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Simon Martens 442300d264 Initial
2025-10-02 23:31:45 +02:00

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<HTML><HEAD><TITLE>Plop Comics</TITLE></HEAD>
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<A HREF="plop.html"><FONT SIZE="3">(Plop Online Comics, hier klicken)</FONT></A> &nbsp;
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Anmerkung: Das da unten sind alte Comic-Besprechungen die im Comic Fanzine 'Plop' erschienen. Die meisten sind von Andreas Alt ('aa') verfasst. Natürlich sind die Angaben nicht mehr g&uuml;tig, Hefte vergriffen, Zeichner umgezogen, W&auml;hrung ge&auml;ndert etc. Aber f&uuml;r den einen oder anderen vielleicht ganz interessant hier zu schm&ouml;kern...
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<FONT SIZE=5><B>Fanzines von einzelnen Autoren</B></FONT><BR>
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<B>Rainer Baldermann</B> - <FONT COLOR="#FF3366">Da ist alles drin</FONT>. 32 Seiten, s/w, DIN A 4, 5 Mark. Mampi Verlag, <BR>
Rainer Baldermann, Grindelallee 24, 20246 Hamburg In Ermangelung vern&uuml;nftiger Ver&ouml;ffentlichungsm&ouml;glichkeiten sammelt Rainer in letzter Zeit &ouml;fter mal selber seine Cartoons zu einem B&auml;ndchen, das Baldermann-Cartoons am St&uuml;ck bietet. 22 davon enth&auml;lt dieses Heft, einige gut, andere waren schon mal besser. Das A 4-Format h&auml;tte nicht unbedingt sein m&uuml;ssen, denn Rainers grobe Grafik wirkt verkleinert am besten. Auf Erstkontaktler wirkt das Heft wie in f&uuml;nf Minuten gezeichnet und in zwei Minuten durchgelesen. Ich empfehle Rainer, mehr Material zu sammeln und dieses dann geb&uuml;ndelter zu pr&auml;sentieren, denn &quot;Da ist alles drin&quot; ist f&uuml;r seinen Preis einfach zu d&uuml;nn. Jo84 <BR>
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<B>Maikel Das</B> - <FONT COLOR="#FF3366">Systemabsturz</FONT>. 26 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A 4. <BR>
Maikel Das, Amandastra&szlig;e 83 B, 20357 Hamburg Maikel Das nutzte die Gunst der Stunde (beziehungs-weise der Hamburger Underground-Messe &quot;Heftich&quot; im April), mehrere seiner gr&ouml;&szlig;tenteils unver&ouml;ffentlichten Kurzgeschichten zu einem Heft zusammenzufassen. Der SF-Spezialist zeigt mit &quot;Systemabsturz&quot; schon, in welche Richtung das Heft zielt: Der kritische Blick auf bestimmte Bereiche des Lebens k&ouml;nnte ihm auch als negative Weltsicht ausgelegt werden. Mich jedenfalls haben die einzelnen Kurzgeschichten recht nachdenklich gemacht. Ich finde das Heft durchweg gelungen und empfehlenswert. Leider sind die einzelnen Heftseiten nur Computerausdrucke, die beim Lesen doch ziemlich auf die Augen gehen. Guter Kopierdruck soll-te es bei einem Werk mit textlich nicht gerade geringem Niveau schon sein. Jo84 <BR>
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<B>Steffi Dietz</B> - <FONT COLOR="#FF3366">Paranoid # 3</FONT>. 48 Seiten, s/w mit Farbcover, 19 mal 28 Zentimeter. <BR>
Steffi Dietz, Vorbergstra&szlig;e 1, 10823 Berlin oder Christopher Tauber, Ulmenstra&szlig;e 20, 63571 Gelnhausen <BR>
Das Paranoid-Duo hat sich gespalten; Steffi Dietz praktiziert nun in Berlin (wenn ich das richtig mitgekriegt habe). Trotzdem wird das Projekt weitergef&uuml;hrt. Neben eigenen Comics und Fotocollagen ver&ouml;ffentlichen die beiden Herausgeber in der aktuellen Ausgabe auch etliche im Mittelteil &quot;Phosphat&quot; zusammengefa&szlig;te Texte, teils von Gastautoren (den Beitrag von Jens R&ouml;schlein konnte ich nicht entdecken, aber vielleicht bin ich auch schon ein bi&szlig;chen paranoid). Insgesamt hat mir die Ausgabe wieder besser gefallen als Band 2. Zum Internet-Auftritt merkte Christopher Tauber in einem Brief Anfang Mai im &uuml;brigen an: &quot;Allerdings wird es noch ein bi&szlig;chen dauern, bis die Seite so gestaltet ist, wie wir es gedacht haben. Also immer mal wieder reinschnuppern.&quot; Viel war kurz vor Redaktionsschlu&szlig; noch nicht zu sehen, aber es gibt immerhin auch eine e-Mail-Adresse: &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; <FONT COLOR="#3333CC">webmaster@paranoid-comics.de</FONT> . aa <BR>
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<B>Mawil</B> - <FONT COLOR="#FF3366">Super Lumpi # 2</FONT>. 32 Seiten, s/w, DIN A 5, 5 Mark. <BR>
Markus Witzel, Torstra&szlig;e 190, 10115 Berlin <BR>
Super Lumpi # 1 war vor ein paar Jahren eins meiner Lieblingsfanzines, das die Realit&auml;t von Mawils alter ego so darstellt, wie sie ist: normal. Auch hier kommt Super Lumpi bei den Problemen auf den Punkt: &quot;Bin ich vielleicht nur ein normaler unselbst&auml;ndiger Jugendlicher, der zuhause rumsitzt und sich ab und zu erwerbslos meldet, damit seine Eltern wenigstens noch Kindergeld f&uuml;r ihn kriegen?&quot; Die normale Realit&auml;t, gesehen mit viel Humor, das ist Super Lumpi, und das ist empfehlenswert. Jo84 <BR>
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<B>Ulf Salzmann</B> - <FONT COLOR="#FF3366">El Egoiste 1995 bis 1999</FONT>. 16 bis 32 Seiten, s/w, DIN A 5. <BR>
Ulf Salzmann, Torweg 2, 99423 Weimar <BR>
Die f&uuml;nf B&auml;nde sind unterschiedlich umfangreich, aber immer gleich ausgestattet. Die Titelfigur, ein kleiner glatzk&ouml;pfiger Mann mit offenbar beschr&auml;nktem Erfolg bei Frauen und recht sarkastischer Lebenseinstellung (bedingt das eine das andere?), ist in einer Reihe von Onepagern zu sehen, die dem Inhalt nach tiefgr&uuml;ndig bis banal sind. (Kostprobe: &quot;El Egoiste erkl&auml;rt was Kolitik und Punst ist:&quot; Da steht er mit erhobenem Zeigefinger und sagt: &quot;Spannend!&quot;) Gezeichnet sind sie in einem ordentlichen Karikaturstil. Insgesamt ist das eine lange durchgehaltene Serie, wobei nicht sicher ist, ob die Sammlung wirklich innerhalb von f&uuml;nf Jahren zustandegekommen ist. Ver&ouml;ffentlicht wurden die ersten drei B&auml;nde erst 1998. Ulf Salzmann ist im &uuml;brigen Mitarbeiter bei dem hier schon mehrfach gew&uuml;rdigten Magazin &quot;Nichts f&uuml;r ungut&quot; von Benjamin Brandt. aa <BR>
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<B>Ulf Salzmann</B> - <FONT COLOR="#FF3366">Die Sache mit den roten Schuhen</FONT>. 16 Seiten, farbig, DIN A 5, <BR>
Ulf Salzmann, Torweg 2, 99423 Weimar <BR>
