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Simon Martens 442300d264 Initial
2025-10-02 23:31:45 +02:00

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37 KiB
HTML

<HTML><HEAD><TITLE>Plop Comics</TITLE></HEAD>
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<A HREF="plop.html"><FONT SIZE="3">(Plop Online Comics, hier klicken)</FONT></A> &nbsp;
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Anmerkung: Das da unten sind alte Comic-Besprechungen die im Comic Fanzine 'Plop' erschienen. Die meisten sind von Andreas Alt ('aa') verfasst. Natürlich sind die Angaben nicht mehr g&uuml;tig, Hefte vergriffen, Zeichner umgezogen, W&auml;hrung ge&auml;ndert etc. Aber f&uuml;r den einen oder anderen vielleicht ganz interessant hier zu schm&ouml;kern...
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</FONT></B></FONT><B><FONT SIZE=7>Besprechungen</FONT></B><FONT SIZE=6></FONT></CENTER>
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<FONT SIZE=3>Jens Natter: <B>Die Deibelz</B>. 66 Seiten, s/w mit rotem Cover, Albumformat, 11,90 Euro. Erlenbach Verlag, Dortmund</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Aus der Geschichte einer Amateur-Rockband hat Jens Natter - abgesehen von seiner P&auml;dagogik-Diplomarbeit - sein erstes gr&ouml;&szlig;eres Comicprojekt gemacht. 48 Netto-Comicseiten geben ihm genug Raum, diese Band ausgiebig zu portr&auml;tieren. Obwohl jede Seite f&uuml;r sich eine Einheit bildet, ergeben sie zusammen eine durchg&auml;ngige Bandstory vom Zusammenfinden der vier &#132;Deibelz&#147;-Mitglieder bis zu ihrer Trennung. Es d&uuml;rfte sich um eine imagin&auml;re Band handeln, wenn ich auch annehme, da&szlig; Jens etliche eigene Musikerfahrungen hat einflie&szlig;en lassen. Insgesamt werden aber eifrig die Klischees bedient: Der Bandleader sieht ein bi&szlig;chen aus wie Lou Reed, der Leadgitarrist ist aufbrausend, der Bassist schweigsam und nicht so helle. Die ersten gr&ouml;&szlig;eren Konflike sind vorprogrammiert, als eine Frau hinter dem Schlagzeug Platz nimmt. Dann kommen Probleme mit den regelm&auml;&szlig;igen Probeterminen, die Jagd auf die ersten Gigs und der Neid auf andere, erfolgreichere Bands. Jens beleuchtet auch den Verkauf der selbstgebrannten CDs nach den Konzerten, die Suche nach einem geeigneten Tourbus, vermasselte Auftritte und die Bem&uuml;hungen, sich verschiedenen Subszenen anzupassen. Jens hat sich mit der Charakterisierung der vier Bandmitglieder durchaus M&uuml;he gegeben, aber letztlich wirken sie wie Repr&auml;sentanten der idealtypischen deutschen Nachwuchs-Rockband. Vielleicht bedient er deshalb so eifrig die Klischees, weil seine Onepager lustig r&uuml;berkommen sollen. Aber die Klischees machen die meisten Gags vorhersehbar oder nehmen ihnen die satirische Spitze. Aber jedenfalls hat Jens einen in sich stimmigen Comickosmos erschaffen, aus dem sich sicher noch mehr machen lie&szlig;e. Jetzt k&ouml;nnte er seine &#132;Deibelz&#147; ja mal auf den Spuren von &#132;Wir sind Helden&#147; wandeln lassen und berichten, wie eine Band mit Ruhm und Geld klarkommt. Oder - vielleicht noch reizvoller - er schildert den Weg einer Band, die auch nach Jahren nicht den Durchbruch schafft. Da w&auml;re dann jedenfalls genug Raum auch f&uuml;r &uuml;berraschendere Erkenntnisse.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3><B>cOMIc</B> # 59 und 60. 20 Seiten, s/w, DIN A 5, im Tausch gegen Beitr&auml;ge oder andere Fanzines. Gerd Bonau, Gabelsberger Stra&szlig;e 14, 24148 Kiel. gerdbonau@yahoo.de</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Die individuell gestalteten Covers - das war immer eine Spezialit&auml;t von Jo Guhdes &#132;Spr&uuml;hender Phantasie&#147;. Gerd Bonau geht nun mit cOMIc # 59 ein bi&szlig;chen in diese Richtung: Auf dem meerblauen Titel ist ein &#132;Barracuda&#147;-Taucher zu sehen, und ein gelber Klebepunkt steht f&uuml;r die Taschenlampe, mit der er in die Dunkelheit leuchtet. Sch&ouml;ner Effekt. Ansonsten sind Bernd Teuber und Frunk mit mehrseitigen Comics, Max J&auml;hling, K&ouml;nig L&uuml;. Q. und Nils Fuhrmann-Wiese mit Onepagern sowie Oliver Ferreira, Aaron Jordan und Jan Proese mit Kurzcomics und Illustrationen vertreten. Ach ja, und zwei S&auml;tze er&uuml;brigt Gerd Bonau f&uuml;r zwei Rezensionen Schweizer Magazine.