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Simon Martens 442300d264 Initial
2025-10-02 23:31:45 +02:00

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HTML

<HTML><HEAD><TITLE>Plop Comics</TITLE></HEAD>
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<A HREF="plop.html"><FONT SIZE="3">(Plop Online Comics, hier klicken)</FONT></A> &nbsp;
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Anmerkung: Das da unten sind alte Comic-Besprechungen die im Comic Fanzine 'Plop' erschienen. Die meisten sind von Andreas Alt ('aa') verfasst. Natürlich sind die Angaben nicht mehr g&uuml;tig, Hefte vergriffen, Zeichner umgezogen, W&auml;hrung ge&auml;ndert etc. Aber f&uuml;r den einen oder anderen vielleicht ganz interessant hier zu schm&ouml;kern...
</table></td> </tr>
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</FONT></B></FONT><B><FONT SIZE=7>Besprechungen</FONT></B><FONT SIZE=6></FONT></CENTER>
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<B>Babyblues II f&uuml;r Milena</B>. 28 Seiten, s/w mit
Farbumschlag, DIN A5. Anja &amp; Joy, Alte Poststra&szlig;e 15 B, 32457 Porta
Westfalica<br>
<br>
Anja und Joy begr&uuml;&szlig;en nun auch ihre zweite Tochter Milena durch eine
Comicanthologie mit Beitr&auml;gen vieler bekannter und ein paar unbekannter
Leute. Die gr&ouml;&szlig;er werdende Familie hat das Projekt allerdings
verz&ouml;gert: Milena war beim Erscheinen schon beinahe ein Jahr alt. Die
meist ein- bis zweiseitigen Beitr&auml;ge besch&auml;ftigen sich, dem
Anla&szlig; angemessen, fast alle mit den Themen Geburt und Babys. Die
Einstellungen und Blickwinkel von Leuten wie Lutz Mathesdorf, Rudolph Perez
(&quot;Zebra&quot;), Aaron Jordan oder Gerd Bonau sind naturgem&auml;&szlig;
sehr unterschiedlich, was ja auch den Reiz dieses Comics ausmacht. Das Cover
kommt von Milenas gro&szlig;er Schwester Lara, die das Zeichentalent ihrer
Eltern ererbt zu haben scheint. aa<br>
<br>
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<B>cOMIc # 46.</B> 20 Seiten, s/w, DIN A 5. Nur im Tausch gegen Beitr&auml;ge oder
andere Fanzines. Gerd Bonau, Gabelsberger Stra&szlig;e 14, 24148 Kiel<br>
<br>
Wir haben es alle gehofft, da&szlig; Gerd Bonau sich nach der Einstellung
seines Mini-Fanzines mit der Ausgabe 45 im Jahre 2000 noch einmal eines
besseren besinnt. Und wir haben Gl&uuml;ck gehabt, denn hier ist es wieder. Da
niemand wu&szlig;te, da&szlig; es mit dem Heft weitergeht, hat ihm auch kaum
jemand Comicmaterial zugeschickt, so da&szlig; er das Heft diesmal so gut wie
komplett selbst f&uuml;llt. Dies tut er auf seine unnachahmliche Art mit einer
netten Comicographie nebst kleinem Artikel &uuml;ber den ehemaligen
&quot;Zack&quot;-Zeichner Edouard Aidans. Wenige Zeichnungen, vor allem ein
sch&ouml;nes Backcover von Wittek, runden das hilfreiche Heftchen ab. Jo84<br>
<br>
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<B>Chnusper Comics # 4</B>. 36 Seiten, s/w, DIN A 5, 1,70 Euro. Edition Pesky, Oliver
Gfeller, Bohrerhofstra&szlig;e 10, CH - 4123 Allschwil. <a
href="mailto:oli-gfeller@gmx.ch">oli-gfeller@gmx.ch</a><br>
<br>
Oliver Gfeller geh&ouml;rt zu der offenbar nicht kleinen Gruppe in der
Fanszene, die zugleich ein Faible f&uuml;r alternative Popmusik hat. In seiner
neuen Ausgabe spielen die Comics und Illustrationen (von Max J&auml;hling,
Teresa Camara Pestana, Zlatko Krstevski und ihm selbst) nur eine Nebenrolle.
Stattdessen stellt der Herausgeber ausf&uuml;hrlich die deutsche Band &quot;Der
Plan&quot; vor, die zu den Pionieren der Neuen Deutschen Welle z&auml;hlte,
bespricht Tontr&auml;ger und Konzerte und beklagt den Niedergang von DRS 3 zu
einem Dudelsender. Das n&auml;chste Themenheft soll die Nummer 6 werden. aa
<BR>
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<B>Filmriss # 3/2002.</B> Comics, Cartoons, Zeitungsstrips. 36 Seiten plus 8-seitige
Beilage, s/w mit Farbumschlag, Comicbookformat, 3,50 Euro. ICOM,
Danneckerstra&szlig;e 12, 70182 Stuttgart und Gringo Comics, Holger Bommer,
Rossbergstra&szlig;e 3, 73734 Esslingen. <a href="http://www.comic-i.com/">www.comic-i.com</a>
und <a href="http://www.gringo-comics.de/">www.gringo-comics.de</a><br>
<br>
Diese Ausgabe war wohl ein arger Schnellschuss (sollte unbedingt noch vor
Erlangen erscheinen). Das Zeichnerverzeichnis stimmt nur so etwa mit den
tats&auml;chlich im Heft vertretenen Zeichnern &uuml;berein. Auf Seite 2 wird
das Covermotiv in Pastellt&ouml;nen nochmal abgedruckt, weil da offenbar
kurzfristig eine Anzeige ausgefallen ist. Au&szlig;erdem ist der achtseitige
Comic &quot;Der Trompeter&quot; von Bernd Mazanec und Roland Strittmatter
beigelegt, von dem die Fortsetzung im Heft abgedruckt ist. Die Mischung der
Comics ist aber insgesamt nicht schlecht, und es machen sich hier auch nicht
nur die &uuml;blichen Verd&auml;chtigen breit. Grunds&auml;tzlich sind dem
ICOM-Magazin im Interesse der deutschen Zeichnerszene ein langes Leben zu
w&uuml;nschen &#8211; und Fortschritte im Vertrieb. aa<br>
<br>
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<B>Gambuzine # 12 und13</B>. Je 32 Seiten, s/w auf gelbem Papier, DIN A 4.Gambuzine,
Teresa Camara Pestana, Apartado 43, 3200 Lousa, Portugal.<br>
<br>
Die Herausgeberin hat der Einfachheit halber zwei Ausgaben zusammen drucken
lassen. Vielleicht h&auml;tte sie auch eine dicke Dopelausgabe daraus machen
k&ouml;nnen, daf&uuml;r h&auml;tte sie aber nat&uuml;rlich den doppelten
Verkaufspreis verlangen m&uuml;ssen. Die beiden Hefte weisen jedenfalls
gro&szlig;e Struktur&auml;hnlichkeiten auf. Nach wie vor &uuml;bertr&auml;gt
Teresa Camara Pestana, die einige Jahre in Hannover lebte, eifrig deutsche
Comics ins Portugiesische: Wittek, Armin Parr, Till Lenecke. In beiden
B&auml;nden sind daneben der Italiener Claudio Parentelo, der Slovene Ivan
Mitrevski sowie sie selbst vertreten. Heft 12 wird schlie&szlig;lich mit drei
Onepagern von mir unbekannten Leuten (Dgeorgiz, Stefan &amp; Clayton, Remo
Keller) aufgef&uuml;llt. Wie immer sprechen die Comics (von &uuml;berwiegend
d&uuml;sterer Atmosph&auml;re) ganz f&uuml;r sich selbst. Redaktionelle Texte,
welcher Art auch immer, spart sich Teresa. Da stellt sie lieber per Brief oder
e-Mail Verbindungen zwischen europ&auml;ischen Comiczeichnern her. aa<br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>GENiale Welt # 1</B>, 28 Seiten, s/w mit Farbumschlag, Ami-Format, 3,50 Euro.