Hier hat sich Ulf Salzmann an einer durchgehenden Geschichte versucht, bei der er allerdings auch mit einem Bild pro Seite auskommt. In der reichlich verschl&uuml;sselten Story geht es um einen jungen Mann, dem der innere Schweinehund zum Hosenbein herausschaut. Auch er macht schlechte Erfahrungen mit einer Frau, worauf er noch ein bi&szlig;chen seltsamer wird. Vom Ende her gesehen ist das alles aber wohl nicht so wichtig gewesen. Ihr merkt, ich kann mich in dieser Anekdote nicht unbedingt wiederfinden. Ausdr&uuml;cklich bem&auml;ngeln m&ouml;chte ich an dem Heft aber nur, da&szlig; beidseitiger Computer-Farbdruck den Nachteil hat, da&szlig; er sich auf der R&uuml;ckseite jeweils durchdr&uuml;ckt. aa <BR>
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<B>Sebastian Stehr</B> - <FONT COLOR="#FF3366">Die Natur und ihre heiligen Kreise</FONT> (Februar 2000). 36 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A 4. <BR>
RAS Karton-Geschichten, Postfach 170454, 60078 Frankfurt/Main <BR>
Der Titel legt gleich den Verdacht nahe: Hier werden die gro&szlig;en Weltprobleme verhandelt - Krieg, soziale Ungerechtigkeit, Umweltzerst&ouml;rung, die Schlechtigkeit des Menschen, der Sinn des Ganzen. Das ist eine Anspruchsebene, an die sich nur die besten K&ouml;pfe heranwagen k&ouml;nnen und doch am Ende &uuml;ber die sokratische Einsicht nicht hinauskommen: &quot;Ich wei&szlig;, da&szlig; ich nichts wei&szlig;.&quot; Sebastian Stehr hat aber zumindest insoweit meinen Respekt, als er sich weitgehend auf seine Gef&uuml;hle, seine Sichtweise zu beschr&auml;nken versucht. Als Perspektive bietet er vage pantheistische Vorstellungen an: &quot;Allm&auml;chtige Kraft - ist sie da / allm&auml;chtige Kraft, offensichtlich sie ist wahr.&quot; An diesem Zitat bemerkt man zugleich eine Besonderheit dieses Werks: Stehr hat seinen Rundumschlag g&auml;nzlich in eine munter rappende Reimform gegossen, wo-rin er selbst seine St&auml;rke sieht: &quot;Reimen scheint mir gar gelegen / denn ich mu&szlig; nicht zu stark streben / um sie zu finden und zu entz&uuml;cken /aufzustellen und rauszudr&uuml;cken...&quot; Nun ja, ich w&uuml;rde sagen, etwas Streben w&uuml;rde schon nicht schaden. Mir gef&auml;llt seine Grafik besser, offenbar eine Mischtechnik aus Tusche und Bleistift, in der er recht ansprechende Illustrationen zustandebringt. Es gelingt ihm vor allem h&auml;ufig, seine schwierige Thematik in treffende Bilder umzusetzen. Stehr sucht jetzt nach einem professionellen Verleger f&uuml;r den Band. Ich w&uuml;rde ihm eher empfehlen, weiterzuzeichnen und sich vielleicht einem einfacheren Sujet zuzuwenden. aa <BR>
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<B>Levin Kurio / Roman </B><B>Turowski</B> - <FONT COLOR="#FF3366">Kampf der Titanen</FONT>. 30 Seiten, s/w mit Farbumschlag, Comic-bookformat, 5 Mark. <BR>
Wei&szlig;blech Comics, An der Landstra&szlig;e 5, 23758 K&uuml;kel&uuml;hn <BR>
Die Koma Comix geh&ouml;ren zu den erfolgreichsten Fanzines des Landes und sollten mittlerweile jedem PLOP-Leser ein Begriff sein. Schon seit einiger Zeit arbeitet Herausgeber Levin Kurio immer mal wieder mit dem Berliner Underground-Zeichner Roman Turowski zusammen. Auch diese auf drei Teile angelegte Heftserie wurde von Levin Kurio vorgezeichnet und von Roman Turowski getuscht. Die Idee der Reihe ist, klassische Wei&szlig;blech-Comics-Helden aufeinandertreffen zu lassen. So geht es in Heft 1 um das Zusammentreffen von S&ouml;nke Penner alias der Geifernde Grapsch (erster Auftritt immerhin schon 1995 in &quot;Sex and Crime&quot; # 1) und Alky Halky, der &quot;Eisenleber von Alcoholic&quot; (erster Auftritt in Koma Comix # 2, 1993). Die Nacherz&auml;hlung der Story spare ich mir hier. Sie ist nat&uuml;rlich purer Trash, denn Levin Kurios Comics wollen keinerlei k&uuml;nstlerischen oder sonst irgendwelchen Anspr&uuml;chen gen&uuml;gen, sondern werden aus purer Freude an Action, Klischees und martialischem Gew&auml;sch erschaffen. Und das bringt dem Leser eine Menge Spa&szlig;. Jo84 <BR>
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<B>Henning Way</B> - <FONT COLOR="#FF3366">Fauntain</FONT>. 56 Seiten, s/w mit violettem Cover, DIN A 4, 3 Mark. <BR>
Henning Way &amp; Wiesenm&uuml;ller, <BR>
In diesen Band hat Henning Way alles hineingelegt, was ihm lieb und teuer ist. Es ist ein Verm&auml;chtnis, denn er will k&uuml;nftig &quot;der Kunst entsagen&quot;. Er raunt dunkel von &quot;Untiefen der Comickatakomben&quot;, aber was ihn an der Entwicklung der Comicszene (welcher?) entt&auml;uscht, teilt er nicht mit, auch nicht, ob diese Entt&auml;uschung f&uuml;r seinen R&uuml;ckzug verantwortlich ist oder etwas anderes. Jedenfalls wird in dieser Ausgabe ganz deutlich, was ihm wichtig ist: Esoterik ist eine Geheimlehre, die au&szlig;erhalb der wissenschaftlichen Nachpr&uuml;fbarkeit steht oder sie &uuml;bersteigt. Ob es Faune oder Centauren gibt oder gegeben hat, dar&uuml;ber l&auml;&szlig;t sich genauso angeregt spekulieren wie zum Beispiel &uuml;ber Ufos. Bei jemandem, der ernsthaft an so was glaubt, w&auml;re ich vorsichtig, denn wenn man einwendet, da&szlig; es f&uuml;r solche Ph&auml;nomene keine Belege gibt, dann kann der Faun-Fan nur noch auf abenteuerliche Verschw&ouml;rungstheorien ausweichen oder behaupten, da&szlig; sich eine solche Welt eben nur besonders begabten Menschen erschlie&szlig;t. Vielleicht fr&ouml;nt Henning Way nur einem fr&ouml;hlichen Eskapismus, und unter diesem Vorzeichen lese ich die versammelten Beitr&auml;ge auch recht gern. Aber der Autor will wohl schon mehr. aa <BR>
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<B>Wittek</B> - <FONT COLOR="#FF3366">Bizarr Bazar # 2</FONT>. Inferno Karneval (Teil 1 von 2). 28 Seiten, Comicbookformat, 7,80 Mark. Zwerchfell Verlag. <BR>
Genau ein Jahr nach der Debutnummer legt der Ham-burger Zeichner Wittek Ausgabe zwei seiner Reihe &quot;Bizarr Bazar&quot; im Zwerchfell Verlag vor. Heft zwei unterscheidet sich in Format, Aufmachung und Inhalt be-tr&auml;chtlich von Nummer 1. Enthielt diese im DIN A 4-Format mehrere v&ouml;llig unterschiedlich gezeichnete Kurzgeschichten, so erz&auml;hlt Band zwei nur eine einzige Geschichte, die sogar noch in Heft drei (erscheint im Juli) fortgesetzt werden soll. Wittek schildert hier im Funnystil ein Erlebnis mit seinen Freunden Frank und Rainer, das sich im Juli 1991 angeblich genau so zugetragen hat. Die drei fahren nach D&uuml;sseldorf, um hier Karneval nachzufeiern, der aus Wettergr&uuml;nden in diesem Jahr entfiel. Nat&uuml;rlich sind die drei schon hacke, bevor es &uuml;berhaupt richtig losgeht. Handlung und Zeichnungen des Heftes sind &quot;klein, aber fein&quot; und nicht so spektakul&auml;r wie von Wittek gewohnt. Auff&auml;llig aber sein Mut zur H&auml;&szlig;lichkeit. Jede seiner Figuren ist mit Pickeln &uuml;bers&auml;t. Genauso unkommerziell wie die Darstellung der Charaktere ist die Colorierung, die in der Schwarz-wei&szlig;-Publikation jeden nur erdenklichen Grauton integriert. Textlich zelebriert &quot;BizBaz&quot; # 2 reinen Underground, wie ihn sonst nur Crumb oder Koma Comix zustande bringen. Jo84 <BR>
