prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_11:17 2024-07-31T09:12:02.668+02:00 2024-07-31T11:17:27.183+02:00 24tes Stück. Montag, den 24. Merz 1766. Halle 1766. G. Fr. Meiers Beyträge zu der Lehre von den Vorurtheilen des menschlichen Geschlechts. 132 S. in 8vo. Jn den ersten Paragraphen beweist Herr M. daß die Lehre von den Vorurtheilen eine sehr nützliche Sache sey, und daß Vortheile entstehen wenn man nach gar keinen, oder doch nicht nach den rechten Gründen urtheilt, imgleichen daß viele Urtheile salsch seyn können ohne Vorurtheile zu seyn. Im 10ten §. fängt der Verfasser an zu demonstriren, daß die Urtheile der Menschen gewöhnlich Vorurtheile send, die aber doch nicht immer falsch, oder ein Weg zu andern Irrthümern seyn dörfen. Er erläutert dieses durch die Art wie die meisten glauben, daß ein Gott sey. §. 12. kommt er auf den wahren Schaden der Vorurtheile, den sie verursachen 1) weil sie nur eine Scheingewißheit eine elende und eitle Uieberredung von demjenigen was wir durch sie für wahr halten, hervorbringen. 2) weil aus ihnen eine Fertigkeit des Verstandes entsteht aus Ueberei¬ lung zu urtheileu. 3) weil sie eine Hartnäckigkeit in ihnen zu beharren und alles zu verwerfen was ih= nen widerspricht, wirken. §. 14. zeigt der Autor wie es unmöglich sey in seiner gesamten Erkenntniß die Vorurtheile zu meiden, a) weil wir in der Er¬ keantniß a posteriori einen Grundsatz annehmen der ein Vorurtheil ist, nemlich daß unsre Empfindungen und die Beschaffenheit und Größe, oder eine inner¬ liche Bestimmung der Gegenstände unsern Empfin¬ dungen vorstellen Dieses erläutert er durch das Urtheil über die Farben, und den Geschmack Die hauptüble Folgen hieraus sind 1) daß wir dasje¬ nige nicht für wirklich halten was wir nicht empfin¬ den, und den Gegenstanden unsrer Empfindung das absprechen was wir nicht empfunden, 2) daß man bloß um des öftern oder bestandigen Zusammenseyns zweier Dinge, oder um der öftern oder beständigen Folgen des einen auf das andre willen urtheilt, daß eins durchs andre vermittelst eines reellen und unmittelbaren Einflusses gewirkt werde. 3) Daß man glaubt eine Sache sey eben die an¬ dre oder von eben der Art als die andre, weil man eine Uebereinstimmung unter ihnen gewahr wird. 4) Daß man sich einbildet, alles was eine ange¬ nehme Empfindung verursacht ist gut, und umgekehrt. b) weil wir in der Erkenntniß a priori eben ein Vorurtheil zum Grundsatz annehmen: was unsrer gesamten vorhergehenden Erkenntniß, die wir für wahr