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<HTML><HEAD><TITLE>Plop Comics</TITLE></HEAD>
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<A HREF="plop.html"><FONT SIZE="3">(Plop Online Comics, hier klicken)</FONT></A>
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Anmerkung: Das da unten sind alte Comic-Besprechungen die im Comic Fanzine 'Plop' erschienen. Die meisten sind von Andreas Alt ('aa') verfasst. Natürlich sind die Angaben nicht mehr gütig, Hefte vergriffen, Zeichner umgezogen, Währung geändert etc. Aber für den einen oder anderen vielleicht ganz interessant hier zu schmökern...
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</table></td> </tr>
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<a href="plop_40.html"><FONT SIZE="4">40</FONT></a>
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<BR><BR>
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<img src="plop-logo.gif">
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<br><br>
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<FONT SIZE=7><FONT COLOR="#DD0000"><B>Plop 52</B></FONT></FONT><FONT COLOR="#DD0000"><B><FONT SIZE=6>
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<BR>
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</FONT></B></FONT><B><FONT SIZE=7>Besprechungen</FONT></B><FONT SIZE=6></FONT>
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<B>Heike Anacker: Bewegung </B>2. Juni. 12 Seiten, s/w mit schwarzem<BR>
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Wellpappe-Einband, DIN A 6. Heike Anacker, Rheydter Straße 100, 41065<BR>
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Mönchengladbach<BR>
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Wozu eine offene Aussprache doch gut sein kann. Heike Anacker durchschaut<BR>
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jetzt endlich das Welt-bild ihres Vaters. Der kennt nur Gewinner und<BR>
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Verlierer, Erfolgreiche und Versager. Unbewußt hat sie dieses Weltbild<BR>
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selbst übernommen. Und da sie als Werbegrafikerin ihre erste Million noch<BR>
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nicht verdient hat, ist ziemlich klar, wie sie sich selbst betrachten muß.<BR>
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Mit wenig Aufwand hat sie sich allerdings nun in diesem kleinen Heft von<BR>
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Zwangsvorstellungen befreit. "Wie sieht Deine Welt aus? Bitte mache ein Bild<BR>
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von ihr", wendet sie sich am Ende an den Leser. Der Aufruf war erfolgreich.<BR>
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Einige Leute haben Heike schon ihr Weltbild auseinandergesetzt, wie sie mir<BR>
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sagte. aa<BR>
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<B>Olaf Bathke: Wock Pause. Bounty Hunter. </B>8 Sei-ten, s/w DIN A 5. Olaf Bathke,<BR>
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Festungsstraße 4, 25832 Tönning<BR>
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"Wock Dilemma" hieß ein Korrespondenz-Comic zwi-schen Herod und mir, den wir<BR>
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1996 entwickelt haben. Ich fand das Projekt sehr aufregend, ein wenig wie<BR>
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Fernschach. Aber es hatte auch seineTücken. Wenn man Herod, um im Bild zu<BR>
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bleiben, nämlich mitteilt: "König nach g2", dann antwortet er: "Ich gehe mit<BR>
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der Dame über Los und tausche Holz gegen Steine." Mit der Zeit habe ich<BR>
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erst den überblick und dann die Lust an dem Projekt verloren. Aber eine<BR>
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Wock-Abschlußausgabe habe ich angekündigt, und die werde ich in Kürze auch<BR>
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liefern (wenn nichts dazwischenkommt). Herod hat sich die Wartezeit schon<BR>
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vertrie-ben, indem er ein Wock extra produzierte. Und Bat, mit dem Herod<BR>
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auch schon mal eine Comic-Korrespondenz geführt hat, tut es ihm nun gleich.<BR>
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Zu-mindest so viel habe ich verstanden, daß die Helden nach dem<BR>
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Alt-Universum suchen. Na, das muß sich doch irgendwo finden lassen. aa<BR>
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<B>Klaus Cornfield: Kranke Comics # 2</B>. 36 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A5, 6<BR>
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Mark. Fou Fou + Ha-ha Verlag, Postfach 910513, 90263 Nürnberg<BR>
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Offen gestanden hatte ich nicht damit gerechnet, je eine Folgenummer des<BR>
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grandiosen Erstlings zu Gesicht zu bekommen, geschweige denn ein Album (das<BR>
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beim Totenkopf-Verlag angekündigt ist). Aber froh bin ich doch, wieder<BR>
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einmal etwas garantiert Unzensiertes in den Händen zu halten, das so kraß<BR>
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ist, daß es zum Kaputtlachen genau das richtige ist. Nomen est omen, und<BR>
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"krank" heißt bei Cornfield eigentlich gleich "kränker geht's einfach nicht<BR>
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mehr". Höhepunkt der Extreme ist wohl, daß sich unsere Helden diesmal im<BR>
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Inneren der häßlichsten Nutte der Welt mit ihrem Dealer verabredet haben.<BR>
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Und die ist auch von innen ganz schön häßlich - zur Freude der Leser (über<BR>
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18). Jo84<BR>
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<B>Horst: Welt! Du olle Pottsau! </B>52 Seiten, DIN A 4, 8 Mark. Weißblech Comics,<BR>
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Levin Kurio, An der Landstraße 5, 23758 Kükelühn<BR>
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"Die debilste Redaktion der Welt" (Eigendarstellung) lernte Horst P. beim<BR>
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jüngsten Hamburger Comicsalon kennen und beschloß, seine philosophisch<BR>
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angehauchten Sinnlosigkeiten zu verlegen. Die ständig breiten<BR>
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Hauptdarsteller von Horst sitzen meist im Sessel und lassen den Tag auf sich<BR>
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wirken, was im Comic kaum weniger langweilig wirkt als im wirklichen Leben.<BR>
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Der tolle Titel ist ein bißchen unpassend, denn die Welt behandelt hier<BR>
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eigentlich niemanden ungerecht. Einzig in der Geschichte "Das Pohlsche<BR>
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Paradoxon" wird ein leichter Denkanstoß gegeben, weshalb diese am ehesten<BR>
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als ausgereift zu bezeichnen ist. Für den Rest trifft das nicht unbedingt<BR>
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zu. Jo84<BR>
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<B>Till Lenecke: Feuerturm. </B>32 Seiten, DIN A 5. Till Lenecke, Gähler Straße 15,<BR>
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22767 Hamburg<BR>
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Till Lenecke wird älteren Fanzinelesern noch aus Pro-duktionen des "Comic<BR>
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Archiv", von Ralf Leismann oder aus der Piccoloszene ein Begriff sein. Dort<BR>
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war er vor wenigen Jahren noch "der Mann, der Personen immer so zeichnet,<BR>
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als hätten die Besenstiele verschluckt". In den letzten Jahren hat Till<BR>
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allerdings nichts veröffentlicht, sondern an seinem Stil gefeilt und ihn<BR>
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nahezu perfektioniert. Neben einer Geschichte für "Sprühende Phantasie" # 17<BR>
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ist "Feuerturm" seine einzige neuere abgeschlossene Geschichte, und das ist<BR>
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sehr schade. Denn zeichnerisch ist an dem Heft absolut nichts auszusetzen -<BR>
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die Zeichentechnik wirkt wie aus dem Handgelenk geschüttelt und ist doch<BR>
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ausgereift, Schraffur und Einsatz der Schwarzflächen sind perfekt. Auch<BR>
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textlich kann sich der Band sehen lassen, obwohl der Plot an sich nicht<BR>
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gerade neu ist. Till, schon seit Jahren mit einem Faible für Wasser und<BR>
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Schiffahrt ausgestattet, thematisiert hier die Sage des Klabautermanns. Gibt<BR>
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es ihn oder nicht, rätseln ein Junge und sein Großvater auf See. Die Antwort<BR>
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wird in diesem Heft geliefert - oder war vielleicht doch nur alles ein<BR>
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Traum? Jo84<BR>
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<B>Till Lenecke: Raubdrucke. </B>52 Seiten, DIN A 5. Till Lenecke, Gähler Straße<BR>
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15, 22767 Hamburg<BR>
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Neben seinen sehr erfreulichen neueren zeichnerischen Werken betätigt sich<BR>
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Till in letzter Zeit auch ganz gern als Herausgeber. Hier hat er<BR>
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unveröffentlichte Comics und Illustrationen seines guten Freundes und<BR>
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Lieblingszeichners Oliver Ferreira gesammelt. Lange mußte man sich gedulden,<BR>
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bis sich mal wieder jemand erbarmte, Olivers Meisterwerke als Kompilation<BR>
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anzupreisen, denn außer dem Band "Schlaraffenland" im Verlag Sprühende<BR>
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Phantasie ist leider nichts anderes in geballter Ladung erhältlich.<BR>
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Unverständlich, denn Oliver ist sowohl textlich als auch zeichnerisch ein<BR>
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Genie, wie auch diese Werke aus der Zeit von Januar 1996 bis November 1997<BR>
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zeigen. Viele der Werke waren selbst mir noch nicht bekannt, und obwohl<BR>
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inzwischen wohl etliche einzelne Seiten in anderen Fanzines zum Abdruck<BR>
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kamen oder auch streckenweise sehr schnell gezeichnet wurden, ist<BR>
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"Raubdrucke" ein Highlight, eigentlich sogar ein absolutes Muß. Jo84<BR>
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<B>Michael Machner: ausLegendes Herzen. </B>8 Seiten, s/w, DIN A5, 3 Mark. Michael<BR>
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Machner, Falkenweg 4, 61184 Karben<BR>
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Zum Frankfurter Comicstammtisch brachte Michael Machner seine eigenwilligen<BR>
