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2024-04-10T18:09:15.190+02:00
2024-04-10T16:26:51.878Z
Verdiensten
und
Talenten
vorbehalten
war.
Verdiensten und Talenten vorbehalten war.
Ein
Ein
weltkundiger
Fall
war
ihr
ganzer
Ruf.
weltkundiger Fall war ihr ganzer Ruf.
Dies
ist
Dies ist
das
Werk
der
Eigenliebe.
Wie
viele
witzige
Köpfe
das Werk der Eigenliebe. Wie viele witzige Köpfe
zählt
nicht
diese
Begierde
unter
ihre
Schlachtopfer,
zählt nicht diese Begierde unter ihre Schlachtopfer,
die
sich
durch
die
Kunst
selbst
unglücklich
gemacht
ha¬
die sich durch die Kunst selbst unglücklich gemacht ha¬
ben,
die
ihnen
Ruhm
verschaffen
sollte,
die
aber
ben, die ihnen Ruhm verschaffen sollte, die aber
bloß
diente,
sie
zu
erniedrigen!
Die
Eitelkeit
hat
bloß diente, sie zu erniedrigen! Die Eitelkeit hat
ihnen
Wege
vorgezeichnet,
welche
ihr
Ehrgeiz,
sie
mit
ihnen Wege vorgezeichnet, welche ihr Ehrgeiz, sie mit
hitziger
Eil
durchlaufen
läßt.
hitziger Eil durchlaufen läßt.
Durch
Verzweiflung
Durch Verzweiflung
getrieben,
die
eine
schändliche
Niederlage
erregt
hatte
getrieben, die eine schändliche Niederlage erregt hatte
sah
man
sie
oft
zur
Rache
greifen,
sich
der
Wuth
zu
sah man sie oft zur Rache greifen, sich der Wuth zu
schreiben
überlaßen,
ungereimte
Lehrgebäude
errich¬
schreiben überlaßen, ungereimte Lehrgebäude errich¬
ten,
die
Tugend
anfallen,
das
Verdienst
verrufen,
ten, die Tugend anfallen, das Verdienst verrufen,
kurz,
durch
ihre
seltsamen
Schriften
der
Menschlich=
kurz, durch ihre seltsamen Schriften der Menschlich=
keit
Schande
machen.
Umsonst
aber
geben
sie
die
keit Schande machen. Umsonst aber geben sie die
Musen
als
Mitschuldige
ihrer
Wuth
und
ihres
Be¬
Musen als Mitschuldige ihrer Wuth und ihres Be¬
trugs
an;
sie
beseufzen
vielmehr
ihre
Ausschweifungen.
trugs an; sie beseufzen vielmehr ihre Ausschweifungen.
Die
Liebe
zum
Ruhme
bildet
den
Helden;
und
Die Liebe zum Ruhme bildet den Helden; und
ein
edler
Ehrgeiz
hat
der
Welt
eine
Menge
Gelehrte
ein edler Ehrgeiz hat der Welt eine Menge Gelehrte
geschenkt,
die
Zierden
derselben
sind.
Die
großmü¬
geschenkt, die Zierden derselben sind. Die großmü¬
thige
Sorgfalt,
die
er
sie
anwenden
ließ,
brachte
thige Sorgfalt, die er sie anwenden ließ, brachte
jene
unsterblichen
Werke,
die
ewigen
Denkmaale
jene unsterblichen Werke, die ewigen Denkmaale
des
Verstandes
und
der
Wissenschaft,
hervor.
Durch
des Verstandes und der Wissenschaft, hervor. Durch
unüberwindliche
Standhaftigkeit
haben
sie
die
Schwie=
unüberwindliche Standhaftigkeit haben sie die Schwie=
rigkeiten
der
Kunst
besiegt;
der
Mißgunst
Verschwö¬
rigkeiten der Kunst besiegt; der Mißgunst Verschwö¬
rungen
dienten
nur,
ihren
Triumph
berühmter
zu
rungen dienten nur, ihren Triumph berühmter zu
machen.
Sie
bändigten
die
Eigenliebe,
und
ließen
machen. Sie bändigten die Eigenliebe, und ließen
davon
nur
soviel
übrig,
als
ihren
Talenten
nö¬
davon nur soviel übrig, als ihren Talenten nö¬
thig
war.
thig war.
Wir
wollen
uns
nicht
irren;
die
Eigenliebe
ist
Wir wollen uns nicht irren; die Eigenliebe ist
nützlich;
ihre
Schranken
aber
müssen
enge
umzeich¬
nützlich; ihre Schranken aber müssen enge umzeich¬
net
seyn.
Wie
viele
würden
wohl
ohne
sie
jener
net seyn. Wie viele würden wohl ohne sie jener
Menge
von
Werken,
die
Beweise
der
Wissenschaft
und
Menge von Werken, die Beweise der Wissenschaft und
des
Geschmacks,
bekannt
gemacht
haben?
