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Simon Martens 442300d264 Initial
2025-10-02 23:31:45 +02:00

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HTML

<HTML><HEAD><TITLE>Plop Comics</TITLE></HEAD>
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<A HREF="plop.html"><FONT SIZE="3">(Plop Online Comics, hier klicken)</FONT></A> &nbsp;
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Anmerkung: Das da unten sind alte Comic-Besprechungen die im Comic Fanzine 'Plop' erschienen. Die meisten sind von Andreas Alt ('aa') verfasst. Natürlich sind die Angaben nicht mehr g&uuml;tig, Hefte vergriffen, Zeichner umgezogen, W&auml;hrung ge&auml;ndert etc. Aber f&uuml;r den einen oder anderen vielleicht ganz interessant hier zu schm&ouml;kern...
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</FONT></B></FONT><B><FONT SIZE=7>Besprechungen</FONT></B><FONT SIZE=6></FONT></CENTER>
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<P><FONT SIZE=4><B>Zebra</B> # 12. Georg K. Berres, Gisel-herstra&szlig;e 19 50739 K&ouml;ln. 40 Seiten, schwarz-wei&szlig;,&nbsp; Din A4. 4,50 DM.<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>&Uuml;ber Zebra zu schreiben, hatte bisher immer den Haken, da&szlig; jede Ausgabe gleich gut war (bin ich froh, da&szlig; ich's bisher nicht machen mu&szlig;te). Zebra # 12 ist anders. Nicht, da&szlig; dieses Heft nun im Vergleich zu den vorherigen abf&auml;llt. Aber es ist eine Jubil&auml;umsausgabe. Zehn Jahre Zebra bedeuten: nur 16 regul&auml;re Comicseiten, dazu viele, viele Gl&uuml;ckwunschzuschriften, zum Beispiel von Heike Anacker, Bia Biafra, Martin Frei, Hartmut Klotzb&uuml;cher, Jo84 und Kim Schmidt. Wie wir die Dame und Herren kennen, schreiben die nicht blo&szlig; &quot;Alles Liebe zum Fest&quot; oder so &auml;hnlich. Die liefern zum Teil ausgewachsene f&uuml;nfseitige Comics. Und so ist dieses Zebra zum bisher buntesten, abwechslungsreichsten und damit kurzweiligsten geworden. Sogar Altmeister Volker Reiche hat eine Seite beigesteuert und Comic-Professor Wolfgang J. Fuchs, der anscheinend selber auch zeichnen kann. Jedoch ist die Feststimmung mit etwas Melancholie durchsetzt. Die traditionelle Vorschau auf der letzten Seite bleibt unverbindlich wie nie zuvor. Der Zebra-Crew behagt zwar der wehm&uuml;tige R&uuml;ckblick auf zehn Jahre Comic-Geschichte, aber gr&ouml;&szlig;er denn je sind die Zweifel, ob's denn auch weitergeht ins n&auml;chste Zebra-Jahrzehnt. Die neue Ausgabe zeigt da nur einen Weg auf: Mehr Gastbeitr&auml;ge aus der beachtlich gro&szlig;en Fangemeinde. Aber ob ein Zebra ohne Dominanz der Berres/Perez/Goger/Kreutzner wohl stattfinden wird? Naja, das sind typisch skeptische Kritiker-Spekulationen. Warten wir stattdessen lieber auf Zebra # 13. Die hier besprochene Ausgabe habe ich mir &uuml;brigens beim Comicsalon in K&ouml;ln selbst besorgt. Kein Wunder: Da&szlig; ich nun in PLOP rezensiere, konnten die Zebra-Leute nicht wissen. Mir war an dieser Besprechung gelegen, da ich damit eine alte Schuld abzutragen hoffe. Die Sache liegt so lange zur&uuml;ck, da&szlig; sie wom&ouml;glich l&auml;ngst vergessen ist. Mir aber bereitet sie immer noch Magengrimmen. 1987/88 forderte die Zebra-Crew bei mir einige Exemplare des eben erschienenen zweiten Amateurcomic-Readers an. Daf&uuml;r hatte ich ja auch kr&auml;ftig Werbung gemacht. Leider war die Resonanz sonst &auml;u&szlig;erst d&uuml;rftig, pr&auml;ziser: Die K&ouml;lner waren die einzigen, die &uuml;berhaupt Reader bei mir bestellten. Nachdem von dem Massenversand, mit dem ich gerechnet hatte, keine Rede sein konnte, verlor ich auch diese eine Order aus dem Ged&auml;chtnis - bis sich Georg Berres wieder bei mir meldete. Aber statt mich mit Verw&uuml;nschungen zu &uuml;berziehen, mutma&szlig;te er, der Reader sei wohl schon ausverkauft. &Uuml;ber meinen Fauxpas bin ich nie so ganz hinweggekommen. Naja, vielleicht kann ich ja jetzt wieder ruhig schlafen. aa<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