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>COMIc # 60 ist mal wieder eine ziemlich minimalistische Ausgabe geworden. Bernd Teuber huldigt mit zwei &#132;H&uuml;bner&#147;-Comics dem klassischen Zeichentrickfilm &agrave; la Tom und Jerry. Mit kleineren und kleinen Beitr&auml;gen sind Oliver Gfeller, Marco Lensch, Manfred Wladik und Aaron Jordan dabei. Illustrationen kommen von Thomas Glatz, Roman Castenholz und dem recht begabten Vincent Burmeister. Trotz des sp&auml;rlichen Inhalts ist es eine wichtige Ausgabe, denn in der Mitte weist Gerd Bonau auf das interessante neue Comic-Studio-Projekt &#132;Alligatorfarm&#147; von Karl Nagel (&#132;Fantastrips&#147;) und Wittek hin, ein ernsthafter Versuch der Professionalisierung. Wer mitmachen m&ouml;chte, sollte sich dieses Heft besorgen oder unter www.alligatorfarm.de nachschauen.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
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</FONT><FONT SIZE=3><B>Basel brennt</B> # 2. 40 Seiten, s/w mit orangem Umschlag, DIN A 5. Lukas Mannhart, Dornacherstra&szlig;e 151, CH - 4053 Basel. koeniglueq@gmx.net</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Druck und Heftung sind sauberer und sorgf&auml;ltiger als bei der Nummer 1, was den einen oder anderen Basler eher mal zum Zugreifen verleiten k&ouml;nnte. Inhaltlich sind Lukas Mannhart und sein Co-Herausgeber Jens Natter aus dem nahen St. Louis in Frankreich ihrem Konzept treu geblieben: Fast alle Beitr&auml;ge haben etwas mit Basel zu tun oder stammen von (auch ehemaligen) Baslern. Der unvoreingenommene Leser bekommt den Eindruck einer bunten, ziemlich abwechslungsreichen und meist unterhaltsamen Mischung. Etliche der Mitwirkenden haben auch schon in PLOP ihre Visitenkarte hinterlassen: neben den Herausgebern sind das Oli Gfeller, Aaron Jordan und Katrin Baumg&auml;rtner (die sich hier leider schon l&auml;nger nicht mehr hat blicken lassen und deren Comic &uuml;ber eine Basler Kindsm&ouml;derin f&uuml;r mich die anspruchsvollste Arbeit im Heft ist). Aufgefallen sind mir daneben Lukas Liederer mit &#132;Strapazin&#147;-Potential und Lorenz Ritzmann, der wohl haarscharf an einem Disney-Plagiat vorbeischrammt.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3><B>Netzhaut</B> # 101. 16 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A 5, 1 Euro. Frank G&uuml;nther, Bremen</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Dies ist eines jener Hefte, die Frunk schwerpunktm&auml;&szlig;ig an einem Bremer Kiosk vertickt, den ein Freund von ihm schmei&szlig;t. Bevor er PLOP entdeckte, hat Frunk diese Hefte fast ausschlie&szlig;lich mit eigenem Material bestritten. Jetzt hat er auch Comics und Zeichnungen von Bernd Teuber, Ulrich Magin, Radek Matuszak und Sascha Weitzel zur Verf&uuml;gung. Nach den Erfordernissen des Kiosks, wo das Heft mit Publikationen wie &#132;Focus&#147;, &#132;Bun-te&#147; oder &#132;Matador&#147; um Aufmerksamkeit konkurriert, hat er ein farbkopiertes Cover vorne draufgepappt. F&uuml;r den durchschnittlichen Kioskkunden - sollte sein Blick auf &#132;Netzhaut&#147; fallen und ihn irgendwas zum Kauf verleiten - d&uuml;rfte der Inhalt trotzdem etwas gew&ouml;hnungsbed&uuml;rftig sein, denn da wird doch ein ziemlich skurriler Humor gepflegt, der aber nat&uuml;rlich gut zu Frunks eigenem Stil pa&szlig;t. W&auml;re mal interessant zu erfahren, wie viele Hefte er in Bremen unters Volk bringt.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3><B>Geschichten aus den Neunzigern</B> # 3. An solchen Tagen. 44 Seiten, s/w mit zweifarbigem Umschlag, Comicbookformat, 5 Euro. Verlag Schwarzer Turm</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>In der ganzen Stra&szlig;e, in ganz Hamburg, auf der ganzen Welt lebt mit Ausnahme des Ich-Erz&auml;hlers kein Mensch mehr. Kein Autoverkehr, kein Fernsehprogramm, kein Telefonh&ouml;rer wird mehr abgenommen - so beginnt die Hauptgeschichte in diesem Band. Kontrastiert wird diese Vision der Menschenleere mit der Geschichte einiger Studenten, die ins Visier sensationsgeiler Medien geraten, weil ein Freund von ihnen bei einer Mittelmeerkreuzfahrt vom Schiff verschwunden ist. Um die besser zu verstehen, m&uuml;&szlig;te man nach Aussage des Autors und Zeichners FabBand 1 seiner Reihe &#132;Ok Griechenland&#147; kennen, was f&uuml;r mich leider nicht gilt. So teilt sich mir zumindest mit, da&szlig; Fab &ouml;konomisch erz&auml;hlt und in einem wirkungsvollen Schwarzwei&szlig;-Stil nach Fotovorlagen zeichnet. Ein wenig kann man bei der Grafik auch an Hugo Pratt denken, was &#132;Schwarzer Turm&#147;-Herausgeber Mille M&ouml;ller bewogen haben k&ouml;nnte, diesen Comic in sein Programm aufzunehmen. Es gibt noch eine siebenseitige F&uuml;llstory von Fab, in der sich zwei Typen die Geschichte der Rote-Armee-Fraktion auf einer Schallplatte anh&ouml;ren, was der Zeichner mit teils bekannten Pressefotos nachempfundenen Bildern illustriert. Hierzu erfahren wir, da&szlig; wir den beiden Protagonisten schon einmal im zweiten Band &#132;Punkrock!