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2024-04-03T23:36:15.589+02:00
2024-04-03T21:40:13.124Z
den
ist.
Wir
wollen
aber
lieber
den
Mangel
unserer
den ist. Wir wollen aber lieber den Mangel unserer
Erinnerungen
aus
einem
englischen
Schriftsteller
er¬
Erinnerungen aus einem englischen Schriftsteller er¬
gänzen,
der
das
Gefühldes
Erhabenen
aus
gänzen, der das Gefühldes Erhabenen aus
den
Trieben
der
Selbsterhaltung
und
durch
den Trieben der Selbsterhaltung und durch
eine
Anstrengung
der
Fibern
erklärt,
die
mit
eine Anstrengung der Fibern erklärt, die mit
jedem
Schmerz
verbunden
ist.
Daher
sind
dem
jedem Schmerz verbunden ist. Daher sind dem
Gefühl
des
Erhabnen
unabsehbar
große,
unregelmä¬
Gefühl des Erhabnen unabsehbar große, unregelmä¬
ßige,
rauhe,
nachläßige,
maßive,
dunkle,
gerad
ßige, rauhe, nachläßige, maßive, dunkle, gerad
fortschießende
oder
stark
abstechende
Gegenstäͤnde
ange¬
fortschießende oder stark abstechende Gegenstäͤnde ange¬
messen.
Nach
eben
dieser
Theorie
hat
das
Gefühl
messen. Nach eben dieser Theorie hat das Gefühl
des
Schönen
eine
genaue
Verwandschaft
mit
den
des Schönen eine genaue Verwandschaft mit den
Trieben
der
Geselligkeit,
und
der
Britte
Trieben der Geselligkeit, und der Britte
glaubt
bey
dem
Genuß
jeder
Lust
eine
Erschlaf¬
glaubt bey dem Genuß jeder Lust eine Erschlaf¬
fung
der
Fibern
und
vermehrte
Ausdünstung
fung der Fibern und vermehrte Ausdünstung
wahrgenommen
zu
haben.
Die
Gegenstände
für
das
wahrgenommen zu haben. Die Gegenstände für das
Gefühl
des
Schoͤnen
unterscheiden
sich
demnach
durch
Gefühl des Schoͤnen unterscheiden sich demnach durch
eine
vergleichungsmäßige
Kleinheit,
(gleichwie
Di¬
eine vergleichungsmäßige Kleinheit, (gleichwie Di¬
minutiva
Liebkosungswörter
sind
und
Martial
minutiva Liebkosungswörter sind und Martial
sagt:
qui
bellus
homo
est,
Cotta,
pusillus
homo
est)
sagt: qui bellus homo est, Cotta, pusillus homo est)
durch
eine
glatte
geschliffene
Oberfläche,
helle
durch¬
durch eine glatte geschliffene Oberfläche, helle durch¬
sichtige
Klarheit,
schlängelnde
Wellenbewegung,
und
sichtige Klarheit, schlängelnde Wellenbewegung, und
schmelzende,
welkende,
schmachtende
Weichlichkeit.
schmelzende, welkende, schmachtende Weichlichkeit.
Unter
andern
urtheilt
auch
der
englische
Beobachter
Unter andern urtheilt auch der englische Beobachter
zuruͤckhaltender
und
vorsichtiger
üͤber
den
Unterscheid
zuruͤckhaltender und vorsichtiger üͤber den Unterscheid
des
Eindrucks,
den
eine
Höhe
oder
Tiefe
auf
das
des Eindrucks, den eine Höhe oder Tiefe auf das
Gefühl
des
Erhabnen
macht.
Wenn
er
sich
einen
Gefühl des Erhabnen macht. Wenn er sich einen
Abgrund
schrecklicher
vorstellt,
so
beruft
er
sich
auf
Abgrund schrecklicher vorstellt, so beruft er sich auf
keine
eigentliche
Versuche
des
Gefühls
sondern
auf
keine eigentliche Versuche des Gefühls sondern auf
eine
bloße
Ahndung
des
Urtheils
und
der
Einbil¬
eine bloße Ahndung des Urtheils und der Einbil¬
dungskraft.
In
dieser
philosophischen
Untersuchung
dungskraft. In dieser philosophischen Untersuchung
über
den
Ursprung
unserer
Begriffe
vom
Erhabnen
über den Ursprung unserer Begriffe vom Erhabnen
und
Schönen
finden
wir
noch
in
Ansehung
der
und Schönen finden wir noch in Ansehung der
Pracht
eine
dringende
Warnung
für
selbige
in
Wer¬
Pracht eine dringende Warnung für selbige in Wer¬
ken
der
Kunst;
weil
eine
Verschwendung
ausgesuch¬
ken der Kunst; weil eine Verschwendung ausgesuch¬
ter
Schönheiten
gar
zu
kostbar
ist,
dem
nützlichen
ter Schönheiten gar zu kostbar ist, dem nützlichen
Gebrauche
loicht
nachtheilig
wird,
und
das
Mißver¬
Gebrauche loicht nachtheilig wird, und das Mißver¬
gnügen
über
Unordnung
durch
eine
Aussicht
ins
gnügen über Unordnung durch eine Aussicht ins
Unendliche
ersetzt
werden
muß:
daß
folglich
unter
Unendliche ersetzt werden muß: daß folglich unter
sehr
wenigen
Gegenständen
ein
Feuerwerk
noch
sehr wenigen Gegenständen ein Feuerwerk noch
am
meisten
einer
künstlichen
Pracht
fähig
sey.
am meisten einer künstlichen Pracht fähig sey.