Moritz Stetter, M&ouml;nchfeldstr. 44, 70378 Stuttgart oder <a
href="mailto:MoComix@gmx.de">MoComix@gmx.de</a><br>
<br>
Nach diversen Ver&ouml;ffentlichungen in mehreren Fanzines hat Moritz Stetter
nun auch ein eigenes Heft am Start, welches er so gut wie alleine gestaltet
hat. Zwar steuern Kim Schmidt, Haimo Kinzler, Andreas Fecke sowie Armin Parr je
einen Cartoon bei, der Gro&szlig;teil des Heftes, der nur eine Geschichte
beinhaltet, ist jedoch von Moritz allein getextet und gezeichnet. In dieser,
angelegt als Fortsetzungsgeschichte, geht es, inspiriert durch die
Zukunftsversionen von Aldous Huxley, um eine komplett genmanipulierte Welt, in
der Individualit&auml;t v&ouml;llig unterdr&uuml;ckt wird. Da Moritz
Funnyzeichner ist, k&ouml;nnt Ihr darauf wetten, da&szlig; er dieser
grauenvollen Vision einige k&ouml;stliche Gags abringt. Mit Spa&szlig; zum
Nachdenken anregen, das ist eine feine Sache. Moritz trifft den Nagel auf den
Kopf, und w&auml;re der Preis nicht weit &uuml;ber der Schmerzgrenze, so
k&ouml;nnte ich das Heft uneingeschr&auml;nkt empfehlen. Jo84
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>Kingkingkongkingrobocomix # 2</B>. 32 Seiten, s/w mit rotfarbigem Umschlag,
Piccoloformat. Pottzblitz Entertainment Group&eacute;, c/o Patrick Schmitz,
Helmstedter Stra&szlig;e 142, 38102 Braunschweig. <a
href="mailto:Pottzblitz@gmx.de">Pottzblitz@gmx.de</a><br>
<br>
Auch der Roboter-Spezialist Patrick Schmitz kreuzt immer deutlicher in den
Bereich der Independent Music hin&uuml;ber. Er setzt nicht nur Popsongs in
Robotercomics um (in diesem Fall von Kraftwerk und Queen). In diesem Piccolo
tauchen zudem einige von ihm in Strapazin-Manier selbst gestaltete Platten- und
Plattenl&auml;den-Anzeigen auf. Vielleicht kommen als n&auml;chstes
Plattenlisten - als ein witziges Mailorder-Heft k&ouml;nnte man sich seine
Publikation k&uuml;nftig vorstellen. Aber bis jetzt ist es eindeutig ein
Comicmagazin, und nicht das schlechteste. aa<br>
<br>
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<B>Kreativo! # 40</B>. 32 Seiten, s(w, DIN A5, 1,50 Euro. Kreativo!-Projekt, Birke,
Postfach 2022, 58470 L&uuml;denscheid<br>
<br>
Birke trommelt schon mal heftig f&uuml;r ihr kommendes Jubil&auml;um: Seit zehn
Jahren gibt sie ihr Magazin heraus. Damit macht sie diesen Job l&auml;nger als
ich, denn ich habe PLOP erst Ende 1993 &uuml;bernommen.
Gl&uuml;ckwunsch-Beitr&auml;ge sollen in der n&auml;chsten Ausgabe
ver&ouml;ffentlicht werden. Vielleicht liest das ja jemand noch rechtzeitig,
der sich angesprochen f&uuml;hlt. Einsendeschlu&szlig; f&uuml;r DIN A5-Arbeiten
ist der 15. November. Hoffentlich l&auml;uft mit &quot;Kreativo&quot; weiterhin
alles glatt, denn Birke h&auml;lt sich neuerdings &uuml;bewiegend in Siegen auf
&#8211; Umschulung zur Logop&auml;din. Der herzerweichende Report ihrer ersten
Eindr&uuml;cke der Peter-Paul-Rubens-Stadt ist in diesem Heft. Au&szlig;erdem
Comics von Manfred Lafrentz, Ghost, Roger Clinard, Moritz Stetter und anderen,
Gedichte, Texte und Kurz-Rezensionen. aa<br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>Milk and Wodka # 3.</B> Continental Comic Book. 144 Seiten, s/w mit zweifarbigem
Umschlag, DIN A5. Nicole Scherrer und Remo Keller, Riehenring 185, CH &#8211;
4058 Basel. <a href="mailto:Milkandwodka@gmx.net">Milkandwodka@gmx.net</a><br>
<br>
Eine Schweizer Publikation m&uuml;&szlig;te ich nicht unbedingt unter
ausl&auml;ndischen Fanzines einordnen, aber dieses Magazin pa&szlig;t zu
&quot;Stripburek&quot;. Es ist eine etwas gr&ouml;bere Version der slowenischen
Anthologie. 36 internationale Zeichner sind hier versammelt. Nur 15 von ihnen
sind Schweizer. Oliver Gfeller ist darunter, der mir die Brosch&uuml;re
freundlicherweise zugesandt hat, und Mark Paterson, der vor l&auml;ngerer Zeit
schon mal in PLOP aufgetaucht ist und einen schottischen Pa&szlig; besitzt, wie
ich jetzt hier lese. Auch etliche Deutsche tauchen auf, von denen mir nur Teer
bekannt ist. Die &uuml;brigen Beitr&auml;ge kommen aus Portugal, Italien, D&auml;nemark
und Osteuropa. Trotz der vielf&auml;ltigen Nationalit&auml;ten sind alle Comics
entweder deutsch oder englisch. Hier sind zahlreiche interessante Entdeckungen
zu machen. aa <br>
<br>
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<B>Das N&uuml;rnberger Comic-Blatt # 2</B>. 20 Seiten, s/w mit Farbbeilage, DIN A4,
1,20 Euro. Daniel Kiendl, Humboldtstra&szlig;e 133, 90459 N&uuml;rnberg<br>
<br>
Dieses Sekund&auml;rmagazin ist noch weit davon entfernt, professionell zu
sein. Aber es liegt bereits in N&uuml;rnberger Comicl&auml;den aus. Die
ziemlich jungen Herausgeber haben also die Basis, um besser werden zu
k&ouml;nnen. Vorgestellt werden hier Serien aus dem Superhelden- und
Manga-Bereich und Spielfiguren. Hinzu kommen ein Kurzinterview mit dem
N&uuml;rnberger Cartoonisten Gerd Bauer und eine Besprechung des Coen-Films
&quot;The Big Lebowski&quot;. Anton Buller, der einen zweiseitigen Comic
beisteuert, sollte auch noch ein bi&szlig;chen an seinem Stil arbeiten. Vier
Kleinanzeigen dokumentieren, da&szlig; das Magazin durchaus gelesen wird. Mal
sehen, was aus dem Projekt noch wird. aa<br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>Ox-Fanzine # 47 </B>(Juni bis August 2002). 146 Seiten, s/w mit Farbumschlag mit
beiliegender CD, DIN A4, 4 Euro. Ox-Fanzine, Joachim Hiller, P.O.Box 10 22 25,
42766 Haan. <a href="http://www.ox-fanzine.de/">www.ox-fanzine.de</a><br>
<br>
Obwohl ich dieses Magazin f&uuml;r Alternativkultur eine Weile recht gern
gelesen habe (besonderer Anreiz war schon damals die beigelegte Single,
sp&auml;ter CD bei insgesamt sehr g&uuml;nstigem Heftpreis), hatte ich es eine
Zeit lang ganz aus den Augen verloren. Es hat sich in der Zwischenzeit offenbar
ver&auml;ndert - oder bin ich's, der sich ver&auml;ndert hat? Es gibt zwar
immer noch Bandportr&auml;ts (in diesem Heft etwa von der einstigen Grunge-Band
&quot;Girls vs. Boys&quot;), Interviews und Konzertberichte. Kundige
Seitenblicke werden auch auf andere Bereiche der Popul&auml;rkultur wie
Literatur und Film geworfen. Ich kann mich aber nicht erinnern, da&szlig; vor
ein paar Jahren schon so viele Plattenkritiken im Heft waren: auf mehr als 30
Seiten in Leselupen-Schrift, einfach alphabetisch nach Bandnamen geordnet, denn
die Stilzugeh&ouml;rigkeit kann ja Ansichts- oder Geschmackssache sein.
Gesondert werden lediglich Singles und 10-Inches, Sampler und Re-Releases
betrachtet. Bei dem Umfang kommt, glaube ich, kein anderes Musikmagazin mit,
das ich kenne. &Uuml;berraschend ist das vor allem angesichts des Geredes vom
Niedergang der Popkultur, zum Beispiel auf der j&uuml;ngsten Popkomm, das ja
etwas f&uuml;r sich zu haben schien. In den Alternativ-Ecken jenseits von
Time-Warner oder Sony Columbia regt sich aber noch jede Menge Leben. Und dabei
haben die Autoren und Rezensenten in diesem Magazin nichts vom abgehobenen
Esoterik-Duktus des Pop-Leitmediums &quot;Spex&quot;, den man erst nach
l&auml;ngerer Lekt&uuml;re so halbwegs versteht. Sie kennen sich aus und
wissen, was gut ist, und sie schreiben es geradeheraus. Erw&auml;hnen sollte
ich noch, da&szlig; Ox sogar &uuml;ber eine Comic-Corner verf&uuml;gt, bei der
der Blick wie in der Musik auf die Kleinverlage und die Alternativszene
gerichtet ist. Traditionell ist Peter Puck mit einer &quot;Rudi&quot;-Seite
vertreten. aa<br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>Paranoid # 6.</B> 48 Seiten, s/w mit Farbumschlag, Comicbookformat. Dietz / Tauber,
Wagenburgstra&szlig;e 123, 70186 Stuttgart<br>
<br>
Christopher Tauber verfolgt das Konzept seines Magazins unbeirrt weiter. Auch
die neue Ausgabe ist voll von Geschichten &uuml;ber Beziehungskrisen, Frust und
Einsamkeit. Im Fall von &quot;Jeder ist ein Peter&quot; hat sich die
Perspektive jedoch ins Satirische und Parodistische verschoben. Zwei Comic
steuert die Seelenverwandte Steffi Dietz bei. Im Mittelteil interviewt
Christopher zusammen mit Helge Arnold Mitglieder der Bands &quot;They might be
Giants&quot; und &quot;Eels&quot;. Die Interviews sind zwar nicht abgehoben, es
fehlen aber allgemeine Informationen zu den Bands, so da&szlig; die
Gespr&auml;che f&uuml;r Nicht-Insider doch ein wenig in der Luft h&auml;ngen.