&#147; (bei &#132;Heftich&#147; 2002 ausgezeichnet) h&auml;tten begegnen k&ouml;nnen, was aber in diesem Fall auf die Verst&auml;ndlichkeit keinen Einflu&szlig; hat. Der Comic ist insgesamt das Werk eines eigenst&auml;ndigen, interessanten Talents. Wer sich mit ihm eingehender auseinandersetzen m&ouml;chte, wird aber wohl um die Beschaffung der anderen beiden B&auml;nde nicht herumkommen (N&auml;heres dazu auf www.dassortiment.de).</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3><B>Kaufzwang</B> # 1 mit Chnusper Comics. Abschiedsausgabe. 28 Seiten, DIN A 5 und 36 Seiten, DIN A 6, jeweils s/w, 250 Euro. Oliver Gfeller, Bohrerhofstra&szlig;e 10, CH - 4123 Allschwil</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Aufh&ouml;ren, wenn&#146;s am sch&ouml;nsten ist - das ist wohl Oli Gefellers Motto. Denn die letzte Ausgabe von Chnusper Comics, die # 8, hatte mir ziemlich gut gefallen. Jetzt pr&auml;sentiert er die Abschiedsausgabe mit einer Auswahl der seiner Ansicht nach besten Beitr&auml;ge der vergangen Jahre samt Nachfolger. Vermi&szlig;t habe ich im Chnusper-Res&uuml;mee Olis publizistischen Feldzug gegen die Verflachung des DRS-Radioprogramms. Der wird im neuen Fanzine zumindest vom Tonfall her wieder aufgenommen in Ruedi N&ouml;tzlis Kolumne zur wiedereingef&uuml;hrten Basler Polizeistunde (22.00 Uhr). Ansonsten unterscheidet das neue Fanzine eigentlich nicht allzu viel vom alten. Die Comicbeitr&auml;ge, diesmal unter anderem von Colin W&uuml;rgler, Moritz Stetter, Aaron Jordan und Oli himself, sind &uuml;berwiegend interessant und von guter Qualit&auml;t. Teresa Camara Pestana, Jan Prose und Claudio Parentela steuern zudem noch einige Onepager und Illustrationen bei. Und warum nun der Wechsel? Dazu sagt Oli im Vorwort nur: &#132;Genausogut k&ouml;nnte man fragen, warum ein Mensch gerne ein blaues T-Shirt tr&auml;gt oder warum diese Person Bircher M&uuml;sli so lecker findet.&#147; Wollen wir jedenfalls mal hoffen, da&szlig; Oli das Mitmischen in der Fanzine-Szene weiterhin &#132;lecker&#147; findet.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3><B>Bildst&ouml;rung</B> # 11. 48 Seiten, s/w, DIN A 5, 3,50 Euro. ISSN: 1618-1721. Roman Castenholz, Triftstra&szlig;e 47, 53919 Weilerswist</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Neu scheint zu sein, da&szlig; es in Romans Kunstmagazin ein Rahmenthema gibt. Vielleicht ist es mir bisher nicht aufgefallen, oder ich habe es wieder vergessen, aber er weist wohl auch zum ersten Mal darauf hin, da&szlig; Leute, die ihm Beitr&auml;ge schicken wollen, sich erst nach dem Rahmenthema der n&auml;chsten Ausgabe erkundigen sollen. Diesmal hie&szlig; das: Staub. Es scheint sich um eine ganz aktuelle Reaktion auf die k&uuml;rzlich aufgeflammte Feinstaub-Diskussion zu handeln, aber nat&uuml;rlich sehen die Autoren und Zeichner, die hier versammelt sind, den Staub auch in noch ganz anderen Zusammenh&auml;ngen. Vom Comicstandpunkt aus hat die neue Ausgabe allerdings wenig zu bieten - eigentlich nichts, sieht man von den Illustrationen ab, die allerdings &uuml;berwiegend eher k&uuml;nstlerisch k&uuml;hn collagiert und nicht so sehr grafisch gestaltet sind (unter anderem vom Herausgeber selbst). Bleiben noch die Rezensiuonen zu erw&auml;hnen. Auch hier dreht sich&#146;s um Lyrik und Prosa und offenbar eine CD-Reihe vom Label Dronerecords.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3><B>QI</B> # 73. 24 Seiten, s/w, DIN A 5. Edgard Guimaraes, Rua Capitao Gomes, 168 - Bras&oacute;polis - MG - 37530-000, Brasilien</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Wenn ich auch dieses brasilianische Magazin nach wie vor nicht lesen kann, so kann ich doch spekulieren und zu erraten versuchen, mit welchen Inhalten ich es da zu tun habe. Einen Comic gibt es in dieser Ausgabe jedenfalls nur auf dem Backcover. Zun&auml;chst werden einige Fanzines ausf&uuml;hrlicher vorgestellt, dan folgt ein Leserforum (&#132;F&oacute;rum&#147; betitelt), das es mit dem in PLOP locker aufnehmen kann. Daran schlie&szlig;t sich die in QI &uuml;bliche Auflistung neuerschienener Fanzines an, wobei stets deren Cover gezeigt und wichtigsten Erscheinungsdaten genannt werden. PLOP scheint diesmal das einzige zu sein, das nicht aus dem brasilianisch/portugiesisch/spanischen Sprachraum stammt.