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<B>Wittek</B> - <FONT COLOR="#FF3366">Inc. presents: The Return of Heftich! Three Days of Peace and Comic-heftchen</FONT>. 24 Seiten, DIN A 5, gegen Porto. <BR>
Wittek, Schulweg 29, 20259 Hamburg <BR>
Vom 7. bis 9. April fand die Comic-Un-derground-Messe &quot;Heftich!&quot; zum zweiten Mal in Hamburg statt, diesmal in den zugigen R&auml;umen der Admiralit&auml;tsstra&szlig;e 74 (Westwerk). Es war eine sch&ouml;ne Messe, schlecht besucht, aber Herausgeber waren so gut wie alle da, die Rang und Namen haben. Diese Pressemitteilung, die es in drei verschiedenen Umschlagfarben gibt, wurde vor der Messe quasi als Werbung verteilt. Ich wei&szlig; nicht, ob es noch welche gibt, aber ich k&ouml;nnte mir vorstellen, da&szlig; die Inc. noch welche als Referenzmaterial hat. Das Heftchen enth&auml;lt sch&ouml;ne Scribbles und Zeichnungen von Mitgliedern der Inc., darunter Leute wie Isabel Kreitz, Oliver Ferreira, Wittek, Eckart Breitschuh, Markus Huber, Sperzel, Teer, Bernd Stein und andere. Sch&ouml;nes Heftle! Jo84 <BR>
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<FONT SIZE=5><B>Fanzine Antologien</B></FONT><BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>cOMIc # 41 und 42</B></FONT>. Je 28 Seiten, s/w, DIN A 5, im Tausch gegen Beitr&auml;ge oder andere Fanzines. <BR>
Gerd Bonau, Gabelsberger Stra&szlig;e 14, 24148 Kiel <BR>
In # 42 pr&auml;sentiert Gerd Bonau wieder mal einige neue Leute, n&auml;mlich Jan P. Werner, R. Castenholz und Moritz Stetter, der bei mir leider erst jetzt zum Zuge kommen kann. Letzterer erweist sich als Funny-Talent, von den beiden Erstgenannten bekommt der Leser nur je eine Seite zu sehen. Gerd unternimmt den Versuch, dem Ink-R&uuml;ckgrat in fr&uuml;her Marvel-Zeit, Chic Stone, mit einem kleinen Artikel gerecht zu werden, informiert ein bi&szlig;chen &uuml;ber den d&auml;nischen Comicmarkt und opfert eine Seite f&uuml;r einen halbherzigen Kurzartikel, der weder &uuml;ber die ZACK-Serie &quot;Tunga&quot; noch &uuml;ber das neue ZACK Nennenswertes aussagt. aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Kreativo # 30</B></FONT> (M&auml;rz 2000). 32 Seiten, s/w, DIN A 5, 3 Mark. <BR>
Kreativo Projekt, Birke, Postfach 2022, 58470 L&uuml;denscheid <BR>
Das Jubil&auml;um liegt zwar schon etwas zur&uuml;ck, aber Andreas Fecke hat so sch&ouml;n zu 30 Ausgaben Kreativo gratuliert, da&szlig; ich doch noch drauf zur&uuml;ckkommen will. Sein Held Moe legt einen Sta-pel Bl&auml;tter auf einen Stein, beschwert ihn mit einem zweiten Stein, klampft in lauschiger Nacht ein wehm&uuml;tiges Liebeslied (vermute ich jedenfalls mal, h&ouml;ren kann man in einem Comic ja nichts), und dabei wird aus dem Stapel ein Kreativo. So &auml;hnlich mu&szlig; es wohl zugehen, wenn Birke eine neue Ausgabe zusammenstellt. In den neuen Ausgaben sind pl&ouml;tzlich unverh&auml;lt-nism&auml;&szlig;ig viele Gedichte drin, was einfach damit zusammenh&auml;ngt, da&szlig; Birke mit dem Lyrik-Fanzine &quot;Ma-skenball&quot; Kontakt aufgenommen hat (siehe auch weiter unten). Das Konzept von Kreativo vertr&auml;gt das aber locker. Hervorzuheben in # 30 w&auml;ren der Fragebogen an Anja &amp; Joy, zwei bedeutende Au&szlig;enseiter der Szene, der durch eine Comicografie vervollst&auml;ndigt wird, in # 31 die umfangreichen Beitr&auml;ge von Cat, beziehungsweise Bat - ziemlich eigenst&auml;ndig, ziemlich komisch. Zum Stammpersonal z&auml;hlen die auch aus PLOP bekannten Olaf Bathke, Oliver Ferreira, Jo84 und eben Anja &amp; Joy. aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Maskenball # 10 </B></FONT>(Februar 2000). 56 Seiten, s/w, DIN A 5, 6,50 Mark. <BR>
Martina Faber und Jens Neuling, Postfach 1261, 63514 Rodenbach. &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; <FONT COLOR="#3333CC">maskenball@freenet.de</FONT> <BR>
Jetzt hat mich der Maskenball, das umtriebige hessische Lyrik-Fanzine, also auch erreicht. Ein ansprechendes Heft, in dem sich neben Gedichten auch einige Prosatexte finden. Die Herausgeber bem&uuml;hen sich, jeden Autor ein bi&szlig;chen vorzustellen, aber jeder ist zumindest mit Name und Adresse &uuml;ber seinem Werk verzeichnet. Auf eine inhaltliche Bewertung m&ouml;chte ich mich nicht einlassen, denn ich bin kein Lyrikkenner. Aber ich habe den Eindruck, da&szlig; hier ein PLOP &auml;hnliches Prinzip verfolgt wird: Jeder Einsender wird ver&ouml;ffentlicht, auch wenn das Niveau der Beitr&auml;ge damit etwas uneben wird. Aber so entsteht kein elit&auml;rer Zirkel, sondern das Magazin funktioniert als Forum und Kontaktb&ouml;rse. Letzteres ist an den Kleinanzeigen abzulesen, wo sich etwa folgende Notizen finden: &quot;Wir befreien die Sprache vom Packeis der Bedeutung. Berauschen Sie sich an Anagrammen, Dickh&auml;utern, Pr&auml;sidentenreden, Weltherrschaftspl&auml;nen, Seegurken, dem schiefen Wurm von Pisa und vielen Einzig-Arten.&quot; Oder &quot;Literaturarchiv im Aufbau&quot; oder &quot;Ich zolle Dir meinen Respekt f&uuml;r Deinen Mut, da&szlig; Du dieses Buch geschrieben hast.&quot; aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Menschenblut # 35</B></FONT>. 40 Seiten (inclusive Magazin), s/w mit Farbcover, Comicbookformat, 6,80 Mark. <BR>
Eisenfresser Comix, Postfach 1141, 36094 Petersberg <BR>
