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Simon Martens 442300d264 Initial
2025-10-02 23:31:45 +02:00

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HTML

<HTML><HEAD><TITLE>Plop Comics</TITLE></HEAD>
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<A HREF="plop.html"><FONT SIZE="3">(Plop Online Comics, hier klicken)</FONT></A> &nbsp;
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Anmerkung: Das da unten sind alte Comic-Besprechungen die im Comic Fanzine 'Plop' erschienen. Die meisten sind von Andreas Alt ('aa') verfasst. Natürlich sind die Angaben nicht mehr g&uuml;tig, Hefte vergriffen, Zeichner umgezogen, W&auml;hrung ge&auml;ndert etc. Aber f&uuml;r den einen oder anderen vielleicht ganz interessant hier zu schm&ouml;kern...
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<FONT SIZE=7><FONT COLOR="#DD0000"><B>Plop 42</B></FONT></FONT><FONT COLOR="#DD0000"><B><FONT SIZE=6>
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</FONT></B></FONT><B><FONT SIZE=7>Besprechungen</FONT></B><FONT SIZE=6></FONT></CENTER>
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<P><B>cOMIc</B> # 15. 28 Seiten s/w, DIN A 5. Im Tausch gegen Beitr&auml;ge, andere Fanzines, Gold und gro&szlig;e Geldscheine. Gerd Bonau, Waldweg 19, 24351 Damp.<BR>
<FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Der gute Eindruck aus dem letzten Heft h&auml;lt an. Diesmal gibt es zwar keine l&auml;ngere Geschichte, aber recht am&uuml;sante One-Pagers und Cartoons von Bernd Teuber, Uli Brunner, Karsten Schley und anderen, ein Fragment von Andreas Alt und ein Kurzportr&auml;t von Thomas Harske. hg<BR>
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</FONT><B>R&uuml;be runter</B>. 16 Seiten s/w DIN A 5. Im Tausch. J&uuml;rgen Kopperschl&auml;ger, Torfweg 17 A, 32425 Minden.<BR>
<FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
&#132;Sicher nicht das Wimmersusenachfolgezinchen&#147;, so verr&auml;t uns das Vorwort. Und sicher nur f&uuml;r eingefleischte Levi&#146;athan/J. 94-Fans. Liebt es oder la&szlig;t es. hg<BR>
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</FONT><B>Terror Dome</B>. 60 Seiten s/w plus schwarzer, handbemalter Umschlag. DIN A 5. 3,80 Mark. Stephen Janke, Schinkenkamp 11, 32425 Min-den.<BR>
<FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Hartmut schreibt unter anderem: &#132;Eigentlich wollte Stephen Janke ein Magazin mit Horror-Comics machen. Da er aber offenbar nicht rechtzeitig genug Material zusammenbekam, findet der geneigte K&auml;ufer nun hinter dem ansprechend schlicht gehaltenen Cover aus schwarzem Karton eine ziemlich wirre Sammlung von Illus und Skizzen&#147; (es geht noch weiter). Diese Beschreibung ist zutreffend. Aber ich m&ouml;chte daraus ein anderes Urteil ableiten als Haggi, der sich kaum zu einer Kaufempfehlung durchringen mag. Soweit ich mich erinnere, sind an Erstlinge meistens mildere Ma&szlig;st&auml;be als an etablierte Magazine angelegt worden. So sollten wir es auch hier halten. Positiv finde ich zun&auml;chst, da&szlig; Stephen immerhin 60 Seiten Comics und Zeichnungen zusammenbekommen hat. Und davon ist keineswegs der Gro&szlig;teil Schrott. Besonders Jo 84 hat dem Jung-Verleger kr&auml;ftig unter die Arme gegriffen. Der Leser mu&szlig; sich freilich durch ein Sammelsurium hindurchsuchen. Aber in einem &auml;lteren Verst&auml;ndnis ist ein Fanzine genau das. Ich traue Stephen Janke - im Gegensatz zu Haggi - eine deutliche Steigerung in Terror Dome # 2 zu. <I>Andreas Alt<BR>
</I>&nbsp;<BR>
</FONT><B>Heikes L&auml;spen Comics</B> # 2. 12 Seiten schwarz/-rot und handcoloriert DIN A 5. 1 Mark plus 3 Mark Porto. Heike Anacker, Rheydter Stra&szlig;e 100, 41065 M&ouml;nchengladbach.<BR>
<FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
In der gleichen gediegenen Aufmachung wie die Nummer 1, nur diesmal auf wunderh&uuml;bsch feuermelderrotem Papier, pr&auml;sentiert uns Heike weitere m&auml;nnerfreie Comics. Mensch hat das Teil zwar in unter einer Minute durch, aber allein die klasse Colorierung ist den Kaufpreis von einer m&uuml;den Mark wert (wieder ausdr&uuml;cklich die handcolorierte Version verlangen). hg<BR>
