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so viel Jurisprudenz darinnen vor, daß wir recht
sehr befürchten — doch wir begnügen uns die An¬
merkung anzubringen, daß diese Jurisprudenz im
ganzen Stücke zur größten Ungebühr verstreuet wor¬
den, und sagen unsern Lesern was sie am Ende je¬
der Recension erwarten: Kostet in den Kanterschen
Buchhandlungen 6 gr.
Berlin, den 5. April.
Se. Majestät, der König, haben allergnädigst ge¬
ruhet, Dero bisherigen Legationssekretair am Rö¬
mischkaiserl. Hofe zu Wien, Herrn Böhmer, zu De¬
ro Residenten am besagten Hofe zu ernennen, und
ihm den Charakter als Hof= und Legationsrath bey=
legen, dagegen aber den Herrn Jacobi, als Lega¬
tionssekretair bestellen zu lassen.
Schreiben aus dem Oesterreichischen,
vom 26 März.
Bald sollte man der thierischen Fühlung mehr Zärt
nichkeit und Neigung zulegen können, als der stolzen
Menschlichkeit; da uns oft ein kleines Thierchen an
der Dankbarkeit beschämet, wie aus folgendem Schrei=
den erhellen wird. Ich glaube, mein Herr! daß
Sie folgende kleine Geschichte, die vor etwa 14 Ta¬
gen sich zugetragen hat, als einen merkwürdigen Bey=
trag zu der natürlichen Historie der Vögel, und der
empfindungen der Dankbarkeit bey ihnen, ansehen
werden. Die Frau von** hat mir erzählt, daß,
wie sie neulich an dem Fenster in einem Zimmer ge¬
gen den Garten gestanden, zu ihrer grossen Verwun=
derung ein Vogel ihr zugeflogen ist, der einen von
seinen Jungen zu ihr brachte, mit den Flügeln schlug,
and still sitzen blieb. Sie nahm den kleinen Vogel
an die Hand, betrachtete ihn, und fand seine Beine
mit kleinen Fäden und harter Erde so mit einander
derwickelt, daß die Mutter sie unmöglich hätte los=
machen können. Die Frau von"* ließ sich Wasser
dringen, um die Erde los zu weichen; zog die Fäden
einen nach den andern heraus, wusch die Beine, un
drachte eine gute Viertelstunde damit zu. Darauf
setzte sie den Vogel in einen Kesicht, den sie offen ließ.
Deden Tag brachte die Mutter ihrem Kleinen was zu
essen, und schlug vor seiner Wohlthäterin mit den Flü=
bein, um ihr seine Dankbarkeit zu bezeigen. Nach 2
dder 3 Tagen brachte die Mutter ihr noch einen von ih=
ten Jungen der noch mehr die Beine auf die vorige
det, wie dererste, verwickelt hatte. Sie erwieß ihm
denselben Dienst in Gegenwart der Mutter, die ihren
ncen Jungen in dem Kesichtimmer zu essen brachte.
dus sie im Stande waren, zu fliegen, gab die Frau
d 2 ihnen die Freyheit. Die Mutter kommt aber
te Tage vor ihr Fenster, wo sie mit den Flügeln schlägt
nd ihr in ihrer Sprache danket. Jch bin rc.
Niederelbe, den 26. Marz.
Die letzten Briefe aus Copenhagen melden, daß
der ältesten Königl. Prinzeßin von Dännemark am
Mittwochen nach den bevorstehenden Osterferien wer=
de publiciret werden, auch berichten diese Briefe, daß
ein Ehebündniß zwischen der jüngsten Königl. Däni¬
schen Prinzeßin und einem großen deutschen Fürsten
auf dem Tapete sey.
Copenhagen, vom 21. März.
Den 18ten ist die Beysetzung der Leiche des Höchst=
seligen Königs Friedrich des Fünften, mit der grö¬
sten Pracht vollzogen worden.
Paris, vom 21. März.
Jn der Nacht vom 7ten auf den 8ten haben Diebe
in die Parochialkirche zu Cusset in Bourbonnis ein¬
gebrochen, und die Monstranz nebst der Hostienschach¬
tel, und einer Lampe gestohlen, und die Hostien auf
den Kirchhof in den Koth ausgeschüttet. Der Prie¬
ster des Orts und die Canonici von Cusset begaben
sich des Morgens darauf in Proceßion nach dem Kirch=
hofe, hoben, was von den Hostien noch nicht zertre¬
ten oder vom Winde weggeführet war, wieder auf,
und hielten sodann eine feyerliche Messe, zur Vergü¬
tung der dem heil. Sacramente wiederfahrenen Ent¬
heiligung. Des Nachmittags ward abermahls eine
allgemeine Proceßion gehalten. Der König hat den
Bedienten weil. Se. Maj. des Königes Stanislaus,
ihre Gage auf Lebenszeit als eine Pension bestätiget.
Man bestätiget, daß eine Vermählung zwischen Sr.
Königl. Hoheit dem Dauphin, und der jüngsten Erz=
herzogin auf dem Tapete sey.
London, den 21. März.
Wegen des ehegestern eingefallenen Geburtsfestes
der Prinzeßin Louise, Schwester des Königs, war
der Hof sehr zahlreich und glänzend. Weil der spa¬
nische Hof ein ansehnliches Corps Truppen bey Mal¬
laga zusammenzieht, nicht weniger die Besatzung der
Stadt von St. Rocque, welche nächst Gibraltar liegt,
mit einigen Bataillons vermehrt, und ihr einen Fran=
zosen zum Commandanten gegeben: so ist unser Hof
in Ansehung Gibraltars höchst aufmerksam. Es soll
nicht nur, wie versichert wird, unserm am spanischen
Hofe befindlichen Minister aufgegeben seyn, sich die
serhalb vom spanischen Hofe eine cathegorische Antwort
auszubitten, sondern das Staatssecretariat hat auch die=
ser Tagen dem Kriegsdepartement eine Ordre zugeferti=
get, um die Garnison zu Gibraltar aufs eiligste zu
verstärken, und überhaupt alle Irrländische Regi¬
menter, welche bis dato nicht so stark als die englischen
Vermahlung des Kronprinzen von Schweden mit gewesen, letzteren in Ansehung der Zahl der Köpfe
vollkom¬