Insgesamt ein sauber gedrucktes, inhaltlich konsequentes, durchaus lesenswertes
Fanzine. Ob Christopher aber damit seine weitaus h&ouml;her gesteckten Ambitionen
erf&uuml;llen kann, halte ich f&uuml;r sehr fraglich. aa<br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>Schwarz weiss Comickult # 1</B>. 80 Seiten, s/w, DIN A4, 3,50 Euro. Weissblech
Comics, An der Landstra&szlig;e 5, 23758 K&uuml;kel&uuml;hn. <a
href="http://www.weissblech.com/">www.weissblech.com</a><br>
<br>
Fr&uuml;her, als alles besser war, gab es Comicb&auml;nde wie &quot;Fix und
Foxi Super Sommer Spa&szlig;&quot; oder so &auml;hnlich. Das war dasselbe
Material wie in den regul&auml;ren Heften, aber mit viel mehr Seiten und
trotzdem nicht unerschwinglich. Levin Kurio, der wie der Chefredakteur eines
M&uuml;nchner Nachrichtenmagazins immer an die Leser - oder jedenfalls deren
Geldbeutel - denkt, hat dieses Konzept aufgegriffen. Um viele Seiten zum
niedrigen Preis bieten zu k&ouml;nnen, mu&szlig;te er allerdings
zus&auml;tzlich auf Farbe f&uuml;rs Cover verzichten, das nach seinen Angaben bei
den &uuml;blichen Verlagserzeugnissen rund die H&auml;lfte der Kosten
verschlingt. Dagegen hat er, wie er im Vorwort sagt, an der Qualit&auml;t der
Comics von Leuten wie Wittek, Oliver Ferreira, Tom Plate, Eckart Breitschuh
oder Calle Claus keine Abstriche gemacht. Das stimmt, freilich handelt es sich
fast ausnahmslos um derbe Satiren oder Trash, wie man das von Weissblech
gewohnt ist. Ob die Leser trotz fehlendem Farbcover zugreifen, mu&szlig; man
sehen. Levin Kurio ist sich da offenbar auch nicht ganz sicher. Lie&szlig;e
sich der Comickult etablieren, w&auml;re das zweifellos ein Gewinn f&uuml;r die
Comicszene. aa<br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>Shtumm # 1.</B> 32 Seiten, s/w, DIN A5, 1,20 Pfund. Andy Konky Kru, P.O. Box 8892,
London SW 15, Great Britain<br>
<br>
Andy greift wieder verst&auml;rkt seine Bem&uuml;hungen auf, sich mit Comics ohne
Worte international verst&auml;ndlich zu machen. In diesem Heft versammelt er
gleich eine ganze Reihe von K&uuml;nstlern, die wie er bei Comics auf Text
verzichten. Viele der Beitr&auml;ge sind Jam-Comics, die Andy offenbar vor
allem in England kreisen lie&szlig;. Eigene Arbeiten steuern unter anderem
Wittek, Rainer Baldermann und sogar Ulf K. bei. Eine kleine Sensation ist
f&uuml;r mich die Seite von Franz von Stuck, einem bayerischen
Malerf&uuml;rsten und Mitbegr&uuml;nder der &quot;M&uuml;nchner
Secession&quot;, der in der Art fr&uuml;her Comicmeister wie Winsor McCay in
vier Panels einen Galeriebesuch schildert. Im Malerei-Lexikon ist zwar von
&quot;universalem Schaffen&quot; Stucks die Rede. Da&szlig; dazu auch Comics
geh&ouml;rten, ist mir freilich neu. aa<br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>Stripburek.</B> Comics from the other Europe. 220 Seiten, s/w mit Farbumschlag,
Paperback im Comicbookformat, 2000 SIT. Forum Ljubljana, Metelkova 6, 1000
Ljubljana, Slowenien. <a href="http://www.ljudmila.org/stripcore/com.htm">www.ljudmila.org/stripcore/com.htm</a><br>
<br>
Freundlicherweise hat mir Andy den im Herbst 2001 erschienenen Band zur
Verf&uuml;gung gestellt, so da&szlig; ich noch einmal auf diese
ungew&ouml;hnliche Publikation hinweisen kann. Das im Untertitel so bezeichnete
&quot;andere Europa&quot; ist Osteuropa, eine Gegend, &uuml;ber die wir - wenn
nicht gerade dort Krieg herrscht - nicht viel mehr erfahren als &uuml;ber
Afrika. Dabei sind Slowenien oder Ungarn nicht weit weg, Tschechien und Polen
grenzen sogar an Deutschland an, in Berlin leben inzwischen jede Menge Russen.
Diese unbekannte Welt des Ostens &ouml;ffnet sich mit einem Mal, wenn man
dieses Buch aufschl&auml;gt. Die vorliegende Ausgabe versammelt K&uuml;nstler
aus 15 L&auml;ndern hinter dem einstigen Eisernen Vorhang, also der ehemaligen
Sowjetunion, des ehemaligen Jugoslawien und des ehemaligen Warschauer Pakts.
Das beste daran: Alle Comics sind, soweit sie getextet sind, in englischer
Sprache. Ich verstehe sie nicht alle - manche sind so versponnen oder spielen
auf mir unbekannte Gegebenheiten an, so da&szlig; ich au&szlig;en vor bleibe.
Die, die ich verstehe, hinterlassen daf&uuml;r einen umso tieferen Eindruck.
Man bekommt eine gelinde Vorstellung davon, wie es ist, in L&auml;ndern zu
leben, in denen im g&uuml;nstigen Fall Armut herrscht und im ung&uuml;nstigeren
Bomben fallen - auf dem Balkan war in den 90er Jahren Krieg der Normalzustand.
Das Buch legt aber zugleich auch Zeugnis ab von vielen interessanten, oft sehr
guten Comiczeichnern im Osten. Eine echte Fundgrube. aa<br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>Ten Eyes Anthologie: Babylon Express</B>, 92 Seiten, s/w mit Farbumschlag, 19 mal
20,5 Zentimeter, 8 Euro. Babylon Graffiti (Skizzenbuch), 92 Seiten, s/w, 20,5
mal 9,5 Zentimeter, 1 Euro. Ten Eyes Archiv, Postfach 1418, 90004<br>
N&uuml;rnberg
<br>
<B>Ten Eyes </B>mal wieder: Die N&uuml;rnberger Underground- K&uuml;nstlergruppe
scheint Zuwachs bekommen zu haben, denn statt ehemals drei bis vier Namen sind
jetzt schon sieben vertreten. Das ist aber auch schon alles, was man &uuml;ber
das Projekt erf&auml;hrt; Ten Eyes geben sich geheimnisvoll und merkw&uuml;rdig
wie immer. Zugeben mu&szlig; man, da&szlig; ein bestimmter Standard nicht
unterschritten wird, denn diese Gefahr gibt es bei Anthologien ja immer. Beide
B&uuml;cher aneinandergelegt ergeben ein DIN A 4-Format, so da&szlig; der
Verdacht naheliegt, da&szlig; sie zusammen gedruckt und danach auseinander
geschnippelt worden sind. Eine gute Idee, denn das Skizzenbuch f&uuml;r nur 1
Euro ist eine Wucht und zeugt von geballter Kreativit&auml;t. Aber auch das Hauptbuch
ist klasse: Acht Geschichten in v&ouml;llig verschiedenen Zeichenstilen
pr&auml;sentiert es, alles auf seine Art und Weise gut. H&ouml;hepunkte sind
die Geschichte &quot;Dogma&quot; von Andre Breinbauer, in dem er den Wandel
eines Super-Christen zum Jedi-Anh&auml;nger zeigt, und FuFu Frauenwahl mit
seinem bereits bekannten Ray Murphy, Detektiv der Tr&auml;ume, diesmal im
besten Charles Burns-Stil. Positiv fiel mir auf, da&szlig; das
Preis-Leistungsverh&auml;ltnis zum ersten mal bei Ten Eyes akzeptabel ist. Dies
liegt sicher auch an den F&ouml;rdergeldern des Kulturamtes der Stadt Erlangen
und des Kulturreferates der Stadt N&uuml;rnberg. Jo84<br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>Von mir! # 4</B>. Gerhard F&ouml;rsters Comicheftl. 40 Seiten, s/w mit
Farbumschlag, Comicbookformat, 4,60 Euro. Verlag Schwarzer Turm,
St.-Vitus-Stra&szlig;e 10, 36088 H&uuml;nfeld. <a
href="http://www.schwarzerturm.de/">www.schwarzerTurm.de</a><br>
<br>
Im letzten Band seiner autobiografischen Serie l&auml;uft Gerhard F&ouml;rster
noch einmal zu Hochform auf, damit wir, die wir sie zu wenig gekauft haben,
auch wirklich bedauern, da&szlig; es sie k&uuml;nftig nicht mehr gibt.