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Elefanten-Strips zunächst in Einzelblättern und dann als provisorisches<BR>
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Heftchen mit. 17 Strips hat er darin versammelt, die zwischen Naivität und<BR>
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Tiefsinn schwanken. Wie bei "Liebe ist..." geht es meistens um die Liebe.<BR>
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Etwas poetischer sind ihm seine Miniaturen zweifellos gelungen. Als<BR>
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Romantiker trifft der Autor genau den richtigen Ton. Michael Machner<BR>
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zeichnet mit gleichmäßig gutem, zartem und sparsamem Strich. Allerdings wäre<BR>
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Michael zu raten, sich einen etwas weniger versponnenen Titel auszudenken.<BR>
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aa<BR>
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<B>Alexander Mathrian: Splite # 1</B>. 26 Seiten, s/w mit Farbumschlag, DIN A 4, 5<BR>
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Mark. Alexander Mathrian, Gentzgasse 92/8, A-1180 Wien<BR>
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Aus dem Umfeld von Comic Forum kommt Alexander Mathrian, der nach<BR>
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Veröffentlichungen in einigen wenigen Comicfanzines nun sein erstes eigenes<BR>
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Heft mit den Abenteuern der Hyäne Splite vorlegt. Vom Stil her erinnern die<BR>
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Zeichnungen der vermenschlichten Tiere ein wenig an Franquin, sind aber viel<BR>
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großflächiger. Es kommen sogar ungetuschte Bleistiftseiten zum Abdruck, was<BR>
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durchaus seinen Reiz hat. Alex, der fast zwei Jahre auf der Straße lebte und<BR>
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durch eine Arbeitsloseninitiative vorläufig eine Wohnung hat, würde sich<BR>
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über Reaktionen auf seine Publikation sicherlich besonders freuen. Textlich<BR>
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drehen sich seine Arbeiten um die Pseudo-Punkszene, die er selbst gut<BR>
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kennengelernt hat. Jo84<BR>
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<B>Joel Naber: Passage.</B> 20 Seiten, s/w mit Packpapiereinband, DIN A 5, 4 Mark.<BR>
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Joel Naber, c/o Hansen, Selchower Straße 11, 12049 Berlin<BR>
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Ohne Worte erzählt Joel Naber hier die Geschichte eines Reisenden, der alle<BR>
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Leute nach einer kleinen Eidechse fragt, die auf einem Foto abgebildet ist.<BR>
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Der Mann ißt und trinkt und ruht sich in einem Hotelzimmer aus. Dann hat er<BR>
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kein Geld mehr. Bevor er die Stadt verläßt, holt er seine Spesen durch<BR>
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Straßenkehren wieder herein und reist weiter. Wie eine Parabel von Kafka ist<BR>
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diese Geschichte etwas rätselhaft und sehr weit interpretierbar. Der<BR>
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Zeichenstil ist angenehm einfach und klar. Von diesem Zeichner, den ich in<BR>
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London kurz getroffen habe (siehe PLOP # 50), würde ich gern mehr sehen. aa<BR>
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<B>Kim Schmidt: Local Heroes. </B>Neues aus Hedwig Holzbein. 64 Seiten, teilweise<BR>
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farbig, DIN A5 quer, 14,80 Mark. Flying Kiwi Verlag, Postfach 1520, 24905<BR>
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Flensburg<BR>
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Die Cartoonreihe "Local Heroes" von Kim Schmidt dürfte PLOP-Lesern nicht<BR>
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ganz unbekannt sein, da sie schon in mehreren Fanzines teilweise zum<BR>
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Vorabdruck kam. ähnlich wie die öde-Strips ist der Humor des Bandes sehr auf<BR>
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norddeutsche Verhältnisse zugeschnitten, was man oft am Dialekt merkt.<BR>
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Manche Witze sind daher in anderen Regionen schwer verständlich. Ansonsten<BR>
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bleibt bei Kim alles beim Alten - seine Cartoons sind kurz und gut. Jo84<BR>
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<B>Teer: Gesammelte Strips. </B>40 Seiten, s/w mit gelbem Cover,<BR>
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Piccolo-überformat. Teer, Kippingstraße 16, 20144 Hamburg<BR>
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"Glaub niemals etwas von dem, was dir irgendjemand erzählt", rät uns schon<BR>
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nach ein paar Seiten ein Typ mit kubistischem Kopf und einem großen Loch in<BR>
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der Schädeldecke. Diese Empfehlung hat etwas von dem bekannten logischen<BR>
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Problem hinter der Aussage des Kreters: "Alle Kreter sind Lügner." Teer hat<BR>
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Spaß daran, uns in seinen Strips Scherze dieser Art zu kredenzen. Außerdem<BR>
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kommen noch einige apokalyptische Visionen vor, genauer gesagt:<BR>
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apokalytische ängste. Was zusammen uns sagen soll: Das Ende ist nahe, aber<BR>
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ich blicke nicht durch. Ist natürlich auch wieder ein logischer Widerspruch.<BR>
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Raffiniert, dieser Teer. aa<BR>
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<BR>
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<B>Alfred Bekker Magazin # 16 und Sonderheft # 3</B>. Je ca. 20 Seiten, s/w, DIN A<BR>
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4. Alfred Bekker, Heiligenberg 88, 58540 Meinerzhagen<BR>
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<BR>
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Alfred Bekker, eine Ein-Mann-Schreibfabrik (wie das bei einem<BR>
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Groschenroman-Autor auch sein sollte), sendet mir häufig seine Magazine. Ich<BR>
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habe noch nicht ganz durchblickt, ob er darin Abfallprodukte seines Werks<BR>
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bringt oder seine Veröffentlichungen nachdruckt. Jedenfalls sind sie eine<BR>
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Fundgrube für Comiczeichner, denen öfters mal die passende Story nicht<BR>
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einfallen will. Alfred Bekker ist in vielen Genres zuhause, und er hat gegen<BR>
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eine Kooperation nichts einzuwenden. aa<BR>
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<BR>
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<B>Boiler # 1. </B>44 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A 4. Wittek, Schulweg 29,<BR>
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20259 Hamburg<BR>
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<BR>
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Die Szene um das Hamburger Magazin "Unangenehm" zieht immer weitere Kreise.<BR>
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Mitarbeiter Wittek, mit Sicherheit der Produktivste dieser<BR>
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Studentenvereinigung, sammelt schon einige Monate lang Zeichner um sich, um<BR>
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mit ihnen diverse Projekte auf die Beine zu stellen. Nach dem Heft<BR>
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"Heutelein" (siehe PLOP # 51), das zusammen mit Loppe (aus dem Dunstkreis<BR>
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von Emu Graphics) herausgegeben wurde, liegt das Nachfolgeheft "Boiler" vor,<BR>
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das Ideen von "Heutelein" konsequenter verarbeitet. Als Beiheft zur "Boiler<BR>
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"-Ausstellung, die im vergangenen Dezember in der Kulturwerkstatt Harburg<BR>
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stattfand, enthält das Heft Arbeiten der beiden Herausgeber sowie der<BR>
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Gastzeichner Oliver Ferreira, Calle Claus, Teer und Stefan Kratz. Es sind<BR>
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vor allem Abenteuer von Geräten und Robotern, die hier, oft textlich mehr<BR>
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als merkwürdig oder sogar textlos, zum Abdruck kommen. Nach der Lektüre von<BR>
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Heft 1 schüttelt man den Kopf, ist aber doch neugierig, ob die angekündigten<BR>
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Fortsetzungen der einzelnen Kurzgeschichten etwas mehr Licht in die<BR>
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innovativen, aber recht unverständlichen Arbeiten bringen können. Witteks<BR>
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Kosmos, das fiel mir schon im Verlauf meines Interviews mit ihm für<BR>
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"Sprühende Phantasie" # 17 auf, ist nahezu unbegrenzt. Man muß sich jedoch<BR>
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auf diese Schiene einlassen, um etwas mit ihr anfangen zu können. Jo84<BR>
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<BR>
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<B>cOMIc # 31.</B> 28 Seiten, s/w, DIN A 5, im Tausch gegen Beiträge oder andere<BR>
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Fanzines bei Gerd Bonau, Schleswiger Straße 9, 24392 Süderbrarup<BR>
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<BR>
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Fast die Hälfte des Hefts nimmt die recht verrätselte 12seitige Britta<BR>
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Loose-Geschichte "Lyle & Phönix" ein, die einen über die fünf Minuten hinaus<BR>
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beschäftigt, die man zum Lesen braucht. Es geht um eine Comicstory, die am<BR>
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Ende des Hefts noch nicht zuende ist, und um eine mysteriöse Ideenkiste, die<BR>
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einem Computer ähnelt. Wie die Hauptfigur des Comics versucht, ihre<BR>
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Geschichte mit Hilfe der Ideenbox auf eigene Faust zu einem Ende zu bringen,<BR>
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könnte ziemlich albern wirken. Britta Loose läßt das aber ziemlich<BR>
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bedeutungsvoll aussehen. Außerdem ist ein Indianermärchen von Manfred<BR>
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Lafrentz im Heft sowie kürzere Sachen von Till Lenecke, Olaf Bathke, Jens<BR>
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Natter, Andri Beyeler, Bernd Teuber, Thomas Glatz, Anja & Joy und Kim<BR>
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Schmidt. aa<BR>
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<BR>
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<B>Epidermophytie # 4.</B> 36 Seiten, s/w, DIN A 4, 3 Mark. Contra Medienwerkstatt,<BR>
