prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=26_07_2024_13:34 2024-07-26T12:17:43.973+02:00 2024-07-26T13:34:17.764+02:00 re ein Gedicht, welches weit mehr gefallen würde, als viele Oden, die bey Gelegenheit desselben Sterb= falles verfertiget worden sind, wenn es nicht mit ei= nem irreligieusen Tone die Andacht angriffe, welche die Pariser, während der Krankheit des Prinzen, für desselben Erhaltung, bey der heil. Genevieve angestellet haben, und wenn es nicht auf eine är¬ gerliche Weise dem Bildnisse Heinrichs des Vierten mehrere Kraft, als dem Kasten der heil. Genevieve zuschreibe. Les Grees & les Romains, sagt er, in- voquoient des Heros & non pas des Bergeres. (Die Griechen und Römer riefen Helden, und keine Hir= tinnen an.) Der schöne Beschluß dieses Gedichts ist folgender: Ne me démande point ce qui fonda sa gloire? Quels funestes exploits assurent sa mémoire? Quels Peuples malbeureux on le vit conquerit? Ce qu'il fit sur la Terre? Il apprit à mourir. Ruhm gründete? Was für klägliche Verrichtungen sein Andenken bey der Nachwelt versicherten? Was für unglückliche Völker er bezwang? Was er auf der Erde that? Er lernete zu sterben.) London, den 28. Januar. Die Herren Eduard Montagu, und Ilnox Agen¬ ten, von Virginien und Georgien, haben in diesen Tagen der Parlamente Bittschriften wegen Aufhe¬ bung der Stempel=Acte übergeben. Ersterer führet insonderheit an, daß die erstaunende Ausgaben beym letzten Kriege, und der gefallene Preiß des Tabacks die Colonie außer Stand gesetzt hätte, den neuen Impost zu ertragen. Major James, welcher von de¬ nen verschiedenen in Amerika der Stempel=Acte wegen entstandenen tumultuarischen Auftritten ein Augen¬ zeuge gewesen, ist befehliget den 28sten vor dem Par= lamente einen mündlichen Bericht, deswegen abzu¬ statten. Den 27sten wollte man dem Unterhause eine Bittschrift der General Versammlung aus Neu¬ yorck, wegen der Stempel=Acte übergeben, es wurde aber selbige nicht angenommen, und ohnerachtet Hr. Pitt zum besten obgedachter Versammlung eine sehr nachdrückliche Rede hielt; so war doch solche von kei¬ ner Würkung, und die Sache wurde bis zur nächsten Seßion verschoben. Die Irrungen in Ansehung des Comercien, zwischen unserm und dem Portugie= Herr Dumaresy, ein Englischer Prediger, komm sichen Hofe, sind dem Punkt ihrer Beylegung noch nicht so nahe, als man bisher geglaubt hat Es sind zu dem Ende unserem Minister am Portugiesichen neue Verhaltungs=Befehle zugesandt worden. Zum Unterhalt von 16000 Matrosen zum Dienst des jetzi= gen Jahres, hat das Unterhauß 832000 Pfund Sterling bewilliget. Rom, den 11. Januar. Ohnerachtet der verstorbene Prätendent in seinem Testament verordnet, daß sein Leichnam ohne alles Gepränge beygesetzt werden sollte: so hat der Pabst dennoch ein prächtigeres Leichenbegängniß anzuordnen beliebet. Es wurde nämlich den 7ten dieses, dessen entseelter Körper, nachdem er vorhero in der Kirch¬ zu den zwölf Aposteln, im Königlichen Ornat von goldenen Brocat und rothen Carmoisin, mit Herme= lin gefütterten sammetnen Mantel, mit der Krone auf dem Haupt, dem Zepter in der Rechten, und dem Reichsapfel in der linken Hand, auf ein daselbst zubereitetes prächtiges Prangbette war ausgestellet worden, um 6 Uhr Abends unter einer ansehnlichen Begleitung nach dem Vatican gebracht, und daselbst in der Capelle des Chores nach der Commendation in einen cypressenen Sarg gelegt, und alsdenn bey gesetzet. Vor einigen Tagen hat man hier einen (Das ist: Man frage mich nicht, was seinen Priester arretirt, welcher bey dem Cardinal Vicario ist angeklaget worden, daß er an einem Tage ver schiedene Messen gehalten habe. Besonders aber giebt man ihm Schuld, daß er am Weynachttage 6 gehalten, und vor den 3 letzten Chocolat getrunken habe. Warschau, den 5. Februar. Gestern gleich Nachmittage sind Sr. Königl¬ Maj. auf die Jagd verreiset, von welcher Höchstdie selbe morgen erwartet werden. Vorgestern hat der Fürst Repnin, einen prächtigen Ball en Masque gegeben, woselbst sich auch Sr. Maj. befunden. Die Kron=Feldherrin Branitzka, ist gestern von hier nach Bialastock abgereiset. Dieser Tagen sind aus Pe tersburg für Sr. Römisch Kayserl. Maj. acht de schönsten Pferde, eine prätieuse Kutsche und ein schöne Port=Chaise hierdurch transportiret worden. Der Hof hat am vorigen Sonntag wegen Absterben des Prinzen Friedrich Wilhelm von England König Hoheit, die Trauer auf zwey Wochen angeleget. Eingekommene Fremde. vom Zien bis zum 14ten Febr. Herr von Schwartzhoff, Lieutenant vom Schla berndorffschen Cüraßierreg. und Hr. von Schwark hoff, Cornet vom Lossowschen Husarenreg. komme aus Curland, log. bey Guttowscky in der Vorstad aus Petersburg, geht nach London, log. bey N mus im Kneiphof. Hr. von Kleist, Obrister de Taddenschen Regiments, kommt von Preußhollan= log. bey Felgenhauer aufm Roßgarten. Diese Gelehr e und Politische Zeitung wird des Monta und des Freytags Vormittags um 10 Uhr in dem Kanterschen Buchladen ausgegeben.