Ehrensache! Hier schildert er nun noch einmal ergreifende Beispiele f&uuml;r
seinen &Auml;rger mit den Frauen, er erz&auml;hlt die Geschichte seiner
seltsamen &quot;Scientology&quot;-Karriere zuende, gibt weitere Proben seiner
Comicsammel-Leidenschaft, und zum Schlu&szlig; geht es passenderweise um den
Tod. Also, ich mu&szlig; sagen, diesmal ist kein Ausfall im Heft, anders als in
den B&auml;nden 1 und 3. Sogar die eingeschobenen Strips &uuml;ber den
Rollstuhlfahrer Franz-Josef, die er mal f&uuml;r ein Behindertenmagazin gezeichnet
hat, f&uuml;gen sich harmonisch ins Ganze ein. Auf der Leserbriefseite deutet
Gerhard noch an, welche Schw&auml;nke aus seinem Leben nun wohl f&uuml;r immer
unerz&auml;hlt bleiben werden. Da hilft wohl nur, seine Zuflucht bei dem alten
James Bond-Motto zu nehmen: &quot;Never say never again&quot;. aa<br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>Von mir! Geheimdossier</B>. 32 Seiten, s/w mit verst&auml;rktem rosa Umschlag, DIN
A5, 2,50 Euro. Gerhard F&ouml;rster, Winckelmannstra&szlig;e 2/8, A - 1150
Wien, <a href="mailto:gerhardfoerster@gmx.at">gerhardfoerster@gmx.at</a><br>
<br>
So sehr die letzte regul&auml;re Ausgabe &quot;Von mir&quot; &uuml;berzeugt, so
sehr entt&auml;uscht das sogenannte &quot;Geheim-Dossier&quot;, das mir
freundlicherweise wieder Gerd Bonau zum Rezensieren zur Verf&uuml;gung gestellt
hat. Statt der angek&uuml;ndigten &quot;Dinge, die nie h&auml;tten ans Licht
der &Ouml;ffentlichkeit kommen sollen&quot;, bietet Gerhard F&ouml;rster hier
nur zweitrangige, sp&auml;ter &uuml;berarbeitete oder sehr abseitige Arbeiten
an. Sie sind auch nicht so schlecht, da&szlig; sie als &quot;Pleiten, Pech und
Pannen&quot; am&uuml;sieren k&ouml;nnten. Am besten hat mir noch seine Hommage
an die Schauspielerin Marie Versini (&quot;Winnetou&quot;) gefallen, die
urspr&uuml;nglich f&uuml;r die &quot;Sprechblase&quot; entstanden ist.
Daf&uuml;r w&auml;re aber die Geheimnistuerei gewi&szlig; nicht n&ouml;tig
gewesen. aa<br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>Weissblechs weltbeste Comics # 7:</B> Horror aus der Pornogruft. 32 Seiten, s/w mit
Farbumschlag, Comicbookformat, 3 Euro. Bella Star, die Sternenhure # 1. 28
Seiten, s/w mit Farbumschlag, Comicbookformat, 3 Euro. Weissblech Comics, An
der Landstra&szlig;e 5, 23758 K&uuml;kel&uuml;hn. <a
href="http://www.weissblech.com/">www.weissblech.com</a><br>
<br>
So wie man bei jeder AC/DC-Platte immer schon vorher wei&szlig;, wie sie
klingt, kann man auch bei Weissblech-Comics immer ziemlich sicher sein, hinter
dem rei&szlig;erischen Cover gewohntes Material vorzufinden. Bei den beiden
neuesten Erzeugnissen aus K&uuml;kel&uuml;hn handelt es sich einmal um eine
Anthologie in der guten alten EC-Tradition und einmal um den Beginn einer auf
drei B&auml;nde angelegten Saga. Aus der Pornogruft berichten Eckart
Breitschuh, Aha (mit einer f&uuml;r eine Horrorstory allerdings etwas zu
seltsamen Geschichte) und Meister Kurio himself. Sogar eine kleine
Rahmenhandlung gibt es wie in den 50er Jahren, als der Crypt-Keeper und seine
Kollegen die Leser in die d&uuml;steren Gefilde einf&uuml;hrten. Bei
&quot;Bella Star&quot; arbeitet Levin Kurio wieder mit Roman Turowski zusammen,
und sie tauchen wieder in ihre bekannte Science-Fantasy-Welt ein, in der zum
Beispiel der geifernde Grapsch sein Unwesen treibt. Dabei wird immer
deutlicher, da&szlig; sich die beiden nicht nur bei &quot;Star Wars&quot;,
sondern auch reichlich bei klassischen Marvel-Motiven bedienen. Jetzt recyclen
sie sogar ganz ungeniert den Sammler, mit dem sich einst die Fantastischen Vier
herumschlagen mu&szlig;ten. Aber die Story hat ja keine tiefere Bedeutung, und
auch mit solchen Fremdanleihen liest sie sich sehr fl&uuml;ssig und
unterhaltsam. aa<br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>Xoomic # 3 </B>(September 2002). 60 Seiten, teilweise farbig, 20 mal 27 Zentimeter,
5 Euro. Frank-Kemter-Verlag, N&uuml;rnberger Stra&szlig;e 111 a, 90762
F&uuml;rth. <a href="http://www.xoomic.de/">www.xoomic.de</a><br>
<br>
News und Rezensionen m&uuml;ssen in diesem Heft nach wie vor hinten Platz
nehmen, beanspruchen allerdings jetzt schon insgesamt mehr als die H&auml;lfte
des Platzes im Heft. Wichtiger sind der Redaktion offenbar das
ausf&uuml;hrliche Portr&auml;t des Filmregisseurs und Comic-Autors Alexandro
Jodorowsky (&quot;Der Inkal&quot;), ein langes Interview mit dem K&uuml;nstler
und Comiczeichner Atak, in dem viel von seiner Grenzg&auml;ngerei zwischen
Grafik, bildender Kunst und Comics deutlich wird, ein weiteres Interview mit
Frank Giroud, der in Erlangen 2002 den Max-und-Moritz-Preis als bester
Szenarist gewann, und eine in der vergangenen Ausgabe ausgel&ouml;ste Debatte
&uuml;ber den Rang des Donald-Duck-Zeichners Carl Barks. Ganz zu Beginn steht
ein mit zwei Seiten recht knapper Erlangen-Report, der vielleicht eher in den
News-Bereich gepa&szlig;t h&auml;tte. Abgesehen von der Frage der Gewichtung
der einzelnen Heftteile ist die neue Ausgabe durchweg interessant und
lesenswert. Im Dezember soll die n&auml;chste Ausgabe erscheinen; dann ist
Xoomic ein Jahr alt. aa<br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>Zinehead</B> (September 2002). 8 Seiten, s/w, 17,5 mal 21,8 Zentimeter, 1
Can.-Dollar. Karl Thomsen, P. O. Box 2061, Winnipeg, Manitoba R3C 3R4, Canada. <a
href="http://www.escape.ca/~mosfog">www.escape.ca/~mosfog</a><br>
<br>
Karl Thomsen hat nach der Einstellung seines Magazins &quot;Sunburn&quot; Wort
gehalten und ver&ouml;ffentlicht die einstige Info-Beilage weiter. Im
&quot;Zinehead&quot; werden ohne viele Umst&auml;nde Fanzines aufgelistet.
