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Simon Martens 442300d264 Initial
2025-10-02 23:31:45 +02:00

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62 KiB
HTML

<HTML><HEAD><TITLE>Plop Comics</TITLE></HEAD>
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<A HREF="plop.html"><FONT SIZE="3">(Plop Online Comics, hier klicken)</FONT></A> &nbsp;
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Anmerkung: Das da unten sind alte Comic-Besprechungen die im Comic Fanzine 'Plop' erschienen. Die meisten sind von Andreas Alt ('aa') verfasst. Natürlich sind die Angaben nicht mehr g&uuml;tig, Hefte vergriffen, Zeichner umgezogen, W&auml;hrung ge&auml;ndert etc. Aber f&uuml;r den einen oder anderen vielleicht ganz interessant hier zu schm&ouml;kern...
</table></td> </tr>
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</FONT></B></FONT><B><FONT SIZE=7>Besprechungen</FONT></B><FONT SIZE=6></FONT>
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<BR>
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<BR>
<B>Heike Anacker: Bewegung </B>2. Juni. 12 Seiten, s/w mit schwarzem<BR>
Wellpappe-Einband, DIN A 6. Heike Anacker, Rheydter Stra&szlig;e 100, 41065<BR>
M&ouml;nchengladbach<BR>
<BR>
Wozu eine offene Aussprache doch gut sein kann. Heike Anacker durchschaut<BR>
jetzt endlich das Welt-bild ihres Vaters. Der kennt nur Gewinner und<BR>
Verlierer, Erfolgreiche und Versager. Unbewu&szlig;t hat sie dieses Weltbild<BR>
selbst &uuml;bernommen. Und da sie als Werbegrafikerin ihre erste Million noch<BR>
nicht verdient hat, ist ziemlich klar, wie sie sich selbst betrachten mu&szlig;.<BR>
Mit wenig Aufwand hat sie sich allerdings nun in diesem kleinen Heft von<BR>
Zwangsvorstellungen befreit. &quot;Wie sieht Deine Welt aus? Bitte mache ein Bild<BR>
von ihr&quot;, wendet sie sich am Ende an den Leser. Der Aufruf war erfolgreich.<BR>
Einige Leute haben Heike schon ihr Weltbild auseinandergesetzt, wie sie mir<BR>
sagte. aa<BR>
<BR>
<B>Olaf Bathke: Wock Pause. Bounty Hunter. </B>8 Sei-ten, s/w DIN A 5. Olaf Bathke,<BR>
Festungsstra&szlig;e 4, 25832 T&ouml;nning<BR>
<BR>
&quot;Wock Dilemma&quot; hie&szlig; ein Korrespondenz-Comic zwi-schen Herod und mir, den wir<BR>
1996 entwickelt haben. Ich fand das Projekt sehr aufregend, ein wenig wie<BR>
Fernschach. Aber es hatte auch seineT&uuml;cken. Wenn man Herod, um im Bild zu<BR>
bleiben, n&auml;mlich mitteilt: &quot;K&ouml;nig nach g2&quot;, dann antwortet er: &quot;Ich gehe mit<BR>
der Dame &uuml;ber Los und tausche Holz gegen Steine.&quot; Mit der Zeit habe ich<BR>
erst den &uuml;berblick und dann die Lust an dem Projekt verloren. Aber eine<BR>
Wock-Abschlu&szlig;ausgabe habe ich angek&uuml;ndigt, und die werde ich in K&uuml;rze auch<BR>
liefern (wenn nichts dazwischenkommt). Herod hat sich die Wartezeit schon<BR>
vertrie-ben, indem er ein Wock extra produzierte. Und Bat, mit dem Herod<BR>
auch schon mal eine Comic-Korrespondenz gef&uuml;hrt hat, tut es ihm nun gleich.<BR>
Zu-mindest so viel habe ich verstanden, da&szlig; die Helden nach dem<BR>
Alt-Universum suchen. Na, das mu&szlig; sich doch irgendwo finden lassen. aa<BR>
<BR>
<B>Klaus Cornfield: Kranke Comics # 2</B>. 36 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A5, 6<BR>
Mark. Fou Fou + Ha-ha Verlag, Postfach 910513, 90263 N&uuml;rnberg<BR>
<BR>
Offen gestanden hatte ich nicht damit gerechnet, je eine Folgenummer des<BR>
grandiosen Erstlings zu Gesicht zu bekommen, geschweige denn ein Album (das<BR>
beim Totenkopf-Verlag angek&uuml;ndigt ist). Aber froh bin ich doch, wieder<BR>
einmal etwas garantiert Unzensiertes in den H&auml;nden zu halten, das so kra&szlig;<BR>
ist, da&szlig; es zum Kaputtlachen genau das richtige ist. Nomen est omen, und<BR>
&quot;krank&quot; hei&szlig;t bei Cornfield eigentlich gleich &quot;kr&auml;nker geht's einfach nicht<BR>
mehr&quot;. H&ouml;hepunkt der Extreme ist wohl, da&szlig; sich unsere Helden diesmal im<BR>
Inneren der h&auml;&szlig;lichsten Nutte der Welt mit ihrem Dealer verabredet haben.<BR>
Und die ist auch von innen ganz sch&ouml;n h&auml;&szlig;lich - zur Freude der Leser (&uuml;ber<BR>
18). Jo84<BR>
<BR>
<B>Horst: Welt! Du olle Pottsau! </B>52 Seiten, DIN A 4, 8 Mark. Wei&szlig;blech Comics,<BR>
Levin Kurio, An der Landstra&szlig;e 5, 23758 K&uuml;kel&uuml;hn<BR>
<BR>
&quot;Die debilste Redaktion der Welt&quot; (Eigendarstellung) lernte Horst P. beim<BR>
j&uuml;ngsten Hamburger Comicsalon kennen und beschlo&szlig;, seine philosophisch<BR>
angehauchten Sinnlosigkeiten zu verlegen. Die st&auml;ndig breiten<BR>
Hauptdarsteller von Horst sitzen meist im Sessel und lassen den Tag auf sich<BR>
wirken, was im Comic kaum weniger langweilig wirkt als im wirklichen Leben.<BR>
Der tolle Titel ist ein bi&szlig;chen unpassend, denn die Welt behandelt hier<BR>
eigentlich niemanden ungerecht. Einzig in der Geschichte &quot;Das Pohlsche<BR>
Paradoxon&quot; wird ein leichter Denkansto&szlig; gegeben, weshalb diese am ehesten<BR>
als ausgereift zu bezeichnen ist. F&uuml;r den Rest trifft das nicht unbedingt<BR>
zu. Jo84<BR>
<BR>
<B>Till Lenecke: Feuerturm. </B>32 Seiten, DIN A 5. Till Lenecke, G&auml;hler Stra&szlig;e 15,<BR>
22767 Hamburg<BR>
<BR>
Till Lenecke wird &auml;lteren Fanzinelesern noch aus Pro-duktionen des &quot;Comic<BR>
Archiv&quot;, von Ralf Leismann oder aus der Piccoloszene ein Begriff sein. Dort<BR>
war er vor wenigen Jahren noch &quot;der Mann, der Personen immer so zeichnet,<BR>
als h&auml;tten die Besenstiele verschluckt&quot;. In den letzten Jahren hat Till<BR>
allerdings nichts ver&ouml;ffentlicht, sondern an seinem Stil gefeilt und ihn<BR>
nahezu perfektioniert. Neben einer Geschichte f&uuml;r &quot;Spr&uuml;hende Phantasie&quot; # 17<BR>
ist &quot;Feuerturm&quot; seine einzige neuere abgeschlossene Geschichte, und das ist<BR>
sehr schade. Denn zeichnerisch ist an dem Heft absolut nichts auszusetzen -<BR>
die Zeichentechnik wirkt wie aus dem Handgelenk gesch&uuml;ttelt und ist doch<BR>
ausgereift, Schraffur und Einsatz der Schwarzfl&auml;chen sind perfekt. Auch<BR>
textlich kann sich der Band sehen lassen, obwohl der Plot an sich nicht<BR>
gerade neu ist. Till, schon seit Jahren mit einem Faible f&uuml;r Wasser und<BR>
Schiffahrt ausgestattet, thematisiert hier die Sage des Klabautermanns. Gibt<BR>
es ihn oder nicht, r&auml;tseln ein Junge und sein Gro&szlig;vater auf See. Die Antwort<BR>
wird in diesem Heft geliefert - oder war vielleicht doch nur alles ein<BR>
Traum? Jo84<BR>
<BR>
<B>Till Lenecke: Raubdrucke. </B>52 Seiten, DIN A 5. Till Lenecke, G&auml;hler Stra&szlig;e<BR>
15, 22767 Hamburg<BR>
<BR>
Neben seinen sehr erfreulichen neueren zeichnerischen Werken bet&auml;tigt sich<BR>
Till in letzter Zeit auch ganz gern als Herausgeber. Hier hat er<BR>
unver&ouml;ffentlichte Comics und Illustrationen seines guten Freundes und<BR>
Lieblingszeichners Oliver Ferreira gesammelt. Lange mu&szlig;te man sich gedulden,<BR>
bis sich mal wieder jemand erbarmte, Olivers Meisterwerke als Kompilation<BR>
anzupreisen, denn au&szlig;er dem Band &quot;Schlaraffenland&quot; im Verlag Spr&uuml;hende<BR>
Phantasie ist leider nichts anderes in geballter Ladung erh&auml;ltlich.<BR>
Unverst&auml;ndlich, denn Oliver ist sowohl textlich als auch zeichnerisch ein<BR>
Genie, wie auch diese Werke aus der Zeit von Januar 1996 bis November 1997<BR>
zeigen. Viele der Werke waren selbst mir noch nicht bekannt, und obwohl<BR>
inzwischen wohl etliche einzelne Seiten in anderen Fanzines zum Abdruck<BR>
kamen oder auch streckenweise sehr schnell gezeichnet wurden, ist<BR>
&quot;Raubdrucke&quot; ein Highlight, eigentlich sogar ein absolutes Mu&szlig;. Jo84<BR>
<BR>
<B>Michael Machner: ausLegendes Herzen. </B>8 Seiten, s/w, DIN A5, 3 Mark. Michael<BR>
Machner, Falkenweg 4, 61184 Karben<BR>
<BR>
Zum Frankfurter Comicstammtisch brachte Michael Machner seine eigenwilligen<BR>
