mutter von 60 Piraten des roten Oulrij vergewaltigt wurde. Von seiner Mutter nicht anerkannt und in st&auml;ndigem Wettkampf mit seinen zeitgleich geborenen beiden anderen Geschwistern, hat er trotzdem ein Ziel vor Augen: Er will oberster Techno-Vater werden. Band 1 der Reihe, als Biografie des obersten Techno-Vaters angelegt, ist ein faszinierender Band und eigenst&auml;ndiger, als die Rezi vermuten l&auml;&szlig;t. die Einfl&uuml;sse beschr&auml;nken sich nicht nur auf Moebius, auch &quot;Tron&quot;, Druillet oder andere blitzen durch. Guter Band, wirklich empfehlenswert. Jo84 <BR>
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<B>Roger Leloup</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Yoko Tsuno # 22</FONT>. Die Himmelsdschunke. 48 Seiten, farbig, Albumformat, 14,90 Mark. Carlsen <BR>
Der Carlsen Verlag scheint dazuzulernen. Zum 1. Februar wurde der Preis f&uuml;r etliche Serien erh&ouml;ht, daf&uuml;r der Preis vieler Funnies und auch der Serie Yoko Tsuno auf 14,90 Mark gesenkt. Der deutsche Leser kommt deshalb in den Genu&szlig;, das 22. Carlsen-Album, das im Original 1988 unter dem Titel &quot;La Jonque C&eacute;leste&quot; bei Dupuis ver&ouml;ffentlicht wurde, in Erstver&ouml;ffentlichung zu einem geringeren Preis als &uuml;blich erstehen zu k&ouml;nnen. Yoko Tsuno, eine der klassischen Serien, von denen nach etwa 25 Jahren Laufzeit immer noch neue Alben erscheinen, bietet seit ebenso langer Zeit Abenteuer zwischen Geschichte, Neuzeit und Science Fiction, die auch hierzulande ihre Fans gefunden haben. Im neuesten Album f&uuml;hren eine geheimnisvolle Elfenbeinkugel und eine uralte Puppe Yoko Tsuno auf die Spur eines Geheimnisses, das im 11. Jahrhundert verborgen liegt. Mit Hilfe des Translators, einer Zeitmaschine, und einiger Freunde macht sich Yoko auf den Weg ins 11. Jahrhundert, um das Leben eines sechsj&auml;hrigen Kindes zu retten. Das haarstr&auml;ubende Abenteuer bietet gute Unterhaltung der harmloseren Art, nicht mehr und nicht weniger. Jo84 <BR>
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<B>David Lapham</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Stray Bullets # 8</FONT>. 28 Seiten, s/w mit Farbcover, Comicbookformat, 7,80 Mark. Schwarzer Turm <BR>
Das wurde aber auch Zeit! Als Feest die Reihe vor einiger Zeit mit der Nummer sieben einstellte, konnte ich es nicht fassen, und mir stand fast das Wasser in den Augen. Nun hat sich endlich jemand erbarmt, diesen Spitzencomic fortzusetzen. Hinter dem Verlag &quot;Schwarzer Turm&quot; verbirgt sich mehr oder weniger die Menschenblut-Crew, die den Verlagsnamen aber konzeptionell etwas von diesem Magazin abr&uuml;cken wollte. Wie gewohnt geben sich die Jungs viel M&uuml;he. So ist zum Beispiel ab der n&auml;chsten Ausgabe eine Leserbriefseite geplant, die von Lapham selbst betreut werden soll. Das Papier, auf dem das Heft erscheint, gef&auml;llt mir nicht besonders. Es ist recht gelb und stellt schon einen Bruch zum strahlenden Wei&szlig; der Feest-Ausgaben dar. Aber das ist Absicht, denn inhaltlich ist &quot;Stray Bullets &quot; einfach kein Hochglanzcomic. Heft acht bietet ein Wiedersehen mit Orson und Beth aus &quot;Stray Bullets&quot; # 5, die mittlerweile zusammenwohnen, aber sich nicht so richtig verstehen. Bei ihnen wohnt die drogens&uuml;chtige Nina, die Orson ihrerseits ganz gern hat. Bei dem Versuch, Beths Herz wiederzugewinnen, probiert Orson eine Menge aus, denn Beth ist extrem und steht auch auf Extreme... Ganz nachvollziehen kann man die Taten der Protagonisten nie, und genau hier hat Lapham die Welt genau beobachtet. Mir geht's n&auml;mlich in der Realit&auml;t in Liebesdingen oft auch nicht anders. Jo84 <BR>