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</FONT><B>Zeitlupe</B> # 23. 24 Seiten s/w plus Farbcover DIN A 5. 2 Mark. Igolin Verlag c/o Tim B&ouml;hm, Ludwigshafener Stra&szlig;e 21 D, 76187 Karlsruhe.<BR>
<FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Obwohl Tim &#132;Igel&#147; B&ouml;hm und sein Bruder Paddy schon seit einigen Jahren mit ihrem Magazinchen aktiv sind, sind sie in der Fanszene noch relativ unbekannt. Die neueste Ausgabe der &#132;Zeitlupe&#147; legt ihren Schwerpunkt mehr denn je auf Comics &uuml;berwiegend von Tim B&ouml;hm selbst. Man merkt seinen Arbeiten zwar noch an, da&szlig; er zu den ganz jungen Zeichnern geh&ouml;rt, aber es ist ja nicht uninteressant, die Entwicklung eines Kreativen vom Fr&uuml;hstadium an zu verfolgen. In n&auml;chster Zeit will sich Igel allerdings mehr der Produktion von Zeichentrickfilmen widmen. Unter den Gastzeichnern dieser Ausgabe befindet sich &uuml;brigens auch der Schreiber dieser Zeilen, unter anderem mit einem noch nicht im Album nachgedruckten Ferdi-Strip. hg<BR>
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</FONT>Thomas Harske: <B>Knorpel - Gnome, Girls und saure Gurken</B>. 68 Seiten s/w Piccolo-&Uuml;berformat (1/3 DIN A 4). 5 Mark (incl. Porto). Hirnlos Comics. Thomas Harske, Grobsbachstra&szlig;e 30, 76829 Landau.<BR>
<FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Dieses Piccolo-Heft versammelt alte und neue Gag-Strips um Knorpel, den Waldgnom, der auszog, um in der Zivilisation zu leben. Humor von hintergr&uuml;ndig-dezent bis kalauerig-platt. (Siehe auch das Thomas Harske- und Alexandra Willems-Interview auf Seite 23, Anm. des Herausgebers). hg<BR>
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</FONT><B>Spr&uuml;hende Phantasie</B> # 13. 56 Seiten s/w mit kunstvoll verziertem Cover DIN A 4. 5 Mark. Flying Kiwi Verlag Jens Junge, Schlo&szlig; Gl&uuml;cksburg, 24960 Gl&uuml;cksburg.<BR>
<FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Es ist wieder da. Und es ist so gut wie eh und je. Eine gelungene Mischung aus Comics verschiedenster Genres und Stilrichtungen, einem Bericht vom 1. Hamburger Comic-Salon aus der Sicht von Jo 84 und einem sehr interessanten Interview mit Oliver Ferreira. Auch wenn die neue Ausgabe im Flying Kiwi Verlag erscheint, hat Jo Guhde immer noch die redaktionelle Oberaufsicht &uuml;ber sein Heft. Und er greift auch endlich wieder selber zum Zeichenstift: Zusammen mit Thomas Strau&szlig; hat er den ersten Teil eines albenlangen Depri-Thrillers mit dem Titel &#132;Langer Donnerstag&#147; zu Papier gebracht. Weitere H&ouml;hepunkte: Das besagte Oliver-Ferreira-Interview und eine Kurzfassung von Goethes &#132;Faust&#147; aus der Feder von Eckhard Schneider. hg<BR>
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</FONT><B>si-kartuun</B> # 9 und 10. 68, bzw. 72 Seiten s/w mit zweifarbigem Cover DIN A 4. Nummer 9 mit 16seitiger Beilage s/w DIN A 5 quer. Je 6 Mark. Michael Groenewald, Zum Bernstein 22, 57076 Siegen.<BR>
<FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Das ist das Ende: Siegens bestes Comicmagazin soll eingestellt werden. Aber zum Abschlu&szlig; zeigen uns die Siegener nochmal so richtig, wie&#146;s geht: Sie bringen zwei Nummern gleichzeitig heraus, insgesamt satte 140 Seiten, und bieten darin Comics nur vom Feinsten. Wer sich f&uuml;r 12 Mark das Beste g&ouml;nnen will, was die deutsche Fanszene zur Zeit zu bieten hat, ist mit diesem Doppelpack gut beraten. Bleibt nur zu hoffen, da&szlig; es sich die si-kartuun-Crew nochmal &uuml;berlegt und ihren absolut verdienten ICOM-Fanzine-Preis zum Anla&szlig; nimmt, ihr Magazin fortzuf&uuml;hren. Auf jeden Fall steht noch das si-kartuun-Party-Special aus, und bei dem Kettencomic um Hartmut, den legasthenischen Sportreporter, ist wohl auch noch nicht das letzte Wort gesprochen. Hoffen wir das Beste. hg<BR>
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</FONT><B>Panel</B> # 13. 52 Seiten s/w mit Farbcover DIN A 4 plus 24seitige Beilage s/w DIN A 5. 4 Mark. Panel e. V. Postfach 10 26 65, 28026 Bremen.<BR>
<FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Hartmut hebt an: &#132;Auch wenn sich die Panel-Macher ausdr&uuml;cklich von der Fanszene distanzieren, werden sie bei uns gnadenlos rezensiert.&#147; Aber dann rezensiert er das Heft nicht, sondern z&auml;hlt nur seine Favoriten unter den K&uuml;nstlern auf, Andreas Keiser und Isabel Kreiz. Deshalb von mir ein paar Worte zur Einordnung: Panel boxt in der Gewichtsklasse von si-kartuun, Outside, Kromix oder Algier. Absolut professionelles Layout, Comics von anspruchsvoll &uuml;ber schr&auml;g bis hinein ins Strapazinhafte von einigen der besten Avantgarde-Leute. In den Rezensionen werden nur die Aktivit&auml;ten von Carlsen, Feest, Ehapa (soweit sie k&uuml;nstlerisch ambitioniert sind - Breccia, Prado, Clowes und Co.) und die anspruchsvollsten Ver&ouml;ffentlichungen von Zwerchfell und Edition Moderne wahrgenommen. Das ist der Ball, auf dem man tanzen will. Die Panel-Macher verkennen freilich, da&szlig; bei den Verlagen, mit denen sie sich messen, nicht die Leidenschaft f&uuml;r das Medium Comic, sondern die Notwendigkeit, Geld zu verdienen, Motiv und Antrieb der Arbeit ist. Bei Panel sind zweifelsfrei Comic-Enthusiasten am Werk. Aber gerade das l&auml;&szlig;t Panel wie ein teils freundliches, teils &auml;rgerliches Mi&szlig;verst&auml;ndnis aussehen. <I>Andreas Alt<BR>
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</FONT><B>Comicstrich</B> # 6. 20 Seiten s/w mit farbigem Cover DIN A 4. Kostenlos.<BR>
<B>Comicstrich - das Album</B> # 2. 112 Seiten s/w mit Farbcover DIN A 4. 10 Mark. Comicstrich&nbsp;&nbsp; e. V., Rolandseckstra&szlig;e 17, 81375 M&uuml;nchen.<BR>
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Seit rund anderthalb Jahren kann man in M&uuml;nchner Kneipen und L&auml;den alle zwei Monate das neueste Heft vom Comicstrich kostenlos mitnehmen: Zwanzig Seiten mit ein paar Comics von M&uuml;nchner Zeichnern und viel Werbung. Und einmal im Jahr tun sich die Jungs und M&auml;dels zusammen und geben ein dickes Album mit vielen Comics und wenig Werbung heraus. Das bietet zu einem g&uuml;nstigen Preis einen guten &Uuml;berblick &uuml;ber die M&uuml;nchner Comicszene mit einem breiten Spektrum an Stilen und In-halten. Ich pers&ouml;nlich konnte zwar nur mit wenigen der gebotenen Arbeiten etwas anfangen, aber so ist das wohl mit solchen Samplern. Und es d&uuml;rfte wohl f&uuml;r jede/n etwas dabei sein. hg<BR>
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</FONT><B>Kromix</B> # 5 / <B>Myxa</B>. 80 Seiten farbig, Farbcover DIN A 4. 9,80 Mark. Totenkopf Verlag. Stefan Riedl, Warthestra&szlig;e 16, 81927 M&uuml;nchen.<BR>
<FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Wie immer pr&auml;sentieren Ralf Palandt und Stefan Riedl auch in dieser Ausgabe ihres Magazins eine Sonderform des Mediums Comic. Diesmal ist es der zweisprachige Comic - und so steht Kromix # 5 ganz im Zeichen der deutsch-russischen Freundschaft, symbolisiert durch eine Flasche J&auml;germeister und eine Flasche Moskovskaja, die sich die Hand reichen. Dreht man das Heft um, hat man eine Ausgabe des russischen Punk-Comicmagazins Myxa in der Hand. Hier wird die russisch-deutsche Freundschaft durch Portr&auml;ts von Stalin und Hitler symbolisiert, was manche Leute gar nicht lustig finden. Satire darf eben alles, au&szlig;er, es gef&auml;llt uns nicht. &Uuml;berhaupt zeigt die russische H&auml;lfte des Magazins einen ganz eigenartigen Humor, der uns westlichen Lesern nur schwer zug&auml;nglich ist - was vielleicht nicht zuletzt daran liegt, da&szlig; die deutschen Texte offenbar von einem Russen stammen, dessen Deutsch nicht viel besser ist als mein Russisch. Auf jeden Fall mal eine prima Gelegenheit, &uuml;ber den deutschen Tellerrand hinauszugucken, und zwar in eine ganz neue Richtung. Und Rudi oder das kleine Arschloch mit russischen Blasen kommen auch recht gut. hg<BR>
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</FONT><B>Sack voller Sorgen</B> # 1. 28 Seiten s/w mit farbigem Umschlag DIN A 4. 5,90 Mark. Richard Peteler / Isabella Malek Verlag, Teutoburger Stra&szlig;e 1, 81543 M&uuml;nchen.<BR>
<FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Decadence rules - wie im richtigen Leben, so auch auf den Seiten dieses Magazins. D&uuml;ster, witzig, ziemlich abgefahren, aber gut. Sieht so aus, als w&auml;ren Comics doch Kunst. Als Gastzeichner - neben den beiden Herausgebern - Gunter Hansen (bekannt aus Titanic, Kowalski). hg<BR>
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</FONT><B>Good Comics / Thirteen Interviews</B>. Zwei B&auml;nde im Schuber, 108 und 204 Seiten s/w DIN A 4. 40 Mark. Stefan Dinter, Hinter Weingarten 1, 78343 Gaienhofen.<BR>
<FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Wer sich f&uuml;r die Geschichte der amerikanischen Underground-Comix von 1968 bis 1976 interessiert, sollte sich Stefan Dinters Diplomarbeit zulegen. Stefan hat hier nicht aus zehn B&uuml;chern ein elftes gemacht; er bezieht seine Informationen haupts&auml;chlich aus Interviews, die er selbst mit 13 Comiczeichnern, die zum Teil diese &Auml;ra wesentlich mitgepr&auml;gt haben, f&uuml;hrte. Diese 13 Interviews sind im zweiten Buch im Original-Wortlaut (also in englischer Sprache) abgedruckt. Darunter findet sich nicht nur ein authentisches Gespr&auml;ch mit Szene-Star Peter Bagge (im Gegensatz zu anderen Bagge-Interviews, die man in letzter Zeit hierzulande zu lesen bekam), sondern auch das einzige Interview, das Underground-Megastar Robert Crumb in den letzten Jahren gegeben hat. F&uuml;r Interessierte auf jeden Fall eine lohnende Anschaffung. hg<BR>
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</FONT><B>Lippe</B> # 15. <B>Schlu&szlig;! Geschichten vom Ende</B>. Album mit 48 Seiten s/w und Farbcover DIN A 4. 14,80 Mark. Lippe Productions. Andreas Anger, Schreibersgasse 7, 97318 Kitzingen.<BR>
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Das neue Album aus dem Hause Lippe Productions versammelt hinter einem exklusiven Cover von Matthias Schultheiss d&uuml;ster-makabre Kurzgeschichten von Markus Grolik, Isabel Kreitz, Martin Frei, Dirk Tonn, Thomas Scheileke, Tom Ising und Viktor Boden. Grafisch durchweg sehr ansprechend, inhaltlich durchwachsen. hg<BR>
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</FONT><B>Menschenblut</B> # 14 und 15. Je 36 Seiten s/w mit Farbcover, Comicbook-Format. # 14 mit eingeklebtem Farbpanel. Je 6,80 Mark. Eisenfresser Comix, Postfach 1141, 36094 Petersberg.<BR>
<FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Nachdem die # 14 ein ausnehmend widerw&auml;rtiges Cover von Snake Marschall zierte, wartet der Umschlag von MB # 15 mit zwei wundersch&ouml;nen Arbeiten von Dieter Klapper auf. Innen drin die &uuml;bliche tiefschwarz-witzige Mischung von Mille, Robi, BiMi, A. &amp; S. Atzenhofer, Geier, A. MacCartney, Kim Schmidt und Bernd Frenz. Empfohlen f&uuml;r Leute mit starkem Magen. hg<BR>
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</FONT>Haimo Kinzler: <B>W&uuml;ttner 1 - Die rauhe Herzlichkeit des Lebens</B>. 108 Seiten s/w mit Farbcover DIN A 5. 14,80 Mark. Zwerchfell Verlag. Christian Heesch, Tonndorfer Strand 57, 22045 Hamburg.<BR>
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Nach etlichen Episoden in Caiser&#146;s und einem Album im Eigenverlag pr&auml;sentiert uns Haimo Kienzler&nbsp; nun seinen ewigen Underdog W&uuml;ttner in einer dicken Sammlung na-gelneuer Abenteuer bei Zwerchfell: Von seiner Vermieterin ins Arbeitsleben gedr&auml;ngt, findet sich unser schm&auml;chtiger Held als M&ouml;belpacker wieder mit der glorreichen Aussicht, bei guter F&uuml;hrung zum letzten Arsch aufsteigen zu k&ouml;nnen. Sein zweites Abenteuer f&uuml;hrt ihn nach ganz unten, wo er in Frau Kleinschrotts feuchtem Keller kompromittierende Spuren der Vergangenheit entsch&auml;rfen soll. Auch die weiteren Episoden um Beziehungskrisen, Bio-Produkte und Unterw&auml;sche aus naturbelassenen Materialien sind f&uuml;r etliche Lacher gut. Genau das richtige Buch f&uuml;r einen Verlag, der sich auf die Fahnen geschrieben hat, das Zwerchfell des Lesers durch st&auml;ndiges Training zu st&auml;rken. hg<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT>Isabel Kreitz: <B>Schlechte Laune</B>. 48 Seiten s/w mit Farbcover DIN A 4. 8 Mark. Zwerchfell Verlag. Christian Heesch, Tonndorfer Strand 57, 22045 Hamburg.<BR>
<FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Isabel Kreitz, Tr&auml;gerin mehrerer Comicpreise (L &amp; M, Achterbahn), erz&auml;hlt in diesem Heft die Geschichte des frustrierten Jugendlichen Ralf, der seine Kicks beim S-Bahn-Surfen sucht. Wie es weitergeht, nachdem er knallharte Bekanntschaft mit einem harten Hindernis schlie&szlig;t, soll nicht verraten werden. Nur soviel: Isabel erz&auml;hlt in stimmungsvollen Schwarzwei&szlig;-Bildern eine zwar d&uuml;stere, aber auch sehr unterhaltsame Geschichte, ohne auf sattsam bekannte Klischees zur&uuml;ckzugreifen. Auf Wunsch der Zeichnerin wurde &#132;Schlechte Laune&#147; nicht als Album, sondern als Heft publiziert, wobei die Unterschiede nur in der Klammerheftung und dem ungewohnt niedrigen Preis liegen. hg<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT><B>Gespr&auml;ch zwischen Manfred Kooistra, Birgit Hartung und Gregor Abraham</B>. 36 Seiten s/w Zwischenformat. Hardcover mit Schutzumschlag. 30 Mark. argoat zwei / M. Kooistra &amp; B. Hartung, Bachgasse 1, 88709 Meersburg.<BR>
<FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Ein Romanfragment. Und ein Comic, in Manfred Kooistras perfekter, fotorealistischer P&uuml;nktchen-Technik gezeichnet. In den Hauptrollen er selbst und seine Co-Autorin. Inhalt: Ein Gespr&auml;ch &uuml;ber das vorne abgedruckte Romanfragment. Auf jeden Fall mehr was f&uuml;r Intellektuelle. Prima Weihnachtsgeschenk f&uuml;r Leute, die einen Professor f&uuml;r Kommunikationswissenschaft zum Onkel haben. hg<BR>
</FONT>&nbsp;<BR>
Burkhard Ihme: <B>Renn um dein Leben</B>. 48 Seiten s/w mit zweifarbigem Umschlag. Hardcover. 22 Mark. Limitierte Luxusausgabe mit Original-Siebdruck 40 Mark. Buch Musik und Film Verlag, Danneckerstra&szlig;e 12, 70182 Stuttgart.<BR>
<FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Ein geradezu klassischer Krimi-Plot um einen Verbrecher, der die Polizei durch absichtlich hinterlassene, aber nur schwer zu entschl&uuml;sselnde Hinweise narrt, bildet die raffiniert konstruierte Handlung des neuesten Werkes von Burkhard Ihme. Und wie seine bisherigen Arbeiten lebt auch &#132;Renn um dein Leben&#147; haupts&auml;chlich von der gut gemachten Story. Denn obwohl sich Burkhard diesmal eines betont lockeren Strichs beflei&szlig;igt hat und seine Seitenlayouts gekonnt und abwechslungsreich konstruiert sind, erkennt man doch den typischen &#132;Ihme-Strich&#147;, der grafisch einfach nicht so recht zu begeistern vermag. hg<BR>
&nbsp;<BR>
<I>In gleicher Aufmachung zum selben Preis im selben Verlag erschienen:<BR>
</I>&nbsp;<BR>
</FONT>Burkhard Ihme: <B>Um Kopf und Kragen</B>.<BR>
<FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Wenn ein Comiczeichner keine Lust oder nicht gen&uuml;gend Zeit hat f&uuml;r aufwendige Bilder, wird man in seinen Geschichten viele Gro&szlig;aufnahmen von K&ouml;pfen finden, die die Story per Dialog vorantreiben. Und wenn Burkhard Ihme sich zu diesem Thema Gedanken macht, kommt dabei ein Album heraus, das diese Methode zeichnerischer Sparsamkeit auf die Spitze treibt und ad absurdum f&uuml;hrt: Neun Kurzgeschichten, in denen sattsam bekannte Handlungsmuster verschiedener klassischer Genres ausschlie&szlig;lich durch sprechende K&ouml;pfe dargestellt werden. Obwohl in die Stories gen&uuml;gend zus&auml;tzliche Gags und witzige Verweise eingebaut wurden, wirkt das ganze ob seiner grafischen Gleichf&ouml;rmigkeit doch etwas erm&uuml;dend. Zum Schlu&szlig; pr&auml;sentiert Burkhard zwar noch eine originelle Variante - einen Comic ganz ohne Bilder -, aber insgesamt leidet das Album doch, mehr noch als bei seinen bisherigen Arbeiten, unter Kopflastigkeit. hg<BR>
&nbsp;<BR>
</FONT>Alberto Breccia / Juan Sasturain: <B>Perramus</B>. Grafischer Roman in drei B&auml;nden. 176, 144 und 168 Seiten, schwarz-wei&szlig;, Softcover, Albumformat. Carlsen. 36,80, 39,90 und 59,90 Mark.<BR>
Alberto Breccia: <B>Dracula</B>. 72 Seiten, farbig. Hardcover, Albumformat. Carlsen. 49,90 Mark.<BR>
<FONT SIZE=4>&nbsp;<BR>