Elefanten-Strips zun&auml;chst in Einzelbl&auml;ttern und dann als provisorisches<BR>
Heftchen mit. 17 Strips hat er darin versammelt, die zwischen Naivit&auml;t und<BR>
Tiefsinn schwanken. Wie bei &quot;Liebe ist...&quot; geht es meistens um die Liebe.<BR>
Etwas poetischer sind ihm seine Miniaturen zweifellos gelungen. Als<BR>
Romantiker trifft der Autor genau den richtigen Ton. Michael Machner<BR>
zeichnet mit gleichm&auml;&szlig;ig gutem, zartem und sparsamem Strich. Allerdings w&auml;re<BR>
Michael zu raten, sich einen etwas weniger versponnenen Titel auszudenken.<BR>
aa<BR>
<BR>
<B>Alexander Mathrian: Splite # 1</B>. 26 Seiten, s/w mit Farbumschlag, DIN A 4, 5<BR>
Mark. Alexander Mathrian, Gentzgasse 92/8, A-1180 Wien<BR>
<BR>
Aus dem Umfeld von Comic Forum kommt Alexander Mathrian, der nach<BR>
Ver&ouml;ffentlichungen in einigen wenigen Comicfanzines nun sein erstes eigenes<BR>
Heft mit den Abenteuern der Hy&auml;ne Splite vorlegt. Vom Stil her erinnern die<BR>
Zeichnungen der vermenschlichten Tiere ein wenig an Franquin, sind aber viel<BR>
gro&szlig;fl&auml;chiger. Es kommen sogar ungetuschte Bleistiftseiten zum Abdruck, was<BR>
durchaus seinen Reiz hat. Alex, der fast zwei Jahre auf der Stra&szlig;e lebte und<BR>
durch eine Arbeitsloseninitiative vorl&auml;ufig eine Wohnung hat, w&uuml;rde sich<BR>
&uuml;ber Reaktionen auf seine Publikation sicherlich besonders freuen. Textlich<BR>
drehen sich seine Arbeiten um die Pseudo-Punkszene, die er selbst gut<BR>
kennengelernt hat. Jo84<BR>
<BR>
<B>Joel Naber: Passage.</B> 20 Seiten, s/w mit Packpapiereinband, DIN A 5, 4 Mark.<BR>
Joel Naber, c/o Hansen, Selchower Stra&szlig;e 11, 12049 Berlin<BR>
<BR>
Ohne Worte erz&auml;hlt Joel Naber hier die Geschichte eines Reisenden, der alle<BR>
Leute nach einer kleinen Eidechse fragt, die auf einem Foto abgebildet ist.<BR>
Der Mann i&szlig;t und trinkt und ruht sich in einem Hotelzimmer aus. Dann hat er<BR>
kein Geld mehr. Bevor er die Stadt verl&auml;&szlig;t, holt er seine Spesen durch<BR>
Stra&szlig;enkehren wieder herein und reist weiter. Wie eine Parabel von Kafka ist<BR>
diese Geschichte etwas r&auml;tselhaft und sehr weit interpretierbar. Der<BR>
Zeichenstil ist angenehm einfach und klar. Von diesem Zeichner, den ich in<BR>
London kurz getroffen habe (siehe PLOP # 50), w&uuml;rde ich gern mehr sehen. aa<BR>
<BR>
<B>Kim Schmidt: Local Heroes. </B>Neues aus Hedwig Holzbein. 64 Seiten, teilweise<BR>
farbig, DIN A5 quer, 14,80 Mark. Flying Kiwi Verlag, Postfach 1520, 24905<BR>
Flensburg<BR>
<BR>
Die Cartoonreihe &quot;Local Heroes&quot; von Kim Schmidt d&uuml;rfte PLOP-Lesern nicht<BR>
ganz unbekannt sein, da sie schon in mehreren Fanzines teilweise zum<BR>
Vorabdruck kam. &auml;hnlich wie die &ouml;de-Strips ist der Humor des Bandes sehr auf<BR>
norddeutsche Verh&auml;ltnisse zugeschnitten, was man oft am Dialekt merkt.<BR>
Manche Witze sind daher in anderen Regionen schwer verst&auml;ndlich. Ansonsten<BR>
bleibt bei Kim alles beim Alten - seine Cartoons sind kurz und gut. Jo84<BR>
<BR>
<B>Teer: Gesammelte Strips. </B>40 Seiten, s/w mit gelbem Cover,<BR>
Piccolo-&uuml;berformat. Teer, Kippingstra&szlig;e 16, 20144 Hamburg<BR>
<BR>
&quot;Glaub niemals etwas von dem, was dir irgendjemand erz&auml;hlt&quot;, r&auml;t uns schon<BR>
nach ein paar Seiten ein Typ mit kubistischem Kopf und einem gro&szlig;en Loch in<BR>
der Sch&auml;deldecke. Diese Empfehlung hat etwas von dem bekannten logischen<BR>
Problem hinter der Aussage des Kreters: &quot;Alle Kreter sind L&uuml;gner.&quot; Teer hat<BR>
Spa&szlig; daran, uns in seinen Strips Scherze dieser Art zu kredenzen. Au&szlig;erdem<BR>
kommen noch einige apokalyptische Visionen vor, genauer gesagt:<BR>
apokalytische &auml;ngste. Was zusammen uns sagen soll: Das Ende ist nahe, aber<BR>
ich blicke nicht durch. Ist nat&uuml;rlich auch wieder ein logischer Widerspruch.<BR>
Raffiniert, dieser Teer. aa<BR>
<BR>
<B>Alfred Bekker Magazin # 16 und Sonderheft # 3</B>. Je ca. 20 Seiten, s/w, DIN A<BR>
4. Alfred Bekker, Heiligenberg 88, 58540 Meinerzhagen<BR>
<BR>
Alfred Bekker, eine Ein-Mann-Schreibfabrik (wie das bei einem<BR>
Groschenroman-Autor auch sein sollte), sendet mir h&auml;ufig seine Magazine. Ich<BR>
habe noch nicht ganz durchblickt, ob er darin Abfallprodukte seines Werks<BR>
bringt oder seine Ver&ouml;ffentlichungen nachdruckt. Jedenfalls sind sie eine<BR>
Fundgrube f&uuml;r Comiczeichner, denen &ouml;fters mal die passende Story nicht<BR>
einfallen will. Alfred Bekker ist in vielen Genres zuhause, und er hat gegen<BR>
eine Kooperation nichts einzuwenden. aa<BR>
<BR>
<B>Boiler # 1. </B>44 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A 4. Wittek, Schulweg 29,<BR>
20259 Hamburg<BR>
<BR>
Die Szene um das Hamburger Magazin &quot;Unangenehm&quot; zieht immer weitere Kreise.<BR>
Mitarbeiter Wittek, mit Sicherheit der Produktivste dieser<BR>
Studentenvereinigung, sammelt schon einige Monate lang Zeichner um sich, um<BR>
mit ihnen diverse Projekte auf die Beine zu stellen. Nach dem Heft<BR>
&quot;Heutelein&quot; (siehe PLOP # 51), das zusammen mit Loppe (aus dem Dunstkreis<BR>
von Emu Graphics) herausgegeben wurde, liegt das Nachfolgeheft &quot;Boiler&quot; vor,<BR>
das Ideen von &quot;Heutelein&quot; konsequenter verarbeitet. Als Beiheft zur &quot;Boiler<BR>
&quot;-Ausstellung, die im vergangenen Dezember in der Kulturwerkstatt Harburg<BR>
stattfand, enth&auml;lt das Heft Arbeiten der beiden Herausgeber sowie der<BR>
Gastzeichner Oliver Ferreira, Calle Claus, Teer und Stefan Kratz. Es sind<BR>
vor allem Abenteuer von Ger&auml;ten und Robotern, die hier, oft textlich mehr<BR>
als merkw&uuml;rdig oder sogar textlos, zum Abdruck kommen. Nach der Lekt&uuml;re von<BR>
Heft 1 sch&uuml;ttelt man den Kopf, ist aber doch neugierig, ob die angek&uuml;ndigten<BR>
Fortsetzungen der einzelnen Kurzgeschichten etwas mehr Licht in die<BR>
innovativen, aber recht unverst&auml;ndlichen Arbeiten bringen k&ouml;nnen. Witteks<BR>
Kosmos, das fiel mir schon im Verlauf meines Interviews mit ihm f&uuml;r<BR>
&quot;Spr&uuml;hende Phantasie&quot; # 17 auf, ist nahezu unbegrenzt. Man mu&szlig; sich jedoch<BR>
auf diese Schiene einlassen, um etwas mit ihr anfangen zu k&ouml;nnen. Jo84<BR>
<BR>
<B>cOMIc # 31.</B> 28 Seiten, s/w, DIN A 5, im Tausch gegen Beitr&auml;ge oder andere<BR>
Fanzines bei Gerd Bonau, Schleswiger Stra&szlig;e 9, 24392 S&uuml;derbrarup<BR>
<BR>
Fast die H&auml;lfte des Hefts nimmt die recht verr&auml;tselte 12seitige Britta<BR>
Loose-Geschichte &quot;Lyle &amp; Ph&ouml;nix&quot; ein, die einen &uuml;ber die f&uuml;nf Minuten hinaus<BR>
besch&auml;ftigt, die man zum Lesen braucht. Es geht um eine Comicstory, die am<BR>
Ende des Hefts noch nicht zuende ist, und um eine mysteri&ouml;se Ideenkiste, die<BR>
einem Computer &auml;hnelt. Wie die Hauptfigur des Comics versucht, ihre<BR>
Geschichte mit Hilfe der Ideenbox auf eigene Faust zu einem Ende zu bringen,<BR>
k&ouml;nnte ziemlich albern wirken. Britta Loose l&auml;&szlig;t das aber ziemlich<BR>
bedeutungsvoll aussehen. Au&szlig;erdem ist ein Indianerm&auml;rchen von Manfred<BR>
Lafrentz im Heft sowie k&uuml;rzere Sachen von Till Lenecke, Olaf Bathke, Jens<BR>
Natter, Andri Beyeler, Bernd Teuber, Thomas Glatz, Anja &amp; Joy und Kim<BR>
Schmidt. aa<BR>
<BR>
<B>Epidermophytie # 4.</B> 36 Seiten, s/w, DIN A 4, 3 Mark. Contra Medienwerkstatt,<BR>
Hufelandstra&szlig;e 19, 10407 Berlin<BR>
<BR>
&quot;Wir kommen immer noch aus Berlin. Unser Heft kostet immer noch 3 DM. Wir<BR>
verstehen uns immer noch eher als Comiczine denn als Fanzine. Wir nutzen<BR>
immer noch (trotz Geldnot) jeden freien Platz f&uuml;r Comix statt f&uuml;r Werbung<BR>
oder Schriftartikel. Wir freuen uns immer noch &uuml;ber jegliche Unterst&uuml;tzung -<BR>
sei es in Form von Kritik, Rezensionen, Mailorder und Verkaufsunterst&uuml;tzung.<BR>