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<B>Jeph Loeb / Tim Sale</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Superman f&uuml;r alle Zeiten # 1</FONT> (von 4). Fr&uuml;hling. 48 Seiten, farbig, Comicbookformat Prestige, 9,90 Mark. Carlsen <BR>
Carlsen hat sich nach etlichen Monaten Pause nun doch dazu durchgerungen, weiterhin Material von Superman und Batman zu publizieren. Mit verbessertem Konzept (Preis gesenkt) d&uuml;rften die Chancen auf dem Markt auch gar nicht so schlecht stehen. Den Anfang macht der Vierteiler &quot;Superman f&uuml;r alle Zeiten&quot;, von dem jetzt Band eins vorliegt. In diesem wird die Entstehungsgeschichte Supermans noch einmal aufgerollt. Der untypisch gezeichnete Comic ist aus der Sicht Jonathan Kents, des Ziehvaters von Superman, erz&auml;hlt und bietet eine Aufarbeitung der Story mit altbekannten Geschehnissen und bisher unbeleuchteten Elementen. Dem harten Fan wird der Vierteiler vermutlich zu atypisch gezeichnet sein; er bietet jedoch gute Unterhaltung, eine gut erz&auml;hlte Geschichte und ein prima Preis-Leistungs-Verh&auml;ltnis. Jo84 <BR>
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<B>Lutz Mathesdorf / Kim Schmidt</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Gib Gummi</FONT>. 48 Seiten, farbig, DIN A 4-Album, 7,90 Mark. Carlsen <BR>
Nachdem das Album &quot;Unser Schumi&quot;, in dem Deutschlands Rennfahrer Nummer eins Michael Schumacher auf die Schippe genommen wurde, der Verkaufshit des letzten Jahres war, stand fest, da&szlig; ein zweiter Band folgen mu&szlig;te. Nun liegt er vor, und wie das so mit Fortsetzungen ist, erreicht das Album nicht die Qualit&auml;t des ersten Teils. Kim Schmidt ist nat&uuml;rlich immer noch der tolle Zeichner, den man schon seit Jahren kennt. Man kann sich darauf verlassen, &uuml;berall kleine versteckte Gags zu finden, die letztendlich mehr Charme haben als die Hauptgags. Denn irgend-wie konnte ich nicht so viel lachen wie bei Band eins. M&ouml;glicherweise ist alles auch nur insiderm&auml;&szlig;iger ge-worden, denn vom Rennsport habe ich keinen Schim-mer, und ich wei&szlig; gerade mal, wie Schumi aussieht. Aber vielleicht ist das Thema in einem zweiten Band auch schon ausgereizt und die Charakterisierung von Schumi bereits ein alter Hut. F&uuml;r Schumi selbst ist das Album &uuml;brigens nicht gerade schmeichelhaft. Er wird hier so doof dargestellt, wie Verona Feldbusch immer tut. Eigentlich ist das ja schon irgendwie witzig. Noch witziger w&auml;re aber wohl ein Interview mit ihm &uuml;ber diesen Band. Nun, ein ziemliches Reizthema dieses Bandes sind jedoch die Farben. Kim Schmidt ist eigentlich ein meisterhafter Colorist, der seinen Comics mit Markern den letzten Schliff gibt. Ungl&uuml;cklicherweise ist dieses Album aus Zeitgr&uuml;nden nicht mit Markern, sondern komplett von Lutz Mathesdorf am Computer coloriert. Dieser hat leider nicht ann&auml;hernd das Farbverst&auml;ndnis von Kim, der normalerweise nicht so fl&auml;chig coloriert und nicht so h&auml;&szlig;liche Bonbonfarben nimmt. Daher schneidet das Album farblich im Vergleich zu Band eins wesentlich schlechter ab. Kims Zeichnungen sind jedoch liebevoll, und man darf nicht vergessen, da&szlig; es sich hier um ein Massenprodukt handelt, das (auch durch den niedrigen Preis) haupts&auml;chlich Nicht-Comicleser ansprechen soll. Jo84 <BR>
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<B>Bernd Pfarr</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Eines Tages war Zeus das Blitzeschleudern leid</FONT>. 140 Seiten, farbig, Hardcoveralbum, 44 Mark. 2001. <BR>