Allein
des Geschmacks, bekannt gemacht haben? Allein
man
muß
aufmerksam
seyn,
ihren
verführerischen
man muß aufmerksam seyn, ihren verführerischen
Eingebungen,
und
vornehmlich
den
Lobsprüchen,
die
Eingebungen, und vornehmlich den Lobsprüchen, die
sie
veranlaßen,
zu
widerstehen.
Oft
darf
man
sie
sie veranlaßen, zu widerstehen. Oft darf man sie
nur
als
die
Frucht
der
Schmeicheley,
nicht
der
Wahr¬
nur als die Frucht der Schmeicheley, nicht der Wahr¬
heit,
ansehen;
stets
muß
man
sich
zu
überreden
su¬
heit, ansehen; stets muß man sich zu überreden su¬
chen,
daß
andrer
Gefälligkeit
zu
den
verdienten
neue
chen, daß andrer Gefälligkeit zu den verdienten neue
Lobsprüche
hinzusetze.
Dies
sind
die
mächtigen
Mit¬
Lobsprüche hinzusetze. Dies sind die mächtigen Mit¬
tel
diesen
fürchterlichen
Tyrannen
zu
besiegen,
der
so
tel diesen fürchterlichen Tyrannen zu besiegen, der so
eifersüchtig
ist,
seine
Herrschaft
zu
erweitern,
der
eifersüchtig ist, seine Herrschaft zu erweitern, der
Schwache
sich
unterwirft,
zuweilen
Kluge
verführt,
Schwache sich unterwirft, zuweilen Kluge verführt,
das
Herz
gefangen
nimmt,
den
Verstand
blendet,
das Herz gefangen nimmt, den Verstand blendet,
kurz,
in
eine
Trunkenheit
stürzt,
die
für
den
Fort¬
kurz, in eine Trunkenheit stürzt, die für den Fort¬
gang
der
Talente
am
schädlichsten
ist.
gang der Talente am schädlichsten ist.
Nichts
ist
nützlicher,
um
die
Klippen
der
Eigen=
Nichts ist nützlicher, um die Klippen der Eigen=
liebe
zu
vermeiden,
als
die
rührenden
Beyspiele
je¬
liebe zu vermeiden, als die rührenden Beyspiele je¬
ner
großen
Männer,
die
eben
so
berühmt
durch
ihre
ner großen Männer, die eben so berühmt durch ihre
Wissenschaften,
als
der
Welt
durch
ihre
Tugenden
Wissenschaften, als der Welt durch ihre Tugenden
lieb
waren.
Die
Parmeniden
sahen
diejenigen
lieb waren. Die Parmeniden sahen diejenigen
als
Unsinnige
an,
welche
sich
für
wirkliche
Gelehrte
als Unsinnige an, welche sich für wirkliche Gelehrte
hielten.
Der
weise
Socrates
schrie
überlaut,
hielten. Der weise Socrates schrie überlaut,
er
wisse
nichts.
Die
Phereciden,
die
Zeno,
er wisse nichts. Die Phereciden, die Zeno,
die
Eupedocles,
haben
die
Ungewißheit
ihrer
die Eupedocles, haben die Ungewißheit ihrer
Kenntnisse,
den
kleinen
Umfang
ihrer
Wissenschaft,
Kenntnisse, den kleinen Umfang ihrer Wissenschaft,
gestanden.
Ich
werde
also
reden,
sagte
der
Redner
gestanden. Ich werde also reden, sagte der Redner
Roms,
daß
ich
nichts
ausdrücklich
bekräftige;
ich
Roms, daß ich nichts ausdrücklich bekräftige; ich
"will
in
mich
selbst
ein
Mißtrauen
setzen,
will
an
"will in mich selbst ein Mißtrauen setzen, will an
allem
zweifeln,
und
also
die
Wahrheit
zu
erkennen
allem zweifeln, und also die Wahrheit zu erkennen
suchen.
Wo
könnte
man
würdigere
Muster
der
suchen. Wo könnte man würdigere Muster der
Bewunderung,
und
mächtigern
Beystand
zu
Ersti¬
Bewunderung, und mächtigern Beystand zu Ersti¬
ckung
der
Eigenliebe
und
Vermeidung
ihrer
Blend¬
ckung der Eigenliebe und Vermeidung ihrer Blend¬
werke
finden,
als
die
Lehren
jener
Meister
der
Be¬
werke finden, als die Lehren jener Meister der Be¬
redsamkeit,
jener
Orakel
der
Weisheit?
redsamkeit, jener Orakel der Weisheit?
Durch
den
Gebrauch
der
Waffen
der
Vernunft
Durch den Gebrauch der Waffen der Vernunft
kann
man
diesen
mächtigen
Feind
bezwingen,
den
kann man diesen mächtigen Feind bezwingen, den
Hochmuth
erzeugt,
und
Schwachheit
verstärkt.
Die
Hochmuth erzeugt, und Schwachheit verstärkt. Die
Belohnung
dieser
Triumphe
ist
sehr
schätzbar.
