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Den Nachruhm an Herrn D. Crüger halten
wir für das schlechteste. Die NNeujahrswünsche
wären besser wenn sie epigrammatischer wären. Die
Stücke an Damis sind auch nicht von einerley Güte
das p. 26. und ein anders an ihn bey ihrem Bild=
nisse p. 20. sind ihr vorzüglich gerathen.
Beym
Grabe des Herrn von Hagedorn schließt sie:
Heiligt ihr Enkel den Namen der ewig soll wehren!
Pflanzt auf dem Grabe Cypressen, und macht es zum Hayn,
Jährlich streut Blumen und singet in festlichen Chören
Seine bewunderten Lieder bey Tänzen und Wein.
Dann unterbrech eure Lieder ein heimlicher Schauer
und der Gedanke der Sterblichkeit blitz in die Lust,
Dann geht zum Grabe des Dichters in zärtlicher Trauer
Weint auf den Staub eure Zähren, und schlagt an die Brust.
und p. 39. beschreibt sie den standhaften Weisen sehr
kurz und edel:
Du lachst weun Neid und Schicksal tohen
Und sagst mit heiterem Gesicht:
Jetzt wollen wir den Himmel loben
Nur bitten, wollen wir ihn nicht.
Im Vorbericht wird noch eine Nachlese ihrer Scherz=
gedichte, die eben den seinen und sanften Karakter
haben, versprochen.
Kostet in den Kanterschen
Buchhandlungen 12 gr.
Berlin, den 1. Febr.
Den 29ten siel das höchst erfreuliche Geburtsfest
er verwittweten Prinzeßin Königl. Hoheit ein. Der
Hof erschien dieserhalb en Galla, und Ihro Königl.
oheit geruheten die gewöhnlichen Glückwünsche des
hohen Adels anzunehmen. Des Mittags speiseten
Se. Majestät, der König, nebst den Königlichen,
Braunschweigischen und fremden Prinzen, in Dert
Apartement. Des Nachmittags wurden auf dem
Schloßsch auplatze die französischen Lustspiele, le Phi¬
plophe marié, und l'Improntû de la campagne, in
beyseyn des Hofes aufgeführet. Nach deren Endi¬
ung war groß Soupee bey Ihro Majestät, der
önigin, woselbst Se. Majestät, der König, und
hobner Tasel wurde ein Ball eröfnet, und bis in die
sate Nacht mit gröstem Vergnügen fortgesetzet.
Gestern, des Abends, wurde in dem Opernhause
am Beschluß der diesjährigen Winterlustbarkeiten
te Oper, Lucius Papirius, aufgeführet. Nach
seendigter Oper war bey Sr. Königl. Hoheit, dem
drinzen von Preussen, groß Soupee und Ball, wo¬
bey Sich Jhre Majestäten, der König und die Köni=
zin, das hier befindliche Königl. Haus, die Durch¬
läuchtigsten Braunschweigischen und fremden Prin¬
in von Schwedt, des Dauphins, des Herzogs von
Lumberland, und des Prinzen Friedrich Heinrich also;
von England getragen, so ist nunmehro auch die
Lrauer über das Absterben Sr. Königl. Majestät
von Dännemark dazu gekommen, welche auf drey
Monate angeleget wird.
Die Königl. Akademie der Künste und Wissen¬
chaften hielt am letztverwichenen Donnerstag ihre
pffentliche Versammlung, welcher Se. Königl. Ho¬
eit, der Prinz von Preussen, beyzuwohnen geruhe=
ten. Der beständige Sekretair derselben, der Herr
Professor Formey, eröfnete die Sitzung mit folgen=
den Warten:
Gnädiger Herr!
Meine Herren!
"Weder die mir obliegende Pflicht, alljährlich das
"Wort zu führen, noch Ihnen die Ursache, welche
"uns allhier versammlet, anzuzeigen, setzt mich in
„Verwirrung: und ich fürchte nicht, durch eine öftere
Wiederholung einer und eben derselben Sache, noch
„durch die allgemeinen gebräuchlichen Ausdrücke be¬
schwerlich zu fallen. Gewiß, ich zweifle gar nicht,
daß, wenn ich getreuen Unterthanen sage; wie das
Leben ihres Monarchen, ihres Beschützers verlängert
as Königl. Haus, gegenwärtig waren: nach aufge¬ ist, wie Seine Jahre nach dem ihre Wünsche fort¬
streichen, und wie sie alle Hofnung haben, sich zu ver=
'sprechen, daß Ihr Lauf noch nicht sobald werde unter¬
"brochen werden; ich zweifle nicht, sage ich, hierdurch
"ihre Aufmerksamkein zu erwecken, und alle ihre Em¬
"pfindlichkeit rege zu machen. Ich halte mich also
"an das Wort: Friedrich lebt! und ich höre das aus
"dem Innersten Jhrer Seelen wiederschallende Echo:
Er lebe!
Leipzig, vom 18. Jan.
Man sieht hier die Abschrift von der Uebersetzung
sen, und viele Standespersonen beyderley Geschlechts eines französischen Briefes, welchen ein Prinz an
befanden. Nachdem der Hof bishero die Trauer den Herrn Joh. Jac. Rousseau geschrieben haben soll.
begen des Absterbens der höchstsel. Frau Marggrä= Wie dem seyn möge, so verdienet dieser Brief gele¬
sen zu werden.
Er lautet in gedachter Abschrift
Ihr habet die Republik Genf, euer Vaterland,
"verlassen. Aus der Schweitz, einom Lande, wel¬
ches ihr in euren Schriften so hoch erhoben habt,
„seyd ihr verjagt. Frankreich hat euch verurtheilt,
eingezogen zu werden. Kommt dann zu mir. Ich
"betrachte eure Fahigkeiten mit Verwunderung, und
"eure Mährchen dienen mir zur Zeitverkürzung, mit
welchen ihr euch jedoch, welches ich im Vorbeyge¬