prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=03_08_2024_16:20 2024-04-18T05:59:41.255+02:00 2024-08-03T16:20:18.718+02:00 auch Proben ihrer Gnügsamkeit, Gastfreyheit, Treue in Bundespflichten, und ehrlicher Wohlthä¬ tigkeit, welche die ersten Spuren eines eingepflanz¬ ten guten Naturtriebes sind. Hätten sie das alles aus Ueberzeugung gethan, was sie aus bloßem In¬ stinkt thaten: so wurden sie uns Europäer noch mehr beschämen. Eine kleine Geschichte von ihrer großen Einfalt wollen wir hier schlüßlich erzählen. Columbus wußte, daß einstens an einem Abend eine Mondfinsterniß seyn würde. Er bediente sich dieser Begebenheit, und kündigte den Indianern, die eben rebellisch geworden waren, an, daß GOtt sie strafen, und zu dem Ende ein Zeichen am Him¬ mel noch an eben dem Abend sehen laßen werde. Wie heftig entsetzte sich das arme Volk! sie schrien gewaltig, als sie den Mond verfinstert sahen, und versprachen eilend Besserung und Gehorsam. Co¬ lumbus, der die Zeit des Endes der Finsterniß auch voraus wußte, kündigte ihnen darauf an, daß der Himmel ihnen gnädig seyn, und deshalb das Zeichen seiner Strafe am Himmel in wenig Au¬ genblicken verschwinden würde. Uebrigens mel¬ den wir noch, daß die Kupfer bey diesem ersten Theil ziemlich wohl ausgedruckt, und genau er¬ läuternd sind. Kostet in den Kanterschen Buch= handlungen 2 fl. 18 gr. Der Nord=Britte, 45tes Stück. Da dieses Stück in England so viel Aufsehens gemacht hat, und Herr Wilkes deswegen sein Va¬ terland verlassen müssen, so glauben wir mit sol¬ chem dem Publico einen Dienst zu thun. s beruft sich der Nord=Britte auf die gute Ver¬ nunft und Aufrichtigkeit der Englischen Nation. In der gegenwärtigen noch nicht festgesetzten und zweifelhaften Regierungs=Verwaltung befürchtet er wirklich in Fehler wider seinen Willen zu gerathen, und ist gar nicht gesinnet Jemanden zu verleiten. Seine Vernunftschlüsse sind allesamt auf die stren¬ ge Gründe geschehener Dinge gebauet, wiewohl er von dem ganzen inneren Zustande der Regierung noch keinen so pünktlichen Unterricht hat; daß er sich gegen¬ wärtig wagen darf seine rohe oder unverdaute Ideen über die jetzige politische Crisis dem unterscheidenden und unpartheyischen Publico zu unterwerfen. Der schottische Minister hat sich zwar zurück bege¬ ben, ist aber seine würkende Kraft zum Ende? Oder regiert derselbe noch durch die drey nichtswürdige Werkzeuge seiner Macht; welche zu ihrer unaus¬ löschlichen Schande die abscheulichsten seiner Anschlä¬ ge, des neulichen schändlichen Friedens und die bos¬ hafte Ausdehnung der unbeschrenkten Mode der Ae= cise, unterstützet haben. Der Nord=Britte hat sich standhaft zur Hinderniß gegen einen einzeln, frevel¬ haften, untüchtigen despotischen Minister gesetzt, und ist auch eben so bereit zum Dienst seines Vater¬ landes die dreyköpfichte cerberianische Administration, wo der Schotte diese vermischte Gestalt annehmen solte; zu bestreiten. Bis auf diese Stunde ist durch ihn jede Einrichtung gemacht worden deren Kund¬ thuung er ordentlich durch seine eigenhändige Briefe eingesandt hat. Es scheinet daher ein klarer Be¬ weiß zu seyn, daß er nur gesinnet ist, sich in denjeni¬ gen Zustand zurück zu begeben in welchen er sich be¬ fand ehe er die Siegel erhalten, ich meyne nemlich die Dictatur aller Theile der Königlichen Administra¬ tion. Der Nord=Britte ersucht, daß man ihn anse¬ hen wolle als ob er sich verbürget habe ein standhaf¬ ter und unerschrockener Behaupter der Rechte seiner Mitbürger und der Freyheiten der Whigs und Eng¬ länder zu seyn. Genus orationis atrox et vehemens cui opponi- tur lenitatis et mansuetudinis. CICERO. Die Anrede des Königs ist allezeit von der Legi¬ statur und dem Volke als die Rede des Ministers ausführlich betrachtet worden. Sie wurde beym An¬ fange einer jeden Seßion des Parlaments ordentlich von beyden Häusern einer Committee zur Erwegung übergeben, und, wenn der Kron=Minister der Na¬ tion strafwürdig gewesen, mit äusserster Freyheit un¬ tersuchet. Die Staatsminister dieses freyen Landes, da ihnen die unstreitige Vorzüge eines so herzhaften Volks wohl bekannt und sie den Schrecken des Par¬ laments vor ihren Augen hatten; sind allezeit vor¬ sichtig gewesen, sowohl in der Sache selbst als in den Ausdrücken der Reden welche sie dem Souve¬ rain bey der Eröfnung einer jeden Sitzung vom Throne zu halten angerathen haben. Denn ihnen war wohl bewust daß ein redliches Parlaments=Haus so sich des ihm anvertrauten treulich bedienet, nicht ermangeln könne die sophistischen Künste zu entde¬ cken oder gegen die kühnen gewaltthätigen Handlun= gen, die von irgend einem Minister ausgeübet wer¬ den, Vorstellung zu machen. Die Anrede beym Schluß der Seßion ist immer als das sicherste Mittel den favoritischen Hof=Glauben unter dem gemeinen Volke zu verkündigen, angesehen worden: dieweil alsdenn das Parlament welches der gesetzmäßig ver¬ ordnete Bewahrer der Freyheiten des Volks ist: kei¬ ne Gelegenheit mehr hat, gegen einen boshaften Kron=Bedienten Vorstellung zu machen oder densel= ben anzuklagen. Diese Woche giebt dem Publico das allerausge¬ lassenste Beyspiel ministerialischer Unverschämtheit,