prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=12_07_2024_10:38
        2024-07-12T09:50:03.194+02:00
        2024-07-12T10:38:02.996+02:00
        
    
    
        
            
                
                
            
        
        
        
            
            
                
                
                
                    gelernt zu haben, wenn man auch dieses Handbuch
                
            
            
                
                
                
                    auswendig lernt — das Exerciren ist ein Handwerk,
                
            
            
                
                
                
                    und doch muß man mehr als das Reglement herbe¬
                
            
            
                
                
                
                    ten können. Kostet in den Kanterschen Buchhand=
                
            
            
                
                
                
                    lungen 1 fl. 15 gr.
                
            
            
                
                
                
                    Quedlinburg und Leipzig.
                
            
            
                
                
                
                    Biesterfeld hat auf 272 S. in 8. in diesem Jahr
                
            
            
                
                
                
                    verlegt: Grundriß des Lebens und der Thaten Jesu Jesum als einen Propheten vorzustellen, beylegen,
                
            
            
                
                
                
                    des Heilandes der Welt, von Friedrich Eberhard
                
            
            
                
                
                
                    Boysen, Consist. Oberhosprediger und des Gymnasii
                
            
            
                
                
                
                    zu Quedlinburg Inspektor.
                
            
            
                
                
                
                    Der hochwürdige Herr V. fängt mit dieser Schrift
                
            
            
                
                
                
                    an, einen Commentar über Herrn D. Büschings
                
            
            
                
                
                
                    Grundriß des Lebens Jesu zu schreiben. Der ge¬
                
            
            
                
                
                
                    gegenwärtige erste Theil enthält überhaupt neun Ca¬
                
            
            
                
                
                
                    pitel, worin von dem Lande, in dem Jesus gelebt
                
            
            
                
                
                
                    hat, einige bekannte Nachrichten wiederholt werden:
                
            
            
                
                
                
                    so dann bewiesen wird, daß Jesus nicht nur wirklich
                
            
            
                
                
                
                    gelebt habe, sondern auch wahrer Gott sey. Ferner
                
            
            
                
                
                
                    wird von seiner Zukunft ins Fleisch: von seiner Ge= gar, um seine Ehrlichkeit und Gerechtigkeit zu er¬
                
            
            
                
                
                
                    burt: von den nächsten Folgen derselben: von der
                
            
            
                
                
                
                    Kindheit Jesu: von seiner Anschickung zum Lehram
                
            
            
                
                
                
                    te und allen dahin einschlagenden Umständen der bib¬
                
            
            
                
                
                
                    lischen Geschichte gehandelt, und endlich beschließ
                
            
            
                
                
                
                    der Herr V. mit allgemeinen Betrachtungen über
                
            
            
                
                
                
                    das Lehramt Jesu. Da es nicht wohl möglich ist, es angegeben. Die Weisen aus Morgenland ver¬
                
            
            
                
                
                
                    daß über solche Gegenstände, als diese sind, von de¬
                
            
            
                
                
                
                    nen schon so viele weitläuftige Bücher geschrieben bische Leute schilt, sehr gründlich. — Die philologi¬
                
            
            
                
                
                
                    worden, immer was neues gesagt werden kann; und
                
            
            
                
                
                
                    überdem die Absicht des Herrn V. auch offenbar auf
                
            
            
                
                
                
                    die Erbauung gezielt hat: so wollen wir nur einige chen Ausdruck, daß es eine Krippe und nicht wie
                
            
            
                
                
                
                    dig scheinen. S. 18 wird gesagt: die vier Evange¬
                
            
            
                
                
                
                    ein jeder für sich eine besondre Absicht gehabt. Mat
                
            
            
                
                
                
                    thäus stelle JEsum als den versprochnen König,
                
            
            
                
                
                
                    Sohn Gottes vor. Dies letzte geben wir zu. Jo¬
                
            
            
                
                
                
                    hannes wolte besonders die Irrthümer des Cerin¬
                
            
            
                
                
                
                    thus wider die Gottheit Jesu bekämpfen, und häufet
                
            
            
                
                
                
                    daher die Zeugnisse für dieselbe gar reichlich. Was
                
            
            
                
                
                
                    aber die andern Evangelisten betrift: so möchten wir
                
            
            
                
                
                
                    sehen, wie der Herr V. seine Meynung von ihrer
                
            
            
                
                
                
                    historischen Absicht auch nur hypothetisch erweisen ne Gewohnheit des Heilandes, oder ein solches be¬
                
            
            
                
                
                
                    wolte. Die meisten Geschichten Jesu, die der ein
                
            
            
                
                
                
                    Evangelist erzahlt, erzahlt ja auch der andre. Mit= kann es wohl nicht gewesen seyn; theils weil Chri¬
                
            
            
                
                