<B>si-kartuun</B> # 8. Michael Groenewald, Zum Bernstein 22, Siegen. 84 Sei-ten, schwarz-wei&szlig;, Cover zweifarbig, Din A4, 6 DM.<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Noch ein Wackelkandidat. Bei der PLOP-Party vergangenen November in D&uuml;sseldorf war von den si-kartuunern zu h&ouml;ren, es werde wohl keine weiteren Ausgaben geben. Zum einen ist einer der ma&szlig;geblichen Macher des Hefts Matthias Langer von Siegen nach K&ouml;ln gezogen. Zum anderen sollen dem si-kartuun nach dem &Uuml;berraschungserfolg in Siegen einige Konkurrenten erwachsen sein, so da&szlig; der Anzeigenkuchen zur Finanzierung nicht mehr ausreiche. Letzteres allerdings ist kaum zu glauben. Schwer vorstellbar, da&szlig; jemand in Siegen so mirnichts dirnichts ein vergleichbares Magazin auf die Beine stellt. si-kartuun versammelt einige der besten Undergroundzeichner, wie das etwa Ende der 70er Jahre in Zomix und Anfang der 80er in Hinz-und-Kunz-Comix geschah. Der Akzent liegt hier eindeutig auf kurzen Gags, wenn auch in der neuen Ausgabe etwa der Zw&ouml;lfseiter &quot;Unternehmen Fehlschlag&quot; von Bia Biafra und J&uuml;rgen Raatz darunter ist. Wer ist sonst dabei? Aus PLOP kennen wir noch (mindestens) Hartmut Klotzb&uuml;cher, Kim Schmidt, Marcus Frede, Mathias Dinter und Jo Guhde. Des weiteren Altmeister Willi Bl&ouml;ss, Niels Fliegner (MAD) und Hansi Kiefersauer. Au&szlig;erdem als Beilage (wenn mir da nicht meine Unterlagen durcheinandergeraten sind) ein wilder Jam-Comic namens &quot;Hartmut&quot; von Marcus Frede, Niels Fliegner, Thomas Harske, Bia Schaaff, Egon Lebt, Robert Sladek, Heinz Wolf, Stefan Neuwinger und Nicolas Mahler. Besonders bedauerlich ist es im Fall dieses Magazins, da&szlig; es so schwer ist, eine bundesweite Verbreitung sicherzustellen. si-kartuun w&auml;re eine Zierde f&uuml;r jeden Bahnhofskiosk. Wie hat das Robert Crumb blo&szlig; gemacht, nachdem er seine ersten Hefte pers&ouml;nlich an der High School verkauft hatte? aa<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Klaus Jesinger, Achim H. Sauer (Text), Holger Bommer (Zeichnungen): <B>Ferdinand der Verf&uuml;hrer &amp; Edgar der Erdverbundene</B>. Amigo Comics Holger Bommer, Starenweg 18, 73730 E&szlig;lingen. 56 Seiten, schwarz-wei&szlig;, Vierfarbcover, Albumformat, 14,80 DM.<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Sie sa&szlig;en zu dritt am Kartentisch: Besagter Ferdinand, besagter Edgar sowie ein gewisser Guntram der Gutfrisierte, f&uuml;r den offenbar im Titel kein Platz mehr war. Beim Zocken sind alle drei gleich wichtig. Edgar gewinnt meist, und Guntram schafft es meist, nicht die n&auml;chste Runde zahlen zu m&uuml;ssen. Soweit aber die Handlung vorangetrieben wird, steht Ferdinand im Mittelpunkt des Interesses. Ferdinand n&auml;mlich hat sich in Dolores verliebt, die &quot;gleich neben dem Schnapsladen&quot; wohnt, der &quot;neben dem Bordell steht&quot;. Verst&auml;ndlich also, warum sein Auge gerade auf Dolores gefallen ist. Soweit er nicht mit Edgar und Guntram am Kartentisch sitzt, bem&uuml;ht sich Ferdinand, Dolores seine Liebe zu gestehen. Jeder, der sich schon mal in ein M&auml;dchen verliebt hat, wei&szlig;, wie schwierig das sein kann. In dem Album spielen auch Tiere eine wichtige Rolle. In erster Linie Hunde: Fido von Fallersleben (aufblasbar), Zorro