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3><B>Pecado</B> (Januar 2005). 20 Seiten, s/w, DIN A 5. Edgard Guimaraes, Rua Capitao Gomes, 168 - Bras&oacute;polis - MG - 37530-000, Brasilien</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Neben seinem hier schon wohlbekannten eher indexorientierten Magazin QI gibt Edgard Guimaraes auch dieses Heft heraus, das viel eher dem Charakter eines Comicmagazins entspricht. Hier gibt&#146;s also keine Auflistung internationaler Fanzines, sondern &uuml;berwiegend Comics von rund zehn K&uuml;nstlern oder Teams. In den knappen Seitenumfang wurde also ganz sch&ouml;n viel Material hineingepackt. Die Beitr&auml;ge sind deutlich am amerikanischen Underground orientiert und sehen meist grafisch gar nicht schlecht aus. Der Inhalt wirkt ziemlich sozialkritisch, soweit ich das beurteilen kann. Dazu passen allerdings nicht zwei Textbeitr&auml;ge im Heft. In einem geht es um die X-Men, in den anderen um Cpatain Marvel (den DC-Charakter Shazam). Die beiden gro&szlig;en US-Verlage sind jedenfalls demnach in S&uuml;damerika nicht unbekannt.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3><B>Neuere Kostenlos-Magazine:</B></FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3><B>Comicaze</B> # 18. 28 Seiten, farbig, DIN A 5. Comicaze e. V., Volkartstra&szlig;e 32, 80634 M&uuml;nchen</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&Uuml;blicherweise liste ich neue Kostenlos-Comicmagazine an dieser Stelle nur auf, ohne sie n&auml;her zu besprechen. Die dahinterstehende &Uuml;berlegung ist, da&szlig; diese Magazine meist in so schnellem Rhythmus erscheinen, da&szlig; ich mit dem Besprechen ohnehin nicht nachkommen w&uuml;rde. Allerdings kann es bei ihnen immer wieder mal Produktionsprobleme geben, Kostenlos-Magazine gehen ein oder werden neu gegr&uuml;ndet (siehe &#132;Kainsmal&#147;, &#132;Bl&uuml;mchens Schacht&#147;), so da&szlig; sich dieses Prinzip wohl nicht durchhalten l&auml;&szlig;t. Hier ein paar Bemerkungen zum neuen &#132;Comicaze&#147;, das in letzter Zeit schon nahe am Eingehen war und jetzt mit neuer Aufmachung und in neuem Format erscheint. Kostenlos-Magazine leben nicht nur davon, da&szlig; genug Anzeigen eingetrieben werden, sondern auch davon, da&szlig; sie dort, wo sie ausgelegt sind, nicht liegenbleiben, denn die Anzeigenkunden werden auf Dauer nur inserieren, wenn sie davon ausgehen k&ouml;nnen, da&szlig; ihre Werbung auch den Adressaten erreicht. Der Comicaze e.V. ist jetzt offenbar zu dem Schlu&szlig; gekommen, da&szlig; ein Heft eher mitgenommen wird, wenn es handlich ist. In M&uuml;nchen sind Kneipenbesucher ja regelm&auml;&szlig;ig mit Bergen von Kostenlos-Material und Prospekten konfrontiert. Bisher hatte man eher gedacht: Das Heft soll wertig wirken, daher Albumformat. Bei diesem Gedanken ist man insofern geblieben, als Comicaze durchgehend farbig auf Glanzpapier gedruckt ist (Auflage: 10 000). Beim Cover haben sich die M&uuml;nchner freilich mit der einen Farbe Rot beschieden - vielleicht um sich wiederum von der knallbunten Kostenlos-Flut abzuheben. Als durchgehendes Rahmenthema wurde &#132;Fetisch&#147; gew&auml;hlt, wobei das Cover allerdings nur Erotik im Ungef&auml;hren signalisiert. Die Zeichner, unter anderem Jan Reiser, Jan Hoffmann und die Zwei von Laska-Comix, haben durchweg grafisch Hochwertigtes abgeliefert. Hoffen wir mal, da&szlig; die M&uuml;nchner mit der neuen Ausgabe die richtigen Signale gesetzt haben.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3><B>&nbsp;</B></FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3><B>Berliner Comicgarten</B></FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Zuf&auml;llig war ich in Berlin, genau als der Comicgarten stattfand. Mit Comics allgemein und im besonderen habe ich mich in Berlin gar nicht soo viel besch&auml;ftigt, au&szlig;er bei der Suche nach Material f&uuml;r das immer bekannter werdende &#132;Andy's Early Comics Archive&#147; (wie immer f&uuml;ndig geworden) und au&szlig;er den drei, vier hektischen Comicgartentagen. Danach hatte ich nat&uuml;rlich die Faxen dicke, aber ein Bericht mu&szlig; doch irgendwie sein. Wir k&ouml;nnen die PLOP-K&ouml;ppe doch nicht in comicfestivalm&auml;&szlig;iger Unwissenheit belassen.