prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=03_08_2024_18:27 2024-04-18T06:01:36.105+02:00 2024-08-03T18:27:49.364+02:00 den 15. April, 1765. 30tes Stück. Montag Görgens glückliche Dummheit. Eine Erzehlung. Für Görgen ist mir gar nicht bange Der kommt gewiß durch seine Dummheit fort Gellert. (Finige Leser der Gellertschen Erzehlung: Der Ssterbende Vater, genannt, woraus das hier angeführte Motto entlehnt ist, werden vielleicht neu¬ gierig gnung seyn, um zu erfahren, ob Görge die Weissagung seines Vaters wirklich erfüllt habe, nach- man auf Unkosten der Todten, die Traurigkeit der dem Christoph der kluge Sohn, zum dürftigen Un¬ terhalt seiner hungernden Weisheit das Kästgen mit ein reicher Herr, nebst seiner Gemalin. Diesem Juwelen für sich allein behielte? Ich wil daher Herren fiel Görge ins Auge. Er merkte seine ehr¬ das, was ich von Görgens weiterer Geschichte erfah= liche Dummheit, und weil er eben einen Bedienten ren habe, ohne Umschweife erzehlen; und dadurch zugleich allen künftigen Narren einen mächtigen der arme Bube hat nichts von seinem Vater geerbt. Trost mittheilen, der ihnen nicht anders, als erbau= Sehen Sie nur, wie unschuldig er aussieht. Ich lich seyn kann. Zwar hat Görge aus löblicher und wohl überlegter Demuth niemals selbst etwas von seinem Lebenslauf aufgezeichnet. Er begnügte sich damit, daß er glück¬ lich war; und starb, unbekümmert, um das misliche Geschenk des Nachruhms, mit der Zufriedenheit, daß er von seinem Vater kein ander Erbtheil, als die Dummheit bekommen hatte. Und eben dies, daß ich seinen Lebenslauf zu seinem Ruhm erzehle, kann ein neuer Beweis seyn, wie glücklich ein Dummkopf auch in solchen Dingen ist, die er nicht einmal gewünscht hat; indem man zehn kluge Leute gar nicht nennt, wenn ein jeder mit dem Finger auf ihn zeigt, und sagt: das ist Er! das ist der glückli= che Görge! Görgens Glück sing gleich bey der Beerdigung seines Vaters an. Auf dem Leichenschmause we Welt in einem Glase Wein ersäufet, befand sich auch brauchte: so sagte er zu seiner Frau: Mein Schatz! denke, er mag ein gutes Herz haben. Wir wollen ihn zu uns nehmen, und für seine künftige Wohlfarth Görge nahm dies Anerbieten an - sorgen. - hielte das Maul offen — scharrte ein paarmal mit dem Fuß — und ging zu seinem Wohlthäter. Er ward