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Simon Martens 442300d264 Initial
2025-10-02 23:31:45 +02:00

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88 KiB
HTML

<HTML><HEAD><TITLE>Plop Comics</TITLE></HEAD>
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<A HREF="plop.html"><FONT SIZE="3">(Plop Online Comics, hier klicken)</FONT></A> &nbsp;
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Anmerkung: Das da unten sind alte Comic-Besprechungen die im Comic Fanzine 'Plop' erschienen. Die meisten sind von Andreas Alt ('aa') verfasst. Natürlich sind die Angaben nicht mehr g&uuml;tig, Hefte vergriffen, Zeichner umgezogen, W&auml;hrung ge&auml;ndert etc. Aber f&uuml;r den einen oder anderen vielleicht ganz interessant hier zu schm&ouml;kern...
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<FONT SIZE=7><FONT COLOR="#DD0000"><B>Plop 50</B></FONT></FONT><FONT COLOR="#DD0000"><B><FONT SIZE=6>
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</FONT></B></FONT><B><FONT SIZE=7>Besprechungen</FONT></B><FONT SIZE=6></FONT></CENTER>
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<P><FONT SIZE=4>Axel Blotevogel / Marianne Wesche: <B>Etels Welt</B>. 44 Seiten, Farbkopien (!), 19.90 Mark. Axel Blotevogel, Schulstra&szlig;e 35, 32427 Hille/Unterl&uuml;bbe<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Aus Minden kommen zwei Newcomer, von denen selbst ich als Mindener noch nie geh&ouml;rt habe. &#132;Etels Welt&#147; ist tats&auml;chlich eine sonderbare Welt, eine eigene, unerkl&auml;rliche Welt. &Auml;hnlich wie Schuiten und Peeters in ihren St&auml;dtezyklen entwerfen Axel und Marianne eine Welt, die weder physikalischen Gesetzen nach noch vom Aufbau oder Charakter her mit unsere eigenen Welt vergleichbar ist. Die gesamte Handlung spielt in der Wohnung Etels und in der Stra&szlig;e, in der diese sich befindet. Diese beiden Orte sind aber anders miteinander verbunden, als wir es so gewohnt sind. Durch Etels Badezimmerspiegel und Fernseher ist ein gegenseitiger Kontakt m&ouml;glich. Die Lage spitzt sich zu, als Etels perfekte Klosp&uuml;lung eine seismische St&ouml;rung hervorruft, die ein Dimensionsloch freilegt, welches Etel erstmals einen Blick auf die sagenumwobene Au&szlig;enwelt erlaubt. Die Handlungsebenen treffen aufeinander, abstruse Geschehnisse nehmen ihren Lauf. Die Story ist eher depressiv und alptraumhaft. Aber auch der Humor kommt nicht zu kurz. Vor allem Fernsehwerbung und Konsumverhalten werden des &ouml;fteren auf die Schippe genommen. Die seltsamen Farben (lauter Blau-, Grau- und Violett&ouml;ne, daf&uuml;r fehlen Geld und Rot g&auml;nzlich) vermitteln eine kalte und unwirtliche Welt. Die mehr als komplizierte Handlung ist beim ersten Lesen kaum zu bew&auml;ltigen. Bei wiederholtem Konsum erschlie&szlig;t sich Etels perfekt durchkonstruierte Welt dem Leser jedoch langsam. Axel und Marianne legen hier ihr Deb&uuml;t vor, das f&uuml;r diese Verh&auml;ltnisse gleich ein Meisterwerk ist. jo<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Koma Komix</B> # 14 und 15. 36 bzw. 40 Seiten, s/w, DIN A5 mit Farbcover, 2,50 Mark plus 1 Mark Porto. Wei&szlig;blech Comics, An der Landstra&szlig;e 5, 23758 K&uuml;kel&uuml;hn<BR>
</FONT>&nbsp;<BR>
<FONT SIZE=4>Die Jungs aus K&uuml;kel&uuml;hn (ich wollte doch immer schon mal nachsehen, wo dieser denkw&uuml;rdige Ort liegt) werden immer besser. &#132;Koma Comix&#147; hat jetzt eine klare Heftstruktur - vorne die Hauptstory mit Quevis und Kn&uuml;lle, dann ein etwas experimenteller, mehr oder weniger komischer F&uuml;ller, hinten eine Fortsetzungssaga, die locker an Marvels klassischen &#132;Thor&#147; angelehnt ist. Die Leute wissen also jetzt, was sie wollen, und haben auch endlich die angemessene Form daf&uuml;r gefunden. Quevis&#146; und Kn&uuml;lles Spielautomat-Bergung in Koma # 14 hat wirklich Comedy-Qualit&auml;ten, und der Party-Report in # 15 kommt jedenfalls sch&ouml;n chaotisch. &#132;Jassis cooler Tag&#147;, einer der F&uuml;ller, ist zumindest gut beobachtet. Die Thor-Parodie f&auml;llt dagegen etwas ab, mindert aber den Unterhaltungswert kaum. &Auml;stheten mu&szlig; man vor der ziemlich siffigen Grafik warnen; mich hat die aber noch nie gest&ouml;rt. aa<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Unangenehm </B># 4. 78 Seiten DIN A4, Farbumschlag, 7 Mark. Thomas Wittke, Kieler Stra&szlig;e 425, 22525 Hamburg<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Unangenehm ist ein Hamburger Comicmagazin, hinter dem die K&uuml;nstlergruppe &#132;313&#147; (eine Reminiszenz an Donald Ducks Autokennzeichen) steht, die sich gr&ouml;&szlig;tenteils aus Studenten des Fachbereichs Gestaltung der FH Hamburg zusammensetzt. Das Konzept des Heftes gibt immer ein Oberthema vor, zu dem die K&uuml;nstler dann ihre Comics erstellen, die bunt gemischt aus dem Funnybereich kommen, ernster Natur, autobiografisch angehaucht oder v&ouml;llig frei erfunden sind. Heft 4 bildet den Abschlu&szlig; der Sex, Drugs + Rock&#146;n&#146;Roll-Trilogie, und zwar mit dem Oberthema Sex. Es geht allerdings eher um das breite Feld der Sexualit&auml;t und nur vereinzelt um den Geschlechtsakt selbst. Fast 20 Zeichner beiderlei Geschlechts machen sich Gedanken zum Thema, und das Ergebnis ist wie immer sehr empfehlenswert. Die meisten K&uuml;nstler gehen das Thema erstaunlich sensibel an und auch das Durchschnittsniveau der Zeichnungen liegt erwartungsgem&auml;&szlig; (Gestaltungs-FH) sehr hoch. Ich denke, was man in einem Fanzine erreichen kann, erreicht Unangenehm eher als jedes andere Heft dieses Landes. jo<BR>
<B>&nbsp;<BR>
</B></FONT><FONT SIZE=4>Rainer Baldermann: <B>Tu doch was, du Arsch!</B> 60 Seiten, s/w mit Farbcover und festem R&uuml;cken, DIN A5. 12 Mark. Verlag Spr&uuml;hende Phantasie, Goebenstra&szlig;e 37, 32423 Minden<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Baldermann zeichnet krakelig, verzichtet auf Hintergr&uuml;nde, Schraffur und guten Geschmack. Getuscht wird eigentlich kaum und das Bildformat wird ignoriert. Die kleinen Geschichten und Cartoons sind zynisch, obsz&ouml;n und manchmal einfach nur b&ouml;se. Baldermanns Humor ist brutal, zeigt die h&auml;&szlig;lichen Seiten der Menschen, und political correctness dient dem Autor h&ouml;chstens als etwas, &uuml;ber das man sich hinwegsetzen sollte. Wer die Absurdit&auml;t von Rattelschneck mag und &uuml;ber Reisers &#132;Schweinepriester&#147; lachen kann, dem wird auch &#132;Tu doch was, du Arsch!&#147; gefallenJede Epoche bekommt den Humor, den sie verdient hat. ml<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4><B>Die Schweinevogel-Show</B> # 3 bis 5. Je 32 Seiten, s/w mit Farbumschlag, Comicbookformat, 7,90 Mark. Extrem Erfolgreich Enterprises, c/o Basement, Schulstra&szlig;e 10, 04109 Leipzig<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Nach dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung geisterten Zeichnungen eines Typen namens Schwarwel in den westdeutschen Fanzines herum; Magazine wie &#132;Orgasm Death Gimmick&#147; oder &#132;Messitsch&#147; entstanden unter seiner Schirmherrschaft und gingen auch leider wieder ein. Nur die Insiderszene um Berlin oder Leipzig durfte sich ab und zu einmal auf ein kleines Heftchen (&#132;Housers&#147;-Zyklus) freuen. Nun ist Schwarwel mit m&auml;chtiger Verst&auml;rkung wieder da, und anscheinend wollen es alle verdammt noch mal wissen. F&uuml;r das Heft &#132;Schweinevogel-Show&#147; (Schweinevogel ist eine schon etwas &auml;ltere Figur von Schwarwel) wurde extra der neue Verlag &#132;Extrem erfolgreich Enterprises&#147; gegr&uuml;ndet, hinter dem sich niemand anders als einer der ber&uuml;hmtesten Doktoren Europas, Bela B., verbirgt. Schwarwel ist einer der wenigen deutschen Zeichner, die keine Fan- oder Amateurcomics, sondern Undergroundcomics im wahrsten Sinne des Wortes produzieren. Alles geht drunter und dr&uuml;ber, alles ist Chaos, aus dem heilloser Witz entsteht, an dem erwachsene Comicleser ihre diebische Freude haben k&ouml;nnen. Schweinevogel will sich nur eine Pizza machen und findet sich pl&ouml;tzlich auf einem Felsbrocken im Nichts wieder. Ein b&auml;rtiges Baby offenbart ihm dann, da&szlig; er die Welt retten mu&szlig;, weil... Ja ja, so durchgeknallt wie die kurze Inhaltsangabe sind Story und Zeichnungen wirklich. jo<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Kim Schmidt: <B>&Ouml;de on the Road</B>. 48 Seiten, DIN A4-Album, 16,80 Mark. Verlag Dan Dabey und Flying Kiwi<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Nach hunderten von Ver&ouml;ffentlichungen in Zeitungen, Magazinen und mehreren eigenen Alben, liegt jetzt das erste durchgehend farbige &Ouml;de-Album vor. Dieses Werk, das aus einer 26seitigen Hauptstory und viel k&uuml;rzerem Erg&auml;nzungsmaterial besteht, stellt das bisherige Masterpiece des Flensburger Zeichners dar. Es sind vor allem die unscheinbaren Details, oft erst nach mehrmaligem Hinschauen &uuml;berhaupt sichtbar, die das Album zu einem Riesenspa&szlig; werden lassen. Neben vielen Anspielungen auf bekannte Menschen, Orte, Bands oder Begebenheiten sind es vor allem die abgedrehten Hintergr&uuml;nde. An der Fischbude raucht zum Beispiel ein lecker Fischmob eine Zigarette, aus einem Kohlfeld schaut der Kopf von Helmut, und der Friseurmeister hei&szlig;t Herr Pottschnitt. Trotz dieser unz&auml;hligen Details ist die Story recht geradlinig: Es gibt Probleme im Landeshaus Kiel - der chinesische Wirtschaftsminister Gung Agingogoing hat sich angek&uuml;ndigt, um einen Milliardentransfer abzuziehen. Er ist jedoch f&uuml;r seinen Sinn f&uuml;r exquisite kulinarische Bewirtung bekannt. Woher einen guten Koch nehmen? Man engagiert Oma Kempel und ihren Begleiter &Ouml;de, die sich gleich auf den Weg machen, die Zutaten f&uuml;r einen guten &#132;Schwarztopf&#147; zu besorgen. Dabei geraten sie in die abstrusesten Gegenden und Situationen. Vollprofi Kim Schmidt setzte alles schwungvoll in Szene, die eigene Colorierung ist stimmungsvoll und nicht zu grell. So ziemlich die h&ouml;chste Punktzahl im Funnybereich. jo<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4><B>Die Hirse </B># 14 bis 17. Je 16 Seiten, s/w DIN A 4, 2 Mark plus Porto. Michael Laabs, Pantaleonsm&uuml;hlengasse 6, 50676 K&ouml;ln<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Da ist es also, das Comeback der &#132;Hirse&#147; nach zw&ouml;lf Jahren Pause. P&uuml;nktlich wie angek&uuml;ndigt schmei&szlig;t Michael Laabs gleich vier Ausgaben auf den Markt, die gr&ouml;&szlig;tenteils noch mal die Highlights aus der Bl&uuml;tezeit 1984/85 verbraten. Da die heutzutage kein Mensch mehr kennt, kommen sie recht gut zusammen mit den wenigen neuen Seiten und Gags des Herausgebers. Wie damals bestreitet den Gro&szlig;teil der Ausgaben Laabs selbst unter neuen Pseudonymen wie Kowalski oder ML. Nur wenige Seiten bieten auch Nachdrucke von anderen K&uuml;nstlern wie Kim Schmidt, Chris Knox oder H. D. Zenteck. Der Schwachsinnsgehalt in Michael Laabs&#146; Comics ist gewohnt hoch, und wenn er auch kein Zeichengott ist, ja, sich nicht einmal zeichnerisch weiterentwickelt hat, so reicht es doch immer zur Belustigung. jo<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Aale </B># 1. 32 Seiten, farbig, Comicbookformat, 5 Mark. Michael Laabs, Pantaleonsm&uuml;hlengasse 6, 50676 K&ouml;ln.<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Vor mehr als zehn Jahren eroberte ein kleines, durch eine B&uuml;roklammer zusammengehaltenes kopiertes Magazin mein Herz: &#132;Die Hirse, den Dasein zun Trotz&#147; von Michael Laabs, der vor allem seine eigenen zeichnerischen und textlichen Erg&uuml;sse pr&auml;sentierte. Jetzt ist er wieder da und ist ganz der Alte. Aale, so hei&szlig;t das Heft, damit es im Comicpreiskatalog immer ganz vorne steht, pr&auml;sentiert sich zwar im Amiformat mit Heftklammern und ganz in Farbe. Der Herausgeber hat seine Einstellung zum Comic aber kaum ge&auml;ndert. Schon die Farbgebung ist pure Anarchie. Billigere Filzstifte wird man wohl nirgends finden. Die Geschichten wurden gr&ouml;&szlig;tenteils schon schwarz-wei&szlig; in der Hirse abgedruckt, aber laut Michael kennt sie au&szlig;er mir kein Mensch. Das ist durchaus m&ouml;glich, denn wie immer verkauft Michael das Heft per Hand in L&auml;den und Kneipen. Als Verst&auml;rkung wurde &uuml;brigens Kim Schmidt engagiert, der sechs Seiten bew&auml;hrten &Ouml;de-Humors beisteuert. Der restliche Humor geht auf Michaels Kappe: Erstaunlich tiefes Niveau wie immer, aber der Humorfaktor ist hoch, ein Br&uuml;ller. jo<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Beefy Bill </B># 3. 36 Seiten, s/w mit Farbumschlag, Piccoloformat, 4,50 Mark. Comic Archiv J&uuml;rgen Metzger, Hamburger Stra&szlig;e 146, 90766 F&uuml;rth<BR>