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Bi&szlig;chen schade war, da&szlig; Wittek und Calle nicht kamen. Wittek ringt gerade mit dem letzten Schliff f&uuml;r das dritte Panik Elektro, wo ich hochpeinlicherweise nicht drin bin, obwohl ich eine gute Storyidee hatte und der anvisierte Zeichenstil auch genehm gewesen w&auml;re. Bin echt eine Nulpe, denn das ist ein tolles Publikationsph&auml;nomen. Bekommt bestimmt diesen Extrapreis in Erlangen.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Also, Berlin. Stattgefunden hat es schon wieder woanders, nicht Pfefferberg oder Kulturbrauerei, sondern im Haus Schwarzenberg, wo au&szlig;en &#132;Waschfabrik&#147; in alten Lettern dransteht, was ich einen putzigeren Namen f&auml;nde. Es liegt superzentral, ein Nachbarhaus von den Hackeschen H&ouml;fen, aber allzuviele Turis trauen sich m&ouml;glicherweise nicht rein. Vielleicht sollte man mit dem Berliner Tourismuszentrum einen Deal aushandeln, wo man so'n paar Turitrupps kurz mal zu Comicveranstaltungen rein-lotst. Vielleicht bleibt was h&auml;ngen und bi&szlig;chen Pinke Pinke bei den Comicern. </FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Die &#132;Waschfabrik&#147; ist das einzige Haus in dieser zentralen Lage, das noch &auml;u&szlig;erlich ganz unrenoviert bleibt und zeitreisewirkend aussieht wie alles im Osten nach der Wende. Total romantisch. Im Hinterhof, zweiter Stock ist einer der besten Comicl&auml;den f&uuml;r Alternativzeug, das &#132;Neurotitan&#147;. Gleich dahinter die Neurotitan-Galerie (man mu&szlig; also immer durch den Laden gehen), zwei hallenartige R&auml;ume (wo wohl fr&uuml;her mal W&auml;sche produziert wurde). Dort war Donnerstag Abend Vernissage einer Ausstellung namens &#132;Mit Superman fing allen an&#147;. Es ging aber nicht um Superhelden, sondern den Beitrag, welchen j&uuml;dische Zeichner und Autoren in der Comicgeschichte hatten. Trotzdem war der Eindruck leider mehr wie von jenen mit &#132;Peng, Paff, Pow&#147; &uuml;bertitelten Zeitungsartikeln, wo &#132;mal was &uuml;ber Comics&#147; geschrieben wird. Kommt nat&uuml;rlich darauf an, wie man &#132;alles&#147; definiert, aber zutreffender w&auml;r&#145; zu behaupten &#132;Mit Superman h&ouml;rte alles auf&#147;, n&auml;mlich der entscheidende amerikanische Innovationsschub, der den Comic oder die Bildergeschichte gegen 1900 aus dem Dornr&ouml;schenschlaf der altmodischen, sprechblasenlosen, mini-episodenhaften Bildsequenz in eine supermoderne Literaturform verwandelte. In den drei&szlig;iger Jahren hupfte die Comicmuse wieder zur&uuml;ck zur Bildliteraturwiege Europa, wo Herg&eacute; die endg&uuml;ltige Erscheinungsweise des Mediums etablierte, das hochkantige, umfangreiche Album. Daran &auml;ndert auch nichts, da&szlig; es heute vermehrt kleine fette, manga-inspirierte Publikationen gibt, die Schwarzwei&szlig;-Alben von Tintin waren auch schon fett. Entscheidend ist der Anspruch, ein Buch zu sein. </FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>In den 50er und 60er Jahren wurden auch Frankreich und Italien immer wichtiger. Zum Beispiel waren die besten Disney-Arbeiten die vom gerade verstorbenen Hypergenie Romano Scarpa. Viele der Geschichten habt ihr vielleicht sogar gelesen, in den Lustigen Taschenb&uuml;chern. Scarpa geht etwas unter, wegen der eher langweiligen Massenware darin, aber seine Klassiker sind zeichnerisch und erz&auml;hlerisch so unglaublich gut, da&szlig; ich es jedesmal beim Aufbl&auml;ttern nicht fassen kann, wie der das gemacht hat. Ich werde euch mal f&uuml;r's n&auml;chste PLOP einen Index seiner deutschen Ver&ouml;ffentlichungen zusammenstellen, damit das alle kapieren, wie toll der war, und als angebrachte W&uuml;rdigung.