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Briefe von der christlichen Religion überhaupt, z. E.
der 15te im 3ten Th. haben uns gefallen. Zuweilen
urtheilt der V. auch über gelehrte Werke, nicht immer
mit gleichem Glück. z. E. er will wissen, warum
danken nicht einmal so reich wie Holbergs seine, an Dante von der Hölle erhabner schreibt, als vom Pa¬
Ergötzlichkeit aber hundertmal geringer als Bielefelds radiese, und glaubt, dies komme daher, weil bey schreck¬
seine halten müssen. Er wechselt mit einem Grafen v. G. lichen Dingen die Einbildungskraft und die Furcht stär¬
Briefe und versichert, daß sie nicht erdichtet sind. Die ker auf den Dichter wirken, als bey angenehmen Vor¬
meisten enthalten Nachrichten und Urtheile über Per= würfen. Ein andermal 144 Br. 1ster Th. fällt er ein
sonen, die von niemand, als den heiden Briefstellern Urtheil über Leihnitzens Theodicee, und zieht Male¬
gekannt sind. Also intereßiren sie den Leser zu wenig. branche Recherche de la verité vor. Vermuthlich hat er
Ueberall aber, wo der mönchische, abergläubische Ca= beide nicht recht nach ihrer Absicht gelesen, denn sonst müste
tholik hervorsticht, sind sie unerträglich, und wir wun¬ er wissen, daß Leibniz einen andern Vorwurf, als Ma¬
dern uns daher nicht, daß eben Mönche den Marquis lebranche gehabt habe. Wie konnte er ihn denn mit
am ersten und geschwindesten übersetzen. Ein paar diesem vergleichen? Doch glauben wir, wenn Leibnitz
ein Catholik, und Malebranche ein Lutheraner wäre,
so möchte jener doch bey ihm in bessern Gunsten, als
dieser stehen. Kostet 5 fl.
Berlin, vom 2. Februar.
Obristlieutenant, Herrn von Bohlen, Wernerschen
Husarenregiments, als Commandeur bey das Leibregi
ment zu Pferde, versetzt. Se. Majestät, der König,
haben den bisherigen Referendarium bey der Königs¬
bergischen Krieges- und Domainenkammer, Herrr
litäten, und bey der Oberexaminationscommißion be¬
wiesenen Geschicklichkeit, zu Dero Krieges= und Do= ket, und Sich bey Ueberreichung dieses Geschenks des
gekehret. Des Abends wurde die Leiche des Königl.
Großbritannischen Gesandten, Herrn Mitchel, auf der
Neustadt, in die Dorotheenstädtsche Kirche mit Fackeln
standesmäßig zur Erde bestattet.
Mitau, vom 30. Jan.
Heinrich von Preußen, als Höchstderen Abreise den
den in dieser Hochfürstl. Residenzstadt, alle nur mög¬
liche Anstalten gemacht. Auf einer jeden von den
Preußische Gränzen gehen, sind hundert Pferde zum
Relais beordert, und die Hochfürstl. Küche, nebst der
Kellerey, ist bereits zum voraus dahin abgesandt wor¬
den. Die drey hiesigen Bürgergarden zu Pferde ste
Post eingegangenen Briefen haben Jhro Majestät,
die Kaiserin, allergnädigst geruhet, an dem Geburts¬
Se. Majestät, der König, haben ohnlängst den feste Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Heinrich von
Preußen, welches den ten dieses eingefallen, eine
Comödie von dem jungen Adel aus dem Cadettenkorps
aufführen zu lassen, nach deren Endigung eine kostbare
Masquerade erfolget ist. Ihro Kaiserl. Majestät, ha¬
ben bey dieser prächtigen Fete, Se. Königl. Hoheit,
Carl Heinrich von Haugwitz, wegen seiner guten Qua= mit einer von Allerhöchstderoselben, Höchsteigenen ho¬
hen Hand verfertigten Tabatiere aus Elfenbein beschen=
mainenrath bey gedachter Kammer allergnädigst zu er¬ Ausdrucks bedienet, daß der Name des Maitre, der
nennen geruhet. Am Donnerstage des Mittags, ha= diese Tabatiere verfertiget inwendig zu finden wäre,
hen Ihre Königl. Hoheiten, der Prinz und die Prin= worauf denn Se. Königl. Hoheit bey Eröfnung dersel¬
zeßin von Preussen, bey Sr. Königl. Hoheit, dem ben durch einen überaus kostbaren Ring, den Sie mit
Prinzen Ferdinand, gespeiset. Gestern sind höchstge= Ihro Kaiserl. Majestät, wohlgetroffenen Portrait dar¬
dachte Ihre Königl. Hoheiten, nach Potsdam zurück inn erblicket, Sich auf die vortreflichste Art surprenirt
zu sehen, das Vergnügen gehabt haben.
Aus Polen, vom 20. Jan.
Die Conföderirten haben am 13ten die Vorstadt Ka¬
zimierz bey Krakau eingenommen, der darinnen gestan¬
dene Rußische Lieutenant mit 80 Mann, hat sich bis
Zum Empfang Sr. Königl. Hoheit des Prinzen aufs äusserste gewehret, bis der Herr Commendant von
Oebschelwitz mit der Garnison ausmarschiret, und die
dieses, von St. Petersburg hat erfolgen sollen, wer= Conföderirten genöthiget, nach einem hartnäckigen Ge¬
fechte zurück zu weichen. Sie haben hierbey über250
Todte, und an 80 Bleßirte hinterlassen. Der Theil
Stationen, die durch diese Fürstenthümer bis an die des Regiments der Königin, so noch übrig gewesen, hat
sich besonders distinguiret.
Livorno, vom 9. Januar.
Den 5ten dieses, Abends, langte eine in acht Tagen
von Mahon gekommene Rußische Fregatte allhier an
hen in Bereitschaft, Seine Königl. Hoheit auf der und brachte die Bestätigung von der wirklichen Abreise
Gränze zu empfangen. Nach den, aus St. Peters= aller Rußischen Schiffe aus dasigen Hafen nach dem
burg, von 12ten, datirten und allhier mit der letzten Archipelagus. In der Nacht vom 7ten auf den 8ten
dieses, gegen 2 Uhr nach Mitternacht, haben wir all=
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