Akribisch sind bei fast jedem Herausgeber, Format, Adresse, Preis und
Erscheinungsweise genannt. Optional wird eine kurze Einsch&auml;tzung der
Publikation hinzugef&uuml;gt. Wir bewegen uns hier nat&uuml;rlich im anglo-ameri-kanischen
Sprach- und Kulturraum: Der Gro&szlig;teil der aufgez&auml;hlten Magazine
stammt aus USA, Kanada, England und Australien. aa<br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>Benedikt Beck: Fredo Crayszowski</B>. 32 Seiten, s/w mit Farbumschlag, DIN A5, 3
Euro. Fake Press, Andreas Heinze, Schulthei&szlig;stra&szlig;e 13, 46047
Oberhausen<br>
<br>
Zwei Freunde sprengen mit einem Sylvesterkracher einen Teil ihrer Schule in die
Luft und werden vom Direktor zur Strafe in ein &quot;milit&auml;risches
Z&uuml;chtigungslager&quot; geschickt, wo sie allerdings die Disziplin
untergraben und ein Chaos anrichten. Dies ist nat&uuml;rlich ein Funny, und
sein Autor ist mit einem recht trockenen Humor ausger&uuml;stet. Zeichnerisch
verspricht das Cover - nicht nur durch die professionelle Colorierung, sondern
auch durch souver&auml;ne Strichf&uuml;hrung - mehr, als der Comic im Inneren
h&auml;lt. Benedikt Beck bevorzugt kleine Panels, und in denen verkrakelt er
mitunter seinen eigenst&auml;ndigen Strich. aa<br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>J&auml;hling: Terrain Vague</B>. 52 Seiten, s/w, DIN A4, 2,50 Euro. Dreadful Gate
Productions, <a href="http://www.dreadful-gate.de/">www.dreadful-gate.de</a><br>
<br>
Nach seinem 24-Stunden-Comic hat J&auml;hling gleich das n&auml;chste
Experiment gestartet: Er versuchte, fast ein Jahr lang jeden Tag einen
Comicstrip zu zeichnen. Den Vorsatz konnte er nicht ganz einhalten - manchmal
hielten ihn andere Verpflichtungen vom Zeichnen ab, und dann reichte es nur
f&uuml;r zwei bis drei Strips pro Woche. Aber insgesamt ist ein ordentlicher,
spannender Comic mit 170 Strips dabei herausgekommen. Also: Experiment
gegl&uuml;ckt. J&auml;hling hatte zu Beginn bereits eine Story im Hinterkopf. Trotzdem
bot der Strip mannigfaltige M&ouml;glichkeiten, Figuren zu entwickeln oder
Nebenhandlungen einzuf&uuml;gen. &quot;Terrain vague&quot; ist der
franz&ouml;sische Ausdruck f&uuml;r &quot;Brachland&quot;. F&uuml;r den Autor
sind das die wenigen Bereiche in der Stadt, die noch nicht video&uuml;berwacht
sind. Genau da halten sich in dieser Story Monster und Freaks auf, die man
normalerweise nicht zu Gesicht bekommt. Die Heldin, Bianca, f&auml;llt in ihre
H&auml;nde und lernt ihre Welt kennen. Fluchtversuche mi&szlig;lingen, obwohl
die Monster eigentlich ganz nett zu ihr sind. Aber die Polizei hat Verdacht
gesch&ouml;pft, als Bianca pl&ouml;tzlich von ihren
&Uuml;berwachungsbildschirmen verschwand. So werden die normalen
Verh&auml;ltnisse am Ende wiederhergestellt. J&auml;hling hat jeden neuen Strip
aktuell ins Internet gestellt, um den t&auml;glichen Abdruck in der Zeitung
nachzuahmen. Wenn man das komplette Album vor sich hat, ist schwer
nachzuvollziehen, ob einen diese Geschichte in &quot;Akte X&quot;- oder
&quot;Men in Black&quot;-Manier wirklich jeden Tag gefesselt h&auml;tte. Das
n&ouml;tige Durchhalteverm&ouml;gen zu einem gro&szlig;en Wurf hat J&auml;hling
aber auf jeden Fall. aa<br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>Hanne Leese: Unter Axtm&ouml;rdern. </B>32 Seiten, s/w mit Farbumschlag, DIN A5, 3
Euro. Fake Press, Andreas Heinze, Schulthei&szlig;stra&szlig;e 13, 46047
Oberhausen<br>
<br>
Nachdem sich Hanne Leese an einem heftlangen Krimi versucht hat (&quot;Auch
Leichen haben Feierabend&quot;), legt sie nun im gleichen Verlag ein Heft mit
drei Kurzgeschichten vor. Hatte der Krimi ein wenig unter der etwas
unwahrscheinlichen Story von einer verschwindenden und immer wieder unerwartet
auftauchenden Leiche gelitten, so erz&auml;hlt sie jetzt mit ein wenig
&uuml;bernat&uuml;rlichem Einschlag (&uuml;ber Pillen, die ein
&uuml;berempfindliches Geh&ouml;r schenken, unheimliche Schlingpflanzen und
angreifende Halloween-K&uuml;rbisse), und das macht sich eindeutig besser. Die
drei Stories werden durch zwei Hauptpersonen verklammert, die in den ersten
beiden Geschichten einzeln und in der dritten gemeinsam auftreten. Das hat aber
keine inhaltliche Bedeutung, sondern soll nur Kontinuit&auml;t signalisieren,
die Leese auch durch ihren soliden, durchg&auml;ngig guten und gef&auml;lligen
Zeichenstil herstellt. aa<br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>Till Lenecke: Sand zwischen den Z&auml;hnen</B>. 16 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN
A4, 2,50 Euro. Weissblech Comics, An der Landstra&szlig;e 5, 23758
K&uuml;kel&uuml;hn. <a href="http://www.weissblech.com/">www.weissblech.com</a><br>
<br>
Zugegeben: Dies ist eine viel epischere Geschichte, als ihre sieben Seiten
vermuten lassen. Till Lenecke trifft den beinahe schon literarischen Ton
wehm&uuml;tiger Erinnerungen an eine l&auml;ngst vergangene Zeit der
Kindheitsabenteuer genau. Vier Freunde machen sich auf zu einer Insel in der
Elbe, f&uuml;hlen sich unabh&auml;ngig und frei, aber ihre Freundschaft
&uuml;berdauert die kommenden Jahre und Jahrzehnte nicht. Die Geschichte
brauchte auch keine einzige Seite l&auml;nger zu sein, um ihre Botschaft zu
vermitteln. Trotzdem wirkt es schon ein bi&szlig;chen eigenartig, diese
Geschichte als eigenes Heft pr&auml;sentiert zu bekommen. Nur m&uuml;hsam und
mit ein paar leeren Bl&auml;ttern l&auml;&szlig;t sie sich dazu aufblasen. Da
w&auml;re mir eine Anthologie mit zwei bis drei weiteren Stories &auml;hnlichen
Kalibers doch weitaus lieber gewesen - zumal Till Lenecke ja dazu neigt, mit
vielen Geschichten immer wieder eine Geschichte zu erz&auml;hlen. Ein
Sammelband w&uuml;rde sich damit anbieten. aa<br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>Mawil: Strandsafari</B>. 80 Seiten, s/w mit Farbumschlag, DIN A5-Brosch&uuml;re, 10
Euro. Verlag Schwarzer Turm, St.-Vitus-Stra&szlig;e 10, 36088 H&uuml;nfeld. <a
href="http://www.schwarzerturm.de/">www.schwarzerTurm.de</a> oder <a
href="http://www.mawilcomix.de/">www.mawilcomix.de</a><br>
<br>
Am Anfang k&ouml;nnen sie sich stets nicht ausstehen - der Held und das
M&auml;dchen in alten Hollywoodfilmen. Und dann verfolgt man mit wachsendem
Vergn&uuml;gen, wie sie sich doch unweigerlich n&auml;her kommen. Auch wenn
solche Liebesgeschichten oft traurig enden. Das ist der Stoff, in den man sich
immer wieder hineintr&auml;umen m&ouml;chte. Die Geschichte von Mawil &auml;hnelt
in mancher Beziehung diesen alten Hollywoodfilmen - nur, da&szlig; der Held bei
ihm kein Held ist, sondern - naja, ein Hase. Mawil gibt sich alle M&uuml;he,
seine unf&ouml;rmige Funnyfigur mit Brille und sch&uuml;tteren Schlappohren zu
einem ernsthaften Helden zu machen. Seitenlang schildert er den Schiffbruch des
Hasen, seine m&uuml;hsame Nahrungssuche am Strand, seine n&auml;chtlichen
Schrecken, bis er sicher sein kann, da&szlig; wir Leser den Hasen als Held
akzeptieren. Bei den drei M&auml;dchen, die an dem einsamen Strand Badeferien
machen, staubt er schlie&szlig;lich ein K&auml;sebr&ouml;tchen ab. Und so geht
dann nach etwa der H&auml;lfte des Buchs endlich die eigentliche Geschichte
los. Zuerst ist es beinahe nur eine eine Eincreme- und
Badespa&szlig;bekanntschaft. Der Hase kann sprechen, aber er versteht die
Menschen nicht so richtig - M&auml;dchen noch viel weniger. &quot;Wollen wir
n'bi&szlig;chen rumknutschen&quot;, fragt sie ihn nach einiger Zeit und
f&uuml;gt schnell hinzu: &quot;Das war ein Sche-herz!&quot; Dann kommt der
Moment, in dem die beiden anderen M&auml;dchen fragen: &quot;Jetzt mal ehrlich:
Was l&auml;uft da zwischen euch?&quot; Aber da ist es schon beinahe vorbei. Der
Hase hat das Foto von dem Jungen gesehen, und er k&ouml;nnte sich vorstellen,
da&szlig; sie vielleicht wegen ihm weint. Und dann kann jedes Wort, das er
sagt, nur falsch sein. Sie scheucht ihn weg, und dann sucht sie ihn. Auch diese
Liebesgeschichte mu&szlig; traurig enden. Aber es ist erstaunlich genug,
da&szlig; Mawil mit diesem Nicht-Helden &uuml;berhaupt eine Liebesgeschichte
zustandebringt. Er erz&auml;hlt sie mit gro&szlig;er Ruhe und v&ouml;llig
souver&auml;n und erzeugt genau jene bitters&uuml;&szlig;e Stimmung, die man
von einer guten Liebesgeschichte erwartet. Ein Meisterwerk, wie man ihm nur
selten begegnet - nicht nur in den Comics. aa<br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>Diana R. Sass&eacute;: Antique White House # 1</B>. Saturnalia und andere
Haremsgeschichten. 80 Seiten, s/w mit Farbumschlag, 8,50 Euro. Edition
Rhein-Trio, Birsigstra&szlig;e 115, CH - 4054 Basel. <a
href="http://www.antique-white-house.de/">www.antique-white-house.de</a><br>
<br>
Schon in ihrer vorhergehenden Serie &quot;Doudou&quot; hatte Diana R.