</FONT>&nbsp;<BR>
<FONT SIZE=4>Beefy Bill, der kleine Cowboy, der von einem Spucknapf in eine andere Dimension geschleudert wurde, soll den Planeten retten, auf dem durch diesen Spucknapf immer weitere Helden aus allen m&ouml;glichen Zeiten und Gegenden ankommen. Das Saftnasengeschwader bedroht Bill und seine Freunde. Letzter Ausweg scheint ein Dimensionsloch zu sein. Die Partylaune, in der dieser Jamcomic entstand, sieht man dem Werk an. Jo 84 textete diesen Teil, den Zeichenstift schwangen Isabell Kreitz, Hanspeter Ludwig, Haggi, Holger Bommer, Jo 84 sowie Stefan und Mathias Dinter. Das Heft ist der obskure H&ouml;hepunkt einer seltsamen Reihe, die ein unscheinbares kleines Juwel an Absurdit&auml;ten und intelligentem Schwachsinn ist. jo<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Menschenblut </B># 26 und 27. 44 Seiten, s/w mit Farbumschlag, Comicbookformat, 6,80 Mark. Eisenfresser Comix, Postfach 1141, 36094 Petersberg<BR>
</FONT>&nbsp;<BR>
<FONT SIZE=4>Nach etlichen Auftritten in Menschenblut liefern Robi (Rochus Hahn) und Geier (J&uuml;rgen Speh) nun endlich die lange &uuml;berf&auml;llige Entstehungsgeschichte des durchgeknallten Dr. Dipperz ab, die das Verst&auml;ndnis der bisherigen Geschichten durchaus in einem sinnvolleren Licht erscheinen l&auml;&szlig;t. Das Heft ist ein absolutes Highlight, obwohl eigentlich jedes Heft der vergangenen zwei Jahre ein Highlight war und sich die Inhalte st&auml;ndig steigern. Ebenso bei dieser Geschichte, die menschenblutm&auml;&szlig;ig recht d&uuml;ster und brutal, aber auf seltsame Weise ebenso tragisch und poetisch erscheint. Die Story in wenigen Worten nachzuerz&auml;hlen, erspare ich mir. Ich m&ouml;chte aber nicht vers&auml;umen, sie zu empfehlen, da sie sowohl zeichnerisch als auch textlich so gut wie perfekt ist. Aber Insider wissen sowieso, da&szlig; ein Menschenblut-Abo f&uuml;r ernsthafte Comicfans einfach Pflicht ist. jo<BR>
Zugegeben, die # 26 ist bei fast allen Leserbriefschreibern hervorragend angekommen. Andere Leser d&uuml;rften trotzdem erleichtert sein, da&szlig; Menschenblut mit # 27 wieder zu gewohnten Verh&auml;ltnissen zur&uuml;ckkehrt. Vier Beitr&auml;ge zwischen Burleske und grimmiger Farce von Bimi, Heinz Helbling, Toni Greis und dem Team Bernd Frenz und Frank Schmolke garantieren irritationsfreies Lesevergn&uuml;gen. aa<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Zebra Sonderheft </B># 3. 16 Seiten, s/w, Comicbookformat. Georg K. Berres, Giselherstra&szlig;e 19, 50739 K&ouml;ln<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Regelm&auml;&szlig;ige Zebra-Leser werden der Geschichte ansehen, da&szlig; sie schon etwas &auml;lteren Datums ist. Tats&auml;chlich handelt es sich bei diesem Sonderheftchen um einen Nachdruck des Anniversary-Giveaways &#132;Fast ein poetisches Abenteuer&#147; von 1981. &#132;Der vollkommene Augenblick&#147;, wie es jetzt hei&szlig;t, ist wirklich ziemlich poetisch geworden. Das Fr&uuml;hwerk von Rudolph Perez ist zwar alles in allem recht sch&ouml;n, in DIN A 5-Format w&auml;re es aber besser aufgehoben gewesen. Das Heft ist leider mehr als schnell durchgelesen. Egal, trotzdem gut. jo<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Strapazin </B># 46 und 47. Je 84 Seiten, teilweise farbig, DIN A 4, 10 Mark. Meiler Verlag, Gollierstra&szlig;e 47, 80339 M&uuml;nchen<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Die # 46 kommt f&uuml;r Gegner der teilweise f&uuml;r Strapazin typischen Krakelkunst (&#132;anspruchsvoll, ey&#147;) angenehm bodenst&auml;ndig daher. Neben einem gro&szlig;en redaktionellen Teil liegt ein Schwerpunkt auf dem italienischen Pulp-Zeichner Magnus, der 1996 im Alter von 56 Jahren starb und dessen Arbeiten das Comicpublikum zeit seines Lebens in zwei Lager spaltete. Auch der Comic &#132;Die Formel des Lebens&#147; nach einem Text von Max Bunker kommt stellvertretend f&uuml;r Magnus&#146; erfolgreichste Schaffensperiode zum Abdruck. Mit 30 Seiten macht dieser Comic den L&ouml;wenanteil des Heftes aus, das durch k&uuml;rzere Stories von David Mazzuchelli, Ursula F&uuml;rst, Vincent Sardon und Strips und Einseiter diverser K&uuml;nstler abgerundet wird. - &#132;80 Seiten Sex-Comics&#147; lautet der Untertitel des neuesten Strapazin. Es geht in fast allen Comics um tats&auml;chlich eher pornografische Geschichten. Von der Vielzahl der Zeichner, die sich an diesem Themenschwerpunkt beteiligen, d&uuml;rften die bekanntesten Daniel Clowes, Julie Doucet, Alex McCartney und Vittorio Giardino sein. Neben den Genannten gefielen mir vor allem die Beitr&auml;ge von Badoux/Schuler, St&eacute;phane Blanquet und das obskure Machwerk &#132;Die Nudisten-Nonnen der Ziegeninsel&#147; von Mack White. jo<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Talon </B># 7 bis 9. 36 Seiten, s/w mit Farbcover, Piccoloformat, 5 Mark. Verlag Peter Hopf, B&uuml;ckeburger Stra&szlig;e 15, 32469 Petershagen<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Ein ambitionierter Versuch, eine Actionserie zu etablieren, dem man die Anstrengung deutlich anmerkt. Die Regeln des Abenteuergenres werden befolgt, aber nicht verstanden. So tappt Thomas Knip immer wieder in die Falle des hohlen Pathos, was der Spannung sehr abtr&auml;glich ist. Jo 84 gibt dem Ganzen als Inker eine sehr elegante Form, weshalb man in die Reihe ruhig mal reinschauen kann. aa<BR>
<B>&nbsp;<BR>
</B></FONT><B><FONT SIZE=4>Talon </FONT></B><FONT SIZE=4># 0. D&auml;mmerung. 16 Seiten, s/w mit Farbcover, Comicbookformat, 12,80 Mark. Peter Hopf, B&uuml;ckeburger Stra&szlig;e 15, 32469 Petershagen<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Hier kommt die Originstory des Dschungelhelden von Thomas Knip. Abonnenten der bisher neun Piccolohefte bekommen erhalten die Ausgabe gratis. Alle, die erst in die Gro&szlig;bandreihe einsteigen wollen, die mit der dreiteiligen Miniserie &#132;Deadly Seasons&#147; fortgesetzt wird, m&uuml;ssen das Heft kaufen. D&auml;mmerung&#147; beginnt mit Profikiller Talon, der einen Auftrag abbrechen mu&szlig;. Seine Auftraggeber, so erf&auml;hrt der Leser, haben Talons Ged&auml;chtnis manipuliert. Als er das erkennt, wehrt er sich gegen seine Peiniger. Die Maschine, in der alle sitzen, st&uuml;rzt in den Dschungel. Textlich ist die Nullnummer recht geschickt aufgebaut, da sie mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Zeichnerisch ist das Heft schwierig zu beschreiben. Knip besitzt ohne Zweifel einen au&szlig;erordentlich selbst&auml;ndigen Zeichenstil und tuscht seine Scribbles recht eigenwillig. Den Zeitdruck, unter dem das Heft entstand, sieht man ihm jedoch an manchen Stellen an. Denn manche Zeichnungen sind einfach perfekt, andere wiederum enthalten grobe anatomische M&auml;ngel. Thomas Knip sollte mehr darauf achten, diese M&auml;ngel zu vermeiden. Dann wird Talon sicher ein Erfolg. jo<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Die Kreuzritter </B># 1 bis 3. Je 36 Seiten, s/w mit Farbumschlag, Piccoloformat, 5 Mark. Peter Hopf, B&uuml;ckeburger Stra&szlig;e 15, 32469 Petershagen<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Zeitgleich mit der Talon-Nullnummer erscheint der erste Satz Piccolos der neuen Reihe von Klaus Grobys. Er wurde vor allem durch seine Serien &#132;Bj&ouml;rn der Wikinger&#147;, &#132;Boa, Sohn der S&uuml;mpfe&#147; und &#132;Captain Cody&#147; bekannt, bevor er seine j&uuml;ngste Serie &#132;St&ouml;rtebeker&#147; lancierte, die ebenfalls bei Hopf-Comics fortgef&uuml;hrt werden soll. &#132;Die Kreuzritter&#147; beginnen eher gem&auml;chlich mit einer Charaktereinf&uuml;hrung. Im Jahr 1095 wurden auch die &Auml;rmsten der Armen von der Kirche dazu &uuml;berredet, in den sogenannten Bauernkreuzzug zu ziehen. Viel Spannung ist hier noch nicht zu verzeichnen. Aber Klaus Grobys setzt die Handlung routiniert in Szene. Als Bonus wird im Vorwort noch leichtf&uuml;&szlig;ig etwas Geschichte vermittelt. Wenn die Story noch ein bi&szlig;chen mitrei&szlig;ender wird, kann sich &#132;Die Kreuzritter&#147; zu einer sch&ouml;nen Piccoloserie entwickeln. jo<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Laura </B># 1 bis 3. Je 36 Seiten, s/w mit Farb-cover, Piccoloformat. 5 Mark. <B>Junker Hans von D&ouml;rnberg</B>. 34 Seiten, s/w mit gelbem Cover, Piccolo-&Uuml;berformat. Chatten-Vertrieb, Hans-Erich Dingel, Am Schalkert 2, 35279 Neustadt/Hessen<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Hans-Erich Dingel, der Autor von &#132;Laura&#147;, kommt aus Mittelhessen, der Zeichner Gerhard Schreppel aus Th&uuml;ringen. Sie korrespondieren nur brieflich und haben sich noch nie gesehen. Trotz der ung&uuml;nstigen Produktionsbedingungen harminieren sie sehr gut. Die Serie spielt in der Zeit, als die R&ouml;mer versuchten, ihr Reich nach Germanien auszudehnen. Die historischen Details scheinen sorgf&auml;ltig recherchiert zu sein. Dingel benutzt sie allerdings als Folie f&uuml;r eine recht kolportagehafte Dreiecksgeschichte. &Auml;hnliches gilt f&uuml;r Schreppel: Er zeichnet f&uuml;r das beschr&auml;nkte Piccoloformat erstaunlich detailreich, schwungvoll und in einem pointierten Realismus. Die gro&szlig;busigen Frauen und holzschnittartigen Gesichter mindern das Vergn&uuml;gen jedoch etwas. &#132;Laura&#147; ist ein sehr eigenst&auml;ndiges Projekt, das Qualit&auml;tsniveau f&uuml;r das Format recht hoch. &#132;Junker Hans&#147; ist eine Dreingabe, vom selben Team eigens f&uuml;r die j&uuml;ngste Marburger Comicb&ouml;rse im April produziert. Es handelt sich um die Umsetzung einer mittelalterlichen Sage aus Neustadt. Die Teufelspakt-Anekdote beweist, da&szlig; Dingel und Schreppel mehr draufhaben als kruden Realismus. aa<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Markus &#132;Mawil&#147; Witzel: <B>Super Lumpi </B># 2. 