Ich m&ouml;chte auf keinen Fall vers&auml;umen, euch das neueste Buch von Bernd Pfarr w&auml;rmstens zu empfehlen. Wie schon sein letztes Buch &quot;Komische Bilder&quot; ist es leider nur &uuml;ber den 2001-Versand oder die 2001-Filialen (gerade mal 13 in ganz Deutschland) erh&auml;ltlich. Bernd Pfarr, erst 1998 als bester Zeichner mit dem Max und Moritz-Preis ausgezeichnet, pr&auml;sentiert wieder eine Kompilation seines absurden Humors, der teilweise in etlichen Zeitschriften vorver&ouml;ffentlicht wurde. Der Gro&szlig;teil der Einseiter dieses Cartoonbandes ist wieder in naiver &Ouml;lmalerei gehalten, 20 Prozent der Werke nur in seinem alten Stil mit Feder und Aquarell. Der Humor bleibt jedoch durchweg Pfarr, und das hei&szlig;t vor allem schr&auml;g. Irgendjemand pr&auml;gte eigens f&uuml;r ihn einmal den Begriff &quot;absonderlicher Humor&quot;, und das trifft es, denn sehr oft fragt sich der Leser: Was soll das denn nun schon wieder? Seine bekannten Figuren Dulle und Sondermann tauchen nicht auf, sondern nur Alltagsfiguren jeglicher Coleur. Trotzdem ist der Band sch&ouml;n, denn Pfarr ist einfach einer der eigenst&auml;ndigsten Humoristen im Cartoonbereich. Jo84 <BR>
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<B>Ralph Ruthe</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Die Fr&uuml;hreifen</FONT>. 48 Seiten, farbig, Softcoveralbum, 19,80 Mark. Boiselle-L&ouml;hmann <BR>
&quot;Die Fr&uuml;hreifen&quot; ist bereits das dritte Farbalbum des sympathischen Bielefelder Comiczeichners und Cartoonisten im Verlag B &amp; L. Pr&auml;sentierten &quot;Schweinskram&quot; und &quot;Nur die Liebe z&auml;hlt&quot; noch einseitige Cartoons im Einzelbild, so sammelt der vorliegende Band haupts&auml;chlich Strips und Einseiten-Comics, die er fr&uuml;her unter anderem f&uuml;r das Magazin Comic Speedline schuf. Die urspr&uuml;nglich schwarz-wei&szlig;en Bilder wurden hierf&uuml;r gekonnt am Computer coloriert, und auch das hat Ralph drauf, genau wie das Zeichnen von Funnies, die nur so vor Lebendigkeit spr&uuml;hen. Textlich ist der Humor manchmal harmlos, manchmal etwas derber. Insgesamt ist das Album wie schon die Vorg&auml;nger etwas gro&szlig;fl&auml;chiger geraten, aber sonst wirklich nicht schlecht. Jo84 <BR>
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<B>Tiziano Sclavi / Angelo Stano</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Dylan Dog # 1</FONT> (von 6). 96 Seiten, s/w mit Farbcover, 15 x 21 Zentimeter, 4,95 Dollar. Dark Horse. <BR>
&quot;Dylan Dog&quot; ist einer der meistzitierten italienischen Comics, der in etlichen Kreisen sogar Kultstatus besitzt. Viele Comiczeichner und auch Filmemacher lie&szlig;en sich von der Figur des Geisterj&auml;gers und Detektivs f&uuml;r &uuml;bernat&uuml;rliche F&auml;lle von Texter Tiziano Sclavi beeinflussen. Mein pers&ouml;nlicher Lieblingsfilm &quot;Dellamorte dellamore (Cemetry Man)&quot; entstand zum Beispiel unter deutlichen Anleihen der Figur Dylan Dog. In Amerika wird der Kultklassiker nun erstmals bei Dark Horse ver&ouml;ffentlicht. In der ersten Story, die von Angelo Stano umgesetzt wurde, werden Dylan Dog und sein Gehilfe Felix (der Groucho Marx wie aus dem Gesicht geschnitten ist) mit Zombies konfrontiert, die der Teufel selbst geschaffen hat, um wieder einmal die Welt zu verderben. Das Script, durchsetzt mit Zitaten aus zum Beispiel Romeros &quot;Dawn of the Dead&quot;, ist eine Mischung aus stilgebenden Horrorgeschichten und ziemlichem Trash. Die Zeichnungen sind dabei f&uuml;r einen billigen Pulp-Comic nicht schlecht, wenn auch manchmal die leichten Grauschlieren in bestimmten Panels st&ouml;ren. Wer sich f&uuml;r Horrorcomics mit leichtem Trash-Einschlag interessiert, sollte ruhig einmal einen Blick in die neue Reihe werfen. Um den Verkauf etwas anzukurbeln, wurden die Covers &uuml;brigens exklusiv von Mike Mignola gestaltet. Jo84 <BR>