&quot; Die Selbstbeschreibung auf dem Waschzettel fand ich bezeichnend. Selber<BR>
wei&szlig; ich &uuml;ber die Berliner leider wenig. Ich war l&auml;nger nicht mehr in<BR>
Berlin, sonst h&auml;tte ich sicher mal Kontakt aufgenommen. &quot;Epidermophytie&quot; hat<BR>
nach wie vor Ambitionen, deshalb wohl die Distanzierung vom Fanzinebereich.<BR>
Aber die Beitr&auml;ge sind trotzdem von ziemlich unterschiedlicher Qualit&auml;t. Und<BR>
wie h&auml;ufig sind die Gags eher schwach, wenn die Zeichnungen gut sind. Ist<BR>
aber die Story umgekehrt anspruchsvoll wie etwa die des Samurai Watanabe,<BR>
der Opfer eines b&ouml;sen Zaubers wird, dann hat man dennoch das Gef&uuml;hl, da&szlig; der<BR>
Autor etwas zu kurz gesprungen ist. Trotzdem ist das Heft guten Gewissens zu<BR>
empfehlen: In der Zusammenstellung liegt ein unbestreitbarer Reiz, und das<BR>
k&uuml;nstlerische Niveau ist immer noch h&ouml;her als in vielen vergleichbaren<BR>
Magazinen. aa<BR>
<BR>
<B>Gernikako Arbolaa... </B>52 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A4-Album, 300<BR>
Peseten. Napartheid, 127 PK. Trintxerpe, Gipuzkoa 20110, Basque Country<BR>
<BR>
Von dem baskischen Befreiungsverein namens Napartheid hatte ich schon l&auml;nger<BR>
nichts mehr geh&ouml;rt. Bis dahin hatten sie eigentlich immer nur ausl&auml;ndische<BR>
Comicmagazine eingesammelt, die sie angeblich f&uuml;r eine Fanzine-Bibliothek im<BR>
Baskenland brauchen. Sie behaupteten zwar, auch selbst Comics zu machen,<BR>
aber das hatte ich gar nicht mehr recht glauben wollen. Dann sandten sie mir<BR>
k&uuml;rzlich dieses ansprechend gemachte Album zu. Der Inhalt erinnert mich sehr<BR>
an den sehr lebendigen spanischen Underground (zumindest war er das Anfang<BR>
der 80er Jahre, als ich mal in Barcelona war). Ich hoffe, Napartheid nimmt<BR>
es nicht &uuml;bel, mit Spanien in einen Topf geworfen zu werden. Viel mehr kann<BR>
ich &uuml;ber den Band leider nicht sagen, da ich ihn nicht lesen kann. Aus dem<BR>
exzessiven Gebrauch von X und Z in den Worten schlie&szlig;e ich, da&szlig; die Comics<BR>
wohl in Baskisch verfa&szlig;t sind. aa<BR>
<BR>
<B>Hirngespenster # 4.</B> 76 Seiten, s/w mit Farbcover, Comicbookformat, 11,50<BR>
Mark. Ralf Leismann, Am Fischerhof 2, 59368 Werne<BR>
<BR>
Ein dickes Paket voller Comics, Kurzgeschichten, Illustrationen und Gedichte<BR>
h&auml;lt Ralf Leismann wieder einmal bereit. Diesmal dreht sich alles um das<BR>
Thema &quot;Mensch, Mitmensch&quot;, zu dem 15 Mitarbeiter Beitr&auml;ge lieferten. Die<BR>
Sachen sind alle ganz nett. Wirkliche Highlights bieten aber vor allem<BR>
Oliver Ferreira mit dem Vierseiter &quot;Love hurts&quot; und der bekannte Cartoonist<BR>
Ari Plikat. Tiefpunkt ist ein sinnloser Pornomanga von Thorhall und Deadly.<BR>
Witzig, gerade im Vergleich mit dieser Story, ist auch Gregor Beckmann mit<BR>
&quot;Political Correctness im Bett&quot;. Insgesamt rei&szlig;t mich das Heft nicht vom<BR>
Hocker, geht aber in Ordnung. Jo84<BR>
<BR>
<B>Hirse # 19.</B> 48 Seiten, s/w mit Farbumschlag, DIN A 5, 7,80 Mark. Rake<BR>
Verlag, Pannkookenstraat 6, 24768 Rendsburg<BR>
<BR>
Laabs Kowalski hatte ja schon angek&uuml;ndigt, da&szlig; sich bei der Hirse etwas<BR>
&auml;ndern wird. Seit er sein schriftstellerisches Talent entdeckt hat, m&uuml;ssen<BR>
die Comics etwas k&uuml;rzer treten. Durch den Rake Verlag, der als neuer<BR>
Herausgeber fungiert, entwickelte sich das absolute Underground-Projekt zu<BR>
einem sauber aufgemachten und gut gedruckten Heft. Leider gab's noch eine<BR>
Panne: Die grafischen Beitr&auml;ge sehen aus wie Kopien schlecht aufgerasterter<BR>
Faxe, was gerade bei Kim Schmidts Beitr&auml;gen total schei&szlig;e aussieht. Neben<BR>
zwei Seiten Baldermann und etlichen eigenen Comics pr&auml;sentiert Hirse aber<BR>
vor allem Kowalskis geschriebene Erg&uuml;sse. Diesmal ist das die Biografie des<BR>
fiktiven Schriftstellers Erich Maria Tauenstein. Zum Weglachen! Hirse soll<BR>
ab jetzt dreimonatlich erscheinen. Jo84<BR>
<BR>
<B>Itsy Bitsy # 2. </B>32 Seiten, s/w, DIN A 7, 70 Pence (2,20 Mark). Andy Konky<BR>
Kru, P.O.Box 8892, London SW 15, Great Britain<BR>
<BR>
Andy ist deprimiert, weil die Engl&auml;nder seine vielf&auml;ltigen Comicaktivit&auml;ten<BR>
nicht so recht w&uuml;rdigen, seine Produkte nicht kaufen. &quot;Itsy Bitsy&quot; scheint<BR>
eine Ausnahme zu sein. Die Leute fanden die Startnummer des Mini-Hefts<BR>
&quot;niedlich&quot;, berichtete Andy. Also legte er zuversichtlich eine zweite<BR>
Ausgabe nach. Wieder haben einige Comiczeichner auf kleinstem Raum ihre<BR>
Gedanken &uuml;ber Kleinheit und Gr&ouml;&szlig;enunterschiede umgesetzt. Bemerkenswert, da&szlig;<BR>
Andy mit elf Mitwirkenden, darunter auch wieder Bekannte: Bernd Teuber,<BR>
Ulrich Magin und Alexander Pavlenko, sein Konzept so klar durchziehen<BR>
konnte. Die Inhalte sind alles andere als niedlich. Vielmehr werden ziemlich<BR>
ernste bis skurrile &uuml;berlegungen angestellt. Hoffen wir also, da&szlig; sich nicht<BR>
allzu viele IB-K&auml;ufer nach der Lekt&uuml;re entt&auml;uscht abwenden. aa<BR>
<BR>
<B>Koma Comix # 17 </B>(Dezember 1997). 36 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A 5<BR>
(genauer: 13 x 19 cm), 2,50 Mark. Wei&szlig;blech Comics, An der Landstra&szlig;e 5,<BR>
23758 K&uuml;kel&uuml;hn<BR>
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Die neue Ausgabe ist &quot;auf vielfachen Wunsch&quot; ein &quot;einmaliges&quot;<BR>
Kiffer-Special. Naja, den Leser erwartet im Prinzip nichts anderes als<BR>
sonst, abgesehen davon, da&szlig; die Helden Quevis und Kn&uuml;lle diesmal nicht<BR>
vorhaben zu saufen, sondern Joints durchzuziehen. Der Witz liegt gerade in<BR>
dem teils grotesken, teils tragi-schen Scheitern dieser Versuche fast bis<BR>
zur Heftmitte. In der zweiten Story geht's um die &uuml;blichen alkoholischen<BR>
Ausf&auml;lle beim Stadtfest. Alles in allem eine recht am&uuml;sante Ausgabe. aa<BR>
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<B>Kreativo! # 22 </B>(M&auml;rz 1998). 36 Seiten, s/w, DIN A 5. Birke, Postfach 2022,<BR>
58470 L&uuml;denscheid<BR>
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Kaum dem Pr&uuml;fungsstre&szlig; entronnen, wird Birke wieder publizistisch aktiv. Dem<BR>
neuen Kreativo! ist sogar anzumerken, da&szlig; seit vergangenem Herbst einiges<BR>
Material aufgelaufen war. Etliche bekannte Fanzine-Fahrensleute wie Anja &amp;<BR>
Joy, Bat, Oliver Ferreira, Jens Natter, Jo84 und auch ich m&ouml;chten inzwischen<BR>
gern in diesem Magazin gedruckt werden. Au&szlig;erdem sammeln sich in Birkes<BR>
Postfach allm&auml;hlich eine Menge Leserbriefe an, die sie unger&uuml;hrt<BR>
faksimiliert (da w&uuml;rden einige meiner Klienten aber aufheulen). Den<BR>
Charakter von Kreativo! bestimmen aber immer noch die erstaunlich<BR>
anla&szlig;freien Texte und auch die beeindruckenden Illustrationen von Ghost. aa<BR>
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<B>Mixer # 1 und 2. </B>Je ca. 30 Seiten, s/w, DIN A 4. Claudia Bernhardt,<BR>
Freibergerstra&szlig;e 66, 59558 Lippstadt<BR>
<BR>
Als PLOP-Abonnentin h&auml;tte Claudia Bernhardt wissen k&ouml;nne, da&szlig; es in<BR>
&ouml;sterreich bereits ein Fanzine na-mens &quot;Mixer&quot; gibt. Vielleicht wollte sie<BR>
das Publikum verwirren - bei Jo84 (&quot;Das habe ich doch schon l&auml;ngst<BR>
rezensiert&quot;) ist ihr das auch gelungen. Vielleicht be-stand sie einfach auf<BR>
diesem Titel, weil er ihrem Ma-gazin wirklich sehr angemessen ist. &quot;Mixer&quot; -<BR>
das ist ein Pappst&uuml;ck, auf das ein Stapel Seiten, meist nur einseitig<BR>
bedruckt, gleichsam frisch aus dem Kopierer, festgetackert wurden. Das l&auml;&szlig;t<BR>
die versammelten Co-mics und Texte als eigent&uuml;mlich leichte Mischung<BR>
er-scheinen. Das etwas unordentliche Druckverfahren findet keine<BR>