In ihren besten Momenten gehen die Menschenblut-Macher lakonisch bis selbstironisch mit dem Schrecken um, den sie verbreiten. Ist der Horror ernst gemeint, dann ist die Grenze zu unfreiwilliger Komik schnell &uuml;berschritten. Aber es gibt doch auch eine tra-gische Ader in Deutschlands einzigem Gruselmagazin, das seinen Namen verdient. Ist ja klar: Wer w&uuml;rde sich schon immer wieder mit Bosheit, Rachsucht und Sadismus auseinandersetzen, der nicht irgendwie an der Schlechtigkeit der Welt zumindest ein bi&szlig;chen leiden w&uuml;rde. Diese tragische Ader tritt in dieser Ausgabe deutlich hervor, sowohl in der kurzen Story &quot;Klassenbeste&quot; von Robi und Stefan Atzenhofer, die schon mal in &quot;Strapazin&quot; abgedruckt war, als auch in dem l&auml;ngeren Epos &quot;Der Ring des Meisters&quot; von Geier. Beiden Beitr&auml;gen ist gemeinsam, da&szlig; es reichlich ungerecht zugeht und kein Weg aus der Trag&ouml;die herausf&uuml;hrt. Robi und Atze erz&auml;hlen von einem Lehrer, der sich leichtsinnig auf eine nymphenhafte Sch&uuml;lerin einl&auml;&szlig;t. Und es ist nicht mal Liebe, sondern sie will ihn mit ihrem sex appeal unter ihre Kontrolle bringen. Sie besteht die Reifepr&uuml;fung freilich nicht und sinkt erblassend ins Gras, aber er kommt mit seinem verzweifelten Mord auch nicht davon. &quot;Der Ring des Meisters&quot; handelt von der Jugend des Menschenblut-Le-sern wohlbekannten Doktor Dipperz. Der kam uns bis-her eher als verschrobene bis verkrachte Existenz vor, fast eine Juxfigur. Aber Geier zeigt hier, da&szlig; schreckliche Kindheitserlebnisse den guten Doktor zu dem gemacht haben, was in fr&uuml;heren Ausgaben schon zu sehen war. In der Lehre bei einem pal&auml;o-medizinischen Quacksalber, mu&szlig; er erleben, da&szlig; der seinen leiblichen Sohn ihm vorzieht. Eine zutiefst traurige Lehrzeit, die nur mit Mord aus Eifersucht enden kann. Vorz&uuml;glich gezeichnet sind die beiden Werke allemal, aber sie balancieren auch meist erfolgreich am hohlen Pathos entlang, so da&szlig; die weitgehende Abwesenheit von Ironie hier ausnahmsweise akzeptiert werden kann. aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Napartheid # 28</B></FONT>. 48 Seiten, s/w mit Farbumschlag, DIN A 4, 300 Peseten. <BR>
Martzelo Zelaieta karrika, 75, AA1 aretoa, 31.014 Irunea, Spain <BR>
Nach wie vor sehr sch&ouml;nes Magazin, leider auf Baskisch. &quot;Baskenland&quot; darf bei der Adresse offenbar nicht angegeben werden. aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>P.L.G. # 35</B></FONT> (Herbst 1999). 84 Seiten, teilweise farbig, DIN A 4. <BR>
Philippe Morin, BP 94, 92123 Montrouge Cedex, France <BR>
Die neueste Ausgabe dieses h&ouml;chst professionellen Fanzines besch&auml;ftigt sich schwerpunktm&auml;&szlig;ig mit dem Zeichner Martin Veyron, noch ein Franzose, der m&auml;chtig erotische Frauen zeichnen kann. In einem zweiten Artikel wird der Karikaturist Blutch vorgestellt. Ansonsten gibt es wieder eine Menge Rezensionen, auch aus den europ&auml;ischen Nachbarl&auml;ndern, und etliche Comics mit Profistandard. Den von Sandrine Lemoult kann ich als nicht frankophoner Leser sogar verstehen, da er fast ohne Worte auskommt: Eine Frau tollt &uuml;berm&uuml;tig auf einer Wiese umher und spielt mit einem winzigen Mann, der das sichtlich weniger genie&szlig;t als sie. Beim Lesen kommt einem ein Verdacht, und schlie&szlig;lich best&auml;tigt er sich auch: Es ist eigentlich das verfremdete Spiel einer Katze mit einer Maus. Beachtliches Kabinettst&uuml;ckchen. aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Sagittarius # 31</B></FONT>. 60 Seiten, s/w, DIN A 5, 3 Mark. <BR>
Klaus N. Frick, Hirschstra&szlig;e 29, 76133 Karlsruhe <BR>
Hier gibt's wieder eine Menge (nicht nur f&uuml;r Szene-Mitglieder) interessante Informationen aus dem Bereich der Science Fiction. Zum Beispiel: Wie sich der Gedanke einer hohlen Welt (die dann meist eine ganz andere Welt birgt) in der Literatur verbreitet hat; welchen Erfolg die Science Fiction mit Zukunftsprognosen hat; wie die DDR-Fanszene ausgesehen hat; wie und unter welchen Bedingungen ein &Uuml;bersetzer in Deutschland arbeitet. Die Autoren blicken auch in unangenehme Ecken der Szene: Neonazis, die sich unter Ufo-Gl&auml;ubigen tummeln; Sekten, die sich Versatzst&uuml;cken einer germanischen oder keltischen Kultur bedienen. Im Gegensatz zu Allgemein-Journalisten wissen die Sagittarius-Mitarbeiter in der Regel genau, wovon sie reden. Vervollst&auml;ndigt wird der Band durch Rezensionen, Leserbriefe, Kurzgeschichten und einen Comic von Manfred Lafrentz. Nicht nur f&uuml;r Science Fiction-Fans empfehlenswert. aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Strange Tales of the Unusual # 1 und 2</B></FONT> (M&auml;rz 1999, M&auml;rz 2000). 48, bzw. 40 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A 5, 2 Can. Dollar. <BR>
Joe Gravel, 11 Melody Road, North York, ON M9M 1C8, Canada <BR>
Ein recht ansehnliches Fanzine-Projekt aus Ontario in Kanada. Herausgeber Joe Gravel hat vorher schon ein Fanzine namens NOOSH (&quot;National Organization of Super Heroes&quot;) herausgegeben und macht jetzt mit der Serie &quot;Ankhst&quot; weiter. Der erste Band wird mit ver-schiedenen k&uuml;rzeren Episoden und &quot;Pin-ups&quot; (k&ouml;nnen auch etwas anderes als nackte Frauen zeigen) von Jay Silver, Anthony Gray, Paul Young, Jean Guy Brin, Adam Owen, Terry Flippo und Jeff Oleson aufgef&uuml;llt. Der zweite Band enth&auml;lt stattdessen eine Folge der schon mal im eigenen Magazin abgedruckten Serie &quot;Raven&quot; (&quot;The World's Wickedest Woman&quot;) von L. P. Guidry. Fast alle Comics sind in einem eleganten, nahezu professionellen Stil gezeichnet. Gemeinsam ist allen Beitr&auml;gen auch, da&szlig; man m&uuml;helos die Vorbilder erkennen kann, denen die Leute nacheifern (Superhelden, Mangas, Comics aus dem Golden Age). Auch inhaltlich bewegen sie sich nahe am jeweiligen Vorbild und versuchen nur durch Persiflage, ein wenig Distanz zu schaffen. Man merkt, da&szlig; die US-Comics einen beherrschenden Einflu&szlig; aus&uuml;ben und einen Nachwuchszeichner wenig dazu anregen, seinen eigenen Ausdruck zu finden. aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Sunburn # 12</B></FONT> (Herbst 1999). 40 Seiten, s/w, 21,5 mal 28 Zentimeter, 3 Can. Dollar. <BR>
Karl Thomsen, P. O. Box 2061, Winnipeg, Manitoba, R3C 3R4, Canada <BR>
Sunburn scheint mir das kanadische Strapazin zu sein. Hier wird man beim Lesen nicht permanent an kommerzielle Comics erinnert. Aber es wird doch stets - und meist humorvoll - etwas erz&auml;hlt; die Grafik ist sauber und gef&auml;llig. &quot;H&auml;&szlig;liche&quot; Kunst hat es in der angels&auml;chsischen Kultur schwer. Diese Ausgabe versammelt 23 kurze Beitr&auml;ge. Die 16 Mitwirkenden kommen &uuml;berwiegend aus Kanada und USA, aber auch aus Australien, Belgien, den Niede rlanden, Jugoslawien und Mazedonien. Herausgeber Karl Thomsen tritt selbst nicht in Erscheinung, hat aber das stilistisch und inhaltlich recht unterschiedliche Material kunstvoll zu einer stimmigen Anthologie komponiert. Ein gro&szlig;es Lesevergn&uuml;gen. Beigelegt ist wieder der Zinehead mit vielen internationalen Fanzinebesprechungen. Sunburn hat wie PLOP nur 150 Exemplare Auflage, erscheint ebenfalls dreimal j&auml;hrlich und kann f&uuml;r zehn Dollar abonniert werden. aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>tremor comics # 9, 10 und 11</B></FONT> (Januar, M&auml;rz und Mai 2000). Je 44 Seiten, s/w mit Farbcover, Comicbookformat, 4,80 Mark. <BR>