der Wunderhund, aber auch gefr&auml;&szlig;ige Ziegen und Krokodile, ein Elefant namens Bonzo, ein Hirsch und ein B&auml;r. Au&szlig;erdem h&ouml;ren wir einige Geschichten, wie sie am Kartentisch erz&auml;hlt zu werden pflegen. Da weder die Charakterzeichnung der Protagonisten noch der Fortgang der Handlung besondere Konzentration erfordert, l&auml;&szlig;t sich das Album fl&uuml;ssig und z&uuml;gig durchlesen. Manchmal keimt der Verdacht, die Geschichte sei aus vier oder f&uuml;nf Versatzst&uuml;cken zusammengebosselt. Trotzdem wirkt sie bruchlos. Der Zeichner hat so gearbeitet, da&szlig; er w&auml;hrend der Entstehungszeit des Albums m&ouml;glichst wenig vom Kartenspielen abgehalten wurde. Abgesehen von der kompromi&szlig;losen Einfachheit f&auml;llt die Grafik aber nicht weiter unangenehm auf. Damit w&auml;re soweit alles gesagt Ich m&ouml;chte mit einem Zitat schlie&szlig;en, das ich mir mal von einem Plattencover einer Band namens &quot;Tiny Giants&quot; notiert habe. Vielleicht pa&szlig;t es nicht so ganz hierher, aber das ist f&uuml;r diese Kritik unerheblich. Es lautet: &quot;Du sagst: Ich liebe die Blumen. Aber du pfl&uuml;ckst sie. Ich liebe die B&auml;ume. Aber du sperrst sie ein. Ich liebe die Tiere. Aber du i&szlig;t sie. Nun habe ich Angst, du sagst zu mir: Ich liebe dich!&quot; aa<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
<B>Au Weia</B> # 5. Kringel Comics, Hartmut Klotzb&uuml;cher, Herderstra&szlig;e 10, 70734 Fellbach. 52 Seiten, schwarz-wei&szlig; mit farbigem Titelaufkleber, Din A5, 3,50 DM.<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Zur totalen Demontage hatte er seine Geschichte viel zu lieb, schrieb k&uuml;rzlich Hans G&uuml;nther Pflaum &uuml;ber Mel Brooks neue Parodie &quot;Robin Hood - Men in Tights&quot;. So k&ouml;nnte auch mein vorweggenommenes Fazit &uuml;ber Haggis neues Werk lauten. Untertitel: &quot;Das gottesglatte Comic-Magazin&quot;. Sein Stoff stammt aus der Thora, genauer gesagt aus dem erste Buch Moses, Kapitel vier bis zw&ouml;lf. Dort wird im wesentlichen die Geschichte von Noah und der Sintflut erz&auml;hlt und der Beginn der Lebensgeschichte von Abraham. Den noch bekannteren Anfang der Bibel, die Erschaffung der Welt und die Vertreibung aus dem Paradies, hat Haggi bereits auf 29 Seiten in fr&uuml;heren Au Weia-Ausgaben verarbeitet. Diese Bibelversion ist weder so unertr&auml;glich salbungsvoll geraten wie manche seri&ouml;sen Werke noch so b&ouml;sartig blasphemisch wie viele Sachen aus dem Cartoon- und Comicbereich. Sie liegt ziemlich in der Mitte dazwischen. Einerseits ist Haggi der Text so wichtig, da&szlig; er ihn bis in die Details nachzeichnet (nur bei den exzessivsten Ahntentafeln erlaubt er sich schon mal, ein paar Zeilen zu &uuml;berspringen). Andererseits macht er jene Eigenheiten der &Uuml;berlieferung zur Zielscheibe seines Spotts, die nach ein paar tausend Jahren nicht mehr ohne weiteres verst&auml;ndlich sind. Beinahe r&uuml;hrend wiederum erscheinen seine &Uuml;berlegungen, wie die Sintflut eigentlich die Meerestiere ausl&ouml;schen konnte - dar&uuml;ber diskutiert ein Mensch des wissenschaftlichen Zeitalters schon gar nicht mehr. Mit Au Weia # 5 hat Haggi nun summa summarum 76 Seiten Bibelcomics aufgeh&auml;uft. Mal sehen, wie das weitergeht - die Fortsetzung der Geschichte Abrahams ist bereits angek&uuml;ndigt. Wollte er das gesamte Alte Testament auf diese Weise vercomixen, so w&uuml;rden rund 8000 Seiten zusammenkommen. Beschr&auml;nkte sich Haggi auf das erste Buch Moses, die Genesis, so w&auml;re er, &uuml;berschl&auml;gig gerechnet, bereits nach 420 Seiten fertig. Eine vermutlich beinahe &uuml;berfl&uuml;ssige Bemerkung zum Schlu&szlig;: Diese Ausgabe, die Haggi im Alleingang bestreitet, bringt makellos gedruckt und geheftet vorz&uuml;glich gezeichnete Comics zu einem vergleichsweise g&uuml;nstigen Preis. War aus Fellbach etwas anderes zu erwarten? aa<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