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<B>Osamu Tezuka</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Black Jack TB # 1 und 2</FONT>. 182 bzw. 198 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A 5, Softcover. Viz Graphic Novel <BR>
Die Manga-Welle schwappt weiter &uuml;ber Deutschland, aber den gr&ouml;&szlig;ten Manga-Zeichner, der jemals lebte, kennt hier kaum ein Mensch. Osamu Tezuka wird in seiner Heimat ehrfurchtsvoll &quot;God of Manga&quot; genannt. Er soll mehr als 150 000 Comicseiten in mehr als 500 Manga-Titeln geschaffen haben, bevor er 1989 starb. Dabei, sollte man meinen, mu&szlig; die Qualit&auml;t zwangsl&auml;ufig auf der Strecke bleiben, aber dem ist nicht so. Am ber&uuml;hmtesten wurden seine Arbeiten f&uuml;r ein j&uuml;ngeres Publikum, zum Beispiel &quot;Kimba, der wei&szlig;e L&ouml;we&quot; oder &quot;Astro Boy&quot;. Aber Tezuka schuf auch anspruchsvollere Serien wie &quot;Adolf&quot; oder eben &quot;Black Jack - Two-fisted Surgeon&quot;. Dies ist ein sp&auml;tes, gereiftes Werk, dessen letzte Kurzgeschichte sogar unvollendet blieb. Black Jack ist ein Chirurg, und zwar der beste der Welt. Dank seiner revolution&auml;ren Methoden, die grunds&auml;tzlich als undurchf&uuml;hrbar oder krank abgetan werden, blieb ihm eine Lizenz als praktizierender Chirurg verwehrt. Das hindert ihn jedoch nicht daran, im Untergrund zu arbeiten. Zu ihm kommen meist reiche Leute, die alle anderen Chirurgen aufgegeben haben, denn seine Dienste sind nicht billig. 17 Kurzgeschichten kreierte Tezuka aus dieser unspektakul&auml;r klingenden Grundsituation, von denen eine besser ist als die andere. Der klare Strich, der einigen etwas naiv vorkommen wird, erlaubt dem Leser, sich vollends auf die Geschichten zu konzentrieren, die auf meisterhafte Art Spannung mit Komik, Psycho-logie und abstrusen Plots verbinden. Seltsame Ein-fl&uuml;sse, insbesondere Black Jacks merkw&uuml;rdige Beziehung zu der einj&auml;hrigen Pinoco, die sich als seine Frau darstellt, erh&ouml;hen den Reiz der B&auml;nde (da kann Humbert Humbert einpacken, d. Red.). Tezuka schafft es jedenfalls, mich allein durch seine Geschichten total zu begeistern, und wer von mittelm&auml;&szlig;igen Stories genug hat, sollte es auf alle F&auml;lle mal mit Adolf oder Black Jack versuchen. &Uuml;brigens ist vor kurzem auch ein hervorragender Black Jack-Anime erschienen, der eine exklusive, noch ausgefeiltere Story zum Thema hat und den ich euch auch uneingeschr&auml;nkt empfehlen kann - nat&uuml;rlich ebenfalls auf amerikanisch. Jo84 <BR>
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<B>John Wagner / Carl Critchlow</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Die Megast&auml;dte # 1</FONT>. Mean Machine. 54 Seiten, farbig, Softcoveralbum, 19.80 Mark. Arboris. <BR>