32 Seiten, s/w, DIN A 5. Markus Witzel, Torstra&szlig;e 190, 10115 Berlin<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Mawil legt nach gar nicht allzu langer Wartezeit Super Lumpi # 2 vor. Sein Alter Ego f&uuml;llt das Heft wieder einmal mit allt&auml;glichen Nichtigkeiten des Lebens, die manchmal witzig sind und manchmal einfach nur allt&auml;glich. Zeichnerisch ist alles treffsicher auf den Punkt gebracht, wenngleich ich selbst die Grauschleier weglassen w&uuml;rde. Gute Neuerscheinung. jo<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>Flirren, Schwirren, Wirren</B>. 68 Seiten,&nbsp; Farbumschlag, Comicbookformat, 5 Mark. Emu Graphics, Andreas Niemeyer, Am Pleidenturm 13, 97070 W&uuml;rzburg<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Geil - &#132;Flirren Schwirren Wirren&#147;, die Titelgeschichte von Loppe hinterl&auml;&szlig;t beim Leser eben genau das. H&auml;tte Kafka Comics gezeichnet, h&auml;tten sie wahrscheinlich so ausgesehen. In seinen sehr ausdrucksstarken Bildern beschr&auml;nkt sich Loppe auf das Wesentliche. Schwarz wird sehr fl&auml;chig eingesetzt, auf Schraffur g&auml;nzlich verzichtet. Die dunklen Bilder transportieren die sich im Laufe der Handlung allm&auml;hlich entwirrende Handlung perfekt. Gedankenspiele, halluzinogene Momentaufnahmen, Generationenkonflikt und Konsumkritik werden in Fragmenten aneinander gereiht und verdichten sich zu einem Ganzen. Zum Inhalt der Story m&ouml;chte ich nichts schreiben. Kauft Euch lieber das Heft. Nur so viel vielleicht: Das Ende ist offen, und die Frage nach dem Rauschen des Alls bleibt unbeantwortet. Ganz anders die Beitr&auml;ge von Wenzl. Walter ist mit schwungvollem Pinsel (?) gezeichnet. Die Titelfigur agiert und kommentiert in Alltagssituationen und erz&auml;hlt. Walter versucht, die Situation oder auch die Welt zu begreifen, kollidiert aber immer wieder mit der Unzul&auml;nglichkeit der eigenen Person. &#132;Die Kuppel&#147;, ebenfalls von Wenzl, ist mehr Bildgeschichte als Comic und beschreibt den historischen Bau einer (Kirchen-)Kuppel. Die Geschichte ist gut erz&auml;hlt. Schade, da&szlig; die st&auml;rksten Linien die Rahmen der Panels sind. Auch wenn es der Geschichte ein etwas ernsteres Ambiente schafft, lenkt es doch von den guten Zeichnungen ab. Die letzte Geschichte, wiederum von Loppe, beschreibt die Gef&uuml;hle eines Menschen, der in einer neuen Umgebung ist und diese sehr sensibel und unvoreingenommen in sich aufnimmt. Nebens&auml;chlichkeiten werden zu markanten Orientierungspunkten. ml<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4><B>Satisfiction</B>. 64 Seiten, s/w mit Farbumschlag, Albumformat, 10 Mark. Edition Fiction-Art, Lutz Buchholz, Buchenweg 23, 56579 Rengsdorf<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Langj&auml;hrige Comicfans werden sich noch an Herausgeber Lutz Buchholz erinnern. Der Fantasy-Fan ver&ouml;ffentlichte bereits 1982 im Lubu-Verlag den abgedrehten Fantasycomic &#132;Cosmic&#147;, der damals voll farbig f&uuml;r Furore sorgte. Dann war fast 15 Jahre lang Funkstille. Den neueren Sachen sieht man im Vergleich zur alten Perfektion den Bruch etwas an. Schade, da&szlig; Lutz das Zeichnen nach eigenen Worten sogar weitestgehend aufgegeben hat und nur noch f&uuml;r das Magazin &#132;Comic-Herold&#147; t&auml;tig sein will. Die 46 Illustrationen aus den Jahren 1985 bis 1994 zeigen jedenfalls viel K&ouml;nnen. Erg&auml;nzt wird der Band durch Einzelillus von Udo Linke, Fabian Fr&ouml;hlich, Malte Schulz-Sembten und Peter Puck. Vor allem von letzterem d&uuml;rfte die Fantasy-Grafik als interessanter Aspekt in seiner zeichnerischen Laufbahn gewertet werden. jo<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4><B>cOMIc </B># 29. 28 Seiten, s/w, nur im Tausch gegen Beitr&auml;ge oder andere Fanzines bei Gerd Bonau, Kieler Chaussee 35, 24214 Kiel<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Noch ein paar Jahre, dann wird die Nummernzahl von Omi die des regul&auml;ren Fanzine-Flaggschiffs PLOP &uuml;berrundet haben. Denn das sogenannte Mini-Fanzine ist mit einer Auflage von 85 Heften mittlerweile schon bei Nummer 29 angelangt. Omi ist wohl das gr&ouml;&szlig;te Fanzine der kleinsten. Mit &#132;kleinsten&#147; meine ich nicht schlecht oder unprofessionell, sondern unspektakul&auml;r. Seltsame Beitr&auml;ge k&uuml;rzerer Art mit oft abstrus wirkendem Schlu&szlig; machen die Mischung nat&uuml;rlich noch seltsamer. Omi ist vor allem was f&uuml;r Insider, die sich auch f&uuml;r den absoluten Underground interessieren, und wer hier nicht viel erwartet, wird belohnt mit Material von Manfred Lafrentz, Ulrich Magin, Anja &amp; Joy, Oliver Ferreira und anderen. jo<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4><B>Kreativo! </B># 19 und 20. 28 Seiten, s/w, DIN A5. 1 Mark plus 1,50 Mark Porto. Kreativo Projekt, Birke, Postfach 2022, 58470 L&uuml;denscheid<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Vor einigen Jahren habe ich eine Kladde angelegt, in der ich Gedanken, die mir so durch den Kopf gingen, notiert und Funde aus Zeitungen, B&uuml;chern und &auml;hnlichem eingeklebt habe. Vorher hatte ich immer gedacht, da&szlig; mir Unmengen guter Ideen durch die Lappen gehen, weil ich sie nach einiger Zeit wieder vergesse. Jetzt sehe ich, was f&uuml;r fruchtlose Dinge mich schon besch&auml;ftigt haben. Wenn ich das Heft ver&ouml;ffentlichen w&uuml;rde, s&auml;he es vielleicht so &auml;hnlich wie Kreativo aus. Birke aus L&uuml;denscheid tut genau das: Sie und ihre sporadischen Mitarbeiter k&uuml;mmern sich um keinerlei Leserbed&uuml;rfnisse, sondern tragen eine seltsame Sammlung von Texten und Bildern zusammen, die sie selbst interessieren. Das sind auch nicht alles aphoristische Perlen, aber Kreativo ist so spannend wie ein Blick in ein Tagebuch. aa<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Stefan, Mathias und Jan Dinter: <B>Knurf</B>. Spezial-Jahresausgabe mit Bonusseiten # 34 (Mai 1997). Comicheftformat, kleiner als US-Norm, 9 Mark. Zwerchfell Verlag<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Eine neue Botschaft aus jener seltsamen Parallelwelt, in der Christan Heesch offenbar 40 Jahre fr&uuml;her ins Comicbusiness einstieg und in dem heutzutage sein Enkel Tim Heesch jr. ein Imperium von Zwerchfelltiteln herausgibt. Dieses Zwerchfell-Universum wirkt wie eine ulkige Kreuzung aus Marvel/DC und dem, was vielleicht herausk&auml;me, wenn der Lehning-Verlag mit seinen Abenteuerreihen nicht in den fr&uuml;hen 70ern kl&auml;glich aufgegeben h&auml;tte. Kostproben davon erhalten wir immer auf den (fiktiven) Verlagswerbungs- und Leserbriefseiten. Da gibt es (angeblich) Titel wie &#132;Gruppe Z&#147;, &#132;Rongk, der furchtlose U-Boot-Fahrer&#147;, &#132;Starkmann Familie&#147; und &#132;Captain Ibiza&#147;, aber auch &#132;Ciabatta, das h&auml;rteste Br&ouml;tchen des Westens&#147; oder &#132;Schlicht der Amishjunge&#147;. Die Jahresausgabe (eine Anspielung auf das US-Annual-Format; die bessere &Uuml;bersetzung w&auml;re &#132;Sonderheft&#147; gewesen) ist genau ein Jahr sp&auml;ter angesetzt als Knurf # 400, das erste Zeugnis dieses bizarren Paralleluniversums (siehe PLOP # 47). Diesmal hat es Knurf, der Herr der Nilpferde und Dschungelheld vom &#132;Mount O&#146;Puchlich&#147;, mit einem Klaus Kinski &auml;hnlichen Schurken zu tun, der eine M&uuml;llverwertungsrakete &uuml;ber seinem Dschungel abschie&szlig;en will und dabei von Legionen von biertrinkenden Bayern unterst&uuml;tzt wird sowie vom kleinen eitlen &#132;Moos-Hamma&#147; (eine der besten Karikaturen in dieser Ausgabe). Klar, da&szlig; Knurf die Bayern reihenweise zu Klump schl&auml;gt, unterst&uuml;tzt vom &#132;Kommando Bimberle&#147;, einer schw&auml;bisch sprechenden US-Einheit, die zahlreiche Par-allelen zu DCs &#132;Sergeant Rock&#147; aufweist und die es gem&auml;&szlig; Verlagswerbung immerhin auf bereits 218 Ausgaben ihres Titels gebracht hat. Viel Pr&uuml;gelhumor, der oft an Splatter grenzt und somit die verharmlosten Schl&auml;gereien von W&auml;scher oder Popeye durchaus berechtigt persifliert, auch diesmal von &#132;e&szlig;baren Soundwords&#147; untermalt: Es macht &#132;Mett-ett-ett!&#147;, &#132;Pez!&#147;, &#132;Shrimp!&#147; oder sogar &#132;Quicchhe!&#147; Ein wenig abtr&auml;glich ist die gro&szlig;e Zahl von Figuren, so da&szlig; sich Sergeant Bimberles Mannen haupts&auml;chlich dadurch charakterisieren, da&szlig; sie unterschiedlich gro&szlig; sind und Knurfs Sidekick &#132;Hey&#147; (eigentlich Gysbert Wilms-S&ouml;derbeck) in einem Sidejoke abgeschoben wird. Etwas erm&uuml;dend fand ich die Praxis, wieder einzelne Seiten von Gastzeichnern betreuen zu lassen, was den Stil immer schw&auml;cht, ebenso die Gastauftritte von Bekannten der Zeichner, die nicht als Gag, sondern nur als Irritierung durchkommen (Horstmann? Josic?); ebenso den Dialekt. Kannsse dich voastelln, so zwannich Saitn Ruagebietsplatt zu lesn? So eenlich nett is schweebisch, wennse das nich&#146; kenns, ne? Voll im Trend und doch nostalgisch ist das Heftflair mit Leserbriefen und Verlagswerbung sowie den netten Sonderseiten &uuml;ber den erloschenen Vulkan, in dem Knurf wohnt, oder die Boeing 737, die ihm als Hauptquartier dient. Sch&ouml;n bleibt weiterhin die Vorstellung, es g&auml;be so einen lebendigen Verlag mit langlebigen, am&uuml;santen, aber auch verl&auml;&szlig;lichen Eigenproduktionen. Herod<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4><B>P.L.G. </B># 32. 84 Seiten, s/w mit Farbteil, DIN A4-Album. 60 FF. P.L.G., BP 94, 92123 Montrouge Cedex, France<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Alles wesentliche &uuml;ber dieses franz&ouml;sische Fanzine, das fast jedes deutsche Magazin - &#132;Comic Speedline&#147; und &#132;Comixene&#147; eingeschlossen - m&uuml;helos in die Tasche steckt, hat Jo schon in PLOP # 49 mitgeteilt. Obwohl meine Franz&ouml;sischkenntnisse &auml;u&szlig;erst limitiert sind, kann ich also auf die neueste Ausgabe hinweisen, die sich schwerpunktm&auml;&szlig;ig mit den Zeichnern Bezian und Ferrandez besch&auml;ftigt (auch in Deutschland durch Albenver&ouml;ffentlichungen bekannt). Es gibt auch wieder etliche hier noch v&ouml;llig unbekannte K&uuml;nstler zu entdecken. Sehr wertvoll ist au&szlig;erdem der 16seitige Rezensionsteil, in dem auch &#132;nicht frankophone Fanzines&#147; ausf&uuml;hrlich ber&uuml;cksichtigt werden. aa<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Leopold Maurer: <B>Eine Kuh und mehr</B>, Teil zwei. 60 Seiten, s/w mit violettem Cover, DIN A 5. Edition Mixer, Leopold Maurer, Hauptstra&szlig;e 8, A-2454 Trautmannsdorf<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Ein Comic, der &uuml;ber eine Distanz von rund 70 Seiten geht (Teil 1 haben wir in PLOP # 48 besprochen), n&ouml;tigt von vorneherein Respekt ab. Das epische Format ist nat&uuml;rlich nur zu schaffen, wenn man die Story munter Haken schlagen l&auml;&szlig;t. Aber sie f&auml;llt nicht auseinander, bleibt immer spannend - ein skurriles Roadmovie. Die gewollt krakeligen, manchmal k&uuml;nstlerisch abstrahierten Zeichungen finde ich sympathisch. aa<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4><B>Pas-Califax</B> # 5. 