(S.
A
philosophical
Enquiry
into
the
Origin
of
(S. A philosophical Enquiry into the Origin of
Ideas
of
the
Sublime
and
Beautiful.
Part
II.
sect.
15.
Ideas of the Sublime and Beautiful. Part II. sect. 15.
Lond.
1757.
8.)
Von
des
Herrn
Magisters
Beob=
Lond. 1757. 8.) Von des Herrn Magisters Beob=
achtungen
über
die
verschiedene
Gegenstäͤnde
des
Er¬
achtungen über die verschiedene Gegenstäͤnde des Er¬
habnen
und
Schönen
hat
uns
folgende
vorzüglich
ge=
habnen und Schönen hat uns folgende vorzüglich ge=
fallen:
"Ein
Arsenal
kann
edel
und
einfältig,
ein
Re¬
fallen: "Ein Arsenal kann edel und einfältig, ein Re¬
"sidenzschloß
prächtig
und
ein
Lustpallast
schön
und
ge=
"sidenzschloß prächtig und ein Lustpallast schön und ge=
"ziert
seyn."—
Der
zweyte
Abschnitt
handelt
”von
"ziert seyn."— Der zweyte Abschnitt handelt ”von
"den
Eigenschaften
des
Erhabnen
und
Schönen
am
"den Eigenschaften des Erhabnen und Schönen am
„Menschen
überhaupt,"
und
fängt
sich
also
an:
"Ver=
„Menschen überhaupt," und fängt sich also an: "Ver=
"stand
ist
erhaben,
Witz
ist
schön.
Kühnheit
ist
er
"stand ist erhaben, Witz ist schön. Kühnheit ist er
"haben
und
groß,
List
ist
klein
aber
schön.
Die
Be¬
"haben und groß, List ist klein aber schön. Die Be¬
hutsamkeit,
sagte
Cromwell,
ist
eine
Bürgermeister=
hutsamkeit, sagte Cromwell, ist eine Bürgermeister=
"tugend
u.
s.
w.
Ohngeachtet
diese
Beobachtungen
den
"tugend u. s. w. Ohngeachtet diese Beobachtungen den
Bildern
gar
zu
aͤhnlich
sind,
welche
durch
eine
magi¬
Bildern gar zu aͤhnlich sind, welche durch eine magi¬
sche
Laterne
an
der
Wand
spielen;
so
findet
man
in
sche Laterne an der Wand spielen; so findet man in
der
Folge
manche
artige
Anmerkungen
über
einige
der Folge manche artige Anmerkungen über einige
Eigenschaften
der
Gestalt,
des
Alters,
der
Kleidung,
Eigenschaften der Gestalt, des Alters, der Kleidung,
der
Bühne,
der
Herenmährchen
und
besonders
der
der Bühne, der Herenmährchen und besonders der
Temperamente
rc.
Weil
aber
des
Verf.
Entwurf
nur
Temperamente rc. Weil aber des Verf. Entwurf nur
das
sinnliche
Gefühl
berühren
sollte,
ahnden
wir
mit
das sinnliche Gefühl berühren sollte, ahnden wir mit
einigem
Grunde,
daß
in
diesem
Abschnitte
die
fünf
einigem Grunde, daß in diesem Abschnitte die fünf
Sine
des
Menschen
gänzlich
übergangen
worden.
Der
Sine des Menschen gänzlich übergangen worden. Der
hohe
Gusto
an
Schüsseln,
die
mit
T..
f.
lsdr.
ck
hohe Gusto an Schüsseln, die mit T.. f. lsdr. ck
gesalbt
sind,
des
Königs
Demetrius
Poliorce¬
gesalbt sind, des Königs Demetrius Poliorce¬
tes
Wettstreit
e
regia
glande,
das
Erhabene
des
tes Wettstreit e regia glande, das Erhabene des
Gestanks
betreffend,
(in
Baylens
kritischen
Anmer¬
Gestanks betreffend, (in Baylens kritischen Anmer¬
kungen
über
die
Lamia)
und
der
begeisterte
Griff
kungen über die Lamia) und der begeisterte Griff
eines
sicyonischen
Bacchanten,
welcher
das
Ge¬
eines sicyonischen Bacchanten, welcher das Ge¬
heimnis
jeder
Schönheit
auf
der
Spur
verfolgt,
sind
heimnis jeder Schönheit auf der Spur verfolgt, sind
ausnehmende
Beyspiele
von
den
Besonderheiten
der
ausnehmende Beyspiele von den Besonderheiten der
menschlichen
Natur.