Als &quot;Die Megast&auml;dte&quot; kommt ein neues Album aus dem Umfeld von &quot;Judge Dredd&quot; heraus, der ja in Deutschland auch schon l&auml;nger kein Unbekannter mehr ist. Bastei versuchte sich schon mit wenig Erfolg vor vielen Jahren an einer &auml;hnlichen Reihe. Ich kann nur hoffen, da&szlig; der Arboris-Reihe mehr Erfolg verg&ouml;nnt ist, denn Band 1 mit dem Titel &quot;Mean Machine&quot; ist ein echter Hammer. Der Titelheld ist dem deutschen Publikum aus dem ersten Judge Dredd-Film mit Stallone bekannt. Mit einer Drehscheibe an seiner Stirn kann Mean Machine seinen Gem&uuml;tszustand von &quot;fies&quot; &uuml;ber &quot;gemein&quot; und &quot;genervt&quot; bis &quot;brutal&quot; selbst w&auml;hlen. Sein Charakter &auml;hnelt dabei sehr dem von Lobo: Je verbrecherischer und b&ouml;ser, desto besser. Nun ist in der Lobo-Reihe nicht jedes Heft extrem genug getextet, Lobo als die Parodie zu vermitteln, die sie sein soll. Bei &quot;Mean Machine&quot; klappt dies sehr gut. Dieser erf&auml;hrt, da&szlig; er einen Sohn hat, der leider stockbrav und &uuml;ber alle Ma&szlig;en wohlerzogen und lieb ist. Was tun, wenn der verstockte Bengel einfach kein mieser Krimineller werden will? Mean Machine verzweifelt nach und nach an der Aufgabe, ihn umzuerziehen. Mit Gewaltdarstellungen geizt der Band nat&uuml;rlich nicht; kein Wunder bei einem Album mit solche einem &quot;Helden&quot; als Hauptfigur. Die Gewalt ist allerdings so &uuml;bertrieben dargestellt, da&szlig; sie auf gar keinen Fall ernst genommen werden kann, sondern einfach laut auflachen l&auml;&szlig;t. Der Band bietet textlich reinen &uuml;berzogenen Slapstick und ist zum Schreien komisch, wenn man einen etwas derberen Humor hat; Herod w&uuml;rde ihm also wahrscheinlich nichts abgewinnen k&ouml;nnen. Zeichnerisch ist das Album ebenfalls ein Meisterwerk. Carl Critchlow &quot;malt&quot; seine Comics im Direct Colour-Verfahren (wahrscheinlich in &Ouml;l oder so) und erzielt damit gute Effekte. Auf deutsch liegt bisher unter anderem Batman Band 28 der Carlsen-Reihe vor, der ebenfalls Judge Dredd in einer Nebenrolle featured. &quot;Megast&auml;dte&quot; sollte man sich als Reihe vormerken. Band 1 ist jedenfalls einfach klasse. Jo84 <BR>
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<B>Wittek</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Bizarr Bazar # 1</FONT>. 40 Seiten, Dunkelblaudruck, Farbumschlag, DIN A 4, 9,90 Mark. Zwerchfell-Verlag <BR>
Ein feines Teil ist das erste komplett eigene Heft des Hamburger Underground-K&uuml;nstlers Thomas &quot;Wittek&quot; Wittke, das am 1. April im Zwerchfell-Verlag neu erschien. Zeichnerisch geh&ouml;rt Wittek zu den besten K&uuml;nstlern des Landes. Er beherrscht so gut wie jeden Zeichenstil, und seine Comics sind eine Achterbahnfahrt durch alle nur erdenklichen grafischen Gestaltungsm&ouml;glichkeiten. Die Grundlage seiner Gestaltung ist ein klarer Funnystrich, von dem aus er jedoch nach Belieben zum Fotorealismus, zur ma&szlig;losen &Uuml;berzeichnung, zur Collagentechnik oder sogar zur Abstraktion &uuml;berspringt. Je nach Stimmung des Textes vollziehen sich diese Wandlungen manchmal sogar auf einer einzigen Seite. Der Text als solcher ist zumindest halb-autobiografisch. Wittek erz&auml;hlt aus seiner Vergangenheit und spinnt Situationen oft bis in reine Fiktion oder Wunschtr&auml;ume weiter. Oft bleibt er auch nur bei den Fakten, die er jedoch durch gekonntes &Uuml;bertreiben &uuml;ber die Parodiegrenze hinaus zu verfremden versteht. Diese F&auml;higkeiten des Allround-Genies Wittek lassen &quot;Bizarr Bazar&quot; zu einem einzigartigen Werk werden, das man um jeden Preis in seiner Sammlung haben sollte. Wer mehr &uuml;ber Wittek wissen m&ouml;chte, sollte auf seine zahlreichen Fanzine-Kollaborationen mit anderen Hamburger Fan-zeichnern oder ein Interview mit ihm in Spr&uuml;hende Phantasie # 17 zur&uuml;ckgreifen. Jo84 <BR>
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<B>Zep</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Titeuf # 5. Zum Totlachen</FONT>. 48 Seiten, farbig, Softcoveralbum, 14,90 Mark. Carlsen <BR>