24 Seiten, s/w DIN A 5. Pascalifax, Dittersdorfer Stra&szlig;e 146c, 09122 Chemnitz<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Diese Ver&ouml;ffentlichung flatterte uns zur ICOM-Fanzinepreisverleihung auf den Tisch. Es handelt sich mehr um ein Spiel- und Bastelheft als um einen Comic oder ein Comicmagazin. In der Heftmitte gibt es unter anderem einen Bogen mit acht Spielkarten. Die Abrafaxe und die Digedags, die alten und die neuen Helden des Comicmagazins &#132;Mosaik&#147;, tauchen in Fancomics und Collagen auf. Hinzu kommt ein Bericht &uuml;ber die erste Chemnitzer &#132;Mosaik&#147;-B&ouml;rse und eine Materialsammlung von Comicfiguren als Werbetr&auml;ger. Das Heft kann man nicht guten Gewissens zum Kauf empfehlen, aber liebenswert fand ich&#146;s schon. aa<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4><B>Mosaiker. </B>Info-Blatt des Mosaik-Clubs Apolda # 24 (Juni 1997). 36 Seiten, farbig, Comicbookformat. Mosaik-Club Apolda, PSF 7, 99501 Apolda<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Die ostdeutschen Comicfans, die bis 1989 mit Comickultur wirklich nicht verw&ouml;hnt worden sind, k&ouml;nnen&#146;s aber auch ganz professionell. Der &#132;Mosaiker&#147; ist ein absolut kiosktaugliches Magazin, produziert vom Mosaik-Club Apolda, mit dem ich vor mehr als einem Jahr mal Kontakt aufgenommen habe (siehe PLOP # 48). Vielleicht liegt&#146;s ja an ihrem super-aufwendigen Magazin, da&szlig; die Apoldaer erst jetzt Zeit gefunden haben, mir zu antworten. Aber das Warten hat sich gelohnt. Klar ist: Wer &#132;Mosaik&#147; nicht mag, wird auch dem &#132;Mosaiker&#147; nicht viel abgewinnen k&ouml;nnen. Zuerst gibt es einen langen Bericht &uuml;ber die &#132;Mosaik&#147;-Modellbauer, dann einen Abrafaxe-Comic von Ulf Schmidt, der den Profis in der Berliner Lindenallee beinahe das Wasser reichen kann. Und dann folgt ein Comic von Ulf Graupner, der tats&auml;chlich zum &#132;Mosaik&#147;-Team geh&ouml;rt und der hier mit &#132;Das alte Kind&#147; einmal etwas ausprobieren kann, was nicht unbedingt ins &#132;Mosaik&#147; pa&szlig;t. Schlie&szlig;lich ein paar Seiten Briefe und Club-Internes, und mit dem von Dino losgetretenen Heftchen-Boom besch&auml;ftigt man sich auch am Rande. Der &#132;Mosaiker&#147; hat mich davon &uuml;berzeugt, da&szlig; die &#132;Mosaik&#147;-Tradition erhalten beiben sollte, und das nicht nur in den neuen Bundesl&auml;ndern. aa<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4><B>Spr&uuml;hende Phantasie</B> # 16. 48 Seiten, s/w mit Farbcover, gelumbeckt, 7 Mark. Verlag Spr&uuml;hende Phantasie, Goebenstra&szlig;e 37, 32423 Minden<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Bei Jo Guhde bleibt (fast) alles beim alten: die Klagen &uuml;ber schlechte Verkaufszahlen und gl&uuml;cklicherweise ebenfalls die unendlich sorgf&auml;ltige Zusammenstellung des Hefts. Im Interview wird der W&uuml;rzburger Robert Wenzl vorgestellt. Neben seinen Beitr&auml;gen fielen mir besonders &#132;Spasti&#147; von Stefan Dinter, der Versuch, die Welt aus dem Blickwinkel eines geistig Behinderten zu sehen, und Mark Patersons/Fido El Odifs &#132;B&auml;umisches&#147;, eine schr&auml;ge Parabel &uuml;ber die Ausl&ouml;schung eines Stadtbaums, auf. Jeder Comic erscheint in &#132;Spr&uuml;hende Phantasie&#147; aber besonders kostbar. Man hat immer den Eindruck, da&szlig; Jo nur dann eine Seite opfert, wenn er darauf etwas wirklich Au&szlig;ergew&ouml;hnliches oder Kunstvolles drucken kann. Irgendwelcher Gimmicks auf dem Cover hat er sich diesmal enthalten, was ich nicht bedaure. aa<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4><B>Wacka Wacka Zine </B># 2. 32 Seiten, s/w mit Farb-cover, DIN A 5, 5 Mark plus 1 Mark Porto. Guido Kawczynski, Kemnitzer Hauptstra&szlig;e 26, 14943 Nuthe-Urstromtal/Kemnitz.<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
&#132;Schon diese Ausgabe unterscheidet sich von der ersten so stark, da&szlig; wahrscheinlich noch mehr Ver&auml;nderungen ins Haus stehen&#147;, warnt der Herausgeber schon mal vorsorglich im Nachwort. Nicht zu Unrecht. Comics, Computertips, Plattenkritiken, eine Buchbesprechung, Fanzinerezensionen, eine Kurzreportage aus Zentralasien und eine Anzeigenparodie (neben ein paar echten) fand ich in diesem Heft. Guido Kawczynski hat ganz offensichtlich einen weiten geistigen Horizont, schreibt und zeichnet zwar das meiste selbst, verlangt aber nachdr&uuml;cklich nach mehr Gastbeitr&auml;gen. Obwohl das Magazin keine erkennbare Konzeptlinie zeigt, hab&#146; ich&#146;s gern gelesen. aa<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4><B>Tote Helden Comix </B># 7 (Juni 1997). 28 Seiten, s/w, DIN A 5, 4 Mark. Tote Helden Comix, Ludenberger Stra&szlig;e 31, 40629 D&uuml;sseldorf<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Sch&ouml;n, da&szlig; Bia Biafra nach drei Jahren weitermacht und in den n&auml;chsten zw&ouml;lf Monaten drei weitere Ausgaben herausbringen will. Obwohl man gleich sieht, da&szlig; er Tardi und Pratt sehr verpflichtet ist, sind die &#132;Toten Helden&#147; so eigenst&auml;ndig, da&szlig; man sich gar nicht vorstellen kann, da&szlig; es bald eine Ausgabe mit Comics von Haggi, Dirk und Dieter Tonn, Bernd Stein und Ingo Strecker geben soll. Typisch Bia ist auch der ewige Freiheitskampf seiner Helden gegen faschistoide, militaristische Arschl&ouml;cher. Kein Wunder: Beide Episoden in diesem Heft spielen in der selben schaurig-sch&ouml;nen Zukunftswelt wie immer, der Neutralen Zone, die mir ein bi&szlig;chen wie in John Carpenters &#132;Escape from New York&#147; vorkommt. Bei Bia gibt&#146;s freilich keine schwachen Remakes - bisher jedenfalls. aa<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Holger Bommer / Jo 84: <B>Kurt Adventures</B> # 1.<B> </B>24 Seiten, s/w mit vierfarbigem Umschlag, Comicbookformat, 5,90 Mark. Amigo Comics, Softcoveralbum, 16,90 Mark. Carlsen Comics<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Post, mit der man nicht rechnet, die dann auch noch einen Schwung nette Comics enth&auml;lt - viel besser kann ein Tag eigentlich nicht beginnen (zumindest wenn man allein aufwacht). Den meisten PLOP-Lesern d&uuml;rften die Namen der beiden &#132;Kurt&#147;-Macher bekannt sein, ebenso wie Kurt selbst. Kurt ist hilfsbereit und tierlieb, seine Welt h&auml;tte ihren Platz zwischen dem Musikantenstadl und der Zahnpastareklame. Sie w&auml;re beschaulich und h&auml;tte ihre klaren Grenzen. Leider lebt Kurt aber in den 90ern, und so versucht er, immer mehr Objekt als Subjekt, den Widrigkeiten des Alltags zu trotzen. Er hinterfragt nicht, sondern wundert sich nur. Seiner verrohten Umgebung begegnet er mit einer bewundernswerten Ruhe, teils mit Ignoranz. &#132;Seltsam, seltsam&#147; ist Haupt- und Grundaussage von Kurt, der sich irgendwo im Graubereich zwischen Nihilismus und Autismus bewegt. Die Zeichnungen sind einfach, klar und gut. ml<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Ralph Ruthe: <B>Schweinskram</B>.<B> </B>52&nbsp; Seiten, farbig, Album-&Uuml;berformat, Softcover, 19,80 Mark. Verlag Boiselle/L&ouml;hmann.<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Der Bielefelder Comiczeichner Ralph Ruthe d&uuml;rfte vor allem Lesern der Comic Speedline wegen seiner Stripreihe &#132;Die Fr&uuml;hreifen&#147; ein Begriff sein. Der Funnyfan, der au&szlig;erdem regelm&auml;&szlig;ig an der Gestaltung des Volksbank-Umsonstkundenhefts &#132;Mike der Taschengeldexperte&#147; mitarbeitet, legt mit &#132;Schweinskram&#147; sein erstes Farbalbum vor. Wie der Titel vermuten l&auml;&szlig;t, geht es um sexuelle Themen - ausschlie&szlig;lich im Tierreich angesiedelt. Und das Sexualleben im Tierreich gibt genug Ideen her, von denen Ruthe etwa 50 in einseitigen Cartoons oder Comics gekonnt und spritzig (&auml;hem) in Szene setzt. Am Zeichenstil gibt&#146;s nichts zu meckern, und auch die Gags reichen von harmlos nett bis ganz sch&ouml;n deftig. Wenn das Album nicht hundertprozentig z&uuml;nden will, so liegt das an dem schlecht gew&auml;hlten Format, das die Zeichnungen aufgebl&auml;ht wirken l&auml;&szlig;t. Zwar haben Dirk Schulz und Delia W&uuml;llner (Indigo, Parasiten, Chic + Chloe /Splitter) die Seiten superprofessionell computercoloriert. Ein kleineres Format h&auml;tte dem Erscheinungsbild trotzdem besser getan. Vielleicht h&auml;tte man dann auch den Preis senken k&ouml;nnen, denn f&uuml;r 19,80 Mark ist der Band doch arg schnell durchgelesen. jo<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Klaus Cornfield: <B>Kranke Comics&nbsp; </B># 1. 30&nbsp; Seiten, s/w mit Farbumschlag, DIN A 5, 6 Mark. Fou-Fou + Haha-Verlag, Postfach 910513, 90263 N&uuml;rnberg<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
M&ouml;glicherweise hat der &#132;Throw That Beat&#147;-S&auml;nger Klaus Cornfield sein Sonnenscheinimage satt. Jedenfalls war die Lekt&uuml;re der Erstausgabe seines Hefts &#132;Kranke Comics&#147; die Entdeckung des Hamburger Salons, und nicht nur f&uuml;r mich eine Offenbarung. Der Name ist jedenfalls Programm und sogar noch untertrieben. Das Heft bietet so ziemlich das Krasseste, was man &uuml;berhaupt im Comicbereich machen kann. Hier wird ohne Ende rumgehurt, sich vollgekotzt, K&ouml;pfe werden abgerissen, Frauen vergewaltigt und ermordet, und der Tag ist mehr als einmal unangenehm. Sicher ist das Heft das widerlichste, frauenfeindlichste und politisch unkorrekteste, das mir je unter die Augen gekommen ist. Aber gleichzeitig ist es auch das &uuml;berzogenste, und weil es so ma&szlig;los &uuml;berzogen ist, ist es auch mit Abstand das lustigste. Sollen sich die Emanzen doch beschweren; wer solche Sachen ernst nimmt, hat den Schaden, den er durch den Konsum solcher Comics bef&uuml;rchtet, sowieso schon lange selbst. Im &uuml;brigen ist Klaus Cornfield nicht nur der lustigste, sondern auch einer der nettesten Zeichner, die man so treffen kann. jo<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Teer: <B>Klinik</B>. <B>Wahre Seiten f&uuml;r harte Zeiten II</B>.<B> </B>20 Seiten, DIN A 5, 2,50 Mark und 24 Seiten, DIN A 4. Teer, Kippingstra&szlig;e 16, 20144 Hamburg.<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Im Vorwort bezeichnet Teer die Erstnummer von &#132;Klinik&#147; als &#132;Heftchen, gemacht zur Aufrechterhaltung von Low-Press-Kultur und als Sprachorgan der Unzufriedenen und ewig Zahlungsunf&auml;higen, Heimat f&uuml;r Leute mit H&ouml;henangst und St&uuml;tze f&uuml;r diejenigen, die nicht wirklich glauben, da&szlig; der Fortschritt ihnen weiterhelfen kann. Die am Ende &uuml;berhaupt nichts wirklich glauben, die immer alles in Zweifel ziehen und bei sich selbst dabei anfangen.&#147; &Auml;hnlich agieren auch die Hauptfiguren des Comics &#132;Klagelied&#147;. Sie denken &uuml;ber ihre Depressionen nach und erkennen, da&szlig; sie die Welt &auml;hnlich sehen. Alles ist schrecklich, und der Zeichenstil vermittelt dieses Gef&uuml;hl perfekt. Viele werden das Jammern der Frauen nicht nachvollziehen k&ouml;nnen, aber einige wenige k&ouml;nnten durch &#132;Klinik&#147; merken, da&szlig; es viele Menschen wie sie gibt. Neben &#132;Klinik&#147; gibt es bei Teer auch noch das vorliegende DIN A 4-Magazin. Zwischen der ersten und zweiten Ausgabe liegen eineinhalb Jahre. Gegen&uuml;ber &#132;Klinik&#147; ist schon eine zeichnerische Weiterentwicklung festzustellen. Von einem sehr krakelig getuschten Stil entwickeln sich Teer Zeichnungenzu wesentlich sauberer getuschten Ausarbeitungen, und trotz der Formatvergr&ouml;&szlig;erung wirkt das Heft nicht so gro&szlig;fl&auml;chig wie &#132;Klinik&#147;. Ich mag beide Stile sehr gern, obwohl sie eine v&ouml;llig unterschiedliche Wirkung erzielen. Textlich ist auch &#132;Wahre Seiten&#147; typisch Teer. Depressionen und fiktive Gedankeng&auml;nge bestimmen das Heft. Insgesamt finde ich es ziemlich klasse. jo<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>&nbsp;<BR>