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Zur&uuml;ck zu Berlin: Stargast war der New Yorker Ben Katchor, neben Spiegelman und Eisner (der, wenn's nach mir gegangen w&auml;re, bis 100 gelebt h&auml;tte) der bekannteste &#132;typisch j&uuml;dische&#147; Comiczeichner, obwohl genauer w&auml;re &#132;typisch New Yorker Comiczeichner&#147;. Der war auch &uuml;berhaupt nicht davon angetan, in was f&uuml;r eine Ausstellung er reingerutscht war. Seine Rede am Freitag begann er damit klarzustellen, da&szlig; Bildergeschichten schon lange existierten, als Superman auftauchte. Au&szlig;erdem hielte er das Hervorheben des j&uuml;dischen Einflusses auf Superman f&uuml;r &uuml;bertrieben. Das waren einfach junge Einwanderer. Gruppenausstellungen mi&szlig;fielen ihm sowieso (au&szlig;er ganz gro&szlig;e), aber vor allem hielt er nichts davon, mit anderen ausgestellt zu werden, nur weil die auch j&uuml;disch seien, und nicht weil es einfach gute Comiczeichner sind. </FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Die Verbindung Superhelden/Juden kam ins Gespr&auml;ch aufgrund des fiktiven Romans von Michael Chabin, in dem zwei junge j&uuml;dische Zeichner einen Superhelden erfinden, also verschl&uuml;sselt Siegel und Schuster. Katchor mag Chabin und auch das Buch, aber h&auml;lt es nicht f&uuml;r sein bestes. Es sei jedenfalls pure Erfindung. Die Leute entdeckten darin einen besonderen j&uuml;dischen Subtext, und er sei nicht sicher, ob der existiere. Es gebe nat&uuml;rlich j&uuml;dische Comics, aber das seien nicht Superhelden, sondern Strips in j&uuml;dischen Zeitungen der 20er, 30er Jahre, die Alltagsgeschichten erz&auml;hlten. (Diese auszustellen, w&auml;r&#145; hochinteressant, aber das erfordert nat&uuml;rlich richtig Arbeit und Fachwissen.) Das Entscheidende sei nicht, ob der Autor nun zuf&auml;llig j&uuml;disch sei, sondern ob es in der Geschichte um j&uuml;dische Themen gehe. Er war also nicht ausnahmslos begeistert davon, nach Berlin zu kommen, aber dann doch, weil ihm Berlin gefalle (er war schon mal vor zwei Jahren hier), und seine Diavortr&auml;ge machten ihm sichtlich auch gro&szlig;en Spa&szlig;. Er sieht sich hier in der Tradition der B&auml;nkels&auml;nger, die zu Bildertafeln auf Jahrm&auml;rkten tragische Geschichten vortrugen. Auch Comics allgemein sieht er weniger verwandt mit Literatur oder Malerei als Theater. Ich glaube, es ist noch komplizierter, aber wenn man &uuml;berhaupt Vergleiche zieht, ist dieser am funktionierendsten. </FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Katchor hatte das Comicsvorlesen gut drauf, mit einer leicht schnodderigen, entspannten, aber trotzdem quicklebendigen, ansprechenden Vortragsweise. Ich war erstmal skeptisch ob das geht, es ging aber. Von der Comicseite (aus einer Serie f&uuml;r ein gro&szlig;formatiges Architekturmagazin) wurden Einzelbilder, teilweise bunt, an eine Leinwand geworfen. Der Erz&auml;hltext nicht, der wurde nur vorgelesen, den Sprechblasentext aber konnte man lesen und h&ouml;ren. H&ouml;rt sich &uuml;berfl&uuml;ssig an, gab aber durchaus eine zus&auml;tzliche Comicleseerfahrungskomponente. Wei&szlig; nicht, ob das andere Zeichner probieren sollten. Der Katchor war mit seinem n&auml;selnden, understated-tem New Yorker Singsang voll in den Geschichten und seinem Element. Dazu meinte er sp&auml;ter, &#132;I think this is kind of like an animated movie.&#147; (&#132;Ich glaube, das ist so ein bi&szlig;chen wie ein Zeichentrickfilm.&#147;) Er findet das eine gute Pr&auml;sentationsform seiner Comics. Auch die Bilder wirkten sch&ouml;ner so gro&szlig; und bunt, sogar besser als die Originalzeichnungen. Es sei ihm aber wichtig, da&szlig; es direkt vorgetragen wird, nicht abgefilmt. Ich f&auml;nde es trotzdem gut, seine Vortr&auml;ge zumindest f&uuml;r die Nachwelt zu dokumentieren. Dieses Vortragen ist eher eine Mischform, kein reiner Comic. Beim Comiclesen ist entscheidend, da&szlig; der Betrachter nach eigener Geschwindigkeit mit Lesen und Betrachten fortschreitet. Bei einem &ouml;ffentlichen Vortrag ist es ein bi&szlig;chen gemischt, denn der Vorleser richtet sich mit der Geschwindigkeit nach den Reaktionen des Publikums. Als Film w&auml;re das Ganze eher nervig, au&szlig;er halt ein Livemitschnitt als Dokumentation. Der Unterschied zwischen den Kunstformen Comic und Kino, auf den Punkt gebracht, ist folgender: Eine Bildergeschichte als Diashow, wo der Betrachter selber aufs Kn&ouml;pfchen dr&uuml;ckt, ist ein Comic. Wenn wer anders draufdr&uuml;ckt, wird es zum Kino.