Endlich! Die Ver&ouml;ffentlichung dieser Alben ist ein Ereignis. Mit ihr schlie&szlig;t sich, wenigstens ansatzweise, eine empfindliche L&uuml;cke. Allzu lange ist Alberto Breccia den deutschen Comiclesern kaum mehr als ein gro&szlig;er Name gewesen, dessen Ruf sich nicht durch die Lekt&uuml;re seiner Werke verifizieren lie&szlig;. Vor rund zwei Jahren erlaubte dann &#132;Mort Cinder&#147; einen ersten gr&uuml;ndlichen Blick in den k&uuml;nstlerischen Kosmos des Argentiniers. Was sich an diesem kapitalen Fr&uuml;hwerk schon erkennen lie&szlig;, best&auml;tigt sich mit &#132;Perramus&#147; und &#132;Dracula&#147; in entschiedener Weise: Alberto Breccia geh&ouml;rt zu den gr&ouml;&szlig;ten K&uuml;nstlern, die das Medium Comic hervorgebracht hat. Worauf gr&uuml;ndet sich dieser Rang? Vor allem auf einer au&szlig;ergew&ouml;hnlichen artistischen Integrit&auml;t. Ab dem Beginn seiner Reifezeit Ende der 50er Jahre - zu diesem Zeitpunkt zeichnete er bereits seit 20 Jahren Comics - hat Breccia bis zu seinem Tod nicht aufgeh&ouml;rt zu experimentieren. Rastlos war er auf der Suche nach neuen Ausdrucksm&ouml;glichkeiten. Er arbeitete in Schwarzwei&szlig; und in Farbe, mit der Feder und dem Pinsel, mit Tusche und Wasserfarben; er zeichnete, malte und collagierte. Ungew&ouml;hnlich auch, da&szlig; seine k&uuml;nstlerische Potenz im Alter nicht nachlie&szlig;, sondern sich weiter steigerte. Das Sp&auml;twerk Breccias kennt weder m&uuml;de Reprisen noch lustlose Selbstplagiate, nur das rastlose Weiterziehen auf dem einmal eingeschlagenen avantgardistischen Weg. Noch die gr&ouml;&szlig;te Bedrohung seines Lebens, die blutige Diktatur der Gener&auml;le zwischen 1976 und 1983, konnte Breccia so bew&auml;ltigen: Der Schrecken dieser Jahre hat ihn, wie &#132;Perramus&#147; und &#132;Dracula&#147; zeigen, nicht verstummen lassen, sondern seinem Werk eine weitere politische Dimension er&ouml;ffnet. &#132;Perramus&#147; beginnt mit einem Verrat und einer symbolischen Neugeburt. In tiefer Nacht erwacht ein Mann, als er Schritte auf der Treppe h&ouml;rt. Die Polizei naht, eine Gruppe der Stadtguerilla, die gegen die argentinische Diktatur k&auml;mpft, auszutreiben. Der Mann weckt seine Freunde nicht, sondern schleicht sich davon; die &Uuml;berraschten sterben in den Maschinenpistolensalven der Schergen. Von Schuld gepeinigt, sucht und findet der junge Guerillero Vergessen in den Armen einer mit magischen Kr&auml;ften begabten Hure. Am n&auml;chsten Morgen ist ihm seine Vergangenheit entschwunden; er wei&szlig; nicht einmal mehr, wie er hei&szlig;t. Eine neue Identit&auml;t findet er nur durch den Markennamen des Mantels, den ihm die Hure schenkt: Perramus. Von 1984 bis 1989 hat Alberto Breccia an diesem nahezu 500 Seiten starken Opus magnum gearbeitet. Personen, Schaupl&auml;tze und Handlungsmuster erinnern mitunter an den vertrauten Abenteuercomic alter Schule. Aber das sind nur spielerische Zitate, fl&uuml;chtige Duftmarken. Schon der Anfang zeigt, da&szlig; es Breccia und seinem Autor Juan Sasturain um mehr geht. Sie wollen nicht nur spannende Unterhaltung liefern. Sie erz&auml;hlen von der j&uuml;ngsten Vergangenheit, von dem &#132;schmutzigen Krieg&#147;, den die argentinische Junta gegen die Bev&ouml;lkerung f&uuml;hrte. Aus den Armen der Hure verschl&auml;gt es Perramus zun&auml;chst auf ein Schiff, dessen Aufgabe es ist, die von den Machthabern Ermordeten im Meer zu versenken. Von dort gelangt er auf eine Insel vor der argentinischen K&uuml;ste, auf der Mr. Whitesnow, ein amerikanischer Geheimdienstler mit der Physiognomie Henry Kissingers, seinen Gesch&auml;ften nachgeht. Auf bizarren Umwegen durch eine Welt zwischen Tag und Traum kehrt Perramus schlie&szlig;lich im Auftrag der Untergrundbewegung aufs Festland zur&uuml;ck, trifft dort den greisen Dichter Jorge Luis Borges und nimmt mit ihm und seinen neuen Freunden, dem h&uuml;nenhaften Mulatten Canelones und einem nur &#132;der Feind&#147; genannten alten Bomberpiloten, den Kampf gegen die Diktatur auf. Der zweite Teil des Werks erz&auml;hlt die Suche des ungleichen Gespanns nach sieben Gerechten, in denen sich die von der Gewaltherrschaft bedrohte Seele der argentinischen Hauptstadt, hier mythisierend Santa Maria genannt, verk&ouml;rpert. Im dritten Teil beteiligen sich die vier an dem erfolgreichen Aufstand