<B>cOMIc</B> ## 9, 10 und 11. Gerd Bonau, Waldweg 19, 24351 Damp. Je 28 Seiten, schwarz-wei&szlig;, Din A5. 2,50 DM (Nachbestellung der Back-Issues a` 2,- teilweise m&ouml;glich).<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Leider ist die Gefahr gro&szlig;, &uuml;ber dieses Magazin auf eine Weise zu schreiben, die unweigerlich negativ klingt. Dinge wie etwa: Kein Konzept, Ablage f&uuml;r Gelegenheitsarbeiten, die sonst keiner drucken w&uuml;rde. Das trifft zwar zu. Dennoch habe ich die Hefte mit Gewinn durchgebl&auml;ttert. Das liegt zum einen daran, da&szlig; hier nicht irgendwer seinen Abfall abl&auml;dt, sondern &quot;erste Adressen&quot; aus dem Fandom wie Heike Anacker, Anja + Joy, Kim Schmidt, J&uuml;rgen Raatz oder Thomas Harske. Mitunter findet man dazwischen sogar Sachen von Felix oder - man h&ouml;re und staune - von Scott Hampton. Ich kam mir vor wie beim Kramen in einem vollgestopften Antiquariat, wo man auch B&uuml;cher, die man letztlich nicht kauft, gern mal zur Hand nimmt. Zum anderen - und so gesehen ist der Vergleich mit einem vollgestopften Antiquariat irref&uuml;hrend - pr&auml;sentiert Gerd Bonau sein Material &uuml;bersichtlich und mit Gef&uuml;hl f&uuml;r die Wirkung der Einzelseite. So l&auml;dt er zum Betrachten ein und wertet auch noch fl&uuml;chtig hingekritzelte Zeichnungen auf. Also doch ein Konzept, w&uuml;rde ich meinen. aa<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Mathias und Stefan Dinter: <B>Bolf Akim Asylum</B>. Zwerchfell Verlag, Christian Heesch, Tonndorfer Strand, Hamburg. 76 Seiten, schwarz-wei&szlig;, Vierfarbcover, Piccoloformat, 6,- DM.<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Dieses Werk ist schon etwas &auml;lter. Aber erst beim j&uuml;ngsten Comictauschtag im Herbst in K&ouml;ln habe ich's erworben. Zun&auml;chst ist das ein dicker, luxuri&ouml;ser Piccolo mit gewohnt sauberer Dinter-Grafik, erh&auml;ltlich mit drei verschiedenen Covern (was aber nur daran liegt, wie mir Andreas Anger mal verriet, da&szlig; man am besten im Prinzip ein Din A4-Heft produziert und daraus dann drei Piccolos schneidet). Der Titel signalisiert, da&szlig; hier zwei Comiclinien miteinander verkn&uuml;pft werden: der eigenwillige, Ma&szlig;st&auml;be setzende Stil von Dave McKean und der eigenwillige, Ma&szlig;st&auml;be setzende Stil von Hansrudi W&auml;scher. Welch denkw&uuml;rdige Entwicklungsm&ouml;glichkeiten bietet diese Kombination! Doch verschenkt - nach zehn Seiten, die Meister McKean nicht besser hingekriegt h&auml;tte, nimmt ein konventionelles Bolf-Abenteuer seinen Lauf, anspielungsreich und witzig, aber ohne die kleinste Spur vom McKean-Touch, sondern W&auml;scher, nur besser. Die Aufgabe, das Beste der amerikanischen Comic-Tradition mit dem Besten aus Deutschland zusammenzuf&uuml;hren, bleibt also einem k&uuml;nftigen Comiczeichner vorbehalten. Abgerundet wird der Band mit einer bunt zusammengew&uuml;rfelten Bolf-Galerie, die nach meiner Erinnerung im wesentlichen bei der ersten PLOP-Party Anfang 1992 entstanden ist. Fazit: Viel Bolf f&uuml;rs Geld, unverzichtbar f&uuml;r den Bolfianer, kein Fehler f&uuml;r andere Comicfans, den Band zu erwerben, nicht zu empfehlen nur f&uuml;r diejenigen, die unabl&auml;ssige Sex-Exzesse und derben Humor nicht komisch finden. aa<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4><B>Filmri&szlig;</B> # 2. Amigo Comics Holger Bommer, Starenweg 18, 73730 Esslingen. 