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Hufelandstraße 19, 10407 Berlin<BR>
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<BR>
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"Wir kommen immer noch aus Berlin. Unser Heft kostet immer noch 3 DM. Wir<BR>
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verstehen uns immer noch eher als Comiczine denn als Fanzine. Wir nutzen<BR>
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immer noch (trotz Geldnot) jeden freien Platz für Comix statt für Werbung<BR>
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oder Schriftartikel. Wir freuen uns immer noch über jegliche Unterstützung -<BR>
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sei es in Form von Kritik, Rezensionen, Mailorder und Verkaufsunterstützung.<BR>
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" Die Selbstbeschreibung auf dem Waschzettel fand ich bezeichnend. Selber<BR>
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weiß ich über die Berliner leider wenig. Ich war länger nicht mehr in<BR>
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Berlin, sonst hätte ich sicher mal Kontakt aufgenommen. "Epidermophytie" hat<BR>
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nach wie vor Ambitionen, deshalb wohl die Distanzierung vom Fanzinebereich.<BR>
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Aber die Beiträge sind trotzdem von ziemlich unterschiedlicher Qualität. Und<BR>
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wie häufig sind die Gags eher schwach, wenn die Zeichnungen gut sind. Ist<BR>
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aber die Story umgekehrt anspruchsvoll wie etwa die des Samurai Watanabe,<BR>
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der Opfer eines bösen Zaubers wird, dann hat man dennoch das Gefühl, daß der<BR>
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Autor etwas zu kurz gesprungen ist. Trotzdem ist das Heft guten Gewissens zu<BR>
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empfehlen: In der Zusammenstellung liegt ein unbestreitbarer Reiz, und das<BR>
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künstlerische Niveau ist immer noch höher als in vielen vergleichbaren<BR>
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Magazinen. aa<BR>
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<BR>
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<B>Gernikako Arbolaa... </B>52 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A4-Album, 300<BR>
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Peseten. Napartheid, 127 PK. Trintxerpe, Gipuzkoa 20110, Basque Country<BR>
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<BR>
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Von dem baskischen Befreiungsverein namens Napartheid hatte ich schon länger<BR>
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nichts mehr gehört. Bis dahin hatten sie eigentlich immer nur ausländische<BR>
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Comicmagazine eingesammelt, die sie angeblich für eine Fanzine-Bibliothek im<BR>
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Baskenland brauchen. Sie behaupteten zwar, auch selbst Comics zu machen,<BR>
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aber das hatte ich gar nicht mehr recht glauben wollen. Dann sandten sie mir<BR>
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kürzlich dieses ansprechend gemachte Album zu. Der Inhalt erinnert mich sehr<BR>
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an den sehr lebendigen spanischen Underground (zumindest war er das Anfang<BR>
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der 80er Jahre, als ich mal in Barcelona war). Ich hoffe, Napartheid nimmt<BR>
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es nicht übel, mit Spanien in einen Topf geworfen zu werden. Viel mehr kann<BR>
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ich über den Band leider nicht sagen, da ich ihn nicht lesen kann. Aus dem<BR>
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exzessiven Gebrauch von X und Z in den Worten schließe ich, daß die Comics<BR>
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wohl in Baskisch verfaßt sind. aa<BR>
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<B>Hirngespenster # 4.</B> 76 Seiten, s/w mit Farbcover, Comicbookformat, 11,50<BR>
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Mark. Ralf Leismann, Am Fischerhof 2, 59368 Werne<BR>
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Ein dickes Paket voller Comics, Kurzgeschichten, Illustrationen und Gedichte<BR>
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hält Ralf Leismann wieder einmal bereit. Diesmal dreht sich alles um das<BR>
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Thema "Mensch, Mitmensch", zu dem 15 Mitarbeiter Beiträge lieferten. Die<BR>
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Sachen sind alle ganz nett. Wirkliche Highlights bieten aber vor allem<BR>
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Oliver Ferreira mit dem Vierseiter "Love hurts" und der bekannte Cartoonist<BR>
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Ari Plikat. Tiefpunkt ist ein sinnloser Pornomanga von Thorhall und Deadly.<BR>
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Witzig, gerade im Vergleich mit dieser Story, ist auch Gregor Beckmann mit<BR>
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"Political Correctness im Bett". Insgesamt reißt mich das Heft nicht vom<BR>
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Hocker, geht aber in Ordnung. Jo84<BR>
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<B>Hirse # 19.</B> 48 Seiten, s/w mit Farbumschlag, DIN A 5, 7,80 Mark. Rake<BR>
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Verlag, Pannkookenstraat 6, 24768 Rendsburg<BR>
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Laabs Kowalski hatte ja schon angekündigt, daß sich bei der Hirse etwas<BR>
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ändern wird. Seit er sein schriftstellerisches Talent entdeckt hat, müssen<BR>
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die Comics etwas kürzer treten. Durch den Rake Verlag, der als neuer<BR>
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Herausgeber fungiert, entwickelte sich das absolute Underground-Projekt zu<BR>
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einem sauber aufgemachten und gut gedruckten Heft. Leider gab's noch eine<BR>
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Panne: Die grafischen Beiträge sehen aus wie Kopien schlecht aufgerasterter<BR>
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Faxe, was gerade bei Kim Schmidts Beiträgen total scheiße aussieht. Neben<BR>
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zwei Seiten Baldermann und etlichen eigenen Comics präsentiert Hirse aber<BR>
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vor allem Kowalskis geschriebene Ergüsse. Diesmal ist das die Biografie des<BR>
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fiktiven Schriftstellers Erich Maria Tauenstein. Zum Weglachen! Hirse soll<BR>
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ab jetzt dreimonatlich erscheinen. Jo84<BR>
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<B>Itsy Bitsy # 2. </B>32 Seiten, s/w, DIN A 7, 70 Pence (2,20 Mark). Andy Konky<BR>
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Kru, P.O.Box 8892, London SW 15, Great Britain<BR>
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Andy ist deprimiert, weil die Engländer seine vielfältigen Comicaktivitäten<BR>
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nicht so recht würdigen, seine Produkte nicht kaufen. "Itsy Bitsy" scheint<BR>
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eine Ausnahme zu sein. Die Leute fanden die Startnummer des Mini-Hefts<BR>
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"niedlich", berichtete Andy. Also legte er zuversichtlich eine zweite<BR>
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Ausgabe nach. Wieder haben einige Comiczeichner auf kleinstem Raum ihre<BR>
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Gedanken über Kleinheit und Größenunterschiede umgesetzt. Bemerkenswert, daß<BR>
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Andy mit elf Mitwirkenden, darunter auch wieder Bekannte: Bernd Teuber,<BR>
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Ulrich Magin und Alexander Pavlenko, sein Konzept so klar durchziehen<BR>
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konnte. Die Inhalte sind alles andere als niedlich. Vielmehr werden ziemlich<BR>
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ernste bis skurrile überlegungen angestellt. Hoffen wir also, daß sich nicht<BR>
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allzu viele IB-Käufer nach der Lektüre enttäuscht abwenden. aa<BR>
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<B>Koma Comix # 17 </B>(Dezember 1997). 36 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A 5<BR>
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(genauer: 13 x 19 cm), 2,50 Mark. Weißblech Comics, An der Landstraße 5,<BR>
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23758 Kükelühn<BR>
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Die neue Ausgabe ist "auf vielfachen Wunsch" ein "einmaliges"<BR>
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Kiffer-Special. Naja, den Leser erwartet im Prinzip nichts anderes als<BR>
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sonst, abgesehen davon, daß die Helden Quevis und Knülle diesmal nicht<BR>
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vorhaben zu saufen, sondern Joints durchzuziehen. Der Witz liegt gerade in<BR>
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dem teils grotesken, teils tragi-schen Scheitern dieser Versuche fast bis<BR>
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zur Heftmitte. In der zweiten Story geht's um die üblichen alkoholischen<BR>
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Ausfälle beim Stadtfest. Alles in allem eine recht amüsante Ausgabe. aa<BR>
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<B>Kreativo! # 22 </B>(März 1998). 36 Seiten, s/w, DIN A 5. Birke, Postfach 2022,<BR>
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58470 Lüdenscheid<BR>
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Kaum dem Prüfungsstreß entronnen, wird Birke wieder publizistisch aktiv. Dem<BR>
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neuen Kreativo! ist sogar anzumerken, daß seit vergangenem Herbst einiges<BR>
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Material aufgelaufen war. Etliche bekannte Fanzine-Fahrensleute wie Anja &<BR>
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Joy, Bat, Oliver Ferreira, Jens Natter, Jo84 und auch ich möchten inzwischen<BR>
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gern in diesem Magazin gedruckt werden. Außerdem sammeln sich in Birkes<BR>
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Postfach allmählich eine Menge Leserbriefe an, die sie ungerührt<BR>
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faksimiliert (da würden einige meiner Klienten aber aufheulen). Den<BR>
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Charakter von Kreativo! bestimmen aber immer noch die erstaunlich<BR>
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anlaßfreien Texte und auch die beeindruckenden Illustrationen von Ghost. aa<BR>
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<B>Mixer # 1 und 2. </B>Je ca. 30 Seiten, s/w, DIN A 4. Claudia Bernhardt,<BR>
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Freibergerstraße 66, 59558 Lippstadt<BR>
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Als PLOP-Abonnentin hätte Claudia Bernhardt wissen könne, daß es in<BR>
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österreich bereits ein Fanzine na-mens "Mixer" gibt. Vielleicht wollte sie<BR>
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das Publikum verwirren - bei Jo84 ("Das habe ich doch schon längst<BR>