tremor comics, C. Schadow, Triftstra&szlig;e 5, 06114 Halle/Saale <BR>
Der Kreuz und Quer Verlag war im vergangenen halben Jahr ganz sch&ouml;n aktiv. Jetzt soll eine Pause bis August eingelegt werden. In der neuesten Ausgabe wurden wenigstens mal ein paar Leserbriefe gedruckt, ansonsten erf&auml;hrt man &uuml;ber das Projekt nach wie vor nicht viel. Leserbriefe gehen offenbar kaum ein, aber die Redaktion h&auml;lt sich ebenfalls mit Selbstausk&uuml;nften zur&uuml;ck. Da kann man nur die Feststellung wiederholen, da&szlig; die abgedruckten Comics von &uuml;berwiegend hohem grafischem Niveau, aber inhaltlich oft eher unzug&auml;nglich oder belanglos sind. Die Redaktion sieht das wohl selbst &auml;hnlich und bem&uuml;ht sich nach eigenen Angaben zur Zeit um &quot;einige richtig gute Szenaristen&quot;. In der Jubil&auml;umsnummer 10 behalf man sich mit der Umsetzung von Songtexten zum Beispiel von Boxhamsters, F&uuml;nf Sterne, Das Auge Gottes oder But Alive. Abgesehen davon werden die Hefte nach wie vor h&ouml;chst aufwendig gedruckt, professionell &uuml;ber Mo-dern Graphics und Karicartoon vertrieben, sind also in der Regel in Comicl&auml;den zu finden, und die Macher k&ouml;nnen offenbar auch noch einige Zeit so weitermachen. Man mu&szlig; die Sache weiterverfolgen. aa <BR>
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<FONT SIZE=5><B>Profi Comics von einzelnen Autoren</B></FONT><BR>
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<B>Baru</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Autoroute du Soleil</FONT>. 430 Seiten, s/w mit Graustufen und Zweifarbumschlag, Comicbook-format, 49.80 Mark. Edition Moderne <BR>
Dieses Buch zeichnete Baru urspr&uuml;nglich f&uuml;r den japanischen Markt. Ich habe mich schon l&auml;nger darauf gefreut, denn die Werke von Baru sind immer spitze. Gem&auml;&szlig; den Gesetzen des japanischen Marktes liegt allerdings diesmal der Schwerpunkt auf den Zeichnungen, und nur wenig geschriebener Text kommt vor. Edition Moderne ver&ouml;ffentlicht diesen Band innerhalb ihrer k&uuml;nstlich geschaffenen Reihe &quot;Europ&auml;ische Mangas&quot;, die allerdings weder Namen noch Numerierung aufweist, sondern nur durch Aufmachung und Layout als lose Reihe ersichtlich ist. &quot;Manga&quot; ist dabei vielleicht fast die falsche Assoziation, denn Druck und Papierqualit&auml;t sind 1 A und haben nichts mit dem Klopapierverschnitt gemein, auf dem viele Mangareihen gedruckt sind. Textlich bleibt bei Baru alles beim alten Spezialgebiet, &uuml;ber das er schon mehrere Alben ver&ouml;ffentlicht hat. In diesem Buch m&uuml;ssen Karim Kemal, ein Franzose nordafrikanischer Abstammung, und der Italofranzose Alexandre Barbi&eacute;ri vor Typen fliehen, die ihnen ans Leder wollen. Aus diesem Roadmovie, der zwischen Nancy und Marseille spielt, macht Baru eine Reise tief ins Herz des heutigen Frankreich: Rassismus, Drogenh&auml;ndler, explosive Vorst&auml;dte, verbitterte Alt-68er... Das Schweizer Magazin &quot;Facts&quot; k&uuml;rte das Werk zum besten Comic der 90er Jahre. Das ist vielleicht &uuml;bertrieben, aber sehr gut ist das Werk schon. Und sehr teuer, aber sein Geld eindeutig wert. Jo84 <BR>
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<B>Daniel Bosshart</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Geteilter Traum</FONT>. 70 Seiten, farbig, Hardcoveralbum, DIN A 4-&Uuml;berformat, 35 Mark. Edition Moderne <BR>
&quot;Ich mi&szlig;traue der Kunst der Worte, die den Menschen verf&uuml;hrt zu reden, wenn er nichts denkt.&quot; Dieses Zitat von Thomas Hobbes aus dem Jahre 1650 ist dem Comic vorangestellt, denn Daniel Bosshart hat sich entschieden, einen Comic ohne Worte vorzulegen. Er schildert, wie zwei Jungen von einem Mann gro&szlig;gezogen werden. Wie m&ouml;gen die beiden Jungen hei&szlig;en? Ist der Mann, der zwischen ihnen auf der Bank sitzt, Vater, Onkel, Vormund oder gar ein viel &auml;lterer Bruder? Sind die Knaben &uuml;berhaupt Br&uuml;der? Freunde? Oder unter die gleiche Obhut geratene Waisen? Hier bleibt alles offen, alles der Phantasie der Leser &uuml;berlassen. Das stark Dokumentarische l&auml;&szlig;t wie selbstverst&auml;ndlich auf Autobiografisches schlie&szlig;en, aber der Architekt Bosshart ist Einzelkind, hat keinen Bruder. Trotzdem ist dieses Buch seinen Eltern gewidmet. Daniel Bosshart, 1971 in Z&uuml;rich geboren, will hier eine Geschichte schaffen, deren Erz&auml;hlflu&szlig; nicht durch Worte unterbrochen oder verf&auml;lscht wird. Auf 70 Seiten das heranwachsen zweier Jungen ohne Worte zu beobachten, ist andererseits zumindest f&uuml;r mich ziemlich anstrengend. Zu viele Szenen versteht man nicht oder kann ihre Bedeutung nicht einordnen, was den Leser dann eher nervt. Vielleicht erschlie&szlig;t sich dem Leser ein gr&ouml;&szlig;erer Teil des Buchs, wenn er sich intensiver damit besch&auml;ftigt. Die Frage ist, ob man dazu Lust hat. Das Buch ist zwar in sch&ouml;nen Farben gehalten, und die Hintergr&uuml;nde sind gelungen, die Menschen wirken jedoch eher steif. Die beiden Jungen sehen sich zum verwechseln &auml;hnlich, was Leseflu&szlig; und Verst&auml;ndnis der Story eher erschwert. Ich f&uuml;rchte, das Stilmittel Sprachlosigkeit mu&szlig; eher als ungeschickt bewertet werden. Jo84 <BR>
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<B>Dufaux / Marini</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Strapaces # 1</FONT>. 56 Seiten, farbig, Hardcoveralbum, &uuml;ber DIN A 4-Format, 26,80 Mark. Splitter <BR>
Die New Yorker Polizei steht vor einem R&auml;tsel: Bereits drei Leichen hinterlie&szlig; der Serienm&ouml;rder blut-entleert. Gemeinsam hatten sie alle eine merkw&uuml;rdige Zyste hinter dem Ohr, die mit einer Nadel zerstochen wurde. Die Kommissarin Lenore merkt schnell, da&szlig; es sich nicht nur um einen Serienkiller handelt, sondern um eine gro&szlig;e Sache, bei der unter anderem Vorgesetzte von ihr die Finger im Spiel haben. Ein geheimnisvolles Geschwisterpaar t&ouml;tet scheinbar wahllos Menschen mit der Prophezeiung: &quot;Eure Herrschaft geht zuende!&quot; Was hat es mit diesen Toten auf sich, und wird Lenore den Geschwistern auf die Spur kommen? Band 1 der Serie gibt wenig Antworten, sondern wirft, ein sehr geschickter Schachzug, erst einmal eine Menge Fragen auf, die den Leser auf Band 2 gespannt machen. Zufrieden ist man trotzdem, denn die Story ist abgedreht, spannend und kompliziert. &quot;Gipsy &quot;-Zeichner Marini hat sich seit seinen letzten Alben (&quot;Stein der W&uuml;ste&quot;) noch enorm gesteigert. Bildaufteilung und Bildwinkel der einzelnen Panels sind perfekt, und die Colorierung von Marini direkt auf den Originalen gehalten, ist ein &Uuml;berhammer. Die meisten Seiten sind auf zwei bis drei Farbt&ouml;ne reduziert, und trotzdem ist das Album eine einzige Farbexplosion. Ein perfektes Album. Wer h&auml;tte das bei Splitter erwartet? Jo84 <BR>