Noch ist Titeuf nicht wirklich bekannt in Deutschland, obwohl es die witzigste Reihe ist, die Carlsen momentan im Programm hat, und es schon auf f&uuml;nf B&auml;nde gebracht hat. Der vorlaute, dreiste und leicht fr&uuml;hreife Bengel von Zep bringt den Leser auch diesmal wieder auf 45 Einseitern zum Schmunzeln, Prusten und Wiehern. Unnachahmlich, wie Zep den Charakter Titeufs darstellt, ihn Streiche aushecken und dann oft selber reinfallen l&auml;&szlig;t. So ganz belanglos ist Zeps Humor dann allerdings doch nicht immer. Man kommt schon ins Nachdenken, wenn es zum Beispiel um Harim geht, der auf eine Mine trat und ein Bein verlor, oder wenn Modegags wie Piercing oder Turmschuhe verulkt werden. Das ganze ist schmissig gezeichnet und super coloriert. Au&szlig;erdem wurde der Preis auf 14,90 Mark gesenkt. Also, Leute, was gibt's da noch zu &uuml;berlegen? Kaufen! Jo84 <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Extrem Illustrated # 1</B></FONT>. 44 Seiten, s/w mit Farbumschlag, Comicbookformat, 6,90 Mark. Extrem Erfolgreich Enterprises (ab 18) <BR>
Extrem Erfolgreich Enterprises pr&auml;sentiert hier eine neue Reihe, deren Konzept Kurzgeschichten von verschiedenen Zeichnern sind. Den Anfang machen nat&uuml;rlich die den EEE-Lesern bereits bekannten Zeichner Schwarwel (&quot;Schweinevogel&quot;) und Vigil (&quot;Faust&quot;). Schwarwel, grafisch sicher eines der gr&ouml;&szlig;ten Talente des Landes, saugte sich zusammen mit Augsburg eine Story aus den Fingern, die mich von der Art her irgendwie an Gespenster-Geschichten oder schlechtere Menschenblut-Beitr&auml;ge erinnert. Die Story ist leider viel zu berechenbar, als da&szlig; sie letztlich &uuml;berzeugen k&ouml;nnte. Die zweite Kurzgeschichte erstellte Joe Vigil nach einem Text von David Quinn. Es geht um einen Nebenstrang der Saga um Faust. Grundlage ist die Idee, da&szlig; Kino in der Zukunft im Kopf stattfindet. Der Renner in der Sp&auml;tvorstellung ist &quot;Faust&quot;. Im Sensory Entertainment Center kann jeder gegen den &quot;singenden Killer&quot; antreten. Der Auftakt von Extrem Illustrated ist nicht wirklich furios. Trotzdem ist die Reihe als weiteres Highlight zu werden. F&uuml;r Heft zwei ist Material von Klaus Cornfield und Rainer Baldermann angek&uuml;ndigt, und Heft drei soll komplett in Farbe den gro&szlig;artigen Undergroundspa&szlig; &quot;Shit the Dog&quot; von Simon Bisley bringen. Hoffen wir, da&szlig; diese Pl&auml;ne eingehalten werden k&ouml;nnen. Jo84 <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Fr&auml;uleinwunder XX # 1</B></FONT>. 44 Seiten, s/w mit Farb-umschlag, Comicbookformat, 9,95 Mark. Jochen Enterprises. <BR>
Nicht ganz so auflagenstark, aber mindestens ebenso spektakul&auml;r ist wohl die neue Heftreihe bei Jochen Enterprises, die von Lilian Mousli und Evelin H&ouml;hne herausgegeben wird. Das besondere an &quot;Fr&auml;uleinwunder XX&quot; ist, da&szlig; die Heftreihe nur Arbeiten von weiblichen (Comic-)Zeichnern enthalten soll. Ein Gastzeichner m&auml;nnlichen Geschlechts ist dann doch dabei: Jim Avignon durfte einen Onepager gestalten, aber er reiht sich in seiner Obskurit&auml;t gut in die Arbei-ten der Damen ein. Das Heft ist n&auml;mlich eine zweischneidige Sache: Wenn man es n&auml;her betrachtet, so sind unter den zehn K&uuml;nstlerinnen kaum wirkliche Zeichnerinnen vertreten, die Comics im herk&ouml;mmlichen Sinn (mit Sprechblasen und Bildaufteilung) pr&auml;sentieren. Es scheint wirklich so, als h&auml;tten mehr als die H&auml;lfte mit der konventionellen Comicform gebrochen, denn sie stellen Bilder ohne Worte dar, plazieren die Worte als Block unter den Bildern oder