44 Seiten, schwarz wei&szlig;, Din A4. 7 Mark.<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Beinahe eine Zwei-Mann-Produktion. Andreas Mergenthaler und Holger Bommer, die einen Gro&szlig;teil des Hefts allein bestreiten, sind denn auch im Impressum als &quot;Redakteure&quot; aufgef&uuml;hrt. Mergenthaler dominiert den Band mit einer monumentalen 17-Seiten-Geschichte um einen glatzk&ouml;pfigen Actionheld namens McDrive mit dem sinnigen Titel &quot;Overdrive&quot;. Die Story beginnt ein wenig unvermittelt, das schadet aber nichts, denn der Held purzelt von einer Kalamit&auml;t in die n&auml;chste. Das ganze ist aufwendig und bildm&auml;chtig unter Zuhilfenahme von Rasterfolie gezeichnet und erinnert an den fr&uuml;hen Corben. Der zweite Mergenthaler-Comic &quot;Besuch von guten Freunden&quot; ist k&uuml;rzer, strenger, mehr sophisticated (es geht um gro&szlig;m&auml;ulige US-Amerikaner und ihr Verh&auml;ltnis zu den an den Rand gedr&auml;ngten Ureinwohnern). Zeichnerisch scheinen hier frankobelgische Vorbilder der ersten Garnitur durch, vor allem Hermann. Also, der Mergenthaler kann schon was; ich w&uuml;rde mal sagen: Der ist nur einen Tick von einem richtig guten Zeichner entfernt. Die Holger-Bommer-Comics sind von einfacher Machart und ziemlich witzig. Sie handeln von der Absurdit&auml;t des Alltags im B&uuml;ro, im heimischen Wohnzimmer, im Weltraum und auf der Stra&szlig;e. Und dann gibt es in &quot;Filmri&szlig;&quot; noch k&uuml;rzere Beitr&auml;ge von Jochen Kauffmann aus Denkendorf. Seine &quot;Sito&quot;-Strips sind besetzt mit Vogel und Wurm und funktionieren getreu dem Tex-Avery-Motto: &quot;The early Bird dood it!&quot; Und dann streiten sich noch zwei Aborigines um das Ei des Kolumbus. Alles ziemlich gut gezeichnet. Der Magazin-Teil &quot;Filmschnipsel&quot; ist arg kurz ausgefallen und l&auml;&szlig;t leider kaum R&uuml;ckschl&uuml;sse auf&nbsp; das Redaktionsteam im Hintergrund zu. Aber vielleicht h&ouml;ren wir ja bald mehr von &quot;Amigo Comics&quot;. Aa<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Max Cabanes: <B>Die Zeit der Halbstarken</B>. 64 Seiten, vierfarbig, Hardcover, Albumformat. Carlsen lux,&acute;39,90 DM. <BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Es ist wie im M&auml;rchen. Max steht versunken vor dem Schaufenster einer Musikalienhandlung, als Marina die Stra&szlig;e betritt. Sie hat sich gerade die neue Single der Chausettes Noires gekauft. Zwei Blicke treffen einander, und das Wunder ist geschehen: Liebe auf den ersten Blick. Hand in Hand schwebt das Paar durch den tiefblauen Sommerhimmel in einen Park am Rande der Stadt, wo Marina bereitwillig und freiz&uuml;gig f&uuml;r Max' Zeichenblock posiert. Nur als sie ihn pl&ouml;tzlich fragt, ob er eine Vespa besitze, mu&szlig; er verneinen - und im selben Augenblick erweist sich das ganze Geschehen als Wunschtraum: Max steht immer noch vor der Musikalienhandlung und schaut der sch&ouml;nen Unbekannten nach, die zu dem einige Meter entfernt wartenden Motorroller ihres Freundes eilt. Sinnliches Verlangen, das an der Klippe der Wirklichkeit zerschellt und, wenn &uuml;berhaupt, seine Erf&uuml;llung nur auf Umwegen, in Ersatzhandlungen findet: darum ging es bereits in Max Cabanes' Erfolgsalbum &quot;Herzklopfen&quot; (deutsch 1990). Mit einer in den Comics nicht eben h&auml;ufigen Kraft zur poetischen Vergegenw&auml;rtigung schilderte der franz&ouml;sische K&uuml;nstler dort, stark autobiographisch akzentuiert, die Erlebnisse eines Jungen in der verwirrenden &Uuml;bergangsphase zwischen Kindheit und