Ilsemann </B># 8. 36 Seiten, s/w mit farbigem Glanzcover, Comicbookformat, kostenlos. Karicartoon Verlag, F&ouml;ssestra&szlig;e 12, 30451 Hannover<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Begeistert hat mich beim Comicfestival in Hamburg, da&szlig; tats&auml;chlich eine &Auml;hnlichkeit zwischen dem Herausgeber und der Figur &uuml;ber dem Ilsemann-Schriftzug festzustellen war. Begeistert bin ich auch vom Ilsemann selbst. Das Layout ist professionell, und die Beitr&auml;ge (Oliver Sasse, Kim Schmidt, Bernd Teuber, Boris Sch&uuml;tz, Ralf Fieseler und Karsten Schley) sind gewohnt gut. Die beiden l&auml;ngeren Beitr&auml;ge kommen von Gregor M. Hoffmann (7 Seiten) und von J&ouml;rn Krug. Krug er&ouml;ffnet das Heft mit einer vierseitigen Geschichte, die auf eine Ende 97 im Karicartoon-Verlag erscheinende Mini-Serie neugierig machen will. Das funktioniert auch. Die Zeichnungen bewegen sich irgendwo zwischen Marvel, DC und Image. Karacho Girl, die sexy Hauptfigur der &#132;Cool Patrol&#147; entfernt sich gleich auf dem ersten Bild von &#132;Zyklitis&#147; ihren Tampon. Brutalit&auml;t gegen&uuml;ber dem Macho-Muskel-Gegner wird mit Menstruationsbeschwerden entschuldigt. Cool Patrol ist die deutsche parodistische Antwort auf Ami-Serien wie Glory oder Wildcats - prima! &#132;Liebe und Hiebe&#147; von Gregor M. Hoffmann hingegen scheint mir ein bi&szlig;chen bla&szlig;. Etwas mehr Tusche und etwas weniger Text h&auml;tten der Agentenstory sicher gut getan. Vielleicht ist das Format aber auch einfach nur zu klein. Das ist schade, denn Gregor beherrscht seine Figuren und hat viele witzige Einf&auml;lle. ml<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4><B>Plattform</B> # 5 (1/97). 28 Seiten plus farbiges Mittelseitenposter, s/w, DIN A5, kostenlos. Plattform, Wilhelmshafener Stra&szlig;e 17, 24105 Kiel oder Wiedenkamp 6, 24107 Quarnbeck<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Das Kieler Umsonst-Magazin mischt nach wie vor Comics, Gedichte und Texte aller Art. Dieser Gemischtwarenladen ist immer f&uuml;r Entdeckungen gut. Wenn ich mich mal auf die Comics beschr&auml;nke: Marco Lenschs &#132;Ratschl&auml;ge&#147; macht aus einer ertrunkenen Kakerlake eine kleine Geschichte. &#132;Da ich so empfindsam bin, seid ihr alle Arschl&ouml;cher&#147; von einem unbekannten Zeichner l&auml;uft zwar wirklich so, wie der Titel klingt, aber die Zeichnungen aus einer Fu&szlig;g&auml;ngerzone sind &uuml;berraschend dicht und eigenst&auml;ndig. In der Mitte findet sich wieder eine Farbkopie, eine von der Sorte, die im Grafik-Handbuch abgedruckt sein k&ouml;nnte. aa<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4><B>b 5 </B># 5 (April 97). 44 Seiten, s/w mit Farbcover DIN A 5, kostenlos. Comics f&uuml;r G&ouml;ttingen e. V., Postfach 1529, 37005 G&ouml;ttingen<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Das G&ouml;ttinger Pendant zu &#132;Plattform&#147; geht entschiedener in Richtung Stadtmagazin. Die Leser-Blatt-Bindung wird bem&uuml;ht, die Comics sind unterhaltsamer und &#132;szeniger&#147;. &Uuml;berhaupt setzt &#132;b 5&#147; viel entschiedener auf Comics, die auch nicht ohne M&uuml;hen aus allen Teilen Deutschlands organisiert werden. Aufgefallen ist mir Pilis &#132;!x Kino&#147;, so richtig aus dem Leben eines Filmvorf&uuml;hrers gegriffen. Au&szlig;erdem vertreten: Dirk Tonn, Anja &amp; Joy, Yasmin Abdulhack und andere. aa<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4><B>New Worlds </B># 28. 120 Seiten, s/w, verst&auml;rkter Umschlag, DIN A 5, 6 Mark. Science Fiction &amp; Fantasy Club New Worlds, Postfach 661, A-3100 St. P&ouml;lten<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Dies ist ein Science Fiction-Fanzine, das mit Cartoons von Karsten Schley, Ulrich Magin, Jo 84, Milan Knezevic und anderen angereichert wurde. F&uuml;r uns interessant k&ouml;nnte au-&szlig;erdem das 32seitige Special &#132;Das K&ouml;nigreich im Kopf&#147; von Milan Knezevic sein, in dem er die Entwicklung des Fandoms nachzeichnet (auch die Comicszene kommt am Rande vor) und das Ph&auml;nomen dar&uuml;ber hinaus ansatzweise analysiert. Ich habe den Eindruck, da&szlig; SF-Fans nicht so gut damit zurechtkommen, da&szlig; ihr Engagement von der breiten Masse (auch der Konsumenten des Genres) nicht anerkannt wird. Lektor Wolfgang Jeschke beschrieb das mal so: &#132;...da&szlig; ein gro&szlig;er Teil von regelm&auml;&szlig;igen SF-Lesern ausschlie&szlig;lich Lesefutter will und sich keinen Deut f&uuml;r Hintergrundinformationen interessiert&#147;. Knezevic kommt zu dem - nicht &uuml;berraschenden - Ergebnis, da&szlig; die Liebhaberei diese Au&szlig;enseiterstellung mit einschlie&szlig;t. Dennoch, es lohnt sich, sich mit dem Fandom auseinanderzusetzen. Da seine Spuren so fl&uuml;chtig sind, w&auml;re es w&uuml;nschenswert, da&szlig; mehr Fans sie verfolgen und konservieren. aa<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4><B>Comicer </B># 47 (M&auml;rz/April 1997). 16 Seiten, gr&uuml;nes Cover, DIN A 4, kostenlos. Comicer, Stiftstra&szlig;e 39, 60313 Frankfurt/M<BR>
</FONT><FONT SIZE=4><B>&nbsp;<BR>
</B>Bei der Fr&uuml;hjahrsausgabe des Frankfurter Infomagazins hat die Redaktion kr&auml;ftig auf die Bremse getreten, Rubriken gestrichen und den Blick aufs Fandom deutlich eingeschr&auml;nkt. Die Produktionskosten halten die Macher davon ab, ihr erfreulich kompetentes und kritisches Heft zum Fachmagazin auszubauen. Schade - trotzdem ist der Comicer unbedingt lesenswert. aa<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4><B>Piccolo Magazin </B># 22. 46 Seiten, s/w mit gelbem Cover, Piccoloformat, 7 Mark plus 1,50 Mark Versand. Zugabe: Piccolo &#132;Rocky. Sohn der gro&szlig;en W&auml;lder&#147;. Thomas B&ouml;hme, Gerauer Stra&szlig;e 76, 60528 Frankfurt/Main<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Thomas ist zwar kein Hardcore-W&auml;scher-Fan, was die Lekt&uuml;re seines Sekund&auml;rmagazins zweifellos erleichtert, aber er sammelt alles, was Piccoloformat hat, und da kommt er an Lehning nicht vorbei. Also gibt es eine schon seit mehreren Ausgaben laufende Reportage &uuml;ber eine Spurensuche des Anfang der 70er Jahre eingegangenen Verlags und ein ausf&uuml;hrliches Portr&auml;t des bei Lehning ver&ouml;ffentlichten und k&uuml;rzlich gestorbenen Zeichners Augusto Pedrazza (&#132;Peterle&#147;, &#132;Akim&#147;). Die Redaktion fragt bei Hansrudi W&auml;scher an, ob ihm die franz&ouml;sische Piccoloserie &#132;Sigur&#147; bekannt ist (beunruhigende Auskunft seiner Gattin: Nein), und schlie&szlig;lich werden einige japanische Manga-Piccolos vorgestellt. Ein Piccolofan kommt um dieses Magazin schwerlich herum; f&uuml;r andere Leser ist es zumindest eine kuriose Lekt&uuml;re. aa<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4><B>Enpunkt. </B>Zeitschrift f&uuml;r angewandtes Spie&szlig;ertum # 28 (Februar 1997). 60 Seiten, s/w mit violettem Cover, DIN A 5, 2 Mark. Klaus N. Frick, Leopoldstra&szlig;e 29, 76133 Karlsruhe<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Klaus N. Frick ist langj&auml;hriger PLOP-Leser, aber kein typischer Comicfan. Seine Br&ouml;tchen verdient er mit dem Redigieren der einstigen Weltraum-Landser-Serie &#132;Perry Rhodan&#147;, privat ist er Punk, und das schl&auml;gt sich in seinem Egozine &#132;Enpunkt&#147; unzweifelhaft nieder. Klaus f&uuml;llt die 60 Seiten m&uuml;helos mit eigenen Texten, in denen er aus Punksicht die Welt erkl&auml;rt. Ein kleinerer Teil entf&auml;llt auf Plattenkritiken, Bandportr&auml;ts und Konzertberichte. Ein Schwerpunkt liegt (zumindest in dieser Ausgabe) auf Reiseberichten. Klaus schreibt am&uuml;sant und fesselnd, aber auch hartn&auml;ckig; bei dem Bericht &uuml;ber die Tour durch Senegal und Gambia hatte ich den Eindruck, da&szlig; er entweder ein fotografisches Ged&auml;chtnis oder einen Notizblock st&auml;ndig in Reichweite hat. Statt Fotos zu reproduzieren, die dann h&auml;ufig im unteren Bereich schwarz und dar&uuml;ber als diffuse Rasterung erscheinen (&#132;Sahel-Zone bei Bakel&#147;), sollte Klaus vielleicht lieber mehr auf Zeichner wie Ulrich Magin zur&uuml;ckgreifen. aa<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4><B>PLOP</B> # 50. 32 Seiten, s/w, DIN A5, 3 Mark plus 1,50 Mark Porto. Thorsten Schmidt, Hauptstra&szlig;e 16, 32457 Porta Westfalica.<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Nicht weil es einige nicht erwarten konnten, sondern weil sie der Ansicht waren, nach 49 Ausgaben PLOP ihre Anerkennung f&uuml;r dieses publizistische Werk ausdr&uuml;cken zu m&uuml;ssen, haben Anja &amp; Joy, unterst&uuml;tzt von Jo Guhde diese Tribut-Nummer # 50 produziert. 22 Zeichner haben - wenn ich richtig gez&auml;hlt habe - dazu etwas beigesteuert. Durch die Tim-artige Galerie auf den Umschlagseiten, die erst deutlich macht, was in 49 Ausgaben PLOP so alles drinsteckt, sind es sogar noch viel mehr. Den Reinerl&ouml;s haben Anja &amp; Joy &uuml;brigens schon vorab, also bevor die gesamte Auflage verkauft war, f&uuml;r das echte PLOP # 50 gespendet. Vielen Dank - im Namen aller Leser. aa<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>Alain Ayroles, Jean-Luc Masbou: <B>Mit Mantel und Degen</B> # 1. Das Geheimnis des Janitscharen. 48 Seiten, DIN A4, Farbalbum. 16,90 Mark. Carlsen<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Fantasy-Alben liegen voll im Trend, wie die Verkaufszahlen des Splitter-Verlags beweisen. Noch mehr im Trend liegen Rollenspiele. &#132;La&szlig; uns doch aus unserem Rollenspiel einen Comic machen&#147;, m&ouml;gen sich die Newcomer Ayroles und Masbou gesagt haben, bevor sie die Hauptpersonen Don Armando de Maupertuis und Don Lope de Villalobos aus dem Rollenspiel &#132;Contes et Racontars&#147; in ein Comicalbum &uuml;bertrugen. Der Fuchs und der Wolf bewegen sich nun als einzige Tiergestalten unter Menschen in einer Erz&auml;hlung, die mit reichlich Klischees angereichert wurde. Da darf die h&uuml;bsche Zigeunerin ebensowenig fehlen wie der hinterh&auml;ltige Auftraggeber, der schurkische B&ouml;sewicht und die unvermeidbare Schatzkarte. Ein bi&szlig;chen Humor dazu (wobei ein kleines H&auml;schen als Galeerenstr&auml;fling eigentlich der einzig wirklich gute Gag ist), ab durch den Mixer, fertig. Erz&auml;hlerisch d&uuml;rfte das keinen mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Aber der Text d&uuml;rfte kaum den Ausschlag daf&uuml;r gegeben haben, die Reihe mit ins Programm zu nehmen. Dann wohl doch eher die Zeichnungen von Jean-Luc Masbou, die das Ganze wenigstens professionell umsetzen. Das Coleur directe-Verfahren erzeugt stimmungsvolle Farben, streckenweise recht grell und an anderen Stellen ziemlich sensibel. Die Farben sind vor allem dann eine Wucht, wenn er Wellen oder Wolken zeichnet. Trotzdem - gute Farben allein machen noch keinen Comic. jo<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Bosse (Text), Michetz (Zeichnungen): <B>Kogaratsu </B># 7. 48 Seiten, DIN A4, Farbalbum, Softcover, 16,90 Mark. Carlsen Verlag.