Entsprechung bei der Gestaltung des Hefts. Jeder Beitrag hat sein eigenes<BR>
Frontispiz. Alles wird gro&szlig;z&uuml;gig pr&auml;sentiert, wozu nat&uuml;rlich auch das gro&szlig;e<BR>
Format beitr&auml;gt, nirgends wirkt etwas gedr&auml;ngt oder gefizzelt. Und wer ist<BR>
dabei? Burkard Leutiger, Nils Heuner, Martin Zak und Jens U. Meyer im<BR>
ersten, Benjamin Brandt, Zsuzsanna Gahse, Rafael Voigt und Andrea Bartsch im<BR>
zweiten Band. Claudia Bernhardt selbst steuert niedlich-minimalistische<BR>
&quot;Heiter bis monstrig&quot;-Comics bei. aa<BR>
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<B>Panel # 17.</B> 76 Seiten, s/w, Comicbookformat, 5 Mark. Panel, Postfach 102665,<BR>
28026 Bremen<BR>
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Schon erstaunlich, wie superg&uuml;nstig Panel nach langer Pause wieder in den<BR>
Markt einsteigt. Die hochfliegenden Pl&auml;ne mit Musikbeilage haben sich zwar<BR>
nicht verwirklichen lassen, von &quot;kleine-Br&ouml;tchen-backen&quot; kann man aber<BR>
trotzdem nicht sprechen. Vor allem der Formatwechsel hat dem Heft gutgetan,<BR>
das mit zirka einem Dutzend Zeichnern und Autoren aufwarten kann. Dabei<BR>
nat&uuml;rlich wieder Peter Pucks &quot;Rudi&quot; und W&uuml;ttners &quot;Klein-schrott&quot;. Meine<BR>
Favoriten sind allerdings eher Han-nes Neubauer, Ulf Keyenburg und Reinhard<BR>
Kleist, die allesamt hervorragende Comic-Kunst bieten. Jo84<BR>
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<B>P.L.G. # 33</B> (Herbst 1997). 84 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A 4-Album, 60<BR>
Francs. 3. Rue de la Vanne, 92120 Montrouge Cedex, France<BR>
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Das erste franz&ouml;sische Magazin, in dem PLOP besprochen wird - mir klopft das<BR>
Herz! Also, eine Bestellung aus Frankreich habe ich noch nicht erhalten, und<BR>
dummerweise verstehe ich h&ouml;chstens die H&auml;lfte des Textes, aber &quot;sympathique<BR>
petit fanzine allemand&quot;, &quot;de bon niveau&quot; oder &quot;Szene passe en revue de facon<BR>
tr&Egrave;s d&Eacute;taill&Eacute;e&quot; klingt nicht eben nach einem schlimmen Verri&szlig;. Haupts&auml;chlich<BR>
geht es in diesem dicken Heft, &uuml;ber das Jo84 in PLOP # 50 schon einiges<BR>
Grunds&auml;tzliche gesagt hat, um Will Eisner. Die Zeichnung, die Eisner zum<BR>
Arzach-Tribut beigesteuert hat, zeigt deutlich, wie viel erdverbundener,<BR>
k&ouml;rperlicher und unpoetischer Eisner zeichnet als Moebius und viele andere<BR>
Franzosen. Ob das in dem 16seitigen Dossier auch herausgearbeitet wird, kann<BR>
ich leider nicht sagen. Das ganze Magazin, der Comicteil eingeschlossen,<BR>
wirkt aber wieder einmal &auml;u&szlig;erst kompetent und professionell. aa<BR>
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<B>Strapazin # 50.</B> 84 Seiten s/w mit Farbteil, &uuml;berformat, 10 Mark. Meiler<BR>
Verlag<BR>
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Niemand h&auml;tte gedacht, da&szlig; das recht unkommerziell gehaltene Comicart-Blatt<BR>
&quot;Strapazin&quot; sich jemals lange genug tragen k&ouml;nnte, um 50-Hefte-Julil&auml;um zu<BR>
feiern. Und die M&auml;rznummer 50 ist eine besonders sch&ouml;ne Ausgabe geworden,<BR>
die fast alles enth&auml;lt, was das Herz begehrt. Neben den obligatorischen<BR>
Krakelk&uuml;nstlern Atak oder Anke Feuchtenberger enth&auml;lt das Heft Beitr&auml;ge der<BR>
bisher besten Strapazin-Mitarbeiter, allen voran Thomas Ott, Julie Doucet,<BR>
Martin tom Dieck, Pierre Thom&Eacute; oder Gefe. Bisher eher selten zu Ggesicht<BR>
bekommene Leute wie Stefan Atzenhofer, Andreas Michalke oder Markus<BR>
Golschinski erg&auml;nzen sich hervorragend mit Strapazin-Neulingen wie Ulf K.<BR>
oder Minou Zaribaf. Vetternwirtschaft wird in diesem Zusammenhang zwar mehr<BR>
als deutlich, f&uuml;hrte in diesem Fall aber zu einem qualitativ hochstehenden,<BR>
vielseitigen und vorbildlichen Magazin. Gl&uuml;ckwunsch! Jo84<BR>
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<B>Tote Helden Comix # 8. </B>32 Seiten, s/w, DIN A5, 2 Mark. Peter Schaaff,<BR>
Volksgartenstra&szlig;e 21, 40227 D&uuml;sseldorf<BR>
<BR>
Wieder einmal bieten Tote Helden Comix einen neuen Teil der<BR>
Fortsetzungsgeschichte um unsere &quot;Helden&quot;, die noch lange keinen Abschlu&szlig;<BR>
findet. Nur Bella konnte dem &uuml;berfall der Faschos auf die Farm der Biafras<BR>
entkommen, w&auml;hrend ihr kleiner Bruder in Gefangenschaft ger&auml;t. Das<BR>
Au&szlig;ergew&ouml;hnliche dieser Ausgabe ist wohl das siebenseitige &quot;Swimsuit<BR>
&quot;-Special, das von Holger Bommer, Ingo Strecker und Haggi gestaltet wurde.<BR>
Insgesamt ist das Heft schnell durchgelesen. Daf&uuml;r ist es ja auch recht<BR>
g&uuml;nstig. Jo84<BR>
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<B>T. R. S # 6 </B>(November 1997). 8 Seiten, s/w, DIN A5, kostenlos. Peter Ashton,<BR>
Guild Box 123, Edgbaston Park Road, Birmingham B 15 2TU<BR>
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Zun&auml;chst - weil Andy Konky Kru bef&uuml;rchtete, das Heft, das er mir zusandte,<BR>
k&ouml;nnte mich langweilen - m&ouml;chte ich meine Hochachtung vor diesem Projekt zum<BR>
Ausdruck bringen: Ich finde es sehr beachtlich, da&szlig; da einer in Birmingham<BR>
sitzt und jeden Monat Stapel von Fanzines rezensiert. Das Ergebnis sieht<BR>
ganz unspektakul&auml;r aus: The Review Sheet (TRS) sind ein paar Seiten reiner<BR>
Text. Peter Ashton bespricht die Magazine meist ziemlich n&uuml;chtern und<BR>
ernsthaft, betreibt nebenher auch einen Vertrieb und sieht sein Heft<BR>
folglich auch als Bestellkatalog, was es aber keineswegs zu einer<BR>
Werbeveranstaltung macht. Rezensiert werden nur englischsprachige<BR>
Publikationen, aber vielleicht hat Ashton lediglich noch keine anderen<BR>
Magazine erhalten. Schickt ihm doch mal was. aa<BR>
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<B>Wacka Wacka # 3</B> (Januar 1998). 60 Seiten, s/w mit rosa Umschlag, DIN A5,<BR>
4,50 Mark. Guido Kawczynski, Kemnitzer Hauptstra&szlig;e 26, 14943<BR>
Nuthe-Urstromtal<BR>
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Mit der dritten Ausgabe d&uuml;rfte Guido endlich da sein, wo er hinwollte.<BR>
Einige Fremdbeitr&auml;ge hat er jetzt im Heft (von Jens Natter, Levin Kurio und<BR>
Olaf Bathke). Und einen Comic hat er nach dem Vorbild von Robert Crumb und<BR>
Aline Kaminsky zusammen mit Anita H&uuml;bsch gezeichnet. Aber die meisten<BR>
Beitr&auml;ge, Comics, Gedichte, Artikel und Betrachtungen, stammen nach wie vor<BR>
von ihm. Guido ist ein talentierter Beobachter seines (Studenten-)Alltags,<BR>
den er meist in locker-witziger, aber zugleich auch n&uuml;chtern-sachlicher Form<BR>
verarbeitet. Nur selten erliegt er der Gefahr, in alberne Witzchen<BR>
abzugleiten. Aber vor allem: Gegen&uuml;ber der Ausgabe 2 hat sich Guido deutlich<BR>
gesteigert. Bin gespannt, ob das so weitergeht. aa<BR>
<BR>
<B>Andreas: Capricorne # 1</B>. Das Objekt. 48 Seiten, Farbalbum, Softcover, 18,90<BR>
Mark. Carlsen<BR>
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Niemand wei&szlig;, woher der Fremde im schwarzen Anzug kommt, der pl&ouml;tzlich<BR>
mitten im Winter in New York auftaucht. Da er keinen Namen hat, nennt man<BR>
ihn Capricorne. Und wenn die Karten, die ihm ein Seher legt, nicht l&uuml;gen,<BR>
hat er ein unheimliches Schicksal zu erf&uuml;llen. Tats&auml;chlich ger&auml;t er schon<BR>
bald in einen Strudel mysteri&ouml;ser Ereignisse, die ihn in das Labyrinth des<BR>
unterirdischen New York zu einem hei&szlig; umk&auml;mpften &quot;Objekt&quot; f&uuml;hren. Andreas<BR>
Martens, 1951 in der damaligen DDR geboren, schuf nach diversen Einzelalben<BR>
wieder einmal eine Figur, die wohl in mehreren B&auml;nden die Hauptrolle spielen<BR>
soll. Andreas ist zeichnerisch wie immer voll auf der H&ouml;he, sein<BR>