gegen Mr. Whitesnow und seine sieben Zwerge, deren Sturz symbolisch den Sturz der Gener&auml;le widerspiegelt. Als den ersten Comic-Roman des magischen Realismus hat die Kritik &#132;Perramus&#147; bezeichnet. Tats&auml;chlich entwirft Juan Sasturain eine Welt, in der sich Realismus und Phantastik, Allt&auml;gliches und Wunderbares nicht ausschlie&szlig;en, sondern st&auml;ndig durchdringen. In dieser Hinsicht steht &#132;Perramus&#147; zweifellos in der Tradition eines Marquez oder Borges. Aber der <I>erste</I> Comic-Roman des magischen Realismus? Das ist der Ehre zuviel. Immerhin sind schon in den Corto-Maltese-Geschichten der 70er Jahre Magie und Moderne virtuos miteinander verschmolzen. Ich glaube sogar, da&szlig; Hugo Pratt, der ebenso kunstvoll kunstlos erz&auml;hlt, wie er zeichnet, Sasturain &uuml;berlegen ist. So raffiniert dieser Autor zur Sache geht, so bewundernswert sein mehr als seltener Versuch ist, der politischen Aktualit&auml;t Eintritt in einen Comic zu verschaffen - mi&szlig;t man &#132;Perramus&#147; an den Ma&szlig;st&auml;ben, die das &uuml;beraus ambitionierte Unternehmen verdient, mu&szlig; man doch zugeben, da&szlig; seine Lekt&uuml;re kein reines Vergn&uuml;gen ist. Gerade weil Sasturain so viel will, erreicht er weniger, als er k&ouml;nnte. Die extreme Literarisierung des Erz&auml;hlens, die er betreibt, exorziert zwar alle Comic-Klischees, f&uuml;hrt aber zum Aufbau eines bleischweren symbolischen Apparats, der das Werk in seinen ersten drei Teilen mitunter zu erdr&uuml;cken droht. &Uuml;berall tiefere Bedeutungen, &uuml;berall Figuren, die &uuml;ber sich hinaus ins Allgemeine weisen. Es ist, als mi&szlig;traue Sasturain der Wucht dessen, von dem er erz&auml;hlt, als f&uuml;hlte er sich verpflichtet, immer noch eins draufzusetzen, um den Leser auf jeden Fall zu beeindrucken. Sogar vor Plattheiten schreckt er daher nicht zur&uuml;ck: Was von den Gener&auml;len und ihren Schergen zu halten ist, w&uuml;rde man sicher auch verstehen, wenn sie nicht alle Totenk&ouml;pfe tr&uuml;gen. Vermutlich ist es der politische Leidensdruck, der Sasturain sich so verkrampfen l&auml;&szlig;t. Der vierte Teil, der die Helden nach dem Sturz der Diktatur auf eine weltweite Suche nach zw&ouml;lf verschollenen Z&auml;hnen des legend&auml;ren Tangos&auml;ngers Carlos Gardel schickt, ist n&auml;mlich, ohne in die Comic-Konvention zur&uuml;ckzufallen, von jedem st&ouml;renden &Uuml;berbau befreit. Nur hier erreicht Sasturains Szenario durchgehend die Qualit&auml;t von Breccias Illustrationen. Sie sind es, die &#132;Perramus&#147; doch noch zu einem Meilenstein werden lassen. Was zun&auml;chst auff&auml;llt: die Perfektion. Nirgendwo auf diesen vielen Seiten, nicht im Detail eines einzigen Panels ist die Spur einer Fl&uuml;chtigkeit oder Unsicherheit zu entdecken. Breccia arbeitet mit einer Pr&auml;zision und Grazie, als w&uuml;rden sich seine k&uuml;nstlerischen Visionen, ohne da&szlig; Hand und Pinsel eingreifen m&uuml;&szlig;ten, direkt auf die leere Seite &uuml;bertragen. Alles wirkt selbstverst&auml;ndlich: So mu&szlig; es sein und nicht anders; jeder Strich, jeder Tupfer sitzt. Und trotzdem ist Breccias schwarzwei&szlig;e Aquarelltechnik nie steril, nie leblos, im Gegenteil: Jedes Panel birst vor Vitalit&auml;t, vor dem offenkundigen Vergn&uuml;gen, das der K&uuml;nstler empfindet, Menschen, Gesichter, Natur- und Stadtlandschaften in immer neuen Perspektiven und Be-leuchtungen einzufangen. Breccia scheint das Papier zugleich zu attackieren und zu streicheln. Mal ballen sich seine Pinselstriche zu dunklen Wolken zusammen; mal hinterlassen sie nur zarte, graue Schlieren; mal bleibt so viel wei&szlig;, da&szlig; sich das Bild nur im Zusammenspiel von Angedeutetem und Ausgespartem vollendet... &#132;Perramus&#147; ist ein Festmahl f&uuml;r die Augen. Anders als bei den meisten seiner j&uuml;ngeren Kollegen, die den Comic als Comic Art verstehen, ist die Maltechnik Breccias vorbildlos. Sie schielt nicht eifers&uuml;chtig und kopierend auf die Malkunst - ein Mangel, der f&uuml;r Mattotti, Sienkiewicz, McKean und ihnen verwandte K&uuml;nstler leider typisch ist -, sondern findet