<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Kogaratsu d&uuml;rfte einer der authentischsten und interessantesten Historiencomics sein, die das Medium zu bieten hat. So ist es nicht verwunderlich, da&szlig; mittlerweile schon der siebte Band der Reihe bei Carlsen erschien. W&auml;hrend die B&auml;nde 1 bis 4 einen Zyklus beinhalten, der in den Jahren 1982 bis 1992 entstand und Band 5 und 6 in sich abgeschlossene Einzelb&auml;nde von 1992 bis 1994, greift Carlsen mit Band 7 erstmals auf eine Sammlung von f&uuml;nf Kurzgeschichten zur&uuml;ck, die 1987 und 1988 geschaffen wurden und chronologisch vor dem Beginn des Zyklus einzuordnen sind. Die Entwicklung von einer eher an Schraffuren angelehnten Zeichnung hin zu einer etwas fl&auml;chigeren Darstellung des Zeichners Marc Michetz (Jahrgang 1951) wird augenf&auml;lliger. Textlich bleibt Bosse (Serge Bosmans, Jahrgang 1954) nat&uuml;rlich weniger Spielraum als sonst f&uuml;r seine Ausarbeitungen. Er macht aus der Not jedoch eine Tugend und legt die Geschichten als kurze, philosophisch angehauchte Erfahrungen an, die sich auch gut ins Gesamtkonzept einf&uuml;gen. Der vorliegende Band der Belgier ist also mal etwas anders aufbereitet als die bisherigen Alben, aber ebenso lesenswert. jo<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4><B>Neon Lit </B>(Band 1 und 2). 140 bzw. 128 Seiten, DIN A5, s/w, Farbcover, 16,90 Mark, Rowohlt<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Auch Rowohlt startet in der Taschenbuchedition RoRoRo mit dem Abdruck von Comics. Die Reihe Neon Lit, die im Original von Bob Callahan und Art Spiegelman herausgegeben wird, enth&auml;lt allerdings nur Bearbeitungen von modernen literarischen Kriminalromanen. Ziel des Unterfangens d&uuml;rfte wohl sein, eine Br&uuml;cke zu schlagen zwischen den besten Schriftstellern des Kriminalmetiers und den besten Comiczeichnern bzw Illustratoren. Und Neon Lit (&#132;where, in crime&#146;s shadow, art and literature meet&#147;) d&uuml;rfte hierbei genau der richtige Ansatzpunkt sein. Zum einen, weil sich die Reihe allein durch den Namen des Herausgebers Art Spiegelman bis zu einer gewissen Auflage als Selbstl&auml;ufer entwickeln wird, zum zweiten, weil auch die Autoren der Originalb&uuml;cher nicht ganz unbekannt sein d&uuml;rften, und zum dritten, weil hier wirklich auf eigenst&auml;ndige Gr&ouml;&szlig;en wie David Mazzuchelli gesetzt wird, der selbst schon unter Kritikern einen hervorragenden Ruf genie&szlig;t. Dies kommt (zum vierten) letztendlich dann wirklich der Qualit&auml;t des Gesamtwerks zugute. Neon Lit startet in Band 1 mit der Adaption von Paul Austers &#132;Stadt aus Glas&#147;, dessen Text von Paul Karasik in Zusammenarbeit mit David Mazzuchelli f&uuml;r die Comicform bearbeitet wurde, der diesen dann illustrierte. Obwohl man auf dem Cover das Wort &#132;Illustration&#147; verwendet, ist die Arbeit Mazzuchellis weit mehr als ein illustrierter Text, n&auml;mlich eine komplette &Uuml;bertragung des Buches in die Comicform, wie sie professioneller nicht sein kann. Die Story selbst ist &uuml;beraus fesselnd, ziemlich verwickelt und au&szlig;erdem recht tragisch. Der Schriftsteller Quinn, der unter seinem Pseudonym William Wilson vor allem durch seine Detektivfigur Max Work zu Weltruhm gelangte, bekommt seltsame Anrufe. Der Mann am anderen Ende der Leitung will den Detektiv Paul Auster sprechen und l&auml;&szlig;t sich nicht abwimmeln, obwohl er falsch verbunden ist. Quinn, vom Leben frustriert, beschlie&szlig;t, sich als Auster auszugeben und den dringenden Fall anzunehmen, mit dem der Mann ihn beauftragt. Er soll den Auftraggeber Peter Stillman vor seinem Vater sch&uuml;tzen, der als religi&ouml;ser Fanatiker seinen Sohn neun Jahre lang isoliert einsperrte und nun aus der Psychiatrie entlassen wird. Um ihn verstehen zu k&ouml;nnen, mu&szlig; sich Quinn in die geistiger Welt des Fanatikers hineinversetzen. Er merkt nicht, da&szlig; er selbst immer mehr in Richtung Wahnsinn abdriftet. Die komplexe Erz&auml;hlung wird in simplen Schwarzwei&szlig;bildern festgehalten, um den Leseflu&szlig; nicht unn&ouml;tig durch viele Details zu hemmen. Trotzdem sind die Bilder, die oft in Symbole oder surreale Darstellungen abgleiten, f&auml;hig, eine Stimmung zu erzeugen, die einen gefangenh&auml;lt. Ohne Zweifel ist &#132;Stadt aus Glas&#147; eine der perfektesten Comicerz&auml;hlungen der letzten Jahre. Leider kann man das von Band 2 der Reihe, &#132;Perdita Durango&#147;, nicht behaupten. Die Figur kommt auch in David Lynchs bekannter Verfilmung eines anderen Romans von Barry Gifford namens &#132;Wild at Heart&#147; vor. Lynch hat die urspr&uuml;ngliche Figur f&uuml;r seinen Film aber v&ouml;llig verfremdet. Wie dem auch sei, die Geschichte ist langweilig und sinnlos, und die Bilder wirken hier wirklich nur wie Illustrationen zu einer Romanerz&auml;hlung, denn die Schabkunst von Scott Gillis ist zu filigran f&uuml;r eine Comicerz&auml;hlung und lenkt zu sehr von der (sowieso recht d&uuml;rftigen) Handlung ab. In Vor- und Nachwort wird oft darauf hingewiesen, da&szlig; &#132;Perdita Durango&#147; eine starke Frau ist. Trotzdem, die Welt ist ja ach-so-grausam, vor allem, seit ihre Schwester ermordet wurde, so eine himmelschreiende Ungerechtigkeit. Deshalb k&ouml;pft sie mit ihrem Kumpel Romeo erstmal irgendeinen Indianer und nimmt ein P&auml;rchen als Geiseln f&uuml;r sp&auml;ter. Giffords Helden sind Amokl&auml;ufer, die irgendwann so viele Leute wie m&ouml;glich ermorden, weil das einfach toll ist. Wer diesen M&ouml;chtegern-&#147;Natural Born Killers&#147;-Abklatsch f&uuml;r Arme auch toll findet, kann sich das Buch ja anschaffen. Schon seltsam, da&szlig; innerhalb einer Buchreihe zwei solch unterschiedlich niveauvolle B&uuml;cher zum Abdruck kommen. Ich bin auf alle F&auml;lle gespannt auf Buch 3 und 4. jo<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Marc Hempel: <B>Gregory</B>.<B> </B>120 Seiten, s/w mit Farbcover, Comicbookformat, Softcover, 24,80 Mark. Comic Press Verlag<BR>
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Gregory erschien von 1989 bis 1993 als vierb&auml;ndige Miniserie bei DC. Gerd Zimmer hat daraus einen ansprechenden Sammelband gemacht. Ein kleiner Junge mit &uuml;berdimensionalem Kopf lebt isoliert in einer Gef&auml;ngniszelle. Spielende Kinder schauen durchs Gitterfenster herein. Eine Ratte namens Hermann krabbelt aus dem Abflu&szlig;rohr, oder die tantige Therapeutin Carol-Ann macht seltsame p&auml;dagogische Experimente mit ihm.Marc Hempel blickt meist wie mit einer unbeweglichen Kamera auf das bizarre Geschehen. Er zeichnet einfach und schielt nicht auf grafische Effekte, findet aber immer den richtigen Ausdruck f&uuml;r die Situation. Die Welt als Irrenhaus ist nichts absolut Neues (siehe etwa D&uuml;rrenmatts &#132;Die Physiker&#147; oder &#132;Einer flog &uuml;bers Kuckucksnest&#147;), aber Hempel hat daraus doch seine pers&ouml;nliche Welt gemacht, die ihn irritiert, &auml;ngstigt, die er aber, wie der Schlu&szlig; nahelegt, doch nicht verlassen m&ouml;chte. aa<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4><B>Wallace und Gromit Fun Pack</B>. CD-Rom, 69 Mark, &uuml;ber Ehapa<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Feest/Ehapa schwimmen derzeit voll auf der &#132;Wallace und Gromit&#147;-Welle mit. F&uuml;r November sind ein &#132;Jahrbuch f&uuml;r Kaseliebhaber&#147; und eine Storyboard Collection angek&uuml;ndigt, und bereits erschienen sind eine Postkartenkollektion und das Buch &#132;Unter Schafen&#147;. Ebenfalls &uuml;ber Ehapa zu bekommen ist das &#132;Wallace und Gromit Fun Pack&#147;, eine f&uuml;r Windows 3.1, 3.11 oder Windows 95 taugliche CD-Rom, die BBC Multimedia auf den Markt brachte. Da&szlig; diese Dinger einigen Speicherplatz auf der Festplatte ben&ouml;tigen, d&uuml;rfte hinl&auml;nglich bekannt sein. Ich mu&szlig;te deshalb erst Anja &amp; Joy besuchen, auf deren brandneuem Rechner dann alles lief. Die CD-Rom bietet kurze Videoanimationen der sch&ouml;nsten Szenen (die die harten Fans wohl schon auf Video besitzen d&uuml;rften), spezielle Hintergr&uuml;nde und Signets f&uuml;r den Computer, Akustiksamples aus dem Film und so weiter. Interessanter sind da schon die Videospiele, deren Schwierigkeitsgrad einstellbar ist. F&uuml;r Videospielamateure ist allerdings auch die erste Stufe schon recht diffizil. H&ouml;hepunkt ist wohl ein Quiz, bei dem Fachwissen &uuml;ber &#132;Wallace und Gromit&#147; getestet wird. Die Spiele machen wirklich Spa&szlig;. jo<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4><B>Wallace und Gromit</B>. Unter Schafen und andere Abenteuer. 80 Seiten, DIN A 4, Hardcover, farbig, 19.80 Mark. Ehapa<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Im Zuge der Vermarktung von Wallace und Gromit wird das intelligente Material nat&uuml;rlich auch f&uuml;r die j&uuml;ngere Generation vermarktet, und was k&ouml;nnte sich da besser eignen als ein buntes Bilderbuch? Obwohl das eigentlich so recht niemand braucht, ist dagegen generell nichts einzuwenden. Aber die Aufbereitung h&auml;tte schon etwas sch&ouml;ner sein k&ouml;nnen. Eklig sieht&#146;s n&auml;mlich immer dann aus, wenn die s&uuml;&szlig;en Figuren schlecht aus den Standbildern herausgeschnitten auf grelle Hintergr&uuml;nde montiert wurden. Dies ist zum Gl&uuml;ck nicht sooo oft der Fall, tr&uuml;bt aber den Gesamteindruck doch. Sicherlich wird sich das Buch gut verkaufen, aber wer mit dem Gedanken spielt, es sich zuzulegen, sollte vorher erst reinschauen. jo<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4><B>K&auml;pt&#146;n Blaub&auml;r </B># 1. Seemannsgarn. 48 Seiten, farbig, Hardcoveralbum, 18 Mark. Ehapa<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Schon seit Jahren werden K&auml;pt&#146;n Blaub&auml;rs Abenteuer, deren Figuren aus dem Kopf von Walter Moers entstammen, in Form von Zeitungsstrips ver&ouml;ffentlicht. F&uuml;r die Realisation dieser halbseitigen und ganzseitigen Comics zeichnen die Berliner Honk Studios verantwortlich, hinter denen sich namhafte Comiczeichner wie Hansi Kiefersauer, Bert Henning und andere verbergen. Es war schon lange Zeit, die Abenteuer gesammelt zug&auml;nglich zu machen. Ich h&auml;tte nicht damit gerechnet, da&szlig; dies gleich in einer Hardcoveredition der Fall sein wird, finde den Ansatz aber gerechtfertigt. Was kann ich besseres schreiben, als da&szlig; ich mich bei dem Band wirklich am&uuml;siert habe? Wenn man sich nicht daran st&ouml;rt, da&szlig; der Comic f&uuml;r ein seichteres Publikum geschaffen wurde und deshalb viele Gags eher harmloserer Natur sind, kann man den Honk Studios schon eine gute Arbeit bescheinigen. jo<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Jean-Michel Charlier / Victor Hubinon: <B>Buck Danny</B> # 28 und 29. Je 48 Seiten, Farbalben, 16,90 Mark. Carlsen<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Sicher wird sich so mancher von Euch fragen, wie ich dazu komme, gerade solche Alben hier zu besprechen. Nun, der Grund ist wohl, da&szlig; mich mit Buck Danny eine besondere Leidenschaft verbindet. Diese Albenreihe war n&auml;mlich der erste realistische Comic, den ich als Kind 1973 zu Gesicht bekam. Damals kannte ich noch nicht einmal Zack oder Primo, denn unser Tante Emma-Laden hatte sonst nur Micky Maus und Fix und Foxi... und eben &#132;Die