individueller Stil ist sofort erkennbar. Textlich geht der Band jedoch<BR>
seltsame Wege. Die komplexe Storyline ist in ein 48-Seiten-Korsett gepre&szlig;t,<BR>
wodurch dem Leser Handlungs- und Logikspr&uuml;nge ins Auge fallen. viele Ideen<BR>
und Symbole werden nicht erkl&auml;rt oder aufgegriffen (vielleicht passiert dies<BR>
in den Folgeb&auml;nden), daf&uuml;r &uuml;berschl&auml;gt sich die (ziemlich abstruse)<BR>
Handlung. Andreas l&auml;&szlig;t dem Leser keine Zeit, den Band in textlosen<BR>
Stimmungsbildern auf sich wirken zu lassen. Das ist schade, denn darin ist<BR>
er Meister. Dieser Band hingegen wirkt leider eher wie ein<BR>
Zwei-Minuten-Trailer von &quot;Krieg und Frieden&quot;. Jo84<BR>
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<B>Carl Barks: Barks Library # 33</B>. 56 Seiten, farbig, DIN A 4, 16,80 Mark.<BR>
Ehapa<BR>
<BR>
Die gelbe Barks-Library-Reihe, sicher als die beste von allen zu bezeichnen,<BR>
hat es schon auf eine stattliche Anzahl von B&auml;nden gebracht. Auch Band 33<BR>
bietet wieder f&uuml;nf verschiedene Barks-Geschichten, die man allesamt nur als<BR>
Klassiker bezeichnen kann. wie immer spr&uuml;hen die Geschichten, die zwischen<BR>
Mai und September 1957 erstmals erschienen, nur so vor Witz und skurrilen<BR>
Ideen. Erg&auml;nzt werden die Geschichten durch den elften Teil des Artikels<BR>
&quot;Briefe von Carl Barks&quot;. Insgesamt sollen &uuml;brigens 51 B&auml;nde der gelben Reihe<BR>
erscheinen. Jo84<BR>
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<B>Carl Barks: Barks Library Special # 19</B>. 64 Sei-ten, farbig, DIN A 4, 16,80<BR>
Mark. Ehapa<BR>
<BR>
Konsequent f&uuml;hrt Ehapa seine Barks-Reihe weiter. Der Donald<BR>
Duck-Special-Band pr&auml;sentiert die Geschichten &quot;Im alten Californien&quot; vom Mai<BR>
1951 und &quot;Weihnachten f&uuml;r Kummersdorf&quot; vom Januar 1952. Leider geh&ouml;ren diese<BR>
beiden Geschichten nicht gerade zu den lustigsten Erlebnissen Donalds und<BR>
der Neffen, sondern sollen wohl eher zum Nachdenken anregen. In einer<BR>
chronologischen Reihe gibt es halt bessere und schlechtere B&auml;nde. Erg&auml;nzt<BR>
werden die zwei Barks-Werke durch den Artikel &quot;Der Geist von Kummersdorf&quot;<BR>
von Geoffrey Blum. Jo84<BR>
<BR>
<B>B&Eacute;h&Eacute; / Schwebel / Noel / Peter / M&uuml;hlsteffen / Walz: Des Volkes Freiheit.</B> 58
Seiten, Farbalbum, Hardcover, 19,80 Mark. Ehapa / Haus der Geschichte<BR>
Baden-W&uuml;rttemberg<BR>
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Die Revolution von 1848/49 in Baden und W&uuml;rttemberg ist Thema dieses<BR>
geschichtstr&auml;chtigen Bandes, der in Gemeinschaftsarbeit beim Ehapa-Verlag<BR>
und dem Haus der Geschichte Baden-W&uuml;rttemberg erscheint. Drei Autoren, zwei<BR>
Zeichner und einen Koloristen verschlang das eng an die Geschichte angelegte<BR>
Album, das sich jedoch selbst nicht ganz ernst nimmt. Die gescheiterte<BR>
Revolution, die unter anderem ein geeintes Deutschland, gerechtere Steuern<BR>
und Pressefreiheit forderte, wird in diesem Band vor allem anhand des<BR>
Schicksals ihrer R&auml;delsf&uuml;hrer Hecker, Struve, Volk und Schaible dargestellt.<BR>
Diese scheiterten zwar, waren aber &quot;die Pioniere sp&auml;terer Errungenschaften&quot;.<BR>
Die sechsseitige Dokumentation &uuml;ber den Verlauf der Revolution ist leider<BR>
schon der interessanteste Teil des Albums. Der Comic selbst ist nicht in der<BR>
Lage, Interesse f&uuml;r die Hauptpersonen zu erwecken oder die historischen<BR>
Begebenheiten klar verst&auml;ndlich wiederzugeben. Die Zeichnungen sind sicher<BR>
gut recherchiert, wirken durch ihre Detailtreue aber eher steif. Da das<BR>
Thema nicht uninteressant ist, kann man auch &uuml;ber das Stilmittel Humor in<BR>
diesem Band streiten. &uuml;ber ein Che Guevara-Bild an der Wand oder die<BR>
Abbildung eines Asterix-Heftes kann ich bei dieser Thematik jedenfalls nicht<BR>
lachen. Der Schu&szlig; ging nach hinten los, aber warum? Vielleicht, weil zu<BR>
viele K&ouml;che den Brei verderben. Jo84<BR>
<BR>
<B>Enki Bilal: Erinnerungen aus einer anderen Zeit.</B> 100 Seiten, farbig,<BR>
Hardcoveralbum, Gro&szlig;format, 49,80 Mark. Ehapa<BR>
<BR>
Mit dem vorliegenden Band werden 19 Kurzgeschichten Bilals aus den Jahren<BR>
1971 bis 1981 gesammelt pr&auml;sentiert, die sonst nur teilweise in sehr fr&uuml;hen<BR>
Ausgaben von &quot;Schwermetall&quot; zum Abdruck kamen. Die meisten der schwarz-wei&szlig;<BR>
und farbig gestalteten SF-Kurzgeschichten entstanden f&uuml;r das franz&ouml;sische<BR>
Magazin &quot;Pilote&quot; und gew&auml;hren Einblick in das Werk eines K&uuml;nstlers, der sich<BR>
damals noch auf der Suche nach einem eigenen Stil befand. Sicher ist das<BR>
Buch vor allem f&uuml;r Comichistoriker und Liebhaber wichtig, denn die<BR>
Zeichnungen erreichen in den ersten Geschichten gerade einmal Fanniveau.<BR>
Trotzdem sind sie vor allem wegen ihrer textlich innovativen Handschrift<BR>
Klassiker. Die Entwicklung bis in die Jetztzeit wird durchaus deutlich.<BR>
Wertung: Gelungene Kompilation. Jo84<BR>
<BR>
<B>Tom Breitenfeldt: Der kleine K&ouml;nig der gro&szlig;en Tiere # 1.</B> Es lebe der K&ouml;nig!<BR>
48 Seiten, s/w, DIN A 5 Querformat, 14,90 Mark. Carlsen<BR>
<BR>
1991 erblickte der kleine K&ouml;nig der gro&szlig;en Tiere auf den Kinderseiten der<BR>
Frankfurter Rundschau das Licht der Welt, und seitdem tritt er alle 14 Tage<BR>
auf, zumeist in Begleitung seines treuen Ratgebers Stelzevogel. Der kleine<BR>
K&ouml;nig ist gerne K&ouml;nig, aber er ist auch eine gut vertr&auml;gliche Person.<BR>
Deshalb st&ouml;rt es ihn kaum, wenn manche Tiere gar nicht wissen, da&szlig; er der<BR>
K&ouml;nig ist. Der Humorstrip, der pro querformatiger Seite ein kleines<BR>
Geschichtchen pr&auml;sentiert, ist in federleichtem, liebevollem Strich<BR>
gehalten. Der Humor ist sowohl f&uuml;r Kinder als auch f&uuml;r Erwachsene gut<BR>
verst&auml;ndlich. So schuf der 1958 in Flensburg geborene Breitenfeldt einen<BR>
Strip mit Sinn f&uuml;r feinen, beil&auml;ufigen Witz. Das Projekt, die Strips<BR>
gesammelt in B&uuml;chern zu pr&auml;sentieren, ist durchaus unterst&uuml;tzenswert. 14,90<BR>
Mark f&uuml;r einen A 5-Band in Schwarzwei&szlig; ist nat&uuml;rlich mal wieder viel zu<BR>
teuer, was Carlsen sicher zu sp&uuml;ren bekommen wird. Jo84<BR>
<BR>
<B>Stephen Desberg / Enrico Marini: Der Stern der W&uuml;ste # 2. </B>Ehapa<BR>
<BR>
Da&szlig; es auch anders geht, zeigt Ehapa mit der Ver&ouml;ffentlichung der Reihe<BR>
&quot;Stern der W&uuml;ste&quot;. Mit Band 2 findet die grandiose Story ihren Abschlu&szlig;,<BR>
eine Weiterf&uuml;hrung durch neue Zyklen halte ich f&uuml;r ziemlich ausgeschlossen.<BR>
Texter Desberg und Zeichner Marini, der durch seine Reihe &quot;Gipsy&quot; bekannt<BR>
wurde, befinden sich in H&ouml;chstform. Die intensive, feurige Kolorierung tut<BR>
ein &uuml;briges. Textlich schlie&szlig;t der vorliegende Band an Band 1 an: Skeritt<BR>
jagt immer noch Cauldray, den M&ouml;rder seiner Frau und Tochter. Den Mann zu<BR>
finden, ist eine Sache, ihn unsch&auml;dlich zu machen, eine andere. Eine<BR>
genauere Inhaltsangabe w&auml;re ein Faux Pas. Zwar folgt der &quot;Western&quot; im gro&szlig;en<BR>
und ganzen recht ausgelatschten Pfaden, tut dies aber so meisterhaft, da&szlig; er<BR>
trotzdem als Highlight zu werten ist. Fazit: Gro&szlig;artige Unterhaltung und<BR>
dar&uuml;berhinaus auch gro&szlig;artige Kunst. Jo84<BR>
<BR>
<B>Pierre-Yves Gabrion: Sheikawati # 1. </B>Das Kind der G&ouml;tter. 136 Seiten, s/w,<BR>
Comicbook-Format, 19,80 Mark. Ehapa<BR>
<BR>
Viele werden sich noch an den &quot;Mann aus Java&quot; erin-nern, die Albumreihe, die<BR>
bereits komplett bei Ehapa vorliegt. Nun wartet Ehapa mit dem neuen Epos des<BR>
Autor Pierre-Yves Gabrion auf, das als Fantasy-/SF-Comic im Mangastil<BR>