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rezensiert") ist ihr das auch gelungen. Vielleicht be-stand sie einfach auf<BR>
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diesem Titel, weil er ihrem Ma-gazin wirklich sehr angemessen ist. "Mixer" -<BR>
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das ist ein Pappstück, auf das ein Stapel Seiten, meist nur einseitig<BR>
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bedruckt, gleichsam frisch aus dem Kopierer, festgetackert wurden. Das läßt<BR>
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die versammelten Co-mics und Texte als eigentümlich leichte Mischung<BR>
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er-scheinen. Das etwas unordentliche Druckverfahren findet keine<BR>
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Entsprechung bei der Gestaltung des Hefts. Jeder Beitrag hat sein eigenes<BR>
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Frontispiz. Alles wird großzügig präsentiert, wozu natürlich auch das große<BR>
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Format beiträgt, nirgends wirkt etwas gedrängt oder gefizzelt. Und wer ist<BR>
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dabei? Burkard Leutiger, Nils Heuner, Martin Zak und Jens U. Meyer im<BR>
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ersten, Benjamin Brandt, Zsuzsanna Gahse, Rafael Voigt und Andrea Bartsch im<BR>
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zweiten Band. Claudia Bernhardt selbst steuert niedlich-minimalistische<BR>
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"Heiter bis monstrig"-Comics bei. aa<BR>
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<B>Panel # 17.</B> 76 Seiten, s/w, Comicbookformat, 5 Mark. Panel, Postfach 102665,<BR>
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28026 Bremen<BR>
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Schon erstaunlich, wie supergünstig Panel nach langer Pause wieder in den<BR>
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Markt einsteigt. Die hochfliegenden Pläne mit Musikbeilage haben sich zwar<BR>
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nicht verwirklichen lassen, von "kleine-Brötchen-backen" kann man aber<BR>
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trotzdem nicht sprechen. Vor allem der Formatwechsel hat dem Heft gutgetan,<BR>
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das mit zirka einem Dutzend Zeichnern und Autoren aufwarten kann. Dabei<BR>
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natürlich wieder Peter Pucks "Rudi" und Wüttners "Klein-schrott". Meine<BR>
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Favoriten sind allerdings eher Han-nes Neubauer, Ulf Keyenburg und Reinhard<BR>
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Kleist, die allesamt hervorragende Comic-Kunst bieten. Jo84<BR>
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<B>P.L.G. # 33</B> (Herbst 1997). 84 Seiten, s/w mit Farbcover, DIN A 4-Album, 60<BR>
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Francs. 3. Rue de la Vanne, 92120 Montrouge Cedex, France<BR>
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Das erste französische Magazin, in dem PLOP besprochen wird - mir klopft das<BR>
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Herz! Also, eine Bestellung aus Frankreich habe ich noch nicht erhalten, und<BR>
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dummerweise verstehe ich höchstens die Hälfte des Textes, aber "sympathique<BR>
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petit fanzine allemand", "de bon niveau" oder "Szene passe en revue de facon<BR>
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trÈs dÉtaillÉe" klingt nicht eben nach einem schlimmen Verriß. Hauptsächlich<BR>
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geht es in diesem dicken Heft, über das Jo84 in PLOP # 50 schon einiges<BR>
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Grundsätzliche gesagt hat, um Will Eisner. Die Zeichnung, die Eisner zum<BR>
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Arzach-Tribut beigesteuert hat, zeigt deutlich, wie viel erdverbundener,<BR>
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körperlicher und unpoetischer Eisner zeichnet als Moebius und viele andere<BR>
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Franzosen. Ob das in dem 16seitigen Dossier auch herausgearbeitet wird, kann<BR>
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ich leider nicht sagen. Das ganze Magazin, der Comicteil eingeschlossen,<BR>
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wirkt aber wieder einmal äußerst kompetent und professionell. aa<BR>
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<B>Strapazin # 50.</B> 84 Seiten s/w mit Farbteil, überformat, 10 Mark. Meiler<BR>
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Verlag<BR>
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Niemand hätte gedacht, daß das recht unkommerziell gehaltene Comicart-Blatt<BR>
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"Strapazin" sich jemals lange genug tragen könnte, um 50-Hefte-Juliläum zu<BR>
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feiern. Und die Märznummer 50 ist eine besonders schöne Ausgabe geworden,<BR>
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die fast alles enthält, was das Herz begehrt. Neben den obligatorischen<BR>
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Krakelkünstlern Atak oder Anke Feuchtenberger enthält das Heft Beiträge der<BR>
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bisher besten Strapazin-Mitarbeiter, allen voran Thomas Ott, Julie Doucet,<BR>
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Martin tom Dieck, Pierre ThomÉ oder Gefe. Bisher eher selten zu Ggesicht<BR>
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bekommene Leute wie Stefan Atzenhofer, Andreas Michalke oder Markus<BR>
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Golschinski ergänzen sich hervorragend mit Strapazin-Neulingen wie Ulf K.<BR>
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oder Minou Zaribaf. Vetternwirtschaft wird in diesem Zusammenhang zwar mehr<BR>
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als deutlich, führte in diesem Fall aber zu einem qualitativ hochstehenden,<BR>
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vielseitigen und vorbildlichen Magazin. Glückwunsch! Jo84<BR>
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<B>Tote Helden Comix # 8. </B>32 Seiten, s/w, DIN A5, 2 Mark. Peter Schaaff,<BR>
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Volksgartenstraße 21, 40227 Düsseldorf<BR>
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Wieder einmal bieten Tote Helden Comix einen neuen Teil der<BR>
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Fortsetzungsgeschichte um unsere "Helden", die noch lange keinen Abschluß<BR>
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findet. Nur Bella konnte dem überfall der Faschos auf die Farm der Biafras<BR>
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entkommen, während ihr kleiner Bruder in Gefangenschaft gerät. Das<BR>
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Außergewöhnliche dieser Ausgabe ist wohl das siebenseitige "Swimsuit<BR>
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"-Special, das von Holger Bommer, Ingo Strecker und Haggi gestaltet wurde.<BR>
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Insgesamt ist das Heft schnell durchgelesen. Dafür ist es ja auch recht<BR>
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günstig. Jo84<BR>
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<B>T. R. S # 6 </B>(November 1997). 8 Seiten, s/w, DIN A5, kostenlos. Peter Ashton,<BR>
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Guild Box 123, Edgbaston Park Road, Birmingham B 15 2TU<BR>
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Zunächst - weil Andy Konky Kru befürchtete, das Heft, das er mir zusandte,<BR>
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könnte mich langweilen - möchte ich meine Hochachtung vor diesem Projekt zum<BR>
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Ausdruck bringen: Ich finde es sehr beachtlich, daß da einer in Birmingham<BR>
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sitzt und jeden Monat Stapel von Fanzines rezensiert. Das Ergebnis sieht<BR>
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ganz unspektakulär aus: The Review Sheet (TRS) sind ein paar Seiten reiner<BR>
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Text. Peter Ashton bespricht die Magazine meist ziemlich nüchtern und<BR>
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ernsthaft, betreibt nebenher auch einen Vertrieb und sieht sein Heft<BR>
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folglich auch als Bestellkatalog, was es aber keineswegs zu einer<BR>
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Werbeveranstaltung macht. Rezensiert werden nur englischsprachige<BR>
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Publikationen, aber vielleicht hat Ashton lediglich noch keine anderen<BR>
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Magazine erhalten. Schickt ihm doch mal was. aa<BR>
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<B>Wacka Wacka # 3</B> (Januar 1998). 60 Seiten, s/w mit rosa Umschlag, DIN A5,<BR>
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4,50 Mark. Guido Kawczynski, Kemnitzer Hauptstraße 26, 14943<BR>
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Nuthe-Urstromtal<BR>
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Mit der dritten Ausgabe dürfte Guido endlich da sein, wo er hinwollte.<BR>
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Einige Fremdbeiträge hat er jetzt im Heft (von Jens Natter, Levin Kurio und<BR>
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Olaf Bathke). Und einen Comic hat er nach dem Vorbild von Robert Crumb und<BR>
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Aline Kaminsky zusammen mit Anita Hübsch gezeichnet. Aber die meisten<BR>
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Beiträge, Comics, Gedichte, Artikel und Betrachtungen, stammen nach wie vor<BR>
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von ihm. Guido ist ein talentierter Beobachter seines (Studenten-)Alltags,<BR>
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den er meist in locker-witziger, aber zugleich auch nüchtern-sachlicher Form<BR>
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verarbeitet. Nur selten erliegt er der Gefahr, in alberne Witzchen<BR>
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abzugleiten. Aber vor allem: Gegenüber der Ausgabe 2 hat sich Guido deutlich<BR>
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gesteigert. Bin gespannt, ob das so weitergeht. aa<BR>
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<B>Andreas: Capricorne # 1</B>. Das Objekt. 48 Seiten, Farbalbum, Softcover, 18,90<BR>
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Mark. Carlsen<BR>
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Niemand weiß, woher der Fremde im schwarzen Anzug kommt, der plötzlich<BR>
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mitten im Winter in New York auftaucht. Da er keinen Namen hat, nennt man<BR>
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ihn Capricorne. Und wenn die Karten, die ihm ein Seher legt, nicht lügen,<BR>
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hat er ein unheimliches Schicksal zu erfüllen. Tatsächlich gerät er schon<BR>
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bald in einen Strudel mysteriöser Ereignisse, die ihn in das Labyrinth des<BR>
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unterirdischen New York zu einem heiß umkämpften "Objekt" führen. Andreas<BR>
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Martens, 1951 in der damaligen DDR geboren, schuf nach diversen Einzelalben<BR>
