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den 22. April, 1765.
32tes Stück. Montag
Leipzig.
Prediger, über allerley in das Predigtamt, und
"wahre Christenthum einschlagende Materie 6½ B.
in 8, 1764.
zwoer Herrn Geistlichen betrogen, suchten wir in
diesem Buch sehr würdige Materien, und eben sol¬
che Amtsbrüͤder unterreden sich "vom Beyfall
der Prediger in großen Städten" und
auf den Lande: "Von denen Neujahrswün¬
schen auf der Canzel," (wobey eine erbärmlich
Poesie, die weiland! in Sachsen zum Neujahr ab¬
gekanzelt worden, beygefüget ist.) Sie reden ferner
'von denen Lastern auf den Lande, und in
denen Städtern
"Von denen betrübten
Kriegszeiten, und endlich von der nöthigen bey Gewissensfällen, und müssen viel Lehrgeld ge¬
Landwirthschaft eines Dorfpredigers.
Diese letzte Materie gehört zwar in das Capitel von
Accidenzien, wie sie aber hier in das, vom wahren
Christenthum gehören soll, sehen wir nicht ein. Von
denen übrigen die etwa noch dahin gezogen werden
könnten, ist nichts besonderes zu merken. Die Ge¬
sprächart ist gar nicht sokratisch, und methodisch
sondern so, wie man bey einem Glas Bier, und ei¬
ner Pfeife Toback zu sprechen pflegt. Wir glauben
„Unterredungen zwischen einem alten und jungen wohl, daß die Herrn Amtsbrüder, Senior und
Junior sich aus guten Absichten unterredet haben;
aber Moses ruft ihnen zu: Wir bringen unse¬
re Jahre zu, wie ein Geschwätz! Ein
Abermals betrogen! durch einen schönen Titel paar Blätter aus Luthers und Arnds Schrif¬
ten zu lesen, würden wir ihnen vortheilhafter em¬
pfohlen haben. Freilich wäre es gut, wenn mehr
Pastoralsachen, über Vorfälle des geistlichen Amts
gedruckt würden. Pastoralcollegia werden nicht auf
allen Akademien gehalten; wenigstens hat uns ein
gewisser Geistlicher versichern wollen, daß er 9 Jahr
auf einer Akademie zugebracht habe, ohne daß man
ein solch Collegium denen Cadidaten daselbst in allen
9 Jahren gelesen habe. Daher begehen viele junge
Prediger manche andächtige und betrübte Schnitzer
ben, ehe sie eine Sache recht gesetzt entscheiden.
Die Unterredung in dieser Schrift von der
Landwirthschaft scheinet denen Herrn Verfassern am
besten und flüßigsten vom Munde gegangen zu seyn.
Wundershalben mögen unsere Leser sie selbst durch=
Zuletzt war uns fast bange daß
gehen!
der junge Geistliche endlich noch gar des alten Man¬
nes Schwiegersohn werden dürfte. Doch diesmal