liefern ganzseitige Grafikspielereien mit Textfetzen ab. Nur Isabel Kreitz mit dem Sechsseiter &quot;Gretchen&quot; liefert einen wirklich waschechten (und guten) Comic ab, was man bedingt noch von Anke Hellmich und Charlotte Brinckmann (bekannt aus dem Fanzine &quot;Unangenehm&quot;) durchgehen lassen k&ouml;nnte. Ohne dies jetzt als Ganzes werten zu wollen, gef&auml;llt die Erstnummer mir pers&ouml;nlich (als Mann?) jedenfalls nicht so besonders gut. Wenn Minou Zaribaf auf dem Backcover ein Papierauto zum Zusammenbasteln beisteuert, kann ich damit einfach nichts anfangen. Das Magazin an sich ist jedoch als erster Schritt zur F&ouml;rderung von Zeichnerinnen auf alle F&auml;lle ein Schritt in die richtige Richtung. Jo84 <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Reddition # 31 und 32</B></FONT>. 72, bzw. 84 Seiten, teilweise farbig, DIN A 4, 10, bzw. 15 Mark. Edition Alfons <BR>
Aus der ehemaligen Comic Reddition ist die Reddition - Zeitschrift f&uuml;r graphische Literatur geworden. Geblieben sind die hervorragende Aufmachung und die un&uuml;bertroffenen Inhalte, die das Blatt zu dem mit Abstand besten Sekund&auml;rmagazin des Landes machen. Das eld der Comics und angrenzenden Gebiete ist weit, und obwohl der Schwerpunkt des Magazins sicherlich bei frankobelgischen Publikationen liegt, schafft die Edition Alfons es immer wieder, auch &uuml;ber Randgebiete zu berichten. die es schon lange verdient haben. W&auml;hrend dies bisher fast immer einzelne K&uuml;nstler waren, wagt sich die Reddition diesmal an einen &Uuml;berblick &uuml;ber das reichhaltige Angebot an klassischen Kinder- und Jugendbuchillustrationen. Der gemeinsame Markt von Comics und Kinderb&uuml;chern ist interessanter, als man zun&auml;chst annehmen d&uuml;rfte. Viele Comiczeichner haben in ihrer Karriere auch an Kinderb&uuml;chern gearbeitet, nur wei&szlig; es kaum ein reiner Comicfan. Franquin, Will, Roba oder Trondheim geh&ouml;ren zu diesen K&uuml;nstlern ebenso wie Chaland, Avril, G&ouml;tting oder Lorenzo Mattotti, den das Cover dieser Ausgabe ziert. Bei vielen Ver&ouml;ffentlichungen kann man sich sogar dar&uuml;ber streiten, ob es sich um Comics oder Kinderb&uuml;cher handelt. Als Beispiele seien Petzi, Mecki oder die Werke von Janosch, Helme Heine oder Wilhelm Busch genannt. &Uuml;ber all diese K&uuml;nstler, ihre Vorl&auml;ufer ab 1800 und den Kinderbuch-markt generell berichtet die # 31, wie immer mit wahn-sinniger Fachkenntnis und erstklassig recherchiert und bebildert. Insgesamt wieder eine spitzenm&auml;&szlig;ige Ausgabe, die ich vollstens empfehlen kann. # 32 des erstklassigen Magazins wird seinem Konzept wieder voll gerecht und besch&auml;ftigt sich zu gleichen Teilen mit dem Werk der Zeichner Francois Schuiten und Enki Bilal. Das Thema Bilal, das bereits in der inzwischen vergriffenen # 15 aus dem Jahr 1989 aufgegriffen worden war, soll anl&auml;&szlig;lich des Erscheinens des neuen Albums &quot;Schlaf des Monsters&quot; erg&auml;nzt und auf einen aktuellen Stand gebracht werden. Ob dies n&ouml;tig ist, bleibt fraglich, denn es wird nat&uuml;rlich auch auf Bilals Werk vor 1989 noch einmal eingegangen. Dies bleibt aber entschuldbar, denn die Ausgabe vor zehn Jahren hat nat&uuml;rlich lange nicht jeder, der sich heutzutage f&uuml;r Bilal interessiert, auch wenn sich die Interessengruppe selbst kaum ver&auml;ndert hat. Im allgemeinen gilt aber, was die Reddition publiziert, ist danach f&uuml;r alle anderen Fachpublikationen uninteressant, da diese h&ouml;chstens einen Ausschnitt bieten k&ouml;nnen. Schon aufgrund des Umfangs (immerhin 42 Seiten pro K&uuml;nstler) kann man's