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wieder einmal eine Figur, die wohl in mehreren Bänden die Hauptrolle spielen<BR>
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soll. Andreas ist zeichnerisch wie immer voll auf der Höhe, sein<BR>
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individueller Stil ist sofort erkennbar. Textlich geht der Band jedoch<BR>
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seltsame Wege. Die komplexe Storyline ist in ein 48-Seiten-Korsett gepreßt,<BR>
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wodurch dem Leser Handlungs- und Logiksprünge ins Auge fallen. viele Ideen<BR>
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und Symbole werden nicht erklärt oder aufgegriffen (vielleicht passiert dies<BR>
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in den Folgebänden), dafür überschlägt sich die (ziemlich abstruse)<BR>
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Handlung. Andreas läßt dem Leser keine Zeit, den Band in textlosen<BR>
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Stimmungsbildern auf sich wirken zu lassen. Das ist schade, denn darin ist<BR>
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er Meister. Dieser Band hingegen wirkt leider eher wie ein<BR>
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Zwei-Minuten-Trailer von "Krieg und Frieden". Jo84<BR>
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<B>Carl Barks: Barks Library # 33</B>. 56 Seiten, farbig, DIN A 4, 16,80 Mark.<BR>
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Ehapa<BR>
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Die gelbe Barks-Library-Reihe, sicher als die beste von allen zu bezeichnen,<BR>
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hat es schon auf eine stattliche Anzahl von Bänden gebracht. Auch Band 33<BR>
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bietet wieder fünf verschiedene Barks-Geschichten, die man allesamt nur als<BR>
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Klassiker bezeichnen kann. wie immer sprühen die Geschichten, die zwischen<BR>
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Mai und September 1957 erstmals erschienen, nur so vor Witz und skurrilen<BR>
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Ideen. Ergänzt werden die Geschichten durch den elften Teil des Artikels<BR>
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"Briefe von Carl Barks". Insgesamt sollen übrigens 51 Bände der gelben Reihe<BR>
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erscheinen. Jo84<BR>
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<B>Carl Barks: Barks Library Special # 19</B>. 64 Sei-ten, farbig, DIN A 4, 16,80<BR>
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Mark. Ehapa<BR>
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Konsequent führt Ehapa seine Barks-Reihe weiter. Der Donald<BR>
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Duck-Special-Band präsentiert die Geschichten "Im alten Californien" vom Mai<BR>
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1951 und "Weihnachten für Kummersdorf" vom Januar 1952. Leider gehören diese<BR>
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beiden Geschichten nicht gerade zu den lustigsten Erlebnissen Donalds und<BR>
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der Neffen, sondern sollen wohl eher zum Nachdenken anregen. In einer<BR>
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chronologischen Reihe gibt es halt bessere und schlechtere Bände. Ergänzt<BR>
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werden die zwei Barks-Werke durch den Artikel "Der Geist von Kummersdorf"<BR>
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von Geoffrey Blum. Jo84<BR>
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<B>BÉhÉ / Schwebel / Noel / Peter / Mühlsteffen / Walz: Des Volkes Freiheit.</B> 58
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Seiten, Farbalbum, Hardcover, 19,80 Mark. Ehapa / Haus der Geschichte<BR>
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Baden-Württemberg<BR>
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Die Revolution von 1848/49 in Baden und Württemberg ist Thema dieses<BR>
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geschichtsträchtigen Bandes, der in Gemeinschaftsarbeit beim Ehapa-Verlag<BR>
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und dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg erscheint. Drei Autoren, zwei<BR>
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Zeichner und einen Koloristen verschlang das eng an die Geschichte angelegte<BR>
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Album, das sich jedoch selbst nicht ganz ernst nimmt. Die gescheiterte<BR>
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Revolution, die unter anderem ein geeintes Deutschland, gerechtere Steuern<BR>
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und Pressefreiheit forderte, wird in diesem Band vor allem anhand des<BR>
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Schicksals ihrer Rädelsführer Hecker, Struve, Volk und Schaible dargestellt.<BR>
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Diese scheiterten zwar, waren aber "die Pioniere späterer Errungenschaften".<BR>
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Die sechsseitige Dokumentation über den Verlauf der Revolution ist leider<BR>
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schon der interessanteste Teil des Albums. Der Comic selbst ist nicht in der<BR>
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Lage, Interesse für die Hauptpersonen zu erwecken oder die historischen<BR>
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Begebenheiten klar verständlich wiederzugeben. Die Zeichnungen sind sicher<BR>
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gut recherchiert, wirken durch ihre Detailtreue aber eher steif. Da das<BR>
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Thema nicht uninteressant ist, kann man auch über das Stilmittel Humor in<BR>
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diesem Band streiten. über ein Che Guevara-Bild an der Wand oder die<BR>
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Abbildung eines Asterix-Heftes kann ich bei dieser Thematik jedenfalls nicht<BR>
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lachen. Der Schuß ging nach hinten los, aber warum? Vielleicht, weil zu<BR>
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viele Köche den Brei verderben. Jo84<BR>
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<B>Enki Bilal: Erinnerungen aus einer anderen Zeit.</B> 100 Seiten, farbig,<BR>
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Hardcoveralbum, Großformat, 49,80 Mark. Ehapa<BR>
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Mit dem vorliegenden Band werden 19 Kurzgeschichten Bilals aus den Jahren<BR>
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1971 bis 1981 gesammelt präsentiert, die sonst nur teilweise in sehr frühen<BR>
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Ausgaben von "Schwermetall" zum Abdruck kamen. Die meisten der schwarz-weiß<BR>
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und farbig gestalteten SF-Kurzgeschichten entstanden für das französische<BR>
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Magazin "Pilote" und gewähren Einblick in das Werk eines Künstlers, der sich<BR>
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damals noch auf der Suche nach einem eigenen Stil befand. Sicher ist das<BR>
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Buch vor allem für Comichistoriker und Liebhaber wichtig, denn die<BR>
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Zeichnungen erreichen in den ersten Geschichten gerade einmal Fanniveau.<BR>
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Trotzdem sind sie vor allem wegen ihrer textlich innovativen Handschrift<BR>
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Klassiker. Die Entwicklung bis in die Jetztzeit wird durchaus deutlich.<BR>
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Wertung: Gelungene Kompilation. Jo84<BR>
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<B>Tom Breitenfeldt: Der kleine König der großen Tiere # 1.</B> Es lebe der König!<BR>
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48 Seiten, s/w, DIN A 5 Querformat, 14,90 Mark. Carlsen<BR>
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<BR>
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1991 erblickte der kleine König der großen Tiere auf den Kinderseiten der<BR>
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Frankfurter Rundschau das Licht der Welt, und seitdem tritt er alle 14 Tage<BR>
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auf, zumeist in Begleitung seines treuen Ratgebers Stelzevogel. Der kleine<BR>
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König ist gerne König, aber er ist auch eine gut verträgliche Person.<BR>
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Deshalb stört es ihn kaum, wenn manche Tiere gar nicht wissen, daß er der<BR>
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König ist. Der Humorstrip, der pro querformatiger Seite ein kleines<BR>
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Geschichtchen präsentiert, ist in federleichtem, liebevollem Strich<BR>
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gehalten. Der Humor ist sowohl für Kinder als auch für Erwachsene gut<BR>
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verständlich. So schuf der 1958 in Flensburg geborene Breitenfeldt einen<BR>
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Strip mit Sinn für feinen, beiläufigen Witz. Das Projekt, die Strips<BR>
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gesammelt in Büchern zu präsentieren, ist durchaus unterstützenswert. 14,90<BR>
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Mark für einen A 5-Band in Schwarzweiß ist natürlich mal wieder viel zu<BR>
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teuer, was Carlsen sicher zu spüren bekommen wird. Jo84<BR>
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<B>Stephen Desberg / Enrico Marini: Der Stern der Wüste # 2. </B>Ehapa<BR>
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Daß es auch anders geht, zeigt Ehapa mit der Veröffentlichung der Reihe<BR>
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"Stern der Wüste". Mit Band 2 findet die grandiose Story ihren Abschluß,<BR>
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eine Weiterführung durch neue Zyklen halte ich für ziemlich ausgeschlossen.<BR>
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Texter Desberg und Zeichner Marini, der durch seine Reihe "Gipsy" bekannt<BR>
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wurde, befinden sich in Höchstform. Die intensive, feurige Kolorierung tut<BR>
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ein übriges. Textlich schließt der vorliegende Band an Band 1 an: Skeritt<BR>
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jagt immer noch Cauldray, den Mörder seiner Frau und Tochter. Den Mann zu<BR>
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finden, ist eine Sache, ihn unschädlich zu machen, eine andere. Eine<BR>
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genauere Inhaltsangabe wäre ein Faux Pas. Zwar folgt der "Western" im großen<BR>
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und ganzen recht ausgelatschten Pfaden, tut dies aber so meisterhaft, daß er<BR>
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trotzdem als Highlight zu werten ist. Fazit: Großartige Unterhaltung und<BR>
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darüberhinaus auch großartige Kunst. Jo84<BR>
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<B>Pierre-Yves Gabrion: Sheikawati # 1. </B>Das Kind der Götter. 136 Seiten, s/w,<BR>
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Comicbook-Format, 19,80 Mark. Ehapa<BR>
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<BR>
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Viele werden sich noch an den "Mann aus Java" erin-nern, die Albumreihe, die<BR>