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Am Samstag war eine Podiumsdiskussion mit zwei Israelis, einer davon der popul&auml;re Schriftsteller und Drehbuchschreiber Etgar Keret. Ich kannte ihn von einem Buch der Gruppe Actus Tragicus, &#132;Jetlag&#147;, wo er die Texte lieferte. Die waren mit dem Buch vor ein paar Jahren in Erlangen zu Gast, mit Tisch und Ausstellung (oben, gleich wenn man die Treppe hochkam). Keret und ein eher mainstreamiger, aber nicht uninteressanter Zeichner, Asaf Hanuka, erz&auml;hlten einiges &uuml;ber Israel, zum Beispiel wie amerikanische Superheldenheftchen exotisch und obsz&ouml;n wirkten, weil es keine Tradition von heldenhaften Halbg&ouml;ttern gebe. Selbst das christliche Abendland habe jede Menge heldenhafter Ritter und Abenteurer. Israelische Helden seien Propheten, die den Arsch nicht hochkriegen und Sachen verk&uuml;nden. (Es gibt, glaube ich, aber doch einige ziemlich blut- und tatendurstige Kerle im Alten Testament.) Interessanter finde ich die Frage, inwieweit die Bildfeindlichkeit der j&uuml;dischen Religion der auch in Israel existierenden Comicfeindlichkeit eine besondere Note verleiht, oder ob es einfach ein Erbe des mitteleurop&auml;ischen bildungsb&uuml;rgerlichen Schubladendenkens ist. Keret meinte dazu, Israel sei mehr von Osteuropa, besonders Ru&szlig;land, beeinflu&szlig;t.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Ich bin nach wie vor der Meinung, das Medium Bildergeschichte konnte nur entstehen, weil j&uuml;dische Bilderfeindlichkeit auf die religi&ouml;se, aber zweitklassige Bildtradition der R&ouml;mer stie&szlig; (die griechischen Kunstgenies h&auml;tten sich nicht so leicht reinfunken lassen). Bisher bin ich (glaube ich) der einzige, der diese Theorie vertritt, aber Ihr sollt mal sehen, wenn sich das durchsetzt, gibt es andere, die das schon immer wu&szlig;ten.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Auch auf dem Podium war Elke Steiner, deren Zeichnungen erstmals ein israelisches Comicszenario (von Keret) illustrierten, was eine spannende Entwicklung sein k&ouml;nnte. Vielleicht nicht immer nur Holocaustkram, denn das Spannungsverh&auml;ltnis zwischen Deutschland und Israel k&ouml;nnte zu ungew&ouml;hnlicher Zusammenarbeit ganz allgemein f&uuml;hren. Allerdings sind Israelis auch ganz normale, amerikanisierte B&uuml;rger der westlichen Welt, halt mit der etwas nerviges Situation, da&szlig; die mittelalterlichen Nachbarl&auml;nder sie ausrotten wollen. Eine Zusammenarbeit w&auml;re also vielleicht nicht viel anders als die zwischen Europ&auml;ern und Amis.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Noch was zu der Ausstellung. Aus Kostengr&uuml;nden waren es keine Originale, sondern Farbkopien. Das war f&uuml;r Zeichner nat&uuml;rlich weniger interessant, denn wir wollen ja wissen, wie das gemacht wurde. Wenn schon, dann sollten Fotokopieausstellungen mit obergigantischen oder zumindest sehr gro&szlig;en Formaten arbeiten, damit man richtig was zu gucken hat. Ansonsten kann man die Seiten doch viel besser als Buch betrachten. Ein paar Arbeiten von Krigstein waren etwas gr&ouml;&szlig;er, und das sah auch gleich viel besser aus, besonders weil sie nicht an der Wand, sondern an F&auml;den im Raum hingen. Diese dreidimensionale Komponente, in Verbindung zur zweiten und vierten Dimension der Comics, macht sich nicht schlecht.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Am Sonntag hielt Lutz G&ouml;llner einen Vortrag zu Superhelden. Der war wohl gl&uuml;cklich, mal so richtig &uuml;ber Hauptstromcomics zu berichten, und das im Rahmen einer Alternativveranstaltung, sozusagen den Gegner unterminieren. Der Vortrag war etwas holperig, gut wurde G&ouml;llner, als er sich danach den Fragen stellte, also umgekehrt, wie man glauben k&ouml;nnte. Ein etwas trotzphasiger Jugendlicher n&ouml;rgelte wiederholt an G&ouml;llners Behauptung rum, der Comichasser Wertheim sei zum Buhmann gemacht worden und h&auml;tte aus gutem Gewissen gehandelt. Entschieden bedenklicher fand ich die Aussage, ohne Wertheim h&auml;tten die Comics heute den Stellenwert von Literatur und Kino. Aber wie gesagt, ich meine schlie&szlig;lich, mit Superman h&ouml;rte alles auf.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Comicgarten: Die Verkaufsst&auml;nde drau&szlig;en waren Samstag und Sonntag abzuklappern. Nicht sehr viele, halt die Berliner, Wei&szlig;blech, ein Gemeinschaftsstand aus Hamburg, K&ouml;ln und anderem und paar weitere, wie eine sympathische Anthologie aus der Weimarer Kunstakademie namens &#132;Eins Null Eins&#147;. Das sind j&auml;hrliche, aufwendig selbstproduzierte B&uuml;cher mit Themen. Nr. 1 waren Comics zu Texten aus einem alten Knigge (dieses Benimmbuch), von dem ich das letzte Exemplar erwischte, in Nr. 2 geht es um &#132;Kindheitstraumata&#147;, mit einem sch&ouml;nen Titelbild sowie Anfangsstory von Nadja R&uuml;melin (mehr dazu: www.1null1.com).