prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.12.1:model_id=39995:lm=none:date=05_04_2024_17:31
2024-04-05T17:22:41.601+02:00
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unsre
Schriftsteller
und
Künstler
die
große
Ermunte=
wendet,
und
seinen
Verstand
bessert,
wird
über
alles
unsre Schriftsteller und Künstler die große Ermunte= wendet, und seinen Verstand bessert, wird über alles
rung
der
Griechen
hätten,
und
ihre
Schriften,
wie
rung der Griechen hätten, und ihre Schriften, wie
ihre
Werke
vor
den
Augen
aller
aufstellen
könnten.
ihre Werke vor den Augen aller aufstellen könnten.
Den
Beyfall
eines
ganzen
Volks
zu
erhalten,
wie
Den Beyfall eines ganzen Volks zu erhalten, wie
würde
das
die
Genies
unter
uns
entwickeln,
die
be¬
würde das die Genies unter uns entwickeln, die be¬
sten
Köpfe
aufmuntern,
und
die
schlechten
Scriben¬
sten Köpfe aufmuntern, und die schlechten Scriben¬
ten
verdrängen!
Haben
wir
noch
keine
Schriftsteller
ten verdrängen! Haben wir noch keine Schriftsteller
die
den
Griechen
und
Römern
gleich
kommen,
so
ha¬
die den Griechen und Römern gleich kommen, so ha¬
ben
wir
auch
noch
kein
griechisches
Publicum.
ben wir auch noch kein griechisches Publicum.
Die
Begierde
nach
Ruhm
entwickelt
große
Seelen¬
Die Begierde nach Ruhm entwickelt große Seelen¬
kräfte,
aber
wo
wenig
Ruhm
zu
erlangen
ist,
wie
kräfte, aber wo wenig Ruhm zu erlangen ist, wie
konnen
sie
da
entwickelt
werden?
konnen sie da entwickelt werden?
Der
Nutzen,
den
ein
erweitertes
und
verbessertes
Der Nutzen, den ein erweitertes und verbessertes
Erkänntniß
gewährt,
verbunden
mit
dem
reinsten
Erkänntniß gewährt, verbunden mit dem reinsten
Vergnügen,
sollte
jedem
einen
Trieb
einflößen,
zu
le¬
Vergnügen, sollte jedem einen Trieb einflößen, zu le¬
sen,
die
Erkänntnisse,
die
uns
andre
in
ihren
Schrif¬
sen, die Erkänntnisse, die uns andre in ihren Schrif¬
ten
mitgetheilet
haben,
sich
zuzueignen,
und
sich
mit
ten mitgetheilet haben, sich zuzueignen, und sich mit
der
leichtern
Art
der
Wissenschaft
zu
versorgen,
die
der leichtern Art der Wissenschaft zu versorgen, die
man
dadurch
erlangen
kann.
man dadurch erlangen kann.
Ein
jeder
Mensch,
der
sein
Erkänntniß
verbessert,
Ein jeder Mensch, der sein Erkänntniß verbessert,
in
seinem
Kopfe
aufräumt,
und
sich
zum
Nachdenken
in seinem Kopfe aufräumt, und sich zum Nachdenken
gewöhnt,
wird
in
jedem
Stande
seines
Lebens
und
gewöhnt, wird in jedem Stande seines Lebens und
bey
jedem
Gewerbe
welches
er
treibt,
den
Einfluß
da=
menschlichen
Geschlechts
kennen
zu
lernen,
die
Ein¬
bey jedem Gewerbe welches er treibt, den Einfluß da= menschlichen Geschlechts kennen zu lernen, die Ein¬
von
verspüren.
Er
wird
mit
mehrerer
Ordnung
han¬
von verspüren. Er wird mit mehrerer Ordnung han¬
deln,
er
wird
geschickter
seyn,
einen
Anschlag
zu
ma¬
deln, er wird geschickter seyn, einen Anschlag zu ma¬
chen,
Vörtheil
und
Schaden
zu
erwegen,
den
Erfolg
chen, Vörtheil und Schaden zu erwegen, den Erfolg
seiner
Unternehmungen
zuverläßiger
zu
bestimmen;
seiner Unternehmungen zuverläßiger zu bestimmen;
er
wird
nicht
blos
mechanisch
verfahren,
er
wird
die
er wird nicht blos mechanisch verfahren, er wird die
Ursachen
der
Dinge
kennen,
darüber
nachdenken,
ihre
als
die
Einwohner
seines
Städtchens,
oder
seiner
Ursachen der Dinge kennen, darüber nachdenken, ihre als die Einwohner seines Städtchens, oder seiner
Wirkungen
mehr
vorhersehen,
und
sich
selbst
desto
Wirkungen mehr vorhersehen, und sich selbst desto
mehr
nützen.