angelegt ist. Mit schnellem, manchmal skizzenhaft wirkendem Strich f&uuml;hrt<BR>
Gabrion durch ein Fantasy-Szenario, wie es abgestandener nicht sein k&ouml;nnte.<BR>
Der Held ist ein pfiffiger Halbw&uuml;chsiger, zuf&auml;llig der Sohn des H&auml;uptlings,<BR>
der selber gerade die Mutprobe zur H&auml;uptlingsw&uuml;rde ablegt. Zur selben Zeit<BR>
unterjochen b&ouml;se Menschen gerade sein Heimatdorf und f&uuml;hren die Frauen in<BR>
die Sklaverei. Sheikawati bekommt jedoch einen Zauberring ums Handgelenk<BR>
gelegt und ... Mu&szlig; ich wirklich noch mehr erz&auml;hlen? Band 1 der Reihe<BR>
hinterl&auml;&szlig;t einen schalen Nachgeschmack. Die Zeichnungen sind nicht sauber<BR>
ausgetuscht, die Story schon hundertmal gesehen, und die matschigen Graut&ouml;ne<BR>
von Bertrand Antigny verderben den letzten Rest Charme. Auweia, Ehapa ...<BR>
setzen, sechs! Jo84<BR>
<BR>
<B>Carla und Vilhelm Hansen: Petzi baut ein Schiff. </B>32 Seiten, farbig, 17 mal<BR>
23 zentimeter, 7,90 Mark. Carlsen<BR>
<BR>
Der ber&uuml;hmte kleine B&auml;r Petzi feiert 1998 ein Jubil&auml;-um: Vor 45 Jahren<BR>
hatten er und seine Feunde ihren ersten Auftritt in Deutschland mit &quot;Petzi<BR>
baut ein Schiff&quot;. Grund genug, die inzwischen vergriffenen B&auml;nde neu<BR>
aufzulegen. Carla und Vilhelm Hansen ver&ouml;ffentlichten ihr erstes Petzi-Buch<BR>
1951, und von Anfang an war die Arbeitsteilung so, da&szlig; Vilhelm f&uuml;r die<BR>
Bilder und Carla f&uuml;r die Texte zust&auml;ndig war. Ebenso klar war, da&szlig; der<BR>
kleine B&auml;r sich an das j&uuml;ngste Lesepublikum wandte, das die Geschichten oft<BR>
noch vorgelesen bekommen mu&szlig;te. Dort war Petzi auch von Anfang an ein Erfolg<BR>
und ist heute einfach ein Klassiker. Die Neuauflage - bisher sind vier B&auml;nde<BR>
erschienen - ist eine gute Sache, da die Comics f&uuml;r kleinere Kinder auch<BR>
heute noch aktuell wirken. Sogar der Preis ist human. Jo84<BR>
<BR>
<B>Jean-Michel Charlier / Victor Hubinon: Buck Dan-ny # 32 und 33. </B>Je 48<BR>
Seiten, farbig, Softcover, 19,90 Mark. Carlsen<BR>
<BR>
20 bis 25 Jahre nach ihrem Entstehen ist es Buck Danny-Fans endlich<BR>
verg&ouml;nnt, die Alben &quot;In der gr&uuml;nen H&ouml;lle&quot; und &quot;Haie im Chinesischen Meer&quot; in<BR>
einer ad&auml;quaten Aufmachung auch in Deutsch zu lesen. Ersterer wurde zwar<BR>
schon als Band 30 der ber&uuml;chtigten Rex Danny-Kioskreihe gleich nach seinem<BR>
Entstehen ver&ouml;ffentlicht. Er war jedoch der Abschlu&szlig;band, mit dem die Reihe<BR>
eingestellt wurde. Schlecht war das f&uuml;r Fans vor allem auch, weil er<BR>
eigentlich der erste Teil eines Dreiteilers war, deren Fortsetzung bislang<BR>
in der Versenkung blieb. &quot;Haie im Chinesischen Meer&quot;, hier Band 33 der Reihe<BR>
(weil damals noch zwei weitere Alben unver&ouml;ffentlicht blieben) ist also der<BR>
zweite Teil dieser Trilogie und eine deutsche Erstver&ouml;ffentlichung. Buck und<BR>
seine Freunde entdecken zuf&auml;llig eine riesige Drogenplantage und wollen die<BR>
Ernte verhindern. Leider befindet sich das Feld auf fremdem Territorium. Das<BR>
Pentagon, unter politischen Druck geraten, verbietet jede Aktion. Band 34<BR>
wird im Herbst folgen und der letzte Band sein, den Victor Hubinon zu Papier<BR>
bringen konnte. Jo84<BR>
<BR>
<B>David Lapham: Stray Bullets # 6</B>. 32 Seiten, s/w, Comicbookformat, 7.80 Mark.<BR>
Feest<BR>
<BR>
Der &quot;Pulp Fiction der Comics&quot; schl&auml;gt wieder zu! Etwas abgehobener als die<BR>
ersten f&uuml;nf Folgen pr&auml;sentiert sich Ausgabe sechs, in deren Verlauf die<BR>
ganze Erde zerst&ouml;rt wird. Ausl&ouml;ser daf&uuml;r ist Amy Racecar, eine Jugendliche,<BR>
die sich durch Probleme im Elternhaus von einer Ausrei&szlig;erin zur<BR>
meistgesuchten Verbrecherin der Welt entwickelt. Das Heft, das wie immer<BR>
eine in sich abgeschlossene Geschichte bietet, besticht durch eine<BR>
differenzierte Darstellung seiner Protagonistin, leider aber auch erstmals<BR>
durch eine ziemlich unglaubw&uuml;rdige und &uuml;berzogene Storyline. Dank des<BR>
Konzepts, die einzelnen Episoden in verschiedenen Zeiten und an<BR>
verschiedenen Orten anzusiedeln, werden trotz der Zerst&ouml;rung der Erde in<BR>
dieser Ausgabe weitere &quot;Stray Bullets&quot;-Ausgaben er-scheinen. jo84<BR>
<BR>
<B>David Lapham: Stray Bullets # 7</B>. 36 Seiten, s/w, Comicbookformat, 7.80 Mark.<BR>
Feest<BR>
<BR>
Wesentlich bodenst&auml;ndiger als die Vornummer kommt &quot;Stray Bullets&quot; # 7 daher.<BR>
Stellvertretend f&uuml;r tausende von &auml;hnlichen Einzelschicksalen schildert das<BR>
Heft in eher ruhigem Tempo einen Abschitt der Kindheit von Virginia<BR>
Applejack, der sie f&uuml;r ihre Zukunft pr&auml;gen wird. Virginia versteht sich mit<BR>
ihrer Mutter &uuml;berhaupt nicht, aber liebt ihren Vater abg&ouml;ttisch. Leider ist<BR>
dieser als Trucker selten zuhause. Doch dann schmei&szlig;t er &uuml;berraschend seinen<BR>
Job, um mehr Zeit f&uuml;r die Familie zu haben. Virginia ist &uuml;bergl&uuml;cklich, bis<BR>
sie erf&auml;hrt, da&szlig; ihr Vater Krebs hat. Kurz darauf beginnt auch schon sein<BR>
k&ouml;rperlicher Verfall. Von &quot;Pulp Fiction der Comics&quot; kann in dieser Ausgabe<BR>
einmal nicht die Rede sein. Viel zu subtil und gem&auml;chlich beginnt die<BR>
Geschichte, deren Dramatik sich dann nat&uuml;rlich steigert. Am Ende f&uuml;hlt sich<BR>
der Leser genauso hilflos wie das M&auml;dchen, dem die H&auml;nde gebunden sind. Das<BR>
Heft ist wieder mal ein Meisterwerk, wahrscheinlich sogar das beste bisher,<BR>
zumindest das realistischste. jo84<BR>
<BR>
<B>Jeph Loeb / Tim Sale: Batman # 4. Irrsinn.</B> 56 Seiten, farbig,<BR>
Comicbookformat, 16,80 Mark. Ehapa<BR>
<BR>
&quot;Irrsinn wird eher nach dem Geschmack der Batman-Fans sein. Commissioner<BR>
Gordons Tochter rei&szlig;t von zuhause aus und ger&auml;t in die H&auml;nde des Hatters,<BR>
eines Kinderm&ouml;rders, dessen Aussehen der Zeichner dem Buch &quot;Alice im<BR>
Wunderland&quot; entlieh. Auch Batman hat eine besondere Beziehung zu diesem<BR>
Buch. Es erinnert ihn an den Tod seiner Eltern. Story und Zeichnungen sind<BR>
routiniert in Szene gesetzt, so da&szlig; das Bauch durchaus lesenswert ist, ohne<BR>
jedoch besonders hervorhebenswert zu sein. Da&szlig; die Kids eine fast gleiche<BR>
Seitenzahl als Heft zum Preis von 4,90 Mark bekommen, wird viele vom Kauf<BR>
abhalten. Jo84<BR>
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<B>Dave McKean: Cages # 1 bis 5</B>. Je 100 Seiten, teilweise farbig, DIN A 4,<BR>
26,90 Mark. Carlsen<BR>
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Im M&auml;rz 1997 erschien das erste der f&uuml;nf deutschen Cages-B&uuml;cher, und<BR>
mittlerweile liegen alle B&auml;nde vor. &quot;Cages&quot; ist ein sehr schwieriges und<BR>
sperriges, um nicht zu sagen hochphilosophisches Werk. Man kann in McKeans<BR>
Kosmos eintauchen, versinken, wird aber nur Teile eines Werks erfassen und<BR>
verstehen k&ouml;nnen. Mit zittrigem Strich, zweifarbigen Strich&uuml;berlagerungen<BR>
und opulent angelegten Fotoszenen in Schwarz-wei&szlig; und Farbe bieten die B&auml;nde<BR>
Stilbr&uuml;che und Abstraktionen am laufenden Band. Die Zeichenstile wechseln<BR>
abrupt, und auch Personenkreise, Tr&auml;ume, Realit&auml;ten, Worte und Eindr&uuml;cke<BR>
verschwimmen f&uuml;r den Leser und die Darsteller. Die Hauptpersonen des<BR>
Cages-Zyklus sind der Maler Leo Sabarsky und die Nachbarn seiner<BR>
Mietwohnung, unter ihnen ein Schriftsteller, ein Musiker, eine Katze, eine<BR>
einsame Dame und die Frau vom Balkon gegen&uuml;ber. Anhand dieser Darsteller und<BR>
ihrer Beziehungen zueinander reflektiert McKean den k&uuml;nstlerischen<BR>
Sch&ouml;pfungsproze&szlig;, sein Scheitern und seinen Neuanfang. Existentielle<BR>