in sich ihre Erf&uuml;llung. Breccia arbeitet nicht im Stil von Matisse oder Hockney, von Klimt oder Bacon, sondern im Stil von Breccia. Man mag in seiner Vorliebe f&uuml;r groteske Visagen und perspektivische Verengungen, f&uuml;r das Spiel von Licht und Schatten eine N&auml;he zum Expressionismus erkennen. Aber auch hier handelt es sich nur um eine Verwandtschaft im vision&auml;ren Gestus, nicht um eine Nachahmung. Breccia ist Breccia - in dieser Tautologie liegt vielleicht das gr&ouml;&szlig;te Lob, das man dem K&uuml;nstler aussprechen kann. Vom Schwarzwei&szlig; zur Farbe: Das 1989 entstandene &#132;Dracula&#147;-Album ist eine Orgie ged&auml;mpft leuchtender Schattierungen von Blau, Braun und Gr&uuml;n, von Schwarz, Rot und Lila. Auch hier kann man sich nicht sattsehen. &#132;Dracula&#147; ist einer der sch&ouml;nsten farbigen Comics, die ich je in den H&auml;nden hatte. Dazu erweist sich Breccia als ein begabter Erz&auml;hler. W&auml;hrend Francis Ford Coppola in seinem j&uuml;ngsten Film eine m&uuml;hevolle artifizielle Rekonstruktion des unsterblichen Mythos vom transsylvanischen Grafen versuchte, setzt Breccia zu einer frechen Dekonstruktion an. Dracula - eine Gestalt, um einen das F&uuml;rchten zu lehren? Hier taugt sie eher dazu, das Lachen nicht zu vergessen. Schon wie Breccia Dracula malerisch anlegt, ist bezeichnend. In einem Mantel, gro&szlig; und schwarz wie eine Gewitterwolke, birgt sich ein vogelscheuchend&uuml;nner K&ouml;rper auf krummen Beinen. Das bleiche, totenkopf&auml;hnliche Gesicht erh&auml;lt durch die schwarzen Tr&auml;nens&auml;cke und die roten Wulstlippen einen Zug ins Tragikomische und L&auml;cherliche. Dieser Dracula gleicht einem tuberkul&ouml;sen Schmierenkom&ouml;dianten, der Dracula spielt. Und tats&auml;chlich bleibt dem Grafen in den f&uuml;nf ohne ein einziges Wort auskommenden Kurzgeschichten wenig erspart. Als er im venezianischen Karneval einer unbekannten Sch&ouml;nen an das zarte H&auml;lschen will, schl&auml;gt ihn ein zu Hilfe eilender Doppelg&auml;nger Supermans nieder. Zu Hause in Transsylvanien pa&szlig;t ihm sein Zahnarzt ein schlecht sitzendes Gebi&szlig; an, das er, als er einen fetten Reisenden bei&szlig;t, sofort verliert. Und am Blut des trunks&uuml;chtigen Edgar Allen Poe holt der unvorsichtige Dracula sich eine Alkoholvergiftung. In &#132;Ich bin nicht l&auml;nger eine Legende&#147;, der besten Kurzgeschichte des Albums, schl&auml;gt die Stimmung des brillant-makabren Scheins um. Wieder sind wir im Argentinien der Junta. Ein sonnenbebrillter Dracula, der als Tourist verkleidet umherstreift, wird zum zunehmend fassungslosen Zeugen von Schie&szlig;ereien und Hinrichtungen, von Folter und Ausschweifungen - bis ihm vor Entsetzen dar&uuml;ber, was Menschen einander antun, so sehr die Haare zu Berge stehen, da&szlig; er in ein Kloster flieht und M&ouml;nch wird. Der reale Horror unserer Zeit &uuml;bertrifft den literarisch-romantischen Horror der Vergangenheit. Wo Menschen zu Monstern werden, erscheint das Monster pl&ouml;tzlich menschlich. Eine bittere Pointe. Bleibt am Schlu&szlig; nur der Wunsch, da&szlig; so schnell wie m&ouml;glich weitere Arbeiten von Alberto Breccia verf&uuml;gbar gemacht werden. Noch gibt es viel zu ver&ouml;ffentlichen. Die deutschen Comicverlage sind gefordert, die deutschen Comicleser auch. <I>Hans Lucas<BR>
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</I></FONT>Hunt Emerson: <B>Casanovas Abgang</B>. 64 Seiten, schwarz-wei&szlig;, Softcover, Albumformat. Carlsen, 19,90 Mark.<BR>
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Hunt Emerson ist ein Pornograph mit Sinn f&uuml;r Humor. Seine gro&szlig;en Vorbilder sind Harvey Kurtzman und Robert Crumb. Aber die Pornographie ist eine ernste Sache; mit ihr scherzt man nicht. Daher ist dieses Album, in dem der alte Casanova sich melancholisch-schw&auml;rmerisch der erotischen H&ouml;hepunkte seines bewegten Lebens erinnert, zwar schwungvoll gezeichnet, aber leider kaum komischer als der siebte Teil des &#132;Schulm&auml;dchen-Reports&#147;. Die Stiftung Comictest r&auml;t ab. <I>Hans Lucas<BR>
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