Der
Kaufmann,
der
Handwerksmann,
mehr nützen. Der Kaufmann, der Handwerksmann,
der
Landmann,
wird
nichts
blos
mechanisch
treiben
der Landmann, wird nichts blos mechanisch treiben
sondern
mit
einem
aufgeklärten
Verstande
wird
er
sei¬
sondern mit einem aufgeklärten Verstande wird er sei¬
nen
Nutzen
da
hervorsuchen
köͤnnen,
wo
ihn
der
me¬
nen Nutzen da hervorsuchen köͤnnen, wo ihn der me¬
chanische
Kaufmann,
der
nichts
als
rechnen
kann,
und
chanische Kaufmann, der nichts als rechnen kann, und
der
Landmann
der
nichts
weiß,
als
wenn
er
pflügen
der Landmann der nichts weiß, als wenn er pflügen
und
den
Dünger
führen
muß,
nicht
sucht.
Das
durch
und den Dünger führen muß, nicht sucht. Das durch
das
Lesen
auf
Nachdenken
gerichtete
Gemüth
wird
das Lesen auf Nachdenken gerichtete Gemüth wird
darauf
denken,
versteckte
Vortheile
zu
suchen,
tausend
darauf denken, versteckte Vortheile zu suchen, tausend
Veränderungen
mit
einem
Boden
vorzunehmen,
den
Veränderungen mit einem Boden vorzunehmen, den
man
für
unfruchtbar
gehalten,
oder
der
nicht
ergiebig
man für unfruchtbar gehalten, oder der nicht ergiebig
genug
gewesen
ist,
ergiebiger
zu
machen.
Wir
ver¬
genug gewesen ist, ergiebiger zu machen. Wir ver¬
weisen
hiebey
unsre
Leser
auf
die
in
dem
15ten,
16ten
weisen hiebey unsre Leser auf die in dem 15ten, 16ten
und
33ten
Stück
unsrer
Zeitung
bereits
gemachter
und 33ten Stück unsrer Zeitung bereits gemachter
Auszüge
von
der
Wirthschaft
eines
philosophischen
Auszüge von der Wirthschaft eines philosophischen
Bauers,
welche
uns
zeigt,
wie
nützlich
es
ist,
wenn
auch
Bauers, welche uns zeigt, wie nützlich es ist, wenn auch
der
Landmann
denkt,
und
den
Mitteln
der
Verbesse¬
der Landmann denkt, und den Mitteln der Verbesse¬
rung
seines
Landes
und
seiner
Aecker
nachsinnen
kann.
rung seines Landes und seiner Aecker nachsinnen kann.
Wie
viel
wüste
Gegenden
sind
in
fruchtbare
Felder
Wie viel wüste Gegenden sind in fruchtbare Felder
verwandelt
worden,
seit
dem
man
mehr
nachge=
verwandelt worden, seit dem man mehr nachge=
dacht
hat?
dacht hat?
Ein
Mensch,
der
mit
den
Wissenschaften
sich
be¬
Ein Mensch, der mit den Wissenschaften sich be¬
kannt
macht,
zum
Lesen
einen
Theil
seiner
Zeit
an=
kannt macht, zum Lesen einen Theil seiner Zeit an=
was
ihm
vorkommt,
sich
mündlich
oder
schriftlich,
or¬
was ihm vorkommt, sich mündlich oder schriftlich, or¬
dentlich
und
angenehm
ausdrücken
lernen.
Dieses
zu
dentlich und angenehm ausdrücken lernen. Dieses zu
können,
ist
oft
sehr
nützlich,
und
stets
angenehm.
Es
können, ist oft sehr nützlich, und stets angenehm. Es
schickt
sich
für
jeden
Stand,
und
jedes
Geschlecht,
das
schickt sich für jeden Stand, und jedes Geschlecht, das
was
man
sagen
will,
nicht
verwirrt,
unordentlich,
wi¬
was man sagen will, nicht verwirrt, unordentlich, wi¬
derwärtig,
sondern
ordentlich,
deutlich,
und
so
zu
sa¬
derwärtig, sondern ordentlich, deutlich, und so zu sa¬
gen,
daß
es
gefällt.
Wo
nur
Menschen
sind,
die
ein¬
gen, daß es gefällt. Wo nur Menschen sind, die ein¬
ander
ihre
Gedanken
mittheilen
wollen
und
müssen,
ander ihre Gedanken mittheilen wollen und müssen,
wird
es
zum
Nutzen
und
Vergnügen
gereichen,
wenn
wird es zum Nutzen und Vergnügen gereichen, wenn
es
sowohl
in
mündlichen
Unterredungen
als
in
Brie¬
es sowohl in mündlichen Unterredungen als in Brie¬
fen
auf
eine
gute
Art
geschieht.
Ein
Nutzen,
den
je¬
fen auf eine gute Art geschieht. Ein Nutzen, den je¬
der
Stand
von
der
Liebe
zu
einem
verbesserten
Er¬
der Stand von der Liebe zu einem verbesserten Er¬
känntnisse,
und
den
Wissenschaften
einerndten
kann.
känntnisse, und den Wissenschaften einerndten kann.
Wie
nützlich
und
lehrreich
kann
einem
jeden
die
Ge¬
Wie nützlich und lehrreich kann einem jeden die Ge¬
schichte
seyn!