Pubert&auml;t. &quot;Herzklopfen&quot; zog seinen eigent&uuml;mlichen Reiz aus den Spannungskreisen, die Cabanes, vor allem in den ersten beiden Episoden des Albums, aufzubauen verstand. Zugleich durchtrieben und naiv, fr&uuml;hreif und unschuldig suchte der kleine Maxou in den M&auml;dchen und Frauen seiner Umgebung halb noch die fr&uuml;h verstorbene Mutter, halb begehrte er sie schon als Mann. In &quot;Die Zeit der Halbstarken&quot; ist aus ihm der 15j&auml;hrige Max geworden. B&eacute;ziers in S&uuml;dfrankreich, Anfang der 60er Jahre. Eine kleine Welt, in der, neben der sich die Jugendlichen eine noch kleinere, eigene Welt errichten, deren vier Himmelsrichtungen Mode, Musik, Motorr&auml;der und M&auml;dchen sind. Die Stars der Leinwand liefern die Vorbilder f&uuml;r das richtige Verhalten. Der 'Alte', Leitwolf des Trios, zu dem Max geh&ouml;rt, vermag sie am besten zu imitieren: &quot;Ein L&auml;cheln wie ein Springmesser, das bei Newman anf&auml;ngt und bei Wayne aufh&ouml;rt; der Yul-Brynner-Gang, der dich die Stra&szlig;enseite wechseln l&auml;&szlig;t; ein Killerblick wie Van Cleef. Aber was das Allerwichtigste ist: der Alte redet wenig. Wie Weissmuller.&quot; Mit liebevoller Genauigkeit rekonstruiert Cabanes die Welt von Gestern. Wir lernen, da&szlig; die Gitarrenmarke &quot;Eko&quot; der Marke &quot;Ohio&quot; unterlegen und dieser wiederum die &quot;Egmond&quot; vorzuziehen war; wir erfahren, welches Haargel man damals benutzte, wieviel eine Jeans kostete, und da&szlig; die Schlaghose eine sensationelle Kreation war. &quot;Souvenir, Souvenir&quot; - dieser Schlager, der auf einer Party aus dem Transistor t&ouml;nt, ist das geheime Leitmotiv des Albums. Genau deshalb ist es freilich recht fad zu lesen. Nicht, da&szlig; Cabanes keine durchgehende Geschichte erz&auml;hlt, sondern nur l&auml;ssig eine Handvoll Episoden aneinanderreiht, wirkt st&ouml;rend. Dies war schon in &quot;Herzklopfen&quot; der Fall. Aber er hat nichts mehr mitzuteilen. Nichts au&szlig;er der Botschaft, wie wundersch&ouml;n damals alles war. Im milden Licht der Erinnerung geraten dem Autor die Stadt und Landschaft seiner Jugend zu einer von ewig blauem, meist sommerlichem Himmel &uuml;berw&ouml;lbten Insel der Seligen. Hier gibt es keine Eltern und keinen Zwang zum Lernen oder Geldverdienen. Die M&auml;dchen haben &uuml;berwiegend das Gesicht von Brigitte Bardot und die Figur von Anita Ekberg, sehen ausnahmslos aber aus, als seien sie dem Cover der &quot;Vogue&quot; entsprungen. Es ist eine Welt ohne Schmerz, in der sich nach und nach auch die einzigen ernsthaften N&ouml;te des Protagonisten, seine erotischen N&ouml;te, fast beil&auml;ufig l&ouml;sen. Nur in einem kleinen Detail am Anfang des Albums ist das Unterdr&uuml;ckte pr&auml;sent. Als Max und seine Freunde auf einer Diebestour durch die Stadt an der Technischen Hochschule vorbeikommen, bemerkt der sich erinnernde Erz&auml;hler: &quot;Nie habe ich auf einem Kubikmeter so viel Ha&szlig; erlebt.&quot; Das dazugeh&ouml;rige Panel liefert die Illustration: Sch&uuml;ler mit verzerrten Mienen, einer von ihnen ermahnt arrogant einen j&uuml;ngeren, andere pr&uuml;geln und stechen wie besessen aufeinander ein. Es war wohl doch nicht alles heiter, damals in B&eacute;ziers? Aber diese Szene bleibt folgenlos. Der Verlust des unsichtbaren Knisterns, der Mischung von Entz&uuml;cken und Schrecken, die &quot;Herzklopfen&quot; auszeichnete, dr&uuml;ckt sich auch in den Bildern aus. Die Farben sind blasser, die Striche weicher und sp&auml;rlicher geworden. Alles ist fl&uuml;chtiger, detail&auml;rmer gezeichnet, ohne dadurch den Reiz des Spontanen gewonnen zu haben. Im Gegenteil: Einige