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<B>Claudius Gentinetta</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Hysteria</FONT>. 48 Seiten, s/w, Hardcoveralbum, DIN A 4-&Uuml;berformat, 22 Mark. Edition Moderne <BR>
Auch Claudius Gentinettas neuestes Werk ist wie alle seine vorigen ohne Sprache gehalten. Ihm zu folgen, ist noch schwerer, denn er spielt mit der Verzerrung von Perspektiven, Gr&ouml;&szlig;enverh&auml;ltnissen und Charakteren. Er schabt seine Arbeiten aus schwarzem Karton, &auml;hnlich wie Thomas Ott, aber wesentlich verzerr-ter. Seine Seiten strahlen eine seltsame Faszination aus, obwohl die Verzerrungen sich einem nicht immer ganz erschlie&szlig;en. Manche Seiten wirken perfekt, andere eher l&auml;cherlich oder dilettantisch. Zu den drei Kurzgeschichten schreibt Claudius im Nachwort: &quot;Das Artest Stipendium gab mir die Gelegenheit, 13 Monate in Krakau, Polen, zu verbringen. Mitten in einem gr&uuml;nen Hinterhof stand das kleine Haus, wo ich arbeitete und wohnte. Meine Alltagseindr&uuml;cke waren gepr&auml;gt durch die Sicht aus dem Fenster in den Hof und auf eine uralte, hohe Klostermauer. Im Sommer bot der Hinterhof eine Oase f&uuml;r Kinder, Autoreparateure und deren Feste. Im Winter war hier ein dunkles, eiskaltes Hundeklo... Meine Zeichnungen zeigen die Menschen, Orte und Geschehnisse, ohne da&szlig; Worte eine einschr&auml;nkende Erkl&auml;rung liefern w&uuml;rden. So wird (...) der Betrachter eingeladen, selbst sprach-los an den Geschichten teilzunehmen und sie durch eigene Interpretationen immer wieder neu zu erz&auml;hlen.&quot; Jo84 <BR>
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<B>Haggi</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Der Hartmut weis Bescheit</FONT>. 32 Seiten, s/w mit Zweifarbumschlag, Comicbookformat, 7.90 Mark. Carlsen <BR>
Die Figur des kleinen Hartmut ist dank seiner Ver&ouml;ffentlichung in diversen Comicmagazinen, Stadtbl&auml;ttern und einem Heft beim Heinzelm&auml;nnchen-Verlag recht bekannt. Der freche Strichm&auml;nnchenbengel aus der Feder des Comicgenies und Carlsen-Redakteurs Haggi, der ohne jede Regel redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, &uuml;berzeugt mit seinem Humor sowohl Comicfreunde wie auch Leute, die mit der grafischen Literatur sonst nichts am Hut haben. Gut gezeichnet ist &quot;Der Hartmut&quot; nicht gerade, Haggi wollte wohl eher beweisen, da&szlig; er einen Comic auf noch weniger Grafik als Walter Moers reduzieren kann. Aber er ist treffend reduziert gezeichnet, und das mu&szlig; man erst einmal k&ouml;nnen (und Haggi kann's, er k&ouml;nnte viel besser zeichnen). Was treibt Carlsen, bei so einem Comic gro&szlig; einzusteigen? Es ist wohl der &uuml;beraus gelungene Humor, mit dem Haggi die kleinen Wahrheiten der Kinderwelt auf die Erwachsenenwelt &uuml;bertr&auml;gt und sie dabei ertappt, Wahrheiten wohl gerne zu verdr&auml;ngen. Wie Hartmut sagen w&uuml;rde: &quot;Echd fihlosohfisch, kaufd dass, dass isd schpidse.&quot; Jo84 <BR>
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<B>Raymond Chandler / Michael Lark</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Philip Marlowe. Die kleine Schwester</FONT>. 132 Seiten, s/w mit Zweifarbcover, 17 mal 23 Zentimeter, 29,90 Mark. Carlsen <BR>
Der Name Raymond Chandler d&uuml;rfte wohl hinreichend bekannt sein. Selbst 40 Jahre nach dem Tod des erfolgreichsten Krimiautors f&uuml;hlen Leute wie Michael Lark sich motiviert, seinen Roman &quot;The little Sister&quot; von 1949 als Comic zu adaptieren. Das Ergebnis kann weder als schlecht noch als richtig gelungen bezeichnet werden. Der harte Schwarz-wei&szlig;-Kontrast der Zeichnungen mit gro&szlig;en Schwarzfl&auml;chen pa&szlig;t eigentlich ganz gut zur Kaltschn&auml;uzigkeit des Erz&auml;hlstils. Leider fehlen Details in dem recht minimierten Zeichenstil fast v&ouml;llig, so da&szlig; das Artwork die abgewrackte und dreckige Stimmung nicht wirklich erfassen kann. St&ouml;rend finde ich auch, da&szlig; ganze Text-passagen des Romans als Balkentexte einfach abgedruckt wurden. S&auml;tze wie &quot;Ich gab ihm eine von meinen Karten und sagte ihm, ich suche nach Orrin P. Quest. Er fragte, warum, aber ich gab ihm keine Antwort.&quot; h&auml;tte man auch comictauglicher verarbeiten k&ouml;nnen. Daf&uuml;r ist die Geschichte wirklich recht spannend, und man hat lange an dem B&uuml;chlein zu lesen. Eine zwiesp&auml;ltige Sache also, wie auch alle anderen Werke aus dieser Reihe. Jo84 <BR>
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<B>Katsuhiro Otomo</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Akira # 1</FONT>. Ca. 360 Seiten, s/w mit Farbcover, 17 mal 26 Zentimeter, 29.90 Mark. Carlsen <BR>
Der Klassiker &quot;Akira&quot; ver&auml;nderte in Amerika und ganz Europa das Ansehen und den Stellenwert japanischer Comics. Mit ihm begann die Manga-Welle, die immer noch alles &uuml;berrollt und mit einer nicht enden wollenden Vielzahl meist gleichf&ouml;rmig aussehender Titel den Markt &uuml;berschwemmt. L&auml;ngst nicht alles hat hier Qualit&auml;t oder w&auml;re gar eigenst&auml;ndig. Katsuhiro Otomos Standardwerk schon. Der Comic, der als l&auml;ngste Einzelgeschichte im Comicbereich gilt, ist, vor allem am St&uuml;ck gelesen, ein faszinierendes Werk mit einer wahnsinnig komplexen Handlung, von der selbst die Zeichentrick-Adaption nur etwa zehn Prozent erfassen konnte. Bisher lag das Werk nur in der von Amerikanern colorierten Fassung vor, mit der Otomo gar nichts zu tun hatte, und die auf 20 B&auml;nde angelegt war. Nachteil dieser Fassung war vor allem ihr Preis: Fast 600 Mark mu&szlig;te der Komplettsammler berappen. Die neue Schwarzwei&szlig;-Version ist auf nur sechs B&auml;n-de angelegt und von Aufmachung und Papierqualit&auml;t enger am Original angelegt. Zum Gl&uuml;ck hat man sich die Unart gespart, die Seiten nicht umzuscannen, um sie von hinten nach vorne zu lesen. Aber da haben wir einfach Gl&uuml;ck, da&szlig; Carlsen seinem franz&ouml;sischen Partner alles nachmacht. Ob die Welt eine drucktechnisch minderwertigere Schwarzwei&szlig;-Auflage braucht, sei dahingestellt. Wer jedenfalls die Farbversion noch nicht hat (die &uuml;brigens laut Verlag nur noch teilweise lieferbar ist und definitiv nicht verramscht wird), hat hier noch einmal eine Chance, das Komplettwerk f&uuml;r etwa 180 Mark zu erstehen. Jo84 <BR>