Wenn
aber
der
Hr.
Magister
menschlichen Natur. Wenn aber der Hr. Magister
den
Inbegrif
der
Tugend
in
dem
"
Gefühl
von
der
den Inbegrif der Tugend in dem " Gefühl von der
"Schönheit
und
Würde
der
menschlichen
Natur
zu¬
"Schönheit und Würde der menschlichen Natur zu¬
"sammenfaßt;
so
ist
leicht
zu
erachten,
daß
er
unter
"sammenfaßt; so ist leicht zu erachten, daß er unter
dieser
Schönheit
und
Würde
der
menschlichen
Natur
dieser Schönheit und Würde der menschlichen Natur
nichts
anders
als
die
Tugend
selbst
versteht.
Man
nichts anders als die Tugend selbst versteht. Man
wird
sich
über
diese
Gleichung
von
3
unbekannten
wird sich über diese Gleichung von 3 unbekannten
Größen
nicht
wundern,
weil
die
Tugend
eben
so
na¬
Größen nicht wundern, weil die Tugend eben so na¬
türlich
durch
ein
Gefühl
der
Tugend
erklärt
werden
türlich durch ein Gefühl der Tugend erklärt werden
kann,
als
man
sich
noch
erinnern
wird,
daß
der
Verf.
kann, als man sich noch erinnern wird, daß der Verf.
die
meisten
Beobachtungen
über
das
Schöne
selbst
die meisten Beobachtungen über das Schöne selbst
nicht
aus
den
Eigenschaften
der
Dinge,
sondern
vor¬
nicht aus den Eigenschaften der Dinge, sondern vor¬
nehmlich
aus
dem
innigsten
Bewußtseyn
ihrer
Schön¬
nehmlich aus dem innigsten Bewußtseyn ihrer Schön¬
heit
herleitet.
Ob
dieses
Gefühl
von
der
Schönheit
heit herleitet. Ob dieses Gefühl von der Schönheit
und
Wuͤrde
der
menschlichen
Natur
im
Besitz
erkannt
und Wuͤrde der menschlichen Natur im Besitz erkannt
oder
füglicher
im
Verlust
erworben
wird,
überlaßen
oder füglicher im Verlust erworben wird, überlaßen
„wir
den
Kennern
jenes
eingebildeten
Kleinods,
„wir den Kennern jenes eingebildeten Kleinods,
"dessen
ganzer
Werth
darin
besteht,
daß
man
es
zer¬
"dessen ganzer Werth darin besteht, daß man es zer¬
„bricht,
und
wovon
man
überhaupt
viel
hämische
Zwei¬
„bricht, und wovon man überhaupt viel hämische Zwei¬
"fel
hegt,
des
adoptirten
Tugendschimmers
"fel hegt, des adoptirten Tugendschimmers
zu
geschweigen.
zu geschweigen.
Es
ist
daher
wahrscheinlich,
daß
Es ist daher wahrscheinlich, daß
dieses
Gefühl
von
der
Schönheit
und
der
Würde
der
dieses Gefühl von der Schönheit und der Würde der
menschlichen
Natur
mit
zu
den
unnatüͤrlichen
Dingen
menschlichen Natur mit zu den unnatüͤrlichen Dingen
gehört,
in
welchen
das
Erhabene
zwar
gemeynt,
aber
we¬
gehört, in welchen das Erhabene zwar gemeynt, aber we¬
nig
oder
gar
nicht
angetroffen
wird.
Am
Beschlusse
nig oder gar nicht angetroffen wird. Am Beschlusse
dieses
Abschnittes
verweiset
sich
der
Hr.
Mag.
selbst,
dieses Abschnittes verweiset sich der Hr. Mag. selbst,
"daß
er
nicht
vermögend
gewesen
denjenigen
Stand¬
"daß er nicht vermögend gewesen denjenigen Stand¬
„punct
zu
nehmen,
aus
welchem
sich
das
große
Gemäl=
„punct zu nehmen, aus welchem sich das große Gemäl=
„de
der
ganzen
menschl.
Natur,
trotz
allen
Abstechun¬
„de der ganzen menschl. Natur, trotz allen Abstechun¬
„gen
ihrer
edlen
und
schwachen
Seiten!
in
einer
rüh¬
„gen ihrer edlen und schwachen Seiten! in einer rüh¬
"renden
Gestalt
darstellt;
weil
er
sich
gerne
bescheidet,
"renden Gestalt darstellt; weil er sich gerne bescheidet,
„daß
alle
groteske
Stellungen
(auch
in
jener
Carica¬
„daß alle groteske Stellungen (auch in jener Carica¬
„tur,
wo
einer
dem
andern
ein
schiefes
Maul
macht,
„tur, wo einer dem andern ein schiefes Maul macht,
„und
mit
seinem
leeren
Kopf
an
den
Kopf
seines
Bru¬
„und mit seinem leeren Kopf an den Kopf seines Bru¬
"ders
stößt)
zusammen
genommen,
einen
edeln
Aus¬
"ders stößt) zusammen genommen, einen edeln Aus¬
"druck
"druck