Grundgedanken zu Linien, Sprachen, T&ouml;nen, Religion, menschlichen<BR>
Beziehungen, Grenzen und Tr&auml;umen nehmen einen breiten Raum ein. &quot;Cages&quot; kann<BR>
man immer wieder zur Hand nehmen und lesen, und bei jedem Mal wird man mehr<BR>
&uuml;ber das Werk und das Leben an sich lernen. B&uuml;cher zum Wachsen, die den<BR>
relativ hohen Gesamtpreis durchaus rechtfertigen. Jo84<BR>
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<B>Ted McKeever: Batman # 33</B>. Maschinen. 52 Seiten, farbig, Comicbookformat,<BR>
19,90 Mark. Carlsen<BR>
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Ted McKeever geh&ouml;rt sicher zu den eigenst&auml;ndigsten K&uuml;nstlern, die das Medium<BR>
Comic je hervorgebracht hat. Leider ist er in Deutschland nicht sonderlich<BR>
bekannt, da die meisten seiner Werke au&szlig;er &quot;Eddy Current&quot; und &quot;Der Extremist<BR>
&quot; bisher hierzulande noch nicht ver&ouml;ffentlicht wurden. Sein verzerrender<BR>
Zeichenstil, seine pessimistischen Geschichten und extremen<BR>
Darstellungend&uuml;rften aber auch nicht allzu viele Begeisterungsst&uuml;rme<BR>
ausl&ouml;sen - au&szlig;er bei einer kleinen Minderheit. Besonders interessant wird es<BR>
nat&uuml;rlich, wenn der eigenwillige McKeever eine Mainstreamserie wie Batman<BR>
gestaltet. Wie zu erwarten, kommen Batman-Fans kaum auf ihre Kosten,<BR>
McKeever-Fans daf&uuml;r schon. Batman taucht kaum auf, und wenn, dann h&ouml;chstens<BR>
als verzerrte, sich wandelnde Erscheinung in den Fiebertr&auml;umen der<BR>
Hauptperson. Diese ist ein Schlachter. Von Depressionen gequ&auml;lt, beginnt er<BR>
irgendwann, seinen Job &ouml;ffentlich zur Passion zu machen. &quot;Maschinen&quot; ist<BR>
eigentlich gar kein so passender Titel. Die Grundthemen &quot;Zersetzung&quot; und<BR>
&quot;Verwesung&quot; w&auml;ren treffendere Schlagw&ouml;rter gewesen. Ein sehr d&uuml;sterer Band<BR>
ist es jedenfalls geworden, und da Thema und Umsetzung noch nicht so<BR>
abgegriffen sind wie bei anderen Batman-B&auml;nden, sicher einer ihrer besten.<BR>
Jo84<BR>
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<B>Mythic + Curd Ridel: Gowap # 1</B>. Ein Monster zum Knuddeln. 48 Seiten, farbig,<BR>
DIN A 4, 16,90 Mark. Carlsen<BR>
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Ein Haustier haben viele Kinder. Doch niemand hat so einen ungew&ouml;hnlichen<BR>
Spielgef&auml;hrten wie die kleine Gwendolyn. Ihr bester Freund ist n&auml;mlich der<BR>
flippige Dino Gowap. Dieser fri&szlig;t alles, was ihm vors Maul kommt, ist<BR>
eigentlich ein ziemlicher Angsthase und hat den Kopf st&auml;ndig voller<BR>
verr&uuml;ckter Ideen. Mythic und Ridel sind in Deutschland noch v&ouml;llig<BR>
unbekannt, obwohl beide schon an einer Menge Comics gearbeitet haben. Gowap,<BR>
ihre erste Zusammenarbeit, ist ein belangloser, aber recht lustiger Comic,<BR>
der in Streifen, Cartoons und Einseitern gehalten ist. Der Band k&ouml;nnte<BR>
sowohl Kindern als auch Erwachsenen zusagen. Er bietet ein recht<BR>
kurzweiliges Lesevergn&uuml;gen und ist endlich mal wieder ein Album, das nicht<BR>
in Fortsetzungen ausufert. Jo84<BR>
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<B>Peyo: Schlumpfgeschichten # 1 bis 4.</B> Je 32 Seiten, farbig, DIN A 5, 7,90<BR>
Mark. Carlsen<BR>
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Als Comic-Hits f&uuml;r Kids gibt es jetzt eine neue Schlumpf-Reihe, die pro Band<BR>
meist drei neuer datierte Kurzgeschichten um die blauen Wichtel enth&auml;lt, die<BR>
mit Ein- und Zweiseitern garniert sind. Format und Papier lassen die Seiten<BR>
gut zur Geltung kommen, und der Preis ist fair. Auch Bj&ouml;rn Liebchen liefert<BR>
eine gute Letterarbeit ab. Trotzdem mag ich an einen vollen Erfolg des<BR>
Konzepts nicht so recht glauben. Aber wer die Schl&uuml;mpfe mag, wird auf seine<BR>
Kosten kommen, zumal das Material noch von der besseren Schlumpf-Sorte ist.<BR>
Jo84<BR>
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<B>Schuiten / Peters: F&uuml;hrer durch die geheimnisvollen St&auml;dte. </B>176 Seiten,<BR>
farbig, Hardcoveralbum, &uuml;berformat, 69 Mark. Feest (Ehapa)<BR>
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Das genaue Gegenteil des Durchh&auml;ngers &quot;Sheikawati&quot; ist dieses edle<BR>
Hardcoverbuch. Schuiten und Peters haben mit ihren diversen Alben in<BR>
verschiedenen Ver-lagen von jeher Ma&szlig;st&auml;be gesetzt. Die Vielzahl von<BR>
geheimnisvollen Orten und St&auml;dten &uuml;bten immer eine Faszination aus, die sich<BR>
nur mit purem Staunen &uuml;ber die atemberaubenden architektonischen Ideen<BR>
umschreiben l&auml;&szlig;t. Die fiktiven St&auml;dte dieser Alben haben nun endlich einen<BR>
eigenen Reisef&uuml;hrer, der zum Schm&ouml;kern, Reisen und Tr&auml;umen einl&auml;dt. Dieser<BR>
enth&auml;lt vor allem Karten und Pl&auml;ne diverser architektonischer Bauten,<BR>
Portr&auml;ts vieler Bauherrenvon St&auml;dten wie Alaxis, Blossfeldtstadt, Calvani<BR>
oder Xhystos. Auch auf Technik sowie Flora und Fauna wird genau eingegangen.<BR>
Trotz des kleinen Formats wird man von der Vielzahl der ausgekl&uuml;gelten<BR>
Grafiken und Fotos erschlagen, die eine F&uuml;lle von Informationen &uuml;ber ein<BR>
Universum an der Grenze zwischen Phantasie und Realit&auml;t offenbaren. Ein<BR>
opulentes Buch f&uuml;r Tr&auml;umer, die trotz alledem in der Realit&auml;t verwurzelt<BR>
sind, das jeden Pfennig des opulenten Preises wert ist. Jo84<BR>
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<B>Lewis Trondheim: Herrn Hases haarstr&auml;ubende Abenteuer # 1: Walter</B><BR>
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Ganz ernst darf man die Selbstdarstellung wohl nicht nehmen, die Trondheim<BR>
in seinem ersten deutschen Album angibt. Fakt ist, da&szlig; er ein international<BR>
umjubelter Star ist, seitdem seine Geschichten zum ersten Mal erschienen.<BR>
Denn Lewis Trondheims Stil ist frisch, und &auml;hnliche Geschichten sind selten<BR>
dagewesen. Je-nes der &quot;Lapinot&quot;-Abenteuer (so hei&szlig;t Herr Hase im Original)<BR>
spielt in einem anderen Jahrhundert und an einem anderen Ort. In dieser<BR>
Geschichte wird er im Paris der Jahrhundertwende mit einem mysteri&ouml;sen<BR>
Monster konfrontiert. Herrn Hases erstes Album ist spannend, mysteri&ouml;s und<BR>
gleichzeitig witzig bis hin zum albernen Slapstick, wie ich es in &auml;hnlicher<BR>
Art h&ouml;chstens von Tim und Struppi gew&ouml;hnt bin. Die Zeichnungen sind einfach,<BR>
aber h&ouml;chst treffend und kommen durch die wundersch&ouml;nen Farben hervorragend<BR>
zur Geltung. Alles in allem ist das Album einfach ein mehr als gelungener<BR>
Einstand. Wer mehr &uuml;ber Lewis Trondheim wissen m&ouml;chte, sollte noch einmal in<BR>
seiner &quot;Strapazin&quot;-Sammlung bl&auml;ttern oder im Internet<BR>
<FONT COLOR="#0000FF"><U>http://www.kn.com/lewis</U></FONT> w&auml;hlen. Jo84<BR>
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<B>Ren&Eacute; Goscinny / Albert Uderzo: Asterix op K&ouml;lsch: Bruut un Spillcher.</B><BR>
Hardcoveralbum, Ehapa<BR>
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Der &quot;Gladiator&quot; (&quot;Bruut un Spillcher&quot;) ist irrsinnig witzig &uuml;bersetzt: Es<BR>
hei&szlig;t nicht mehr &quot;Beim Teutates&quot;, sondern &quot;Beim T&uuml;nnemann&quot;. Man zahlt in<BR>
&quot;Heierm&auml;nnern&quot;, Legion&auml;re sind &quot;Funken&quot;, und ein Thraker wird kurzer-hand<BR>
zum &quot;D&uuml;sseldorfer&quot;. Das grenzt an Parodie und l&auml;&szlig;t einen den Band noch mal<BR>
neu erleben. Wann folgen &quot;Asterix und die Preissn&quot; oder &quot;Asterix im<BR>
Kohlenpott&quot;? Daf&uuml;r k&ouml;nnte man den Avernerschild nehmen, wegen der<BR>
Kohlen-Gags. Herod<BR>
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<B>Brad Wright / Anke Siebert: Outer Limits # 3. </B>Das Virus. 48 Seiten,<BR>