nicht besser machen. Man k&ouml;nnte zwar meckern, einige der Illustrationen seien nicht so gut eingescannt wie gewohnt, andererseits fragt man sich, woher die &uuml;berhaupt ihr ausgew&auml;hltes Bildmaterial holen. Der Preis schmerzt im ersten Augenblick, ist aber f&uuml;r die F&uuml;lle an Informationen und die kleine K&auml;uferschicht gerechtfertigt. Also, Reddition, auf die n&auml;chsten 15 Jahre - ihr werdet immer die Besten bleiben. Jo84 <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Strapazin # 53 und 54</B></FONT>. Je 80 Seiten, teilweise farbig, Zwischenformat, 10 Mark. Meiler Verlag <BR>
Nachdem sich Strapazin in den letzten Jahren zu einem der hervorragendsten Magazine weltweit entwickelt hat, ist die Nummer 53 erstmals seit etlichen Ausgaben mal wieder so ein richtiger Schei&szlig;. Anscheinend mu&szlig; nach wie vor alle paar Monate mal eine Alibi-Krakelausgabe mit den schmierigsten Kleinkinderwerken dabei sein, damit die M&ouml;chtegern-Kunstszene ehrf&uuml;rchtig aufschreien kann: &quot;Kunst! Kunst!&quot; Blo&szlig; leider ist eben nicht alles, was kein Mensch verstehen kann, zwingend Kunst, sondern oft auch nur wichtigtuerische Erg&uuml;sse von k&uuml;nstlerisch v&ouml;llig unbegabten Schmierfinken, die gern mal dazugeh&ouml;ren m&ouml;chten. Ich will nicht unterstellen, da&szlig; keiner der Mitarbeiter etwas kann, denn selbst der von mir sonst hochgesch&auml;tzte Hendrik Dorgathen unterwirft sich dem Konzept dieser Ausgabe und ist auf Trips, die ich weder nachvollziehen kann noch will. Fakt ist jedenfalls, da&szlig; sich in diesem Heft keine einzige Geschichte in herk&ouml;mmlichem Sinne befindet, sondern irgendwelche unzusammenh&auml;ngenden &quot;Werke&quot; ohne tieferen Sinn. Hoffentlich ist die n&auml;chste Ausgebe wieder besser. Strapazin ist ja immer f&uuml;r eine &Uuml;berraschung gut. Strapazin # 54 ist wieder etwas interessanter als die Vornummer und tr&auml;gt den Untertitel &quot;Bildergeschichten aus Asien&quot;. Die Ausgabe ist nicht etwa ein rein japanisches Manga-Heft, denn vertreten sind in dieser Ostasien-Nummer neben japanischen auch Comics aus der Volksrepublik China, aus Taiwan und Hong Kong. Nicht ber&uuml;cksichtigt werden konnte zum Bedauern der Redaktion das koreanische, vietnamesische, malaische und indische Comicschaffen. Die vorgestellten japanischen Manga stammen ausschlie&szlig;lich aus dem Untergrund, geh&ouml;ren also nicht zur Massenware, wie man es von Strapazin eben so erwartet. &Uuml;berhaupt ist dies eine Ausgabe, die mehr Geschichtliches oder Allgemeinkultur vermittelt als wirkliche Comics. Die meisten Beitr&auml;ge sind eher handgeschriebene Geschichten, die zwar durch Bilder erg&auml;nzt sind, aber auch durchaus ohne sie stehen k&ouml;nnten. Einzig Kazuichi Hanawa aus Japan bietet etwas, das dem, was wir Comic nennen, nahekommt. Ansonsten gibt es noch ein paar simpel gezeichnete Funnies, die am ehesten durch fehlende Hintergr&uuml;nde auffallen, und ein paar Pseudok&uuml;nstler, die es wohl &uuml;berall auf der Welt gibt und die unverst&auml;ndlichen Quatsch verzapfen, um als hip zu gelten (und sogar Erfolg damit haben, o je). Die Wortbeitr&auml;ge sind jedoch in der Tat sehr interessant. Kuno Affolter berichtet &uuml;ber seine Erfahrungen im japanischen Comicverlag Kodansha, und Cai Zhi Zhong philosophiert &uuml;ber das Tao, w&auml;hrend uns Hans Keller &uuml;ber die Herkunft der Manga informiert. # 54 ist also wieder mal eine zwiesp&auml;ltige Ausgabe, nicht im herk&ouml;mmlichen Sinne wirklich gut. Aber zumindest interessant. Jo84 <BR>
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