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Berlin, vom 29. Decemben.
Premierlieutenant, Herr von Uchteritz, zum Staabs=
capitain avancirt. Ihro Königl. Hoheit, die verwitt¬
wete Prinzeßin von Preussen, haben den Kammerherrn
Sr. Hochfürstl. Durchl. des Prinzen Erbstatthalters,
Herrn Grafen von Heyden, welcher die angenehm
Nachricht von der glücklichen Entbindung Jhrer Königl.
Hoheit, der Gemahlin gedachter Sr. Hochfürstlicher
Durchlaucht, überbracht, mit einer kostbaren mit Bril
lanten besetzten Tabatiere beschenkt. Am Donnerstage,
des Vormittags, erhoben sich Se. Majestät, der Kö¬
nig, in einer mit 8 Pferden bespannten Staatscarosse
nach der Friedrichsstadt, wo Höchstdieselben abermalen
einige Wachtparaden in Augenschein nahmen. Des
Abends war bey Ihrer Königl. Hoheit, der verwitt¬
weten Prinzeßin von Preussen, Cour und Soupee,
wobey sich Jhro Majestät, die Königin, das hier be=
findliche Königl. Haus, und verschiedene Standesper
sonen beyderley Geschlechts befanden. Gestern des
Abends wurde im Opernhause das Singespiel: Il Re
Pastore, wiederholt. Der an dem hiesigen Königl.
Hofe ernannte Kaiserl. Königl. Gesandte, der Kam¬
merherr Freyherr van Schwieten, ist aus Wien hier an
gekommen. Se. Majestät, der König, haben in Gna
den geruhet, Se. Excellenz, den Generallieutenan
von der Infanterie, und Gouverneur hiesiger Residen
zien, Herrn von Ramin, mit zwey kostbaren Türki¬
schen Flinten, reich mit Gold, Silber und Diamanten
ausgelegt, und mit verschiedenen Sorten Weinen, zu
beschenken.
Warschau, vom 15. Dec.
Man sagt für gewiß, daß die Höfe, welche an dem wüstet.
Schicksale Polens Theil nehmen, gewisse zum Besten
dieses Landes gethane Vorschläge genehmiget haben, und
daß man naͤchstens einen Pacificationsreichstag ausschrei¬
seritz mit Waaren hieher gehn wollen, haben in Groß= Schrecken verbreitete.
polen das nemliche Schicksal gehabt.
Stralsund, vom 20. December.
witter, welches in die durch das neuliche Unglück be= gegangen, welche man längst vorhergesehen hat, näch¬
reits ziemlich beschädigte Marienkirche einschlug, doch
aber gleich wieder gelöschet war. Eben dasselbe hat mittiret werden. Dem Herrn Grafen von der Osten,
es gedämpft werden können. Die Kirche liegt
Bey dem Mitzlaffschen Dragonerregimente, ist der zwar nicht ganz in der Asche, ist aber ziemlich be¬
schädigt.
Strasburg, vom 15. December.
Der Herr Marschall von Contade, die Herren Ge¬
nerallieutenants, die vornehmsten Magistratspersonen,
und die angesehensten Einwohner dieser Stadt, haben
100000 Livres zusammen gebracht, die dazu sollen an¬
gewendet werden, daß Künstler die in schlechten Um¬
ständen sind, und Arme, die sich zu betteln schämen,
diesen Winter mit Brodt können versorget werden.
Ein nachahmungswürdiges Beyspiel der Menschen=
liebe!
Potsdam, vom 20. December.
Ob wir wol anfänglich glaubten, daß das letztge¬
dachte Unglück vom 17ten dieses abgewendet sey, so
muͤßten wir doch Nachmittags zu unserm gröͤßten Schre¬
cken gewahr werden, daß alsdann erst die Flamme in
dem von dem Donnerstral entzündeten Thurme über¬
hand nehmen wolte, auch solches unter beständigem
Löschen, bis des andern Tages Morgens fortgedauert
hat; da dann endlich das Feuer nachließ. Unterdessen
müssen noch jetzt Wachten dabey gehalten werden,
und solchergestalt hoffen wir, daß der Gefahr völlig
werde vorgebeuget werden.
Maynz, vom 6. Dec.
Der Rheinstrohm ist ausgetreten, so, daß von
Strasburg bis nach Bonn alles wieder unter Wasser
steht. Auch der Mayn hat seine Ufer überschwemmet,
zwischen hier und Frankfurt einige Brücken weggeris¬
sen, und einen Theil der neuen Landstraße völlig ver¬
Gotha, vom 18. Dec.
Gestern Abend hatten wir hier einen der heftigsten
ben werde. Eine Bande Strassenräuber haben neulich, Sturmwinde, welcher mit einer Menge Regen, Schnee
unter dem Namen Conföderirte, ohnweit Blonie, ei- und Hagel begleitet war. Gegen 1 auf 10 Uhr be¬
nen Kaufmann aus Fraustadt, welcher mit einer Sum= merkte man einen hellleuchtenden Blitz, und hörte ein
me Geldes von hier nach Hause reisen wollen, rein aus- lang anhaltendes Donnern; eine Erscheinung, welche
geplündert. Einige andre Kaufleute, welche von Me= bei, dieser so späten Jahreszeit Bewunderung und
Coppenhagen, vom 14. Dec.
Gleich nach der Abreise der Königl. Schwedischen
Am 17ten dieses hatten wir hier ein schweres Ge=Prinzen ist die große Veränderung im Ministerio vor¬
stens dürften auch vier der Herren Conferenzräthe di¬
auch zu Barth in die Stadtkirche eingeschlagen und ge= wird, wie verlautet, das Departement der auswärti¬
zündet, so, daß das Feuer 4 Stunden gebrannt, ehe gen Affairen anvertrauet werden. Die neuen Herren
gehei¬