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bereits komplett bei Ehapa vorliegt. Nun wartet Ehapa mit dem neuen Epos des<BR>
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Autor Pierre-Yves Gabrion auf, das als Fantasy-/SF-Comic im Mangastil<BR>
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angelegt ist. Mit schnellem, manchmal skizzenhaft wirkendem Strich führt<BR>
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Gabrion durch ein Fantasy-Szenario, wie es abgestandener nicht sein könnte.<BR>
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Der Held ist ein pfiffiger Halbwüchsiger, zufällig der Sohn des Häuptlings,<BR>
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der selber gerade die Mutprobe zur Häuptlingswürde ablegt. Zur selben Zeit<BR>
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unterjochen böse Menschen gerade sein Heimatdorf und führen die Frauen in<BR>
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die Sklaverei. Sheikawati bekommt jedoch einen Zauberring ums Handgelenk<BR>
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gelegt und ... Muß ich wirklich noch mehr erzählen? Band 1 der Reihe<BR>
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hinterläßt einen schalen Nachgeschmack. Die Zeichnungen sind nicht sauber<BR>
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ausgetuscht, die Story schon hundertmal gesehen, und die matschigen Grautöne<BR>
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von Bertrand Antigny verderben den letzten Rest Charme. Auweia, Ehapa ...<BR>
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setzen, sechs! Jo84<BR>
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<B>Carla und Vilhelm Hansen: Petzi baut ein Schiff. </B>32 Seiten, farbig, 17 mal<BR>
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23 zentimeter, 7,90 Mark. Carlsen<BR>
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Der berühmte kleine Bär Petzi feiert 1998 ein Jubilä-um: Vor 45 Jahren<BR>
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hatten er und seine Feunde ihren ersten Auftritt in Deutschland mit "Petzi<BR>
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baut ein Schiff". Grund genug, die inzwischen vergriffenen Bände neu<BR>
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aufzulegen. Carla und Vilhelm Hansen veröffentlichten ihr erstes Petzi-Buch<BR>
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1951, und von Anfang an war die Arbeitsteilung so, daß Vilhelm für die<BR>
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Bilder und Carla für die Texte zuständig war. Ebenso klar war, daß der<BR>
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kleine Bär sich an das jüngste Lesepublikum wandte, das die Geschichten oft<BR>
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noch vorgelesen bekommen mußte. Dort war Petzi auch von Anfang an ein Erfolg<BR>
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und ist heute einfach ein Klassiker. Die Neuauflage - bisher sind vier Bände<BR>
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erschienen - ist eine gute Sache, da die Comics für kleinere Kinder auch<BR>
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heute noch aktuell wirken. Sogar der Preis ist human. Jo84<BR>
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<B>Jean-Michel Charlier / Victor Hubinon: Buck Dan-ny # 32 und 33. </B>Je 48<BR>
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Seiten, farbig, Softcover, 19,90 Mark. Carlsen<BR>
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20 bis 25 Jahre nach ihrem Entstehen ist es Buck Danny-Fans endlich<BR>
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vergönnt, die Alben "In der grünen Hölle" und "Haie im Chinesischen Meer" in<BR>
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einer adäquaten Aufmachung auch in Deutsch zu lesen. Ersterer wurde zwar<BR>
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schon als Band 30 der berüchtigten Rex Danny-Kioskreihe gleich nach seinem<BR>
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Entstehen veröffentlicht. Er war jedoch der Abschlußband, mit dem die Reihe<BR>
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eingestellt wurde. Schlecht war das für Fans vor allem auch, weil er<BR>
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eigentlich der erste Teil eines Dreiteilers war, deren Fortsetzung bislang<BR>
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in der Versenkung blieb. "Haie im Chinesischen Meer", hier Band 33 der Reihe<BR>
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(weil damals noch zwei weitere Alben unveröffentlicht blieben) ist also der<BR>
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zweite Teil dieser Trilogie und eine deutsche Erstveröffentlichung. Buck und<BR>
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seine Freunde entdecken zufällig eine riesige Drogenplantage und wollen die<BR>
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Ernte verhindern. Leider befindet sich das Feld auf fremdem Territorium. Das<BR>
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Pentagon, unter politischen Druck geraten, verbietet jede Aktion. Band 34<BR>
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wird im Herbst folgen und der letzte Band sein, den Victor Hubinon zu Papier<BR>
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bringen konnte. Jo84<BR>
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<B>David Lapham: Stray Bullets # 6</B>. 32 Seiten, s/w, Comicbookformat, 7.80 Mark.<BR>
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Feest<BR>
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Der "Pulp Fiction der Comics" schlägt wieder zu! Etwas abgehobener als die<BR>
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ersten fünf Folgen präsentiert sich Ausgabe sechs, in deren Verlauf die<BR>
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ganze Erde zerstört wird. Auslöser dafür ist Amy Racecar, eine Jugendliche,<BR>
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die sich durch Probleme im Elternhaus von einer Ausreißerin zur<BR>
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meistgesuchten Verbrecherin der Welt entwickelt. Das Heft, das wie immer<BR>
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eine in sich abgeschlossene Geschichte bietet, besticht durch eine<BR>
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differenzierte Darstellung seiner Protagonistin, leider aber auch erstmals<BR>
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durch eine ziemlich unglaubwürdige und überzogene Storyline. Dank des<BR>
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Konzepts, die einzelnen Episoden in verschiedenen Zeiten und an<BR>
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verschiedenen Orten anzusiedeln, werden trotz der Zerstörung der Erde in<BR>
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dieser Ausgabe weitere "Stray Bullets"-Ausgaben er-scheinen. jo84<BR>
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<B>David Lapham: Stray Bullets # 7</B>. 36 Seiten, s/w, Comicbookformat, 7.80 Mark.<BR>
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Feest<BR>
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Wesentlich bodenständiger als die Vornummer kommt "Stray Bullets" # 7 daher.<BR>
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Stellvertretend für tausende von ähnlichen Einzelschicksalen schildert das<BR>
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Heft in eher ruhigem Tempo einen Abschitt der Kindheit von Virginia<BR>
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Applejack, der sie für ihre Zukunft prägen wird. Virginia versteht sich mit<BR>
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ihrer Mutter überhaupt nicht, aber liebt ihren Vater abgöttisch. Leider ist<BR>
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dieser als Trucker selten zuhause. Doch dann schmeißt er überraschend seinen<BR>
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Job, um mehr Zeit für die Familie zu haben. Virginia ist überglücklich, bis<BR>
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sie erfährt, daß ihr Vater Krebs hat. Kurz darauf beginnt auch schon sein<BR>
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körperlicher Verfall. Von "Pulp Fiction der Comics" kann in dieser Ausgabe<BR>
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einmal nicht die Rede sein. Viel zu subtil und gemächlich beginnt die<BR>
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Geschichte, deren Dramatik sich dann natürlich steigert. Am Ende fühlt sich<BR>
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der Leser genauso hilflos wie das Mädchen, dem die Hände gebunden sind. Das<BR>
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Heft ist wieder mal ein Meisterwerk, wahrscheinlich sogar das beste bisher,<BR>
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zumindest das realistischste. jo84<BR>
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<B>Jeph Loeb / Tim Sale: Batman # 4. Irrsinn.</B> 56 Seiten, farbig,<BR>
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Comicbookformat, 16,80 Mark. Ehapa<BR>
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"Irrsinn wird eher nach dem Geschmack der Batman-Fans sein. Commissioner<BR>
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Gordons Tochter reißt von zuhause aus und gerät in die Hände des Hatters,<BR>
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eines Kindermörders, dessen Aussehen der Zeichner dem Buch "Alice im<BR>
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Wunderland" entlieh. Auch Batman hat eine besondere Beziehung zu diesem<BR>
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Buch. Es erinnert ihn an den Tod seiner Eltern. Story und Zeichnungen sind<BR>
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routiniert in Szene gesetzt, so daß das Bauch durchaus lesenswert ist, ohne<BR>
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jedoch besonders hervorhebenswert zu sein. Daß die Kids eine fast gleiche<BR>
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Seitenzahl als Heft zum Preis von 4,90 Mark bekommen, wird viele vom Kauf<BR>
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abhalten. Jo84<BR>
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<B>Dave McKean: Cages # 1 bis 5</B>. Je 100 Seiten, teilweise farbig, DIN A 4,<BR>
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26,90 Mark. Carlsen<BR>
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Im März 1997 erschien das erste der fünf deutschen Cages-Bücher, und<BR>
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mittlerweile liegen alle Bände vor. "Cages" ist ein sehr schwieriges und<BR>
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sperriges, um nicht zu sagen hochphilosophisches Werk. Man kann in McKeans<BR>
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Kosmos eintauchen, versinken, wird aber nur Teile eines Werks erfassen und<BR>
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verstehen können. Mit zittrigem Strich, zweifarbigen Strichüberlagerungen<BR>
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und opulent angelegten Fotoszenen in Schwarz-weiß und Farbe bieten die Bände<BR>
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Stilbrüche und Abstraktionen am laufenden Band. Die Zeichenstile wechseln<BR>
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abrupt, und auch Personenkreise, Träume, Realitäten, Worte und Eindrücke<BR>
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verschwimmen für den Leser und die Darsteller. Die Hauptpersonen des<BR>
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Cages-Zyklus sind der Maler Leo Sabarsky und die Nachbarn seiner<BR>
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Mietwohnung, unter ihnen ein Schriftsteller, ein Musiker, eine Katze, eine<BR>
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einsame Dame und die Frau vom Balkon gegenüber. Anhand dieser Darsteller und<BR>