</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Der Comicgarten war also diesmal eine eher sehr kleine Angelegenheit. Der Ort und Namenswechsel (manchmal Comicfest Berlin) hilft auch nicht, die Sache als Alternativ-Erlangen zu etablieren. So eine Stadt wie Berlin macht es &uuml;berhaupt schwierig, mit anderen Veranstaltungen zu konkurrieren. Andererseits gibt es hier auch mehr Publikum, mu&szlig; man nur finden und dann auch was Tolles anbieten. Solange wir nicht wesentlich mehr richtige B&uuml;cher rausbringen, also imposante Projekte, wird das alles n&uuml;scht. PLOP ist was anderes, da ist einfach die regelm&auml;&szlig;ige Langlebigkeit schon sehr imposant. Nur mit dem Inhalt kann man sich leider doch immer wieder sch&ouml;n rum&auml;rgern (siehe &#132;Lesergesabbel&#147;).</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Andy Bleck</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=5><B>Internet-Comics</B></FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Um diesen Bereich will sich k&uuml;nftig schwerpunktm&auml;&szlig;ig Max J&auml;hling k&uuml;mmern. Keine schlechte Sache, zumal Max selbst im Internet ziemlich aktiv ist (siehe www.dreadful-gate.de). Am Anfang wird&#146;s freilich f&uuml;r ihn ein bi&szlig;chen schwierig sein. W&auml;re sch&ouml;n, wenn Ihr ihn mit Hinweisen auf interessante Websites unterst&uuml;tzen k&ouml;nntet (auch Eure eigenen &#150; warum nicht). Max ist unter jaehling@gmx.de oder Bremerhavener Stra&szlig;e 65, 28217 Bremen zu erreichen (falls Ihr ihm Papier-Fanzines schicken wollt).</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Beginnen wir mit zwei Websites, auf die ich in letzter Zeit gesto&szlig;en bin, Kim Schmidts &#132;Comiczeichenforum&#147; und Andreas D&ouml;llings &#132;Fanzine-Index&#147;.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>Kim Schmidt hat vor einigen Jahren bei Carlsen einen Ratgeber, eben den &#132;Comiczeichenkurs&#147; herausgebracht. Parallel bot er damals auf seiner Website einen Zeichenworkshop an. Den baute er dann zusammen mit dem Programmierer Jan Paepke zu dem heutigen Diskussionsforum aus. &#132;Ich wollte eben eine M&ouml;glichkeit f&uuml;r Anf&auml;nger und Nachwuchszeichner schaffen, wo sie mal relativ schnell und einfach ihre Werke posten k&ouml;nnen&#147;, sagt Kim dazu. Heute kann man sich hier sowohl &uuml;ber Themen rund ums Comiczeichnen austauschen als auch seine Werke online pr&auml;sentieren und gegenseitig bewerten. Neben Kim geben auch andere hochkar&auml;tige Zeichner Tips, wie zum Beispiel k&uuml;rzlich Flix.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&Uuml;ber den Fanzine-Index wei&szlig; ich selbst noch nicht allzu viel. Auf die Seite gesto&szlig;en bin ich k&uuml;rzlich, als ich nur zum Spa&szlig; herausfinden wollte, ob es das Stichwort &#132;Fanzine&#147; im Internetlexikon &#132;Wikipedia&#147; gibt. Gibt es, und zudem wird auf eben jene Website verwiesen. Macher Andreas D&ouml;lling gibt selbst das Fanzine &#132;Blut im Stuhl&#147; heraus (dazu mehr in der n&auml;chsten Ausgabe). Fanzinemacher k&ouml;nnen hier ihre eigene Publikation vorstellen. Dazu gibt es eine vorgefertigte Maske, man kann aber Teile davon auch frei gestalten. Andreas D&ouml;lling l&auml;&szlig;t sich im Normalfall ein Exemplar des vorgestellten Fanzines zusenden, bevor er die Informationen freischaltet, damit er nicht Opfer eines &uuml;blen Scherzes wird. Vorgestellt werden hier Fanzines aller Art, nicht nur &uuml;ber Comics, sondern auch aus den Bereichen Politik, Literatur, Sport, Musik, Szene, Rollenspiele und &#132;Sonstiges&#147; (man kann ja nie wissen). In einigen der Themenfelder sind schon mehr als 30, bei Musik sogar mehr als 50 Fanzines beisammen, trotzdem ist die Seite ersichtlich noch im Aufbau. Offenbar sucht sich Andreas D&ouml;lling die Fanzines nicht selbst zusammen, sondern wartet, bis sich die Fanzinemacher selbst bei ihm melden. Trotzdem ist die Website nicht uninteressant, und es k&ouml;nnte noch ein wertvolles digitales Nachschlagewerk daraus werden.</FONT><FONT SIZE=4><BR>
</FONT><FONT SIZE=3>&nbsp;</FONT><FONT SIZE=4><BR>
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