Sass&eacute; munter Zeiten, Orte, Figuren und Mythen zu einer ganz eigenen
Melange verquirlt. In ihrer neuen Albenreihe treibt sie's noch bunter. Wir
befinden uns in einer Parallelwelt, in der sich US-Pr&auml;sident John F.
Kennedy, Fidel Castro, der deutsche Kaiser Wilhelm II. und der russische Zar
Nikolaus zu einer Landpartie treffen. Zudem spielt ein Amazonenstamm eine
Rolle, und &quot;Mondlicht&quot;, ein Elfenwesen aus &quot;Doudou&quot;, mischt
mit. Generell ist die Welt, die sich die Autorin ausgedacht hat, am 19.
Jahrhundert orientiert &#8211; mit Pferdekutschen und ohne unromantische
Technik. Ob man so eine Fantasywelt faszinierend oder eher bescheuert findet,
ist nat&uuml;rlich reine Geschmacksfrage. Was sie mit ihrem Personal in diesen
Kulissen anstellt, w&uuml;rde ich dagegen eindeutig in die Rubrik Kitsch
einordnen. Kennedy ist mit vier Frauen (darunter neben Jackie auch eine gewisse
Norma) und zwei M&auml;nnern verheiratet (noch so ein verr&uuml;ckter Einfall),
und Diana dekliniert die einzelnen Beziehungen in Courths-Mahler-Manier
lustvoll durch. Ber&uuml;ckend wie immer sind allerdings ihre Zeichnungen.
Diana hat ja ihren Schwarzwei&szlig;-Stil schon seit l&auml;ngerem
perfektioniert, und auch in diesem Werk habe ich mich mit Vergn&uuml;gen in die
Grafik versenkt. aa<br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>Elke Steiner: Rendsburg Prinzessinstra&szlig;e</B>. Die Geschichte einer
j&uuml;dischen Kleinstadtgemeinde. 60 Seiten, s/w mit Farbumschlag und
Bastelbogen, Softcover, Comicbookformat, 6,50 Euro. Edition Panel, Postfach 10
26 65,<br>
28026 Bremen <br>
<br>
Die Geschichte der Juden von Rendsburg in einem Comic zu verarbeiten, ist ein
Respekt abforderndes Unterfangen. Elke Steiner hat dazu sogar ein Stipendium
vom J&uuml;dischen Museum in Rendsburg erhalten. Ich habe mir diesen Band mit
hohen Erwartungen vorgenommen. Leider werden sie nicht ganz erf&uuml;llt. Rund
250 Jahre von Ende des 17. Jahrhunderts, als sich offenbar die ersten Juden in
der damals d&auml;nischen Stadt ansiedelten, bis zur Nazi-Zeit zugleich zu
verdichten und anschaulich zu machen, ist keine leichte Aufgabe. Ein Comic mit
seinen speziellen M&ouml;glichkeiten w&uuml;rde sich daf&uuml;r aber geradezu
anbieten. Elke Steiner schafft es allerdings nicht, Identifikationsfiguren zu
schaffen und die Entwicklung dieser j&uuml;dischen Gemeinde anhand von
typischen Ereignissen deutlich zu machen. Sie ist keine schlechte Zeichnerin,
aber nicht eigentlich eine Comiczeichnerin. Mit ihrem an Druckgrafik erinnernden
Stil f&auml;llt es ihr leichter, zeittypische Trachten darzustellen als
wiedererkennbare Gesichter. Sie wei&szlig; offenbar sehr viel &uuml;ber
j&uuml;dische Br&auml;uche und die Besonderheiten des j&uuml;dischen Lebens,
aber sie versteht es nicht, einen Leser, der sich damit nicht auskennt, in
diese j&uuml;dische Welt hineinzuziehen. Das Glossar am Ende des Bandes ist da
keine wirkliche Hilfe. Kein schlechter Band und sicher vor allem f&uuml;r
Spezialisten gewinnbringend, aber f&uuml;r den Durchschnittsleser zu sperrig
und schwierig. aa<br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>INKplosion Print-Special # 2. </B>Michael Vogt / Danyael / Mel: Los 7 Mariachis. 32
Seiten, farbig, Comicbookformat, 3 Euro (Deutschland), 3,20 Euro
(&Ouml;sterreich). INKplosion Maathuis Reimer Vogt GbR. <a
href="http://www.inkplosion.de/">www.inkplosion.de</a><br>
<br>
Ein perfektes Unterhaltungsprodukt, eng an die Kinowelt des Tarantino-Freunds
Robert Rodriguez angelehnt. Es gibt sogar eine Mariachi-Band zum Comic, das
hei&szlig;t zumindest eine Plattenfirma, die das h&uuml;bsche knallbunte Heft
mit einer halbseitigen Anzeige unterst&uuml;tzt. Sieben Mariachis reisen durchs
Land, verfolgt von einem aggressiven HipHop-Typen, der sich unentwegt an den
schwarzgekleideten Musikern r&auml;chen m&ouml;chte, aber getreu einem alten
Sprichwort in die ausgehobenen Gruben stets selbst hineinf&auml;llt. Laut
Zeichner Michael Vogt sind dem Team die vier Storys eingefallen, w&auml;hrend
man auf der Autobahn Leipzig - Berlin im Stau stand. Vielleicht soll damit nur
entschuldigt werden, da&szlig; die Storys in diesem Heft nicht allzu viel
Substanz haben. Aber lustig sind sie allemal, dazu sauber gezeichnet und
coloriert. W&auml;re sch&ouml;n, wenn solche Hefte von Kleinverlagen auch mal
in der Rubrik &quot;Au&szlig;erhalb der Fanszene&quot; besprochen werden
k&ouml;nnten. aa<br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>Patrick Wirbeleit: Das Baumhaus</B>. 68 Seiten, s/w, Piccoloformat. Patrick
Wirbeleit, Telefon und Fax: 0431 / 3050479<br>
<br>
Vier Szenen, die mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun haben, laufen in diesem
Band ab. Ein Insektenschwarm fri&szlig;t einen Baum auf, bis davon nur noch ein
hausf&ouml;rmiger Stumpf &uuml;brig ist. Ein knuffiger B&auml;r mutiert zum
Monster. Ein netter alter Mann mit Zwirbelschnurrbart br&uuml;ht einen Tee auf
und trinkt ihn mit dem B&auml;r. Man sieht, es geht hier nicht um Inhalte. Das
Buch erzeugt dennoch einen gewissen Sog, weil die Transformationen wie in einem
versponnenen Zeichentrickfilm abzulaufen scheinen. Patrick Wirbeleit erhielt
f&uuml;r diesen Band in diesem Jahr den ICOM Independent Comic Sonderpreis. aa <br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>Conan # 1.</B> 72 Seiten, s/w mit Farbcover, Softcoveralbum, 7,50 Euro. Generation
Comics/Panini<br>
<br>
&Uuml;ber Conan-Comics sind die Meinungen seit jeher geteilt. Die
Condor-Ver&ouml;ffentlichungen, vor allem die Taschenb&uuml;cher, erfreuen sich
trotz indiskutabler &Uuml;bersetzung, Einf&auml;rbung und Seitenverkleinerung
eines Kultstatus, w&auml;hrend die Alben kaum gefragt sind. Die mit Spannung
erwartete letzte Reihe bei Panini konnte Fans nicht wirklich &uuml;berzeugen,
denn das neue Material ist einfach zu unspektakul&auml;r und gleichf&ouml;rmig,
um zu begeistern. Deshalb hat Panini sich entschlossen, nun lieber das richtig
gute Material aus den 70er Jahren zu ver&ouml;ffentlichen, von dem bisher trotz
1 A-Qualit&auml;t nur Bruchteile in B&uuml;chern aus dem Hethke-Verlag
vorliegen oder vor Urzeiten als Fortsetzungen in der &quot;Sprechblase&quot;
liefen. Dieses Material ist in schwarz/ wei&szlig;, was nat&uuml;rlich mit
&quot;schlecht verk&auml;uflich&quot; gleichzusetzen ist. Andererseits sind das
Material so gut und der Schraffurstil und die Stories so eindrucksvoll,
da&szlig; man nicht zu fr&uuml;h unken sollte. Panini geb&uuml;hrt schon
Respekt f&uuml;r dieses Wagnis, und die fabelhafte Aufma-chung der neuen
Albenreihe tr&auml;gt hoffentlich zum Erfolg bei. Mit der Saga um den
Elefantenturm enth&auml;lt Band 1 auch gleich &quot;die&quot; Conan-Story
schlechthin. Texter Roy Thomas, Zeichner John Buscema und vor allem Tuscher
Alfredo Alcala ziehen alle Register ihres K&ouml;nnens. Auch die zweite Story,
getuscht von Pablo Marcos, wei&szlig; zu begeistern. Nur die dritte Geschichte
ist ein d&uuml;rftiges F&uuml;llsel, in dem nicht mal Conan vorkommt. Mit
solchen Sp&auml;&szlig;en schafft man sich nat&uuml;rlich keine Freunde.