Abenteuer von Rex Danny&#147;, wie die Bastei-Heftreihe zum taschengeldgerechten Preis von 1,50 Mark damals hie&szlig;. Mittlerweile ist ein Vierteljahrhundert ins Land gezogen. Carlsen hat sich entschlossen, die Fliegerserie aus den 50ern und 60ern als Albenreihe aufzulegen, daf&uuml;r aber auch mehr als den einfachen Preis von damals zu verlangen. Trotzdem bin ich froh, da&szlig; diese Sch&auml;tze aus meiner Kindheit in chronologischer Reihenfolge und vern&uuml;nftiger &Uuml;bersetzung wieder aufgelegt werden. Die Story dieser beiden Alben aus den Jahren 1967/68 ist recht einfach. Vor der K&uuml;ste von Montegua st&uuml;rzt ein amerikanischer Flieger mit einer Atombombe an Bord im Dschungel ab. Die unversehrte Bombe wird von dem einheimischen General Diaz geborgen, der sie im B&uuml;rgerkrieg gegen seinen Widersacher Gutierez einsetzen will. Danny und seine beiden Sidekicks Tumbler und Tuckson werden als Spione in Diaz&#146; Lager eingeschleust, um die Bombe zu entsch&auml;rfen. Bei aller Kritik, die man &uuml;ber Verherrlichung von Patriotismus und Kriegsspielzeug anbringen k&ouml;nnte, mu&szlig; man zugeben, da&szlig; die Alben sich auch heute noch sehr spannend lesen. Einziger Kritikpunkt in der Carlsen-Ausgabe ist f&uuml;r mich die f&uuml;rchterliche Bonbon-Colorierung. Bei Bastei waren die Farben kr&auml;ftiger und mit mehr Mischt&ouml;nen angelegt, was dem Ganzen einen noch professionelleren Touch gab. Auch Farbverschiebungen kamen nicht so oft vor. Zuletzt w&uuml;rde mich noch interessieren, wer in Album # 28 die Seiten 28 bis 38 gezeichnet hat. Hubinon war&#146;s jedenfalls nicht. jo<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Niki Kopp / Timo W&uuml;rz: <B>XCT </B># 1. 48 Seiten, Farbe, Softcoveralbum, 16,90 Mark. Carlsen<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Amerika irgendwann in der Zukunft. Aids gibt es nicht mehr, Marihuana ist legalisiert, und alle Waffen sind abgeschafft. Die Freundinnen Trish und Corky finden inmitten dieser langweiligen Zeiten ein pralles Waffenlager einer l&auml;ngst vernichteten Sekte. Sie gr&uuml;nden eine Stadt nur f&uuml;r Jugendliche; der Waffenfund bleibt jedoch geheim. Doch der Amateurverbrecher Nybakk bekommt Wind von dem Waffenarsenal, t&ouml;tet Trish und nimmt Corky als Geisel. Er will den genauen Standort des Lagers erpressen, und droht, ein Konzert mit 25 000 Besuchern in die Luft zu jagen. Die SF-Reihe der jungen Newcomer Niki Kopp und Timo W&uuml;rz (geboren 1973) ist eine nicht ganz ernst gemeinte Zukunftsvision, wie sie sich die typischen MTV-Kids von heute w&uuml;nschen w&uuml;rden. Kein Mensch ist &auml;lter als Mitte 20, alle sind cool, modisch, hip und auf dem neuesten technischen Stand. Da&szlig; diese Z&uuml;ge der Geschichte unrealistisch sind, wissen Kopp und W&uuml;rz selbst. Deshalb bauen sie diverse Details im Text ein, die wirklich zum Schreien komisch sind, zum Beispiel das Verh&uuml;tungsmittel Vaginalpalm aus recycletem Sprengstoff. XCT ist kein Funnycomic wie W&uuml;rz andere Reihe &#132;Lula und Yankee&#147;, sondern ein Abenteuercomic der modernsten Art mit einer Menge Selbstparodie. Die Grafik, in die die k&uuml;hl gehaltene Computerschrift eingebettet ist, ist eine einzige Farbexplosion. Die Bilder, die direkt in Farbe gemalt wurden, lassen sich manchmal mit einem etwas unsauberen Artwork von Corben vergleichen; nur da&szlig; sie viel geiler sind. Die einzelnen Panels wurden dann noch am Computer bearbeitet, zum Beispiel die Sch&auml;rfe des Hintergrunds ein wenig verwischt. Eine geniale Technik, die manche der Bilder fast wie Fotos aussehen l&auml;&szlig;t. Der Zweiteiler, der im September vollst&auml;ndig vorliegen soll, ist der oberen Riege der diesj&auml;hrigen Comicereignisse zuzurechnen. Ein Werk, das das vielzitierte Generation X-Klischee so gut wiederspiegelt wie kein zweites bisher. jo<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Jean van Hamme/Ted Benoit: <B>Blake und Mortimer </B># 10. Der Fall Francis Blake. 72 Seiten, farbig, Albumformat, 19,90 Mark. Carlsen<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Nachdem Band 9 nach dem Tod des K&uuml;nstlers Edgar P. Jacobs von Bob de Moor vollendet worden war, sind einige Jahre ins Land gezogen. Da die Erben Jacobs&#146; nicht wie im Fall des Starzeichners Herge eine Fortf&uuml;hrung der Serie untersagt haben, wurde sie fortgef&uuml;hrt. Gesucht und gefunden haben sich da Texter Jean van Hamme (&#132;XIII&#147;, &#132;Thorgal&#147;) und Zeichner Ted Benoit (&#132;Ray Banana&#147;), die dem europ&auml;ischen Comicleser schon seit vielen Jahren keine Unbekannten mehr sind. Im Gegensatz zu den letzten Alben, die noch unter Originalautor Jacobs zeitlich bis in die 70er Jahre vorgedrungen waren, besann sich das neue Team auf die Glanzzeit der Serie in den 50er Jahren und verlegte ergo auch die Handlung in diese Zeit. Wie in den fr&uuml;hen Alben spielt die Geschichte wieder in England, von wo aus sie sich bald nach Schottland verlagert. Ein Spitzel in den eigenen Reihen macht es dem britischen Geheimdienst schwer, und noch verwirrender wird es, als gerade Francis Blake auf einem Foto als der langgesuchte Spion entlarvt wird. Von den eigenen Leuten gejagt und selbst auf der Suche nach dem Spitzel begibt er sich nach Schottland, wo er auf seinen Erzfeind Olrik trifft. Der Plot hat alles, was die Fans urspr&uuml;nglich an der Serie so liebten. Simple, aber immer wieder wirksame Tricks helfen Blake und Mortimer, sich durch die aussichtslos erscheinende Geschichte zu hangeln. Die Spannung wird dabei im gr&ouml;&szlig;ten Teil des Albums aufrechterhalten. Deja-Vus wie der fl&uuml;chtende Olrik auf der letzten Seite sind absichtlich eingebaut. Auch Benoit als Zeichner macht seine Sache sehr gut. Die Grafik ist etwas mehr an die Ligne-Claire mit ihren Strichst&auml;rken angelehnt als die urspr&uuml;nglichen Alben, was dem Band aber gut tut. Die Textlastigkeit der Serie wurde beibehalten, ohne da&szlig; damit die Bilder erdr&uuml;ckt werden, wie das fr&uuml;her manchmal der Fall war. Die Colorierung von Madeleine De Mille ist nuanciert genug, um alte Alben zu &uuml;bertreffen, ohne einen Stilbruch darzustellen. jo<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Mezieres/Christin: <B>Valerian und Veronique </B># 16. Im Bann von Ultralum. 60 Seiten, farbig, Albumformat, 19,90 Mark. Carlsen.<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Alle paar Jahre legen Mezieres und Christin einen Valerian-Band vor, der sich in seiner Originalit&auml;t nahtlos in die Reihe einf&uuml;gt, ohne diese zu &uuml;berbieten oder abzufallen. &#132;Im Bann von Ultralum&#147; bildet hierbei keine Ausnahme. Der in sich abgeschlossene Band, der 1996 bei Dargaud erschien, bietet weder g&auml;nzlich neue Grafik noch wahnsinnig innovative Handlung, sondern einfach eine Geschichte von einem eingespielten Team. Der Reiz liegt wiederum in den k&ouml;stlichen Ideen, der Darstellung au&szlig;erirdischer Erscheinungen und Verhaltensweisen, mit denen die recht simple Geschichte wieder kr&auml;ftig gew&uuml;rzt ist. Alles beginnt in einem &auml;u&szlig;erst luxuri&ouml;sen Hotel, in dem sich Valerian und Veronique w&auml;hrend einer Reise aufhalten. Leider wird vor ihren Augen der Thronfolger des Gro&szlig;kalifen von Iksaladam entf&uuml;hrt, und Veronique mu&szlig; die Entf&uuml;hrer ebenfalls unfreiwillig begleiten. Valerian begibt sich mit einer recht unangenehmen Begleiterin auf die Suche und begegnet w&auml;hrend dieser Suche wieder allerhand skurrilen Wesen. Bis zum Happy-End bietet dieses Album nicht mehr und nicht weniger als gute Unterhaltung. jo<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Yuzu Takada: <B>3x3 Augen </B># 1. 64 Seiten, s/w mit Farbumschlag, amerikanisches Format, 16,90 Mark. Carlsen<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Die Mangawelle schwappt weiter &uuml;ber Deutschland. Nachdem der Gro&szlig;teil der eher verwestlichten Mangas (wie &#132;Akira&#147;) in diesem Zuge ver&ouml;ffentlicht ist, wagt man sich auch langsam an diejenigen Comics, die schon eine gewisse Manga-Vorbildung erfordern. &#132;3x3 Augen&#147; ist einer jener Comics, die selbst ge&uuml;bte Comicleser leicht &uuml;berfordern k&ouml;nnen, wenn sie die typisch japanische Bildsprache nicht perfekt beherrschen. Gef&uuml;hle werden extrem &uuml;berzeichnet oder traditionell v&ouml;llig anders dargestellt. Kann man das nicht erfassen, so f&uuml;hlt man sich von der Handlung verwirrt, die zudem nicht sonderlich originell ist. Yakumo begegnt eines Tages dem jungen M&auml;dchen Pai, das - welch ein Zufall - ihn schon seit etlichen Jahren sucht. Pai ist die letzte der r&auml;tselhaften Rasse der Triklopen, die sich von Menschen vor allem durch ein drittes Auge auf der Stirn unterscheiden. Ihr einziger Wunsch ist es, ein Mensch zu werden, wobei Yakumo ihr helfen soll. Aber auch ein Dieb und ein Fabelwesen zeigen Interesse an dem ungleichen P&auml;rchen. Yakumo wird t&ouml;dlich verletzt, von Pais magischen Kr&auml;ften aber sogleich wieder zum Leben erweckt. Die abstruse Storyline ist zeichnerisch routiniert in Szene gesetzt. Wie f&uuml;r einen Manga typisch werden Stilmittel wie Speedlines verst&auml;rkt eingesetzt. Stories, in denen jede Ungereimtheit mit Magie oder &uuml;bernat&uuml;rlichen Kr&auml;ften erkl&auml;rt wird, sind mir schon immer suspekt gewesen. jo<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Haldeman/Marvano: <B>Dallas Barr </B># 1. 48 Seiten, farbig, Albumformat, 18,90 Mark. Carlsen<BR>
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Wir schreiben das Jahr 2075: Dallas Barr, mit seinen 132 Jahren der zweit&auml;lteste Mann der Welt, braucht eine Million, damigt er sein Leben durch eine spezielle Behandlungsmethode um eine weitere Phase verl&auml;ngern lassen kann. Juliums Stileman, der diese Methode entwickelt hat, bietet Barr ein Tauschgesch&auml;ft an: eine Gratisbehandlung als Gegenleistung f&uuml;r die &Uuml;bernahme eines brisanten Auftrags in dem von einer Revolution aufgew&uuml;hlten Key West. Joe Haldeman und Marvano (Mark van Oppen) legen mit dem in sich abgeschlossenen Erstlingsband von &#132;Dallas Barr&#147; ein starkes St&uuml;ck Science Fiction vor. Das Team, von dem auch schon die SF-Reihe &#132;Der ewige Krieg&#147; bei Carlsen erschienen ist, legt Wert auf realit&auml;tsbezogene Fiktionen. Die Darstellungen von Technik und politischen Abl&auml;ufen wirken glaubhaft. Der Band ist spannend, nachvollziehbar und zeichnerisch geradlinig. Die hervorragende Colorierung von Bruno Marchand gibt dem Album den letzten Schliff. jo<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Cailleteau/Bayram: <B>Cryozone </B># 1. B&ouml;ses Erwachen. 48 Seiten, farbig, Albumformat, 18,90 Mark. Carlsen<BR>