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<B>Pearce / L&eacute;turgie</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Cotton Kid # 1</FONT>. Im Namen von Pinkerton. 48 Seiten, farbig, Softcoveralbum, 14.90 Mark. Carlsen <BR>
Kid ist ein ganz normaler Junge, der eine langweilige Kindheit auf einer Farm im Wilden Westen verlebt. Sein Bruder Trevor, der als Detektiv f&uuml;r die ber&uuml;hmte Agentur Pinkerton arbeitet, schildert ihm bei seinen Besuchen, wie aufregend sein Alltag angeblich ist. Kein Wunder, da&szlig; der Kleine eines Tages das Weite sucht, um selbst Abenteuer auf Verbrecherjagd zu erleben. Pearce und L&eacute;turgie sind seit einiger zeit Texter f&uuml;r Lucky Luke, und das merkt man auf den ersten Blick. .Auch den Zeichenstil imitieren sie bis aufs i-T&uuml;pfelchen, so da&szlig; es eigentlich eine Dreistigkeit sondergleichen ist. Man mu&szlig; allerdings zugeben, da&szlig; die Qualit&auml;t trotzdem stimmt. Sogar running gags, die sich auf Lucky Luke beziehen, kommen vor. Die Charaktere sind sympathisch, und die Story hat nat&uuml;rlich ein happy end. Abgesehen davon, da&szlig; &quot;Cotton Kid&quot; eine 1 A-Kopie von Lucky Luke ist, ist das Album empfehlenswert. Jo84 <BR>
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<B>Tezuka</B> - <FONT COLOR="#FF3366">Astro Boy # 1 bis 4</FONT>. Je ca. 200 Seiten, s/w mit Farbumschlag (Band 1 mit sechs Tattoos), 11,5 mal 17,5 Zentimeter, 9,95 Mark. Carlsen <BR>
Dies ist nun also der &quot;japanische Klassiker&quot; (entstanden zwischen 1952 und 1989) vom &quot;Walt Disney Japans&quot;, international ber&uuml;hmt - au&szlig;er in Deutschland. Es sind die Abenteuer eines kleinen Cyborg, &quot;der sich das unschuldige Gem&uuml;t eines Kindes bewahrt hat&quot;, und die Zeichnungen sind in ihrer Klarheit &quot;gut mit Herg&eacute; vergleichbar&quot;. So schrieb Jo, und ich konnte mir darunter nichts Rechtes vorstellen. Also habe ich mir den ersten Band besorgt und m&ouml;chte eine eigene Kritik versuchen. Ich denke, an Astro Boy, zumal den fr&uuml;hen Werken, sieht man besser als an heutigen Mangas, wie japanische Zeichner von der westlichen Kultur beeinflu&szlig;t sind und inwieweit japanische Comics sich davon unterscheiden. Band 1 enth&auml;lt eine nachtr&auml;gliche Origin-Story von 1975 und das 170-Seiten-Abenteuer &quot;Das Hot-Dog-Korps&quot; von 1961. Lassen wir &quot;Astro Boys Geburt&quot; beiseite, ein Beitrag, der auch zu der langen Geschichte hinleiten soll. &quot;Das Hot-Dog-Korps&quot; hat mich in vielem an klassische europ&auml;ische Alben der 50er und 60er Jahre etwa von Franquin oder Herg&eacute; oder Vandersteen erinnert. Es wird ganz geradlinig erz&auml;hlt; der Held l&ouml;st auf gewitzte Weise ein Problem. Tezukas Science Fiction-Plot vom Diamantenabbau auf dem Mond spiegelt auch den Optimismus der Zeit wieder. Aber es ist auch ein Unbehagen an Ausw&uuml;chsen der Wissenschaft zu sp&uuml;ren, das in europ&auml;ischen Comics dieser Jahre sicher nicht zu finden ist, ein Bewu&szlig;tsein, da&szlig; bestimmte Grenzen besser nicht &uuml;berschritten werden sollten (dem b&ouml;sen Roboter Nr. 44 ist ein Hundehirn implantiert worden - er erscheint auch eher als Opfer der Technik). Auch da&szlig; Astro Boy meist spielerisch k&auml;mpft und nie etwas Schlimmes passiert, scheint mir Ausdruck der spezifisch japanischen Kultur zu sein. Tezukas Zeichnungen haben mit der frankobelgischen Ligne Claire einiges gemeinsam, aber es sind auch Unterschiede zu erkennen: Es gibt einen gr&ouml;&szlig;eren Kontrast als in europ&auml;ischen Alben zwischen kleinen Panels, die erz&auml;hlen und die Handlung vorantreiben, und gro&szlig;en Panoramabildern, in denen eine Szene pr&auml;chtig ausgeschm&uuml;ckt wird. Diese ornamentiven Bilder scheinen mir in den Mangas sp&auml;ter immer mehr in den Vordergrund getreten zu sein. Damit haben japanische Zeichner ihre ganz eigene Identit&auml;t gewonnen. Aber Astro Boy, jedenfalls der von 1961, hat noch nichts von diesem Manierismus und liest sich ganz so wie ein &quot;Spirou&quot;-Album. M&uuml;&szlig;te ich w&auml;hlen, dann w&uuml;rde ich allerdings &quot;Spirou&quot; doch vorziehen. M&ouml;glicherweise ist die andere Mentalit&auml;t daran schuld - ich empfinde die Charaktere und ihre Konflikte in Astro Boy doch als recht konstruiert und k&uuml;nstlich. Sie haben kein Herz, wenn sich Tezuko auch redlich darum bem&uuml;ht. Kein Wunder eigentlich, wenn alle Haupt-figuren Maschinenwesen sind. aa <BR>
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<B>Lewis Trondheim</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Monstr&ouml;se Geschichten</FONT>. 32 Seiten, farbig, Hardcoveralbum, 24,90 Mark. Carlsen <BR>
Lewis Trondheim geht noch einen Schritt weiter als Yoann und Omond, denn sein Buch, das sich an Kinder und Erwachsene richtet, ist sogar von Kindern und Erwachsenen gezeichnet. Trondheims Spr&ouml;&szlig;linge zeichnen n&auml;mlich sehr gerne Monster und geben diesen Namen. so entschied er sich, die lustigen Bilder in eine Rahmenhandlung einzubetten, die er sich mit seinen Kindern zusammen ausdachte. Herausgekom-men ist ein Buch, das nicht superwitzig ist, aber durchaus nett und f&uuml;r Kinder wesentlich geeigneter als sein sonst recht schwarzer Humor. Wieder beweist sich Lewis Trondheim als Zeichner mit einem simplen, aber effektiven Strich und k&ouml;stlicher Mimik. Der Shooting Star des letzten Jahres geh&ouml;rt verdienterma&szlig;en zu den beliebtesten Newcomern der letzten Zeit und ist dabei einer der produktivsten und vielseitigsten Zeichner der Branche. Jo84 <BR>
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<B>Yoann / Eric Omond</B>: <FONT COLOR="#FF3366">Toto, das Schnabeltier # 1</FONT>. Der magische Baum. 32 Seiten, farbig, Hardcoveralbum, 24,90 Mark. Carlsen <BR>
In letzter Zeit kommen Comicb&uuml;cher in Mode, die sich eng an Kinderb&uuml;cher anlehnen und fast als Kinderb&uuml;cher in Comicform durchgehen. &quot;Toto&quot; ist so ein Buch, das Erwachsene ansprechen soll, die das Kind dann zusammen mit ihren Kindern lesen sollen. Es ist ein schickes, herrlich farbiges Buch, das die j&uuml;ngere Generation gleicherma&szlig;en anspricht wie erwachsene &quot;Kunstliebhaber&quot;. Nicht wenige Erwachsene geben ja mittlerweile zu, da&szlig; es auch Bilderb&uuml;cher ihnen angetan haben. Aber vor allem die Kleineren werden sich mit Toto, dem Schnabeltier identifizieren k&ouml;nnen, das sich auf den Weg durch den Dschungel macht, um zum oberen Flu&szlig;lauf zu gelangen. Andere Tiere schlie&szlig;en sich ihm an, immer auf der Hut vor einer geheimnisvollen Bestie, die Tiere fri&szlig;t. Eine f&uuml;r Kinder spannende handlung, aufgelockert durch Witz und skurrile Figuren. Gelungen. Jo84 <BR>