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ihrer Beziehungen zueinander reflektiert McKean den künstlerischen<BR>
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Schöpfungsprozeß, sein Scheitern und seinen Neuanfang. Existentielle<BR>
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Grundgedanken zu Linien, Sprachen, Tönen, Religion, menschlichen<BR>
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Beziehungen, Grenzen und Träumen nehmen einen breiten Raum ein. "Cages" kann<BR>
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man immer wieder zur Hand nehmen und lesen, und bei jedem Mal wird man mehr<BR>
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über das Werk und das Leben an sich lernen. Bücher zum Wachsen, die den<BR>
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relativ hohen Gesamtpreis durchaus rechtfertigen. Jo84<BR>
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<B>Ted McKeever: Batman # 33</B>. Maschinen. 52 Seiten, farbig, Comicbookformat,<BR>
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19,90 Mark. Carlsen<BR>
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Ted McKeever gehört sicher zu den eigenständigsten Künstlern, die das Medium<BR>
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Comic je hervorgebracht hat. Leider ist er in Deutschland nicht sonderlich<BR>
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bekannt, da die meisten seiner Werke außer "Eddy Current" und "Der Extremist<BR>
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" bisher hierzulande noch nicht veröffentlicht wurden. Sein verzerrender<BR>
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Zeichenstil, seine pessimistischen Geschichten und extremen<BR>
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Darstellungendürften aber auch nicht allzu viele Begeisterungsstürme<BR>
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auslösen - außer bei einer kleinen Minderheit. Besonders interessant wird es<BR>
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natürlich, wenn der eigenwillige McKeever eine Mainstreamserie wie Batman<BR>
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gestaltet. Wie zu erwarten, kommen Batman-Fans kaum auf ihre Kosten,<BR>
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McKeever-Fans dafür schon. Batman taucht kaum auf, und wenn, dann höchstens<BR>
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als verzerrte, sich wandelnde Erscheinung in den Fieberträumen der<BR>
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Hauptperson. Diese ist ein Schlachter. Von Depressionen gequält, beginnt er<BR>
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irgendwann, seinen Job öffentlich zur Passion zu machen. "Maschinen" ist<BR>
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eigentlich gar kein so passender Titel. Die Grundthemen "Zersetzung" und<BR>
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"Verwesung" wären treffendere Schlagwörter gewesen. Ein sehr düsterer Band<BR>
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ist es jedenfalls geworden, und da Thema und Umsetzung noch nicht so<BR>
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abgegriffen sind wie bei anderen Batman-Bänden, sicher einer ihrer besten.<BR>
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Jo84<BR>
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<B>Mythic + Curd Ridel: Gowap # 1</B>. Ein Monster zum Knuddeln. 48 Seiten, farbig,<BR>
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DIN A 4, 16,90 Mark. Carlsen<BR>
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Ein Haustier haben viele Kinder. Doch niemand hat so einen ungewöhnlichen<BR>
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Spielgefährten wie die kleine Gwendolyn. Ihr bester Freund ist nämlich der<BR>
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flippige Dino Gowap. Dieser frißt alles, was ihm vors Maul kommt, ist<BR>
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eigentlich ein ziemlicher Angsthase und hat den Kopf ständig voller<BR>
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verrückter Ideen. Mythic und Ridel sind in Deutschland noch völlig<BR>
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unbekannt, obwohl beide schon an einer Menge Comics gearbeitet haben. Gowap,<BR>
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ihre erste Zusammenarbeit, ist ein belangloser, aber recht lustiger Comic,<BR>
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der in Streifen, Cartoons und Einseitern gehalten ist. Der Band könnte<BR>
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sowohl Kindern als auch Erwachsenen zusagen. Er bietet ein recht<BR>
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kurzweiliges Lesevergnügen und ist endlich mal wieder ein Album, das nicht<BR>
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in Fortsetzungen ausufert. Jo84<BR>
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<B>Peyo: Schlumpfgeschichten # 1 bis 4.</B> Je 32 Seiten, farbig, DIN A 5, 7,90<BR>
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Mark. Carlsen<BR>
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Als Comic-Hits für Kids gibt es jetzt eine neue Schlumpf-Reihe, die pro Band<BR>
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meist drei neuer datierte Kurzgeschichten um die blauen Wichtel enthält, die<BR>
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mit Ein- und Zweiseitern garniert sind. Format und Papier lassen die Seiten<BR>
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gut zur Geltung kommen, und der Preis ist fair. Auch Björn Liebchen liefert<BR>
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eine gute Letterarbeit ab. Trotzdem mag ich an einen vollen Erfolg des<BR>
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Konzepts nicht so recht glauben. Aber wer die Schlümpfe mag, wird auf seine<BR>
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Kosten kommen, zumal das Material noch von der besseren Schlumpf-Sorte ist.<BR>
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Jo84<BR>
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<B>Schuiten / Peters: Führer durch die geheimnisvollen Städte. </B>176 Seiten,<BR>
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farbig, Hardcoveralbum, überformat, 69 Mark. Feest (Ehapa)<BR>
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Das genaue Gegenteil des Durchhängers "Sheikawati" ist dieses edle<BR>
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Hardcoverbuch. Schuiten und Peters haben mit ihren diversen Alben in<BR>
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verschiedenen Ver-lagen von jeher Maßstäbe gesetzt. Die Vielzahl von<BR>
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geheimnisvollen Orten und Städten übten immer eine Faszination aus, die sich<BR>
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nur mit purem Staunen über die atemberaubenden architektonischen Ideen<BR>
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umschreiben läßt. Die fiktiven Städte dieser Alben haben nun endlich einen<BR>
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eigenen Reiseführer, der zum Schmökern, Reisen und Träumen einlädt. Dieser<BR>
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enthält vor allem Karten und Pläne diverser architektonischer Bauten,<BR>
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Porträts vieler Bauherrenvon Städten wie Alaxis, Blossfeldtstadt, Calvani<BR>
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oder Xhystos. Auch auf Technik sowie Flora und Fauna wird genau eingegangen.<BR>
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Trotz des kleinen Formats wird man von der Vielzahl der ausgeklügelten<BR>
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Grafiken und Fotos erschlagen, die eine Fülle von Informationen über ein<BR>
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Universum an der Grenze zwischen Phantasie und Realität offenbaren. Ein<BR>
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opulentes Buch für Träumer, die trotz alledem in der Realität verwurzelt<BR>
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sind, das jeden Pfennig des opulenten Preises wert ist. Jo84<BR>
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<B>Lewis Trondheim: Herrn Hases haarsträubende Abenteuer # 1: Walter</B><BR>
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Ganz ernst darf man die Selbstdarstellung wohl nicht nehmen, die Trondheim<BR>
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in seinem ersten deutschen Album angibt. Fakt ist, daß er ein international<BR>
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umjubelter Star ist, seitdem seine Geschichten zum ersten Mal erschienen.<BR>
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Denn Lewis Trondheims Stil ist frisch, und ähnliche Geschichten sind selten<BR>
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dagewesen. Je-nes der "Lapinot"-Abenteuer (so heißt Herr Hase im Original)<BR>
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spielt in einem anderen Jahrhundert und an einem anderen Ort. In dieser<BR>
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Geschichte wird er im Paris der Jahrhundertwende mit einem mysteriösen<BR>
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Monster konfrontiert. Herrn Hases erstes Album ist spannend, mysteriös und<BR>
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gleichzeitig witzig bis hin zum albernen Slapstick, wie ich es in ähnlicher<BR>
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Art höchstens von Tim und Struppi gewöhnt bin. Die Zeichnungen sind einfach,<BR>
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aber höchst treffend und kommen durch die wunderschönen Farben hervorragend<BR>
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zur Geltung. Alles in allem ist das Album einfach ein mehr als gelungener<BR>
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Einstand. Wer mehr über Lewis Trondheim wissen möchte, sollte noch einmal in<BR>
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seiner "Strapazin"-Sammlung blättern oder im Internet<BR>
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<FONT COLOR="#0000FF"><U>http://www.kn.com/lewis</U></FONT> wählen. Jo84<BR>
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<B>RenÉ Goscinny / Albert Uderzo: Asterix op Kölsch: Bruut un Spillcher.</B><BR>
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Hardcoveralbum, Ehapa<BR>
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Der "Gladiator" ("Bruut un Spillcher") ist irrsinnig witzig übersetzt: Es<BR>
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heißt nicht mehr "Beim Teutates", sondern "Beim Tünnemann". Man zahlt in<BR>
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"Heiermännern", Legionäre sind "Funken", und ein Thraker wird kurzer-hand<BR>
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zum "Düsseldorfer". Das grenzt an Parodie und läßt einen den Band noch mal<BR>
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neu erleben. Wann folgen "Asterix und die Preissn" oder "Asterix im<BR>
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Kohlenpott"? Dafür könnte man den Avernerschild nehmen, wegen der<BR>
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Kohlen-Gags. Herod<BR>
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<B>Brad Wright / Anke Siebert: Outer Limits # 3. </B>Das Virus. 48 Seiten,<BR>
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US-Format, 16,80 Mark. Ehapa<BR>
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Im Zuge der unkontrollierten Vermarktung aller Dinge, die irgendwie einen<BR>
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Hauch von "Mystery" wiedergeben könnten, ist der ansonsten recht<BR>
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professionelle Ehapa Verlag auf den Trichter gekommen, einzelne Drehbücher<BR>