                
                    hin haben sie alle einerley Absicht. Was ist denn im stus damals zum erstenmal von seinen Eltern aufs
                
            
            
                
                
                
                    Lucas vorzüglicheres, das auf das Hohepriesterthum Osterfest genommen wurde, und die theologische
                
            
            
                
            
        
        
            
            
                
                
                
                    Christi gehet, welches man nicht auch im Matthaus
                
            
            
                
                
                
                    finden solte? Wäre es wahr, daß Marcus haupt=
                
            
            
                
                
                
                    sachlich das prophetische Amt Christi erlautern wolte:
                
            
            
                
                
                
                    so müste er die meiste Reden und Predigten Jesu,
                
            
            
                
                
                
                    als Beweise jenes Amts angeführt haben Aber
                
            
            
                
                
                
                    dies finden wir nicht. Er hat nicht einmal die Berg¬
                
            
            
                
                
                
                    predigt Christi beschrieben, welche doch das größte
                
            
            
                
                
                
                    Meisterstück seiner prophetischen Lehr=Salbung war.
                
            
            
                
                
                
                    Im Gegentheil steht sie im Matthäus, und man
                
            
            
                
                
                
                    könnte also diesem mit eben dem Recht die Absicht,
                
            
            
                
                
                
                    als ihm Herr Boysen die Erläuterung des königlichen
                
            
            
                
                
                
                    Amts zueignet. Der Herr V. wird uns diesen Ein=
                
            
            
                
                
                
                    wurf wider seinen gutgemeinten, aber etwas unreifen
                
            
            
                
                
                
                    Gedanken vergeben. Wir geben nur dadurch Anlaß,
                
            
            
                
                
                
                    ihn weiter zu prúfen. -
                
            
            
                
                
                
                    Was er aber für die
                
            
            
                
                
                
                    Authenticitat des Zeugnisses Josephi von Christo an=
                
            
            
                
                
                
                    führt, halten wir für gründlich, aber doch für die
                
            
            
                
                
                
                    Erbauung viel zu gelehrt und weitläuftig; eben dies
                
            
            
                
                
                
                    müssen wir auch davon sagen, daß er S. 92 und 109
                
            
            
                
                
                
                    über den Carakter Josephs des Pflegevaters Christi,
                
            
            
                
                
                
                    so viel weit hergeholte Anmerkungen macht; und so
                
            
            
                
                
                
                    weisen, den Baron Wolf citirt, und aus Liebe
                
            
            
                
                
                
                    erläutert, und auf den Joseph anwendet. Von dem
                
            
            
                
                
                
                    Geburtsjahr Christi glaubt er, daß es zwey Jahre
                
            
            
                
                
                
                    eher anzusetzen sey, als Dionysius Exiguus,
                
            
            
                
                
                
                    und Beda, die doch am genauesten gerechnet haben,
                
            
            
                
                
                
                    theidigt er wider Herrn Damm, der sie abergläu¬
                
            
            
                
                
                
                    sche Anmerkungen über das Wort Qosvy Luc. 2, 7.
                
            
            
                
                
                
                    sind zahlreich. Herr B. bleibt bey dem gewöhnli¬
                
            
            
                
                
                
                    Punkte berühren, die uns noch einer Anzeige wür¬ Heumann wil, eine Wiege, oder ein Kästchen ge¬
                
            
            
                
                
                
                    wesen; weil sonst der Engel v. 12. die Hirten nicht
                
            
            
                
                
                
                    listen hätten bey der Beschreibung des Lebens Jesu so zurersichtlich auf die Krippe, als ein ihnen bekann¬
                
            
            
                
                
                
                    tes Behältniß der Herberge verwiesen hätte. S.
                
            
            
                
                
                
                    214. u. f wird der bethlehemitische Kindermord,
                
            
            
                
                
                
                    Markus als den großen Propheten, Lucas als einen auch wider den Einwurf, daß Josephus desselben
                
            
            
                
                
                
                    Hohenpriester, und Johannes als den eingehornen nicht gedenke, gut behauptet; und es wird wahr¬
                
            
            
                
                
                
                    scheinlich gemacht, daß einige Stellen in dieser Ge¬
                
            
            
                
                
                
                    schichte nicht undeutlich auf jenen Kindermord gezo¬
                
            
            
                
                
                
                    gen werden können Die Hypothese S. 236, daß
                
            
            
                
                
                
                    Jesus in seiner Kindheit besonders im zwölften
                
            
            
                
                
                
                    Jahr, die Beth=Midrasch, oder theologische Schule
                
            
            
                
                
                
                    besucht habe, verdiente näher geprüft zu werden. Ei¬
                
            
            
                
                
                
                    ständiges und zum Lernen abgezwecktes Schulgehen
                
            
            
                
                
                
                    Schulen,