Man
Belohnung dieser Triumphe ist sehr schätzbar. Man
sammelt
davon
in
jedem
Augenblicke
des
Lebens
die
sammelt davon in jedem Augenblicke des Lebens die
schönsten
Früchte;
die
Zufriedenheit
des
Herzens,
schönsten Früchte; die Zufriedenheit des Herzens,
das
Wachsthum
des
Verstandes,
die
Vollkommenheit
das Wachsthum des Verstandes, die Vollkommenheit
der
Talente,
erwünschten
Ruf,
die
Liebe
der
Welt,
der Talente, erwünschten Ruf, die Liebe der Welt,
den
Preis
der
Nachkommenschaft,
kurz,
das
Glück
den Preis der Nachkommenschaft, kurz, das Glück
des
Lebens.
Die
ganze
Welt
bestrebt
sich,
dem
großen
des Lebens. Die ganze Welt bestrebt sich, dem großen
Manne
Siegeszeichen
aufzurichten;
allein
nur
dann
Manne Siegeszeichen aufzurichten; allein nur dann
ist
er
es,
wenn
er
mit
den
Talenten
Tugend
verbindet.
ist er es, wenn er mit den Talenten Tugend verbindet.
Zittau.
Zittau.
„Cleone
und
Elvire;
zwey
Trauerspiele,
aus
„Cleone und Elvire; zwey Trauerspiele, aus
'dem
Englischen,
8vo,
1764,
12
Bogen.
Von
den
'dem Englischen, 8vo, 1764, 12 Bogen. Von den
Originalen
ist
uns
bereits
das
1ste
im
4ten
Stuͤck
des
Originalen ist uns bereits das 1ste im 4ten Stuͤck des
4ten
Bandes
der
brittischen
Bibliothek
bekannt
ge¬
4ten Bandes der brittischen Bibliothek bekannt ge¬
macht
worden.
Die
Uebersetzung
scheinet
uns
nicht
macht worden. Die Uebersetzung scheinet uns nicht
übel
gerathen
zu
seyn;
ob
sich
wohl
hier
und
da
noch
übel gerathen zu seyn; ob sich wohl hier und da noch
Stellen
verbessern
ließen.
Wir
haben
sie
mit
der
Stellen verbessern ließen. Wir haben sie mit der
Uebersetzung
in
der
brittischen
Bibliothek
verglichen;
Uebersetzung in der brittischen Bibliothek verglichen;
und
finden
itzt
bey
dieser,
itzt
bey
jener
etwas
zu
er¬
und finden itzt bey dieser, itzt bey jener etwas zu er¬
innern.
Gleich
anfangs
sagen
beyde
Uebersetzer
auf
innern. Gleich anfangs sagen beyde Uebersetzer auf
eine
schielende
Art:
”habe
ich
dir
nicht
Proben
ge¬
eine schielende Art: ”habe ich dir nicht Proben ge¬
geben,
daß
mein
Herz
das
deinige
ist?”
Das
Wort
geben, daß mein Herz das deinige ist?” Das Wort
proof,
das
zwar
sonst
die
Bedeutung
Probe
hat,
proof, das zwar sonst die Bedeutung Probe hat,
sollte
hier
nicht
anders
als
durch
Beweis
ausge¬
sollte hier nicht anders als durch Beweis ausge¬
drückt
werden.
Die
unrichtige
Verwechselung
dieser
drückt werden. Die unrichtige Verwechselung dieser
beyden
Ausdrücke
kömmt
überhaupt
bey
unsern
Ueber=
beyden Ausdrücke kömmt überhaupt bey unsern Ueber=
setzern
häufig
vor;
ein
Fehler,
den
wir
uns
nicht
setzern häufig vor; ein Fehler, den wir uns nicht
anders
zu
erklären
wissen,
als
aus
der
Eilfertigkeit
anders zu erklären wissen, als aus der Eilfertigkeit
dieser
Herren.
Probe
ist
die
erste
Bedeutung,
die
dieser Herren. Probe ist die erste Bedeutung, die
sich
im
Wörterbuche
zeigt;
sobald
sie
diese
mit
den
sich im Wörterbuche zeigt; sobald sie diese mit den
Augen
erhascht
haben,
machen
sie
geschwind
das
Buch
Augen erhascht haben, machen sie geschwind das Buch
zu,
und
fahren
unermüdet
im
Schreiben
fort.
Doch
zu, und fahren unermüdet im Schreiben fort. Doch
dieses
beylänfig.
Noch
einen
wichtigen
Umstand
dieses beylänfig. Noch einen wichtigen Umstand
müssen
wir
berühren.
Im
Vorbericht
zur
Cleone
müssen wir berühren. Im Vorbericht zur Cleone
wird
gesagt,
Pope
habe
ein
Trauerspiel
nach
dem¬
wird gesagt, Pope habe ein Trauerspiel nach dem¬
selben
selben