Trotzdem - die Gesamtwertung ist sehr gut. Hoffen wir auf viele weitere Ausgaben.
Jo84<br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>Der erstaunliche Spider-Man # 21. </B>11. September. 52 Seiten, farbig,
Comicbookformat, 3,55 Euro. Panini<br>
<br>
Ein Jahr nach den Terroranschl&auml;gen auf das World Trade Center in New York
und das Pentagon in Washington bringt Marvel Deutschland die Spider-Man-Ausgabe
vom Dezember vergangenen Jahres, in der das Geschehen reflektiert wird. Cover
und erste Seite sind schwarz - Autor J. Michael Straczynski und Zeichner John
Romita jr. haben wohl gesp&uuml;rt, da&szlig; eine Reaktion auf das Geschehen
im Rahmen eines Comicbooks schwierig ist. Aber dann wird aufgeblendet:
Spider-Man trifft am Ort des Geschehens ein, nachdem die beiden
Hochhaust&uuml;rme eingest&uuml;rzt sind. Fl&uuml;chtende Passanten stellen ihm
die berechtigte Frage: &quot;Wo wart ihr? Wie konntet ihr das zulassen?&quot;
Innerhalb der Logik der Marvel-Superhelden verwundert tats&auml;chlich,
da&szlig; kein Spinnensinn klingelte, kein Beobachter alles vorhersah, kein Mr.
Fantastic die Technologie zur Hand hatte, um die gekidnappten Flugzeuge
unsch&auml;dlich zu machen, bevor sie in die T&uuml;rme rasten. Auch einem
Thor, Silver Surfer oder gar Hulk h&auml;tte es ein Leichtes sein m&uuml;ssen
einzugreifen. Stattdessen sehen wir jetzt die Helden konsterniert, aber auch
heldenhaft entschlossen beim Schuttr&auml;umen und beim Bergen von Verletzten
und Toten. Und sogar ein Dr. Doom zerdr&uuml;ckt eine Tr&auml;ne der Trauer -
obwohl er ja gar kein Amerikaner ist! Wir befinden uns an einem Bruch im
Marvel-Universum. Nat&uuml;rlich w&auml;re es jedem amerikanischen Leser wie
Hohn erschienen, wenn die Superhelden, die auf Pulp-Papier schon so manche
intergalaktische Bedrohung New Yorks abgewendet haben, in diesem Fall die
Geschichte umgeschrieben h&auml;tten. Aber Marvel erhebt ja im Gegensatz zum
Konkurrenten DC den Anspruch, da&szlig; sich seine Storys in der realen Welt
zutragen. Jetzt hat die reale Welt zur&uuml;ckgeschlagen und die Superhelden
desavouiert. Das sch&ouml;ne Spiel war immer schon eine Illusion. Bei einer
echten Katastrophe taugen die vermeintlichen Retter h&ouml;chstens zum
Mitleiden und zeigen damit: Superhelden braucht eigentlich niemand. aa<br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>Flesh Angels.</B> 32 Seiten, farbig, Comicbookformat, 4 Euro. VonPhantasi Studios,
James Wood-ward, Hainstra&szlig;e 1, 61476 Kronberg/Taunus. <a
href="http://www.vonphantasi.com/">www.vonphantasi.com</a><br>
<br>
Am Anfang steht ein kurzer e-Mail-Austausch zwischen &quot;Mel&quot; und
&quot;Jojo&quot;. Mel wirft Jojo vor, geschnitten zu werden. Jojo streitet das
ab und entschuldigt sich mit viel Arbeit. Das macht neugierig darauf, was
hinter dieser Verstimmung steckt. Aber gleich auf der n&auml;chsten Seite dreht
der Comic in den Wahnsinn ab: Augen starren in dumpfer Verzweiflung und quellen
aus dem Kopf, die Kopfhaut wird abgezogen, Finger kr&uuml;mmen sich, Z&auml;hne
werden gefletscht, Totensch&auml;del grinsen. Hinzu kommt ein Weltschmerz-Text,
der unangenehm an Lyrik aus &quot;Kreativo&quot; erinnert. Der Zeichner mit
K&uuml;nstlernamen VonPhantasi stammt laut Internet-Information aus der
N&auml;he von Boston, zeichnete schon in fr&uuml;her Jugend talentiert
Superheldencomics (was man ihm sofort abnimmt) und ist heute Computerdesigner
in der N&auml;he von Frankfurt. Stolz pr&auml;sentiert er ein Foto, das ihn
gemeinsam mit dem &quot;Alien&quot;-Designer H. R. Giger zeigt. Am ehesten
erinnert sein Stil an Bill Sienciewicz zu seinen guten Zeiten. Inhaltlich ist
sein Comic allerdings seltsam bis belanglos. aa <br>
<br>
<BR><BR><HR><BR> <BR>
<B>Maddrax. Die dunkle Zukunft der Erde # 1</B>. 52 Seiten, farbig, Bastei<br>
<br>
&quot;Maddrax&quot; ist eine neuere Heftromanserie, die Herod hier schon mal in
PLOP # 60 vorgestellt hat. Chefautor Jo Zybell hat den Anfang der Serie nun
zusammen mit Zeichner Bernhard Kolle und Colorist J&uuml;rgen &quot;Geier&quot;
Speh in einen Comic verwandelt. Das Resultat ist durchaus ansprechend: ein
albumlanges, sehr solide gezeichnetes Abenteuer. Es ist ein seit H. G. Wells '
&quot;Zeitmaschine&quot; oft benutzter Plot von der Reise in eine barbarische
Zukunft - man kann auch an den &quot;Planet der Affen&quot; denken oder im
Comicbereich an Bernets &quot;Andrax&quot; (an den sich m&ouml;glicherweise
auch der Name des Titelhelden anlehnt) oder an &quot;Storm&quot; von Don
Lawrence. In einer solchen Zukunftswelt kann wirklich alles passieren, f&uuml;r
den Autor ist es also ein denkbar offenes Konzept. Bei &quot;Maddrax&quot;
werden im wesentlichen aber nur K&auml;mpfe mit unterschiedlichen
Mutantenmonstern aneinandergereiht. Zybell spielt also fast
ausschlie&szlig;lich die Action-Karte. Im &uuml;brigen scheint er die
Heftromane relativ originalgetreu nachzuerz&auml;hlen. Will man da Synergieeffekte
nutzen - Comicfans f&uuml;r die Heftromane gewinnen oder die Romanleser dazu
bringen, sich das Epos in anderer Form ein zweites Mal zuzulegen? Obwohl der
Comic seine Qualit&auml;ten hat, &uuml;berzeugt er daher nicht v&ouml;llig. aa<br>
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<B>Usagi Yojimbo # 9</B>. 84 Seiten, s/w mit Farbumschlag, Softcover, Comicbookformat,
12 Euro. Verlag Schwarzer Turm<br>
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Der &quot;Leibw&auml;chter Hase&quot; - so die &Uuml;bersetzung des Titels -
ist eine Sch&ouml;pfung eines japanst&auml;mmigen Amerikaners, und so
flie&szlig;en in diesem Comic japanische Inhalte und amerikanische
Comiczeichenkunst zusammen. Drei jeweils rund 20 Seiten lange Geschichten sind
in dem Band versammelt. Zweimal geht es um Duelle von Usagi mit anderen
Samurais. Die Folie daf&uuml;r liefert jeweils der eigent&uuml;mliche
Ehrenkodex der Samurais. Die dritte Geschichte erschien mir interessanter:
Usagi kommt in ein Dorf, das von einem Br&uuml;ckengeist tyrannisiert wird. Bei
einem Angriff wehrte sich Usagi, indem er ihm eine Hand abschlug. Als der Geist
sich nun seine Hand gewaltsam zur&uuml;ckholen will, stellt sich ihm der
Samurai-Hase auf der Br&uuml;cke, in seinem Machtbereich. Einer der
Dorfbewohner nimmt sich ein Beispiel an Usagis Mut, und durch sein beherztes
Eingreifen kann der Geist schlie&szlig;lich besiegt werden. Sakai erz&auml;hlt
hier ebenso klar und geradlinig, wie er zeichnet. Die einst von Carlsen begonnene
Serie wird fortgesetzt. Gehobene Unterhaltung ist in jedem Fall garantiert. aa<br>
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<B>Holger Aue: Motomania # 6</B>. 48 Seiten, farbig, Hardcoveralbum, 12,95 Euro.