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<FONT SIZE=5><B>Profi Anthologien</B></FONT><BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Dragonball Magazin # 1 - 3</B></FONT>. Je 48 Seiten, farbig, Comicbookformat, 4.90 Mark. Carlsen <BR>
Nach dem Megaerfolg der auf 42 B&auml;nde angelegten Taschenbuchausgabe schreit der Markt geradezu nach mehr und immer mehr Dragonball. Welch Gl&uuml;ck, da&szlig; in Japan einige Videofilme entstanden sind, die als Erg&auml;nzung der Fernsehserie gedacht waren. Hier ist nun die abfotografierte Comicversion dieser Abenteuer, die nicht in der Serie oder in den Taschenb&uuml;chern enthalten sind. Man mu&szlig; sich das so &auml;hnlich vorstellen wie neue Abenteuer in einem Paralleluniversum, auf ein j&uuml;ngeres Publikum zugeschnitten. Bei aller Liebe, das ist der letzte Dreck! Als Zeichentrickfilm mag das gar nicht so schlecht sein. Die Farben sind sch&ouml;n und die Bastelbeilagen/Poster f&uuml;r j&uuml;ngere Leser sicher nett. Die viel zu gro&szlig;en Sprechblasen dagegen wirken f&uuml;rchterlich, die Bildaufteilung ist viel zu statisch (oder nicht statisch genug?), und die Geschichten - naja... Mu&szlig; wohl nur Herod haben. Jo84 <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>Kopeck # 2</B></FONT>. 32 Seiten, farbig, Comicbookformat, 5,90 Mark. <BR>
Karicartoon Verlag, Limmer Stra&szlig;e 3 - 5, 30451 Hannover <BR>
An den Bahnhofskiosken von Augsburg und Kempten ist seit Monaten von Kopeck nichts zu sehen. In Fulda stecken da seit Monaten vier Exemplare von Band 2. Band 3 war f&uuml;r April angek&uuml;ndigt. Das mu&szlig; nicht gegen Kopeck sprechen; vielleicht ist seine Qualit&auml;t bei den Lesern noch unentdeckt geblieben. M&ouml;glicherweise ist die Serie einfach im Nachteil gegen&uuml;ber Protagonisten, die schon von Funk und Fernsehen her bekannt sind. Aber ich denke schon, es liegt auch an dem Material selbst, da&szlig; die Leser Zur&uuml;ckhaltung &uuml;ben. Es ist nicht leicht, eine Geschichte zu erz&auml;hlen - vor allem: eine Geschichte zu er&ouml;ffnen. Autor und Zeichner Klaus Scherwinski wollte gewi&szlig; nichts falsch machen und begann im ersten Heft ganz einfach und &uuml;bersichtlich. Dann sollte aber die Story wohl nicht zu vorhersehbar werden, und deshalb schl&auml;gt die Handlung jetzt chaotische Haken. Kopeck stellt einen Casino-Betreiber, mit dem er aus l&auml;ngst vergangenen Zei-ten noch eine Rechnung offen hat. Derweil wird er von einem LA-Polizisten und seiner Begleiterin verfolgt, die sich sp&auml;ter beide in Superhelden verwandeln. Au&szlig;erdem ist noch eine Sondereinheit in einem Sonderhubschrauber hinter Kopeck her. Alle treffen schlie&szlig;lich unter viel Maschinengewehrgeballer und Granatendetonationen aufeinander, und nat&uuml;rlich wird der Hubschrauber vom Himmel geholt. Von Motiven und Hintergr&uuml;nden erf&auml;hrt man allerdings nichts mehr, und das, was man aus Band 1 vielleicht noch im Ged&auml;chtnis hat, verfl&uuml;chtigt sich sp&auml;testens auf Seite f&uuml;nf. Viele Leser sind wahrscheinlich schon nach Band 1 ausgestiegen, weil ihnen die Story zu durchschaubar war; andere springen jetzt ab, weil sie nicht darauf z&auml;hlen, da&szlig; sich das nun entstandene Tohuwabohu im dritten Heft ein wenig aufkl&auml;rt. Schade um ein ambitioniertes Projekt, das in einzelnen Abschnitten durchaus &uuml;berzeugt hat. Aber entweder stand das Storyboard noch nicht, als Klaus Scherwinski mit dem Zeichnen begann - und sowas ist absolut t&ouml;dlich. Oder die Story wird ungeschickt pr&auml;sentiert, denn das Wichtigste ist nicht, m&ouml;glichst viele Actionsequenzen auf m&ouml;glichst wenige Seiten zu komprimieren, sondern einen Spannungsbogen aufzubauen, der die ganze Serie &uuml;ber tr&auml;gt. aa <BR>
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<FONT COLOR="#FF0000"><B>MAD # 14</B></FONT>. Dino <BR>
Nachdem ich wirklich erfreut war, da&szlig; MAD wieder seinen Weg nach Deutschland gefunden hatte, sind einige der neuen deutschen Eigenbeitr&auml;ge eine herbe Entt&auml;uschung. Die Teletubby-Parodie &quot;Qu&auml;letubbies&quot; unterbietet die amerikanischen Beitr&auml;ge an Niveau deutlich. Das alte MAD hatte immer einen sicheren kritischen Anspruch, den diese Parodie in einem Wust aus Geschmacklosigkeiten, ungerechtfertigten Anschuldigungen und D&auml;mlichkeiten untergehen l&auml;&szlig;t: Die Tubbies werden hier als grausam, brutal und pervers dargestellt, was keinerlei Ankn&uuml;pfungspunkt im Original hat, ein sehr grobschl&auml;chtiger Ansatz, ein &quot;Haha-Humor&quot;, &uuml;ber den MAD sonst erhaben war. Ihnen wird Drogenmi&szlig;brauch und Kannibalismus unterstellt, auch hierf&uuml;r finden sich keine Andeutungen, die man in legitim satirischer &Uuml;bertreibung h&auml;tte ausbauen k&ouml;nnen. Was mich zudem sehr st&ouml;rt und was f&uuml;r mich ein sicheres Zeichen absolut unreflektierter Effekthascherei ist, sind die vielen antienglischen, also ausl&auml;nderfeindlichen Anspielungen: die Tubbies werden als militante britische Kolonialisten bzw. sp&auml;ter als Hooligans dargestellt, die einen blauen &quot;Eurotubbie&quot; &uuml;ber den Haufen schie&szlig;en und unter Absingen von &quot;Tiperay&quot; auffressen. Vieles aus der Originalserie h&auml;tte man hochnehmen k&ouml;nnen, aber keiner hat sich zum Beispiel mit den Charakteren auseinandergesetzt. Schlimm genug, da&szlig; Stefan Raab in &quot;tv total&quot; dauernd die Tubbies verwechselt. &Uuml;ber Tinkys Vorliebe f&uuml;r Ballettr&ouml;ckchen w&auml;re eventuell etwas zu sagen gewesen oder &uuml;ber Dipsys Narzissmus und Laalaas schreckliche Klischeem&auml;dchenrolle (Kichern und Singen als Lebensinhalt?), w&auml;hrend die MAD-Autoren bei Po (der hyperaktiven Miniaktionistin) offensichtlich noch nicht mal in Erfahrung bringen konnten, ob sie ein Junge oder ein M&auml;dchen ist. Auch die r&auml;tselhafte Elternlosigkeit der Tubbies scheint sie nicht zu wundern. Warum werden sie von Robotern erzogen? Sind sie radioaktiv? Riesig? Die letzten einer aussterbenden Cyborg-Zivilisation? Was ist aus Noo-Noo in dieser Parodie geworden? Den haben sie vergessen. Shame, shame! Herod <BR>
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