Panels wirken schludrig, fast unbeholfen, als sei Cabanes auf das Niveau eines begabten Nachwuchszeichners zur&uuml;ckgefallen. Nicht nur, was er erz&auml;hlt, sondern auch, wie er es visuell umsetzt, hat im Vergleich zum Vorg&auml;ngeralbum deutlich Intensit&auml;t eingeb&uuml;&szlig;t. Es ist schon eine Plage mit den Fortsetzungen. Ob im Film, in der Literatur oder im Comic - fast nie gelingt es ihnen, w&uuml;rdig an das gelungene und urspr&uuml;nglich als Einzelsache geplante erste Werk anzuschlie&szlig;en. Mach's also bitte nicht noch einmal, Max! Verschone uns mit einem weiteren Album, das die Erlebnisse Deines Alter ego w&auml;hrend der Studentenrevolte erz&auml;hlt, und la&szlig; Dir lieber etwas Neues einfallen. Langweilige europ&auml;ische Autorencomics gibt es n&auml;mlich genug. Hans Lucas<BR>
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</FONT><FONT SIZE=4>Versch. Autoren und Zeichner: <B>Der Tag, an dem Superman starb</B>. 168 Seiten, vierfarbig, Softcover, Comicbook-Format. Carlsen, 25 DM.<BR>
</FONT><FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Hier ist nichts abzuw&auml;gen, nichts zu besch&ouml;nigen: Dieses Album ist so schlecht, schlechter geht's kaum. Wer Vorurteile gegen die Comics im allge-meinen oder gegen die amerikanischen Comics im besonderen hegt - hier kann er sie best&auml;tigen. Auf dem Cover von &quot;Der Tag, am dem Superman starb&quot; prangt in einem roten Kreis der unbescheidene Hinweis &quot;168 dramatische Seiten&quot;. Das ist werbend gemeint, enth&uuml;llt sich bei der Lekt&uuml;re aber als Drohung. &quot;Kraang! Kraakk! Krakoom!&quot; Von zahlreichen Soundwords umschwirrt, gr&auml;bt sich ein monstr&ouml;ses Wesen mit m&auml;chtigen Schl&auml;gen aus seinem gepanzerten unterirdischen Gef&auml;ngnis. Als es die Oberfl&auml;che erreicht hat, steht es inmitten idyllischer Natur. Ein Hirsch springt elegant zur Seite. Zutraulich landet ein niedliches, gelbes V&ouml;gelchen auf der ausgestreckten Hand des vermummten, von Stahltrossen noch halb gefesselten Monstrums - und wird sofort in der sich schlie&szlig;enden Faust zerquetscht. Der Alien Doomsday, fehlgeleitetes Produkt eines genetischen Experiments der amerikanischen Regierung, beginnt seinen Vernichtungsfeldzug. Er wird Lastwagen, Br&uuml;cken, Hochh&auml;user und einige dutzend Menschen zertr&uuml;mmern, angetrieben von nichts als dem reinen Willen zur Zerst&ouml;rung. Sein prominentestes Opfer schlie&szlig;lich: Superman, niedergestreckt von derselben Faust, die anfangs dem gelben V&ouml;gelchen das Leben kostete. In dieser geradezu literarischen Symbolik, die Anfang und Ende des sieben Kapitel - urspr&uuml;nglich sieben Hefte - umfassenden Albums miteinander verklammert, liegt der gr&ouml;&szlig;te erz&auml;hlerische Kunstgriff, zu dem die Texter sich aufraffen konnten. Das hat fast das Format barocker Welttrauer: Auch Superman, der <I>mightiest of all heroes</I>, ist, wenn ihm die Personifikation des J&uuml;ngsten Gerichts gegen&uuml;bertritt, offenbar nicht mehr als ein gelbes V&ouml;gelchen. <I>O vanitas vanitatum</I>! Ansonsten geht es wesentlich schlichter zu. Eine Pr&uuml;gelei folgt der anderen in immer k&uuml;rzerem Abstand. Zuerst fordert Doomsday die Justice League heraus, und als diese ihn nicht b&auml;ndigen kann, eilt der <I>Man of Steel</I> zu Hilfe. Im dritten Kapitel kreuzt er mit seinem neuen Gegner zum ersten Mal die F&auml;uste. Im n&auml;chsten Kapitel werden wir ebenfalls Zeuge einer ausgedehnten Schl&auml;gerei zwischen den beiden. Genauso im f&uuml;nften und sechsten Kapitel. Was im siebten Kapitel passiert, &uuml;berlasse ich der Phantasie des Lesers. Von den komplexen Inhalten mancher Superheldencomics der letzten Jahre ist hier nichts zu sp&uuml;ren, alles verstr&ouml;mt den schlichten Charme der &quot;Nimm das, Schurke!