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der Fernsehserie "Outer Limits" als Comic zu adaptieren. An und für sich ist<BR>
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das gar keine schlechte Idee, denn das Originaldrehbuch von Brad Wright ist<BR>
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durchaus spannend und zeitkritisch inszeniert und die Story interessant.<BR>
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Leider konnte man sich nicht entschließen, Künstler zu engagieren, die schon<BR>
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lange Comics zeichnen. Statt dessen nahm man drei Girlies unter Vertrag, die<BR>
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wahrscheinlich noch nie vorher einen Comic gelesen, geschweige denn<BR>
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gezeichnet haben. Alle drei bisher vorliegenden Bände sind schlecht, im<BR>
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Falle von Anke Sieberts Adaption sogar katastrophal. Von Anatomie, Mimik<BR>
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oder Strichstärken hat Anke Siebert keinen Schimmer. Die pastellartige<BR>
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Kolorierung eignet sich vielleicht für Modeskizzen, bestimmt aber nicht für<BR>
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einen Mystery-Thriller. Bei Ehapa hat man wohl auch gemerkt, daß der Schuß<BR>
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nach hinten losging. Im neuen Programm ist jedenfalls kein weiterer Titel<BR>
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angekündigt. Ich bin mir sogar sicher, daß selbst der geplante vierte Band<BR>
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noch vor Erscheinen gecancelled wird, wie zum Beispiel bei "Käpt'n Blaubär"<BR>
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Band 3 und 4 bereits geschehen. Im Gegensatz zu "Käpt'n Blaubär" wäre es um<BR>
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die "Outer Limits"-Reihe nicht schade. Jo84<BR>
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<B>Kauka Classics # 1: Pauli - die große Reise.</B> 64 Seiten, farbig, DIN A 4,<BR>
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16,80 Mark. Ehapa<BR>
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<BR>
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Viele ältere Comicleser denken gern an die Zeit zu-rück, als es außer<BR>
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Sigurd, Micky Maus und Fix und Foxi nicht viel gab. Rolf Kauka, der 1953 mit<BR>
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seiner Comicproduktion begann, war damals einer der ganz Großen, der mit Fix<BR>
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und Foxi und allen Nebencharak-teren einen Meilenstein in West-Deutschlands<BR>
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Comicgeschichte schuf. ähnlich wie Disney lancierte er ein eigenes Imperium,<BR>
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deren viele Erschaffer nicht einmal namentlich erwähnt wurden. Einer dieser<BR>
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Zeichner war Branco Karabajic, der heute in seiner Heimat Zagreb im<BR>
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Ruhestand lebt. Er zeichnete den vorliegenden Band, der erstmals 1966 in<BR>
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sechs Fortsetzungen erschien und für diese Ausgabe mit Hintergrundinfos<BR>
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versehen wurde. Das Vorhaben, weitere Alben klassischer Kauka-Geschichten zu<BR>
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publizieren, finde ich schon lobenswert. Ich glaube allerdings nicht, daß<BR>
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man eine neue Generation von Lesern erreichen kann, zumal die Abenteuer<BR>
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ziemlich antiquiert wirken. Der wahre Knackpunkt dürfte jedoch der Preis<BR>
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sein, der anders als in den 60ern wohl kaum noch als "taschengeldgerecht" zu<BR>
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bezeichnen ist. Jo84<BR>
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<BR>
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<B>Zensur!? Das Benefizalbum.</B> 60 Seiten, Farbalbum, mit Doppel-CD, 49,80 Mark.<BR>
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Alpha, Edition Kunst der Comics, Plattenmeister<BR>
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<BR>
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Einen in der Geschichte der Bundesrepublik beispiellosen Vorgang hat der<BR>
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Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Dr. Gerhard Kurtze,<BR>
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die Sache genannt. In der Tat sind die Umstände in mehrfacher Hinsicht<BR>
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ungewöhnlich. Im Juni 1995 wurden nach einer Anzeige von Michael Brenner aus<BR>
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Neckarsgmünd auf Veranlassung des Meiniger Oberstaatsanwalts Reinhard<BR>
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Hönninger die Räume der Verlage Edition Kunst der Comics und Alpha von der<BR>
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Polizei durchsucht und 150 Comicbände als "pornografische,<BR>
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gewaltverherrlichende und jugendgefährdende Schriften" oder "Nazipropaganda"<BR>
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beschlagnahmt. Darunter waren Werke, über die man wohl unterschiedlicher<BR>
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Meinung sein kann wie "Nagyara" von Riverstone oder "Alkovenge-heimnisse"<BR>
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von Ferocius, aber auch zum Beispiel "Fremde Region" von Beb Deum und<BR>
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<B>Jean-Pierre Dionnet oder "Schrei nach Leben" von Paul Gillon.</B> Das größte<BR>
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Aufsehen verursachte die Jagd auf Comics von Walter Moers und Ralf König,<BR>
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die 1996 dann bei Razzien in 1200 Buchhandlungen im gesamten Bundesgebiet,<BR>
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insbesondere in kleineren Städten, sichergestellt wurden. Verlag und Handel<BR>
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erhielten keine Entschädigung für die abtransportierte Ware.<BR>
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Merkwürdig, daß damit erstmals seit langem wieder Comics in die Kritik<BR>
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geraten sind. Die Verlage konnten darauf verweisen, daß die beanstandeten<BR>
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Comics von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften nicht auf<BR>
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den Index gesetzt wurden. Die hat ja inzwischen selbst mit "Menschenblut"<BR>
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ihren Frieden gemacht und beschäftigt sich mit Sex und Gewalt auf dem<BR>
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Videosektor und im Internet (wobei hier nicht dem St. Florians-Prinzip das<BR>
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Wort geredet werden soll). Michael Brenner, der den Stein ins Rollen<BR>
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gebracht hatte, erschien bei einem Auftritt 1996 in Erlangen als<BR>
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fanatisierter Wirrkopf. Oberstaatsanwalt Hönninger seinerseits scheint<BR>
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besondere Lust daran zu haben, seine Kompetenzen zu überschreiten ("Das<BR>
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Urteil der Bundesprüfstelle spielt für uns keine Rolle"). Woher kommt das<BR>
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plötzlich wieder erwachte Interesse der (besser: einzelner) Sittenwächter an<BR>
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den Comics? Die Frage ist vorerst nicht zu beantworten.<BR>
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Nicht selten ist ja ein handfester Kunstskandal fürs Geschäft ein wahrer<BR>
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Segen, weil das Publikum dann erst sehen möchte, wofür es sich vorher nicht<BR>
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interessiert hat. In diesem Fall lenkten die Polizeiaktionen die<BR>
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Aufmerksamkeit aber nur auf Produkte, die sich schon vorher gut verkauft<BR>
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hatten. Etliche Buchhändler beeilten sich dagegen nun, Comics aus ihren<BR>
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Regalen zu entfernen, da sie nicht in den Ruf geraten wollten, Schweinskram<BR>
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anzubieten. Der Alpha Verlag wurde damit fast ruiniert.<BR>
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Jetzt kamen das Album und die CD "Zensur!?" heraus. Die beteiligten Künstler<BR>
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verzichten auf Honorare und unterstützen damit den Verlag. Vertreten ist<BR>
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sowohl auf grafischer wie auch auf musikalischer Seite die erste Garde: Art<BR>
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Spiegleman (dessen "Maus" groteskerweise als faschistisch eingestuft wurde),<BR>
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Guido Sieber, H. R. Giger, Ingo Stein sowie Die Sterne, Tocotronic, Lotte<BR>
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Ohm, Notwist, Ton Steine Scherben und viele andere. Daß in dem Album auch<BR>
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Paolo Eleuteri Serpieri vertreten ist, in meinen Augen ein waschechter<BR>
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Pornograph, der in seinen Comics aus spekulativen Gründen mit Titten und<BR>
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ärschen operiert und der in seinem Beitrag scheinheilig anmerkt: "Eine Zeit,<BR>
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in der die Liebe nicht mehr verdammt wird... das wünsche ich mir, aber kann<BR>
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sich der Mensch so sehr ändern?" tut der guten Sache keinen Abbruch. Man<BR>
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sollte sich also diesen Doppelpack anschaffen.<BR>
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Das juristische Verfahren scheint übrigens noch immer in der Schwebe zu<BR>
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sein, nachdem den beiden Sonneberger Verlagen Anfang 1997 die Anklage<BR>
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zugestellt worden war. Die Gerichtsverhandlung hat meines Wissens bisher<BR>
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noch nicht begonnen. Daß dabei das große Medienecho auf die Aktion eine<BR>
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Rolle gespielt hat, kann man natürlich nur vermuten. Inzwischen hat die<BR>
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Meininger Staatsanwaltschaft sogar einige konfiszierte Comicbände nach<BR>
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Sonneberg zurückgesandt, behält sich aber bei allen inkriminierten Titeln<BR>
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vor, die Ermittlungen "zu gegebener Zeit" wieder aufzunehmen. aa<BR>
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<BR>
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</table></td> </tr> </CENTER>
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</table></td> </tr> </CENTER>
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<br><br><br>
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</body></html> |