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Wirbelbeine.
An dem Halse sind sieben Wirbelbeine. Es giebt
jedoch Menschen, welche achte haben, und bey andern
finden sich nur sechse. Wo an dem Halse acht Wirbel¬
beine sind, da hat der Rücken nur eilf an statt zwöf, und
eilf zu jeder Seite. Jn diesem Falle vermindert die
Länge des Halses die Hohlung der Brust, welches macht,
daß das Blut durch die Lunge mühsamer sich bewegt,
und daher von einigen als eine Gelegeuheit zur Auszeh¬
rung angesehen wird.
Man giebt vor, daß diejenigen welche nur sechs Wir¬
belbeine an dem Halse haben, dem Schlag mehr unter
worfen sind, als andere Menschen, weil nach der Maße
nach welcher sich der Hals in der Länge vermindert, die
Weite der Brust sich vergrößert, und folglich auch die
Lunge, welches verursachen kan, daß sich viel leichter
Stockungen formiren können, welche den Lauf deß Geblüts
an dem Kopse unterbrechen.
Gewöhnlicher Weise hat der Mensch zwölf Ribben:
aber gleich wie man 13 Wirbelbeine an dem Rücken fin¬
der, so findet man auch 13 Ribben. Zuweilen findet man
nur 11 auf einer Seite, und 12 auf der andern. Man
nennt die letzten Adamiten.
Muskeln.
Der einfachen Muskeln sind 446. Es sind 4 Paar
Nerven, davon 10 aus dem Gehirnmark, und 30 aus
dem Rückgradmark entspringen. Die Anzahl der Drüsen
scheint unzählich zu seyn.
Zgrd
Das Herz zieht sich in einer Stunde 4000 mat zu¬
sammen. Einige schätzen die Masse des Geblüts auf
15, andere auf 25 Pfunde. Sie geht alle Stunden 18
mal durch das Herz des Menschen.
Puls.
Der Puls einer erwachsenen Person, die gesund ist,
schlägt in einer Minute nicht unter 80 noch über 90 mal.
Gemeiniglich hat er 84 Pulsschläge. Bey Kindern
schlagt er bis 115 mal. Der Puls alter Leute schlägt
nicht über 70 mal. Die Geschwindigkeit des Blutes ist
so groß, daß es in einer Minute wenigstens 125 Fuß gr. 8. Bern 771. 12 gr.
durchlauft.
Unmerkliche Ausdünstung.
Nach Dr. Keil belaufen sich die Ausdünstungen eines
Menschen in Engel. auf 39 Unzen innerhalb 24 Stunden.
Sanctorius giebt an, daß von einem Pfunde Speisen
welche ein Mensch zu sich nimmt, 5,8. durch die unmerk¬
liche Ausdünstung, und 3,8. durch die andern Wege weg¬
gehen.
In den wöchentlichen Königsbergischen Nach
richten des vergangnen Jahres 1770. findet man
N. 43. ein Verzeichniß derer Officiers des Regi
ments von Anhalt, so von 40. 1700. die Ehre
gehabt gegen den Feind für ihren König das Leben
zu verlieren, u. s. f.
So edel und heldenmäßig bey der Nachwelt die Ab¬
sicht erscheinen wird, welche man bey der Errichtung
dieses militärischen Mausolåi gehabt: so sehr
stimmt sie gleichfals mit den Gesinnungen des Alter¬
thums. Um dies zu bestätigen, können wir nicht um=
hin, jener Ehrentafel folgende Stelle aus des großen
Perikles Rede bey Gelegenheit der erschlagnen Athe¬
nienser, als die Lacädemonier unter Anführung des
Archidamus in Attica eingedrungen waren, hinzuzufüͤgen.
Auszug des Thueydides 1 Th. S. 174. nach der
franz. Uebersetzung des Ablancourt.
"Da sie ihren Leib dem gemeinen Wesen opferten,
„so haben sie sich einen ewigen Ruhm erworden, und ein
prächtiges Denkmal errichtet; nicht so sehr hier, wo
ihre Gebeine ruhen, als in dem Andenken der Men¬
schen, die nicht aufhören werden, ihre unsterbliche
Thaten jedesmal zu preisen, so oft sich Gelegenheiten
zeigen werden, ihnen nachzuahmen, oder davon zu reden.
Und da wir jetzt auch von Kriegsleuten sprechen; so
mögen diese Gedanken aus einem Paar berühmter
Schriftsteller für sie hingesetzt seyn.
Valerius Maximus 1. 7. K. 2. schreibt: "die
"mächtigsten Reiche feuren sich zur Tugend an bey Be=
"wegungen, und eine zu große Muße stürzt sie in die
Weichlichkeit. Jn der That, der Krieg, deßen Na¬
"men schon Grauen erweckt, hat die Reinigkeit unsrer
"Sitten erhalten, und der Frieden, deßen bloßen Na=
"men zu hören Vergnügen gebiert, hat unstre Stadt mit
Lastern überschwemmt.
Tacitus Hist. 1. 4.: "Es ist nicht möglich eine
"Nation im Frieden zu erhalten ohne Hülfe der Armeen,
noch Armeen ohne Geld zu unterhalten, noch Geld zu
Pfinden, als vermitteist des Schoßes und der Auflagen.
Folgende neue Bücher sind bey den Verleger die¬
ser Zeitung zu haben.
Hallers Abhandlung über die Futterkräuter der Neuern,
Hassenkamps Sendschrei¬
ben an Herrn Professor Bohn die Stelle 1 Sam. 6, 19.
betreffend, gr. 8. Rint. 771. 10 gr. Möhsens, Ver=
zeichniß einer Sammlung von Bildnißen größtentheils
berühmter Aerzte, mit Nachrichten und Anmerkungen;
sowohl zur Geschichte der Arzneigelahrtheit, als vor¬
nehmlich der Künste, mit Vignetten, 4 Berl. 9 fl.
Fortgesetzte neue genealogisch=historische Nachrichten der
99=107 Theil, 8. Leipz. 770, 2 fl. 21 gr. Die neue
Clariße eine wahrhafte Geschichte von de Beaumont,
Geschichte des Grafen von
2 Theile 12, 2 fl. 15 gr.
Sammlung neuer Reisebeschreibun¬
P... 12, 1 fl.
gen, aus dem englischen, und mit Anmerkungen von
Köhler, 2 Theile, 3 fl. Vogels Leben und Sterben
der Heiligen GOttes auf alle Tage der zwölf Monaten
des Jahrs, 2 Theile, gr. 4. Hamb. 770, 12 fl.