&quot;-Stories fr&uuml;herer Zeiten. Auch die Dialoge: Phrasenhaftes Pathos wechselt mit unfreiwilliger Komik, und noch in den heftigsten Auseinandersetzungen ergehen sich die Helden in gedrechselten Erkl&auml;rungen dessen, was sie gerade getan haben, eben tun oder sogleich tun werden. Da lobt man sich den guten Doomsday, dessen ausgefeilteste verbale &Auml;u&szlig;erung ein grollendes &quot;Mhh-trr-plss&quot; - soll hei&szlig;en: Metropolis - ist, der sich ansonsten aber auf&nbsp; &quot;Hah-ha-ha&quot;, &quot;Ungh&quot; und &quot;Urrggh&quot; beschr&auml;nkt. W&auml;ren sie nur alle so wortkarg wie er, das Album w&auml;re deswegen nicht besser, aber etwas weniger l&auml;cherlich. Also nur Spott und Hohn &uuml;ber diesen dazu noch sehr m&auml;&szlig;ig gezeichneten Comic? Nein, denn lustig anzusehen ist es nicht, mit welch liebloser Routine, mit welch krassem Mi&szlig;verh&auml;ltnis von gigantischem Werbeaufwand und mangelndem k&uuml;nstlerischem Ehrgeiz der fr&uuml;here Superheld Nummer eins in den Tod bef&ouml;rdert wurde. Vielleicht ist diese Storyline eine verpa&szlig;te Gelegenheit. Neil Gaiman oder Alan Moore anvertraut, h&auml;tte sie zu einer Meditation &uuml;ber einen selten beleuchteten Aspekt des Superheldenmythos werden k&ouml;nnen. Zu einer Meditation dar&uuml;ber, da&szlig; der Tod f&uuml;r einen Superhelden immer nur die finale, nie aber eine unerwartete Katastrophe sein kann, weil er seit dem Unfall oder der Mutation, die ihm &uuml;bermenschliche F&auml;higkeiten schenkten, mit der Katastrophe, dem Chaos zutiefst verbunden ist - und das, obwohl er doch immer Gesetz und Ordnung herstellen will. Nun gut, daraus ist nichts geworden. Und ob Superman zu solch revisionistischen Exerzitien taugen w&uuml;rde? Zugegeben: Es ist zweifelhaft. Warum aber der ph&auml;nomenale Erfolg, den die Geschichte von seinem Tod in den USA erzielte? Und warum die lasche Teilnahmslosigkeit ihrer Macher? Nur die Gesetze des Kommerzes und der Werbung verantwortlich zu machen, der diese vertrauten und von der jene sich blenden lie&szlig;en, hie&szlig;e zu kurz zu greifen. Es hat wohl etwas damit zu tun, da&szlig; der St&auml;hlerne heute Rost angesetzt hat. Packende, glaubw&uuml;rdige Geschichten lassen sich &uuml;ber ihn nicht mehr erz&auml;hlen. Seine &Auml;ra ist abgelaufen. Gerade deshalb aber konnte im Herbst 1992 die Erz&auml;hlung seines Todes einen doppelten sentimental-nostalgischen Effekt ausl&ouml;sen. Unter den &uuml;ber f&uuml;nf Millionen Amerikanern, die das fatale Superman-Heft Nr. 75 kauften, an dessen Ende der Held wie der tote Christus in Lois Lanes Armen liegt, m&uuml;ssen viele nicht gewohnheitsm&auml;&szlig;ige Comicleser gewesen sein. Sie lie&szlig;en sich einfangen von der Vergangenheit. Sie flohen vor&uuml;bergehend sowohl in ihre von den bunten Bildern begleitete Kindheit als auch, wahrscheinlich unbewu&szlig;t, in die Zeit, als ein positiv denkender, die Ideale der wei&szlig;en Mittelklasse vertretender Superheld eine nationale Ikone sein konnte. Heute ist das anders. Heute klagen die ethnischen und sozialen Minorit&auml;ten ihre lange vorenthaltenen Rechte ein, und die popul&auml;rsten Superhelden - Batman, Wolverine oder der Punisher - formulieren nicht mehr die Tr&auml;ume der Amerikaner, sondern ihre Alptr&auml;ume. Es ist h&ouml;chste Zeit, Abschied zu nehmen: Der Tag, an dem Superman starb, liegt in Wahrheit schon lange zur&uuml;ck.<BR>
Hans Lucas<BR>
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