Sie
unterrichtet
in
lehrenden
Beyspie¬
schichte seyn! Sie unterrichtet in lehrenden Beyspie¬
len,
die
stärker
rühren
als
lange
Predigten.
Und
len, die stärker rühren als lange Predigten. Und
was
ist
es
für
ein
wahres
Vergnügen
der
mensch¬
was ist es für ein wahres Vergnügen der mensch¬
lichen
Seele,
zu
sehen,
wie
die
Welt
entstanden,
wie
lichen Seele, zu sehen, wie die Welt entstanden, wie
sie
nach
und
nach
in
den
gegenwärtigen
Zustand
ge¬
sie nach und nach in den gegenwärtigen Zustand ge¬
kommen,
mit
allen
Nationen
vom
Anfang
an
bekannt
kommen, mit allen Nationen vom Anfang an bekannt
zu
seyn,
die
größten
und
edelsten
Charactere
des
zu seyn, die größten und edelsten Charactere des
richtungen,
Empfindungen,
Anstalten
der
Menschen
richtungen, Empfindungen, Anstalten der Menschen
zu
sehen,
und
sein
Leben
gleichsam
so
alt
als
die
Dauer
zu sehen, und sein Leben gleichsam so alt als die Dauer
der
Welt
zu
machen.
Wir
stellen
uns
vor,
daß
einem
der Welt zu machen. Wir stellen uns vor, daß einem
Menschen,
der
nichts
von
der
Geschichte
weiß,
und
Menschen, der nichts von der Geschichte weiß, und
weiter
von
dem
menschlichen
Geschlecht
nichts
kennet,
weiter von dem menschlichen Geschlecht nichts kennet,
Stadt,
in
dem
Zeitraume
von
funfzig
Jahren,
so
lan¬
Stadt, in dem Zeitraume von funfzig Jahren, so lan¬
ge
er
denken
kann,
so
zu
Muthe
seyn
muß,
wie
einem
ge er denken kann, so zu Muthe seyn muß, wie einem
der
an
eine
Insel
geworfen
worden,
wo
er
von
allen
der an eine Insel geworfen worden, wo er von allen
übrigen
Theilen
der
Welt
abgeschnitten,
nichts
wei¬
übrigen Theilen der Welt abgeschnitten, nichts wei¬
ter
von
der
Welt
hört.
Er
ist
gegen
einen
Menschen,
ter von der Welt hört. Er ist gegen einen Menschen,
der
die
Geschichte
kennt,
auf
einer
wüsten
Insel.
der die Geschichte kennt, auf einer wüsten Insel.
Der
letzte
lebt
eigentlich
unter
dem
menschlichen
Ge¬
Der letzte lebt eigentlich unter dem menschlichen Ge¬
schlechte,
und
ist
so
alt
als
die
Welt,
hat
alle
Jahr¬
schlechte, und ist so alt als die Welt, hat alle Jahr¬
hunderte
durchlebt,
und
jener
ist
kaum
ein
Kind
von
hunderte durchlebt, und jener ist kaum ein Kind von
einem
Tage.
einem Tage.
Wie
viel
Nutzen
und
Vergnügen
wird
derjenige
Wie viel Nutzen und Vergnügen wird derjenige
haben,
der
einige
Einsichten
in
die
Sternkunde
er¬
haben, der einige Einsichten in die Sternkunde er¬
langt,
der
das
Planetensystem
kennt,
der
etwas
von
langt, der das Planetensystem kennt, der etwas von
der
Sonnen
versteht,
um
welche
sich
ihre
Welten
der Sonnen versteht, um welche sich ihre Welten
drehen.
Der
den
gestirnten
Himmel
mit
andern
Au¬
drehen. Der den gestirnten Himmel mit andern Au¬
gen
ansieht,
als
ein
Unwissender,
welcher
die
Sterne
gen ansieht, als ein Unwissender, welcher die Sterne
wie
goldne
Nägel
an
einem
blauen
Gewölbe
betrach¬
wie goldne Nägel an einem blauen Gewölbe betrach¬
tet.
Es
kommt
uns
vor,
nachdem
wir
die
Welt
tet. Es kommt uns vor, nachdem wir die Welt
besser
kennen,
als
ob
wir
wie
untergedrückt
wären,
besser kennen, als ob wir wie untergedrückt wären,
und
ersticken
müßten,
wenn
wir
uns
von
einem
sol¬
und ersticken müßten, wenn wir uns von einem sol¬
chen
Gewölbe
mit
goldnen
Någeln
umschlossen
sehen.
chen Gewölbe mit goldnen Någeln umschlossen sehen.
Wer
auch
nur
eine
leichte
Wissenschaft
davon,
zum
Wer auch nur eine leichte Wissenschaft davon, zum
Exempel,
aus
Fontenells
Gesprächen
von
mehr
Exempel, aus Fontenells Gesprächen von mehr
als
einer
Welt
erlangt
hat,
wird
sich
seinen
Schöpfer
als einer Welt erlangt hat, wird sich seinen Schöpfer
un¬
un¬