Eichborn<br>
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&quot;Ist es zu laut, bist Du zu alt&quot; ist der Titel des 6. Bandes der
f&uuml;r Motorradfahrer zum Kult avancierten Comicserie von Holger Aue.Bekannt
durch die Zeitschrift Motorrad richtet sich die Serie, &auml;hnlich wie etwa
Joe Bar Team und im weitesten Sinne auch Werner, vor allem an Leute, die
eigentlich keine Comics lesen, sondern Motorrad-Freaks sind. Die k&ouml;nnen
richtig dar&uuml;ber lachen, wenn Hinnerk Wippermann, der Meister des
ge&ouml;ffneten Gasgriffs, Bernd Breidscheid und seine Eigenbau-Kawasaki sowie
Duc D&ouml;ttinger auf Harry Quiddelbacher und Holli Hatzbach treffen, in deren
Adern reinstes Super-Plus flie&szlig;t. F&uuml;r reine Comicfans ist die Serie
eher belanglos, bietet sie doch von Franquin beeinflu&szlig;te
Durchschnittszeichnungen mit motorradspezifischen und eher harmlosen Gags. Jo84<br>
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<B>Gerald Chmielewski: Hein de Kaptain - St&ouml;rtebeckers Schatz.</B> 48 Seiten,
durchgehend farbig, 17 cm x 23,5 cm, 1999, brosch., 5 Euro, ISBN 3-89598-603-8,
Isensee Verlag, Oldenburg.<br>
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Hein de Kaptain ist ein verwegener Seemann, der in bester James-Bond-Manier
zwei Ganoven den Schatz von Klaus St&ouml;rtebeker abjagt. Ist auch das
Titelbild zu diesem Comic gut gezeichnet, so legt sich beim Blick auf die
inneren Seiten die Stirn in Falten, denn da sehen die Panels recht
sch&uuml;lerhaft aus. Ist das ein Jugendwerk des Zeichners, der anderswo
Besseres abliefert? Die Sprechblasen sind laienhaft, das Lettering grauslich,
Punkte am Satzende fehlen. Die Zeichnungen selbst sind mit Filzstiften
koloriert und schon sorgf&auml;ltig ausgearbeitet, aber es mangelt an
Professionalit&auml;t. Trotzdem habe ich den Comicband in einem Zug ausgelesen
und war, als ich mich erst einmal an die Zeichenweise gew&ouml;hnt hatte, sehr
gut unterhalten. Der Pluspunkt liegt eindeutig bei Handlung und Text. 11 bis
14j&auml;hrige werden ihren Spa&szlig; daran haben und lernen nebenbei
friesische Heimatkunde und schnodderige Ausspr&uuml;che. Als Beispiel der Dialog
zweier Ga-noven (jede Zeile ein Bild): A: Willst du mir die Ohren strubbelig
labern? B: Seh zu, da&szlig; du deinen Kadaver raufkriegst, aber zackig. A:
Aber Chef, du stehst auf meiner Flosse! B: Fische haben Flossen. Du, mein
Freund, hast Geschw&uuml;re am Torso! So geht das am laufenden Band, und die
Gesichter der schlitz&auml;ugigen Containerschiff-Mannschaft, die auf der
Br&uuml;cke Mikado spielt, sind zum Schie&szlig;en. Kein Wunder, da&szlig; der
Comicband in L&auml;den zwischen Emden und Cuxhaven rei&szlig;enden Absatz
findet, vor allem bei Touristen - als ideale Strandlekt&uuml;re f&uuml;r die
Kids. kb<br>
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<B>Volker Seifen: Seifenblasen - Das erste Buch.</B> 48 Seiten, durchgehend farbig,
17,5 mal 22,5 Zentimeter, gebunden, 9,80 Euro, 2002, ISBN 3-89598-849-9,
Isensee Verlag, Oldenburg.<br>
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Das erste Buch, in dem Volker Seifen 2002 seine Comics pr&auml;sentiert,
hei&szlig;t folgerichtig &quot;Seifenblasen&quot;. Die Sprechblasen bringt der
Oldenburger denn auch sehr gut. Die Witze und Cartoons stammen aus
verschiedenen Serien, zum Beispiel &quot;Sprechende Schweine&quot;,
&quot;Piraten im Glas&quot; oder &quot;Katakombe + Co&quot;, eine
Katergeschichte. Der Humor ist gew&ouml;hnungsbed&uuml;rftig und nicht
umwerfend. Au&szlig;er, da&szlig; alle Strips an der See spielen, besteht kein
Zusammenhang. Die Pointe der ausnahmslos gut gezeichneten &quot;Piraten im
Glas&quot; besteht darin, da&szlig; sie in einem Buddelschiff sitzen, von dem
aus sie die Welt betrachten. Das Comicbuch ist gut und schlecht zugleich.
Volker Seifen hat seinen eigenen Stil, der sehr locker ist, wenn auch etwas
aufgeblasen. Vier Bilder, wo eines gen&uuml;gte. So etwas pa&szlig;t in
Zeitungen und Zeitschriften, nicht unbedingt in ein Buch, das stolz wie ein
Geschenkband daherkommt. Nun, wo fehlt's? An der Substanz. Zum Beispiel sagt in
&quot;Unsa Dieta&quot; eine dicke Frau: 'Als Kind konnte ich gut Arschbomben
vom Dreier'. Das m&ouml;chte man nicht nur als Text, sondern als Denkblase des
danebensitzenden kleinen Jungen mitgeliefert bekom-men. Zeichnen kann Volker
Seifen, warum tut er's hier nicht? F&uuml;r PLOP-Leser ist das Buch auf jeden
Fall interessant, als Beispiel f&uuml;r das gebundene Erstlingswerk eines
Comiczeichners. Gut ausgestattet mit sch&ouml;nem Karton und wei&szlig;em
Papier ist es ein erfreuliches Produkt auf dem Comicmarkt, das zeigt, da&szlig;
der Isensee Verlag, von Haus aus der maritimen Literatur verschrieben, auch ein
Herz f&uuml;r Comiczeichner hat. kb <br>
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<B>Jacques Tardi:Grabenk&auml;mpfe</B>. 128 Seiten, dreifarbig, Hardcoveralbum, 19,80
Euro. Edition Moderne<br>
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Wie lange mu&szlig;te ich auf diesen Band warten! Endlich ver&ouml;ffentlicht
Edition Moderne Tardis bestes, im Original bereits 1993 erschienenes Album als
bereits 26. lieferbares Buch in ihrem Verlag. In etlichen Ausstellungen war mir
bereits das Artwork dieses Werkes aufgefallen, das wegen seiner d&uuml;steren
Stimmung und rigorosem Gebrauch dunkler Rasterfolien sogar aus Tardis
Lebenswerk positiv heraussticht. Es geht um Einzelschicksale von
Grabenk&auml;mpfern des ersten Weltkrieges. Egal, auf welcher Seite sie
standen, sie alle wurden um ihr Leben betrogen. 10 Millionen Soldaten starben
in diesem Krieg, und diejenigen , die ihn &uuml;berlebten, waren f&uuml;rs
Leben gezeichnet. Tardi erfasst diese Einzelschicksale anhand von 30 bis 40
Beispielen, stellvertretend f&uuml;r alle anderen. Manche nur auf 2 bis 3
Seiten, andere Geschichten sind l&auml;nger. Erg&auml;nzt werden die
gezeichneten Seiten durch Textpassagen. Tardi hat es sich mit diesem Band nicht
leicht gemacht, sicher war es sein aufwendigster. Er hat Zeitzeugen interviewt,
3 Dutzend Filme und noch mehr B&uuml;cher genauestens studiert, um das Elend
des Krieges historisch korrekt und vor allem ungeschont realistisch darstellen
zu k&ouml;nnen. Was bleibt ist ein Werk, das schockiert und deprimiert, anklagt
und bemitleidet, mahnt und in Frage stellt. N&uuml;tzen wird es nichts, der
n&auml;chste Krieg kommt so sicher wie das Amen in der Kirche, aber zumindest
die Leser dieses Albums werden nicht sagen k&ouml;nnen, sie h&auml;tten nicht
gewu&szlig;t, was sie erwartet. Jo84
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