Der Nachlaß von Paul Theodor Falck im Archiv des Historischen Museums Estlands
umfaßt in drei Abteilungen 941 Faszikel. Die auf Lenz bezogenen
Materialien sind vor allem in den Fasz. 1-59 der ersten und den Fasz. 1-5
der dritten Abteilung versammelt und umfassen ca. 16.000 Seiten. Im
folgenden werden nur vier unzweifelhafte Lenz-Autographen des
Falck-Nachlasses aufgeführt; inwiefern sich unter Falcks Manuskripten
textkritisch relevante Abschriften befinden, bedarf noch der genaueren
Prüfung. Zur Problematik der Falckschen Überlieferung und zum
Archivbestand des Historischen Museums siehe Heinrich Bosse: Über den
Nachlaß des Lenz-Forschers Paul Theodor Falck. In: Lenz-Jahrbuch
(St. Ingbert), Bd. 2 (1992), S. 112-117; Indrek Jürjo: Das Archiv des
Historischen Museums Estlands. In: Berichte und Forschungen. Jahrbuch des
Bundesinstituts für ostdeutsche Kultur und Geschichte (München),
Bd. 1 (1993), S. 147-175, bes. S. 163f.; Heribert Tommek:
Blick in die Fälscherwerkstatt. Was die Lenz-Forschung im Falck-Nachlaß
finden kann. In: Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts (Tübingen),
Jg. 2002, S. 156-167.
Signatur
Fondi 61, Nimistu 1, S/Ü 17, Bl. 85
Titel
Br. an Johann Gottfried Röderer (?), [Januar 1776 (?)]
Incipit
Lieber Bruder! ich bin in grausamer Beklemmung […]
Umfang
1 Bl. (17,5 x 20,7)
Anmerkung
Adressat und Datierung des Briefs oder Briefkonzepts sind unsicher;
Froitzheim hielt Goethe für den Empfänger und datierte auf „Juli-Sept.
1776“.
Druck
FSt 99 (nach sp. Abschrift). – Zuerst gedruckt bei Joh.[annes]
Froitzheim: Lenz und Goethe. Mit ungedruckten Briefen von Lenz, Herder,
Lavater, Röderer, Luise König. Stuttgart, Leipzig, Berlin, Wien: Deutsche
Verlags-Anstalt 1891, S. 109f. (nach dem o. g. Autograph)
Signatur
Fondi 61, Nimistu 1, S/Ü 22, Bl. 82-83
Titel
: Bl. 82r: „Menusier a Nevers / Ce prince dont le coeur plus grand
que l’univers […]“. – Bl. 82v: „Le Duc de St Aigran /
Fit pour lui les vers suivans [...]“. – Bl. 83r:
„Prosopopée d’un courtison / par Tristan […]“. –
Bl. 83v: „Dem Kuckuck mit dem Ehstandsleben […]“.
Umfang
1 Dbl. (17,6 x 20,6)
Anmerkung
Mit Tinte und Bleistift geschriebene Verse in frz. und dt. Sprache; in der
oberen Hälfte von Bl. 83v verwischte Bleistiftzeilen.
Druck
(Bl. 83v: „Dem Kuckuck mit dem Ehstandsleben […]“): Blei
1909/13, Bd. 1, S. 514.
Signatur
Fondi 61, Nimistu 1, S/Ü 23, Bl. 36
Titel
Br. an Johann Wolfgang Goethe, [Juli 1776]
Incipit
Verbrenne dies Billet. / Wolltest du doch das dem Herrn weisen
Liebgen […]
Umfang
1 Bl. (17,9 x 13,2)
Druck
FSt 197 (nach sp. Abschrift)
Signatur
Fondi 61, Nimistu 1, S/Ü 23, Bl. 37-39
Titel
Br. an Johann Friedrich Simon, [April 1776]
Incipit
(Bl. 37r): und gemeinschaftlich für ihr ganzes zukünftiges Leben
zubereitet würden […]
Umfang
3 Bl. (Bl. 37: 20,8 x 20,5; Bl. 38: 16,9 x 20,5; Bl. 39: 17,0 x 20,7)
Anmerkung
Briefanfang, vmtl. 1 Bl., fehlt
Druck
FSt 157; Teildruck des Brieftextes von Bl. 37r-38r nach W.[oldemar]
von Bock: Die Historie von der Universität zu Dorpat, und deren
Geschichte. In: Baltische Monatsschrift (Riga), Bd. 9 (1864),
H. 2/3, S. 107-193 u. H. 6, S. 487-522, hier
S. 501f. – Heribert Tommek: Blick in die Fälscherwerkstatt. Was
die Lenz-Forschung im Falck-Nachlaß finden kann. In: Jahrbuch des Freien
Deutschen Hochstifts (Tübingen), Jg. 2002, S. 156-167, hier
S. 165-167 (nach dem o. g. Autograph)