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Im Jahre 2059 durchquert die &#132;UNSS Neil Alden Armstrong&#147; bereits zehn Jahre lang mit 10 000 Menschen an Bord das Universum, um einen Planeten au&szlig;erhalb des Sonnensystems zu besiedeln. 400 Besatzungsmitglieder sind jeweils f&uuml;r sechs Monate im Einsatz, w&auml;hrend der Rest die Reise in einem k&auml;lteschlaf&auml;hnlichen Zustand in den Cryotek-Kammern verbringt. Nach einem Zwischenfall explodiert jedoch die Zentraleinheit der K&auml;ltekammern, und das System l&auml;&szlig;t sich nur noch f&uuml;r zehn Stunden stabil halten. Newcomer Denis Bajramliefert in seinem ersten Album ein recht passables Artwork ab, ohne jedoch &uuml;ber einen wirklich eigenen Zeichenstil zu verf&uuml;gen. Auch die Farbgebung von Florence Breton ist ganz okay. Am Text von Thierry Cailleteau hapert es jedoch noch gewaltig. Ein bi&szlig;chen was aus &#132;Alien&#147; geklaut, ein paar zuviel Zombiefilme gesehen und in endlosen Texten unheimlich viel technisches Know-how durchblicken lassen. Spannend wird das Album dadurch nat&uuml;rlich noch nicht. jo<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Sfar/Munuera: <B>Die Potamoks </B># 1 und 2. Je 48 Seiten, farbig, Albumformat, 18,90 Mark. Carlsen<BR>
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Der auf dem abgelegenen Arichipel Eurysthe &ouml;ebende Professor Asclepius glaubt fest daran, da&szlig; sich im Laufe der Evolution irgendwo auf der Welt auch andere menschen&auml;hnliche Lebensformen entwickelt haben k&ouml;nnten. So wird erstmals in der Geschichte des friedliebenden Landes eine entbehrliche Crew, bestehend aus Insassen einer Irrenanstalt f&uuml;r eine Erkundungsreise &uuml;ber das endlos weite Meer zusammengew&uuml;rfelt. Tats&auml;chlich trifft die Mannschaft auf andere Menschen: Piraten, die sie bestialisch grausam umbringen wollen. sie fliehen mit Hilfe der Potamoks, fremdartiger Wesen, halb Mensch, halb Schwein. Doch damit f&auml;ngt das Abenteuer erst an. Die Albenreihe Potamoks k&ouml;nnte man als Mischung aus Fantasy- und Splattercomic bezeichnen. Was als Erkundungsreise beginnt, endet bald in einem gegenseitigen Abschlachten, bei der eine ausgefallene T&ouml;tungsart die andere &uuml;berbietet. Bei der Darstellung von Gewalt ist Zeichner Munuera erstaunlich wenig zimperlich, so da&szlig; eine unzensierte Ver&ouml;ffentlichung bei Carlsen verwundert. Zeichnerisch und farblich sind die B&auml;nde wirklich eine Augenweide. Die Geshichte jedoch kann nicht sonderlich begeistern. Man nehme m&ouml;glichst viele fremde Lebensformen, zwei Handvoll Klischees, etliche Prisen Magie (wenn die Story sonst in eine Sackgasse geriete), viel Gewalt und eine Prise Pseudoweisheiten, und schon haben wir einen Fantasycomic. jo<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Diverse: <B>Uderzo von seinen Freunden gezeichnet</B>. 48 Seiten, farbig, Albumformat, Hardcover, 14,80 Mark. Ehapa.<BR>
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Ach ja, Uderzo hat es schon schwer. Andauernd wollen hunderte von armen Schluckern mit seinem Asterix ein paar Mark verdienen, w&auml;hrend er selbst sich kaum einen zwanzigsten Porsche leisten kann. Und dann kommen Verlage auch noch immer auf so komische und nicht mal neue Ideen wie zum Beispiel &#132;Hommageb&auml;nde&#147;. Die bitten vorher um Erlaubnis und k&ouml;nnen nicht einmal verklagt werden. Das ist bitter. Anl&auml;sse f&uuml;r solche B&auml;nde findet man immer; diesmal ist&#146;s der 70. Geburtstag Uderzos. 26 Zeichner und Texter verwursten nun Asterix-Geschichten in ihrem eigenen Stil, was den Band gut gemischt erscheinen l&auml;&szlig;t. Viele der K&uuml;nstler sind hierzulande v&ouml;llig unbekannt, da der Band direkt aus Frankreich &uuml;bernommen wurde. Das macht aber nichts, da sich ein Band mit Asterix und Obelix auf dem Cover trotzdem verkaufen wird. Interessant wird es f&uuml;r uns, wo einigerma&szlig;en bekannte Leute wie Franz, Crisse, Fauche, Rouge, Rodolphe oder Corteggiani Asterix in ihrem ureigenen Zeichenstil pr&auml;sentieren oder Anekdoten aus Uderzos Leben als Grundlage nehmen. Die knapp 20 Geschichten sind im Mix schon recht interessant, und wer Asterix mal realistisch gezeichnet oder als abgehalfterten Typen sehen will, sollte mal reinschauen. jo<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Ulrich Schr&ouml;der/Floyd Gottfredson: <B>Micky Monstermaus</B>. 48 Seiten, farbig, Albumformat, 16,80 Mark. Ehapa<BR>
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Nachdem die Barks-Collection so erfolgreich l&auml;uft wie sonst nur Asterix, entschied sich Ehapa wohl daf&uuml;r, auch andere klassische Zeichner ins Programm zu nehmen. Floyd Gottfredsons Geschichte &#132;Micky im Bann der H&ouml;llenstrahlen&#147; wurde vom 12. November 1932 bis zum 10. Februar 1933 als Tagesstreifen ver&ouml;ffentlicht. Hintereinandermontiert macht die Geschichte mit 26 Seiten den L&ouml;wenanteil des Albums aus. Obwohl Story und Farben 65 Jahre sp&auml;ter nat&uuml;rlich unzeitgem&auml;&szlig; wirken und auch der Druck zu w&uuml;nschen &uuml;brig l&auml;&szlig;t, ist es l&ouml;blich, den schwer erh&auml;ltlichen Klassiker wieder zug&auml;nglich zu machen. Anstatt jedoch eine andere klassische Geschichte von Gottfredson zu erg&auml;nzen, wird der Band mit einer v&ouml;llig konstruiert wirkenden Geschichte von 1996 zusammengepackt, die aus rein kommerziellen &Uuml;berlegungen entstand und sich auch so liest. Verantwortlich daf&uuml;r sind Disneys neue Trickfilmwunderkinder Ulrich Schr&ouml;der und Andreas Deja, die zuvor noch nie einen Comic gemacht haben. Was im Film wirkt, kommt im Comic stinklangweilig daher. Interessant ist lediglich die Abhandlung zur Entstehung des Albums von Klaus Strzyz und die unerwarteten Ideen des Disney-Konzerns zur weitern Vermarktung von Micky. Da&szlig; die mal zugeben, da&szlig; die Pers&ouml;nlichkeit von Micky Maus praktisch gegen Null geht und Donald Duck weit unterlegen ist, h&auml;tte ich nie f&uuml;r m&ouml;glich gehalten. Schade, da&szlig; sie auf der Suche nach dem ultimativen neuen Micky wieder ins Klo gegriffen haben. jo<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>David Lapham: <B>Stray Bullets </B># 4. Bonnie und Clyde. 36 Seiten, s/w mit Farbumschlag, Comic-bookformat, 7,80 Mark. Feest<BR>
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Diese Ausgabe begeistert ebenso wie die drei vorangegangenen Hefte. Das Konzept wurde beibehalten: Wieder ist die Geschichte in sich abgeschlossen, innerhalb der Reihe jedoch nur ein Teil einer in sich verflochtenen gro&szlig;en Erz&auml;hlung. Diesmal geht es um die kleine Virginia, die von zuhause wegl&auml;uft und von Paul Barrow im Auto mitgenommen wird. Barrow kommt die noch leicht zu beeinflussende Kleine recht. Er erschleicht ihr Vertrauen, um sie zu benutzen. Wieder zieht Lapham alle Register seines K&ouml;nnens. Von einem realit&auml;tsbezogenen Ausgangspunkt entwickelt sich die Story bald zu einer komplexen Erz&auml;hlung, die wirre Traumsequenzen ebenso beinhaltet wie Spannung und eine falsche F&auml;hrte f&uuml;r den Leser, der Barrow zwar immer mi&szlig;traut, aber nie genau wei&szlig;, was dieser vorhat. Die Reihe ist einfach ein Meisterwerk. jo<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Lawrence Meyers/Astrid Vohwinkel: <B>Outer Limits</B> # 1. Unter dem Bett. 48 Seiten, farbig, Comicbookformat, Softcover, 16,80 Mark. Feest<BR>
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Diese Mystery-Serie hat im Gegensatz zu &#132;Akte X&#147; und Konsorten keinen festen Besetzungsstamm, sondern pr&auml;sentiert in sich abgeschlossene Folgen, die nur alle irgendwie unerkl&auml;rlich oder mysteri&ouml;s sein m&uuml;ssen. Feest konnte sich die Rechte sichern, ausgew&auml;hlte Episoden mit heimischen Zeichnern selbst zu adaptieren. Die drei jungen Zeichnerinnen Astrid Vohwinkel, Sabine Weiss und Anke Siebert sollen abwechselnd je eine Folge zu Papier bringen. Astrid Vohwinkel, die den deutschen Text, Zeichnungen und Lettering des ersten Bandes erstellte, liefert eine mittelpr&auml;chtige Arbeit ab. Zwar enth&auml;lt ihr Zeichenstil keine anatomischen M&auml;ngel, ist jedoch manchmal noch ein bi&szlig;chen grob in der Darstellung. Die Farbgebung ist okay, haut einen jedoch nicht vom Hocker. Da auch das Originalscript von Lawrence Meyers sicher nicht das spannendste der ganzen Serie ist, bleibt abzuwarten, welche Ideen und Umsetzungen die weiteren Alben bieten. jo<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Luc Brunschwig/Servain: <B>Warrens Schwur</B> # 1. Das 19. Opfer. 56 Seiten, farbig, Albumformat, Softcover, 22,90 Mark. Carlsen<BR>
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1967 t&ouml;tet der Navajo-Indianer Warren Wednesday eine Familie und wird in einer Gaskammer Amerikas hingerichtet. 14 Jahre sp&auml;ter ermordet ein Indianerjunge, der behauptet, die Reinkarnation Wednesdays zu sein, einen der zw&ouml;lf Geschworenen des damaligen Prozesses. Stan und Johnny, die von dem Mord wissen, beschlie&szlig;en, den gleichaltrigen Warren nicht an die Polizei auszuliefern. Doch Johnny &auml;ndert seine Meinung, als Warren immer unverbl&uuml;mter ank&uuml;ndigt, auch alle anderen Beteiligten an seiner Hinrichtung t&ouml;ten zu wollen. Er verr&auml;t Warren. Der wird inhaftiert, kann aber fliehen. Vier Tage sp&auml;ter wird Stan ermordet, und Johnny entgeht nur durch Flucht diesem Schicksal. Elf Jahre lang lebt Johnny in Furcht,bis Warren eines Tages erscheint. Texter Luc Brunschwig baut das erste Album des f&uuml;nfteiligen Thrillers sehr geschickt auf. Die Handlung beginnt 1992 mit mehreren R&uuml;ckblenden oder Anspielungen auf die Vergangenheit und verlagert sich in der zweiten H&auml;lfte des Albums ins Jahr 1981, in dem einige Zusammenh&auml;nge gekl&auml;rt werden. Es bleiben aber noch genung Fragen offen, um die weitern B&auml;nde zu f&uuml;llen. Zeichnerisch k&ouml;nnte man das Werk durchaus f&uuml;r einen amerikanischen Comic halten, was nat&uuml;rlich das Feeling f&uuml;r die Handlung verst&auml;rkt, da diese ja in Amerika spielt. die wundervolle Colorierung von Claude Guth tut ihr &uuml;briges, um den Band &uuml;ber den Durchschnitt zu heben. Einziges Manko sind wie so oft die v&ouml;llig &uuml;berzogenen Preisvorstellungen des Carlsen-Verlags. jo<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Berthet/Yann: <B>Pin up </B># 1. 60 Seiten, farbig, Albumformat, 29,80 Mark. Salleck Publications Eckart Schott Verlag<BR>
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Bedenkt man, da&szlig; das Medium mehr als 100 Jahre alt ist, so f&auml;llt auf, da&szlig; sich Comics nur sehr wenig mit sich selbst besch&auml;ftigt haben. Wom&ouml;glich ist das Selbstbewu&szlig;tsein der Comiczeichner so angeknackst, da&szlig; sie sich einen Comiczeichner als Held nicht vorstellen k&ouml;nnen. Hier haben wir einen: den ber&uuml;hmten Milton Caniff, der in den USA bei Kriegseintritt 1942 mit erotischen Zeitungsstrips die Moral der Truppe hebt. Berthet und Yann verhehlen nicht ihre Bewunderung f&uuml;r den beliebtesten Stripzeichner der 30er bis 50er Jahre, der zum Vorbild f&uuml;r Scharen anderer Zeichner wurde. Aber ihr Interesse gilt mehr noch dem Zeitkolorit, den Charakteren im Umfeld wie der Zigarettenverk&auml;uferin Dottie, die zum Vorbild f&uuml;r Caniffs Pin-up-Serie &#132;Poison Ivy&#147; wird. Die kriegstrunkenen USA werden genau so in Szene gesetzt, wie es Berthets der Ligne Claire verpflichtetem Zeichenstil entspricht. Wegen zehn Seiten Pin up-Skizzen zus&auml;tzlich zum 48-Seiten-Album mu&szlig; der Leser rund zehn Mark mehr berappen. Das Album ist ein paar Mark mehr schon wert. Endg&uuml;ltiges wird man &uuml;ber &#132;Pin up&#147; aber wohl erst nach dem dritten Band der Miniserie sagen k&ouml;nnen. aa</FONT></P>
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