US-Format, 16,80 Mark. Ehapa<BR>
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Im Zuge der unkontrollierten Vermarktung aller Dinge, die irgendwie einen<BR>
Hauch von &quot;Mystery&quot; wiedergeben k&ouml;nnten, ist der ansonsten recht<BR>
professionelle Ehapa Verlag auf den Trichter gekommen, einzelne Drehb&uuml;cher<BR>
der Fernsehserie &quot;Outer Limits&quot; als Comic zu adaptieren. An und f&uuml;r sich ist<BR>
das gar keine schlechte Idee, denn das Originaldrehbuch von Brad Wright ist<BR>
durchaus spannend und zeitkritisch inszeniert und die Story interessant.<BR>
Leider konnte man sich nicht entschlie&szlig;en, K&uuml;nstler zu engagieren, die schon<BR>
lange Comics zeichnen. Statt dessen nahm man drei Girlies unter Vertrag, die<BR>
wahrscheinlich noch nie vorher einen Comic gelesen, geschweige denn<BR>
gezeichnet haben. Alle drei bisher vorliegenden B&auml;nde sind schlecht, im<BR>
Falle von Anke Sieberts Adaption sogar katastrophal. Von Anatomie, Mimik<BR>
oder Strichst&auml;rken hat Anke Siebert keinen Schimmer. Die pastellartige<BR>
Kolorierung eignet sich vielleicht f&uuml;r Modeskizzen, bestimmt aber nicht f&uuml;r<BR>
einen Mystery-Thriller. Bei Ehapa hat man wohl auch gemerkt, da&szlig; der Schu&szlig;<BR>
nach hinten losging. Im neuen Programm ist jedenfalls kein weiterer Titel<BR>
angek&uuml;ndigt. Ich bin mir sogar sicher, da&szlig; selbst der geplante vierte Band<BR>
noch vor Erscheinen gecancelled wird, wie zum Beispiel bei &quot;K&auml;pt'n Blaub&auml;r&quot;<BR>
Band 3 und 4 bereits geschehen. Im Gegensatz zu &quot;K&auml;pt'n Blaub&auml;r&quot; w&auml;re es um<BR>
die &quot;Outer Limits&quot;-Reihe nicht schade. Jo84<BR>
<BR>
<B>Kauka Classics # 1: Pauli - die gro&szlig;e Reise.</B> 64 Seiten, farbig, DIN A 4,<BR>
16,80 Mark. Ehapa<BR>
<BR>
Viele &auml;ltere Comicleser denken gern an die Zeit zu-r&uuml;ck, als es au&szlig;er<BR>
Sigurd, Micky Maus und Fix und Foxi nicht viel gab. Rolf Kauka, der 1953 mit<BR>
seiner Comicproduktion begann, war damals einer der ganz Gro&szlig;en, der mit Fix<BR>
und Foxi und allen Nebencharak-teren einen Meilenstein in West-Deutschlands<BR>
Comicgeschichte schuf. &auml;hnlich wie Disney lancierte er ein eigenes Imperium,<BR>
deren viele Erschaffer nicht einmal namentlich erw&auml;hnt wurden. Einer dieser<BR>
Zeichner war Branco Karabajic, der heute in seiner Heimat Zagreb im<BR>
Ruhestand lebt. Er zeichnete den vorliegenden Band, der erstmals 1966 in<BR>
sechs Fortsetzungen erschien und f&uuml;r diese Ausgabe mit Hintergrundinfos<BR>
versehen wurde. Das Vorhaben, weitere Alben klassischer Kauka-Geschichten zu<BR>
publizieren, finde ich schon lobenswert. Ich glaube allerdings nicht, da&szlig;<BR>
man eine neue Generation von Lesern erreichen kann, zumal die Abenteuer<BR>
ziemlich antiquiert wirken. Der wahre Knackpunkt d&uuml;rfte jedoch der Preis<BR>
sein, der anders als in den 60ern wohl kaum noch als &quot;taschengeldgerecht&quot; zu<BR>
bezeichnen ist. Jo84<BR>
<BR>
<B>Zensur!? Das Benefizalbum.</B> 60 Seiten, Farbalbum, mit Doppel-CD, 49,80 Mark.<BR>
Alpha, Edition Kunst der Comics, Plattenmeister<BR>
<BR>
Einen in der Geschichte der Bundesrepublik beispiellosen Vorgang hat der<BR>
Vorsteher des B&ouml;rsenvereins des Deutschen Buchhandels, Dr. Gerhard Kurtze,<BR>
die Sache genannt. In der Tat sind die Umst&auml;nde in mehrfacher Hinsicht<BR>
ungew&ouml;hnlich. Im Juni 1995 wurden nach einer Anzeige von Michael Brenner aus<BR>
Neckarsgm&uuml;nd auf Veranlassung des Meiniger Oberstaatsanwalts Reinhard<BR>
H&ouml;nninger die R&auml;ume der Verlage Edition Kunst der Comics und Alpha von der<BR>
Polizei durchsucht und 150 Comicb&auml;nde als &quot;pornografische,<BR>
gewaltverherrlichende und jugendgef&auml;hrdende Schriften&quot; oder &quot;Nazipropaganda&quot;<BR>
beschlagnahmt. Darunter waren Werke, &uuml;ber die man wohl unterschiedlicher<BR>
Meinung sein kann wie &quot;Nagyara&quot; von Riverstone oder &quot;Alkovenge-heimnisse&quot;<BR>
von Ferocius, aber auch zum Beispiel &quot;Fremde Region&quot; von Beb Deum und<BR>
<B>Jean-Pierre Dionnet oder &quot;Schrei nach Leben&quot; von Paul Gillon.</B> Das gr&ouml;&szlig;te<BR>
Aufsehen verursachte die Jagd auf Comics von Walter Moers und Ralf K&ouml;nig,<BR>
die 1996 dann bei Razzien in 1200 Buchhandlungen im gesamten Bundesgebiet,<BR>
insbesondere in kleineren St&auml;dten, sichergestellt wurden. Verlag und Handel<BR>
erhielten keine Entsch&auml;digung f&uuml;r die abtransportierte Ware.<BR>
Merkw&uuml;rdig, da&szlig; damit erstmals seit langem wieder Comics in die Kritik<BR>
geraten sind. Die Verlage konnten darauf verweisen, da&szlig; die beanstandeten<BR>
Comics von der Bundespr&uuml;fstelle f&uuml;r jugendgef&auml;hrdende Schriften nicht auf<BR>
den Index gesetzt wurden. Die hat ja inzwischen selbst mit &quot;Menschenblut&quot;<BR>
ihren Frieden gemacht und besch&auml;ftigt sich mit Sex und Gewalt auf dem<BR>
Videosektor und im Internet (wobei hier nicht dem St. Florians-Prinzip das<BR>
Wort geredet werden soll). Michael Brenner, der den Stein ins Rollen<BR>
gebracht hatte, erschien bei einem Auftritt 1996 in Erlangen als<BR>
fanatisierter Wirrkopf. Oberstaatsanwalt H&ouml;nninger seinerseits scheint<BR>
besondere Lust daran zu haben, seine Kompetenzen zu &uuml;berschreiten (&quot;Das<BR>
Urteil der Bundespr&uuml;fstelle spielt f&uuml;r uns keine Rolle&quot;). Woher kommt das<BR>
pl&ouml;tzlich wieder erwachte Interesse der (besser: einzelner) Sittenw&auml;chter an<BR>
den Comics? Die Frage ist vorerst nicht zu beantworten.<BR>
Nicht selten ist ja ein handfester Kunstskandal f&uuml;rs Gesch&auml;ft ein wahrer<BR>
Segen, weil das Publikum dann erst sehen m&ouml;chte, wof&uuml;r es sich vorher nicht<BR>
interessiert hat. In diesem Fall lenkten die Polizeiaktionen die<BR>
Aufmerksamkeit aber nur auf Produkte, die sich schon vorher gut verkauft<BR>
hatten. Etliche Buchh&auml;ndler beeilten sich dagegen nun, Comics aus ihren<BR>
Regalen zu entfernen, da sie nicht in den Ruf geraten wollten, Schweinskram<BR>
anzubieten. Der Alpha Verlag wurde damit fast ruiniert.<BR>
Jetzt kamen das Album und die CD &quot;Zensur!?&quot; heraus. Die beteiligten K&uuml;nstler<BR>
verzichten auf Honorare und unterst&uuml;tzen damit den Verlag. Vertreten ist<BR>
sowohl auf grafischer wie auch auf musikalischer Seite die erste Garde: Art<BR>
Spiegleman (dessen &quot;Maus&quot; groteskerweise als faschistisch eingestuft wurde),<BR>
Guido Sieber, H. R. Giger, Ingo Stein sowie Die Sterne, Tocotronic, Lotte<BR>
Ohm, Notwist, Ton Steine Scherben und viele andere. Da&szlig; in dem Album auch<BR>
Paolo Eleuteri Serpieri vertreten ist, in meinen Augen ein waschechter<BR>
Pornograph, der in seinen Comics aus spekulativen Gr&uuml;nden mit Titten und<BR>
&auml;rschen operiert und der in seinem Beitrag scheinheilig anmerkt: &quot;Eine Zeit,<BR>
in der die Liebe nicht mehr verdammt wird... das w&uuml;nsche ich mir, aber kann<BR>
sich der Mensch so sehr &auml;ndern?&quot; tut der guten Sache keinen Abbruch. Man<BR>
sollte sich also diesen Doppelpack anschaffen.<BR>
Das juristische Verfahren scheint &uuml;brigens noch immer in der Schwebe zu<BR>
sein, nachdem den beiden Sonneberger Verlagen Anfang 1997 die Anklage<BR>
zugestellt worden war. Die Gerichtsverhandlung hat meines Wissens bisher<BR>
noch nicht begonnen. Da&szlig; dabei das gro&szlig;e Medienecho auf die Aktion eine<BR>
Rolle gespielt hat, kann man nat&uuml;rlich nur vermuten. Inzwischen hat die<BR>
Meininger Staatsanwaltschaft sogar einige konfiszierte Comicb&auml;nde nach<BR>
Sonneberg zur&uuml;ckgesandt, beh&auml;lt sich aber bei allen inkriminierten Titeln<BR>
vor, die Ermittlungen &quot;zu gegebener Zeit&quot; wieder aufzunehmen. aa<BR>
<BR>
</table></td> </tr> </CENTER>
</table></td> </tr> </CENTER>
<br><br><br>
</body></html>